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Buch:Das Kapital (Band I.): Unterschied zwischen den Versionen

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Karl Marx
<big>'''Karl Marx'''</big>
 
Das Kapital. Band I
 
Kritik der politischen Ökonomie


Erster Band
'''Das Kapital Band I.'''


Buch I:
''- Kritik der politischen Ökonomie -''<blockquote>Der Produktionsprozeß des Kapitals
 
Der Produktionsprozeß des Kapitals


Gewidmet
Gewidmet
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Wilhelm Wolff
Wilhelm Wolff


Geb. zu Tarnau, 21. Juni 1809. Gest. im Exil zu Manchester 9. Mai 1864
Geb. zu Tarnau, 21. Juni 1809. Gest. im Exil zu Manchester 9. Mai 1864</blockquote>


== '''ERSTER ABSCHNITT - ''Ware und Geld''''' ==
== '''ERSTER ABSCHNITT - ''Ware und Geld''''' ==
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(93) Destutt de Tracy, l.c.p. 231. "Les nations pauvres, c'est là où le peuple est à son aise; et les nations riches, c'est là où il est ordinairement pauvre." <=
(93) Destutt de Tracy, l.c.p. 231. "Les nations pauvres, c'est là où le peuple est à son aise; et les nations riches, c'est là où il est ordinairement pauvre." <=
5. Illustration des allgemeinen Gesetzes der kapitalistischen Akkumulation
a) England von 1846-1866
'''<677>''' Keine Periode der modernen Gesellschaft ist so günstig für das Studium der kapitalistischen Akkumulation als die Periode der letztverflossenen 20 Jahre. Es ist, als ob sie den Fortunatussäckel gefunden hätte. Von allen Ländern aber bietet England wieder das klassische Beispiel, weil es den '''<678>''' ersten Rang auf dem Weltmarkt behauptet, die kapitalistische Produktionsweise hier allein völlig entwickelt ist, und endlich die Einführung des Tausendjährigen Reichs des Freihandeis seit 1846 der Vulgärökonomie den letzten Schlupfwinkel abgeschnitten hat. Der titanische Fortschritt der Produktion, so daß die letzte Hälfte der zwanzigjährigen Periode die erste wieder weit überflügelt, ward bereits im vierten Abschnitt hinreichend angedeutet.
Obgleich das absolute Wachstum der englischen Bevölkerung im letzten halben Jahrhundert sehr groß war, fiel das verhältnismäßige Wachstum oder die Rate des Zuwachses fortwährend, wie folgende dem offiziellen Zensus entlehnte Tabelle zeigt:
Jährlicher prozentmäßiger Zuwachs der Bevölkerung von England und Wales in Dezimalzahlen
{| class="wikitable"
|1811-1821
|1,533%
|-
|1821-1831
|1,446%
|-
|1831-1841
|1,326%
|-
|1841-1851
|1,216%
|-
|1851-1861
|1,141%
|}
Betrachten wir nun andrerseits das Wachstum des Reichtums. Den sichersten Anhaltspunkt bietet hier die Bewegung der der Einkommensteuer unterworfenen Profite, Grundrenten usw. Der Zuwachs der steuerpflichtigen Profite (Pächter und einige andre Rubriken nicht eingeschlossen) betrug für Großbritannien von 1853 bis 1864 50,47% (oder 4,58% im jährlichen Durchschnitt)(94), der der Bevölkerung während derselben Periode ungefähr 12%. Die Zunahme der besteuerbaren Renten von Land (Häuser, Eisenbahnen, Minen, Fischereien usw. eingeschlossen) betrug von 1853 bis 1864 38% oder 3<sup>5</sup>/12 % jährlich, woran folgende Rubriken den stärksten Anteil nahmen:
{| class="wikitable"
|
|'''Überschuß des jährlichen Einkommens von 1864 über 1853'''
|'''Zuname per Jahr'''
|-
|Von Häusern:
|38,60%
|3,50%
|-
|Steinbrüchen:
|84,76%
|7,70%
|-
|Minen:
|68,85%
|6,26%
|-
|Eisenhütten:
|39,92%
|3,63%
|-
|Fischereien:
|57,37%
|5,21 %
|-
|Gaswerken:
|126,02%
|11,45%
|-
|Eisenbahnen:
|83,29%
|7,57%
|}
(95)
'''<679>''' Vergleicht man je vier Jahre der Periode von 1853 - 1864, so wächst der Zunahmegrad der Einkommen fortwährend. Er ist z. B. für die aus Profit stammenden von 1853-1857 jährlich 1,73%, 1857-1861 jährlich 2,74%, und 9,30% jährlich für 1861-1864. Die Gesamtsumme der der Einkommensteuer unterworfenen Einkommen des Vereinigten Königreichs betrug 1856: 307.068.898 Pfd.St., 1859: 328.127.416 Pfd.St., 1862: 351.745.241 Pfd.St., 1863: 359.142.897 Pfd.St., 1864: 362.462.279 Pfd.St., 1865: 385.530.020 Pfd. St.(96)
Die Akkumulation des Kapitals war zugleich von seiner Konzentration und Zentralisation begleitet. Obgleich keine offizielle Agrikulturstatistik für England (wohl aber für Irland) existierte, ward sie von 10 Grafschaften freiwillig geliefert. Sie ergab hier das Resultat, daß von 1851 bis 1861 die Pachten unter 100 Acres von 31.583 auf 26.567 vermindert, also 5.016 mit größeren Pachten zusammengeschlagen waren.(97) Von 1815 bis 1825 fiel kein Mobiliarvermögen über 1 Million Pfd.St. unter die Erbschaftssteuer, von 1825 bis 1855 dagegen 8, von 1855 bis Juni 1859, d.h. in 4<sup>1</sup>/2 Jahren, 4.(98) Die Zentralisation wird man jedoch am besten ersehn aus einer kurzen Analyse der Einkommensteuer für Rubrik D (Profite mit Ausschluß von Pächtern usw.) in den Jahren 1864 und 1865. Ich bemerke vorher, daß Einkommen aus dieser Quelle bis zu 60 Pfd. St. hinab Income Tax zahlen. Diese steuerpflichtigen Einkommen betrugen in England, Wales und Schottland 1864: 95.844.222 Pfd.St. und 1865:105.435.787 Pfd.St. (99), die Zahl der Besteuerten 1864: 308.416 Personen auf eine Gesamtbevölkerung von 23.891.009, 1865: 332.431 Personen auf Gesamtbevölkerung von 24.127.003 Über die Verteilung dieser Einkommen in beiden Jahren folgende Tabelle:
{| class="wikitable"
| colspan="2" |'''<680>'''
| colspan="2" |'''''Jahr, endend April 1864'''''
| colspan="3" |'''''Jahr, endend April 1865'''''
|-
|
|
|'''Einkommen von Profit'''
|'''Personen'''
|
|'''Einkommen von Profit'''
|'''Personen'''
|-
|Gesamteinkommen:
|Pfd.St.
|95.844.22
|308.416
|Pfd.St.
|105.435.787
|332.431
|-
|davon:
|Pfd.St.
|57.028.290
|22.334
|Pfd.St.
|64.554.297
|24.075
|-
|davon:
|Pfd.St.
|36.415.225
|3.619
|Pfd.St.
|42.535.576
|4.021
|-
|davon:
|Pfd.St.
|22.809.781
|822
|Pfd.St.
|27.555.313
|973
|-
|davon:
|Pfd.St.
|8.744.762
|91
|Pfd.St.
|11.077.238
|107
|}
Es wurden im Vereinigten Königreich 1855 produziert 61.453.079 Tonnen Kohlen zum Wert von 16.113.267 Pfd.St., 1864: 92.787.873 Tonnen zum Wert von 23.197.968 Pfd.St., 1855: 3.218.154 Tonnen Roheisen zum Wert von 8.045.385 Pfd.St., 1864: 4.767.951 Tonnen zum Wert von 11.919.877 Pfd.St. 1854 betrug die Länge der im Vereinigten Königreich im Betrieb befindlichen Eisenbahnen 8.054 Meilen, mit eingezahltem Kapital von 286.068.794 Pfd.St., 1864 die Meilenlänge 12.789 mit aufgezahltem Kapital von 425.719.613 Pfd.St. 1854 betrug Gesamtexport und Import des Vereinigten Königreichs 268.210.145 Pfd. St., 1865: 489.923.285. Folgende Tabelle zeigt die Bewegung des Exports:
{| class="wikitable"
|1847
|58.842.377 Pfd.St.
|
|-
|1849
|63.596.052 Pfd.St.
|
|-
|1856
|115.826.948 Pfd.St.
|
|-
|1860
|135.842.817 Pfd.St.
|
|-
|1865
|165.862.402 Pfd.St.
|
|-
|1866
|188.917.563 Pfd.St.
|(100)
|}
Man begreift nach diesen wenigen Angaben den Triumphschrei des Generalregistrators des brit. Volks:
"Rasch wie die Bevölkerung anwuchs, hat sie nicht Schritt gehalten mit dem Fortschritt der Industrie und des Reichtums."(101)
Wenden wir uns jetzt zu den unmittelbaren Agenten dieser Industrie oder den Produzenten dieses Reichtums, zur Arbeiterklasse.
"Es ist einer der melancholischsten Charakterzuge im sozialen Zustand des Landes", sagt Gladstone, "daß mit einer Abnahme in der Konsumtionsmacht des Volks und einer Zunahme in den Entbehrungen und dem Elend der arbeitenden Klasse '''<681>''' gleichzeitig eine beständige Akkumulation von Reichtum in den höhern Klassen und ein beständiger Anwachs von Kapital stattfinden." (102)
So sprach dieser salbungsvolle Minister im Hause der Gemeinen am 13. Februar 1843. Am 16. April 1863, zwanzig Jahre später, in der Rede, worin er sein Budget vorlegt:
"Von 1842 bis 1852 wuchs das besteuerbare Einkommen dieses Landes um 6% ... In den 8 Jahren von 1853 bis 1861 wuchs es, wenn wir von der Basis von 1853 ausgehn, um 20%. Die Tatsache ist so erstaunlich, daß sie beinahe unglaublich ist ... Diese berauschende Vermehrung von Reichtum und Macht ... ist ganz und gar auf die besitzenden Klassen beschränkt, aber ... aber, sie muß von indirektem Vorteil für die Arbeiterbevölkerung sein, weil sie die Artikel der allgemeinen Konsumtion verwohlfeilert - während die Reichen reicher, sind die Armen jedenfalls weniger arm geworden. Daß die Extreme der Armut sich vermindert <4. Auflage: verändert> haben, wage ich nicht zu sagen."(103)
Welch lahmer Antiklimax! Wenn die Arbeiterklasse "arm" geblieben ist, nur "weniger arm" im Verhältnis, worin sie eine "berauschende Vermehrung von Reichtum und Macht" für die Klasse des Eigentums produzierte, so ist sie relativ gleich arm geblieben. Wenn die Extreme der Armut sich nicht vermindert haben, haben sie sich vermehrt, weil die Extreme des Reichtums. Was die Verwohlfeilerung der Lebensmittel betrifft, so zeigt die offizielle Statistik, z.B. die Angaben des London Orphan Asylum <Londoner Waisenhaus>, eine Verteurung von 20% für den Durchschnitt der drei Jahre von 1860 bis 1862, verglichen mit 1851-1853. In den folgenden 3 Jahren 1863-1865 '''<682>''' progressive Verteuerung von Fleisch,. Butter, Milch, Zucker, Salz, Kohlen und einer Masse andrer notwendiger Lebensmittel.(104) Gladstones folgende Budgetrede, vom 7. April 1864, ist ein pindarischer Dithyrambus auf den Fortschritt der Plusmacherei und das durch "Armut" gemäßigte Glück des Volks. Er spricht von Massen "am Rand des Pauperismus", von den Geschäftszweigen, "worin der Lohn nicht gestiegen", und faßt schließlich das Glück der Arbeiterklasse zusammen in den Worten:
"Das menschliche Leben ist in neun Fallen von zehn ein bloßer Kampf um die Existenz."(105)
Professor Fawcett, nicht wie Gladstone durch offizielle Rücksicht gebunden, erklärt rundheraus:
"Ich leugne natürlich nicht, daß der Geldlohn mit dieser Vermehrung des Kapitals" (in den letzten Dezennien) "gestiegen ist, aber dieser scheinbare Vorteil geht in großem Umfang wieder verloren, weil viele Lebensbedürfnisse beständig teurer werden" (er glaubt, wegen Wertfall der edlen Metalle) " ... Die Reichen werden rasch reicher (the rich grow rapidly richer), während keine Zunahme im Komfort der arbeitenden Klassen wahrnehmbar ist ... Die Arbeiter werden fast Sklaven der Krämer, deren Schuldner sie sind."(106)
'''<683>''' In den Abschnitten über den Arbeitstag und die Maschinerie enthüllten sich die Umstände, unter welchen die britische Arbeiterklasse eine "berauschende Vermehrung von Reichtum und Macht" für die besitzenden Klassen schuf. Jedoch beschäftigte uns damals vorzugsweise der Arbeiter während seiner gesellschaftlichen Funktion. Zur vollen Beleuchtung der Gesetze der Akkumulation ist auch seine Lage außerhalb der Werkstatt ins Auge zu fassen, sein Nahrungs- und Wohnungszustand. Die Grenze dieses Buchs gebietet uns, hier vor allem den schlechtest bezahlten Teil des industriellen Proletariats und der Ackerbauarbeiter zu berücksichtigen, d.h. die Majorität der Arbeiterklasse.
Vorher noch ein Wort über den offiziellen Pauperismus oder den Teil der Arbeiterklasse, der seine Existenzbedingung, Verkauf der Arbeitskraft, eingebüßt hat und von öffentlichen Almosen vegetiert. Die offizielle Pauperliste zählte in England (107)1855: 851.369 Personen, 1856: 877.767, 1865: 971.433. Infolge der Baumwollnot schwoll sie in den Jahren 1863 und 1864 zu 1.079.382 und 1.014.978. Die Krise von 1866, die London am schwersten traf, schuf in diesem Sitz des Weltmarkts, einwohnerreicher als das Königreich Schottland, für 1866 einen Pauperzuwachs von 19,5%, verglichen mit 1865, und von 24,4%, verglichen mit 1864, einen noch größren Zuwachs für die ersten Monate von 1867, verglichen mit 1866. Bei Analyse der Pauperstatistik sind zwei Punkte hervorzuheben. Einerseits spiegelt die Bewegung im Ab und Zu der Paupermasse die periodischen Wechselfälle des industriellen Zyklus wider. Andrerseits trügt die offizielle Statistik mehr und mehr über den wirklichen Umfang des Pauperismus im Grad, worin mit der Akkumulation des Kapitals der Klassenkampf und daher das Selbstgefühl der Arbeiter sich entwickeln. Z.B. die Barbarei in der Behandlung der Paupers, worüber die englische Presse ("Times", "Pall Mall Gazette" etc.) während der letzten zwei Jahre so laut schrie, ist alten Datums. F. Engels konstatiert 1844 ganz dieselben Greuel und ganz dasselbe vorübergehende, scheinheilige zur "Sensationsliteratur" gehörige Gezeter. Aber die furchtbare Zunahme des Hungertods ("deaths by starvation") in London, während des letzten Dezenniums, beweist unbedingt den zunehmenden Abscheu der Arbeiter vor der Sklaverei des Workhouse (108), dieser Strafanstalt des Elends.
b) Die schlechtbezahlten Schichten der britischen industriellen
Arbeiterklasse
'''<684>''' Wenden wir uns jetzt zu den schlechtbezahlten Schichten der industriellen Arbeiterklasse. Während der Baumwollnot, 1862, wurde Dr. Smith vom Privy Council mit einer Untersuchung über den Nahrungsstand der verkümmerten Baumwollarbeiter in Lancashire und Cheshire beauftragt. Langjährige frühere Beobachtung hatte ihn zum Resultat geführt, daß, "um Hungerkrankheiten (starvation diseases) zu vermeiden", die tägliche Nahrung eines Durchschnitts-Frauenzimmers mindestens 3.900 Gran Kohlenstoff mit 180 Gran Stickstoff enthalten müsse, die tägliche Nahrung eines Durchschnitts-Mannes mindestens 4.300 Gran Kohlenstoff mit 200 Gran Stickstoff, für die Frauenzimmer ungefähr soviel Nahrungsstoff als in zwei Pfund gutem Weizenbrot enthalten ist, für Männer <sup>1</sup>/9 mehr, für den Wochendurchschnitt von weiblichen und männlichen Erwachsnen mindestens 28.600 Gran Kohlenstoff und 1.330 Gran Stickstoff. Seine Berechnung ward praktisch in überraschender Weise bestätigt durch ihre Übereinstimmung mit der kümmerlichen Nahrungsmenge, worauf der Notstand die Konsumtion der Baumwollarbeiter herabgedrückt hatte. Sie erhielten im Dezember 1862: 29.211 Gran Kohlenstoff und 1.295 Gran Stickstoff wöchentlich.
Im Jahre 1863 verordnete der Privy Council eine Untersuchung über den Notstand des schlechtestgenährten Teils der englischen Arbeiterklasse. Dr. Simon, der ärztliche Beamte des Privy Council, erkor zu dieser Arbeit den obenerwähnten Dr. Smith. Seine Untersuchung erstreckt sich auf die Agrikulturarbeiter einerseits, andrerseits auf Seidenweber, Nähterinnen, Lederhandschuhmacher, Strumpfwirker, Handschuhweber und Schuster. Die letzteren Kategorien sind, mit Ausnahme der Strumpfwirker, ausschließlich städtisch. Es wurde zur Regel der Untersuchung gemacht, die gesundesten und relativ bestgestellten Familien in jeder Kategorie auszuwählen.
Als allgemeines Resultat ergab sich, daß
"nur in einer der untersuchten Klassen der städtischen Arbeiter die Zufuhr von Stickstoff das absolute Minimalmaß, unter welchem Hungerkrankheiten eintreten, ein wenig überschritt, daß in zwei Klassen Mangel, und zwar in der einen sehr großer Mangel, an der Zufuhr von sowohl stickstoff- wie kohlenstoffhaltiger Nahrung stattfand, daß '''<685>'''von den untersuchten Ackerbaufamilien mehr als ein Fünfteil weniger als die unentbehrliche Zufuhr von kohlenstoffhaltiger Nahrung erhielt, mehr als 1/3 weniger als die unentbehrliche Zufuhr stickstoffhaltiger Nahrung und daß in drei Grafschaften (Berkshire, Oxfordshire und Somersetshire) Mangel an dem Minimum der stickstoffhaltigen Nahrung durchschnittlich herrschte."(109)
Unter den Agrikulturarbeitern waren die von England, dem reichsten Teile des Vereinigten Königreichs, die schlechtestgenährten.(110) Die Unternahrung fiel unter den Landarbeitern überhaupt hauptsächlich auf Frau und Kinder, denn "der Mann muß essen, um sein Werk zu verrichten". Noch größerer Mangel wütete unter den untersuchten städtischen Arbeiterkategorien. "Sie sind so schlecht genährt, daß viele Fälle grausamer und gesundheitsruinierender Entbehrung" ("Entsagung" des Kapitalisten alles dies! nämlich Entsagung auf Zahlung der zur bloßen Vegetation seiner Hände unentbehrlichen Lebensmittel!) "vorkommen müssen."(111)
Folgende Tabelle zeigt das Verhältnis des Nahrungsstandes der oben erwähnten rein städtischen Arbeiterkategorien zu dem von Dr. Smith angenommenen Minimalmaß und zum Nahrungsmaß der Baumwollarbeiter während der Zeit ihrer größten Not:
{| class="wikitable"
|'''Beide Geschlechter'''
|'''Wochendurchschnitt an Kohlenstoff'''
|'''Wochendurchschnitt an Stickstoff'''
|-
|
|'''''Gran'''''
|'''''Gran'''''
|-
|Fünf städtische Geschäftszweige
|28.876
|1.192
|-
|Arbeitslose Lancashire Fabrikarbeiter
|29.211
|1.295
|-
|Minimalquantum, vorgeschlagen für die Lancashire Arbeiter auf gleiche Zahl männlicher und weiblicher
|28.600
|1.330
(112)
|}
Eine Hälfte, <sup>60</sup>/125 der untersuchten industriellen Arbeiterkategorien erhielt absolut kein Bier, 28% keine Milch. Der Wochendurchschnitt der flüssigen Nahrungsmittel in den Familien schwankte von 7 Unzen bei den Nähterinnen auf 24<sup>3</sup>/4 Unzen bei Strumpfwirkern. Die Mehrzahl derer, die keine Milch erhielten, bestand aus den Nähterinnen von London. Die Quantität der wöchentlich konsumierten Brotstoffe wechselte von 7<sup>3</sup>/4 Pfund bei den Nähterinnen zu 11<sup>1</sup>/4 Pfund bei den Schustern und ergab einen Totaldurchschnitt von 9,9 Pfund wöchentlich auf den Erwachsnen. Zucker (Sirup etc.) wechselte von 4 Unzen wöchentlich für die Lederhandschuh- '''<686>''' macher auf 11 Unzen für Strumpfwirker; der Totaldurchschnitt per Woche für alle Kategorien, per Erwachsnen, 8 Unzen. Gesamter Wochendurchschnitt von Butter (Fett usw.) 5 Unzen per Erwachsnen. Der Wochendurchschnitt von Fleisch (Speck usw.) schwankte, per Erwachsnen, von 7<sup>1</sup>/4 Unzen bei den Seidenwebern auf 18<sup>1</sup>/4 Unzen bei den Lederhandschuhmachern; Gesamtdurchschnitt für die verschiednen Kategorien 13,6 Unzen. Die wöchentliche Kost für Nahrung per Erwachsnen ergab folgende allgemeine Durchschnittszahlen: Seidenweber 2 sh. 2<sup>1</sup>/2 d., Nähterinnen 2 sh. 7 d., Lederhandschuhmacher 2 sh. 9<sup>1</sup>/2 d., Schuster 2 sh. 7<sup>3</sup>/4 d., Strumpfwirker 2 sh. 6<sup>1</sup>/4 d. Für die Seidenweber von Macclesfield betrug der Wochendurchschnitt nur 1 sh. 8<sup>1</sup>/2 d. Die schlechtestgenährten Kategorien waren die Nähterinnen, die Seidenweber und die Lederhandschuhmacher.(113)
Dr. Simon sagt in seinem allgemeinen Gesundheitsbericht über diesen Nahrungszustand:
"Daß die Fälle zahllos sind, worin Nahrungsmangel Krankheiten erzeugt oder verschärft, wird jeder bestätigen, der mit medizinischer Armenpraxis oder mit den Patienten der Spitäler, seien sie Insassen oder außerhalb wohnend, vertraut ist ... Jedoch kommt hier vom sanitären Standpunkt noch ein andrer, sehr entscheidender Umstand hinzu ... Man muß sich erinnern, daß Beraubung an Nahrungsmitteln nur sehr widerstrebend ertragen wird und daß in der Regel große Dürftigkeit der Diät nur im Gefolge andrer, vorhergegangner Entbehrungen nachhinkt. Lange bevor der Nahrungsmangel hygienisch ins Gewicht fällt, lange bevor der Physiolog daran denkt, die Grane Stickstoff und Kohlenstoff zu zählen, zwischen denen Leben und Hungertod schwebt, wird der Haushalt von allem materiellen Komfort ganz und gar entblößt sein. Kleidung und Heizung werden noch dürftiger gewesen sein als die Speise. Kein hinreichender Schutz wider die Härte des Wetters; Abknappung des Wohnraums zu einem Grad, der Krankheiten erzeugt oder verschärft; kaum eine Spur von Hausgerät oder Möbeln, die Reinlichkeit selbst wird kostspielig oder schwierig geworden sein. Werden noch aus Selbstachtung Versuche gemacht, sie aufrechtzuerhalten, so repräsentiert jeder solcher Versuch zuschüssige Hungerpein. Die Häuslichkeit wird dort sein, wo Obdach am wohlfeilsten kaufbar; in Quartieren, wo die Gesundheitspolizei die geringste Frucht trägt, das jämmerlichste Gerinne, wenigster Verkehr, der meiste öffentliche Unrat, kümmerlichste oder schlechteste Wasserzufuhr und, in Städten, größter Mangel an Licht und Luft. Dies sind die Gesundheitsgefahren, denen die Armut unvermeidlich ausgesetzt ist, wenn diese Armut Nahrungsmangel einschließt. Wenn die Summe dieser Übel von furchtbarer Größe für das Leben ist, so ist der bloße Nahrungsmangel an sich selbst entsetzlich ... Dies sind qualvolle Gedanken, namentlich wenn man sich erinnert, daß die Armut, wovon es sich handelt, nicht die selbstverschuldete Armut des Müßig- '''<687>''' gangs ist. Es ist die Armut von Arbeitern. Ja, mit Bezug auf die städtischen Arbeiter ist die Arbeit, wodurch der knappe Bissen Nahrung erkauft wird, meist über alles Maß verlängert. Und dennoch kann man nur in sehr bedingtem Sinn sagen, daß diese Arbeit selbsterhaltend ist ... Auf sehr großem Maßstab kann der nominelle Selbsterhalt nur ein kürzerer oder längerer Umweg zum Pauperismus sein."(114)
Der innere Zusammenhang zwischen Hungerpein der fleißigsten Arbeiterschichten und auf kapitalistischer Akkumulation begründetem, grobem oder raffiniertem Verschwendungskonsum der Reichen enthüllt sich nur mit Kenntnis der ökonomischen Gesetze. Anders mit dem Wohnungszustand. Jeder unbefangne Beobachter sieht, daß je massenhafter die Zentralisation der Produktionsmittel, desto größer die entsprechende Anhäufung von Arbeitern auf demselben Raum, daß daher, je rascher die kapitalistische Akkumulation, desto elender der Wohnungszustand der Arbeiter. Die den Fortschritt des Reichtums begleitende "Verbesserung" (improvements) der Städte durch Niederreißen schlecht gebauter Viertel, Errichtung von Palästen für Banken, Warenhäuser usw., Streckung der Straßen für Geschäftsverkehr und Luxuskarossen, Einführung von Pferdebahnen usw. verjagt augenscheinlich die Armen in stets schlechtere und dichter gefüllte Schlupfwinkel. Andrerseits weiß jeder, daß die Teuerkeit der Wohnungen im umgekehrten Verhältnis zu ihrer Güte steht und daß die Minen des Elends von Häuserspekulanten mit mehr Profit und weniger Kosten ausgebeutet werden als jemals die Minen von Potosi. Der antagonistische Charakter der kapitalistischen Akkumulation und daher der kapitalistischen Eigentumsverhältnisse überhaupt (115) wird hier so handgreifbar, daß selbst die offiziellen englischen Berichte über diesen Gegenstand wimmeln von heterodoxen Ausfällen auf das "Eigentum und seine Rechte". Das Übel hielt solchen Schritt mit der Entwicklung der Industrie, der Akkumulation des Kapitals, dem Wachstum und der "Verschönerung" der Städte, daß die bloße Furcht vor ansteckenden Krankheiten, welche auch der "Ehrbarkeit" nicht schonen, von 1847 bis 1864 nicht weniger als 10 gesundheitspolizeiliche Parlamentsakte ins Leben rief und die erschreckte Bürgerschaft in einigen Städten, wie Liverpool, Glasgow usw., durch ihre Munizipalität eingriff. Dennoch, ruft Dr. Simon in seinem Bericht von 1865: "Allgemein zu sprechen, sind die Übelstände in England unkontrol- '''<688>''' liert." Auf Befehl des Privy Council fand 1864 Untersuchung über die Wohnungsverhältnisse der Landarbeiter, 1865 über die der ärmeren Klassen in den Städten statt. Die meisterhaften Arbeiten des Dr. Julian Hunter findet man im siebenten und achten Bericht über "Public Health". Auf die Landarbeiter komme ich später. Für den städtischen Wohnungszustand schicke ich eine allgemeine Bemerkung des Dr. Simon voraus:
"Obgleich mein offizieller Gesichtspunkt", sagt er, "ausschließlich ärztlich ist, erlaubt die gewöhnlichste Humanität nicht, die andre Seite dieses Übels zu ignorieren. In seinem höheren Grad bedingt es fast notwendig eine solche Verleugnung aller Delikatesse, so schmutzige Konfusion von Körpern und körperlichen Verrichtungen, solche Bloßstellung geschlechtlicher Nacktheit, die bestial, nicht menschlich sind. Diesen Einflüssen unterworfen zu sein ist eine Erniedrigung, die sich vertieft, je länger sie fortwirkt. Für die Kinder, die unter diesem Fluch geboren sind, ist er Taufe in Infamie (baptism into infamy). Und über alles Maß hoffnungslos ist der Wunsch, daß unter solche Umstände gestellte Personen in andren Hinsichten nach jener Atmosphäre der Zivilisation aufstreben sollten, deren Wesen in physischer und moralischer Reinheit besteht."(116)
Den ersten Rang in überfüllten oder auch für menschliche Behausung absolut unmöglichen Wohnlichkeiten nimmt London ein.
"Zwei Punkte", sagt Dr. Hunter, "sind sicher; erstens gibt es ungefähr 20 große Kolonien in London, jede ungefähr 10.000 Personen stark, deren elende Lage alles übersteigt, was jemals anderswo in England gesehen worden ist, und sie ist fast ganz das Resultat ihrer schlechten Hausakkommodation; zweitens, der überfüllte und verfallne Zustand der Häuser dieser Kolonien ist viel schlechter als 20 Jahre zuvor."(117) "Es ist nicht zuviel zu sagen, daß das Leben in vielen Teilen von London und Newcastle höllisch ist."(118)
Auch der bessergestellte Teil der Arbeiterklasse, zusamt Kleinkrämern und andren Elementen der kleinen Mittelklasse, fällt in London mehr und mehr unter den Fluch dieser nichtswürdigen Behausungsverhältnisse, im Maße, wie die "Verbesserungen" und mit ihnen die Niederreißung alter '''<689>''' Straßen und Häuser fortschreiten, wie Fabriken und Menschenzustrom in der Metropole wachsen, endlich die Hausmieten mit der städtischen Grundrente steigen.
"Die Hausmieten sind so übermäßig geworden, daß wenige Arbeiter mehr als ein Zimmer zahlen können."(119)
Es gibt fast kein Londoner Hauseigentum, das nicht mit einer Unzahl von "middlemen" <"Maklern"> belastet wäre. Der Preis des Bodens in London steht nämlich stets sehr hoch im Vergleich zu seinen jährlichen Einkünften, indem jeder Käufer darauf spekuliert, ihn früher oder später zu einem Jury Price (durch Geschworene festgesetzte Taxe bei Expropriationen) wieder loszuschlagen oder durch Nähe irgendeines großen Unternehmens außerordentliche Werterhöhung zu erschwindeln. Folge davon ist ein regelmäßiger Handel im Ankauf von Mietkontrakten, die ihrem Verfall nahen.
"Von den Gentlemen in diesem Geschäft kann man erwarten, daß sie handeln, wie sie handeln, soviel wie möglich aus den Hausbewohnern herausschlagen und das Haus selbst in so elendem Zustand wie möglich ihren Nachfolgern überlassen."(120)
Die Mieten sind wöchentlich, und die Herren laufen kein Risiko. Infolge der Eisenbahnbauten innerhalb der Stadt
"sah man kürzlich im Osten Londons eine Anzahl aus ihren alten Wohnungen verjagter Familien umherwandern eines Samstags abends mit ihren wenigen weltlichen Habseligkeiten auf dem Rücken, ohne irgendeinen Haltplatz außer dem Workhouse"(121)
Die Workhouses sind bereits überfüllt, und die vom Parlament bereits bewilligten "Verbesserungen" sind erst im Beginn ihrer Ausführung. Werden die Arbeiter verjagt durch Zerstörung ihrer alten Häuser, so verlassen sie nicht ihr Kirchspiel oder siedeln sich höchstens an seiner Grenze, im nächsten fest.
"Sie suchen natürlich möglichst in der Nähe ihrer Arbeitslokale zu hausen. Folge, daß an der Stelle von zwei Zimmern, eins die Familie aufnehmen muß. Selbst zu erhöhter Miete wird die Wohnlichkeit schlechter als die schlechte, woraus man sie verjagt. Die Hälfte der Arbeiter im Strand braucht bereits zwei Meilen Reise zum Arbeitslokal."
Dieser Strand, dessen Hauptstraße auf den Fremden einen imposanten Eindruck vom Reichtum Londons macht, kann als Beispiel der Londoner '''<690>''' Menschenverpackung dienen. In einer Pfarrei desselben zählte der Gesundheitsbeamte 581 Personen auf den Acre, obgleich die Hälfte der Themse mit eingemessen war. Es versteht sich von selbst, daß jede gesundheitspolizeiliche Maßregel, die, wie das bisher in London der Fall, durch Niederschleifen untauglicher Häuser die Arbeiter aus einem Viertel verjagt, nur dazu dient, sie in ein andres desto dichter zusammenzudrängen.
"Entweder", sagt Dr. Hunter, "muß die ganze Prozedur als eine Abgeschmacktheit notwendig zum Stillstand kommen, oder die öffentliche Sympathie (!) muß erwachen für das, was man jetzt ohne Übertreibung eine nationale Pflicht nennen kann, nämlich Obdach für Leute zu verschaffen, welche aus Mangel an Kapital sich selbst keins verschaffen, wohl aber durch periodische Zahlung die Vermieter entschädigen können."(122)
Man bewundre die kapitalistische Justiz! Der Grundeigentümer, Hauseigner, Geschäftsmann, wenn expropriiert durch "improvements" <"Verbesserungen">, wie Eisenbahnen, Neubau der Straßen usw., erhält nicht nur volle Entschädigung. Er muß für seine erzwungne "Entsagung" von Gott und Rechts wegen noch obendrein durch einen erklecklichen Profit getröstet werden. Der Arbeiter wird mit Frau und Kind und Habe aufs Pflaster geworfen und - wenn er zu massenhaft nach Stadtvierteln drängt, wo die Munizipalität auf Anstand hält, gesundheitspolizeilich verfolgt!
Außer London gab es Anfang des 19. Jahrhunderts keine einzige Stadt in England, die 100.000 Einwohner zählte. Nur fünf zählten mehr als 50.000. Jetzt existieren 28 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern.
"Das Resultat dieses Wechsels war nicht nur enormer Zuwachs der städtischen Bevölkerung, sondern die alten dichtgepackten kleinen Städte sind nun Zentra, die von allen Seiten umbaut sind, nirgendwo mit freiem Luftzutritt. Da sie für die Reichen nicht länger angenehm sind, werden sie von ihnen für die amüsanteren Vorstädte verlassen. Die Nachfolger dieser Reichen beziehn die größeren Häuser, eine Familie, oft noch mit Untermietern, für jedes Zimmer. So ward eine Bevölkerung gedrängt in Häuser, nicht für sie bestimmt, und wofür sie durchaus unpassend, mit einer Umgebung, die wahrhaft erniedrigend für die Erwachsnen und ruinierend für die Kinder ist."(123)
Je rascher das Kapital in einer industriellen oder kommerziellen Stadt akkumuliert, um so rascher der Zustrom des exploitablen Menschenmaterials, um so elender die improvisierten Wohnlichkeiten der Arbeiter. '''<691>''' Neweastle-upon-Tyne, als Zentrum eines fortwährend ergiebigeren Kohlen- und Bergbaudistrikts, behauptet daher nach London die zweite Stelle in dem Wohnungsinferno. Nicht minder als 34.000 Menschen hausen dort in Einzelkammern. Infolge absoluter Gemeinschädlichkeit sind kürzlich in Newcastle und Gateshead Häuser in bedeutender Anzahl von Polizei wegen zerstört worden. Der Bau der neuen Häuser geht sehr langsam voran, das Geschäft sehr rasch. Die Stadt war daher 1865 überfüllter als je zuvor. Kaum eine einzelne Kammer war zu vermieten. Dr. Embleton vom Newcastle Fieberhospital sagt:
"Ohne allen Zweifel liegt die Ursache der Fortdauer und Verbreitung des Typhus in der Überhäufung menschlicher Wesen und der Unreinlichkeit ihrer Wohnungen. Die Häuser, worin die Arbeiter häufig leben, liegen in abgeschloßnen Winkelgassen und Höfen. Sie sind mit Bezug auf Licht, Luft, Raum und Reinlichkeit wahre Muster von Mangelhaftigkeit und Ungesundheit, eine Schmach für jedes zivilisierte Land. Dort liegen Männer, Weiber und Kinder des Nachts zusammengehudelt. Was die Männer angeht, folgt die Nachtschicht der Tagesschicht in ununterbrochnem Strom, so daß die Betten kaum Zeit zur Abkühlung finden. Die Häuser sind schlecht mit Wasser versehn und schlechter mit Abtritten, unflätig, unventiliert, pestilenzialisch.(124)
Der Wochenpreis solcher Löcher steigt von 8 d. zu 3 sh.
"Newcastle-upon-Tyne", sagt Dr. Hunter, "bietet das Beispiel eines der schönsten Stämme unsrer Landsleute, der durch die äußern Umstände von Behausung und Straße oft in eine beinah wilde Entartung versunken ist."(125)
Infolge des Hin- und Herwogens von Kapital und Arbeit mag der Wohnungszustand einer industriellen Stadt heute erträglich sein, morgen wird er abscheulich. Oder die städtische Ädilität mag endlich sich aufgerafft haben zur Beseitigung der ärgsten Mißstände. Morgen wandert ein Heuschreckenschwarm von verlumpten Irländern oder verkommenen englischen Agrikulturarbeitern ein. Man steckt sie weg in Keller und Speicher oder verwandelt das früher respektable Arbeiterhaus in ein Logis, worin das Personal so rasch wechselt wie die Einquartierung während des Dreißigjährigen Kriegs. Beispiel: Bradford. Dort war der Munizipalphilister eben mit Stadtreform beschäftigt. Zudem gab es daselbst 1861 noch 1751 unbewohnte Häuser. Aber nun das gute Geschäft, worüber der sanft liberale Herr Forster, der Negerfreund, jüngst so artig gekräht hat. Mit dem guten Geschäft natürlich Überflutung durch die Wellen der stets wogenden '''<692>''' "Reservearmee - oder "relativen Übervölkerung". Die scheußlichen Kellerwohnungen und Kammern, registriert in der Liste (Note (126)), die Dr. Hunter vom Agenten einer Assekuranzgesellschaft erhielt, waren meist von gutbezahlten Arbeitern bewohnt. Sie erklärten, sie würden gern bessere Wohnungen zahlen, wenn sie zu haben wären. Unterdes verlumpen und verkranken sie mit Mann und Maus, während der sanftliberale Forster, M.P., Tränen vergießt über die Segnungen des Freihandels und die Profite der eminenten Bradforder Köpfe, die in Worsted <Kammgarn> machen. Im Bericht vom 5. September 1865 erklärt Dr. Bell, einer der Armenärzte von Bradford, '''<693>''' die furchtbare Sterblichkeit der Fieberkranken seines Bezirks aus ihren Wohnungsverhältnissen:
"In einem Keller von 1.500 Kubikfuß wohnen 10 Personen ... Die Vincentstraße, Green Air Place und the Leys bergen 223 Häuser mit 1.450 Einwohnern, 435 Betten und 36 Abtritten ... Die Betten, und darunter verstehe ich jede Rolle von schmutzigen Lumpen oder Handvoll von Hobelspänen, halten jedes im Durchschnitt 3,3 Personen, manches 4 und 6 Personen. Viele schlafen ohne Bett auf nacktem Boden in ihren Kleidern, junge Männer und Weiber, verheiratet und unverheiratet, alles kunterbunt durcheinander. Ist es nötig hinzuzufügen, daß diese Hausungen meist dunkle, feuchte, schmutzige Stinkhöhlen sind, ganz und gar unpassend für menschliche Wohnung? Es sind die Zentra, wovon Krankheit und Tod ausgehn und ihre Opfer auch unter den Gutgestellten (of good circumstances) packen, welche diesen Pestbeulen erlaubt haben., in unsrer Mitte zu eitern."(127)
Bristol behauptet den dritten Rang nach London im Wohnungselend.
"Hier, in einer der reichsten Städte Europas, größter Überfluß an barster Armut (blank poverty) und häuslichem Elend."(128)
c) Das Wandervolk
Wir wenden uns nun zu einer Volksschicht, deren Ursprung ländlich, deren Beschäftigung großenteils industriell ist. Sie bildet die leichte Infanterie des Kapitals, die es je nach seinem Bedürfnis bald auf diesen Punkt wirft, bald auf jenen. Wenn nicht auf dem Marsch, "kampiert" sie. Die Wanderarbeit wird verbraucht für verschiedne Bau- und Drainierungsoperationen, Backsteinmachen, Kalkbrennen, Eisenbahnbau usw. Eine wandelnde Säule der Pestilenz, importiert sie in die Orte, in deren Nachbarschaft sie ihr Lager aufschlägt, Pocken, Typhus, Cholera, Scharlachfieber usw.(129) In Unternehmen von bedeutender Kapitalauslage, wie Eisenbahnbau usw., liefert meist der Unternehmer selbst seiner Armee Holzhütten oder dergl., improvisierte Dörfer ohne alle Gesundheitsvorkehrung, jenseits der Kontrolle der Lokalbehörden, sehr profitlich für den Herrn Kontraktor, der die Arbeiter doppelt ausbeutet, als Industriesoldaten und als Mieter. Je nachdem die Holzhütte 1, 2 oder 3 Löcher enthält, hat ihr Insasse, Erdarbeiter usw., 2, 3, 4 sh. wöchentlich zu zahlen.(130) Ein Beispiel '''<694>''' genüge. Im September 1864, berichtet Dr. Simon, ging dem Minister des Innern, Sir George Grey, folgende Denunziation seitens des Vorstehers des Nuisance Removal Committee <Gesundheitspolizeilichen Komitees> der Pfarrei von Sevenoaks zu:
"Pocken waren dieser Pfarrei ganz unbekannt bis etwa vor 12 Monaten. Kurz vor dieser Zeit wurden Arbeiten für eine Eisenbahn von Lewisham nach Tunbridge eröffnet. Außerdem, daß die Hauptarbeiten in der unmittelbaren Nachbarschaft dieser Stadt ausgeführt wurden, ward hier auch das Hauptdepot des ganzen Werks errichtet. Große Personenzahl daher hier beschäftigt. Da es unmöglich war, sie alle in Cottages unterzubringen, ließ der Kontraktor, Herr Jay, längs der Linie der Bahn auf verschiednen Punkten Hütten aufschlagen zur Behausung der Arbeiter. Diese Hütten besaßen weder Ventilation noch Abzugsgerinne und waren außerdem notwendig überfüllt, weil jeder Mieter andre Logierer aufnehmen mußte, wie zahlreich immer seine eigne Familie, und obgleich jede Hütte nur zweizimmrig. Nach dem ärztlichen Bericht, den wir erhielten, war die Folge, daß diese armen Leute zur Nachtzeit alle Qualen der Erstickung zu erdulden hatten, zur Vermeidung der pestilenzialischen Dünste von dem schmutzigen stehenden Wasser und den Abtritten dicht unter den Fenstern. Endlich wurden unsrem Komitee Klagen eingehändigt von einem Arzte, der Gelegenheit hatte, diese Hütten zu besuchen. Er sprach über den Zustand dieser sog. Wohnlichkeiten in den bittersten Ausdrücken und befürchtete sehr ernsthafte Folgen, falls nicht einige Gesundheitsvorkehrungen getroffen würden. Ungefähr vor einem Jahr verpflichtete sich p.p. Jay, ein Haus einzurichten, worin die von ihm beschäftigten Personen, beim Ausbruch ansteckender Krankheiten, sofort entfernt werden sollten. Er wiederholte dies Versprechen Ende letzten Julis, tat aber nie den geringsten Schritt zur Ausführung, obgleich seit diesem Datum verschiedne Fälle von Pocken und infolge davon zwei Todesfälle vorkamen. Am 9. September berichtete mir Arzt Kelson weitere Pockenfälle in denselben Hütten und beschrieb ihren Zustand als entsetzlich. Zu Ihrer (des Ministers) - Information muß ich hinzufügen, daß unsere Pfarrei ein isoliertes Haus besitzt, das sog. Pesthaus, wo die Pfarreigenossen, die von ansteckenden Krankheiten leiden, verpflegt werden. Dies Haus ist jetzt seit Monaten fortwährend mit Patienten überfüllt. In einer Familie starben fünf Kinder an Pocken und Fieber. Vom l. April bis 1. September dieses Jahres kamen nicht weniger als 10 Todesfälle an Pocken vor, 4 in den besagten Hütten, den Pestquellen. Es ist unmöglich, die Zahl der Krankheitsfälle anzugeben, da die heimgesuchten Familien sie so geheim als möglich halten."(131)
'''<695>''' Die Arbeiter in Kohlen- und anderen Bergwerken gehören zu den bestbezahlten Kategorien des britischen Proletariats. Zu welchem Preis sie ihren Lohn erkaufen, wurde an einer früheren Stelle gezeigt.(132) Ich werfe hier einen raschen Blick auf ihre Wohnlichkeitsverhältnisse. In der Regel errichtet der Exploiteur des Bergwerks, ob Eigentümer oder Mieter desselben, eine Anzahl Cottages für seine Hände. Sie erhalten Cottages und Kohlen zur Feuerung "umsonst", d.h., letztre bilden einen in natura gelieferten Teil des Lohns. Die nicht in dieser Art Unterbringbaren erhalten zum Ersatz 4 Pfd.St. per Jahr. Die Bergwerksdistrikte ziehn rasch eine große Bevölkerung an, zusammengesetzt aus der Minenbevölkerung selbst und den Handwerkern, Krämern usw., die sich um sie gruppieren. Wie überall, wo die Bevölkerung dicht, ist die Bodenrente hier hoch. Der Bergbauunternehmer sucht daher auf möglichst engem Bauplatz am Mund der Gruben so viel Cottages aufzuwerfen, als grade nötig sind, um seine Hände und ihre Familien zusammenzupacken. Werden neue Gruben in der Nähe eröffnet oder alte wieder in Angriff genommen, so wächst das Gedränge. Bei der Konstruktion der Cottages waltet nur ein Gesichtspunkt, "Entsagung" des Kapitalisten auf alle nicht absolut unvermeidliche Ausgabe von Barem.
"Die Wohnungen der Gruben- und andrer Arbeiter, die mit den Bergwerken von Northumberland und Durham verknüpft sind", sagt Dr. Julian Hunter, "sind vielleicht im Durchschnitt das Schlechteste und Teuerste, was England auf großer Stufenleiter in dieser Art bietet, mit Ausnahme jedoch ähnlicher Distrikte in Monmouthshire. Die extreme Schlechtigkeit liegt in der hohen Menschenzahl, die ein Zimmer füllt, in der Enge des Bauplatzes, worauf eine große Häusermasse geworfen wird, im Wassermangel und Abwesenheit von Abtritten, in der häufig angewandten Methode, ein Haus über ein andres zu Stellen oder sie in flats" (so daß die verschiednen Cottages vertikal übereinander liegende Stockwerke bilden) "zu verteilen... Der Unternehmer behandelt die ganze Kolonie, als ob sie nur kampiere, nicht residiere."(133) "In Ausführung meiner Instruktionen", sagt Dr. Stevens, "habe ich die meisten großen Bergwerksdörfer der Durham Union besucht ... Mit sehr wenigen Ausnahmen gilt von allen, daß jedes Mittel zur Sicherung der Gesundheit der Einwohner vernachlässigt wird ... Alle Grubenarbeiter sind an den Pächter '''<696>''' (lessee) oder Eigentümer des Bergwerks für 12 Monate gebunden" ("bound", Ausdruck, der wie bondage <Hörigkeit> aus der Zeit der Leibeigenschaft stammt). "Wenn sie ihrer Unzufriedenheit Luft machen oder in irgendeiner Art den Aufseher (viewer) belästigen, so setzt er eine Marke oder ein Memorandum hinter ihre Namen im Aufsichtsbuch und entläßt sie bei der jährlichen Neubindung ... Es scheint mir, daß kein Teil des Trucksystems schlechter sein kann als das in diesen dichtbevölkerten Distrikten herrschende. Der Arbeiter ist gezwungen, als Teil seines Lohns ein mit pestilenzialischen Einflüssen umgebnes Haus zu empfangen. Er kann sich nicht selbst helfen. Er ist in jeder Rücksicht ein Leibeigner (he is to all intents and purposes a serf). Es scheint fraglich, oh jemand sonst ihm helfen kann außer seinem Eigentümer, und dieser Eigentümer zieht vor allem sein Bilanzkonto zu Rat, und das Resultat ist ziemlich unfehlbar. Der Arbeiter erhält von dem Eigentümer auch seine Zufuhr an Wasser. Es sei gut oder schlecht, es werde geliefert oder zurückgehalten. er muß dafür zahlen oder sich vielmehr einen Lohnabzug gefallen lassen."(134)
Im Konflikt mit der "öffentlichen Meinung" oder auch der Gesundheitspolizei geniert sich das Kapital durchaus nicht, die teils gefährlichen, teils entwürdigenden Bedingungen, worin es Funktion und Häuslichkeit des Arbeiters bannt, damit zu "rechtfertigen", das sei nötig, um ihn profitlicher auszubeuten. So, wenn es entsagt auf Vorrichtungen zum Schutz gegen gefährliche Maschinerie in der Fabrik, auf Ventilations- und Sicherheitsmittel in den Minen usw. So hier mit der Behausung der Minenarbeiter.
"Als Entschuldigung", sagt Dr. Simon, der ärztliche Beamte des Privy Council, in seinem offiziellen Bericht, "als Entschuldigung für die nichtswürdige Hauseinrichtung wird angeführt, daß Minen gewöhnlich pachtweise exploitiert werden, daß die Dauer des Pachtkontrakts (in Kohlenwerken meist 21 Jahre) zu kurz ist, damit der Minenpächter es der Mühe wert halte, gute Hauseinrichtung für das Arbeitsvolk und die Gewerbsleute usw. zu liefern, welche die Unternehmung anzieht; hätte er selbst die Absicht, nach dieser Seite hin liberal zu verfahren, so würde sie vereitelt werden durch den Grundeigentümer. Der habe nämlich die Tendenz, sofort exorbitante Zuschußrente zu verlangen für das Privilegium, ein anständiges und komfortables Dorf auf der Grundoberfläche zu errichten zur Behausung der Bearbeiter des unterirdischen Eigentums. Dieser prohibitorische Preis, wenn nicht direkte Prohibition, schrecke ebenfalls andre ab, welche sonst wohl bauen möchten ... Ich will den Wert dieser Entschuldigung nicht weiter untersuchen, auch nicht, auf wen denn in letzter Hand die zuschüssige Ausgabe für anständige Wohnlichkeit fallen würde, auf den Grundherrn, den Minenpächter, die Arbeiter oder das Publikum ... Aber angesichts solcher schmählichen Tatsachen, wie die beigefügten Berichte" (des Dr. Hunter, Stevens usw.) "sie enthüllen, muß ein Heilmittel angewandt werden ... Grundeigentumstitel werden so benutzt, um '''<697>''' ein großes öffentliches Unrecht zu begehn. In seiner Eigenschaft als Mineneigner ladet der Grundherr eine industrielle Kolonie zur Arbeit auf seiner Domäne ein und macht dann, in seiner Eigenschaft als Eigentümer der Grundoberfläche, den von ihm versammelten Arbeitern unmöglich, die zu ihrem Leben unentbehrliche, geeignete Wohnlichkeit zu finden. Der Minenpächter" (der kapitalistische Exploiteur) "hat kein Geldinteresse, dieser Teilung des Handels zu widerstehn, da er wohl weiß, daß, wenn die letztern Ansprüche exorbitant sind, die Folgen nicht auf ihn fallen, daß die Arbeiter, auf die sie fallen, zu unerzogen sind, um ihre Gesundheitsrechte zu kennen, und daß weder obzönste Wohnlichkeit noch faulstes Trinkwasser jemals Anlaß zu einem Strike liefern."(135)
d) Wirkung der Krisen auf den bestbezahlten Teil der Arbeiterklasse
Bevor ich zu den eigentlichen Agrikulturarbeitern übergehe, soll an einem Beispiel noch gezeigt werden, wie die Krisen selbst auf den bestbezahlten Teil der Arbeiterklasse, auf ihre Aristokratie, wirken. Man erinnert sich: das Jahr 1857 brachte eine der großen Krisen, womit der industrielle Zyklus jedesmal abschließt. Der nächste Termin wurde 1866 fällig. Bereits diskontiert in den eigentlichen Fabrikdistrikten durch die Baumwollnot, welche viel Kapital aus der gewohnten Anlagesphäre zu den großen Zentralsitzen des Geldmarkts jagte, nahm die Krise diesmal einen vorwiegend finanziellen Charakter an. Ihr Ausbruch im Mai 1866 wurde signalisiert durch den Fall einer Londoner Riesenbank, dem der Zusammensturz zahlloser finanzieller Schwindelgesellschaften auf dem Fuß nachfolgte. Einer der großen Londoner Geschäftszweige, welche die Katastrophe traf, war der eiserne Schiffsbau. Die Magnaten dieses Geschäfts hatten während der Schwindelzeit nicht nur maßlos überproduziert, sondern zudem enorme Lieferungskontrakte übernommen, auf die Spekulation hin, daß die Kreditquelle gleich reichlich fortfließen werde. Jetzt trat eine furchtbare Reaktion ein, die auch in andren Londoner Industrien (136) bis zur '''<698>''' Stunde, Ende März 1867, fortdauert. Zur Charakteristik der Lage der Arbeiter folgende Stelle aus dem ausführlichen Bericht eines Korrespondenten des "Morning Star", welcher Anfang 1867 die Hauptsitze des Leidens besuchte.
"Im Osten von London, den Distrikten von Poplar, Millwall, Greenwich, Deptford, Limehouse und Canning Town befinden sich mindestens 15.000 Arbeiter samt Familien in einem Zustand äußerster Not, darunter über 3.000 geschickte Mechaniker. Ihre Reservefonds sind erschöpft infolge sechs- oder achtmonatiger Arbeitslosigkeit ... Ich hatte große Mühe, zum Tor des Workhouse (von Poplar) vorzudringen, denn es war belagert von einem ausgehungerten Haufen. Er wartete auf Brotbilletts, aber die Zeit zur Verteilung war noch nicht gekommen. Der Hof bildete ein großes Quadrat mit einem Pultdach, das rings um seine Mauern läuft. Dichte Schneehaufen bedeckten die Pflastersteine in der Mitte des Hofes. Hier waren gewisse kleine Plätze mit Weidengeflecht abgeschlossen, gleich Schafhürden, worin die Männer bei besserem Wetter arbeiten. Am Tage meines Besuchs waren die Hürden so verschneit, daß niemand in ihnen sitzen konnte. Die Männer waren jedoch unter dem Schutz der Dachvorsprünge mit Makadamisierung von Pflastersteinen beschäftigt. Jeder hatte einen dicken Pflasterstein zum Sitz und klopfte mit schwerem Hammer auf den frostbedeckten Granit, bis er 5 Bushel davon abgehauen hatte. Dann war sein Tagewerk verrichtet und erhielt er 3 d." (2 Silbergroschen, 6 Pfennige) "und ein Billett für Brot. In einem andren Teil des Hofes stand ein rachitisches kleines Holzhaus. Beim Öffnen der Tür fanden wir es gefüllt mit Männern, Schulter an Schulter gedrängt, um einander warm zu halten. Sie zupften Schiffstau und stritten miteinander, wer von ihnen mit einem Minimum von Nahrung am längsten arbeiten könne, denn Ausdauer war der point d'honneur. In diesem einen Workhouse allein erhielten 7.000 Unterstützung, darunter viele Hunderte, die 6 oder 8 Monate zuvor die höchsten Löhne geschickter Arbeit in diesem Land verdienten. Ihre Zahl wäre doppelt so groß gewesen, gäbe es nicht so viele, welche nach Erschöpfung ihrer ganzen Geldreserve dennoch vor Zuflucht zur Pfarrei zurückbeben, solange sie noch irgend etwas zu versetzen haben ... Das Workhouse verlassend, machte ich einen Gang durch die Straßen von meist einstöckigen Häusern, die in Poplar so zahlreich. Mein Führer war Mitglied des Komitees für die Arbeitslosen. Das erste Haus, worin wir eintraten, war das eines Eisenarbeiters, seit 27 Wochen außer Beschäftigung. Ich fand den Mann mit seiner ganzen Familie in einem Hinterzimmer sitzend. Das Zimmer war noch nicht ganz von Möbeln entblößt, und es war Feuer darin. Dies war nötig, um die nackten Füße der jungen Kinder vor Frost zu schützen, denn es war ein grimmig kalter Tag. Auf einem Teller gegenüber dem Feuer lag ein Quantum Werg, welches Frau und Kinder zupften in Erstattung des Brots vom Workhouse. Der Mann arbeitete in einem der oben beschriebenen Höfe für ein Brotbillett und 3 d. per Tag. Er kam jetzt nach Haus zum Mittagessen, sehr hungrig, wie er uns '''<699>''' mit einem bittern Lächeln sagte, und sein Mittagessen bestand aus einigen Brotschnitten mit Schmalz und einer Tasse milchlosen Tees ... Die nächste Tür, an der wir anklopften, wurde geöffnet durch ein Frauenzimmer mittleren Alters, die, ohne ein Wort zu sagen, uns in ein kleines Hinterzimmer führte, wo ihre ganze Familie saß, schweigend, die Augen auf ein rasch ersterbendes Feuer geheftet. Solche Verödung, solche Hoffnungslosigkeit hing um diese Leute und ihr kleines Zimmer, daß ich nicht wünsche, je eine ähnliche Szene wieder zu sehn. 'Nichts haben sie verdient, mein Herr', sagte die Frau, auf ihre Jungen zeigend, 'nichts für 26 Wochen, und all unser Geld ist hingegangen, alles Geld, das ich und der Vater in den beßren Zeiten zurücklegten, in dem Wahn, einen Rückhalt während schlechten Geschäfts zu sichern. Sehn Sie es', schrie sie fast wild, indem sie ein Bankbuch hervorholte mit allen seinen regelmäßigen Nachweisen über eingezahltes und rückerhaltnes Geld, so daß wir sehn konnten, wie das kleine Vermögen begonnen hatte mit dem ersten Deposit von 5 Shilling, wie es nach und nach zu 20 Pfd.St. aufwuchs und dann wieder zusammenschmolz, von Pfunden zu Shillingen, bis der letzte Eintrag das Buch so wertlos machte wie ein leeres Stück Papier. Diese Familie erhielt ein notdürftiges Mahl täglich vom Workhouse ... Unsere folgende Visite war zur Frau eines Irländers, der an den Schiffswerften gearbeitet hatte. Wir fanden sie krank von Nahrungsmangel, in ihren Kleidern auf eine Matratze gestreckt, knapp bedeckt mit einem Stück Teppich, denn alles Bettzeug war im Pfandhaus. Die elenden Kinder warteten sie und sahen aus, als bedürften sie umgekehrt der mütterlichen Pflege. Neunzehn Wochen erzwungnen Müßiggangs hatten sie so weit heruntergebracht, und während sie die Geschichte der bittern Vergangenheit erzählte, stöhnte sie, als ob alle Hoffnung auf eine bessere Zukunft verloren wäre ... Beim Austritt aus dem Hause rannte ein junger Mann auf uns zu und bat uns, in sein Haus zu gehn und zu sehn, ob irgend etwas für ihn geschehen könne. Ein junges Weib, zwei hübsche Kinder, ein Kluster von Pfandzetteln und ein ganz kahles Zimmer war alles, was er zu zeigen hatte."
Über die Nachwehen der Krise von 1866 folgender Auszug aus einer torystischen Zeitung. Man muß nicht vergessen, daß der Ostteil Londons, um den es sich hier handelt, nicht nur Sitz der im Text des Kapitels erwähnten eisernen Schiffsbauer, sondern auch einer stets unter dem Minimum bezahlten sog. "Hausarbeit" ist.
"Ein entsetzliches Schauspiel entrollte sich gestern in einem Teil der Metropole. Obgleich die arbeitslosen Tausende des Ostendes mit schwarzen Trauerflaggen nicht in Masse paradierten, war der Menschenstrom imposant genug. Erinnern wir uns, was diese Bevölkerung leidet. Sie stirbt vor Hunger. Das ist die einfache und furchtbare Tatsache. Es sind ihrer 40.000 ... In unsrer Gegenwart, in einem Viertel dieser wundervollen Metropole, dicht neben der enormsten Akkumulation von Reichtum, welche die Welt je sah, dicht dabei 40.000 hilflos verhungernd! Diese Tausende brechen jetzt ein in die andren Viertel; sie, in allen Zeiten halbverhungert, schreien uns ihr Weh ins Ohr, sie schreien es zum Himmel, sie erzählen uns von ihren elendgeschlagenen Wohnungen, daß es unmöglich für sie, Arbeit zu finden, und nutzlos zu betteln. Die lokalen '''<700>''' Armensteuerpflichtigen sind durch die Forderungen der Pfarreien selbst an den Rand des Pauperismus getrieben." ("Standard" 5. April 1867.)
Da es Mode unter den englischen Kapitalisten ist, Belgien als das Paradies des Arbeiters zu schildern, weil "die Freiheit der Arbeit" oder, was dasselbe ist, "die Freiheit des Kapitals" dort weder durch den Despotismus der Trades' Unions noch durch Fabrikgesetze verkümmert sei, hier ein paar Worte über das "Glück" des belgischen Arbeiters. Sicher war niemand tiefer eingeweiht in die Mysterien dieses Glücks als der verstorbene Herr Ducpétiaux, Generalinspektor der belgischen Gefängnisse und Wohltätigkeitsanstalten und Mitglied der Zentralkommission für belgische Statistik. Nehmen wir sein Werk: "Budgets éonomiques des classes ouvrières en Belgique", Bruxelles 1855. Hier finden wir u.a. eine belgische Normalarbeiterfamilie, deren jährliche Ausgaben und Einnahmen nach sehr genauen Daten berechnet, und deren Nahrungsverhältnisse dann mit denen des Soldaten, des Flottenmatrosen und des Gefangnen verglichen werden. Die Familie "besteht aus Vater, Mutter und vier Kindern". Von diesen sechs Personen "können vier das ganze Jahr durch nützlich beschäftigt werden"; es wird vorausgesetzt, "daß es weder Kranke noch Arbeitsunfähige darunter gibt" noch "Ausgaben für religiöse, moralische und intellektuelle Zwecke, ausgenommen ein sehr Geringes für Kirchenstühle", noch "Beiträge zu Sparkassen oder Altersversorgungskassen", noch "Luxus- oder sonstige überflüssige Ausgaben". Doch sollen der Vater und der älteste Sohn Tabak rauchen und sonntags das Wirtshaus besuchen dürfen, wofür ihnen ganze 86 Centimen die Woche ausgesetzt sind.
"Aus der Gesamtzusammenstellung der den Arbeitern der verschiednen Geschäftszweige bewilligten Löhne folgt ... daß der höchste Durchschnitt des täglichen Lohns ist: 1 fr. 56 c. für Männer, 89 c. für Frauen, 56 c. für Knaben und 55 c. für Mädchen. Hiernach berechnet, würden sich die Einkünfte der Familie allerhöchstens auf 1.068 fr. jährlich belaufen ... In der als typisch angenommenen Haushaltung haben wir alle möglichen Einkünfte zusammengerechnet. Wenn wir aber der Mutter einen Arbeitslohn anrechnen, entziehen wir dadurch die Haushaltung ihrer Leitung; wer besorgt das Haus, wer die kleinen Kinder? Wer soll kochen, waschen, flicken? Dies Dilemma tritt jeden Tag vor die Arbeiter."
Der Budget der Familie ist demnach:
{| class="wikitable"
|der Vater
|300 Arbeitstage zu
|fr. 1,56
|fr. 468,-
|-
|die Mutter
|
|fr. 0,89
|fr. 267,-
|-
|der Junge
|
|fr. 0,56
|fr. 169,-
|-
|das Mädchen
|
|fr. 0,55
|fr. 165,-
|-
| colspan="4" |
|-
|
|
|Total
|fr. 1.068,-
|}
'''<701>''' Die Jahresausgabe der Familie und ihr Defizit würden ausmachen, falls der Arbeiter die Nahrung hätte:
{| class="wikitable"
|des Flottenmatrosen
|fr. 1.828,-
|Defizit fr.
|760,-
|-
|des Soldaten
|fr. 1473,-
|Defizit fr.
|405,-
|-
|des Gefangenen
|fr. 1112,-
|Defizit fr.
|44,-
|}
"Man sieht, daß wenig Arbeiterfamilien sich die Nahrung verschaffen können, nicht etwa des Matrosen oder des Soldaten, sondern selbst des Gefangnen. Im Durchschnitt hat jeder Gefangne 1847-1849 in Belgien 63 c. täglich gekostet, was gegen die täglichen Unterhaltungskosten des Arbeiters einen Unterschied von 13 c. ergibt. Die Verwaltungs- und Überwachungskosten gleichen sich aus dagegen, daß der Gefangne keine Miete zahlt ... Wie aber geht es zu, daß eine große Zahl, wir könnten sagen, die große Mehrzahl der Arbeiter in noch sparsameren Verhältnissen lebt? Nur indem sie zu Notbehelfen flüchtet, wovon der Arbeiter allein das Geheimnis hat; indem sie an der täglichen Ration abknappt; Roggenbrot statt Weizenbrot ißt; weniger oder gar kein Fleisch ißt; ebenso mit Butter und Gewürzen; indem sie die Familie in eine oder zwei Kammern packt, wo Mädchen und Jungen zusammen schlafen, oft auf demselben Strohsack; indem sie an der Kleidung spart, der Wäsche, den Reinigungsmitteln; indem sie den Sonntagsvergnügungen entsagt, kurz, sich zu den schmerzlichsten Entbehrungen entschließt. Einmal bei dieser letzten Grenze angelangt, vermehrt der geringste Preisaufschlag der Lebensmittel, eine Arbeitsstockung, eine Krankheit das Elend des Arbeiters und ruiniert ihn vollständig. Die Schulden häufen sich, der Kredit wird versagt, die Kleider, die notwendigsten Möbel wandern ins Pfandhaus, und schließlich bittet die Familie um Einschreibung in die Armenliste."(137)
In der Tat folgt in diesem "Paradiese der Kapitalisten" auf die geringste Änderung im Preise der notwendigsten Lebensmittel eine Änderung in der Zahl der Todesfälle und Verbrechen! (Sieh "Manifest der Maatschappij: De Vlamingen Vooruit!", Brüssel 1860, p. 12.) Ganz Belgien zählt 930.000 Familien, davon nach offizieller Statistik: 90.000 Reiche (Wähler) = 450.000 Personen; 390.000 Familien der kleinen Mittelklasse, in Stadt und Dorf, großer Teil davon stets ins Proletariat fallend = 1.950.000 Personen. Endlich 450.000 Arbeiterfamilien = 2.250.000 Personen, von welchen die Musterfamilien das durch Ducpétiaux geschilderte Glück genießen. Unter den 450.000 Arbeiterfamilien über 200.000 auf der Armenliste!
----Fußnoten
(94) "Tenth Report of the Commissioners of H. M's Inland Revenue", Lond. 1866. p.38. <=
(95) ibidem. <=
(96) Diese Zahlen sind hinreichend für die Vergleichung, aber, absolut betrachtet. falsch, da vielleicht 100 Millionen Pfd. St. Einkommen jährlich "verschwiegen" werden. Die Klage der Commissioners of Inland Revenue über systematischen Betrug, namentlich von kommerzieller und industrieller Seite, wiederholt sich in jedem ihrer Berichte. So heißt es z.B.: "Eine Aktiengesellschaft gab ihre besteuerbaren Profite auf 60.000 Pfd.St. an, der Taxator veranschlagte sie zu 88.000 Pfd.St., und für diese Summe ward schließlich die Steuer gezahlt. Eine andre Kompagnie gab 190.000 Pfd.St. an, sie ward gezwungen, zu gestehn, daß der wirkliche Betrag 250.000 Pfd.St." (ibid. p. 42.) <=
(97) "Census etc.", l.c.p. 29. John Brights Behauptung. daß 150 Grundherren die Hälfte des englischen und 12 die Hälfte des schottischen Bodens eignen, ist nicht widerlegt worden. <=
(98) "Fourth Report etc. of Inland Revenue", Land. 1860, p. 17. <=
(99) Es sind dies die Reineinkommen, also nach gewissen gesetzlich gültigen Abzügen. <=
(100) In diesem Augenblick, März 1867, ist der indisch-chinesische Markt durch die Konsignationen der britischen Baumwollfabrikanten schon wieder völlig überführt. Lohnherabsetzung um 5% begann unter den Baumwollarbeitern 1866, 1867 infolge ähnlicher Operation Strike von 20.000 Mann in Preston. {Es war dies das Vorspiel der Krise, die gleich darauf hereinbrach. - F. E.} <=
(101) "Census etc.", l.c.p. 11. <=
(102) Gladstone im Hause der Gemeinen, 13. Feb. 1843: "It is one of the most melancholy features in the social state of this country that we see, beyond the possibility of denial, that while there is at this moment a decrease in the consuming powers of the people, an increase of the pressure of privations and distress; there is at the same time a constant accumulation of wealth in the upper classes, an increase in the luxuriousness of their habits, and of their means of enjoyment." ("Times". 14. Feb. 1843. - Hansard, 13. Febr.) <=
(103) "From 1842 to 1852 the taxable income of the country increased by 6 per cent ... In the 8 years from 1853 to 1861, it had increased from the basis taken in 1853, 20 per cent! The fact is so astonishing as to be almost incredible ... this intoxicating augmentation of wealth and power ... entirely confined to classes of property ... must be of indirect benefit to the labouring population, because it cheapens the commodities of general consumption - while the rich have been growing richer, the poor have been growing less poor! at any rate, whether the extremes of poverty are less, I do not presume to say." (Gladstone im H.o.C. 16. April 1863. "Morning Star", 17. April.) <=
(104) Sieh die offiziellen Angaben in dem Blaubuch: "Miscellaneous Statistics of the Un. Kingdom. Part VI", Lond. 1866, p. 260-273 passim. Statt der Statistik der Waisenanstalten usw. könnten auch die Deklamationen ministerieller Journale zur Bevorwortung der Aussteuer der Kinder des königlichen Hauses als Beleg dienen. Die Teurung der Lebensmittel wird nie darin vergessen. <=
(105) "Think of those who are on the border of that region" (pauperism), "wages ... in others not increased ... human life is but, in nine cases out of ten, a struggle for existence." (Gladstone, H.o.C., 7.April 1864.) Die Version bei Hansard lautet: "Again; and yet more at large, what is human life but, in the majority of cases, a struggle for existence." - Die fortlaufenden, schreienden Widersprüche in Gladstones Budgetreden von 1863 und 1864 charakterisiert ein englischer Schriftsteller durch folgendes Zitat aus Boileau <1.-4. Auflage: Molière>:
(106) H. Fawcett, l.c.p. 67, 82. Was die wachsende Abhängigkeit der Arbeiter von dem Krämer betrifft, so ist sie Folge der zunehmenden Schwankungen und Unterbrechungen ihrer Beschäftigung. <=
(107) In England ist immer Wales eingeschlossen, in Großbritannien England, Wales und Schottland, im Vereinigten Königreich jene drei Länder und Irland. <=
(108) Es wirft ein eignes Licht auf den seit A. Smith zurückgelegten Fortschritt, daß ihm das Wort workhouse gelegentlich noch gleichwertig mit manufactory. Z.B. Eingang seines Kapitels über Teilung der Arbeit: "Diejenigen, die in den verschiedenen Zweigen der Arbeit beschäftigt sind, können oft in demselben Arbeitshaus (workhouse) zusammengefaßt werden." <=
(109) "Public Health. Sixth Report etc. for 1863", Lond. 1864, p. 13. <=
(110) l.c.p. 17. <=
(111) l.c.p. 3. <=
(112) l.c., Appendix, p. 232. <=
(113) l.c.p. 232, 233. <=
(114) l.c.p. 14, 15. <=
(115) "Nirgendwo sind so offen und so schamlos die Rechte der Person dem Recht des Eigentums geopfert worden als in den Wohnungsverhältnissen der arbeitenden Klasse. Jede große Stadt ist eine Stätte des Menschenopfers, ein Altar, worauf Tausende jährlich dem Moloch der Habsucht geschlachtet werden," (S. Laing, l.c.p. 150.) <=
(116) "Public Health. Eighth Report", Lond. 1866, p. 14, Note. <=
(117) l.c.p. 89. Mit Bezug auf die Kinder in diesen Kolonien sagt Dr. Hunter: "Wir wissen nicht, wie Kinder vor diesem Zeitalter dichter Agglomeration der Armen aufgebracht worden, und er wäre ein kühner Prophet, der vorhersagen wollte, welches Betragen zu erwarten von Kindern, die unter Zuständen ohne Parallele in diesem Land jetzt ihre Erziehung für künftige Praxis als gefährliche Klassen durchmachen, indem sie die halbe Nacht aufsitzen mit Personen jeden Alters, trunken, obszön und zanksüchtig." (l.c.p. 56.) <=
(118) l.c.p. 62. <=
(119) "Report of the Officer of Health of St. Martin's in the Fields, 1865." <=
(120) "Public Health. Eighth Report", Lond. 1866, p. 91. <=
(121) l.c.p. 88. <=
(122) l.c.p. 89. <=
(123) l.c.p. 56. <=
(124) l.c.p. 149. <=
(125) l.c.p. 50. <=
(126) Liste des Agenten einer Arbeiter-Assekuranzgesellschaft zu Bradford
{| class="wikitable"
|Vulcanstreet. Nr. 122
|1 Zimmer
|16
|Personen
|-
|Lumleystreet. Nr. 13
|1 Zimmer
|11
|Personen
|-
|Bowerstreet. Nr. 41
|1 Zimmer
|11
|Personen
|-
|Portlandstreet. Nr. 112
|1 Zimmer
|10
|Personen
|-
|Hardystreet. Nr. 17
|1 Zimmer
|10
|Personen
|-
|Northstreet. Nr. 18
|1 Zimmer
|16
|Personen
|-
|ditto Nr. 17
|1 Zimmer
|13
|Personen
|-
|Wymerstreet. Nr. 19
|1 Zimmer
|8
|Erwachsne
|-
|Jowettstreet. Nr. 56
|1 Zimmer
|12
|Personen
|-
|Georgestreet. Nr. 150
|1 Zimmer
|3
|Familien
|-
|Rifle Court, Marygate. Nr. 11
|1 Zimmer
|11
|Personen
|-
|Marshallstreet. Nr. 28
|1 Zimmer
|10
|Personen
|-
|ditto Nr. 49
|3 Zimmer
|3
|Familien
|-
|Georgestreet. Nr. 128
|1 Zimmer
|18
|Personen
|-
|ditto Nr. 130
|1 Zimmer
|16
|Personen
|-
|Edwardstreet. Nr. 4
|1 Zimmer
|17
|Personen
|-
|[Georgestreet. Nr. 49
|1 Zimmer
|2
|Familien]
|-
|Yorkstreet. Nr. 34
|1 Zimmer
|2
|Familien
|-
|Salt Piestreet
|2 Zimmer
|26
|Personen
|-
| colspan="4" |Keller
|-
|Regent Square 1
|1 Keller
|8
|Personen
|-
|Acrestreet
|1 Keller
|7
|Personen
|-
|Robert's Court. Nr. 33
|1 Keller
|7
|Personen
|-
|Back Prattstreet. vernutzt als Kupferschmiedewerkstatt
|1 Keller
|7
|Personen
|-
|Ebenezerstreet. Nr. 27
|1 Keller
|6
|Personen
|}
(l.c.p. 111.) <=
(127) l.c.p. 114. <=
(128) l.c.p. 50. <=
(129) "Public Health. Seventh Report", Lond. 1865, p. 18 <=
(130) l.c.p. 165. <=
(131) l.c.p. 18, Note. Der Armenpfleger der Chapel-en-le-Frith-Union berichtet an den Registrar General: Zu Doveholes hat man eine Anzahl kleiner Aushöhlungen in einem großen Hügel von Kalkasche gemacht. Diese Höhlen dienen den Erd- und andren am Eisenbahnhau beschäftigten Arbeitern zur Wohnung. Die Höhlen sind eng, feucht, ohne Abzug für Unreinigkeiten und ohne Abtritte. Sie entbehren aller Ventilationsmittel, mit Ausnahme eines Lochs durch die Wölbung, das zugleich als Schornstein dient. Die Pocken wüten und haben schon verschiedne Todesfälle" (unter den Troglodyten) "verursacht." (l.c., Note 2.) <=
(132) Die auf S. 460 ff. gegebnen Einzelheiten beziehn sich namentlich auf Arbeiter in Kohlenbergwerken. Über den noch schlechteren Zustand in den Metallminen vgl. den gewissenhaften Bericht der Royal Commission von 1864. <=
(133) l.c.p. 180, 182. <=
(134) l.c.p. 515, 517. <=
(135) l.c.p. 16. <=
(136) "Massenhafte Verhungerung der Londoner Armen! (Wholesale starvation of the London Poor!) ... Während der letzten Tage waren die Mauern Londons überklebt mit großen Plakaten, die folgende merkwürdige Anzeige bringen: 'Fette Ochsen, verhungernde Menschen! Die fetten Ochsen haben ihre Glaspaläste verlassen, um die Reichen in ihren Luxusgemächern zu mästen, während die verhungernden Menschen in ihren Jammerhöhlen verderben und sterben.' Die Plakate mit dieser unheilkündenden Inschrift werden beständig erneuert. Kaum ist eine Partie ausgemerzt und überklebt, wenn sofort eine neue Partie an demselben oder einem gleich öffentlichen Platz wiedererscheint ... Das erinnert an die omina, die das französische Volk auf die Ereignisse von 1789 vorbereiteten ... In diesem Augenblick, während englische Arbeiter mit Weib und Kind an Kälte und Hunger sterben, werden Millionen von englischem Geld, dem Produkt englischer Arbeit, in russischen, spanischen, italienischen und andren fremden Anleihen angelegt." ("Reynolds' Newspaper", 20. Jan. 1867.) <=
(137) Ducpétiaux, l.c.p. 151. 154 155, 156. <=
e) Das britische Ackerbauproletariat
'''<701>''' Der antagonistische Charakter der kapitalistischen Produktion und Akkumulation bewährt sich nirgendwo brutaler als in dem Fortschritt des '''<702>''' englischen Landbaus (Viehzucht eingeschlossen) und dem Rückschritt des englischen Landarbeiters. Bevor ich zu seiner gegenwärtigen Lage übergehe, ein rascher Rückblick. Die moderne Agrikultur datiert in England von der Mitte des 18. Jahrhunderts, obgleich die Umwälzung der Grundeigentumsverhältnisse, wovon die veränderte Produktionsweise als Grundlage ausgeht, viel früheren Datums.
Nehmen wir Arthur Youngs, eines genauen Beobachters, obgleich oberflächlichen Denkers, Angaben über den Landarbeiter von 1771, so spielt letztrer eine sehr elende Rolle, verglichen mit seinem Vorgänger Ende des 14. Jahrhunderts, "wo er in Fülle leben und Reichtum akkumulieren konnte"(138), gar nicht zu sprechen vom 15. Jahrhundert, "dem goldnen Zeitalter der englischen Arbeiter in Stadt und Land". Wir brauchen jedoch nicht so weit zurückzugehn. In einer sehr gehaltreichen Schrift von 1777 liest man:
"Der große Pächter hat sich beinahe erhoben zum Niveau des Gentleman, während der arme Landarbeiter fast zu Boden gedrückt ist. Seine unglückliche Lege zeigt sich klar durch eine vergleichende Übersicht seiner Verhältnisse von heute und von 40 Jahr früher ... Grundeigentümer und Pächter wirken Hand in Hand zur Unterdrückung des Arbeiters."(139)
Es wird dann im Detail nachgewiesen, daß der reelle Arbeitslohn auf dem Lande von 1737 bis 1777 um beinahe <sup>1</sup>/4 oder 25% gefallen ist.
"Die moderne Politik", sagt gleichzeitig Dr. Richard Price, "begünstigt die höheren Volksklassen; die Folge wird sein, daß früher oder später das ganze Königreich nur aus Gentlemen und Bettlern, aus Granden und Sklaven besteht."(140)
'''<703>''' Dennoch ist die Lage des englischen Landarbeiters von 1770 bis 1780, sowohl was seine Nahrungs- und Wohnlichkeitszustände, als sein Selbstgefühl, Belustigungen usw. betrifft, ein später nie wieder erreichtes Ideal. In Pints Weizen ausgedrückt betrug sein Durchschnittslohn 1770 bis 1771 90 Pints, zu Edens Zeit (1797) nur noch 65, 1808 aber 60.(141)
Der Zustand der Landarbeiter Ende des Antijakobinerkriegs, während dessen Grundaristokraten, Pächter, Fabrikanten, Kaufleute, Bankiers, Börsenritter, Armeelieferanten usw. sich so außerordentlich bereichert, ward bereits früher angedeutet. Der nominelle Lohn stieg infolge teils der Banknoten-Depreziation, teils einer hiervon unabhängigen Zunahme im Preis der ersten Lebensmittel. Die wirkliche Lohnbewegung ist aber auf sehr einfache Art zu konstatieren, ohne Zuflucht zu hier unzulässigen Details. Das Armengesetz und seine Administration waren 1795 und 1814 dieselben. Man erinnert sich, wie dies Gesetz auf dem Land gehandhabt wurde: in der Gestalt von Almosen ergänzte die Pfarrei den Nominallohn bis zu der für bloße Vegetation des Arbeiters erheischten Nominalsumme. Das Verhältnis zwischen dem vom Pächter gezahlten Lohn und dem von der Pfarrei gutgemachten Lohndefizit zeigt uns zweierlei, erstens die Senkung des Arbeitslohns unter sein Minimum, zweitens den Grad, worin der Landarbeiter aus Lohnarbeiter und Pauper zusammengesetzt war, oder den Grad, worin man ihn in einen Leibeignen seiner Pfarrei verwandelt hatte. Wir wählen eine Grafschaft, die das Durchschnittsverhältnis in allen andren Grafschaften repräsentiert. 1795 betrug der durchschnittliche Wochenlohn in Northamptonshire 7 sh. 6 d., die jährliche Totalausgabe einer Familie von 6 Personen 36 Pfd.St. 12 sh. 5 d., ihre Totaleinnahme 29 Pfd.St. 18 sh., das von der Pfarrei gutgemachte Defizit: 6 Pfd.St. 14 sh. 5 d. In derselben Grafschaft betrug 1814 der Wochenlohn 12 sh. 2 d., die jährliche Totalausgabe einer Familie von 5 Personen 54 Pfd.St. 18 sh. 4 d., ihre Totaleinnahme 36 Pfd.St., 2 sh., das von der Pfarrei gutgemachte Defizit: 18 Pfd.St. 6 sh. 4 d. (142), 1795 betrug das Defizit weniger als <sup>1</sup>/4 des Arbeitslohns, 1814 mehr als die Hälfte. Es versteht sich von selbst, daß unter diesen Umständen die geringen Komforts, die Eden noch in der Cottage des Landarbeiters fand, 1814 verschwunden waren.(143) Unter allen Tieren, die der Pächter hält, blieb von nun an der Arbeiter, das instrumentum '''<704>''' vocale <sprachbegabte Werkzeug>, das meist geplackte, schlechtest gefütterte und brutalst behandelte.
Derselbe Zustand der Dinge dauerte ruhig fort, bis
"die Swing-Aufstände 1830 uns "(d.h. den herrschenden Klassen) "beim Lichtflammen der Kornschober enthüllten, daß Elend und dunkle aufrührerische Unzufriedenheit ebenso wild unter der Oberfläche des agrikolen als des industriellen Englands lodre"(144).
Sadler taufte damals im Unterhaus die Landarbeiter "weiße Sklaven ("white slaves"), ein Bischof hallte das Epithet im Oberhaus wider. Der bedeutendste politische Ökonom jener Periode, E. G. Wakefield, sagt:
"Der Landarbeiter Südenglands ist kein Sklave, er ist kein freier Mann, er ist ein Pauper."(145)
Die Zeit unmittelbar vor der Aufhebung der Korngesetze warf neues Licht auf die Lage der Landarbeiter. Einerseits lag es im Interesse der bürgerlichen Agitatoren, nachzuweisen, wie wenig jene Schutzgesetze den wirklichen Kornproduzenten beschützten. Andrerseits schäumte die industrielle Bourgeoisie auf von Ingrimm über die Denunziation der Fabrikzustände seitens der Grundaristokraten, über die affektierte Sympathie dieser grundverdorbnen, herzlosen und vornehmen Müßiggänger mit den Leiden des Fabrikarbeiters und ihren "diplomatischen Eifer" für Fabrikgesetzgebung. Es ist ein altes englisches Sprichwort, daß, wenn zwei Diebe sich in die Haare fallen, immer etwas Nützliches geschieht. Und in der Tat, der geräuschvolle, leidenschaftliche Zank zwischen den zwei Fraktionen der herrschenden Klasse über die Frage, welche von beiden den Arbeiter am schamlosesten ausbeute, wurde rechts und links Geburtshelfer der Wahrheit. Graf Shaftesbury, alias Lord Ashley, war Vorkämpfer im aristokratischen Antifabrikphilanthropiefeldzug. Er bildet daher 1844 bis 1845 ein Lieblingsthema in den Enthüllungen des "Morning Chronicle" über die Zustände der Agrikulturarbeiter. Jenes Blatt, damals das bedeutendste liberale Organ, schickte in die Landdistrikte eigne Kommissäre, welche sich keineswegs mit allgemeiner Schilderung und Statistik begnügten, sondern die Namen sowohl der untersuchten Arbeiterfamilien als ihrer Grundherrn veröffentlichten. Die folgende Liste gibt Löhne, gezahlt auf drei Dörfern, in der Nachbarschaft von Blanford, Wimbourne und Poole. '''<705>''' Die Dörfer sind Eigentum des Mr. G. Bankes und des Grafen von Shaftesbury. Man wird bemerken, daß dieser Papst der "low church", dies Haupt der englischen Pietisten, ebenso wie p. p. Bankes von den Hundelöhnen der Arbeiter wieder einen bedeutenden Teil unter dem Vorwand von Hausrente einsteckt.
{| class="wikitable"
|'''Kinder'''
|'''Zahl der Familien-'''
'''glieder'''
|'''Wöchent-'''
'''licher Ar-'''
'''beitslohn der Männer'''
| colspan="2" |'''Wöchent-'''
'''licher Kinder-'''
'''lohn'''
| colspan="2" |'''Wochen-'''
'''einnahme der Gesamt-'''
'''familie'''
| colspan="2" |'''Wöchent-'''
'''liche Hausmiete'''
| colspan="2" |'''Gesamt-'''
'''wochen-'''
'''lohn nach Abzug der Hausmiete'''
| colspan="2" |'''Wochen-'''
'''lohn per Kopf'''
|-
|'''a'''
|'''b'''
|'''c'''
| colspan="2" |'''d'''
| colspan="2" |'''e'''
| colspan="2" |'''f'''
| colspan="2" |'''g'''
| colspan="2" |'''h'''
|-
|
|
|
| colspan="2" |
| colspan="2" |
| colspan="2" |
| colspan="2" |
| colspan="2" |
|-
| colspan="13" |Erstes Dorf
|-
|
|
|sh.
|sh.
|d.
|sh.
|d.
|sh.
|d.
|sh.
|d.
|sh.
|d.
|-
|2
|4
|8
|<nowiki>-</nowiki>
|<nowiki>-</nowiki>
|8
|<nowiki>-</nowiki>
|2
|<nowiki>-</nowiki>
|6
|<nowiki>-</nowiki>
|1
|6
|-
|3
|5
|8
|<nowiki>-</nowiki>
|<nowiki>-</nowiki>
|8
|<nowiki>-</nowiki>
|1
|6
|6
|6
|1
|3<sup>1</sup>/3
|-
|2
|4
|8
|<nowiki>-</nowiki>
|<nowiki>-</nowiki>
|8
|<nowiki>-</nowiki>
|1
|<nowiki>-</nowiki>
|7
|<nowiki>-</nowiki>
|1
|9
|-
|2
|4
|8
|<nowiki>-</nowiki>
|<nowiki>-</nowiki>
|8
|<nowiki>-</nowiki>
|1
|<nowiki>-</nowiki>
|7
|<nowiki>-</nowiki>
|1
|9
|-
|6
|8
|7
|1
|6
|10
|6
|2
|<nowiki>-</nowiki>
|8
|6
|1
|3/4
|-
|3
|5
|7
|2
|<nowiki>-</nowiki>
|7
|<nowiki>-</nowiki>
|1
|4
|5
|8
|1
|1<sup>1</sup>/2
|-
| colspan="13" |Zweites Dorf
|-
|6
|8
|7
|1
|6
|10
|<nowiki>-</nowiki>
|1
|6
|8
|6
|1
|3/4
|-
|6
|8
|7
|1
|6
|7
|<nowiki>-</nowiki>
|1
|3<sup>1</sup>/2
|5
|8<sup>1</sup>/2
|<nowiki>-</nowiki>
|8<sup>1</sup>/2
|-
|8
|10
|7
|<nowiki>-</nowiki>
|<nowiki>-</nowiki>
|7
|<nowiki>-</nowiki>
|1
|3<sup>1</sup>/2
|5
|8<sup>1</sup>/2
|<nowiki>-</nowiki>
|7
|-
|4
|6
|7
|<nowiki>-</nowiki>
|<nowiki>-</nowiki>
|7
|<nowiki>-</nowiki>
|1
|6<sup>1</sup>/2
|5
|5<sup>1</sup>/2
|<nowiki>-</nowiki>
|11
|-
|3
|5
|7
|<nowiki>-</nowiki>
|<nowiki>-</nowiki>
|7
|<nowiki>-</nowiki>
|1
|6<sup>1</sup>/2
|5
|5<sup>1</sup>/2
|1
|1
|-
| colspan="13" |Drittes Dorf
|-
|4
|6
|7
|<nowiki>-</nowiki>
|<nowiki>-</nowiki>
|7
|<nowiki>-</nowiki>
|1
|<nowiki>-</nowiki>
|6
|<nowiki>-</nowiki>
|1
|<nowiki>-</nowiki>
|-
|3
|5
|7
|2
|<nowiki>-</nowiki>
|11
|6
|<nowiki>-</nowiki>
|10
|10
|8
|2
|1<sup>1</sup>/2
|-
|0
|2
|5
|2
|6
|5
|<nowiki>-</nowiki>
|1
|<nowiki>-</nowiki>
|4
|<nowiki>-</nowiki>
|2
|
|}
(146)
Die Abschaffung der Korngesetze gab dem englischen Landbau einen ungeheuren Ruck. Drainierung auf der größten Stufenleiter (147), neues System der Stallfütterung und des Anbaus der künstlichen Futterkräuter, Einführung mechanischer Düngapparate, neue Behandlung der Tonerde, gesteigerter Gebrauch mineralischer Düngmittel, Anwendung der Dampfmaschine und aller Art neuer Arbeitsmaschinerie usw., intensivere Kultur überhaupt charakterisieren diese Epoche. Der Präsident der königlichen '''<706>''' Gesellschaft für Agrikultur, Herr Pusey, behauptet. daß die (relativen) Wirtschaftskosten durch die neu eingeführte Maschinerie beinahe um die Hälfte verringert worden sind. Andrerseits ward der positive Bodenertrag rasch erhöht. Größere Kapitalauslage per Acre, also auch beschleunigte Konzentration der Pachten, war Grundbedingung der neuen Methode.(148) Zugleich dehnte sich das Areal der Bebauung von 1846 bis 1856 um 464.119 Acres aus, nicht zu sprechen von den großen Flächen der östlichen Grafschaften, welche aus Kaninchengeheg und armer Viehweide in üppige Kornfelder umgezaubert wurden. Man weiß bereits, daß gleichzeitig die Gesamtzahl der in der Agrikultur beteiligten Personen abnahm. Was die eigentlichen Ackerbauer, beiderlei Geschlechts und aller Altersstufen, betrifft, so sank ihre Zahl von 1.241.269 im Jahr 1851 auf 1.163.217 im Jahr 1861.(149) Wenn der englische Generalregistrator daher mit Recht bemerkt: "Der Zuwachs von Pächtern und Landarbeitern seit 1801 steht in gar keinem Verhältnis zum Zuwachs des agrikolen Produkts"(150), so gilt dies Mißverhältnis noch viel mehr von der letzten Periode, wo positive Abnahme der ländlichen Arbeiterbevölkerung Hand in Hand ging mit Ausdehnung des behauten Areals, intensiverer Kultur, unerhörter Akkumulation des dem Boden einverleibten und des seiner Bearbeitung gewidmeten Kapitals, Steigerung des Bodenprodukts ohne Parallele in der Geschichte der englischen Agronomie, strotzenden Rentrollen der Grundeigentümer und schwellendem Reichtum der kapitalistischen Pächter. Nimmt man dies zusammen mit der ununterbrochnen raschen Erweiterung des städtischen Absatzmarkts und der Herrschaft des Freihandels, so war der Landarbeiter post tot discrimina rerum <nach so vielen Wendepunkten der Lage> endlich in Verhältnisse gestellt, die ihn, secundum artem <den Regeln der Kunst nach> glückstoll machen mußten.
'''<707>''' Professor Rogers gelangt dagegen zum Resultat, daß der englische Landarbeiter heutigentags, gar nicht zu sprechen von seinem Vorgänger in der letzten Hälfte des 14. Jahrhunderts und im 15. Jahrhundert, sondern nur verglichen mit seinem Vorgänger aus der Periode 1770-1780, seine Lage außerordentlich verschlechtert hat, daß "er wieder ein Leibeigner geworden ist", und zwar schlecht gefütterter und behauster Leibeigner.(151) Dr. Julian Hunter, in seinem epochemachenden Bericht über die Wohnlichkeit der Landarbeiter, sagt:
"Die Existenzkosten des hind" (der Zeit der Leibeigenschaft angehöriger Name für den Landarbeiter) "sind fixiert zu dem möglichst niedrigen Betrag, womit er leben kann ... sein Lehn und Obdach sind nicht berechnet auf den aus ihm herauszuschlagenden Profit. Er ist eine Null in den Berechnungen des Pächters (152) ... Seine Subsistenzmittel werden stets als eine fixe Quantität behandelt."(153) "Was irgendeine weitere Reduktion seines Einkommens angeht, so kann er sagen: nihil habeo, nihil curo <Ich habe nichts, mich kümmert nichts>. Er hat keine Furcht für die Zukunft, weil er über nichts verfügt außer dem, was zu seiner Existenz absolut unentbehrlich ist. Er hat den Gefrierpunkt erreicht, von dem die Berechnungen des Pächters als Datum ausgehn. Komme, was wolle, er hat keinen Anteil an Glück oder Unglück."(154)
Im Jahre 1863 fand eine offizielle Untersuchung über die Verpflegungs- und Beschäftigungszustände der zu Transportation und öffentlicher Zwangsarbeit verurteilten Verbrecher statt. Die Resultate sind in zwei dickleibigen Blaubüchern niedergelegt.
"Eine sorgfältige Vergleichung", heißt es unter anderem, "zwischen der Diät der Verbrecher in den Gefängnissen von England und der der Paupers in Workhouses und der freien Landarbeiter desselben Landes zeigt unstreitig, daß die erstem viel besser '''<708>''' genährt sind als irgendeine der beiden andren Klassen"(155) während "die Arbeitsmasse, die von einem zu öffentlicher Zwangsarbeit Verurteilten verlangt wird, ungefähr die Hälfte der vom gewöhnlichen Landarbeiter verrichteten beträgt."(156)
Einige wenige charakteristische Zeugenaussagen: John Smith, Direktor des Gefängnisses zu Edinburgh, verhört.
Nr. 5056: "Die Diät in den englischen Gefängnissen ist viel besser als die der gewöhnlichen Landarbeiter." Nr. 5057: "Es ist Tatsache, daß die gewöhnlichen Agrikulturarbeiter Schottlands sehr selten irgendwelches Fleisch erhalten." Nr. 3047: "Kennen Sie irgendeinen Grund für die Notwendigkeit, die Verbrecher viel besser (much better) zu nähren als gewöhnliche Landarbeiter? - Sicher nicht." Nr. 3048: "Halten Sie es für angemessen, weitere Experimente zu machen, um die Diät zu öffentlichen Zwangsarbeiten verurteilter Gefangenen der Diät freier Landarbeiter nahe zu bringen?"(157) "Der Landarbeiter", heißt es, "könnte sagen: Ich arbeite hart und habe nicht genug zu essen. Als ich im Gefängnis war, arbeitete ich nicht so hart und hatte Essen in Fülle, und darum ist es besser für mich, im Gefängnis als im Freien zu sein."(158)
Aus den dem ersten Band des Berichts angehängten Tabellen ist eine vergleichende Übersicht zusammengestellt.
Wöchentlicher Nahrungsbetrag (158a)
{| class="wikitable"
|
|'''Stickstoff-'''
'''haltige Be-'''
'''standteile'''
|'''Stickstoff-'''
'''reie Be-'''
'''standteile'''
|'''Mineralische Bestandteile'''
|'''Gesamt-'''
'''summe'''
|-
|
|'''''Unzen'''''
|'''''Unzen'''''
|'''''Unzen'''''
|'''''Unzen'''''
|-
|Verbrecher im Gefängnis von Portland
|28,95
|150,06
|4,68
|183,69
|-
|Matrose in der königl. Marine
|29,63
|152,91
|4,52
|187,06
|-
|Soldat
|25,55
|114,49
|3,94
|143,98
|-
|Kutschenmacher (Arbeiter)
|24,53
|162,06
|4,23
|190,82
|-
|Setzer
|21,24
|100,83
|3,12
|125,19
|-
|Landarbeiter
|17,73
|118,06
|3,29
|139,08
|}
Das allgemeine Resultat der ärztlichen Untersuchungskommission von 1863 über den Nahrungszustand der schlechter genährten Volksklassen ist dem Leser bereits bekannt. Er erinnert sich, daß die Diät eines großen Teils der Landarbeiterfamilien unter dem Minimalmaß "zur Abwehr von Hunger- '''<709>''' krankheiten" steht. Es ist dies namentlich der Fall in allen rein agrikolen Distrikten von Cornwall, Devon, Somerset, Wilts, Stafford, Oxford, Berks und Herts.
"Die Nahrung, die der Landarbeiter erhält", sagt Dr. Smith, "ist größer, als das Durchschnittsquantum anzeigt, da er selbst einen viel größeren, für seine Arbeit unentbehrlichen Teil der Lebensmittel erhält als seine übrigen Familienglieder, in den ärmeren Distrikten fast alles Fleisch oder Speck. Das Quantum Nahrung, das der Frau zufällt und ebenso den Kindern in ihrer Periode raschen Wachstums, ist in vielen Fällen, und zwar in fast allen Grafschaften, mangelhaft, hauptsächlich an Stickstoff."(159)
Die bei den Pächtern selbst wohnenden Knechte und Mägde werden reichlich genährt. Ihre Zahl fiel von 288.277 im Jahre 1851 auf 204.962 im Jahr 1861.
"Die Arbeit der Weiber auf freiem Feld", sagt Dr. Smith, "von welchen sonstigen Nachteilen auch immer begleitet, ist unter gegenwärtigen Umständen von großem Vorteil für die Familie, denn sie liefert derselben Mittel für Beschuhung, Kleidung, Zahlung der Hausrente, und befähigt sie so, besser zu essen."(160)
Eins der merkwürdigsten Resultate dieser Untersuchung war, daß der Landarbeiter in England bei weitem schlechter genährt ist als in den andren Teilen des Vereinigten Königreichs ("is considerably the worst fed"), wie die Tabelle zeigt.
Wöchentlicher Konsum von Kohlenstoff und Stickstoff durch den ländlichen Durchschnittsarbeiter
{| class="wikitable"
|
|'''Kohlenstoff'''
|'''Stickstoff'''
|-
|
|'''''Gran'''''
|'''''Gran'''''
|-
|England
|40.673
|1.594
|-
|Wales
|48.354
|2.031
|-
|Schottland
|48.980
|2.348
|-
|Irland
|43.366
|2.434
|}
(161)
'''<710>''' "Jede Seite von Dr. Hunters Bericht", sagt Dr. Simon in seinem offiziellen Gesundheitsbericht, "gibt Zeugnis von der unzureichenden Quantität und elenden Qualität der Wohnlichkeit unsres Landarbeiters. Und seit vielen Jahren hat sich sein Zustand progressiv in dieser Hinsicht verschlechtert. Es ist jetzt viel schwerer für ihn, Hausraum zu finden, und, wenn gefunden, ist er seinen Bedürfnissen viel weniger entsprechend, als vielleicht seit Jahrhunderten der Fall war. Besonders innerhalb der letzten 30 oder 20 Jahre ist das Übel in raschem Wachstum begriffen, und die Wohnlichkeitsverhältnisse des Landmanns sind jetzt im höchsten Grad kläglich. Außer soweit diejenigen, die seine Arbeit bereichert, es der Mühe wert halten, ihn mit einer Art von mitleidiger Nachsicht zu behandeln, ist er ganz hilflos in der Sache. Ob er Behausung findet auf dem Land, welches er bebaut, ob sie menschlich oder schweinisch ist, ob mit kleinem Garten, der den Druck der Armut so sehr erleichtert, alles das hängt nicht von seiner Bereitheit oder Fähigkeit zur Zahlung einer angemeßnen Miete ab, sondern von dem Gebrauch, den andre von 'dem Recht, mit ihrem Eigentum zu tun, was sie wollen', zu machen belieben. Eine Pachtung mag noch so groß sein, es existiert kein Gesetz, daß auf ihr eine bestimmte Anzahl von Arbeiterwohnungen, und nun gar anständigen, stehen muß; ebensowenig behält das Gesetz dem Arbeiter auch nur das kleinste Recht auf den Boden vor, für welchen seine Arbeit so notwendig ist wie Regen und Sonnenschein ... Ein notorischer Umstand wirft noch ein schweres Gewicht in '''<711>''' die Waagschale gegen ihn ..., der Einfluß des Armengesetzes mit seinen Bestimmungen über Niederlassung und Belastung zur Armensteuer.(162) Unter seinem Einfluß hat jede Pfarrei ein Geldinteresse, die Zahl ihrer residierenden Landarbeiter auf ein Minimum zu beschränken; denn unglücklicherweise führt die Landarbeit, statt sichre und permanente Unabhängigkeit dem hartschanzenden Arbeiter und seiner Familie zu verbürgen, meist nur auf längerem oder kürzerem Umweg zum Pauperismus, einem Pauperismus, der während des ganzen Wegs so nahe ist, daß jede Krankheit oder irgendein vorüber gehender Mangel an Beschäftigung unmittelbar die Zuflucht zur Pfarreihilfe ernötigt; und daher ist alle Ansässigkeit einer Ackerbaubevölkerung in einer Pfarrei augenscheinlich ein Zuschuß zu ihrer Armensteuer ... Große Grundeigentümer (163) haben nur zu beschließen, daß keine Arbeiterwohnungen auf ihren Gütern stehn sollen, und sie befreien sich sofort von der Hälfte ihrer Verantwortlichkeit für die Armen. Wieweit die englische Konstitution und das Gesetz diese Art unbedingtes Grundeigentum beabsichtigten, welches einen Landlord, der 'mit seinem Eignen tut, was er will', befähigt, die Bebauer des Bodens wie Fremde zu behandeln und sie von seinem Territorium zu verjagen, ist eine Frage, deren Diskussion nicht in meinen Bereich fällt ... Diese Macht der Eviktion ist keine bloße Theorie. Sie wird praktisch auf der größten Stufenleiter geltend gemacht. Sie ist einer der Umstände, welche die Wohnlichkeitsverhältnisse des Landarbeiters beherrschen ... Den Umfang des Übels mag man aus '''<712>''' dem letzten Zensus beurteilen, wonach die Zerstörung von Häusern, trotz vermehrter lokaler Nachfrage für dieselben, während der letzten 10 Jahre, in 821 verschiednen Distrikten von England fortschritt, so daß, abgesehn von den Personen, die gezwungen wurden, Nichtresidierende" (nämlich in dem Kirchspiel, worin sie arbeiten) "zu werden, 1861 verglichen mit 1851 eine um 5 1/3% größere Bevölkerung in einen um 4 1/2% kleineren Hausraum gedrängt wurde ... Sobald der Entvölkerungsprozeß sein Ziel erreicht hat, ist das Resultat, sagt Dr. Hunter, ein Schaudorf (show-village), wo die Cottages auf wenige reduziert sind und wo niemand leben darf außer Schafhirten, Gärtnern und Wildhütern, reguläre Bediente, welche die in ihrer Klasse gewohnheitsmäßige gute Behandlung von der gnädigen Herrschaft erhalten.(164) Aber das Land bedarf der Bebauung, und man wird finden, daß die darauf beschäftigten Arbeiter keine Haussassen des Grundeigentümers sind, sondern von einem offnen Dorf herkommen, vielleicht 3 Meilen weit entfernt, wo eine zahlreiche kleine Hauseigentümerschaft sie aufnahm, nach Zerstörung ihrer Cottages in den geschloßnen Dörfern. Wo die Dinge diesem Resultat zustreben, bezeugen die Cottages meist durch ihr elendes Aussehn das Schicksal, zu dem sie verdammt sind. Man findet sie auf den verschiednen Stufen natürlichen Verfalls. Solange das Obdach zusammenhält, wird dem Arbeiter erlaubt, Rente dafür zu zahlen, und er ist oft sehr froh, dies tun zu dürfen, selbst wenn er den Preis einer guten Wohnung zu zahlen hat. Aber keine Reparatur, keine Ausbesserung, außer die der pfenniglose Inhaber leisten kann. Wird es endlich zuletzt ganz unbewohnbar, so ist es nur eine zerstörte Cottage mehr und so viel künftige Armensteuer weniger. Während die großen Eigentümer die Armensteuer so von sich abwälzen durch Entvölkerung des von ihnen kontrollierten Grund und Bodens, nimmt das nächste Landstädtchen oder offne Ortschaft die hinausgeworfnen Arbeiter auf; die nächste, sage ich, aber dies 'nächste' mag 3 oder 4 Meilen vom Pachthof sein, wo der Arbeiter sich täglich abzuplacken hat. So wird seinem Tageswerk, als ob es gar nichts sei, die Notwendigkeit eines täglichen Marsches von 6 oder 8 Meilen zur Verdienung seines täglichen Brotes hinzugefügt. Alle von seiner Frau und seinen Kindern verrichtete Landarbeit geht jetzt unter denselben erschwerenden Umständen vor. Und dies ist nicht das ganze Übel, welches ihm die Entfernung verursacht. In der offnen Ortschaft kaufen Bauspekulanten Bodenfetzen, welche sie so dicht wie möglich mit den wohlfeilsten aller möglichen Spelunken besäen. Und in diesen elenden Wohnlichkeiten, die sogar, wenn sie auf das offne Land münden, die ungeheuerlichsten Charakterzüge der schlechtesten Stadtwohnungen teilen, hocken die Ackerbauarbeiter Eng- '''<713>''' lands (165) ... Andrerseits muß man sich nur nicht einbilden, daß selbst der auf dem Grund und Boden, den er bebaut, behauste Arbeiter eine Wohnlichkeit findet, wie sie sein Leben produktiver Industrie verdient. Selbst auf den fürstlichsten Gütern ist seine Cottage oft von der allerjämmerlichsten Art. Es gibt Landlords, die einen Stall gut genug für ihre Arbeiter und deren Familien glauben und die es dennoch nicht verschmähn, aus ihrer Miete so viel Bares als möglich herauszuschlagen.(166) Es mag nur '''<714>''' eine verfallende Hütte mit einer Schlafstube sein, ohne Feuerherd, ohne Abtritt, ohne öffenbare Fenster, ohne Wasserzufuhr außer dem Graben, ohne Garten, der Arbeiter ist hilflos gegen die Unbill. Und unsre gesundheitspolizeilichen Gesetze (The Nuisances Removal Acts) sind ein toter Buchstabe. Ihre Ausführung ist ja grade den Eigentümern anvertraut, welche solche Löcher vermieten ... Man muß sich durch ausnahmsweise lichtvollere Szenen nicht blenden lassen über das erdrückende Übergewicht der Tatsachen, die ein Schandfleck der englischen Zivilisation sind. Schauderhaft muß in der Tat die Lage der Dinge sein, wenn, trotz der augenfälligen Ungeheuerlichkeit der gegenwärtigen Behausung, kompetente Beobachter einstimmig zu dem Schlußresultat gelangen, daß selbst die allgemeine Nichtswürdigkeit der Wohnungen noch ein unendlich minder drückendes Übel ist als ihr bloß numerischer Mangel. Seit Jahren war die Überstopfung der Wohnungen der Landarbeiter ein Gegenstand tiefen Kummers nicht nur für Personen, die auf Gesundheit, sondern für alle, die auf anständiges und moralisches Leben halten. Denn, wieder und wieder, in Ausdrücken so gleichförmig, daß sie stereotypiert zu sein scheinen, denunzieren die Berichterstatter über die Verbreitung epidemischer Krankheiten in den ländlichen Distrikten Hausüberfüllung als eine Ursache, die jeden Versuch, den Fortschritt einer einmal eingeführten Epidemie aufzuhalten, durchaus vereitelt. Und wieder und wieder ward nachgewiesen, daß den vielen gesunden Einflüssen des Landlebens zum Trotz die Agglomeration, welche das Umsichgreifen ansteckender Krankheiten so sehr beschleunigt, auch die Entstehung nicht ansteckender Krankheiten fördert. Und die Personen, welche diesen Zustand denunziert haben, verschweigen weitres Unheil nicht. Selbst wo ihr ursprüngliches Thema nur die Gesundheitspflege betraf, waren sie beinahe gezwungen, auf die andren Seiten des Gegenstandes einzugehn. Indem sie nachwiesen, wie häufig es sich ereignet, daß erwachsne Personen beiderlei Geschlechts, verheiratet und unverheiratet, zusammengehudelt (huddled) werden in engen Schlafstuben, mußten ihre Berichte die Überzeugung hervorrufen, daß unter den beschriebenen Umständen Scham- und Anstandsgefühl aufs gröbste verletzt und alle Moralität fast notwendig ruiniert wird (167) ... Z.B. in Appendix meines letzten Berichts erwähnt Dr. Ord, in seinem Bericht über den Fieberausbruch zu Wing in Buckinghamshire, wie ein junger Mann von Wingrave mit Fieber dorthin kam. In den ersten Tagen seiner Krankheit schlief er mit 9 andren '''<715>''' Personen in einem Gemach zusammen. In zwei Wochen wurden verschiedne Personen ergriffen, im Verlauf weniger Wochen verfielen 5 von den 9 Personen dem Fieber, und eine starb! Gleichzeitig berichtete mir Dr. Harvey von St. Georges Spital, der Wing wahrend der Epidemiezeit in Angelegenheiten seiner Privatpraxis besuchte, in demselben Sinne: 'Ein junges, fieberkrankes Frauenzimmer schlief nachts in derselben Stube mit Vater, Mutter, ihrem Bastardkind, zwei jungen Männern, ihren Brüdern, und ihren zwei Schwestern, jede mit einem Bastard, in allem 10 Personen. Wenige Wochen vorher schliefen 13 Kinder in demselben Raume.'"(168)
Dr. Hunter untersuchte 5.375 Landarbeiter-Cottages, nicht nur in den reinen Agrikulturdistrikten, sondern in allen Grafschaften Englands. Unter diesen 5.375 hatten 2.195 nur eine Schlafstube (oft zugleich Wohnstube), 2.930 nur 2 und 250 mehr als 2. Ich will für ein Dutzend Grafschaften eine kurze Blütenlese geben.
1. Bedfordshire.
Wrestlingworth: Schlafzimmer ungefähr 12 Fuß lang und 10 breit, obgleich viele kleiner sind. Die kleine einstöckige Hütte wird oft durch Bretter in zwei Schlafstuben geteilt, oft ein Bett in einer Küche 5 Fuß 6 Zoll hoch. Miete 3 Pfd.St. Die Mieter haben ihre eignen Abtritte zu bauen, der Hauseigentümer liefert nur ein Loch. So oft einer einen Abtritt baut, wird letzterer von der ganzen Nachbarschaft benutzt. Ein Haus namens Richardson von unerreichbarer Schöne. Seine Mörtelwände bauschten aus wie ein Damenkleid beim Knix. Ein Giebelende war konvex, das andre konkav, und auf dem letztren stand unglücklicherweise ein Schornstein, ein krummes Rohr von Lehm und Holz gleich einem Elefantenrüssel. Ein langer Stock diente als Stütze, um den Fall des Schornsteins zu verhindern. Tür und Fenster rautenförmig. Von 17 besuchten Häusern nur 4 mit mehr als 1 Schlafzimmer und diese 4 überstopft. Die einschläfrigen Cots bargen 3 Erwachsne mit 3 Kindern, ein verheiratetes Paar mit 6 Kindern usw.
Dunton: Hohe Hausrenten, von 4 bis 5 Pfd.St., Wochenlohn der Männer 10 sh. Sie hoffen, durch Strohflechten der Familie die Miete herauszuschlagen. Je höher die Hausmiete, desto größer die Zahl, die sich zusammentun muß, um sie zu zahlen. Sechs Erwachsne, die mit 4 Kindern in einer Schlafstube, zahlen dafür 3 Pfd.St. 10 sh. Das wohlfeilste Haus in Dunton, von der Außenseite 15 Fuß lang, 10 breit, vermietet für 3 Pfd.St. Nur eins von den 14 untersuchten Häusern hatte zwei Schlafstuben. Etwas vor dem Dorf ein Haus, von den Insassen bekotet vor seinen Außenwänden, '''<716>''' die untern 9 Zoll der Tür verschwunden durch reinen Verfaulungsprozeß, einige Ziegelsteine von innen sinnreich des Abends beim Zuschließen vorgeschoben und mit etwas Matte verhangen. Ein halbes Fenster, samt Glas und Rahmen, war ganz den Weg alles Fleisches gegangen. Hier, ohne Möbel, hudelten 3 Erwachsne und 5 Kinder zusammen. Dunton ist nicht schlimmer als der Rest der Biggleswade Union.
2. Berkshire.
Beenham: Juni 1864 lebte ein Mann, Frau, 4 Kinder in einem Cot (einstöckigen Cottage). Eine Tochter kam heim aus dem Dienst mit Scharlachfieber. Sie starb. Ein Kind erkrankte und starb. Die Mutter und ein Kind litten am Typhus, als Dr. Hunter gerufen wurde. Der Vater und ein Kind schliefen auswärts, aber die Schwierigkeit, Isolierung zu sichern, zeigte sich hier, denn im vollgepfropften Markt des elenden Dorfs lag das Leinen des fiebergeschlagnen Hauses, auf Wäsche wartend. - Die Miete von H.'s Haus 1 sh. wöchentlich; das eine Schlafzimmer für ein Paar und 6 Kinder. Ein Haus vermietet zu 8 d. (wöchentlich), 14 Fuß 6 Zoll lang, 7 Fuß breit, Küche 6 Fuß hoch; das Schlafzimmer ohne Fenster, Feuerplatz, Tür noch Öffnung, außer nach dem Gang zu, kein Garten. Ein Mann lebte hier vor kurzem mit zwei erwachsnen Töchtern und einem aufwachsenden Sohn; Vater und Sohn schliefen auf dem Bett, die Mädchen auf dem Hausgang. Jede hatte ein Kind, solange die Familie hier lebte, aber eine ging zum Workhouse für ihre Entbindung und kehrte dann heim.
3. Buckinghamshire.
30 Cottages - auf 1.000 Acres Land - enthalten hier ungefähr 130-140 Personen. Die Pfarrei von Bradenham umfaßt 1.000 Acres; sie hatte 1851 36 Häuser und eine Bevölkerung von 84 Manns- und 54 Weibspersonen. Diese geschlechtliche Ungleichheit geheilt 1861, wo sie 98 männlichen und 87 weiblichen Geschlechts zählte, Zuwachs in 10 Jahren von 14 Männern und 33 Weibern. Unterdes hatte die Häuserzahl um l abgenommen.
Winslow: Großer Teil davon neu gebaut in gutem Stil; Nachfrage nach Häusern scheint bedeutend, weil sehr armselige Cots vermietet zu 1 sh. und 1 sh. 3 d. per Woche.
Water Eaton: Hier haben die Eigentümer im Angesicht wachsender Bevölkerung ungefähr 20% der existierenden Häuser zerstört. Ein armer Arbeiter, der ungefähr 4 Meilen zu seinem Werk zu gehn hatte, antwortete auf die Frage, ob er kein Cot näher finden könnte: "Nein, sie werden '''<717>''' sich verdammt hüten, einen Mann mit meiner großen Familie aufzunehmen."
Tinker's End, bei Winslow: Eine Schlafstube, worin 4 Erwachsne und 5 Kinder, 11 Fuß lang, 9 Fuß breit, 6 Fuß 5 Zoll hoch am höchsten Punkt; ein andres 11 Fuß 7 Zoll lang, 9 Fuß breit, 5 Fuß 10 Zoll hoch, beherbergte 6 Personen. Jede dieser Familien hatte weniger Raum als nötig für einen Galeerensträfling. Kein Haus hatte mehr als ein Schlafzimmer, keins eine Hintertür. Wasser sehr selten. Wochenmiete von 1 sh. 4 d. zu 2 sh. In 16 untersuchten Häusern nur ein einziger Mann, der 10 sh. wöchentlich verdiente. Das Luftreservoir, jeder Person in dem erwähnten Falle gegönnt, entspricht dem, das ihr zugut käme, wenn des Nachts eingeschlossen in eine Schachtel von 4 Fuß Kubik. Allerdings bieten die alten Hütten eine Masse naturwüchsiger Ventilation.
4. Cambridgeshire.
Gamblingay gehört verschiednen Eigentümern. Es enthält die lumpigsten Cots, die man irgendwo finden kann. Viel Strohflechterei. Eine tödliche Mattheit, eine hoffnungslose Ergebung in Schmutz beherrscht Gamblingay. Die Vernachlässigung in seinem Zentrum wird zur Tortur an den Extremitäten, Nord und Süd, wo die Häuser stückweis abfaulen. Die abwesenden Landlords lassen dem armen Nest flott zur Ader. Die Mieten sind sehr hoch; 8 bis 9 Personen gepackt in ein einschläfriges Zimmer, in zwei Fällen 6 Erwachsne mit je 1 und 2 Kindern in einer kleinen Schlafstube.
5. Essex.
In dieser Grafschaft gehn in vielen Pfarreien Abnahme von Personen und Cottages Hand in Hand. In nicht weniger als 22 Pfarreien hat jedoch die Häuserzerstörung den Bevölkerungsanwachs nicht aufgehalten oder nicht die Expulsion bewirkt, welche unter dem Namen "Wanderung nach den Städten" überall vorgeht. In Fingringhoe, einer Pfarrei von 3.443 Acres, standen 1851 145 Häuser, 1861 nur noch 110, aber das Volk wollte nicht fort und brachte es fertig, selbst unter dieser Behandlung zuzunehmen. Zu Ramsden Crays bewohnten 1851 252 Personen 61 Häuser, aber 1861 waren 262 Personen in 49 Häuser gequetscht. In Basildon lebten 1851 auf 1.827 Acres 157 Personen in 35 Häusern, am Ende des Dezenniums 180 Personen in 27 Häusern. In den Pfarreien von Fingringhoe, South Fambridge, Widford, Basildon und Ramsden Crays lebten 1851 auf 8.449 Acres 1.392 '''<718>''' Personen in 316 Häusern, 1861 auf demselben Areal 1473 Personen in 249 Häusern.
6. Herefordshire.
Diese kleine Grafschaft hat mehr gelitten vom "Eviktionsgeist" als irgendeine andre in England. Zu Madley gehören die überstopften Cottages, meist mit 2 Schlafzimmern, großenteils den Pächtern. Sie vermieten selbe leicht zu 3 oder 4 Pfd.St. per Jahr und zahlen Wochenlohn von 9 sh.!
7. Huntingdonshire.
Hartford hatte 1851 87 Häuser, kurz nachher 19 Cottages zerstört in dieser kleinen Pfarrei von 1.720 Acres; Einwohnerschaft 1831: 452 Personen, 1851: 382 und 1861: 341. Vierzehn einschläfrige Cots untersucht. In einem 1 verheiratetes Paar, 3 erwachsne Söhne, 1 erwachsnes Mädchen, 4 Kinder, zusammen 10; in einem andren 3 Erwachsne, 6 Kinder. Eine dieser Stuben, worin 8 Personen schliefen, war 12 Fuß 10 Zoll lang, 12 Fuß 2 Zoll breit, 6 Fuß 9 Zoll hoch; Durchschnittsmaß, ohne Abzug der Vorsprünge, ergab ungefähr 130 Kubikfuß per Kopf. In den 14 Schlafstuben 34 Erwachsne und 33 Kinder. Diese Cottages selten mit Gärtchen versehn, aber viele der Insassen konnten kleine Fetzen Land, 10 oder 12 sh. per rood (<sup>1</sup>/4 Acre) pachten. Diese allotments sind entfernt von den abtrittslosen Häusern. Die Familie muß entweder zu ihrer Parzelle gehn, um ihre Exkremente abzulagern, oder, wie es mit Respekt zu melden hier geschieht, die Schublade eines Schranks damit füllen. Sobald sie voll, wird sie ausgezogen und dort entleert, wo ihr Inhalt nötig ist. In Japan geht der Zirkellauf der Lebensbedingungen reinlicher vonstatten.
8. Lincolnshire.
Langtoft: Ein Mann wohnt hier in Wrights Haus mit seiner Frau, ihrer Mutter und 5 Kindern; das Haus hat Vorderküche, Spülkammer, Schlafzimmer über der Vorderküche; Vorderküche und Schlafstube 12 Fuß 2 Zoll lang, 9 Fuß 5 Zoll breit, die ganze Grundfläche 21 Fuß 3 Zoll lang, 9 Fuß 5 Zoll breit. Die Schlafstube ist ein Dachraum. Die Wände laufen zuckerhutig an der Decke zusammen, und ein Klappfenster öffnet sich in der Front. Warum wohnte er hier? Garten? Außerordentlich winzig. Miete? Hoch, 1 sh. 3 d. per Woche. Nah seiner Arbeit? Nein, 6 Meilen entfernt, so daß er täglich 12 Meilen hin und her vermarschiert. Er wohnte da, weil es ein vermietbares Cot war und weil er ein Cot für sich allein haben wollte, '''<719>''' irgendwo, zu irgendeinem Preis, in irgendeinem Zustand. Folgendes ist die Statistik von 12 Häusern in Langtoft mit 12 Schlafstuben, 38 Erwachsnen und 36 Kindern:
12 Häuser in Langtoft
{| class="wikitable"
|'''Häuser'''
|'''Schlaf-'''
'''stuben'''
|'''Er-'''
'''wachs-'''
'''ne'''
|'''Kinder'''
|'''Per-'''
'''sonen-'''
'''zahl'''
|'''Häuser'''
|'''Schlaf-'''
'''stuben'''
|'''Er-'''
'''wachs-'''
'''ne'''
|'''Kinder'''
|'''Per-'''
'''sonen-'''
'''zahl'''
|-
|1
|1
|3
|5
|8
|1
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|3
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|6
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|-
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|1
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|1
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|4
|6
|}
9. Kent.
Kennington, höchst traurig überfüllt 1859, als die Diphtherie erschien und der Kirchspielsarzt eine amtliche Untersuchung über die Lage der ärmeren Volksklasse veranstaltete. Er fand, daß in dieser Ortschaft, wo viel Arbeit nötig, verschiedne Cots zerstört und keine neuen erbaut worden waren. In einem Bezirk standen 4 Häuser, birdcages (Vogelkäfige) benamst; jedes hatte 4 Zimmer mit den folgenden Dimensionen in Fuß und Zoll:
{| class="wikitable"
|Küche
|9,5 x 8,11 x 6,6
|-
|Spülkammer
|8,6 x 4,60 x 6,6
|-
|Schlafzimmer
|8,5 x 5,10 x 6,3
|-
|Schlafzimmer
|8,3 x 8,40 x 6,3
|}
10. Northamptonshire.
Brixworth, Pitsford und Floore: In diesen Dörfern lungern im Winter 20-30 Mann aus Arbeitsmangel auf den Straßen herum. Die Pächter bestellen nicht immer hinreichend das Korn- und Wurzelland, und der Landlord hat es passend gefunden, alle seine Pachten in 2 oder 3 zusammenzuwerfen. Daher Mangel an Beschäftigung. Während von der einen Seite des Grabens das Feld nach Arbeit schreit, werfen ihm die geprellten Arbeiter von der andren Seite sehnsüchtige Blicke zu. Fieberhaft überarbeitet im Sommer und halbverhungert im Winter, ist es kein Wunder, wenn sie in ihrem eignen Dialekt sagen, daß "the parson and gentlefolks seem frit to death at them"(168a).
'''<720>''' Zu Floore Beispiele von Paaren mit 4, 5, 6 Kindern in einer Schlafstube kleinster Ausgabe, ditto 3 Erwachsne mit 5 Kindern, ditto ein Paar mit Großvater und 6 scharlachkranken Kindern etc.; in 2 Häusern mit 2 Schlafstuben 2 Familien von je 8 und 9 Erwachsnen.
11. Wiltshire.
Stratton: 31 Häuser besucht, 8 mit nur einer Schlafstube; Penhill in derselben Pfarrei. Ein Cot vermietet zu 1 sh. 3 d. wöchentlich an 4 Erwachsne und 4 Kinder, hatte außer guten Wänden nichts Gutes an sich, vom Estrich aus rauhgehaunen Steinen bis zum faulen Strohdach.
12. Worcestershire.
Hauszerstörung hier nicht ganz so arg; doch von 1851-1861 vermehrte sich das Personal per Haus von 4,2 zu 4,6 Individuen.
Badsey: Viele Cots und Gärtchen hier. Einige Pächter erklären die Cots "a great nuisance here, because they bring the poor". (Die Cots großer Mißstand, weil sie die Armen herbringen.) Auf die Äußerung eines Gentleman:
"Die Armen sind deswegen um nichts besser dran; wenn man 500 Cots baut, gehn sie wie die Wecken ab, in der Tat, je mehr man davon baut, desto mehr sind nötig" -
die Häuser bringen nach ihm die Einwohner hervor, die naturgesetzlich auf "die Mittel der Behausung" drücken -, bemerkt Dr. Hunter:
"Nun, diese Armen müssen irgendwoher kommen, und da keine besondre Attraktion, wie milde Gaben, in Badsey existiert, muß Repulsion von einem noch unbequemeren Platz existieren, der sie hierhin treibt. Könnte jeder ein Cot und ein Stückchen Land in der Nähe seines Arbeitsplatzes finden, so würde er solche sicher Badsey vorziehn, wo er für seine Handvoll Boden zweimal soviel zahlt als der Pächter für den seinen."
Die beständige Emigration nach den Städten, die beständige "Überzähligmachung" auf dem Land durch Konzentration von Pachtungen, Verwandlung von Acker in Weide, Maschinerie usw. und die beständige Eviktion der Landbevölkerung durch Zerstörung der Cottages gehn Hand in Hand. Je menschenleerer der Distrikt, desto größer seine "relative Übervölkerung", desto größer ihr Druck auf die Beschäftigungsmittel, desto größer der absolute Überschuß des Landvolks über seine Behausungsmittel, desto größer also in den Dörfern die lokale Überpopulation und die pestilenzialischste Menschenzusammenpackung. Die Verdichtung des Menschenknäuels in zerstreuten kleinen Dörfern und Marktflecken entspricht der '''<721>''' gewaltsamen Menschenentleerung auf der Oberfläche des Landes. Die ununterbrochne "Überzähligmachung" der Landarbeiter trotz ihrer abnehmenden Anzahl und mit der wachsenden Masse ihres Produkts ist die Wiege ihres Pauperismus. Ihr eventueller Pauperismus ist ein Motiv ihrer Eviktion und die Hauptquelle ihrer Wohnlichkeitsmisere, welche die letzte Widerstandsfähigkeit bricht und sie zu reinen Sklaven der Grundherrn (169) und Pächter macht, so daß das Minimum des Arbeitslohns sich zum Naturgesetz für sie befestigt. Andrerseits ist das Land trotz seiner beständigen "relativen Übervölkerung" zugleich untervölkert. Dies zeigt sich nicht nur lokal auf solchen Punkten, wo der Menschenabfluß nach den Städten, Minen, Eisenbahnbauten usw. zu rasch vorgeht, es zeigt sich überall sowohl zur Erntezeit als im Frühling und Sommer während der zahlreichen Momente, wo die sehr sorgfältige und intensive englische Agrikultur Extrahände braucht. Es sind der Landarbeiter stets zu viel für die mittleren und stets zu wenig für die ausnahmsweisen oder temporären Bedürfnisse des Landbaus.(170) Daher findet man in den offiziellen Dokumenten die widerspruchs- '''<722>''' volle Klage derselben Orte über gleichzeitigen Arbeitsmangel und Arbeitsüberfluß registriert. Der temporäre oder lokale Arbeitsmangel bewirkt keine Erhöhung des Arbeitslohns, sondern Pressung von Weibern und Kindern in den Feldbau und Herabsteigen zu stets niedrigeren Altersstufen. Sobald die Weiber- und Kinderausbeutung größeren Spielraum gewinnt, wird sie ihrerseits ein neues Mittel zur Überzähligmachung des männlichen Landarbeiters und Niederhaltung seines Lohns. Im Osten Englands blüht eine schöne Frucht dieses cercle vicieux <fehlerhaften Kreises> - das sog. Gangsystem (Gang- oder Bandensystem), worauf ich hier kurz zurückkomme.(171)
Das Gangsystem haust fast ausschließlich in Lincolnshire, Huntingdonshire, Cambridgeshire, Norfolk, Suffolk und Nottinghamshire, sporadisch in den benachbarten Grafschaften von Northampton, Bedford und Rutland. Als Beispiel diene hier Lincolnshire. Ein großer Teil dieser Grafschaft ist neu, früheres Moor oder auch, wie in andren der genannten östlichen Grafschaften, der See erst abgewonnenes Land. Die Dampfmaschine hat für die Entwässerung Wunder gewirkt. Früherer Morast und Sandboden trägt jetzt ein üppiges Kornmeer und die höchsten Grundrenten. Dasselbe gilt von dem künstlich gewonnenen Alluvialland, wie in der Insel von Axholme und den andren Pfarreien am Ufer des Trent. Im Maß, wie die neuen Pachten entstanden, wurden nicht nur keine neuen Cottages gebaut, sondern alte niedergerissen, die Arbeitszufuhr aber verschafft aus den meilenweit entfernten offnen Dörfern längs den Landstraßen, die an Hügelrücken vorbeischlängeln. Dort hatte die Bevölkerung früher allein Schutz vor den langanhaltenden Winterüberschwemmungen gefunden. Auf den Pachten von 400 bis 1.000 Acres ansässige Arbeiter (sie heißen hier "confined labourers") dienen ausschließlich zur permanenten schweren und mit Pferden verrichteten Landarbeit. Auf je 100 Acres (1 Acre = 40,49 Aren oder 1,584 '''<723>''' preußische Morgen) kommt im Durchschnitt kaum eine Cottage. Ein Fenlandpächter z.B. sagt aus vor der Untersuchungskommission:
"Meine Pachtung erstreckt sich über 320 Acres, alles Kornland. Sie hat keine Cottage. Ein Arbeiter wohnt jetzt bei mir. Ich habe vier Pferdemänner in der Umgegend logierend. Das leichte Werk, wozu zahlreiche Hände nötig, wird durch Gänge vollbracht."(172)
Der Boden erheischt viel leichtes Feldwerk wie Ausjäten des Unkrauts, Behackung, gewisse Düngeroperationen, Auflesen der Steine usw. Es wird verrichtet durch die Gänge oder organisierten Banden, deren Wohnsitz in den offnen Ortschaften.
Der Gang besteht aus 10 bis 40 oder 50 Personen, nämlich Weibern, jungen Personen beiderlei Geschlechts (13-18 Jahr), obgleich Jungen meist mit dem 13. Jahr ausscheiden, endlich Kindern beiderlei Geschlechts (6 bis 13 Jahr). An der Spitze steht der Gangmaster (Gangmeister), immer ein gewöhnlicher Landarbeiter, meist ein sog. schlechter Kerl, Liederjahn, unstet, versoffen, aber mit einem gewissen Unternehmungsgeist und savoir-faire <geschickte Umgangsformen>. Er wirbt den Gang, der unter ihm arbeitet, nicht unter dem Pächter. Mit letztrem akkordiert er meist auf Stückwerk, und sein Einkommen, das im Durchschnitt nicht sehr hoch über das eines gewöhnlichen Landarbeiters steigt (173), hängt fast ganz ab vom Geschick, womit er in kürzester Zeit möglichst viel Arbeit aus seiner Bande flüssig zu machen weiß. Die Pächter haben entdeckt, daß Frauenzimmer nur unter männlicher Diktatur ordentlich arbeiten, daß aber Frauenzimmer und Kinder, wenn einmal im Zug, mit wahrem Ungestüm, was schon Fourier wußte, ihre Lebenskraft verausgaben, während der erwachsne männliche Arbeiter so heimtückisch ist, damit, soviel er kann, hauszuhalten. Der Gangmeister zieht von einem Gut zum andren und beschäftigt so seine Bande 6-8 Monate im Jahr. Seine Kundschaft ist daher viel einträglicher und sicherer für die Arbeiterfamilien als die des einzelnen Pächters, welcher nur gelegentlich Kinder beschäftigt. Dieser Umstand befestigt seinen Einfluß in den offnen Ortschaften so sehr, daß Kinder meist nur durch seine Vermittlung dingbar sind. Individuelles Verpumpen der letztren, getrennt vom Gang, bildet sein Nebengeschäft.
'''<724>''' Die "Schattenseiten" des Systems sind die Überarbeit der Kinder und jungen Personen, die ungeheuren Märsche, die sie täglich zu und von den 5, 6 und manchmal 7 Meilen entfernten Gütern zurücklegen, endlich die Demoralisation des "Gangs". Obgleich der Gangmeister, der in einigen Gegenden "the driver" (Treiber) heißt, mit einem langen Stabe ausgerüstet ist, wendet er solchen jedoch nur selten an, und Klage über brutale Behandlung ist Ausnahme. Er ist ein demokratischer Kaiser oder eine Art Rattenfänger von Hameln. Er bedarf also der Popularität unter seinen Untertanen und fesselt sie an sich durch das unter seinen Auspizien blühende Zigeunertum. Rohe Ungebundenheit, lustige Ausgelassenheit und obszönste Frechheit leihen dem Gangs Flügel. Meist zahlt der Gangmeister in einer Kneipe aus und kehrt dann wohl wankend, rechts und links gestützt auf ein stämmiges Frauenmensch, an der Spitze des Zuges heim, die Kinder und jungen Personen hinterher tollend, Spott und Zotenlieder singend. Auf dem Rückweg ist das, was Fourier "Phanerogamie" nennt, an der Tagesordnung. Die Schwängerung dreizehn- und vierzehnjähriger Mädchen durch ihre männlichen Altersgenossen ist häufig. Die offnen Dörfer, welche das Kontingent des Gangs stellen, werden Sodoms und Gomorrhas (174) und liefern doppelt soviel uneheliche Geburten als der Rest des Königreichs. Was in dieser Schule gezüchtete Mädchen als verheiratete Frauen in der Moralität leisten, ward schon früher angedeutet. Ihre Kinder, soweit Opium ihnen nicht den Garaus macht, sind geborne Rekruten des Gangs.
Der Gang in seiner eben beschriebenen klassischen Form heißt öffentlicher, gemeiner oder Wandergang (public, common or tramping gang). Es gibt nämlich auch Privatgänge (private gangs). Sie sind zusammengesetzt wie der Gemeingang, zählen aber weniger Köpfe und arbeiten, statt unter dem Gangmeister, unter einem alten Bauernknecht, den der Pächter nicht besser zu verwenden weiß. Der Zigeunerhumor verschwindet hier, aber nach allen Zeugenaussagen verschlechtern sich Zahlung und Behandlung der Kinder.
Das Gangsystem, das sich seit den letzten Jahren beständig ausdehnt (175), existiert offenbar nicht dem Gangmeister zulieb. Es existiert zur Bereiche- '''<725>''' rung der großen Pächter (176), resp. Grundherrn (177). Für den Pächter gibts keine sinnreichere Methode, sein Arbeiterpersonal tief unter dem normalen Niveau zu halten und dennoch für alles Extrawerk stets die Extrahand bereit zu haben, mit möglichst wenig Geld möglichst viel Arbeit herauszuschlagen (178) und den erwachsnen männlichen Arbeiter "überzählig" zu machen. Nach der früheren Auseinandersetzung versteht man, wenn einerseits die größere oder geringere Beschäftigungslosigkeit des Landmanns zugestanden, andrerseits zugleich das Gangsystem wegen Mangels an männlicher Arbeit und ihrer Wanderung nach den Städten für "notwendig" erklärt wird.(179) Das unkrautreine Feld und das Menschenunkraut von Lincolnshire usw. sind Pol und Gegenpol der kapitalistischen Produktion.(180)
f) Irland
'''<726>''' Zum Schluß dieses Abschnitts müssen wir noch einen Augenblick nach Irland wandern. Zunächst die Tatsachen, worauf es hier ankommt.
Irlands Bevölkerung war 1841 auf 8.222.664 Personen angewachsen, 1851 auf 6.623.985 zusammengeschmolzen, 1861 auf 5.850.309, 1866 auf 5<sup>1</sup>/5 Million. ungefähr auf ihr Niveau von 1801. Die Abnahme begann mit dem Hungerjahr 1846, so daß Irland in weniger als 20 Jahren mehr als <sup>5</sup>/16 seiner Volksmenge verlor.(181) Seine Gesamtemigration von Mai 1851 bis Juli 1865 zählte 1.591.487 Personen, die Emigration während der letzten 5 Jahre 1861-1865 mehr als eine halbe Million. Die Zahl der bewohnten Häuser verminderte sich von 1851-1861 um 52.990. Von 1851-1861 wuchs die Zahl der Pachthöfe von 15 - 30 Acres um 61.000, die der Pachthöfe über 30 Acres um 109.000, während die Gesamtzahl aller Pachten um 120.000 abnahm, eine Abnahme, die also ausschließlich der Vernichtung von Pachten unter 15 Acres, alias ihrer Zentralisation geschuldet ist.
'''<727>''' Die Abnahme der Volksmenge war natürlich im großen und ganzen von einer Abnahme der Produktenmasse begleitet. Für unsren Zweck genügt es, die 5 Jahre 1861 - 1865 zu betrachten, während deren über <sup>1</sup>/2 Million emigrierte und die absolute Volkszahl um mehr als <sup>1</sup>/8Million sank. (s. Tab. A.)
{| class="wikitable"
| colspan="8" |''Tabelle A''
|-
| colspan="8" |'''Viehstand'''
|-
|'''''Jahr'''''
| colspan="3" |'''''Pferde'''''
|
| colspan="3" |'''''Hornvieh'''''
|-
|
|'''Gesamtzahl'''
|'''Abnahme'''
|
|
|'''Gesamtzahl'''
|'''Abnahme'''
|'''Zunahme'''
|-
|1860
|619.811
|
|
|
|3.606.374
|
|
|-
|1861
|614.232
|5.579
|
|
|3.471.688
|134.686
|
|-
|1862
|602.894
|11.338
|
|
|3.254.890
|216.798
|
|-
|1863
|579.978
|22.916
|
|
|3.144.231
|110.659
|
|-
|1864
|562.158
|17.820
|
|
|3.262.294
|
|118.063
|-
|1865
|557.867
|14.291
|
|
|3.493.414
|
|231.120
|-
|
|
|
|
|
|
|
|
|-
|'''''Jahr'''''
| colspan="3" |'''''Schafe'''''
|
| colspan="3" |'''''Schweine'''''
|-
|
|'''Gesamtzahl'''
|'''Abnahme'''
|'''Zunahme'''
|
|'''Gesamtzahl'''
|'''Abnahme'''
|'''Zunahme'''
|-
|1860
|3.542.080
|
|
|
|1.271.072
|
|
|-
|1861
|3.556.050
|
|13.970
|
|1.102.042
|169.030
|
|-
|1862
|3.456.132
|99.918
|
|
|1.154.324
|
|52.282
|-
|1863
|3.308.204
|147.928
|
|
|1.067.458
|86.866
|
|-
|1864
|3.366.941
|
|53.737
|
|1.058.480
|8.978
|
|-
|1865
|3.688.742
|
|321.801
|
|1.299.893
|
|241.413
|}
Aus der vorhergehenden Tabelle ergibt sich'':''
{| class="wikitable"
|'''''Pferde'''''
|'''''Hornvieh'''''
|'''''Schafe'''''
|'''''Schweine'''''
|-
|'''Absolute Abnahme'''
|'''Absolute Abnahme'''
|'''Absolute Zunahme'''
|'''Absolute Zunahme'''
|-
|71.944
|112.960
|146.662
|28.821
|}
(182)
Wenden wir uns jetzt zum Ackerbau, der die Lebensmittel für Vieh und Mensch liefert. In der folgenden Tabelle ist Ab- oder Zunahme für jedes einzelne Jahr mit Bezug auf das unmittelbar vorhergehende berechnet. Die Kornfrucht umfaßt Weizen, Hafer, Gerste, Roggen, Bohnen und Erbsen, die Grünfrucht Kartoffeln, Turnips <Futterrüben>, Mangold- und Runkelrübe, Kohl, gelbe Rüben, Parsnips <Pastinakwurzeln>, Wicke usw.
{| class="wikitable"
| colspan="2" |'''<728>'''
| colspan="9" |''Tabelle B''
|-
| colspan="11" |Zu- oder Abnahme des zum Fruchtbau und als Ware (resp.) Weide benutzten Bodenareals in Acres
|-
| colspan="3" |'''Korn-'''
'''frucht'''
| colspan="2" |'''Grünfrucht'''
| colspan="2" |'''Grasland und Klee'''
| colspan="2" |'''Flachs'''
| colspan="2" |'''Alles zu Ackerbau und Viehzucht dienendes Land'''
|-
|'''Jahr'''
| colspan="2" |'''Ab-'''
'''nahme'''
|'''Ab-'''
'''nahme'''
|'''Zu-'''
'''nahme'''
|'''Ab-'''
'''nahme'''
|'''Zu-'''
'''nahme'''
|'''Ab-'''
'''nahme'''
|'''Zu-'''
'''nahme'''
|'''Ab-'''
'''nahme'''
|'''Zu-'''
'''nahme'''
|-
|1861
| colspan="2" |15.701
|36.974
|
|47.969
|
|
|19.271
|81.373
|
|-
|1862
| colspan="2" |72.734
|74.785
|
|
|6.623
|
|2.055
|138.841
|
|-
|1863
| colspan="2" |144.719
|19.358
|
|
|7.724
|
|63.922
|92.431
|
|-
|1864
| colspan="2" |122.437
|2.317
|
|
|47.486
|
|87.761
|
|10.493
|-
|1865
| colspan="2" |72.450
|
|25.421
|
|68.970
|50.159
|
|28.218
|
|-
|1861-65
| colspan="2" |428.041
|108.013
|
|
|82.834
|
|122.850
|339.37
|
|}
Im Jahr 1865 kamen unter der Rubrik "Grasland" 127.470 Acres hinzu, hauptsächlich weil das Areal unter der Rubrik "unbenutztes, wüstes Land und Bog (Torfmoor)" um 101.543 Acres abnahm. Vergleichen wir 1865 mit 1854, so Abnahme in Kornfrucht 246.667 Qrs. wovon 48.999 Weizen, 166.605 Hafer, 29.892 Gerste usw.; Abnahme an Kartoffeln, obgleich das Areal ihrer Bebauung 1865 wuchs, 446.398 Tonnen usw. (s. Tab. C.)
Von der Bewegung der Bevölkerung und Bodenproduktion Irlands gehen wir über zur Bewegung in der Börse seiner Landlords, größeren Pächtern und industriellen Kapitalisten. Sie spiegelt sich im Ab und Zu der Einkommenssteuer. Zum Verständnis der folgenden Tabelle D sei bemerkt, daß Rubrik D (Profite mit Ausnahme der Pächterprofite) auch sog. "professionelle" Profite einbegreift, d.h. die Einkommen von Advokaten, Ärzten usw. die nicht besonders aufgezählten Rubriken C und E aber die Einnahmen von Beamten, Offizieren, Staatssinekuristen, Staatsgläubigern usw.
{| class="wikitable"
| colspan="7" |''Tabelle D''
|-
| colspan="7" |Der Einkommensteuer unterliegende Einkommen in Pfd.St. (184)
|-
|
|'''1860'''
|'''1861'''
|'''1862'''
|'''1863'''
|'''1864'''
|'''1865'''
|-
|'''Rubrik A'''
Grundrente
|12.893.829
|13.003.554
|13.308.938
|13.494.091
|13.470.700
|13.801.616
|-
|'''Rubrik B'''
Pächterprofite
|2.765.387
|2.773.644
|2.937.899
|2.938.823
|2.930.874
|2.946.072
|-
|'''Rubrik D'''
Industrielle
etc. Profite
|4.891.652
|4.836.203
|4.858.800
|4.858.800
|4.546.147
|4.850.199
|-
|'''Sämtliche Rubriken A bis E'''
|22.962.885
|22.998.394
|23.597.574
|23.597.574
|23.236.298
|23.930.340
|}
{| class="wikitable"
| colspan="14" |''Tabelle C''
|-
| colspan="14" |Zu- oder Abnahme in dem Areal des bebauten Bodens, dem Produkt per Acre,
und dem Gesamtprodukt. 1865 verglichen mit 1864 (183)
|-
| colspan="2" |'''<729>'''
| colspan="2" |Acres bebautes Land
| colspan="2" |Zu- oder Abnahme 1865
| colspan="2" |Produkt per Acre
| colspan="2" |Zu- oder Abnahme 1865
| colspan="4" |Totalprodukt
|-
| colspan="2" |Produkt
| colspan="2" |
| colspan="2" |
| colspan="2" |
| colspan="2" |
| colspan="2" |
| colspan="2" |Zu- oder Abnahme 1865
|-
| colspan="2" |
|1864
|1865
|<nowiki>+</nowiki>
|<nowiki>-</nowiki>
|1864
|1865
|<nowiki>+</nowiki>
|<nowiki>-</nowiki>
|1864
|1865
|<nowiki>+</nowiki>
|<nowiki>-</nowiki>
|-
| colspan="2" |
|
|
|
|
|''Zentner''
|''Zentner''
|''Zentner''
|''Zentner''
|''Qrs.''
|''Qrs.''
|''Qrs.''
|''Qrs.''
|-
| colspan="2" |Weizen
|276.483
|266.989
|<nowiki>-</nowiki>
|9.494
|13,3
|13,0
|<nowiki>-</nowiki>
|0,3
|875.782
|826.783
|<nowiki>-</nowiki>
|48.999
|-
| colspan="2" |Hafer
|1.814.886
|1.735.228
|<nowiki>-</nowiki>
|69.658
|12,1
|12,3
|0,2
|<nowiki>-</nowiki>
|7.826.332
|7.659.272
|<nowiki>-</nowiki>
|166.605
|-
| colspan="2" |Gerste
|172.700
|177.102
|4.402
|<nowiki>-</nowiki>
|15,9
|14,9
|<nowiki>-</nowiki>
|1,0
|761.909
|732.017
|<nowiki>-</nowiki>
|29.892
|-
|Bere
| rowspan="2" |}
| rowspan="2" |8.894
| rowspan="2" |10.091
| rowspan="2" |1.197
| rowspan="2" |-
|16,4
|14,8
|<nowiki>-</nowiki>
|1,6
|15.160
|13.989
|<nowiki>-</nowiki>
|
|-
|Roggen
|8,5
|10,4
|1,9
|<nowiki>-</nowiki>
|12.680
|18.364
|5.684
|1.171
|-
| colspan="2" |
|
|
|
|
|''Tonnen''
|''Tonnen''
|''Tonnen''
|''Tonnen''
|''Tonnen''
|''Tonnen''
|''Tonnen''
|''Tonnen''
|-
| colspan="2" |Kartoffeln
|1.039.724
|1.066.260
|26.536
|<nowiki>-</nowiki>
|4,1
|3,6
|<nowiki>-</nowiki>
|0,5
|4.312.388
|3.865.909
|<nowiki>-</nowiki>
|446.398
|-
| colspan="2" |Turnips
|337.355
|334.212
|<nowiki>-</nowiki>
|3.143
|10,3
|9,9
|<nowiki>-</nowiki>
|0,4
|3.467.569
|3.301.683
|<nowiki>-</nowiki>
|165.976
|-
| colspan="2" |Mangoldwurzel
|14.073
|14.389
|316
|<nowiki>-</nowiki>
|10,5
|13,3
|2,8
|<nowiki>-</nowiki>
|147.284
|191.937
|44.653
|<nowiki>-</nowiki>
|-
| colspan="2" |Kohl
|31.821
|33.622
|1.801
|<nowiki>-</nowiki>
|9,3
|10,4
|1,1
|<nowiki>-</nowiki>
|297.375
|350.252
|52.877
|<nowiki>-</nowiki>
|-
| colspan="2" |Flachs
|301.693
|251.433
|<nowiki>-</nowiki>
|50.260
|34,2*
|25,2*
|<nowiki>-</nowiki>
|9,0*
|64.506
|39.561
|<nowiki>-</nowiki>
|24.945
|-
| colspan="2" |Heu
|1.609.569
|1.678.493
|68.924
|<nowiki>-</nowiki>
|1,6
|1,8
|0,2
|<nowiki>-</nowiki>
|2.607.153
|3.068.707
|461.554
|<nowiki>-</nowiki>
|}
<nowiki>*</nowiki> Stones zu 14 Pfd.
'''<730>''' Unter Rubrik D betrug die Zunahme des Einkommens im Jahresdurchschnitt von 1853-1864 nur 0,93, während sie in derselben Periode in Großbritannien 4,58 betrug. Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung der Profite (mit Ausschluß der Pächterprofite) für die Jahre 1864 und 1865:
{| class="wikitable"
| colspan="6" |''Tabelle E''
|-
| colspan="6" |Rubrik D. Einkommen aus Profiten (über 60 Pfd.St.) in Irland (185)
|-
| colspan="2" |
| colspan="2" |'''1864'''
| colspan="2" |'''1865'''
|-
| colspan="2" |
|'''Pfd.St.'''
|'''Verteilt unter Personen'''
|'''Pfd.St.'''
|'''Verteilt unter Personen'''
|-
| colspan="2" |Jährliche Gesamteinnahmen von
|4.368.610
|17.467
|4.669.979
|18.081
|-
| colspan="2" |Jährliche Einkommen über 60
und unter 100 Pfd.St.
|238.726
|5.015
|222.575
|4.703
|-
| colspan="2" |Von der jährl. Gesamteinnahme
|1.979.066
|11.321
|2.028.571
|12.184
|-
| colspan="2" |Rest der jährl. Gesamteinnahme von
|2.150.818
|1.131
|2.418.833
|1.194
|-
| rowspan="5" |Davon
| rowspan="5" |{
|1.073.906
|1.010
|1.097.927
|1.044
|-
|1.076.912
|121
|1.320.906
|150
|-
|430.535
|95
|584.458
|122
|-
|646.377
|26
|736.448
|28
|-
|262.819
|3
|274.528
|3
|}
England, ein Land entwickelter kapitalistischer Produktion und vorzugsweise industriell, wäre verblutet an einem Volksaderlaß gleich dem irischen. Aber Irland ist gegenwärtig nur ein durch einen breiten Wassergraben abgezäunter Agrikulturdistrikt Englands, dem es Korn, Wolle, Vieh, industrielle und militärische Rekruten liefert.
Die Entvölkerung hat viel Land außer Bebauung geworfen, das Bodenprodukt sehr vermindert (186), und, trotz des erweiterten Areals der Viehzucht, in einigen ihrer Zweige absolute Abnahme erzeugt, in andren kaum nennenswerten, durch beständige Rückschritte unterbrochnen Fortschritt. Dennoch stiegen mit dem Fall der Volksmasse fortwährend Bodenrenten und Pachtprofite, obgleich letztere nicht so konstant wie die erstren. Der Grund ist leicht verständlich. Einerseits verwandelte sich mit der Zusammenwerfung der Pachtungen und der Verwandlung von Ackerland in Viehweide ein größerer Teil des Gesamtprodukts in Mehrprodukt. Das Mehrpro- '''<731>''' dukt wuchs, obgleich das Gesamtprodukt, wovon es einen Bruchteil bildet, abnahm. Andrerseits stieg der Geldwert dieses Mehrprodukts noch rascher als seine Masse, infolge der seit den letzten 20 und ganz besonders seit den letzten 10 Jahren steigenden englischen Marktpreise für Fleisch, Wolle usw.
Zersplitterte Produktionsmittel, die den Produzenten selbst als Beschäftigungs- und Subsistenzmittel dienen, ohne sich durch Einverleibung fremder Arbeit zu verwerten, sind ebensowenig Kapital, als das von seinem eigenen Produzenten verzehrte Produkt Ware ist. Wenn mit der Volksmasse auch die Masse der in der Agrikultur angewandten Produktionsmittel abnahm, so nahm die Masse des in ihr angewandten Kapitals zu, weil ein Teil früher zersplitterter Produktionsmittel in Kapital verwandelt ward.
Das außerhalb der Agrikultur, in Industrie und Handel angelegte Gesamtkapital Irlands akkumulierte während der letzten zwei Dezennien langsam und unter beständiger großer Fluktuation. Um so rascher entwickelte sich dagegen die Konzentration seiner individuellen Bestandteile. Endlich, wie gering immerhin sein absolutes Wachstum, relativ, im Verhältnis zur zusammengeschmolzenen Volkszahl, war es angeschwollen.
Hier entrollt sich also, unter unsren Augen, auf großer Stufenleiter, ein Prozeß, wie die orthodoxe Ökonomie ihn nicht schöner wünschen konnte zur Bewähr ihres Dogmas, wonach das Elend aus absoluter Übervölkerung entspringt und das Gleichgewicht durch Entvölkerung wiederhergestellt wird. Es ist dies ein ganz anders wichtiges Experiment als die von den Malthusianern so sehr verherrlichte Pest in der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts. Nebenbei bemerkt. War es an sich schulmeisterlich naiv, den Produktions- und entsprechenden Bevölkerungsverhältnissen des 19. Jahrhunderts den Maßstab des 14. Jahrhunderts anzulegen, so übersah diese Naivetät noch obendrein, daß, wenn jener Pest und der sie begleitenden Dezimation diesseits des Kanals, in England, Befreiung und Bereicherung des Landvolks, ihr jenseits, in Frankreich, größere Knechtung und erhöhtes Elend auf dem Fuß nachfolgten.(186a)
Die Hungersnot erschlug 1846 in Irland über eine Menschenmillion, aber nur arme Teufel. Sie tat dem Reichtum des Landes nicht den geringsten Abbruch. Der nachfolgende zwanzigjährige und stets noch anschwel- '''<732>''' lende Exodus dezimierte nicht, wie etwa der Dreißigjährige Krieg, mit den Menschen zugleich ihre Produktionsmittel. Das irische Genie erfand eine ganz neue Methode, ein armes Volk Tausende von Meilen vom Schauplatz seines Elends wegzuhexen. Die in die Vereinigten Staaten übergesiedelten Auswanderer schicken jährlich Geldsummen nach Haus, Reisemittel für die Zurückgebliebenen. Jeder Trupp, der dieses Jahr auswandert, zieht nächstes Jahr einen andren Trupp nach. Statt Irland etwas zu kosten, bildet die Auswanderung so einen der einträglichsten Zweige seines Exportgeschäftes. Sie ist endlich ein systematischer Prozeß, der nicht etwa vorübergehend ein Loch in die Volksmasse bohrt, sondern aus derselben jährlich mehr Menschen auspumpt, als der Nachwuchs ersetzt, so daß das absolute Bevölkerungsniveau von Jahr zu Jahr sinkt.(186b)
Welches waren die Folgen für die zurückbleibenden, von der Übervölkerung befreiten Arbeiter Irlands? Daß die relative Übervölkerung heute so groß ist wie vor 1846, daß der Arbeitslohn ebenso niedrig steht und die Arbeitsplackerei zugenommen hat, daß die Misere auf dem Land wieder zu einer neuen Krise drängt. Die Ursachen sind einfach. Die Revolution in der Agrikultur hielt Schritt mit der Emigration. Die Produktion der relativen Übervölkerung hielt mehr als Schritt mit der absoluten Entvölkerung. Ein Blick auf Tabelle B zeigt, wie die Verwandlung von Ackerbau in Viehweide in Irland noch akuter wirken muß als in England. Hier wächst mit der Viehzucht der Bau von Grünfrucht, dort nimmt er ab. Während große Massen früher bestellter Äcker brachgelegt oder in permanentes Grasland verwandelt werden, dient ein großer Teil des früher unbenutzten wüsten Landes und Torfmoors zur Ausdehnung der Viehzucht. Die kleineren und mittleren Pächter - ich rechne dazu alle, die nicht über 100 Acres bebauen - machen immer noch ungefähr <sup>8</sup>/10 der Gesamtzahl aus.(186c) Sie werden progressiv in ganz andrem Grad als zuvor von der Konkurrenz des kapitalistisch betriebenen Ackerbaus erdrückt und liefern daher der Klasse der Lohnarbeiter beständig neue Rekruten. Die einzige große Industrie Irlands, die Leinenfabrikation, braucht verhältnismäßig wenig erwachsne Männer und beschäftigt überhaupt, trotz ihrer Expansion seit der Verteuerung der Baumwolle 1861 - l 866, nur einen verhältnismäßig '''<733>''' unbedeutenden Teil der Bevölkerung. Gleich jeder andren großen Industrie produziert sie durch stete Schwankungen in ihrer eignen Sphäre beständig eine relative Übervölkerung, selbst bei absolutem Wachstum der von ihr absorbierten Menschenmasse. Die Misere des Landvolks bildet das Piedestal riesenhafter Hemdenfabriken etc., deren Arbeiterarmee zum größten Teil über das flache Land zerstreut ist. Wir finden hier das früher geschilderte System der Hausarbeit wieder, welches in Unterzahlung und Überarbeit seine methodischen Mittel der "Überzähligmachung" besitzt. Endlich, obschon die Entvölkerung nicht so zerstörende Folgen hat wie in einem Land entwickelter kapitalistischer Produktion, vollzieht sie sich nicht ohne beständigen Rückschlag auf den innern Markt. Die Lücke, welche die Auswanderung hier schafft, verengert nicht nur die lokale Arbeitsnachfrage, sondern auch die Einkünfte der Kleinkrämer, Handwerker, kleinen Gewerbsleute überhaupt. Daher der Rückgang der Einkommen zwischen 60 und 100 Pfd.St. in Tabelle E.
Eine durchsichtige Darstellung der Lage der ländlichen Tagelöhner in Irland findet sich in den Berichten der irischen Armenverwaltungs-Inspektoren (1870).(186d) Beamte einer Regierung, die sich nur durch die Bajonette und den bald offnen, bald verhüllten Belagerungszustand hält, müssen sie alle die Rücksichten der Sprache beobachten, die ihre Kollegen in England verachten; trotzdem aber erlauben sie ihrer Regierung nicht, sich in Illusionen zu wiegen. Nach ihnen hat sich die immer noch sehr niedrige Lohnrate auf dem Lande in den letzten 20 Jahren doch um 50-60% erhöht und steht jetzt im Durchschnitt auf 6-9 sh. die Woche. Hinter dieser scheinbaren Erhöhung aber verbirgt sich ein wirkliches Fallen des Lohns, denn sie gleicht nicht einmal den inzwischen erfolgten Preisaufschlag der notwendigen Lebensmittel aus; Beweis folgender Auszug aus den amtlichen Rechnungen eines irischen Workhouse.
{| class="wikitable"
| colspan="6" |Wochendurchschnitt der Unterhaltungskosten pr. Kopf
|-
|'''Jahr'''
| colspan="2" |'''Nahrung'''
| colspan="2" |'''Kleidung'''
|'''Zusammen'''
|-
|29 .Sept. 1848 bis 29. Sept. 1849
| colspan="2" |1 sh. 3<sup>1</sup>/4 d.
| colspan="2" |0 sh. 3 d.
|1 sh. 6<sup>1</sup>/4 d.
|-
|29. Sept. 1868 bis 29. Sept. 1869
| colspan="2" |2 sh. 7<sup>1</sup>/4 d.
| colspan="2" |0 sh. 6 d.
|3 sh. 1 <sup>1</sup>/4 d.
|}
Der Preis der notwendigen Lebensmittel ist also beinah zweimal, und der der Kleidung genau zweimal so hoch als vor zwanzig Jahren.
'''<734>''' Selbst abgesehn von diesem Mißverhältnis, ergäbe bloße Vergleichung der in Geld ausgedrückten Lohnrate noch lange kein richtiges Resultat. Vor der Hungersnot wurde die große Masse der ländlichen Löhne in natura entrichtet, in Geld nur der kleinste Teil; heute ist Geldzahlung Regel. Schon daraus folgt, daß, welches auch die Bewegung des wirklichen Lohns, sein Geldrate steigen mußte.
"Vor der Hungersnot besaß der Ackerbautagelöhner ein Stückchen Land, worauf er Kartoffeln baute und Schweine und Geflügel zog. Heutzutage muß er nicht nur alle seine Lebensmittel kaufen, sondern es entgehn ihm auch die Einnahmen aus dem Verkauf von Schweinen, Geflügel und Eiern."(187)
In der Tat flossen früher die Landarbeiter zusammen mit den kleinen Pächtern und bildeten meistens nur den Nachtrab der mittleren und großen Pachtungen, auf denen sie Beschäftigung fanden. Erst seit der Katastrophe von 1846 hatten sie angefangen, einen Bruchteil der Klasse reiner Lohnarbeiter zu bilden, einen besonderen Stand, der mit seinen Lohnherren nur noch durch Geldverhältnisse verknüpft ist.
Man weiß, was ihr Wohnungszustand von 1846 war. Seitdem hat er sich noch verschlimmert. Ein Teil der Landtaglöhner, der indes von Tag zu Tag abnimmt, wohnt noch auf den Ländereien der Pächter in überfüllten Hütten, deren Scheußlichkeiten das Schlimmste weit übertreffen, das uns die englischen Landdistrikte in dieser Art vorführten. Und das gilt allgemein, mit Ausnahme einiger Striche von Ulster; im Süden in den Grafschaften Cork, Limerick, Kilkenny etc.; im Osten in Wicklow, Wexford etc.; im Zentrum in King's und Queen's County, Dublin etc.; im Norden in Down, Antrim, Tyrone etc.; im Westen in Sligo, Roscommon, Mayo, Galway etc. "Es ist", ruft einer der Inspektoren aus, "es ist eine Schande für die Religion und die Zivilisation dieses Landes."(187a) Um den Taglöhnern die Wohnlichkeit ihrer Höhlen erträglicher zu machen, konfisziert man systematisch die seit undenklicher Zeit dazugehörigen Stückchen Land.
"Das Bewußtsein dieser Art von Acht, in die sie von den Grundherrn und ihren Verwaltern getan sind, hat bei den Landtaglöhnern entsprechende Gefühle des Gegensatzes und Hasses hervorgerufen gegen die, welche sie als eine rechtlose Race behandeln."(187a)
Der erste Akt der Ackerbaurevolution war, auf allergrößtem Maßstab und wie nach einem von oben gegebenen Losungswort, die auf dem Arbeits- '''<735>''' feld gelegenen Hütten wegzufegen. Viele Arbeiter wurden so gezwungen, in Dörfern und Städten Schutz zu suchen. Dort warf man sie wie Schund in Dachkammern, Löcher, Keller und in die Schlupfwinkel der schlechtesten Viertel. Tausende irischer Familien, die sich selbst nach dem Zeugnis von in nationalen Vorurteilen befangnen Engländern durch ihre seltne Anhänglichkeit an den heimischen Herd, durch ihre sorglose Heiterkeit und durch häusliche Sittenreinheit auszeichneten, fanden sich so plötzlich verpflanzt in die Treibhäuser des Lasters. Die Männer müssen jetzt Arbeit suchen bei benachbarten Pächtern und werden nur auf den Tag gemietet, also in der prekärsten Lohnform; dabei
"haben sie jetzt weite Wege zur Pachtung und zurück zu machen, oft naß wie die Ratten und andren Unbilden ausgesetzt, die häufig Abschwächung, Krankheit und damit Mangel herbeiführen".(187b)
"Die Städte hatten Jahr um Jahr aufzunehmen, was als Überschuß von Arbeitern in den Landdistrikten galt "(187c), und dann wundert man sich noch, "daß in den Städten und Dörfern Überschuß, und auf dem Lande Mangel an Arbeitern herrscht!"(187d) Die Wahrheit ist, daß dieser Mangel nur fühlbar wird "zur Zeit dringlicher Ackerbauarbeiten, im Frühjahr und Herbst, während den Rest des Jahres viele Hände müßig bleiben"(187e); daß "nach der Ernte, vom Oktober bis zum Frühling, es kaum Beschäftigung für sie gibt"(187f), und daß sie auch während der beschäftigten Zeit "häufig ganze Tage verlieren und Arbeitsunterbrechungen aller Art ausgesetzt sind"(187g).
Diese Folgen der agrikolen Revolution, d.h. der Verwandlung von Ackerland in Viehweide, der Anwendung von Maschinerie, der strengsten Arbeitsersparung etc. - werden noch verschärft durch die Muster-Grundherren, solche, die, statt ihre Renten im Ausland zu verzehren, so gnädig sind, in Irland auf ihren Domänen zu wohnen. Damit das Gesetz von Nachfrage und Angebot ganz ungekränkt bleibe, ziehen diese Herren
"jetzt fast ihren ganzen Arbeitsbedarf aus ihren kleinen Pächtern, die so gezwungen sind, für ihre Grundherrn zu schanzen für einen im allgemeinen geringeren Lohn als der der gewöhnlichen Taglöhner, und das ohne alle Rücksicht auf die Unbequemlich- '''<736>''' keiten und Verluste, die daraus entstehn, daß sie zur kritischen Zeit der Saat oder Ernte ihre eignen Felder vernachlässigen müssen"(187h).
Die Unsicherheit und Unregelmäßigkeit der Beschäftigung, die häufige Wiederkehr und lange Dauer der Arbeitsstockungen, alle diese Symptome einer relativen Übervölkerung figurieren also in den Berichten der Armenverwaltungs-Inspektoren als ebensoviel Beschwerden des irischen Ackerbauproletariats. Man erinnert sich, daß wir beim englischen Landproletariat ähnlichen Erscheinungen begegnet sind. Aber der Unterschied ist, daß in England, einem industriellen Lande, die industrielle Reserve sich auf dem Lande rekrutiert, während in Irland, einem Ackerbauland, die Ackerbaureserve sich in den Städten, den Zufluchtsorten der vertriebenen Landarbeiter, rekrutiert. Dort verwandeln sich die Überzähligen des Landbaus in Fabrikarbeiter; hier bleiben die in die Städte Gejagten, während sie gleichzeitig auf den städtischen Lohn drücken, Landarbeiter und werden beständig aufs Land auf Arbeitsuche zurückgeschickt.
Die amtlichen Berichterstatter fassen die materielle Lage der Ackerbautaglöhner zusammen, wie folgt:
"Obwohl sie mit der äußersten Frugalität leben, reicht ihr Lohn doch kaum hin, ihnen und ihren Familien Nahrung und Wohnung zu bestreiten; für Kleidung bedürfen sie weiterer Einnahmen... Die Atmosphäre ihrer Wohnungen, im Verein mit andern Entbehrungen, setzt diese Klasse in ganz besondrem Grade dem Typhus und der Schwindsucht aus."(187i)
Hiernach ist es kein Wunder, daß, nach dem einstimmigen Zeugnis der Berichterstatter, ein finstres Mißvergnügen die Reihen dieser Klasse durchdringt, daß sie die Vergangenheit zurückwünscht, die Gegenwart verabscheut, an der Zukunft verzweifelt, "sich den verwerflichen Einflüssen von Demagogen hingibt" und nur die eine fixe Idee hat, nach Amerika auszuwandern. Das ist das Schlaraffenland, worin das große malthusische Allerweltsheilmittel, die Entvölkerung, das grüne Erin <alte Bezeichnung für Irland> verwandelt hat!
Welches Wohlleben die irischen Manufakturarbeiter führen, dafür genügt ein Beispiel:
"Bei meiner neulichen Inspektion des Nordens von Irland", sagt der englische Fabrikinspektor Robert Baker, "frappierte mich die Bemühung eines geschickten '''<737>''' irischen Arbeiters, aus den allerdürftigsten Mitteln seinen Kindern Erziehung zu verschaffen. Ich gebe seine Aussage wörtlich, wie ich sie aus seinem Mund erhielt. Daß er eine geschickte Fabrikhand, weiß man, wenn ich sage, daß man ihn zu Artikeln für den Manchester Markt verwendet. Johnson: Ich bin ein beetler <Appreteur> und arbeite von 6 Uhr morgens bis 11 Uhr in die Nacht, von Montag bis Freitag; Samstag endigen wir um 6 Uhr abends und haben 3 Stunden für Mahlzeit und Erholung. Ich habe 5 Kinder. Für diese Arbeit erhalte ich 10 sh. 6 d. wöchentlich; meine Frau arbeitet auch und verdient 5 sh. die Woche. Das älteste Mädchen, zwölfjährig, wartet das Haus. Sie ist unsre Köchin und einzige Gehilfin. Sie macht die jüngeren zur Schule fertig. Meine Frau steht mit mir auf und geht mit mir fort. Ein Mädchen, welches unser Haus entlanggeht, weckt mich um halb 6 Uhr morgens. Wir essen nichts, bevor wir zur Arbeit gehn. Das zwölfjährige Kind sorgt für die Kleineren des Tags über. Wir frühstücken um 8 und gehn dazu nach Hause. Wir haben Tee einmal die Woche; sonst haben wir einen Brei (stirabout), manchmal von Hafermehl, manchmal von Maismehl, je nachdem wir fähig sind, es zu beschaffen. Im Winter haben wir ein wenig Zucker und Wasser zu unsrem Maismehl. Im Sommer ernten wir einige Kartoffeln, womit wir selbst ein Bodenfetzchen bepflanzen, und wenn sie zu Ende sind, kehren wir zum Brei zurück. So geht's tagaus, tagein, Sonntag und Werkeltag, das ganze Jahr durch. Ich bin stets sehr müde des Abends nach vollbrachtem Tagwerk. Einen Bissen Fleisch sehn wir ausnahmsweis, aber sehr selten. Drei unsrer Kinder besuchen Schule, wofür wir 1 d. per Kopf wöchentlich zahlen. Unsre Hausmiete ist 9 d. die Woche, Torf und Feuerung kosten mindestens 1 sh. 6 d. vierzehntägig."(188)
Das sind irische Löhne, das ist irisches Leben!
In der Tat, das Elend Irlands ist wieder Tagesthema in England. Ende 1866 und Anfang 1867 machte sich in der "Times" einer der irischen Landmagnaten, Lord Dufferin, an die Lösung. "Wie menschlich von solch' großem Herrn!"
Aus Tabelle E sah man, daß während 1864 von 4.368.610 Pfd.St. Gesamtprofit 3 Plusmacher nur 262.819, dieselben 3 Virtuosen der "Entsagung" 1865 von 4.669.979 Pfd.St. Gesamtprofit dagegen 274.528 Pfd.St. einsteckten, 1864: 26 Plusmacher 646.377 Pfd.St., 1865: 28 Plusmacher 736.448 Pfd.St., 1864: 121 Plusmacher 1.0769.12 Pfd.St., 1865: 150 Plusmacher 1.320.906 Pfd.St., 1864: 1.131 Plusmacher 2.150.818 Pfd.St., beinahe die Hälfte des jährlichen Gesamtprofits, 1865: 1.194 Plusmacher 2.418.833 Pfd.St., mehr als die Hälfte des jährlichen Gesamtprofits. Der Löwenanteil aber, welchen eine verschwindend kleine Anzahl Landmagnaten in England, Schottland und Irland vom jährlichen National- '''<738>''' rental verschlingt, ist so monströs, daß die englische Staatsweisheit es angemessen findet, für die Verteilung der Grundrente nicht dasselbe statistische Material zu liefern wie für die Verteilung des Profits. Lord Dufferin ist einer dieser Landmagnaten. Daß Rentrollen und Profite jemals "überzählig" sein können oder daß ihre Plethora mit der Plethora des Volkselends irgendwie zusammenhängt, ist natürlich eine ebenso "irrespektable" als "ungesunde" (unsound) Vorstellung. Er hält sich an Tatsachen. Die Tatsache ist, daß, wie die irische Volkszahl abnimmt, die irischen Rentrollen schwellen, daß die Entvölkerung dem Grundeigentümer "wohltut", also auch dem Grund und Boden, also auch dem Volk, das nur Zubehör des Bodens. Er erklärt also, Irland sei immer noch übervölkert und der Strom der Emigration fließe stets noch zu träg. Um vollständig glücklich zu sein, müsse Irland wenigstens noch <sup>1</sup>/3 Million Arbeitsmenschen ablassen. Man wähne nicht, dieser obendrein noch poetische Lord sei ein Arzt aus der Schule Sangrados, der, sooft er seinen Kranken nicht besser fand, Aderlaß verordnete, neuen Aderlaß, bis der Patient mit seinem Blut auch seine Krankheit verlor. Lord Dufferin verlangt einen neuen Aderlaß von nur <sup>1</sup>/3 Million, statt von ungefähr 2 Millionen, ohne deren Ablaß in der Tat das Millennium in Erin nicht herstellbar ist. Der Beweis ist leicht geliefert.
{| class="wikitable"
| colspan="8" |Anzahl und Umfang der Pachten in Irland 1864
|-
| colspan="2" |'''1'''
| colspan="2" |'''2'''
| colspan="2" |'''3'''
| colspan="2" |'''4'''
|-
| colspan="2" |'''Pachten nicht über 1 Acre'''
| colspan="2" |'''Pachten über 1, nicht über 5 Acre'''
| colspan="2" |'''Pachten über 5, nicht über 15 Acre'''
| colspan="2" |'''Pachten über 15, nicht über 30 Acre'''
|-
|'''''Anzahl'''''
|'''''Acres'''''
|'''''Anzahl'''''
|'''''Acres'''''
|'''''Anzahl'''''
|'''''Acres'''''
|'''''Anzahl'''''
|'''''Acres'''''
|-
|40.653
|25.394
|82.037
|288.916
|176.368
|1.836.310
|136.578
|3.051.343
|-
| colspan="2" |
| colspan="2" |
| colspan="2" |
| colspan="2" |
|-
| colspan="2" |'''5'''
| colspan="2" |'''6'''
| colspan="2" |'''7'''
| colspan="2" |'''8'''
|-
| colspan="2" |'''Pachten über 30, nicht über 50 Acre'''
| colspan="2" |'''Pachten über 50, nicht über 100 Acre'''
| colspan="2" |'''Pachten über 100 Acre'''
| colspan="2" |'''Gesamtareal'''
|-
|'''''Anzahl'''''
|'''''Acres'''''
|'''''Anzahl'''''
|'''''Acres'''''
|'''''Anzahl'''''
|'''''Acres'''''
| colspan="2" |'''''Acres'''''
|-
|71.961
|2.906.274
|54.347
|3.983.880
|31.927
|8.277.807
| colspan="2" |20.319.924 (188a)
|}
Die Zentralisation hat von 1851 bis 1861 hauptsächlich Pachten der ersten drei Kategorien, unter 1 und nicht über 15 Acres, vernichtet. Sie müssen vor allem verschwinden. Dies gibt 307.058 "überzählige" Pächter, '''<739>''' und die Familie zum niedrigen Durchschnitt von 4 Köpfen gerechnet, 1.228.232 Personen. Unter der extravaganten Unterstellung, daß <sup>1</sup>/4 davon nach vollbrachter agrikoler Revolution wieder absorbierbar, bleiben auszuwandern: 921.174 Personen. Die Kategorien 4, 5, 6, von über 15 und nicht über 100 Acres, sind, wie man längst in England weiß, für den kapitalistischen Kornbau zu klein, für Schafzucht aber fast verschwindende Größen. Unter denselben Unterstellungen wie vorher sind also fernere 788.761 Personen auszuwandern, Summe: 1.709.532. Und, comme l'appétit vient en mangeant <da der Appetit beim Essen kommt> werden die Augen der Rentrolle bald entdecken, daß Irland mit 3<sup>1</sup>/2 Millionen immer noch elend, und elend, weil übervölkert ist, also seine Entvölkerung noch viel weiter gehn muß, damit es seinen wahren Beruf erfülle, den einer englischen Schaftrift und Viehweide.(188b)
'''<740>''' Diese einbringliche Methode hat wie alles Gute in dieser Welt ihren Mißstand. Mit der Akkumulation der Grundrente in Irland hält Schritt die Akkumulation der Irländer in Amerika. Der durch Schaf und Ochs beseitigte Ire ersteht auf der andren Seite des Ozeans als Fenier. Und gegenüber der alten Seekönigin erhebt sich drohend und drohender die junge Riesenrepublik.
----Fußnoten
(138) James E. Th. Rogers (Prof. of Polit. Econ. in the University of Oxford), "A History of Agriculture and Prices in Ergland", Oxford 1866, v. 1, p. 690. Dies fleißig gearbeitete Werk umfaßt in den bisher erschienenen zwei ersten Bänden nur noch die Periode von 1259-1400. Der zweite Band enthält bloß statistisches Material. Es ist die erste authentische "History of Prices" <"Geschichte der Preise">, die wir für jene Zeit besitzen. <=
(139) "Reasons for the late Increase of the Poor-Rates: or, a comparative view of the price of labour and provisions", Lond. 1777, p. 5, 11. <=
(140) Dr. Richard Price, "Observations on Reversionary Payments", 6. ed. By W. Morgan, Lond. 1803, VII, p. 158, 159. Price bemerkt p. 159: "Der nominelle Preis für die Arbeit des Tagelöhners ist augenblicklich nicht mehr als vier- oder höchstens fünfmal höher, als es im Jahre 1514 der Fall war. Aber der Kornpreis ist siebenmal, der für Fleisch und Kleidung ungefähr fünfzehnmal so hoch. Der Preis der Arbeit ist daher so sehr hinter dem Anwachsen der Lebenshaltungskosten zurückgeblieben, daß er jetzt im Verhältnis zu diesen Kosten nicht einmal die Hälfte von dem zu betragen scheint, was er früher betrug." <=
(141) Barton, l.c.p. 26. Für Ende des 18. Jahrhunderts vgl. Eden, l.c. <=
(142) Parry, l.c.p. 80. <=
(143) id., p. 213. <=
(144) S. Laing, l.c.p. 62. <=
(145) "England and America", Lond. 1833, v. I, p. 47. <=
(146) "London Economist", 29. März 1845, p. 290. <=
(147) Die Grundaristokratie schoß sich selbst zu diesem Zweck Fonds, natürlich per Parlament, aus der Staatskasse vor zu sehr niedrigem Zins, welchen die Pächter ihr doppelt zu erstatten haben. <=
(148) Die Abnahme der mittleren Pächter ersieht man namentlich aus den Rubriken des Zensus: "Pächters Sohn, Enkel, Bruder, Neffe, Tochter, Enkelin, Schwester, Nichte", kurz der vom Pächter beschäftigten Glieder seiner eignen Familie. Diese Rubriken zählten 1851: 216.851 Personen, 1861 nur 176.151. Von 1851 bis 1871 haben in England die Pachthöfe von unter 20 Acres sich um mehr als 900 verringert; die zwischen 50 und 75 Acres sind von 8.253 auf 6.370 gefallen; ähnlich bei allen andern Pachthöfen unter 100 Acres. Dagegen hat sich während derselben 20 Jahre die Zahl der großen Pachthöfe vermehrt; die von 300-500 Acres sind gestiegen von 7.771 auf 8.410, die von mehr als 500 Acres von 2.755 auf 3.914, die von mehr als 1.000 Acres von 492 auf 582. <=
(149) Die Zahl der Schafhirten wuchs von 12.517 auf 25.559. <=
(150) "Census etc.", l.c.p. 36. <=
(151) Rogers, l.c.p. 693. "The paesant has again become a serf." l.c.p. 10. Herr Rogers gehört zur liberalen Schule, ist persönlicher Freund von Cobden und Bright, also kein laudator temporis acti <Lobredner vergangener Zeiten>. <=
(152) "Public Health. Seventh Report", Lond. 1865, p. 242. "Tile cost of the hind is fixed at the lowest possible amount on which he can live ... the supplies of wages or shelter are not calculated on the profit to be derived from him. He is a zero in farming calculations." Es ist daher nichts Ungewöhnliches, daß entweder der Hausvermieter die Miete für einen Arbeiter erhöht, sobald er hört, daß derselbe etwas mehr verdient, oder daß der Pächter den Lohn des Arbeiters heruntersetzt, "weil dessen Frau Beschäftigung gefunden hat". (l.c.) <=
(153) l.c.p. 135. <=
(154) l.c.p. 134. <=
(155) "Report of the Commissioners ... relating to Transportation and Penal Servitude", Lond. 1863, p. 42, Nr. 50. <=
(156) l.c.p. 77. "Memorandum by the Lord Chief Justice." <=
(157) l.c., v. II, Evidence. <=
(158) l.c., v. I, Appendix, p. 280. <=
(158a) l.c.p. 274, 275. <=
(159) "Public Health. Sixth Report, 1863", p. 238, 249, 261, 262. <=
(160) l.c.p. 262. <=
(161) l.c.p. 17. Der englische Landarbeiter erhält nur <sup>1</sup>/4 so viel Milch und nur <sup>1</sup>/5 so viel Brotstoff als der irische. Den besseren Nahrungsstand der letzteren bemerkte schon A. Young in seiner "Tour through Ireland" Anfang dieses Jahrhunderts. Der Grund ist einfach der, daß der arme irische Pächter ungleich humaner ist als der reiche englische. Mit Bezug auf Wales gilt die Textangabe nicht für seinen Südwesten. "Alle dortigen Ärzte stimmen überein, daß die Zunahme der Sterblichkeitsrate durch Tuberkulose, Skrofeln etc. an Intensität wächst mit der Verschlechterung des physischen Zustandes der Bevölkerung, und alle schreiben diese Verschlechterung der Armut zu. Der tägliche Unterhalt des Landarbeiters wird dort auf 5 d. veranschlagt, in vielen Distrikten zahlt der Pächter" (selbst elend) "weniger. Ein Bissen gesalznes Fleisch, getrocknet zur Härte von Mahagoni und kaum wert des schwierigen Prozesses der Verdauung, oder Speck dient zur Würze einer großen Quantität von Brühe, von Mehl und Lauch, oder Haferbrei, und Tag nach Tag ist dies das Mittagsmahl des Landarbeiters ... Der Fortschritt der Industrie hatte die Folge für ihn, in diesem harten und feuchten Klima, das solide hausgesponnene Tuch durch wohlfeile Baumwollzeuge zu verdrängen und stärkere Getränke durch 'nominellen' Tee ... Nach langstündiger Aussetzung an Wind und Regen kehrt der Ackerbauer zurück zu seiner Cottage, um niederzusitzen bei einem Feuer von Torf oder Ballen, die aus Lehm und Kohlenabfall zusammengesetzt sind und Wolken von Kohlen- und Schwefelsäure ausqualmen. Die Wände der Hütte bestehn aus Lehm und Steinen, das Estrich aus der nackten Erde, welche da war vor Erbauung der Hütte, das Dach ist eine Masse losen und aufgedunsenen Strohs. Jeder Spalt ist verstopft zur Erhaltung der Wärme, und in einer Atmosphäre von diabolischem Gestank, einen Schlammboden unter sich, oft mit seinen einzigen Kleidern trocknend auf seinem Leibe, nimmt er sein Abendbrot mit Weib und Kindern. Geburtshelfer, gezwungen, einen Teil der Nacht in diesen Hütten zuzubringen, haben beschrieben, wie ihre Füße im Schlamm des Fußbodens versanken, und wie sie gezwungen waren, leichte Arbeit!, ein Loch durch die Wand zu bohren, um sich eine kleine Privatrespiration zu verschaffen. Zahlreiche Zeugen von verschiednem Rang bezeugen, daß der untergenährte (underfed) Bauer diesen und andren gesundheitswidrigen Einflüssen jede Nacht ausgesetzt ist, und für das Resultat, ein geschwächtes und skrofulöses Volk, fehlt es wahrhaftig nicht an Beweisen ... Die Mitteilungen der Pfarreibeamten von Caermarthenshire und Cardiganshire zeigen schlagend denselben Zustand der Dinge. Es kommt hinzu eine noch größere Pest, das Umsichgreifen des Idiotismus. Nun noch die klimatischen Verhältnisse. Heftige Südwestwinde durchblasen das ganze Land während 8 bis 9 Monaten im Jahr, in ihrem Gefolg Regen-Sturzbäche, die sich hauptsächlich auf die westlichen Abhänge der Hügel entladen. Bäume sind selten, außer in gedeckten Plätzen; wo unbeschützt, werden sie aus aller Form zerblasen. Die Hütten kriechen unter irgendeine Bergterrasse, oft auch in eine Schlucht oder einen Steinbruch, nur die winzigsten Schafe und einheimisches Hornvieh können auf den Weiden leben ... Die jungen Leute wandern nach dem östlichen Minendistrikte von Glamorgan und Monmouth ... Caermarthenshire ist die Pflanzschule der Minenbevölkerung und ihr Invalidenhaus ... Die Bevölkerung erhält ihre Zahl nur mühsam. So in Cardinganshire:
{| class="wikitable"
|
|1851
|
|1861
|-
|Männlichen Geschlechts
|45.155
|
|44.446
|-
|Weiblichen Geschlechts
|52.459
|
|52.955
|-
|
|
|
|
|-
|
|97.614
|
|97.401."
|}
(Dr. Hunters Report in "Public Health. Seventh Report, 1864". Lond. 1865, p. 498 bis 502 passim.) <=
(162) 1865 ist dies Gesetz etwas verbessert worden. Man wird bald durch Erfahrung lernen, daß dergleichen Pfuscherei nichts hilft. <=
(163) Zum Verständnis des folgenden: Close Villages (geschloßne Dörfer) heißen die, deren Grundeigentümer ein oder ein paar große Landlords; Open Villages (offne Dörfer) die, deren Boden vielen kleineren Eigentümern gehört. Es sind die letzteren Orte, wo Bauspekulanten Cottages und Logierhäuser errichten können. <=
(164) Ein solches Schaudorf sieht sehr nett aus, aber es ist so unreal wie die Dörfer, welche Katharina II. auf der Reise nach der Krim sah. In der letzteren Zeit wird auch der Schafhirt häufig aus diesen show-villages verbannt. Z.B. bei Market Harborough ist eine Schäferei von ungefähr 500 Acres, die nur die Arbeit eines Mannes erheischt. Zur Verminderung der langen Märsche über diese weiten Flächen, die schönen Weiden von Leicester und Northampton, pflegte der Hirt eine Cottage auf der Meierei zu erhalten. Jetzt gibt man ihm einen dreizehnten Schilling für Logis, das er weitab in dem offnen Dorf suchen muß. <=
(165) "Die Häuser der Arbeiter" (in den offnen Ortschaften, die natürlich stets überfüllt sind) "sind gewöhnlich in Reihen gebaut, mit dem Rücken auf der äußersten Kante des Bodenfetzens, den der Bauspekulant sein nennt. Sie sind daher ohne Zutritt von Licht und Luft, außer von der Frontseite." (Dr. Hunters Report, l.c.p. 135.) "Sehr oft ist der Bierwirt oder Krämer des Dorfs zugleich Hausvermieter. In diesem Fall findet der Landarbeiter in ihm einen zweiten Herrn neben dem Pächter. Er muß zugleich sein Kunde sein. Mit 10 sh. per Woche, minus einer jährlichen Rente von 4 Pfd.St., ist er verpflichtet, sein modicum <Weniges> von Tee, Zucker, Mehl, Seife, Kerzen und Bier zu den vom Krämer beliebten Preisen zu kaufen." (l.c.p. 132.) Diese offnen Dorfschaften bilden in der Tat die "Strafkolonien" des englischen Ackerbauproletariats. Viele der Cottages sind reine Logierhäuser, wo alles vagabundierende Gesindel der Umgegend durchpassiert. Der Landmann und seine Familie, die oft wahrhaft wunderbar in den schmutzigsten Verhältnissen Tüchtigkeit und Reinheit des Charakters bewahrt hatten, gehn hier platterdings zum Teufel. Es ist natürlich Mode unter den vornehmen Shylocks, über die Bauspekulanten und die kleinen Eigentümer und die offnen Orte pharisäisch die Achsel zu zucken. Sie wissen sehr wohl, daß ihre "geschloßnen Dörfer und Schaudörfer" die Geburtsstätten der "offnen Orte" sind und ohne dieselben nicht existieren könnten. "Ohne die kleinen Eigentümer der offnen Orte müßte der größte Teil der Landarbeiter unter den Bäumen der Güter schlafen, worauf sie arbeiten." (l.c.p. 135.) Das System der "offnen" und "geschloßnen" Dörfer herrscht in allen Midlands <Grafschaften Mittelenglands> und im ganzen Osten Englands. <=
(166) "Der Hausvermieter" (der Pächter oder Landlord) "bereichert sich direkt oder indirekt durch die Arbeit eines Mannes, dem er 10 sh. per Woche zahlt, und zwackt dann wieder von diesem armen Teufel 4 oder 5 Pfd.St. jährliche Miete für Häuser ab, die keine 20 Pfd.St. auf offnem Markt wert sind, aber auf ihrem künstlichen Preis erhalten werden durch die Macht des Eigentümers, zu sagen: 'Nimm mein Haus oder pack dich und suche anderswo ein Unterkommen, ohne Arbeitszeugnis von mir' ... Wünscht ein Mann sich zu verbessern und als Schienenleger zu einer Eisenbahn zu gehn oder einem Steinbruch, wieder ist dieselbe Macht bereit mit einem: 'Arbeite für mich zu diesem niedrigen Arbeitslohn oder pack dich auf eine Woche Kündigung; nimm dein Schwein mit dir, wenn du eins hast, und schau zu, was du aus den Kartoffeln herausschlägst, die in deinem Garten wachsen.' Steht jedoch das Interesse nach der andren Seite, so zieht in solchen Fällen der Eigentümer" (resp. Pächter) "manchmal eine erhöhte Hausmiete vor als Strafe für die Desertion aus seinem Dienst." (Dr. Hunter, l.c.p. 132.) <=
(167) "Jung verheiratete Paare sind kein erbauliches Studium für erwachsne Brüder und Schwestern in derselben Schlafstube; und obgleich Beispiele nicht registriert werden dürfen, liegen hinreichende Data vor, um die Bemerkung zu rechtfertigen, daß großes Leid und oft der Tod das Los der weiblichen Teilnehmer am Verbrechen der Blutschande ist." (Dr.Hunter, l.c.p. 137.) Ein ländlicher Polizeibeamter, der viele Jahre durch als Detektiv in den schlechtesten Vierteln von London funktioniert hatte, sagt von den Mädchen seines Dorf: aus: "Ihre grobe Immoralität im frühen Alter, ihre Frechheit und Schamlosigkeit habe ich niemals während meines Polizeilebens in den schlechtesten Teilen von London erreicht gesehn ... Sie leben wie Schweine, große Jungen und Mädchen, Mütter und Väter, alles schläft zusammen in derselben Stube." ("Child. Empl. Comm.. Sixth Report", Lond. 1867, Appendix, p. 77, n. 155.) <=
(168) "Public Health. Seventh Report, 1864", p. 9-14 passim. <=
(168a) "Pfaff und Edelmann scheinen verschworen, sie tot zu hetzen" <=
(169) "Die gottgewollte Beschäftigung des Landarbeiters gibt selbst seiner Stellung Würde. Er ist kein Sklave, sondern ein Friedenssoldat und verdient seinen Platz in einer Wohnung, wie sie für den verheirateten Mann vom Landlord zur Verfügung gestellt werden muß, der für sich des Recht beansprucht hat, ihn zur Arbeit zu zwingen, ähnlich wie das Land dem militärischen Soldaten gegenüber verfährt. Er erhält ebensowenig den Marktpreis für seine Arbeit wie ein Soldat. Gleich dem Soldaten fängt man auch ihn, solange er jung und unwissend ist und nur seinen eignen Beruf und seinen eignen Wohnort kennt. Frühe Heirat und die Handhabung der verschiednen Niederlassungsgesetze wirken auf den einen wie die Anwerbung und das Militärstrafgesetz auf den andern." (Dr. Hunter, l.c.p. 132.) Manchmal erweicht sich irgend ein auusnahmsweis schwachherziger Landlord über die von ihm geschaffene Einöde. "Es ist ein melancholisch Ding, allein in seinem Land zu sein", sagte der Graf von Leicester, als man ihm zum Fertigbau von Holkham gratulierte: "Ich schaue um mich und sehe kein Haus außer meinem eignen. Ich bin der Riese vom Riesenturm und habe alle meine Nachbarn aufgegessen." <=
(170) Ähnliche Bewegung seit den letzten Dezennien in Frankreich, im Maß, wie sich dort die kapitalistische Produktion der Agrikultur bemächtigt und die "überzählige" Landbevölkerung nach den Städten treibt. Ebenso hier verschlechterte Wohnlichkeits- und sonstige Verhältnisse an der Quelle der "Überzähligen". Über das eigentümliche "Prolétariat foncier" <Landproletariat> welches das Parzellensystem ausgebrütet hat, sieh u.a. die früher zitierte Schrift von Colins und Karl Marx, "Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte", 2.Aufl., Hamburg 1869, p. 88 sqq. <Siehe Band 8, S. 198-204> 1846 betrug die städtische Bevölkerung in Frankreich 24,42, die ländliche 75,58%, 1861 die städtische 28,86, die ländliche 71,14%. In den letzten 5 Jahren ist die Abnahme der ländlichen Prozentteile der Bevölkerung noch größer. Schon 1846 sang Pierre Dupont in seinen "Ouvriers":
(171) Der sechste und schließliche Report der Child. Empl. Comm., publiziert Ende März 1867, behandelt nur das agrikole Gangsystem. <=
(172) "Child. Empl. Comm., VI. Report", Evidence, p. 37, n. 173. - Fenland = Marschland. <=
(173) Einzelne Gangmeister jedoch haben sich zu Pächtern von 500 Acres oder Besitzern ganzer Häuserreihen heraufgearbeitet. <=
(174) "Die Hälfte der Mädchen von Ludford ist ruiniert worden durch den Gang. (l.c., Appendix, p. 6, n. 32.) <=
(175) "Das System hat sehr zugenommen in den letzten Jahren. In einigen Plätzen ist es erst seit kurzem eingeführt, in andren, wo es älter, werden mehr und jüngere Kinder in den Gang einrolliert." (l.c.p. 79, n.174.) <=
(176) "Kleine Pächter wenden die Gangarbeit nicht an." "Sie wird nicht angewandt auf armem Land, sondern auf Land, was 2 Pfd.St. bis 2 Pfd.St. 10 sh. Rente per Acre bringt." (l.c.p. 17 u. 14.) <=
(177) Einem dieser Herrn schmecken seine Renten so gut, daß er der Untersuchungskommission entrüstet erklärt, der ganze Schrei sei nur dem Namen des Systems geschuldet. Wenn man es statt "Gang" dahingegen "jugendliche industriell-agrikolkooperative Selbsterhaltungsassoziation" taufe, so wäre alles all right. <=
(178) "Gangarbeit ist wohlfeiler als andre Arbeit, das ist die Ursache, warum sie angewandt wird", sagt ein ehemaliger Gangmeister. (l.c.p. 17, n.14.) "Des Gangsystem ist entschieden das wohlfeilste für den Pächter und ebenso entschieden das verderblichste für die Kinder", sagt ein Pächter. (l.c.p. 16, n. 3.) <=
(179) "Zweifelsohne vieles jetzt von den Kindern in Gängen verrichtete Werk wurde früher von Männern und Weibern verrichtet. Wo Weiber und Kinder angewandt werden, sind jetzt mehr Männer arbeitslos (more men are out of work) als früher." (l.c.p. 43, n. 202.) Dagegen u.a.: "Die Arbeitsfrage (labour question) in vielen Agrikulturdistrikten, besonders den kornproduzierenden, wird so ernsthaft infolge der Auswanderung und der Leichtigkeit, welche die Eisenbahnen zur Entfernung nach den großen Städten bieten, daß ich" (das "Ich" ist das des Landagenten eines großen Herrn) "die Kinderdienste für absolut unentbehrlich halte." (l.c.p. 80, n. 180.) The Labour Question (die Arbeitsfrage) bedeutet nämlich in den englischen Agrikulturdistrikten, im Unterschied von der übrigen zivilisierten Welt, the landlord's and farmers' Question (Grundherren- und Pächterfrage): wie, trotz stets vermehrtem Abzug der Landleute, eine genügende "relative Übervölkerung" auf dem Land und dadurch das "Minimum des Arbeitslohns" für den Landarbeiter zu verewigen sei? <=
(180) Der früher von mir zitierte "Public Health Report", worin bei Gelegenheit der Kindersterblichkeit vorübergehend vom Gangsystem gehandelt wird, blieb der Presse und daher dem englischen Publikum unbekannt. Dagegen bot der letzte Bericht der "Child. Empl. Comm." willkommenes "sensational" Preßfutter. Während die liberale Presse frug, wie doch die feinen Gentlemen und Ladies und Staatskirchpfründner, womit Lincolnshire schwärmt, ein solches System auf ihren Gütern, unter ihren Augen aufwachsen lassen konnten, Personagen, die eigne "Missionen zur Sittenverbesserung der Südseewilden" nach den Antipoden entsenden, stellte die feinere Presse ausschließlich Betrachtungen an über die rohe Verdorbenheit der Landleute, die fähig sind ihre Kinder in solche Sklaverei zu verkaufen! Unter den fluchwürdigen Umständen, worin "die Delikateren" den Landmann gebannt, wäre es erklärlich, wenn er seine eignen Kinder aufäße. Was wirklich wunderbar, ist die Charaktertüchtigkeit, die er großenteils bewahrt hat. Die offiziellen Berichterstatter beweisen, daß die Eitern selbst in den Gangdistrikten das Gangsystem verabscheuen. "Man findet reichlichen Beweis in den von uns gesammelten Zeugenaussagen, daß die Eltern in vielen Fällen dankbar sein würden für ein Zwangsgesetz, welches sie befähigen würde, den Versuchungen und dem Druck zu widerstehn, denen sie oft unterworfen sind. Bald treibt sie der Pfarreibeamte, bald der Anwender unter Androhung ihrer eignen Entlassung, die Kinder auf den Verdienst, statt in die Schule zu schicken ... Alle verwüstete Zeit und Kraft, alles Leid, welches außerordentliche und nutzlose Ermüdung für den Landmann und seine Familie produziert, jeder Fall, worin die Eltern den moralischen Ruin ihres Kindes auf die Überfüllung der Cottages oder die besudelnden Einflüsse des Gangsystems zurückleiten, stacheln in der Brust der arbeitenden Armen Gefühle auf, die man wohl verstehn wird, und die es unnötig ist zu detaillieren. Sie haben ein Bewußtsein darüber, daß ihnen viel körperliche und geistige Qual angetan wird durch Umstände, wofür sie in keiner Weise verantwortlich sind, welchen sie, wäre es in ihrer Macht gewesen, niemals ihre Zustimmung gegeben hätten und wider welche anzukämpfen sie ohnmächtig sind. (l.c.p. XX, n. 82 und XXIII, n. 96.) <=
(181) Bevölkerung von Irland: 1801: 5.319.867 Personen, 1811: 6.084.996, 1821: 6.869.544.1831: 7.828.347, 1841: 8.222.664. <=
(182) Das Ergebnis würde sich ungünstiger stellen, wenn wir weiter zurückgingen. So Schafe 1865: 3.688.742, aber 1856: 3.694.294, Schweine 1865: 1.299.893. aber 1858:1.409.883. <=
(183) Die Angaben des Textes sind zusammengestellt aus dem Material der "Agricultural Statistics, Ireland. General Abstract", Dublin, für die Jahre 1860 sqq. und "Agricultural Statistics, Ireland. Tables showing the Estimated Average Produce etc.", Dublin 1867. Man weiß, das diese Statistik offiziell ist und dem Parlament jährlich vorgelegt wird.
Zusatz zur 2. Ausgabe. Die offizielle Statistik zeigt für das Jahr 1872 eine Abnahme im Areal des bebauten Bodens - verglichen mit 1871 - von 134.915 acres. Es fand "Zunahme" statt im Anbau von Grünfrucht, - Turnips, Mangoldwurzel u.dergl.; "Abnahme" im Areal des bebauten Bodens von 16.000 acres für Weizen, 14.000 acres für Hafer, 4.000 acres für Gerste und Roggen, 66.632 acres für Kartoffeln, 34.667 acres für Flachs und 30.000 acres weniger in Wiesen, Klee, Wicke und Rübsamen. Der unter Weizenkultur befindliche Boden zeigt für die letzten 5 Jahre folgende abnehmende Stufenleiter: 1868 - 285.000 acres; 1869 - 280.000 acres; 1870 259.000 acres; 1871 - 244.000 acres. Für 1872 finden wir in runder Zahl eine Zunahme von 2.600 Pferden, 80.000 Hornvieh, 68.600 Schafen und eine Abnahme von 236.000 Schweinen. <=
(184) "Tenth Report of the Commissioners of Inland Revenue". Lond. 1866 <=
(185) Das jährliche Gesamteinkommen unter Rubrik D weicht hier von der vorigen Tabelle ab, wegen gewisser gesetzlich zulässiger Abzüge. <=
(186) Wenn das Produkt auch verhältnismäßig pro Acre abnimmt, vergesse man nicht, daß England seit 1<sup>1</sup>/2 Jahrhunderten den Boden von Irland indirekt exportiert hat, ohne seinen Bebauern auch nur die Mittel zum Ersatz der Bodenbestandteile zu gönnen. <=
(186a) Da Irland als das gelobte Land des "Bevölkerungsprinzipes" angesehn wird, erließ Th. Sadler, vor der Veröffentlichung seines Werks über Bevölkerung, sein berühmtes Buch "Ireland, its Evils and their Remedies", 2nd ed., London 1829, worin er durch Vergleichung der Statistik der einzelnen Provinzen, und in jeder Provinz der einzelnen Grafschaften, nachweist, daß das Elend dort herrscht nicht, wie Malthus will im Verhältnis zur Bevölkerungszahl. sondern im umgekehrten Verhältnis zu ihr. <=
(186b) Für die Zeit von 1851 bis 1874 beläuft sich die Gesamtzahl der Auswanderer auf 2.325.922. <=
(186c) Note z. 2. Ausg. Nach einer Tabelle in Murphys "Ireland, Industrial, Political, and Social", 1870, bilden 94,6% des Bodens Pachten bis zu 100 acres und 5,4% Pachten über 100 acres. <=
(186d) "Reports from the Poor Law Inspectors on the wages of Agricultural Labourers in Ireland", Dublin 1870. - Vgl. auch "Agricultural Labourers (Ireland) Return etc.", 8. March 1861. <=
(187) l.c.p. 29, 1. <=
(187a) l.c.p. 12. <=
(187b) l.c.p. 25. <=
(187c) l.c.p. 27. <=
(187d) p. 26. <=
(187e) p. l. <=
(187f) p.32. <=
(187g) p. 25. <=
(187h) p. 30. <=
(187i) p. 21, 13. <=
(188) "Reports of Insp. of Fact. for 3lst Oct. 1866", p. 96. <=
(188a) Das Gesamtareal schließt auch "Torfmoor und wüstes Land" ein. <=
(188b) Wie die Hungersnot und die von ihr herbeigeführten Umstände sowohl von den einzelnen Grundeigentümern als auch von der englischen Gesetzgebung planmäßig ausgebeutet wurden, um die Agrikulturrevolution gewaltsam durchzusetzen und die Bevölkerung Irlands auf das den Landlords zusagende Maß zu verdünnen, werde ich in Buch III dieser Schrift, im Abschnitt über das Grundeigentum, ausführlicher nachweisen. Ich komme daselbst auch zurück auf die Verhältnisse der kleinen Pächter und Landarbeiter. Hier nur ein Zitat. Nassau W. Senior sagt u.a. in seiner nachgelaßnen Schrift "Journals, Conversations and Essays relating to Ireland", 2 vols., London 1868, v. II, p. 282: "Treffend bemerkte Dr. G., wir haben unser Armengesetz, und es ist ein großes Werkzeug, um den Landlords den Sieg zu geben; ein andres ist die Emigration. Kein Freund Irlands kann wünschen, daß der Krieg" (zwischen den Landlords und den kleinen keltischen Pächtern) "sich verlängere - noch weniger, daß er mit dem Sieg der Pächter ende ... Je rascher er" (dieser Krieg) "vorüber, je rascher Irland ein Weideland (grazing country) wird mit der verhältnismäßig geringen Volkszahl, die ein Weideland erheischt, desto besser für alle Klassen." Die englischen Korngesetze von 1815 sicherten Irland das Monopol der freien Korneinfuhr nach Großbritannien. Sie begünstigten also künstlich den Kornbau. Dies Monopol wurde 1846 mit Abschaffung der Korngesetze plötzlich beseitigt. Von allen andern Umständen abgesehn, reicht dies Ereignis allein hin, der Verwandlung von irischem Ackerland in Viehweide, der Konzentration der Pachthöfe und der Vertreibung der Kleinbauern einen mächtigen Aufschwung zu geben. Nachdem man von 1815 bis 1846 die Fruchtbarkeit des irischen Bodens gerühmt und laut erklärt, er sei der von der Natur selbst zum Weizenbau bestimmte, entdecken von da an plötzlich die englischen Agronomen, Ökonomen, Politiker, daß er zu nichts passe, als Grünfutter zu produzieren! Herr Léonce de Lavergne hat sich beeilt, dies jenseits des Kanals zu wiederholen. Es gehört ein "ernsthafter" Mann à la Lavergne dazu, sich von solchen Kindereien fangen zu lassen. <=
=== <u>VIERUNDZWANZIGSTES KAPITEL: Die sogenannte ursprüngliche Akkumulation</u> ===
1. Das Geheimnis der ursprünglichen Akkumulation
'''<741>''' Man hat gesehn, wie Geld in Kapital verwandelt, durch Kapital Mehrwert und aus Mehrwert mehr Kapital gemacht wird. Indes setzt die Akkumulation des Kapitals den Mehrwert, der Mehrwert die kapitalistische Produktion, dieser aber das Vorhandensein größerer Massen von Kapital und Arbeitskraft in den Händen von Warenproduzenten voraus. Diese ganze Bewegung scheint sich also in einem fehlerhaften Kreislauf herumzudrehn, aus dem wir nur hinauskommen, indem wir eine der kapitalistischen Akkumulation vorausgehende "ursprüngliche" Akkumulation ("previous accumulation" bei Adam Smith) unterstellen, eine Akkumulation, welche nicht das Resultat der kapitalistischen Produktionsweise ist, sondern ihr Ausgangspunkt.
Diese ursprüngliche Akkumulation spielt in der politischen Ökonomie ungefähr dieselbe Rolle wie der Sündenfall in der Theologie. Adam biß in den Apfel, und damit kam über das Menschengeschlecht die Sünde. Ihr Ursprung wird erklärt, indem er als Anekdote der Vergangenheit erzählt wird. In einer längst verfloßnen Zeit gab es auf der einen Seite eine fleißige, intelligente und vor allem sparsame Elite und auf der andren faulenzende, ihr alles und mehr verjubelnde Lumpen. Die Legende vom theologischen Sündenfall erzählt uns allerdings, wie der Mensch dazu verdammt worden sei, sein Brot im Schweiß seines Angesichts zu essen; die Historie vom ökonomischen Sündenfall aber enthüllt uns, wieso es Leute gibt, die das keineswegs nötig haben. Einerlei. So kam es, daß die ersten Reichtum akkumulierten und die letztren schließlich nichts zu verkaufen hatten als ihre eigne Haut. Und von diesem Sündenfall datiert die Armut der großen Masse, die immer noch, aller Arbeit zum Trotz, nichts zu verkaufen hat als sich selbst, und der Reichtum der wenigen, der fortwährend wächst, obgleich sie '''<742>''' längst aufgehört haben zu arbeiten. Solche fade Kinderei kaut Herr Thiers z.B. noch mit staatsfeierlichem Ernst, zur Verteidigung der propriété <des Eigentums>, den einst so geistreichen Franzosen vor. Aber sobald die Eigentumsfrage ins Spiel kommt, wird es heilige Pflicht, den Standpunkt der Kinderfibel als den allen Altersklassen und Entwicklungsstufen allein gerechten festzuhalten. In der wirklichen Geschichte spielen bekanntlich Eroberung, Unterjochung, Raubmord, kurz Gewalt die große Rolle. In der sanften politischen Ökonomie herrschte von jeher die Idylle. Recht und "Arbeit" waren von jeher die einzigen Bereicherungsmittel, natürlich mit jedesmaliger Ausnahme von "diesem Jahr". In der Tat sind die Methoden der ursprünglichen Akkumulation alles andre, nur nicht idyllisch.
Geld und Ware sind nicht von vornherein Kapital, sowenig wie Produktions- und Lebensmittel. Sie bedürfen der Verwandlung in Kapital. Diese Verwandlung selbst aber kann nur unter bestimmten Umständen vorgehn, die sich dahin zusammenspitzen: Zweierlei sehr verschiedne Sorten von Warenbesitzern müssen sich gegenüber und in Kontakt treten, einerseits Eigner von Geld, Produktions- und Lebensmitteln, denen es gilt, die von ihnen geeignete Wertsumme zu verwerten durch Ankauf fremder Arbeitskraft; andrerseits freie Arbeiter, Verkäufer der eignen Arbeitskraft und daher Verkäufer von Arbeit. Freie Arbeiter in dem Doppelsinn, daß weder sie selbst unmittelbar zu den Produktionsmitteln gehören, wie Sklaven, Leibeigne usw., noch auch die Produktionsmittel ihnen gehören, wie beim selbstwirtschaftenden Bauer usw., sie davon vielmehr frei, los und ledig sind. Mit dieser Polarisation des Warenmarkts sind die Grundbedingungen der kapitalistischen Produktion gegeben. Das Kapitalverhältnis setzt die Scheidung zwischen den Arbeitern und dem Eigentum an den Verwirklichungsbedingungen der Arbeit voraus. Sobald die kapitalistische Produktion einmal auf eignen Füßen steht, erhält sie nicht nur jene Scheidung, sondern reproduziert sie auf stets wachsender Stufenleiter. Der Prozeß, der das Kapitalverhältnis schafft, kann also nichts andres sein als der Scheidungsprozeß des Arbeiters vom Eigentum an seinen Arbeitsbedingungen, ein Prozeß, der einerseits die gesellschaftlichen Lebens- und Produktionsmittel in Kapital verwandelt, andrerseits die unmittelbaren Produzenten in Lohnarbeiter. Die sog. ursprüngliche Akkumulation ist also nichts als der historische Scheidungsprozeß von Produzent und Produktionsmittel. Er erscheint als "ursprünglich", weil er die Vorgeschichte des Kapitals und der ihm entsprechenden Produktionsweise bildet.
'''<743>''' Die ökonomische Struktur der kapitalistischen Gesellschaft ist hervorgegangen aus der ökonomischen Struktur der feudalen Gesellschaft. Die Auflösung dieser hat die Elemente jener freigesetzt.
Der unmittelbare Produzent, der Arbeiter, konnte erst dann über seine Person verfügen, nachdem er aufgehört hatte, an die Scholle gefesselt und einer andern Person leibeigen oder hörig zu sein. Um freier Verkäufer von Arbeitskraft zu werden, der seine Ware überall hinträgt, wo sie einen Markt findet, mußte er ferner der Herrschaft der Zünfte, ihren Lehrlings- und Gesellenordnungen und hemmenden Arbeitsvorschriften entronnen sein. Somit erscheint die geschichtliche Bewegung, die die Produzenten in Lohnarbeiter verwandelt, einerseits als ihre Befreiung von Dienstbarkeit und Zunftzwang; und diese Seite allein existiert für unsre bürgerlichen Geschichtschreiber. Andrerseits aber werden diese Neubefreiten erst Verkäufer ihrer selbst, nachdem ihnen alle ihre Produktionsmittel und alle durch die alten feudalen Einrichtungen gebotnen Garantien ihrer Existenz geraubt sind. Und die Geschichte dieser ihrer Expropriation ist in die Annalen der Menschheit eingeschrieben mit Zügen von Blut und Feuer.
Die industriellen Kapitalisten, diese neuen Potentaten, mußten ihrerseits nicht nur die zünftigen Handwerksmeister verdrängen, sondern auch die im Besitz der Reichtumsquellen befindlichen Feudalherren. Von dieser Seite stellt sich ihr Emporkommen dar als Frucht eines siegreichen Kampfes gegen die Feudalmacht und ihre empörenden Vorrechte sowie gegen die Zünfte und die Fesseln, die diese der freien Entwicklung der Produktion und der freien Ausbeutung des Menschen durch den Menschen angelegt. Die Ritter von der Industrie brachten es jedoch nur fertig, die Ritter vom Degen zu verdrängen, dadurch, daß sie Ereignisse ausbeuteten, an denen sie ganz unschuldig waren. Sie haben sich emporgeschwungen durch Mittel, ebenso gemein wie die, wodurch der römische Freigelassene sich einst zum Herrn seines patronus gemacht hat.
Der Ausgangspunkt der Entwicklung, die sowohl den Lohnarbeiter wie den Kapitalisten erzeugt, war die Knechtschaft des Arbeiters. Der Fortgang bestand in einem Formwechsel dieser Knechtung, in der Verwandlung der feudalen in kapitalistische Exploitation. Um ihren Gang zu verstehn, brauchen wir gar nicht so weit zurückzugreifen. Obgleich die ersten Anfänge kapitalistischer Produktion uns schon im 14. und 15. Jahrhundert in einigen Städten am Mittelmeer sporadisch entgegentreten, datiert die kapitalistische Ära erst vom 16. Jahrhundert. Dort, wo sie auftritt, ist die Aufhebung der Leibeigenschaft längst vollbracht und der Glanzpunkt des Mittelalters, der Bestand souveräner Städte, seit geraumer Zeit im Erbleichen.
'''<744>''' Historisch epochemachend in der Geschichte der ursprünglichen Akkumulation sind alle Umwälzungen, die der sich bildenden Kapitalistenklasse als Hebel dienen; vor allem aber die Momente, worin große Menschenmassen plötzlich und gewaltsam von ihren Subsistenzmitteln losgerissen und als vogelfreie Proletarier auf den Arbeitsmarkt geschleudert werden. Die Expropriation des ländlichen Produzenten, des Bauern, von Grund und Boden bildet die Grundlage des ganzen Prozesses. Ihre Geschichte nimmt in verschiedenen Ländern verschiedene Färbung an und durchläuft die verschiedenen Phasen in verschiedener Reihenfolge und in verschiedenen Geschichtsepochen. Nur in England, das wir daher als Beispiel nehmen, besitzt sie klassische Form.(189)
''2. Expropriation des Landvolks'' von ''Grund und Boden''
In England war die Leibeigenschaft im letzten Teil des 14. Jahrhunderts faktisch verschwunden. Die ungeheure Mehrzahl der Bevölkerung (190) bestand damals und noch mehr im 15. Jahrhundert aus freien, selbstwirtschaf- '''<745>''' tenden Bauern, durch welch feudales Aushängeschild ihr Eigentum immer versteckt sein mochte. Auf den größeren herrschaftlichen Gütern war der früher selbst leibeigne bailiff (Vogt) durch den freien Pächter verdrängt. Die Lohnarbeiter der Agrikultur bestanden teils aus Bauern, die ihre Mußezeit durch Arbeit bei großen Grundeigentümern verwerteten, teils aus einer selbständigen, relativ und absolut wenig zahlreichen Klasse eigentlicher Lohnarbeiter. Auch letztre waren faktisch zugleich selbstwirtschaftende Bauern, indem sie außer ihrem Lohn Ackerland zum Belauf von 4 und mehr Acres nebst Cottages angewiesen erhielten. Sie genossen zudem mit den eigentlichen Bauern die Nutznießung des Gemeindelandes, worauf ihr Vieh weidete und das ihnen zugleich die Mittel der Feuerung, Holz, Torf usw. bot.(191) In allen Ländern Europas ist die feudale Produktion durch Teilung des Bodens unter möglichst viele Untersassen charakterisiert. Die Macht des Feudalherrn, wie die jedes Souveräns, beruhte nicht auf der Länge seiner Rentrolle, sondern auf der Zahl seiner Untertanen, und letzre hing von der Zahl selbstwirtschaftender Bauern ab. (192)Obgleich der englische Boden daher nach der normännischen Eroberung in riesenhafte Baronien verteilt ward, wovon eine einzige oft 900 alte angelsächsische Lordschaften einschloß, war er besät von kleinen Bauernwirtschaften, nur hier und da durchbrochen von größeren herrschaftlichen Gütern. Solche Verhältnisse, bei gleichzeitiger Blüte des Städtewesens, wie sie das 15. Jahrhundert auszeichnet, erlaubten jenen Volksreichtum, den der Kanzler Fortescue so beredt in seinen "Laudibus Legum Angliae" schildert, aber sie schlossen den Kapitalreichtum aus.
Das Vorspiel der Umwälzung, welche die Grundlage der kapitalistischen Produktionsweise schuf, ereignet sich im letzten Dritteil des 15. und den '''<746>''' ersten Dezennien des 16. Jahrhunderts. Eine Masse vogelfreier Proletarier ward auf den Arbeitsmarkt geschleudert durch die Auflösung der feudalen Gefolgschaften, die, wie Sir James Steuart richtig bemerkt, "überall nutzlos Haus und Hof füllten". Obgleich die königliche Macht, selbst ein Produkt der bürgerlichen Entwicklung, in ihrem Streben nach absoluter Souveränität die Auflösung dieser Gefolgschaften gewaltsam beschleunigte, war sie keineswegs deren einzige Ursache. Vielmehr im trotzigsten Gegensatz zu Königtum und Parlament schuf der große Feudalherr ein ungleich größeres Proletariat durch gewaltsame Verjagung der Bauernschaft von dem Grund und Boden, worauf sie denselben feudalen Rechtstitel besaß wie er selbst, und durch Usurpation ihres Gemeindelandes. Den unmittelbaren Anstoß dazu gab in England namentlich das Aufblühn der flandrischen Wollmanufaktur und das entsprechende Steigen der Wollpreise. Den alten Feudaladel hatten die großen Feudalkriege verschlungen, der neue war ein Kind seiner Zeit, für welche Geld die Macht aller Mächte. Verwandlung von Ackerland in Schafweide ward also sein Lösungswort. Harrison, in seiner "Description of England. Prefxed to Holinshed's Chronicles", beschreibt, wie die Expropriation der kleinen Bauern das Land ruiniert. "What care our great incroachers!" (Was fragen unsre großen Usurpatoren danach?) Die Wohnungen der Bauern und die Cottages der Arbeiter wurden gewaltsam niedergerissen oder dem Verfall geweiht.
"Wenn man", sagt Harrison, "die älteren Inventarien jedes Ritterguts vergleichen will, so wird man finden, daß unzählige Häuser und kleine Bauernwirtschaften verschwunden sind, daß das Land viel weniger Leute nährt, daß viele Städte verfallen sind, obgleich einige neue aufblühn ... Von Städten und Dörfern, die man für Schaftriften zerstört hat und worin nur noch die Herrschaftshäuser stehn, könnte ich etwas erzählen."
Die Klagen jener alten Chroniken sind immer übertrieben, aber sie zeichnen genau den Eindruck der Revolution in den Produktionsverhältnissen auf die Zeitgenossen selbst. Ein Vergleich zwischen den Schriften der Kanzler Fortescue und Thomas Morus veranschaulicht die Kluft zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert. Aus ihrem goldnen Zeitalter, wie Thornton richtig sagt, stürzte die englische Arbeiterklasse ohne alle Zwischenübergänge in das eiserne.
Die Gesetzgebung erschrak vor dieser Umwälzung. Sie stand noch nicht auf der Zivilisationshöhe, wo "Wealth of the Nation" <"Reichtum der Nation">, d.h. Kapitalbildung und rücksichtslose Exploitation und Verarmung der Volksmasse als ultima '''<747>''' Thule aller Staatsweisheit gelten. In seiner Geschichte Heinrichs VII. sagt Baco:
"Um diese Zeit" (1489) "mehrten sich die Klagen über Verwandlung von Ackerland in Weide" (zur Schaftrift usw.), "leicht zu versehn durch wenige Hirten; und Pachtungen auf Zeit, auf Lebzeit und auf jährliche Kündigung (wovon ein großer Teil der Yeomen lebte) wurden in Dominialgüter verwandelt. Dies brachte einen Verfall des Volks hervor und infolgedessen einen Verfall von Städten, Kirchen, Zehnten ... In der Kur dieses Mißstandes war die Weisheit des Königs und des Parlaments zu dieser Zeit bewundernswert ... Sie ergriffen Maßregeln wider diese entvölkernde Usurpation der Gemeindeländereien (depopulating inclosures) und die ihr auf dem Fuß folgende entvölkernde Weidewirtschaft (depopulating pasture)."
Ein Akt Heinrich des Siebenten, 1489, c. 19, verbot die Zerstörung aller Bauernhäuser, zu denen wenigstens 20 Acres Land gehörten. In einem Akt 25, Heinrich VIII., wird dasselbe Gesetz erneuert. Es heißt u.a., daß
"viele Pachtungen und große Viehherden, besonders Schafe, sich in wenigen Händen aufhäufen, wodurch die Grundrenten sehr gewachsen und der Ackerbau (tillage) sehr verfallen, Kirchen und Häuser niedergerissen, wunderbare Volksmassen verunfähigt seien, sich selbst und Familien zu erhalten".
Das Gesetz verordnet daher den Wiederbau der verfallnen Hofstätten, bestimmt das Verhältnis zwischen Kornland und Weideland usw. Ein Akt von 1533 klagt, daß manche Eigentümer 24.000 Schafe besitzen, und beschränkt deren Zahl auf 2.000.(193) Die Volksklage und die seit Heinrich dem VII. an 150 Jahre fortdauernde Gesetzgebung wider die Expropriation der kleinen Pächter und Bauern waren gleich fruchtlos. Das Geheimnis ihrer Erfolglosigkeit verrät uns Baco wider Wissen.
"Der Akt Heinrichs des Siebenten", sagt er in seinen "Essays, civil and moral", Sect. 29, "war tief und bewunderungswürdig, indem er Landwirtschaften und Ackerbauhäuser von bestimmtem Normalmaß schuf, d.h. eine Proportion von Land für sie erhielt, die sie befähigte, Untertanen von genügendem Reichtum und ohne servile Lage auf die Welt zu setzen und den Pflug in der Hand von Eigentümern, nicht von Mietlingen zu halten (to keep the plough in the hand of the owners and not hirelings)."(193a)
'''<748>''' Was das kapitalistische System erheischte, war umgekehrt servile Lage der Volksmasse, ihre eigne Verwandlung in Mietlinge und Verwandlung ihrer Arbeitsmittel in Kapital. Während dieser Übergangsperiode suchte die Gesetzgebung auch die 4 Acres Land bei der Cottage des ländlichen Lohnarbeiters zu erhalten und verbot ihm die Aufnahme von Mietsleuten in seine Cottage. Noch 1627, unter Karl I., wurde Roger Crocker von Fontmill verurteilt wegen Baus einer Cottage im Manor von Fontmill ohne 4 Acres Land als beständiges Annex an dieselbe; noch 1638, unter Karl I., wurde eine königliche Kommission ernannt, um die Durchführung der alten Gesetze, namentlich auch über die 4 Acres Land, zu erzwingen; noch Cromwell verbot Erbauung eines Hauses in 4 Meilen weitem Umkreis von London ohne Ausstattung desselben mit 4 Acres Land. Noch in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wird geklagt, wenn die Cottage des Landarbeiters kein Zubehör von l bis 2 Acres hat. Heutzutag ist er glücklich, wenn sie mit einem Gärtchen ausgestattet ist oder wenn er weitab von ihr ein Paar Ruten Land mieten kann.
"Grundherren und Pächter", sagt Dr. Hunter, "handeln hier Hand in. Hand. Wenige Acres zur Cottage würden den Arbeiter zu unabhängig machen."(194)
Einen neuen furchtbaren Anstoß erhielt der gewaltsame Expropriationsprozeß der Volksmasse im 16. Jahrhundert durch die Reformation und, in '''<749>''' ihrem Gefolge, den kolossalen Diebstahl der Kirchengüter. Die katholische Kirche war zur Zeit der Reformation Feudaleigentümerin eines großen Teils des englischen Grund und Bodens. Die Unterdrückung der Klöster usw. schleuderte deren Einwohner ins Proletariat. Die Kirchengüter selbst wurden großenteils an raubsüchtige königliche Günstlinge verschenkt oder zu einem Spottpreis an spekulierende Pächter und Stadtbürger verkauft, welche die alten erblichen Untersassen massenhaft verjagten und ihre Wirtschaften zusammenwarfen. Das gesetzlich garantierte Eigentum verarmter Landleute an einem Teil der Kirchenzehnten ward stillschweigend konfisziert.(195) "Pauper ubique jacet" <"der Arme ist überall unterjocht">, rief Königin Elisabeth nach einer Rundreise durch England. Im 43. Jahre ihrer Regierung war man endlich gezwungen, den Pauperismus offiziell anzuerkennen durch Einführung der Armensteuer.
"Die Urheber dieses Gesetzes schämten sich, seine Gründe auszusprechen, und schickten es daher, wider alles Herkommen, ohne irgendein preamble (Eingangsmotivierung) in die Welt."(196)
Durch 16. Car. I., 4 <4. Gesetz aus dem 16. Regierungsjahr Karl I.> wurde es perpetuell erklärt und erhielt in der Tat erst 1834 eine neue härtere Form.(197) Diese unmittelbaren Wirkungen der Reformation waren nicht ihre nachhaltigsten. Das Kircheneigentum bildete '''<750>''' das religiöse Bollwerk der altertümlichen Grundeigentumsverhältnisse. Mit seinem Fall waren sie nicht länger haltbar.(198)
Noch in den letzten Dezennien des 17. Jahrhunderts war die Yeomanry, eine unabhängige Bauerschaft, zahlreicher als die Klasse der Pächter. Sie hatte die Hauptstärke Cromwells gebildet und stand, selbst nach Macaulays Geständnis, in vorteilhaftem Gegensatz zu den versoffen Mistjunkern und ihren Bedienten, den Landpfaffen, welche die herrschaftliche "Lieblingsmagd" unter die Haube bringen mußten. Noch waren selbst die ländlichen Lohnarbeiter Mitbesitzer am Gemeindeeigentum. 1750 ungefähr war die Yeomanry verschwunden (199), und in den letzten Dezennien des 18. Jahr- '''<751>''' hunderts die letzte Spur von Gemeindeeigentum der Ackerbauer. Wir sehn hier ab von den rein ökonomischen Triebfedern der Agrikulturrevolution. Wir fragen nach ihren gewaltsamen Hebeln.
Unter der Restauration der Stuarts setzten die Grundeigentümer eine Usurpation gesetzlich durch, die sich überall auf dem Kontinent auch ohne gesetzliche Weitläufigkeit vollzog. Sie hoben die Feudalverfassung des Bodens auf, d.h., sie schüttelten seine Leistungspflichten an den Staat ab, "entschädigten" den Staat durch Steuern auf die Bauerschaft und übrige Volksmasse, vindizierten modernes Privateigentum an Gütern, worauf sie nur Feudaltitel besaßen, und oktroyierten schließlich jene Niederlassungsgesetze (laws of settlement), die, mutatis mutandis, auf die englischen Ackerbauer wirkten wie des Tataren Boris Godunow Edikt auf die russische Bauerschaft.
Die "glorious Revolution" (glorreiche Revolution) brachte mit dem Oranier Wilhelm III.(200) die grundherrlichen und kapitalistischen Plusmacher zur Herrschaft. Sie weihten die neue Ära ein, indem sie den bisher nur bescheiden betriebenen Diebstahl an den Staatsdomänen auf kolossaler Stufenleiter ausübten. Diese Ländereien wurden verschenkt, zu Spottpreisen verkauft oder auch durch direkte Usurpation an Privatgüter annexiert.(201) Alles das geschah ohne die geringste Beobachtung gesetzlicher '''<752>''' Etikette. Das so fraudulent angeeignete Staatsgut samt dem Kirchenraub, soweit er während der republikanischen Revolution nicht abhanden gekommen, bildet die Grundlage der heutigen fürstlichen Domänen der englischen Oligarchie.(202) Die bürgerlichen Kapitalisten begünstigten die Operation, u.a. um den Grund und Boden in einen reinen Handelsartikel zu verwandeln, das Gebiet des agrikolen Großbetriebs auszudehnen, ihre Zufuhr vogelfreier Proletarier vom Lande zu vermehren usw. Zudem war die neue Grundaristokratie die natürliche Bundesgenossin der neuen Bankokratie, der eben aus dem Ei gekrochnen hohen Finanz und der damals auf Schutzzölle sich stützenden großen Manufakturisten. Die englische Bourgeoisie handelte für ihr Interesse ganz so richtig wie die schwedischen Stadtbürger, die umgekehrt, Hand in Hand mit ihrem ökonomischen Bollwerk, der Bauerschaft, die Könige in der gewaltsamen Resumption der Kronländereien von der Oligarchie (seit 1604, später unter Karl X. und Karl XI.) unterstützten.
Das Gemeindeeigentum - durchaus verschieden von dem eben betrachteten Staatseigentum - war eine altgermanische Einrichtung, die unter der Decke der Feudalität fortlebte. Man hat gesehn, wie die gewaltsame Usurpation desselben, meist begleitet von Verwandlung des Ackerlands in Viehweide, Ende des 15. Jahrhunderts beginnt und im 16. Jahrhundert fortdauert. Aber damals vollzog sich der Prozeß als individuelle Gewalttat, wogegen die Gesetzgebung 150 Jahre lang vergeblich ankämpft. Der Fortschritt des 18. Jahrhunderts offenbart sich darin, daß das Gesetz selbst jetzt zum Vehikel des Raubs am Volksland wird, obgleich die großen Pächter nebenbei auch ihre kleinen unabhängigen Privatmethoden anwenden.(203) Die parlamentarische Form des Raubs ist die der "Bills for Inclosures of '''<753>''' Commons" (Gesetze für Einhegung des Gemeindelandes), in andren Worten Dekrete, wodurch die Grundherrn Volksland sich selbst als Privateigentum schenken, Dekrete der Volksexpropriation. Sir F. M. Eden widerlegt sein pfiffiges Advokatenplädoyer, worin er das Gemeindeeigentum als Privateigentum der an die Stelle der Feudalen getretenen großen Grundeigentümer darzustellen sucht, indem er selbst einen "allgemeinen Parlamentsakt für Einhegung der Gemeindeländereien" verlangt, also zugibt, daß ein parlamentarischer Staatsstreich zu ihrer Verwandlung in Privateigentum nötig ist, andrerseits aber von der Legislatur "Schadensersatz" für die expropriierten Armen fordert.(204)
Während an die Stelle der unabhängigen Yeomen tenants-at-will traten, kleinere Pächter auf einjährige Kündigung, eine servile und von der Willkür der Landlords abhängige Rotte, half, neben dem Raub der Staatsdomänen, namentlich der systematisch betriebne Diebstahl des Gemeindeeigentums jene großen Pachten anschwellen, die man im 18. Jahrhundert Kapital-Pachten (205) oder Kaufmanns-Pachten (206) nannte, und das Landvolk als Proletariat für die Industrie "freisetzen".
Das 18. Jahrhundert begriff jedoch noch nicht in demselben Maß wie das 19. die Identität zwischen Nationalreichtum und Volksarmut. Daher heftigste Polemik in der ökonomischen Literatur jener Zeit über die "inclosure of commons". Ich gebe aus dem massenhaften Material, das mir vorliegt, einige wenige Stellen, weil dadurch lebhaft die Zustände veranschaulicht werden.
"In vielen Pfarreien von Hertfordshire", schreibt eine entrüstete Feder, "sind 24 im Durchschnitt 50-150 Acres zählende Pachten in 3 Pachten zusammengeschmolzen."(207) "In Northamptonshire und Lincolnshire hat die Einhegung der Gemeindeländereien sehr vorgeherrscht und die meisten aus den Einhegungen entsprungnen neuen Lordschaften sind in Weide verwandelt; infolge davon haben viele Lordschaften jetzt nicht 50 Acres unter dem Pflug, wo früher 1.500 gepflügt wurden ... Ruinen früherer Wohnhäuser, Scheunen, Ställe usw." sind die einzigen Spuren der früheren Einwohner. "Hundert Häuser und Familien sind an manchen Plätzen zusammengeschrumpft ... auf 8 oder 10 ... Der Grundeigentümer in den meisten Pfarreien, wo '''<754>''' die Einhegung erst seit 15 oder 20 Jahren vorging, sind sehr wenige in Vergleich zu den Zahlen, von denen das Land im offnen Feldzustand bebaut wurde. Es ist nichts Ungewöhnliches, 4 oder 5 reiche Viehmäster große, jüngst eingehegte Lordschaften usurpieren zu sehn, die sich früher in der Hand von 20-30 Pächtern und von ebenso vielen kleineren Eigentümern und Insassen befanden. Alle diese sind mit ihren Familien aus ihrem Besitztum herausgeworfen nebst vielen andren Familien, die durch sie beschäftigt und erhalten wurden."(208)
Es war nicht nur brachliegendes, sondern oft, unter bestimmter Zahlung an die Gemeinde, oder gemeinschaftlich, bebautes Land, das unter dem Vorwand der Einhegung vom angrenzenden Landlord annexiert wurde.
"Ich spreche hier vom Einschluß offner Felder und Ländereien, die bereits bebaut sind. Selbst die Schriftsteller, welche die Inclosures verteidigen, geben zu, daß letztre das Monopol großer Pachtungen vermehren, die Preise der Lebensmittel erhöhen und Entvölkerung produzieren ... und selbst die Einhegung wüster Ländereien, wie jetzt betrieben, raubt dem Armen einen Teil seiner Subsistenzmittel und schwellt Pachtungen auf, die bereits zu groß sind."(209) "Wenn", sagt Dr. Price, "das Land in die Hände einiger weniger großen Pächter gerät, werden die kleinen Pächter" (früher von ihm bezeichnet als "eine Menge kleiner Eigentümer und Pächter, die sich selbst und Familien erhalten durch das Produkt des von ihnen bestellten Landes, durch Schafe, Geflügel, Schweine usw., die sie auf das Gemeindeland schicken, so daß sie wenig Anlaß zum Kauf von Subsistenzmitteln haben") "verwandelt in Leute, die ihre Subsistenz durch Arbeit für andre gewinnen müssen und gezwungen sind, für alles, was sie brauchen, zu Markt zu gehen ... Es wird vielleicht mehr Arbeit verrichtet, weil mehr Zwang dazu herrscht ... Städte und Manufakturen werden wachsen, weil mehr Leute zu ihnen verjagt werden, welche Beschäftigung suchen. Dies ist der Weg, worin die Konzentration der Pachtungen naturgemäß wirkt und worin sie, seit vielen Jahren, in diesem Königreich tatsächlich gewirkt hat."(210)
Er faßt die Gesamtwirkung der inclosures so zusammen:
"Im ganzen hat sich die Lage der niederen Volksklassen fast in jeder Hinsicht verschlechtert, die kleineren Grundbesitzer und Pächter sind herabgedrückt auf den Stand von Taglöhnern und Mietlingen; und zur selben Zeit ist der Lebensgewinn in diesem Zustand schwieriger geworden."(211)
'''<755>''' In der Tat wirkten Usurpation des Gemeindelands und die sie begleitende Revolution der Agrikultur so akut auf die Ackerbauarbeiter, daß, nach Eden selbst, zwischen 1765 und 1780 ihr Lohn anfing, unter das Minimum zu fallen und durch offizielle Armenunterstützung ergänzt zu werden. Ihr Arbeitslohn, sagt er, "genügte nur noch eben für die absoluten Lebensbedürfnisse".
Hören wir noch einen Augenblick einen Verteidiger der enclosures und Gegner des Dr. Price.
"Es ist kein richtiger Schluß, daß Entvölkerung vorhanden, weil man Leute nicht länger ihre Arbeit im offnen Feld verschwenden sieht ... Wenn nach Verwandlung kleiner Bauern in Leute, die für andre arbeiten müssen, mehr Arbeit flüssig gemacht wird, so ist das ja ein Vorteil, den die Nation" (wozu die Verwandelten natürlich nicht gehören) "wünschen muß ... Das Produkt wird größer sein, wenn ihre kombinierte Arbeit auf einer Pachtung angewandt wird: so wird Surplusprodukt für die Manufakturen gebildet, und dadurch werden Manufakturen, eine der Goldgruben dieser Nation, im Verhältnis zum produzierten Kornquantum vermehrt."(212)
'''<756>''' Die stoische Seelenruhe, womit der politische Ökonom frechste Schändung des "heiligen Rechts des Eigentums" und gröbste Gewalttat wider Personen betrachtet, sobald sie erheischt sind, um die Grundlage der kapitalistischen Produktionsweise herzustellen, zeigt uns u.a. der überdem noch torystisch gefärbte und "philanthropische" Sir F. M. Eden. Die ganze Reihe von Raubtaten, Greueln und Volksdrangsalen, welche die gewaltsame Volksexpropriation vom letzten Drittel des 15. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts begleiten, treibt ihn nur zur "komfortablen" Schlußreflexion:
"Die richtige (due) Proportion zwischen Acker- und Viehland mußte hergestellt werden. Noch im ganzen 14. und größten Teil des 15. Jahrhunderts kam 1 Acre Viehweide auf 2, 3 und selbst 4 Acres Ackerland. In Mitte des 16. Jahrhunderts verwandelte sich die Proportion in 2 Acres Viehland auf 2, später von 2 Acres Viehweide auf 1 Acre Ackerland, bis endlich die richtige Proportion von 3 Acres Viehland auf 1 Acre Ackerland herauskam."
Im 19. Jahrhundert verlor sich natürlich selbst die Erinnerung des Zusammenhangs zwischen Ackerbauer und Gemeindeeigentum. Von späterer Zeit gar nicht zu reden, welchen Farthing Ersatz erhielt das Landvolk jemals für die 3.511.770 Acres Gemeindeland, die ihm zwischen 1810 und 1831 geraubt und parlamentarisch den Landlords von den Landlords geschenkt wurden?
Der letzte große Expropriationsprozeß der Ackerbauer von Grund und Boden endlich ist das sog. Clearing of Estates (Lichten der Güter, in der Tat Wegfegung der Menschen von denselben). Alle bisher betrachteten englischen Methoden kulminierten im "Lichten". Wie man bei der Schilderung des modernen Zustands im vorigen Abschnitt sah, geht es jetzt, wo keine unabhängigen Bauern mehr wegzufegen sind, bis zum "Lichten" der Cottages fort, so daß die Ackerbauarbeiter auf dem von ihnen bestellten Boden selbst nicht mehr den nötigen Raum zur eignen Behausung finden. Was aber "Clearing of Estates" im eigentlichen Sinne bedeutet, das lernen wir nur kennen im gelobten Lande der modernen Romanliteratur, in Hochschottland. Dort zeichnet sich der Vorgang aus durch seinen systematischen Charakter, durch die Größe der Stufenleiter, worauf er mit einem Schlag vollzogen wird (in Irland haben Grundherrn es dahin gebracht, mehrere Dörfer gleichzeitig wegzufegen; in Hochschottland handelt es sich um Bodenflächen von der Größe deutscher Herzogtümer) - und endlich durch die besondre Form des unterschlagenen Grundeigentums.
Die Kelten Hochschottlands bestanden aus Clans, deren jeder Eigentümer des von ihm besiedelten Bodens war. Der Repräsentant des Clans, sein Chef oder "großer Mann", war nur Titulareigentümer dieses Bodens, '''<757>''' ganz wie die Königin von England Titulareigentümerin des nationalen Gesamtbodens ist. Als der englischen Regierung gelungen war, die inneren Kriege dieser "großen Männer" und ihre fortwährenden Einfälle in die niederschottischen Ebenen zu unterdrücken, gaben die Clanchefs ihr altes Räuberhandwerk keineswegs auf; sie änderten nur die Form. Aus eigner Autorität verwandelten sie ihr Titular-Eigentumsrecht in Privateigentumsrecht, und da sie bei den Clanleuten auf Widerstand stießen, beschlossen sie, diese mit offner Gewalt zu vertreiben.
"Ein König von England könnte mit demselben Recht sich anmaßen, seine Untertanen in die See zu jagen",
sagt Professor Newman.(213) Diese Revolution, welche in Schottland nach der letzten Schilderhebung des Prätendenten begann, kann man in ihren ersten Phasen verfolgen bei Sir James Steuart (214) und James Anderson (215). Im 18. Jahrhundert wurde zugleich den vom Land verjagten Gaelen die Auswanderung verboten, um sie gewaltsam nach Glasgow und andren Fabrikstädten zu treiben.(216) Als Beispiel der im 19. Jahrhundert herrschenden Methode (217) genügen hier die "Lichtungen" der Herzogin von Suther- '''<758>''' land. Diese ökonomisch geschulte Person beschloß gleich bei ihrem Regierungsantritt eine ökonomische Radikalkur vorzunehmen und die ganze Grafschaft, deren Einwohnerschaft durch frühere, ähnliche Prozesse bereits auf 15.000 zusammengeschmolzen war, in Schaftrift zu verwandeln. Von 1814 bis 1820 wurden diese 15.000 Einwohner, ungefähr 3.000 Familien, systematisch verjagt und ausgerottet. Alle ihre Dörfer wurden zerstört und niedergebrannt, alle ihre Felder in Weide verwandelt. Britische Soldaten wurden zur Exekution kommandiert und kamen zu Schlägen mit den Eingebornen. Eine alte Frau verbrannte in den Flammen der Hütte, die sie zu verlassen sich weigerte. So eignete sich diese Madame 794.000 Acres Land an, das seit undenklichen Zeiten dem Clan gehörte. Den vertriebnen Eingebornen wies sie am Seegestad ungefähr 6.000 Acres zu, 2 Acres per Familie. Die 6.000 Acres hatten bisher wüst gelegen und den Eigentümern kein Einkommen abgeworfen. Die Herzogin ging in ihrem Nobelgefühl so weit, den Acre im Durchschnitt zu 2 sh. 6 d. Rente zu verpachten an die Clanleute, die seit Jahrhunderten ihr Blut für die Familie vergossen hatten. Das ganze geraubte Clanland teilte sie in 29 große Schafpachtungen, jede bewohnt von einer einzigen Familie, meist englische Pächterknechte. Im Jahre 1825 waren die 15.000 Gaelen bereits ersetzt durch 131.000 Schafe. Der an das Seegestad geworfne Teil der Aborigines <Eingeborenen> suchte vom Fischfang zu leben. Sie wurden Amphibien und lebten, wie ein englischer Schriftsteller sagt, halb auf dem Land und halb auf dem Wasser und lebten mit alledem nur halb von beiden.(218)
'''<759>''' Aber die braven Gaelen sollten noch schwerer ihre bergromantische Idolatrie für die "großen Männer" des Clans abbüßen. Der Fischgeruch stieg den großen Männern in die Nase. Sie witterten etwas Profitliches dahinter und verpachteten das Seegestade den großen Fischhändlern von London. Die Gaelen wurden zum zweitenmal verjagt.(219)
Endlich aber wird ein Teil der Schaftriften rückverwandelt in Jagdrevier. Man weiß, daß es keine eigentlichen Wälder in England gibt. Das Wild in den Parks der Großen ist konstitutionelles Hausvieh, fett wie Londoner Aldermen. Schottland ist daher das letzte Asyl der "noblen Passion".
"In den Hochlanden", sagt Somers 1848, "sind die Waldungen sehr ausgedehnt worden. Hier auf der einen Seite von Gaick habt ihr den neuen Wald von Glenfeshie und dort auf der andren Seite den neuen Wald von Ardverikie. In derselben Linie habt ihr den Bleak-Mount, eine ungeheure Wüste, neulich errichtet. Von Ost zu West, von der Nachbarschaft von Aberdeen bis zu den Klippen von Oban, habt ihr jetzt eine fortlaufende Waldlinie, während sich in andren Teilen der Hochlande die neuen Wälder von Loch Archaig, Glengarry, Glenmoriston etc. befinden ... Die Verwandlung ihres Landes in Schafweide ... trieb die Gaelen auf unfruchtbarern Boden. Jetzt fängt Rotwild an, das Schaf zu ersetzen, und treibt jene in noch zermalmenderes Elend ... Die Wildwaldungen (219a) und das Volk können nicht nebeneinander existieren. Eins oder das andre muß jedenfalls den Platz räumen. Laßt die Jagden in Zahl und Umfang im nächsten Vierteljahrhundert wachsen wie im vergangenen, und ihr werdet keinen Gaelen mehr auf seiner heimischen Erde finden. Diese Bewegung unter den Hochlands-Eigentümern ist teils der Mode geschuldet, aristokratischem Kitzel, Jagdliebhaberei usw., teils aber betreiben sie den Wildhandel ausschließlich mit einem Auge auf den Profit. Denn es ist Tatsache, daß ein Stuck Bergland, in Jagdung angelegt, in vielen Fällen ungleich profitabler ist denn als Schaftrift ... Der Liebhaber, der ein Jagdrevier sucht, beschränkt sein Angebot nur durch die Weite seiner Börse ... Leiden sind über die '''<760>''' Hochlande verhängt worden nicht minder grausam, als die Politik normännischer Könige sie über England verhing. Rotwild hat freieren Spielraum erhalten, während die Menschen in engen und engem Zirkel gehetzt wurden ... Eine Freiheit des Volks nach der andren ward ihm geraubt ... Und die Unterdrückung wächst noch täglich. Lichtung und Vertreibung des Volks werden von den Eigentümern als festes Prinzip verfolgt, als eine agrikole Notwendigkeit, ganz wie Bäume und Gesträuch in den Wildnissen Amerikas und Australiens weggefegt werden, und die Operation geht ihren ruhigen, geschäftsmäßigen Gang."(220)
Der Raub der Kirchengüter, die fraudulente Veräußerung der Staatsdomänen, der Diebstahl des Gemeindeeigentums, die usurpatorische und mit rücksichtslosem Terrorismus vollzogne Verwandlung von feudalem und Claneigentum in modernes Privateigentum, es waren ebenso viele '''<761>''' idyllische Methoden der ursprünglichen Akkumulation. Sie eroberten das Feld für die kapitalistische Agrikultur, einverleibten den Grund und Boden dem Kapital und schufen der städtischen Industrie die nötige Zufuhr von vogelfreiem Proletariat.
3. Blutgesetzgebung gegen die Expropriierten
seit Ende des 15. Jahrhunderts.
Gesetze zur Herabdrückung des Arbeitslohns
Die durch Auflösung der feudalen Gefolgschaften und durch stoßweise, gewaltsame Expropriation von Grund und Boden Verjagten, dies vogelfreie Proletariat konnte unmöglich ebenso rasch von der aufkommenden Manufaktur absorbiert werden, als es auf die Welt gesetzt ward. Andrer- '''<762>''' seits konnten die plötzlich aus ihrer gewohnten Lebensbahn Herausgeschleuderten sich nicht ebenso plötzlich in die Disziplin des neuen Zustandes finden. Sie verwandelten sich massenhaft in Bettler, Räuber, Vagabunden, zum Teil aus Neigung, in den meisten Fällen durch den Zwang der Umstände. Ende des 15. und während des ganzen 16. Jahrhunderts daher in ganz Westeuropa eine Blutgesetzgebung wider Vagabundage. Die Väter der jetzigen Arbeiterklasse wurden zunächst gezüchtigt für die ihnen angetane Verwandlung in Vagabunden und Paupers. Die Gesetzgebung behandelte sie als "freiwillige" Verbrecher und unterstellte, daß es von ihrem guten Willen abhänge, in den nicht mehr existierenden alten Verhältnissen fortzuarbeiten.
In England begann jene Gesetzgebung unter Heinrich VII.
Heinrich VIII., 1530: Alte und arbeitsunfähige Bettler erhalten eine Bettellizenz. Dagegen Auspeitschung und Einsperrung für handfeste Vagabunden. Sie sollen an einen Karren hinten angebunden und gegeißelt werden, bis das Blut von ihrem Körper strömt, dann einen Eid schwören, zu ihrem Geburtsplatz oder dorthin, wo sie die letzten drei Jahre gewohnt, zurückzukehren und "sich an die Arbeit zu setzen" (to put himself to labour). Welche grausame Ironie! 27 Heinrich VIII. <D.h. Gesetz aus dem 27. Regierungsjahr Heinrichs VIII. Die bei den folgenden Angaben an zweiter Stelle gegebenen Ziffern sind die Nummern der in dem betreffenden Regierungsjahr erlassenen Gesetze> wird das vorige '''<763>''' Statut wiederholt, aber durch neue Zusätze verschärft. Bei zweiter Ertappung auf Vagabundage soll die Auspeitschung wiederholt und das halbe Ohr abgeschnitten, bei drittem Rückfall aber der Betroffne als schwerer Verbrecher und Feind des Gemeinwesens hingerichtet werden.
Edward VI.: Ein Statut aus seinem ersten Regierungsjahr, 1547, verordnet, daß, wenn jemand zu arbeiten weigert, soll er als Sklave der Person zugeurteilt werden, die ihn als Müßiggänger denunziert hat. Der Meister soll seinen Sklaven mit Brot und Wasser nähren, schwachem Getränk und solchen Fleischabfällen, wie ihm passend dünkt. Er hat das Recht, ihn zu jeder auch noch so eklen Arbeit durch Auspeitschung und Ankettung zu treiben. Wenn sich der Sklave für 14 Tage entfernt, ist er zur Sklaverei auf Lebenszeit verurteilt und soll auf Stirn oder Backen mit dem Buchstaben S gebrandmarkt, wenn er zum drittenmal fortläuft, als Staatsverräter hingerichtet werden. Der Meister kann ihn verkaufen, vermachen, als Sklaven ausdingen, ganz wie andres bewegliches Gut und Vieh. Unternehmen die Sklaven etwas gegen die Herrschaft, so sollen sie ebenfalls hingerichtet werden. Friedensrichter sollen auf Information den Kerls nachspüren. Findet sich, daß ein Herumstreicher drei Tage gelungert hat, so soll er nach seinem Geburtsort gebracht, mit rotglühendem Eisen auf die Brust mit dem Zeichen V gebrandmarkt, und dort in Ketten auf der Straße oder zu sonstigen Diensten verwandt werden. Gibt der Vagabund einen falschen Geburtsort an, so soll er zur Strafe der lebenslängliche Sklave dieses Orts, der Einwohner oder Korporation sein und mit S gebrandmarkt werden. Alle Personen haben das Recht, den Vagabunden ihre Kinder wegzunehmen und als Lehrlinge, Jungen bis zum 24. Jahr, Mädchen bis zum 20. Jahr, zu halten. Laufen sie weg, so sollen sie bis zu diesem Alter die Sklaven der Lehrmeister sein, die sie in Ketten legen, geißeln etc. können, wie sie wollen. Jeder Meister darf einen eisernen Ring um Hals, Arme oder Beine seines Sklaven legen, damit er ihn besser kennt und seiner sicherer ist.(221) Der letzte Teil dieses Status sieht vor, daß gewisse Arme von dem Ort oder den Individuen beschäftigt werden sollen, die ihnen zu essen und zu trinken geben und Arbeit für sie finden wollen. Diese Sorte Pfarreisklaven hat sich bis tief ins 19. Jahrhundert in England erhalten unter dem Namen roundsmen (Umgeher).
'''<764>''' Elisabeth, 1572: Bettler ohne Lizenz und über 14 Jahre alt sollen hart gepeitscht und am linken Ohrlappen gebrandmarkt werden, falls sie keiner für zwei Jahre in Dienst nehmen will; im Wiederholungsfall, wenn über 18 Jahre alt, sollen sie - hingerichtet werden, falls sie niemand für zwei Jahre in Dienst nehmen will, bei dritter Rezidive aber ohne Gnade als Staatsverräter hingerichtet werden. Ähnliche Statute: 18 Elisabeth c. 13 und 1597.(221a)
Jakob 1.: Eine herumwandernde und bettelnde Person wird für einen Landstreicher und Vagabunden erklärt. Die Friedensrichter in den Petty Sessions sind bevollmächtigt, sie öffentlich auspeitschen zu lassen und bei erster Ertappung 6 Monate, bei zweiter 2 Jahre ins Gefängnis zu sper- '''<765>''' ren. Während des Gefängnisses soll sie so oft und soviel gepeitscht werden, als die Friedensrichter für gut halten ... Die unverbesserlichen und gefährlichen Landstreicher sollen auf der linken Schulter mit R gebrandmarkt und an die Zwangsarbeit gesetzt, und wenn man sie wieder auf dem Bettel ertappt, ohne Gnade hingerichtet werden. Diese Anordnungen, gesetzlich bis in die erste Zeit des 18. Jahrhunderts, wurden erst aufgehoben durch 12 Anna c. 23.
Ähnliche Gesetze in Frankreich, wo sich Mitte des 17. Jahrhunderts ein Vagabundenkönigreich (royaume des truands) zu Paris etabliert hatte. Noch in der ersten Zeit Ludwigs XVI. (Ordonnanz vom 13. Juli 1777) sollte jeder gesund gebaute Mensch vom 16. bis 60. Jahr, wenn ohne Existenzmittel und Ausübung einer Profession, auf die Galeeren geschickt werden. Ähnlich das Statut Karls V. für die Niederlande vom Oktober 1537, das erste Edikt der Staaten und Städte von Holland vom 19. März 1614, das Plakat der Vereinigten Provinzen vom 25. Juni 1649 usw.
So wurde das von Grund und Boden gewaltsam expropriierte, verjagte und zum Vagabunden gemachte Landvolk durch grotesk-terroristische Gesetze in eine dem System der Lohnarbeit notwendige Disziplin hineingepeitscht, -gebrandmarkt, -gefoltert.
Es ist nicht genug, daß die Arbeitsbedingungen auf den einen Pol als Kapital treten und auf den andren Pol Menschen, welche nichts zu verkaufen haben als ihre Arbeitskraft. Es genügt auch nicht, sie zu zwingen, sich freiwillig zu verkaufen. Im Fortgang der kapitalistischen Produktion entwickelt sich eine Arbeiterklasse, die aus Erziehung, Tradition, Gewohnheit die Anforderungen jener Produktionsweise als selbstverständliche Naturgesetze anerkennt. Die Organisation des ausgebildeten kapitalistischen Produktionsprozesses bricht jeden Widerstand, die beständige Erzeugung einer relativen Übervölkerung hält das Gesetz der Zufuhr von und Nachfrage nach Arbeit und daher den Arbeitslohn in einem den Verwertungsbedürfnissen des Kapitals entsprechenden Gleise, der stumme Zwang der ökonomischen Verhältnisse besiegelt die Herrschaft des Kapitalisten über den Arbeiter. Außerökonomische, unmittelbare Gewalt wird zwar immer noch angewandt, aber nur ausnahmsweise. Für den gewöhnlichen Gang der Dinge kann der Arbeiter den "Naturgesetzen der Produktion" überlassen bleiben, d.h. seiner aus den Produktionsbedingungen selbst entspringenden, durch sie garantierten und verewigten Abhängigkeit vom Kapital. Anders während der historischen Genesis der kapitalistischen Produktion. Die aufkommende Bourgeoisie braucht und verwendet die Staatsgewalt, um den Arbeitslohn zu "regulieren", d.h. innerhalb der '''<766>''' Plusmacherei zusagender Schranken zu zwängen, um den Arbeitstag zu verlängern und den Arbeiter selbst in normalem Abhängigkeitsgrad zu erhalten. Es ist dies ein wesentliches Moment der sog. ursprünglichen Akkumulation.
Die Klasse der Lohnarbeiter, die in der letzten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstand, bildete damals und im folgenden Jahrhundert nur einen sehr geringen Volksbestandteil, der in seiner Stellung stark beschützt war durch die selbständige Bauernwirtschaft auf dem Land und die Zunftorganisation der Stadt. In Land und Stadt standen sich Meister und Arbeiter sozial nahe. Die Unterordnung der Arbeit unter das Kapital war nur formell, d.h. die Produktionsweise selbst besaß noch keinen spezifisch kapitalistischen Charakter. Das variable Element des Kapitals wog sehr vor über sein konstantes. Die Nachfrage nach Lohnarbeit wuchs daher rasch mit jeder Akkumulation des Kapitals, während die Zufuhr von Lohnarbeit nur langsam nachfolgte. Ein großer Teil des nationalen Produkts, später in Akkumulationsfonds des Kapitals verwandelt, ging damals noch ein in den Konsumtionsfonds des Arbeiters.
Die Gesetzgebung über die Lohnarbeit, von Haus aus auf Exploitation des Arbeiters gemünzt und ihm in ihrem Fortgang stets gleich feindlich (222), wird in England eröffnet durch das Statute of Labourers <Arbeiterstatut> Edwards III., 1349. Ihm entspricht in Frankreich die Ordonnanz von 1350, erlassen im Namen des Königs Jean. Die englische und französische Gesetzgebung laufen parallel und sind dem Inhalt nach identisch. Soweit die Arbeiterstatuten Verlängerung des Arbeitstags zu erzwingen suchen, komme ich nicht auf sie zurück, da dieser Punkt früher (8. Kapitel. 5) erörtert.
Das Statute of Labourers wurde erlassen auf dringende Klage des Hauses der Gemeinen.
"Früher", sagt naiv ein Tory, "verlangten die Armen so hohen Arbeitslohn, daß sie Industrie und Reichtum bedrohten. Jetzt ist ihr Lohn so niedrig, daß er ebenfalls Industrie und Reichtum bedroht, aber anders und vielleicht gefährlicher als damals."(223)
'''<767>''' Ein gesetzlicher Lohntarif ward festgesetzt für Stadt und Land, für Stückwerk und Tagwerk. Die ländlichen Arbeiter sollen sich aufs Jahr, die städtischen "auf offnem Markt" verdingen. Es wird bei Gefängnisstrafe untersagt, höheren als den statutarischen Lohn zu zahlen, aber der Empfang höheren Lohns wird stärker bestraft als seine Zahlung. So wird auch noch in Sect. 18 und 19 des Lehrlingsstatuts von Elisabeth zehntägige Gefängnisstrafe über den verhängt, der höheren Lohn zahlt, dagegen einundzwanzigtägige Gefängnisstrafe über den, der ihn nimmt. Ein Statut von 1360 verschärfte die Strafen und ermächtigte den Meister sogar, durch körperlichen Zwang Arbeit zum gesetzlichen Lohntarif zu erpressen. Alle Kombinationen, Verträge, Eide usw., wodurch sich Maurer und Zimmerleute wechselseitig banden, werden für null und nichtig erklärt. Arbeiterkoalition wird als schweres Verbrechen behandelt vom 14. Jahrhundert bis 1825, dem Jahr der Abschaffung der Antikoalitionsgesetze. Der Geist des Arbeiterstatuts von 1349 und seiner Nachgeburten leuchtet hell daraus hervor, daß zwar ein Maximum des Arbeitslohns von Staats wegen diktiert wird, aber beileibe kein Minimum.
Im 16. Jahrhundert hatte sich, wie man weiß, die Lage der Arbeiter sehr verschlechtert. Der Geldlohn stieg, aber nicht im Verhältnis zur Depreziation des Geldes und dem entsprechenden Steigen der Warenpreise. Der Lohn fiel also in der Tat. Dennoch dauerten die Gesetze zum Behuf seiner Herabdrückung fort zugleich mit dem Ohrenabschneiden und Brandmarken derjenigen, "die niemand in Dienst nehmen wollte". Durch das Lehrlingsstatut 5 Elisabeth c. 3 wurden die Friedensrichter ermächtigt, gewisse Löhne festzusetzen und nach Jahreszeiten und Warenpreisen zu modifizieren. Jakob I. dehnte diese Arbeitsregulation auch auf Weber, Spinner und alle möglichen Arbeiterkategorien aus (224), Georg II. die Gesetze gegen Arbeiterkoalition auf alle Manufakturen.
'''<768>''' In der eigentlichen Manufakturperiode war die kapitalistische Produktionsweise hinreichend erstarkt, um gesetzliche Regulation des Arbeitslohns ebenso unausführbar als überflüssig zu machen, aber man wollte für den Notfall die Waffen des alten Arsenals nicht entbehren. Noch 8 George II. verbot für Schneidergesellen in London und Umgegend mehr als 2 sh. 7<sup>1</sup>/2 d. Taglohn, außer in Fällen allgemeiner Trauer; noch 13 George III. c. 68 überwies die Reglung des Arbeitslohns der Seidenwirker den Friedensrichtern; noch 1796 bedurfte es zweier Urteile der höheren Gerichtshöfe zur Entscheidung, ob friedensrichterliche Befehle über Arbeitslohn auch für Nichtagrikulturarbeiter gültig seien; noch 1799 bestätigte ein Parlamentsakt, daß der Lohn der Grubenarbeiter von Schottland durch ein Statut der Elisabeth und zwei schottische Akte von 1661 und 1671 reguliert sei. Wie sehr sich unterdes die Verhältnisse umgewälzt, bewies ein im englischen Unterhaus unerhörter Vorfall. Hier, wo man seit mehr als 400 Jahren Gesetze fabriziert hatte über das Maximum, welches der Arbeitslohn platterdings nicht übersteigen dürfe, schlug Whitbread 1796 für Ackerbautaglöhner ein gesetzliches Lohnminimum vor. Pitt widersetzte sich, gab aber zu, die "Lage der Armen sei grausam (cruel)". Endlich, 1813, wurden die Gesetze über Lohnregulation abgeschafft. Sie waren eine lächerliche Anomalie, seitdem der Kapitalist die Fabrik durch seine Privatgesetzgebung regulierte und durch die Armensteuer den Lohn des Landarbeiters zum unentbehrlichen Minimum ergänzen ließ. Die Bestimmungen der Arbeiterstatute <3. und 4. Auflage: Arbeitsstatute>, über Kontrakte zwischen Meister und Lohnarbeiter, über Terminkündigungen u. dergl., welche nur eine Zivilklage gegen die kontraktbrüchigen Meister, aber Kriminalklage gegen den kontraktbrüchigen Arbeiter erlauben, stehn bis zur Stunde in voller Blüte.
Die grausamen Gesetze gegen die Koalitionen fielen 1825 vor der drohenden Haltung des Proletariats. Trotzdem fielen sie nur zum Teil. Einige schöne Überbleibsel der alten Statute verschwanden erst 1859. Endlich be- '''<769>''' anspruchte der Parlamentsakt vom 29. Juni 1871 die letzten Spuren dieser Klassengesetzgebung zu beseitigen durch gesetzliche Anerkennung der Trades' Unions. Aber ein Parlamentsakt vom selben Datum (An act to amend the criminal law relating to violence, threats and molestation <Ein Gesetz zur Ergänzung der Kriminalgesetzgebung über Gewaltakte, Bedrohung und Belästigung>) stellte tatsächlich den vorigen Stand in neuer Form wieder her. Durch diese parlamentarische Eskamotage wurden die Mittel, deren sich die Arbeiter bedienen können bei einem Strike oder Lock-out (Strike der verbündeten Fabrikanten durch gleichzeitigen Schluß ihrer Fabriken), dem gemeinen Recht entzogen und unter eine Ausnahms-Strafgesetzgebung gestellt, deren Interpretation den Fabrikanten selbst, in ihrer Eigenschaft als Friedensrichter, anheimfiel. Zwei Jahre vorher hatten dasselbe Unterhaus und derselbe Herr Gladstone in bekannter ehrlicher Weise einen Gesetzentwurf eingebracht zur Abschaffung aller Ausnahms-Strafgesetze gegen die Arbeiterklasse. Aber weiter als zur zweiten Lesung ließ man es nie kommen, und so schleppte man die Sache in die Länge, bis endlich die "große liberale Partei" durch eine Allianz mit den Tories den Mut gewann, sich entschieden gegen dasselbe Proletariat zu wenden, das sie zur Herrschaft gebracht hatte. Nicht zufrieden mit diesem Verrat, erlaubte die "große liberale Partei" den im Dienst der herrschenden Klassen allzeit schweifwedelnden englischen Richtern, die verjährten Gesetze über "Konspirationen" wieder auszugraben und sie auf Arbeiterkoalitionen anzuwenden. Man sieht, nur widerwillig und unter dem Druck der Massen verzichtete das englische Parlament auf die Gesetze gegen Strikes und Trades' Unions, nachdem es selbst, fünf Jahrhunderte hindurch, mit schamlosem Egoismus die Stellung einer permanenten Trades' Union der Kapitalisten gegen die Arbeiter behauptet hatte.
Gleich im Beginn des Revolutionssturms wagte die französische Bourgeoisie das eben erst eroberte Assoziationsrecht den Arbeitern wieder zu entziehn. Durch Dekret vom 14. Juni 1791 erklärte sie alle Arbeiterkoalition für ein "Attentat auf die Freiheit und die Erklärung der Menschenrechte", strafbar mit 500 Livres nebst einjähriger Entziehung der aktiven Bürgerrechte.(225) Dies Gesetz, welches den Konkurrenzkampf zwischen Kapital '''<770>''' und Arbeit staatspolizeilich innerhalb dem Kapital bequemer Schranken einzwängt, überlebte Revolutionen und Dynastiewechsel. Selbst die Schreckensregierung ließ es unangetastet. Es ward erst ganz neulich aus dem Code Pénal gestrichen. Nichts charakteristischer als der Vorwand dieses bürgerlichen Staatsstreichs. "Obgleich", sagt Le Chapelier, der Berichterstatter, "es wünschenswert, daß der Arbeitslohn höher steige, als er jetzt steht, damit der, der ihn empfängt, außerhalb der durch die Entbehrung der notwendigen Lebensmittel bedingten absoluten Abhängigkeit sei, welche fast die Abhängigkeit der Sklaverei ist", dürfen dennoch die Arbeiter sich nicht über ihre Interessen verständigen, gemeinsam handeln und dadurch ihre "absolute Abhängigkeit, welche fast Sklaverei ist", mäßigen, weil sie eben dadurch "die Freiheit ihrer ci-devant maîtres <ehemaligen Meister>, der jetzigen Unternehmer", verletzen (die Freiheit, die Arbeiter in der Sklaverei zu erhalten!) und weil eine Koalition gegen die Despotie der ehemaligen Meister der Korporationen - man rate! - eine Herstellung der durch die französische Konstitution abgeschafften Korporationen ist!(226)
4. Genesis der kapitalistischen Produktion
Nachdem wir die gewaltsame Schöpfung vogelfreier Proletarier betrachtet, die blutige Disziplin, welche sie in Lohnarbeiter verwandelt, die schmutzige Haupt- und Staatsaktion, die mit dem Exploitationsgrad der Arbeit die Akkumulation des Kapitals polizeilich steigert, fragt sich, wo kommen die Kapitalisten ursprünglich her? Denn die Expropriation des Landvolks schafft unmittelbar nur große Grundeigentümer. Was die Genesis des Pächters betrifft, so können wir sie sozusagen mit der Hand betappen, weil sie ein langsamer, über viele Jahrhunderte sich fortwälzender Prozeß ist. Die Leibeignen selbst, woneben auch freie kleine Landeigner, befanden sich in sehr verschiednen Besitzverhältnissen und wurden daher auch unter sehr verschiednen ökonomischen Bedingungen emanzipiert.
'''<771>''' In England ist die erste Form des Pächters der selbst leibeigne Bailiff. Seine Stellung ist ähnlich der des altrömischen Villicus, nur in engerer Wirkungssphäre. Während der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wird er ersetzt durch einen Pächter, den der Landlord mit Samen, Vieh und Ackerwerkzeug versieht. Seine Lage ist nicht sehr verschieden von der des Bauern. Nur beutet er mehr Lohnarbeit aus. Er wird bald Metayer, Halbpächter. Er stellt einen Teil des Ackerbaukapitals, der Landlord den andren. Beide teilen das Gesamtprodukt in kontraktlich bestimmter Proportion. Diese Form verschwindet in England rasch, um der des eigentlichen Pächters Platz zu machen, welcher sein eignes Kapital durch Anwendung von Lohnarbeitern verwertet und einen Teil des Mehrprodukts, in Geld oder in natura, dem Landlord als Grundrente zahlt.
Solange, während des 15. Jahrhunderts, der unabhängige Bauer und der neben dem Lohndienst zugleich selbstwirtschaftende Ackerknecht sich selbst durch ihre Arbeit bereichern, bleiben die Umstände des Pächters und sein Produktionsfeld gleich mittelmäßig. Die Agrikulturrevolution im letzten Dritteil des 15. Jahrhunderts, die fast während des ganzen 16. Jahrhunderts (jedoch mit Ausnahme seiner letzten Dezennien) fortwährt, bereichert ihn ebenso rasch, als sie das Landvolk verarmt.(227) Die Usurpation von Gemeindeweiden usw. erlaubt ihm große Vermehrung seines Viehstands fast ohne Kosten, während ihm das Vieh reichlichere Düngungsmittel zur Bestellung des Bodens liefert.
Im 16. Jahrhundert kommt ein entscheidend wichtiges Moment hinzu. Damals waren die Pachtkontrakte lang, oft für 99 Jahre laufend. Der fortdauernde Fall im Wert der edlen Metalle und daher des Geldes trug den Pächtern goldne Früchte. Er senkte, von allen andren, früher erörterten Umständen abgesehn, den Arbeitslohn. Ein Bruchstück desselben wurde zum Pachtprofit geschlagen. Das fortwährende Steigen der Preise von Korn, Wolle, Fleisch, kurz sämtlicher Agrikulturprodukte, schwellte das Geldkapital des Pächters ohne sein Zutun, während die Grundrente, die er zu zahlen hatte, im veralteten Geldwert kontrahiert war. (228) So bereicherte er '''<772>''' sich gleichzeitig auf Kosten seiner Lohnarbeiter und seines Landlords. Kein Wunder also, wenn England Ende des 16. Jahrhunderts eine Klasse für die damaligen Verhältnisse reicher "Kapitalpächter" besaß.(229)
5. Rückwirkung der agrikolen Revolution auf die Industrie.
Herstellung des innern Markts für das industrielle Kapital
'''<773>''' Die stoßweise und stets erneuerte Expropriation und Verjagung des Landvolks lieferte, wie man sah, der städtischen Industrie wieder und wieder Massen ganz außerhalb der Zunftverhältnisse stehender Proletarier, ein weiser Umstand, der den alten A. Anderson (nicht zu verwechseln mit James Anderson) in seiner Handelsgeschichte an direkte Intervention der Vorsehung glauben läßt. Wir müssen noch einen Augenblick bei diesem Element der ursprünglichen Akkumulation verweilen. Der Verdünnung des unabhängigen, selbstwirtschaftenden Landvolks entsprach nicht nur die Verdichtung des industriellen Proletariats, wie Geoffroy Saint-Hilaire die Verdichtung der Weltmaterie hier durch ihre Verdünnung dort erklärt.(230) Trotz der verminderten Zahl seiner Bebauer trug der Boden nach wie vor gleich viel oder mehr Produkt, weil die Revolution in den Grundeigentumsverhältnissen von verbesserten Methoden der Kultur, größerer Kooperation, Konzentration der Produktionsmittel usw. begleitet war und weil die ländlichen Lohnarbeiter nicht nur intensiver angespannt wurden (231), sondern auch das Produktionsfeld, worauf sie für sich selbst arbeiteten, mehr und mehr zusammenschmolz. Mit dem freigesetzten Teil des Landvolks werden also auch seine frühern Nahrungsmittel freigesetzt. Sie verwandeln sich jetzt in stoffliches Element des variablen Kapitals. Der an die Luft gesetzte Bauer muß ihren Wert von seinem neuen Herrn, dem industriellen Kapitalisten, in der Form des Arbeitslohns erkaufen. Wie mit den '''<774>''' Lebensmitteln verhielt es sich mit dem heimischen agrikolen Rohmaterial der Industrie. Es verwandelte sich in ein Element des konstanten Kapitals.
Man unterstelle z.B. einen Teil der westfälischen Bauern, die zu Friedrichs II. Zeit alle Flachs, wenn auch keine Seide spannen, gewaltsam expropriiert und von Grund und Boden verjagt, den andren zurückbleibenden Teil aber in Taglöhner großer Pächter verwandelt. Gleichzeitig erheben sich große Flachsspinnereien und Webereien, worin die "Freigesetzten" nun lohnarbeiten. Der Flachs sieht grad aus wie vorher. Keine Fiber an ihm ist verändert, aber eine neue soziale Seele ist ihm in den Leib gefahren. Er bildet jetzt einen Teil des konstanten Kapitals der Manufakturherrn. Früher verteilt unter eine Unmasse kleiner Produzenten, die ihn selbst bauten und in kleinen Portionen mit ihren Familien verspannen, ist er jetzt konzentriert in der Hand eines Kapitalisten, der andre für sich spinnen und weben läßt. Die in der Flachsspinnerei verausgabte Extraarbeit realisierte sich früher in Extraeinkommen zahlloser Bauernfamilien oder auch, zu Friedrichs II. Zeit, in Steuern pour le roi de Prusse <für den König von Preußen>. Sie realisiert sich jetzt im Profit weniger Kapitalisten. Die Spindeln und Webstühle, früher verteilt über das flache Land, sind jetzt in wenig große Arbeitskasernen zusammengerückt, wie die Arbeiter, wie das Rohmaterial. Und Spindeln und Webstühle und Rohmaterial sind aus Mitteln unabhängiger Existenz für Spinner und Weber von nun an verwandelt in Mittel, sie zu kommandieren (232) und ihnen unbezahlte Arbeit auszusaugen. Den großen Manufakturen, wie den großen Pachtungen, sieht man es nicht an, daß sie aus vielen kleinen Produktionsstätten zusammengeschlagen und durch die Expropriation vieler kleinen unabhängigen Produzenten gebildet sind. Jedoch läßt sich die unbefangne Anschauung nicht beirren. Zur Zeit Mirabeaus, des Revolutionslöwen, hießen die großen Manufakturen noch manufactures réunies, zusammengeschlagne Werkstätten, wie wir von zusammengeschlagnen Äckern sprechen.
"Man sieht nur", sagt Mirabeau, "die großen Manufakturen, wo Hunderte von Menschen unter einem Direktor arbeiten und die man gewöhnlich vereinigte Manu- '''<775>''' fakturen (rnanufactures réunies) nennt. Diejenigen dagegen, wo eine sehr große Anzahl Arbeiter zersplittert und jeder für seine eigne Rechnung arbeitet, werden kaum eines Blicks gewürdigt. Man stellt sie ganz in den Hintergrund. Dies ist ein sehr großer Irrtum, denn sie allein bilden einen wirklich wichtigen Bestandteil des Volksreichtums ... Die vereinigte Fabrik (fabrique réunie) wird einen oder zwei Unternehmer wunderbar bereichern, aber die Arbeiter sind nur besser oder schlechter bezahlte Taglöhner und nehmen in nichts am Wohlsein des Unternehmers teil. In der getrennten Fabrik (fabrique séparée) dagegen wird niemand reich, aber eine Menge Arbeiter befindet sich im Wohlstand ... Die Zahl der fleißigen und wirtschaftlichen Arbeiter wird wachsen, weil sie in weiser Lebensart, in Tätigkeit ein Mittel erblicken, ihre Lage wesentlich zu verbessern, statt eine kleine Lohnerhöhung zu gewinnen, die niemals ein wichtiger Gegenstand für die Zukunft sein kann, sondern die Leute höchstens befähigt, etwas besser von der Hand in den Mund zu leben. Die getrennten individuellen Manufakturen, meist mit kleiner Landwirtschaft verbunden, sind die freien."(233)
Die Expropriation und Verjagung eines Teils des Landvolks setzt mit den Arbeitern nicht nur ihre Lebensmittel und ihr Arbeitsmaterial für das industrielle Kapital frei, sie schafft den innern Markt.
In der Tat, die Ereignisse, die die Kleinbauern in Lohnarbeiter und ihre Lebens- und Arbeitsmittel in sachliche Elemente des Kapitals verwandeln, schaffen gleichzeitig diesem letztern seinen inneren Markt. Früher erzeugte und bearbeitete die Bauernfamilie die Lebensmittel und Rohstoffe, die sie nachher größtenteils selbst verzehrte. Diese Rohstoffe und Lebensmittel sind jetzt Waren geworden; der Großpächter verkauft sie, in den Manufakturen findet er seinen Markt. Garn, Leinwand, grobe Wollenzeuge, Dinge deren Rohstoffe sich im Bereich jeder Bauernfamilie vorfanden und von ihr zum Selbstgebrauch versponnen und verweht wurden - verwandeln sich jetzt in Manufakturartikel, deren Absatzmarkt grade die Landdistrikte bilden. Die zahlreiche zerstreute Kundschaft, bisher bedingt durch eine Menge kleiner, für eigne Rechnung arbeitender Produzenten, konzentriert sich jetzt zu einem großen, vom industriellen Kapital versorgten Markt.(234)
'''<776>''' So geht Hand in Hand mit der Expropriation früher selbstwirtschaftender Bauern und ihrer Losscheidung von ihren Produktionsmitteln die Vernichtung der ländlichen Nebenindustrie, der Scheidungsprozeß von Manufaktur und Agrikultur. Und nur die Vernichtung des ländlichen Hausgewerbes kann dem innern Markt eines Landes die Ausdehnung und den festen Bestand geben, deren die kapitalistische Produktionsweise bedarf.
Jedoch bringt es die eigentliche Manufakturperiode zu keiner radikalen Umgestaltung. Man erinnert sich, daß sie sich der nationalen Produktion nur sehr stückweis bemächtigt und immer auf städtischem Handwerk und häuslich-ländlicher Nebenindustrie als breitem Hintergrund ruht. Wenn sie letztre unter einer Form, in besondren Geschäftszweigen, auf gewissen Punkten vernichtet, ruft sie dieselbe auf andren wieder hervor, weil sie derselben zur Bearbeitung des Rohmaterials bis zu einem bestimmten Grad bedarf. Sie produziert daher eine neue Klasse kleiner Landleute, welche die Bodenbestellung als Nebenzweig und die industrielle Arbeit zum Verkauf des Produkts an die Manufaktur - direkt, oder auf dem Umweg des Kaufmanns - als Hauptgeschäft treiben. Dies ist ein Grund, wenn auch nicht der Hauptgrund, eines Phänomens, welches den Forscher der englischen Geschichte zunächst verwirrt. Vom letzten Dritteil des 15. Jahrhunderts an findet er fortlaufende, nur in gewissen Intervallen unterbrochne Klage über die zunehmende Kapitalwirtschaft auf dem Land und die progressive Vernichtung der Bauerschaft. Andrerseits findet er stets diese Bauerschaft wieder von neuem vor, wenn auch in verminderter Zahl und unter stets verschlechterter Form.(235) Der Hauptgrund ist: England ist vorzugsweise bald Kornbauer, bald Viehzüchter, in Wechselperioden, und mit ihnen schwankt der Umfang des bäuerlichen Betriebs. Erst die große Industrie liefert mit den Maschinen die konstante Grundlage der kapitalistischen Agrikultur, expropriiert radikal die ungeheure Mehrzahl des Landvolks und vollendet die Scheidung zwischen Ackerbau und häuslich-ländlichem Gewerbe, '''<777>'''dessen Wurzeln sie ausreißt - Spinnerei und Weberei.(236) Sie erobert daher auch erst dem industriellen Kapital den ganzen innern Markt.(237)
6. Genesis des industriellen Kapitalisten
Die Genesis des industriellen (238) Kapitalisten ging nicht in derselben allmählichen Weise vor wie die des Pächters. Zweifelsohne verwandelten sich manche kleine Zunftmeister und noch mehr selbständige kleine Handwerker oder auch Lohnarbeiter in kleine Kapitalisten und durch allmählich ausgedehntere Exploitation von Lohnarbeit und entsprechende Akkumulation in Kapitalisten sans phrase <hier: schlechthin>. In der Kindheitsperiode der kapitalistischen Produktion ging's vielfach zu wie in der Kindheitsperiode des mittelaltrigen '''<778>''' Städtewesens, wo die Frage, wer von den entlaufnen Leibeignen soll Meister sein und wer Diener, großenteils durch das frühere oder spätere Datum ihrer Flucht entschieden wurde. Indes entsprach der Schneckengang dieser Methode in keiner Weise den Handelsbedürfnissen des neuen Weltmarkts, welchen die großen Entdeckungen Ende des 15. Jahrhunderts geschaffen hatten. Aber das Mittelalter hatte zwei verschiedne Formen des Kapitals überliefert, die in den verschiedensten ökonomischen Gesellschaftsformationen reifen und, vor der Ära der kapitalistischen Produktionsweise, als Kapital quand meme <überhaupt> gelten - das Wucherkapital und das Kaufmannskapital.
"Gegenwärtig geht aller Reichtum der Gesellschaft erst in die Hand des Kapitalisten ... er zahlt dem Grundeigentümer die Rente, dem Arbeiter den Lohn, dem Steuer- und Zehntenkollektor ihre Ansprüche und behält einen großen, in der Tat den größten und täglich anwachsenden Teil des jährlichen Produkts der Arbeit für sich selbst. Der Kapitalist kann jetzt als der Eigner des ganzen gesellschaftlichen Reichtums in erster Hand betrachtet werden, obgleich kein Gesetz ihm das Recht auf dies Eigentum übertragen hat ... Dieser Wechsel im Eigentum wurde durch das Zinsnehmen auf Kapital bewirkt ... und es ist nicht wenig merkwürdig, daß die Gesetzgeber von ganz Europa dies durch Gesetze wider den Wucher verhindern wollten ... Die Macht des Kapitalisten über allen Reichtum des Landes ist eine vollständige Revolution im Eigentumsrecht, und durch welches Gesetz oder welche Reihe von Gesetzen wurde sie bewirkt?"(239)
Der Verfasser hätte sich sagen sollen, daß Revolutionen nicht durch Gesetze gemacht werden.
Das durch Wucher und Handel gebildete Geldkapital wurde durch die Feudalverfassung auf dem Land, durch die Zunftverfassung in den Städten an seiner Verwandlung in industrielles Kapital behindert.(240) Diese Schranken fielen mit der Auflösung der feudalen Gefolgschaften, mit der Expropriation und teilweisen Verjagung des Landvolks. Die neue Manufaktur ward in See-Exporthäfen errichtet oder auf Punkten des flachen Landes, außerhalb der Kontrolle des alten Städtewesens und seiner Zunftverfassung. In England daher erbitterter Kampf der corporate towns gegen diese neuen industriellen Pflanzschulen.
'''<779>''' Die Entdeckung der Gold- und Silberländer in Amerika, die Ausrottung, Versklavung und Vergrabung der eingebornen Bevölkerung in die Bergwerke, die beginnende Eroberung und Ausplünderung von Ostindien, die Verwandlung von Afrika in ein Geheg zur Handelsjagd auf Schwarzhäute, bezeichnen die Morgenröte der kapitalistischen Produktionsära. Diese idyllischen Prozesse sind Hauptmomente der ursprünglichen Akkumulation. Auf dem Fuß folgt der Handelskrieg der europäischen Nationen, mit dem Erdrund als Schauplatz. Er wird eröffnet durch den Abfall der Niederlande von Spanien, nimmt Riesenumfang an in Englands Antijakobinerkrieg, spielt noch fort in den Opiumkriegen gegen China usw.
Die verschiednen Momente der ursprünglichen Akkumulation verteilen sich nun, mehr oder minder in zeitlicher Reihenfolge, namentlich auf Spanien, Portugal, Holland, Frankreich und England. In England werden sie Ende des 17. Jahrhunderts systematisch zusammengefaßt im Kolonialsystem, Staatsschuldensystem, modernen Steuersystem und Protektionssystem. Diese Methoden beruhn zum Teil auf brutalster Gewalt, z.B. das Kolonialsystem. Alle aber benutzten die Staatsmacht, die konzentrierte und organisierte Gewalt der Gesellschaft, um den Verwandlungsprozeß der feudalen in die kapitalistische Produktionsweise treibhausmäßig zu fördern und die Übergänge abzukürzen. Die Gewalt ist der Geburtshelfer jeder alten Gesellschaft, die mit einer neuen schwanger geht. Sie selbst ist eine ökonomische Potenz.
Von dem christlichen Kolonialsystem sagt ein Mann, der aus dem Christentum eine Spezialität macht, W. Howitt:
"Die Barbareien und ruchlosen Greueltaten der sog. christlichen Racen, in jeder Region der Welt und gegen jedes Volk, das sie unterjochen konnten, finden keine Parallele in irgendeiner Ära der Weltgeschichte, bei irgendeiner Race, ob noch so wild und ungebildet, mitleidlos und schamlos."(241)
Die Geschichte der holländischen Kolonialwirtschaft - und Holland war die kapitalistische Musternation des 17. Jahrhunderts - "entrollt ein unübertreffbares Gemälde von Verrat, Bestechung, Meuchelmord und Nieder- '''<780>''' tracht"(242). Nichts charakteristischer als ihr System des Menschendiebstahls in Celebes, um Sklaven für Java zu erhalten. Die Menschenstehler wurden zu diesem Zweck abgerichtet. Der Dieb, der Dolmetscher und der Verkäufer waren die Hauptagenten in diesem Handel, eingeborne Prinzen die Hauptverkäufer. Die weggestohlne Jugend wurde in den Geheimgefängnissen von Celebes versteckt, bis reif zur Verschickung auf die Sklavenschiffe. Ein offizieller Bericht sagt:
"Diese eine Stadt von Makassar z.B. ist voll von geheimen Gefängnissen, eins schauderhafter als das andre, gepfropft mit Elenden, Opfern der Habsucht und Tyrannei, in Ketten gefesselt, ihren Familien gewaltsam entrissen."
Um sich Malakkas zu bemächtigen, bestachen die Holländer den portugiesischen Gouverneur. Er ließ sie 1641 in die Stadt ein. Sie eilten sofort zu seinem Hause und meuchelmordeten ihn, um auf die Zahlung der Bestechungssumme von 21.875 Pfd. St. zu "entsagen". Wo sie die Füße hinsetzten, folgte Verödung und Entvölkerung. Banjuwangi, eine Provinz von Java, zählte 1750 über 80.000 Einwohner, 1811 nur noch 8.000. Das ist der doux commerce <sanfte Handel>!
Die Englisch-Ostindische Kompanie erhielt bekanntlich, außer der politischen Herrschaft in Ostindien, das ausschließliche Monopol des Teehandels wie des chinesischen Handels überhaupt und des Gütertransports von und nach Europa. Aber die Küstenschiffahrt von Indien und zwischen den Inseln wie der Handel im Innern Indiens wurden Monopol der höhern Beamten der Kompanie. Die Monopole von Salz, Opium, Betel und andren Waren waren unerschöpfliche Minen des Reichtums. Die Beamten selbst setzten die Preise fest und schanden nach Belieben den unglücklichen Hindu. Der Generalgouverneur nahm teil an diesem Privathandel. Seine Günstlinge erhielten Kontrakte unter Bedingungen, wodurch sie, klüger als die Alchimisten, aus nichts Gold machten. Große Vermögen sprangen wie die Pilze an einem Tage auf, die ursprüngliche Akkumulation ging vonstatten ohne Vorschuß eines Schillings. Die gerichtliche Verfolgung des Warren Hastings wimmelt von solchen Beispielen. Hier ein Fall. Ein Opiumkontrakt wird einem gewissen Sullivan zugeteilt, im Augenblick seiner Abreise - in öffentlichem Auftrage - nach einem von den Opiumdistrikten ganz entlegnen Teil Indiens. Sullivan verkauft seinen Kontrakt für 40 000 Pfd.St. an einen ge- '''<781>''' wissen Binn, Binn verkauft ihn denselben Tag für 60.000 Pfd.St., und der schließliche Käufer und Ausführer des Kontrakts erklärt, daß er hinterher noch einen ungeheuren Gewinn herausschlug. Nach einer dem Parlament vorgelegten Liste ließen sich die Kompanie und ihre Beamten von 1757 bis 1766 von den Indiern 6 Millionen Pfd.St. schenken! Zwischen 1769 und 1770 fabrizierten die Engländer eine Hungersnot durch den Aufkauf von allem Reis und durch Weigerung des Wiederverkaufs außer zu fabelhaften Preisen.(243)
Die Behandlung der Eingebornen war natürlich am tollsten in den nur zum Exporthandel bestimmten Pflanzungen, wie Westindien, und in den dem Raubmord preisgegebenen reichen und dichtbevölkerten Ländern, wie Mexiko und Ostindien. Jedoch auch in den eigentlichen Kolonien verleugnete sich der christliche Charakter der ursprünglichen Akkumulation nicht. Jene nüchternen Virtuosen des Protestantismus, die Puritaner Neu-Englands, setzten 1703 durch Beschlüsse ihrer Assembly eine Prämie von 40 Pfd.St. auf jedes indianische Skalp und jede gefangne Rothaut, 1720 Prämie von 100 Pfd.St. auf jedes Skalp, 1744, nachdem Massachusetts-Bay einen gewissen Stamm zum Rebellen erklärt hatte, folgende Preise: für männliches Skalp, 12 Jahre und darüber, 100 Pfd.St. neuer Währung, für männliche Gefangne 105 Pfd.St., für gefangne Weiber und Kinder 50 Pfd.St., für Skalps von Weibern und Kindern 50 Pfd. St.! Einige Dezennien später rächte sich das Kolonialsystem an der unterdes aufrührerisch gewordnen Nachkommenschaft der frommen pilgrim fathers. Unter englischem Antrieb und Sold wurden sie tomahawked. Das britische Parlament erklärte Bluthunde und Skalpieren für "Mittel, welche Gott und die Natur in seine Hand gegeben".
Das Kolonialsystem reifte treibhausmäßig Handel und Schiffahrt. Die "Gesellschaften Monopolia" (Luther) waren gewaltige Hebel der Kapital-Konzentration. Den aufschießenden Manufakturen sicherte die Kolonie Absatzmarkt und eine durch das Marktmonopol potenzierte Akkumulation. Der außerhalb Europa direkt durch Plünderung, Versklavung und Raubmord erbeutete Schatz floß ins Mutterland zurück und verwandelte sich hier in Kapital. Holland, welches das Kolonialsystem zuerst völlig entwickelte, stand schon 1648 im Brennpunkt seiner Handelsgröße. Es war
"in fast ausschließlichem Besitz des ostindischen Handels und des Verkehrs zwischen dem europäischen Südwesten und Nordosten. Seine Fischereien, Seewesen, Manufak- '''<782>''' turen übertrafen die eines jeden andren Landes. Die Kapitalien der Republik waren vielleicht bedeutender als die des übrigen Europa insgesamt."
Gülich vergißt hinzuzusetzen: Hollands Volksmasse war schon 1648 mehr überarbeitet, verarmter und brutaler unterdrückt als die des übrigen Europas insgesamt.
Heutzutage führt industrielle Suprematie die Handelssuprematie mit sich. In der eigentlichen Manufakturperiode dagegen ist es die Handelssuprematie, die die industrielle Vorherrschaft gibt. Daher die vorwiegende Rolle, die das Kolonialsystem damals spielte. Es war "der fremde Gott", der sich neben die alten Götzen Europas auf den Altar stellte und sie eines schönen Tages mit einem Schub und Bautz sämtlich über den Haufen warf. Es proklamierte die Plusmacherei als letzten und einzigen Zweck der Menschheit.
Das System des öffentlichen Kredits, d.h. der Staatsschulden, dessen Ursprünge wir in Genua und Venedig schon im Mittelalter entdecken, nahm Besitz von ganz Europa während der Manufakturperiode. Das Kolonialsystem mit seinem Seehandel und seinen Handelskriegen diente ihm als Treibhaus. So setzte es sich zuerst in Holland fest. Die Staatsschuld, d.h. die Veräußerung des Staats - ob despotisch, konstitutionell oder republikanisch - drückt der kapitalistischen Ära ihren Stempel auf. Der einzige Teil des sogenannten Nationalreichtums, der wirklich in den Gesamtbesitz der modernen Völker eingeht, ist - ihre Staatsschuld.(243a) Daher ganz konsequent die moderne Doktrin, daß ein Volk um so reicher wird, je tiefer es sich verschuldet. Der öffentliche Kredit wird zum Credo des Kapitals. Und mit dem Entstehen der Staatsverschuldung tritt an die Stelle der Sünde gegen den heiligen Geist, für die keine Verzeihung ist, der Treubruch an der Staatsschuld.
Die öffentliche Schuld wird einer der energischsten Hebel der ursprünglichen Akkumulation. Wie mit dem Schlag der Wünschelrute begabt sie das unproduktive Geld mit Zeugungskraft und verwandelt es so in Kapital, ohne daß es dazu nötig hätte, sich der von industrieller und selbst wucherischer Anlage unzertrennlichen Mühwaltung und Gefahr auszusetzen. Die Staatsgläubiger geben in Wirklichkeit nichts, denn die geliehene Summe wird in öffentliche leicht übertragbare Schuldscheine verwandelt, die in '''<783>''' ihren Händen fortfungieren, ganz als wären sie ebensoviel Bargeld. Aber auch abgesehn von der so geschaffnen Klasse müßiger Rentner und von dem improvisierten Reichtum der zwischen Regierung und Nation die Mittler spielenden Finanziers - wie auch von dem der Steuerpächter, Kaufleute, Privatfabrikanten, denen ein gut Stück jeder Staatsanleihe den Dienst eines vom Himmel gefallenen Kapitals leistet - hat die Staatsschuld die Aktiengesellschaften, den Handel mit negoziablen Effekten aller Art, die Agiotage emporgebracht, in einem Wort: das Börsenspiel und die moderne Bankokratie.
Von ihrer Geburt an waren die mit nationalen Titeln aufgestutzten großen Banken nur Gesellschaften von Privatspekulanten, die sich den Regierungen an die Seite stellten und, dank den erhaltnen Privilegien, ihnen Geld vorzuschießen imstande waren. Daher hat die Akkumulation der Staatsschuld keinen unfehlbareren Gradmesser als das sukzessive Steigen der Aktien dieser Banken, deren volle Entfaltung von der Gründung der Bank von England datiert (1694). Die Bank von England begann damit, der Regierung ihr Geld zu 8% zu verleihen; gleichzeitig war sie vom Parlament ermächtigt, aus demselben Kapital Geld zu münzen, indem sie es dem Publikum nochmals in Form von Banknoten lieh. Sie durfte mit diesen Noten Wechsel diskontieren, Waren beleihen und edle Metalle einkaufen. Es dauerte nicht lange, so wurde dies von ihr selbst fabrizierte Kreditgeld die Münze, worin die Bank von England dem Staat Anleihen machte und für Rechnung des Staats die Zinsen der öffentlichen Schuld bezahlte. Nicht genug, daß sie mit einer Hand gab, um mit der andern mehr zurückzuempfangen; sie blieb auch, während sie empfing, ewige Gläubigerin der Nation bis zum letzten gegebnen Heller. Allmählich wurde sie der unvermeidliche Behälter der Metallschätze des Landes und das Gravitationszentrum des gesamten Handelskredits. Um dieselbe Zeit, wo man in England aufhörte, Hexen zu verbrennen, fing man dort an, Banknotenfälscher zu hängen. Welchen Effekt auf die Zeitgenossen das plötzliche Auftauchen dieser Brut von Bankokraten, Finanziers, Rentiers, Maklern, Stockjobbers und Börsenwölfen machte, beweisen die Schriften jener Zeit, z.B. Bolingbrokes.(243b)
Mit den Staatsschulden entstand ein internationales Kreditsystem, das häufig eine der Quellen der ursprünglichen Akkumulation bei diesem oder jenem Volk versteckt. So bilden die Gemeinheiten des venetianischen Raub- '''<784>''' systems eine solche verborgne Grundlage des Kapitalreichtums von Holland, dem das verfallende Venedig große Geldsummen lieh. Ebenso verhält es sich zwischen Holland und England. Schon im Anfang des 18. Jahrhunderts sind die Manufakturen Hollands weit überflügelt und hat es aufgehört, herrschende Handels- und Industrienation zu sein. Eins seiner Hauptgeschäfte von 1701-1776 wird daher das Ausleihen ungeheurer Kapitalien, speziell an seinen mächtigen Konkurrenten England. Ähnliches gilt heute zwischen England und den Vereinigten Staaten. Manch Kapital, das heute in den Vereinigten Staaten ohne Geburtsschein auftritt, ist erst gestern in England kapitalisiertes Kinderblut.
Da die Staatsschuld ihren Rückhalt in den Staatseinkünften hat, die die jährlichen Zins- usw. Zahlungen decken müssen, so wurde das moderne Steuersystem notwendige Ergänzung des Systems der Nationalanleihen. Die Anleihen befähigen die Regierung, außerordentliche Ausgaben zu bestreiten, ohne daß der Steuerzahler es sofort fühlt, aber sie erfordern doch für die Folge erhöhte Steuern. Andrerseits zwingt die durch Anhäufung nacheinander kontrahierter Schulden verursachte Steuererhöhung die Regierung, bei neuen außerordentlichen Ausgaben stets neue Anleihen aufzunehmen. Die moderne Fiskalität, deren Drehungsachse die Steuern auf die notwendigsten Lebensmittel (also deren Verteuerung) bilden, trägt daher in sich selbst den Keim automatischer Progression. Die Überbesteuerung ist nicht ein Zwischenfall, sondern vielmehr Prinzip. In Holland, wo dies System zuerst inauguriert, hat daher der große Patriot de Witt es in seinen Maximen gefeiert als das beste System, um den Lohnarbeiter unterwürfig, frugal, fleißig und ... mit Arbeit überladen zu machen. Der zerstörende Einfluß, den es auf die Lage der Lohnarbeiter ausübt, geht uns hier jedoch weniger an als die durch es bedingte gewaltsame Expropriation des Bauern, des Handwerkers, kurz aller Bestandteile der kleinen Mittelklasse. Darüber bestehn keine zwei Meinungen, selbst nicht bei den bürgerlichen Ökonomen. Verstärkt wird seine expropriierende Wirksamkeit noch durch das Protektionssystem, das einer seiner integrierenden Teile ist.
Der große Anteil an der Kapitalisation des Reichtums und der Expropriation der Massen, der auf die öffentliche Schuld und das ihr entsprechende Fiskalitätssystem fällt, hat eine Menge Schriftsteller, wie Cobbett, Doubleday und andre, dahin geführt, mit Unrecht hierin die Grundursache des Elends der modernen Völker zu suchen.
Das Protektionssystem war ein Kunstmittel, Fabrikanten zu fabrizieren, unabhängige Arbeiter zu expropriieren, die nationalen Produktions- und Lebensmittel zu kapitalisieren, den Übergang aus der altertümlichen in die '''<785>''' moderne Produktionsweise gewaltsam abzukürzen. Die europäischen Staaten rissen sich um das Patent dieser Erfindung, und einmal in den Dienst der Plusmacher eingetreten, brandschatzten sie zu jenem Behuf nicht nur das eigne Volk, indirekt durch Schutzzölle, direkt durch Exportprämien usw. In den abhängigen Nebenlanden wurde alle Industrie gewaltsam ausgerodet, wie z. B. die irische Wollmanufaktur durch England. Auf dem europäischen Kontinent ward nach Colberts Vorgang der Prozeß noch sehr vereinfacht. Das ursprüngliche Kapital des Industriellen fließt hier zum Teil direkt aus dem Staatsschatz.
"Warum", ruft Mirabeau, "so weit die Ursache des Manufakturglanzes Sachsens vor dem Siebenjährigen Krieg suchen gehn? 180 Millionen Staatsschulden!"(244)
Kolonialsystem, Staatsschulden, Steuerwucht, Protektion, Handelskriege usw., diese Sprößlinge der eigentlichen Manufakturperiode, schwellen riesenhaft während der Kinderperiode der großen Industrie. Die Geburt der letztren wird gefeiert durch den großen herodischen Kinderraub. Wie die königliche Flotte, rekrutieren sich die Fabriken vermittelst der Presse. So blasiert Sir F. M. Eden ist über die Greuel der Expropriation des Landvolks von Grund und Boden seit dem letzten Drittel des 15. Jahrhunderts bis zu seiner Zeit, dem Ende des 18. Jahrhunderts, so selbstgefällig er gratuliert zu diesem Prozeß, "notwendig", um die kapitalistische Agrikultur und "das wahre Verhältnis von Ackerland und Viehweide herzustellen", beweist er dagegen nicht dieselbe ökonomische Einsicht in die Notwendigkeit des Kinderraubs und der Kindersklaverei für die Verwandlung des Manufakturbetriebs in den Fabrikbetrieb und die Herstellung des wahren Verhältnisses von Kapital und Arbeitskraft. Er sagt:
"Es mag vielleicht der Erwägung des Publikums wert sein, ob irgendeine Manufaktur, die zu ihrer erfolgreichen Ausführung Cottages und Workhouses von armen Kindern ausplündern muß, damit sie, truppweis sich ablösend, den größten Teil der Nacht durch abgerackert und der Ruhe beraubt werden; eine Manufaktur, die außerdem Haufen beiderlei Geschlechts, von verschiednen Altersstufen und Neigungen, so zusammenhudelt, daß die Ansteckung des Beispiels zu Verworfenheit und Liederlichkeit führen muß - ob solch eine Manufaktur die Summe des nationalen und individuellen Glücks vermehren kann?"(245) "In Derbyshire, Nottinghamshire und besonders Lancashire", sagt Fielden, "wurde die jüngst erfundne Maschinerie angewandt in großen '''<786>''' Fabriken, dicht bei Strömen, fähig, das Wasserrad zu drehn. Tausende von Händen waren plötzlich erheischt an diesen Plätzen, fern von den Städten; und Lancashire namentlich, bis zu jener Zeit vergleichungsweis dünn bevölkert und unfruchtbar, bedurfte jetzt vor allem einer Population. Die kleinen und flinken Finger waren vor allem in Requisition. Sofort sprang die Gewohnheit auf, Lehrlinge (!) aus den verschiednen Pfarrei-Workhouses von London, Birmingham und sonstwo zu beziehn. Viele, viele Tausende dieser kleinen hilflosen Kreaturen, vom 7. bis zum 13. oder 14. Jahr, wurden so nach dem Norden spediert. Es war die Gewohnheit für den Meister" (d.h. den Kinderdieb), "seine Lehrlinge zu kleiden, nähren und logieren in einem Lehrlingshaus nah bei der Fabrik. Aufseher wurden bestellt, um ihre Arbeit zu überwachen. Es war das Interesse dieser Sklaventreiber, die Kinder aufs äußerste abzuarbeiten, denn ihre Zahlung stand im Verhältnis zum Produktenquantum, das aus dem Kind erpreßt werden konnte. Grausamkeit war natürliche Folge ... In vielen Fabrikdistrikten, besonders Lancashires, wurden die herzzereißendsten Torturen verübt an diesen harmlosen und freundlosen Kreaturen, die den Fabrikherrn konsigniert waren. Sie wurden zu Tod gehetzt durch Arbeitsexzesse ... sie wurden gepeitscht, gekettet und gefoltert mit dem ausgesuchtesten Raffinement von Grausamkeit; sie wurden in vielen Fällen bis auf die Knochen ausgehungert, während die Peitsche sie an der Arbeit hielt ... Ja, in einigen Fällen wurden sie zum Selbstmord getrieben! ... Die schönen und romantischen Täler von Derbyshire, Nottinghamshire und Lancashire, abgeschlossen vom öffentlichen Auge, wurden grause Einöden von Tortur und - oft von Mord! ... Die Profite der Fabrikanten waren enorm. Das wetzte nur ihren Werwolfsheißhunger. Sie begannen die Praxis der Nachtarbeit, d.h. nachdem sie eine Gruppe Hände durch das Tagwerk gelähmt, hielten sie eine andre Gruppe für das Nachtwerk bereit; die Tagesgruppe wanderte in die Betten, welche die Nachtgruppe grade verlassen hatte und vice versa. Es ist Volksüberlieferung in Lancashire, daß die Betten nie abkühlten."(246)
'''<787>''' Mit der Entwicklung der kapitalistischen Produktion während der Manufakturperiode hatte die öffentliche Meinung von Europa den letzten Rest von Schamgefühl und Gewissen eingebüßt. Die Nationen renommierten zynisch mit jeder Infamie, die ein Mittel zu Kapitalakkumulation. Man lese z.B. die naiven Handelsannalen des Biedermanns A. Anderson. Hier wird es als Triumph englischer Staatsweisheit ausposaunt, daß England im Frieden von Utrecht den Spaniern durch den Asientovertrag das Privilegium abzwang, den Negerhandel, den es bisher nur zwischen Afrika und dem englischen Westindien betrieb, nun auch zwischen Afrika und dem spanischen Amerika betreiben zu dürfen. England erhielt das Recht, das spanische Amerika bis 1743 jährlich mit 4.800 Negern zu versorgen. Dies gewährte zugleich einen offiziellen Deckmantel für den britischen Schmuggel. Liverpool wuchs groß auf der Basis des Sklavenhandels. Er bildet seine Methode der ursprünglichen Akkumulation. Und bis heutzutag blieb die Liverpooler "Ehrbarkeit" Pindar des Sklavenhandels, welcher - vgl. die zitierte Schrift des Dr. Aikin von 1795 - "den kommerziellen Unternehmungsgeist bis zur Leidenschaft steigere, famose Seeleute bilde und enormes Geld einbringe". Liverpool beschäftigte 1730 im Sklavenhandel 15 Schiffe, 1751: 53, 1760: 74, 1770: 96 und 1792: 132.
Während sie die Kindersklaverei in England einführte, gab die Baumwollindustrie zugleich den Anstoß zur Verwandlung der früher mehr oder minder patriarchalischen Sklavenwirtschaft der Vereinigten Staaten in ein kommerzielles Exploitationssystem. Überhaupt bedurfte die verhüllte Sklaverei der Lohnarbeiter in Europa zum Piedestal die Sklaverei sans phrase <ohne Hülle> in der neuen Welt.(247)
Tantae molis erat <solcher Mühe bedurfte es>, die "ewigen Naturgesetze" der kapitalistischen Produktionsweise zu entbinden, den Scheidungsprozeß zwischen Arbeitern und Arbeitsbedingungen zu vollziehn, auf dem einen Pol die gesellschaft- '''<788>''' lichen Produktions- und Lebensmittel in Kapital zu verwandeln, auf dem Gegenpol die Volksmasse in Lohnarbeiter, in freie "arbeitende Arme", dies Kunstprodukt der modernen Geschichte.(248) Wenn das Geld, nach Augier, "mit natürlichen Blutflecken auf einer Backe zur Welt kommt" (249) so das Kapital von Kopf bis Zeh, aus allen Poren, blut- und schmutztriefend.(250)
7. Geschichtliche Tendenz der kapitalistischen Akkumulation
'''<789>''' Worauf kommt die ursprüngliche Akkumulation des Kapitals, d.h. seine historische Genesis, hinaus? Soweit sie nicht unmittelbare Verwandlung von Sklaven und Leibeignen in Lohnarbeiter, also bloßer Formwechsel ist, bedeutet sie nur die Expropriation der unmittelbaren Produzenten, d.h. die Auflösung des auf eigner Arbeit beruhenden Privateigentums.
Privateigentum, als Gegensatz zum gesellschaftlichen, kollektiven Eigentum, besteht nur da, wo die Arbeitsmittel und die äußeren Bedingungen der Arbeit Privatleuten gehören. Je nachdem aber diese Privatleute die Arbeiter oder die Nichtarbeiter sind, hat auch das Privateigentum einen andern Charakter. Die unendlichen Schattierungen, die es auf den ersten Blick darbietet, spiegeln nur die zwischen diesen beiden Extremen liegenden Zwischenzustände wider.
Das Privateigentum des Arbeiters an seinen Produktionsmitteln ist die Grundlage des Kleinbetriebs, der Kleinbetrieb eine notwendige Bedingung für die Entwicklung der gesellschaftlichen Produktion und der freien Individualität des Arbeiters selbst. Allerdings existiert diese Produktionsweise auch innerhalb der Sklaverei, Leibeigenschaft und andrer Abhängigkeitsverhältnisse. Aber sie blüht nur, schnellt nur ihre ganze Energie, erobert nur die adäquate klassische Form, wo der Arbeiter freier Privateigentümer seiner von ihm selbst gehandhabten Arbeitsbedingungen ist, der Bauer des Ackers, den er bestellt, der Handwerker des Instruments, worauf er als Virtuose spielt.
Diese Produktionsweise unterstellt Zersplitterung des Bodens und der übrigen Produktionsmittel. Wie die Konzentration der letztren, so schließt sie auch die Kooperation, Teilung der Arbeit innerhalb derselben Produktionsprozesse, gesellschaftliche Beherrschung und Reglung der Natur, freie Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkräfte aus. Sie ist nur verträglich mit engen naturwüchsigen Schranken der Produktion und der Gesellschaft. Sie verewigen wollen hieße, wie Pecqueur mit Recht sagt, "die allgemeine Mittelmäßigkeit dekretieren". Auf einem gewissen Höhegrad bringt sie die materiellen Mittel ihrer eignen Vernichtung zur Welt. Von diesem Augenblick regen sich Kräfte und Leidenschaften im Gesellschaftsschoße, welche sich von ihr gefesselt fühlen. Sie muß vernichtet werden, sie wird vernichtet. Ihre Vernichtung, die Verwandlung der individuellen und zersplitterten Produktionsmittel in gesellschaftlich konzentrierte, daher des zwerghaften Eigentums vieler in das massenhafte Eigentum weniger, daher die Expropriation der großen Volksmasse von Grund und Boden und '''<790>''' Lebensmitteln und Arbeitsinstrumenten, diese furchtbare und schwierige Expropriation der Volksmasse bildet die Vorgeschichte des Kapitals. Sie umfaßt eine Reihe gewaltsamer Methoden, wovon wir nur die epochemachenden als Methoden der ursprünglichen Akkumulation des Kapitals Revue passieren ließen. Die Expropriation der unmittelbaren Produzenten wird mit schonungslosestem Vandalismus und unter dem Trieb der infamsten, schmutzigsten, kleinlichst gehässigsten Leidenschaften vollbracht. Das selbsterarbeitete, sozusagen auf Verwachsung des einzelnen, unabhängigen Arbeitsindividuums mit seinen Arbeitsbedingungen beruhende Privateigentum wird verdrängt durch das kapitalistische Privateigentum, welches auf Exploitation fremder, aber formell freier Arbeit beruht.(251)
Sobald dieser Umwandlungsprozeß nach Tiefe und Umfang die alte Gesellschaft hinreichend zersetzt hat, sobald die Arbeiter in Proletarier, ihre Arbeitsbedingungen in Kapital verwandelt sind, sobald die kapitalistische Produktionsweise auf eignen Füßen steht, gewinnt die weitere Vergesellschaftung der Arbeit und weitere Verwandlung der Erde und andrer Produktionsmittel in gesellschaftlich ausgebeutete, also gemeinschaftliche Produktionsmittel, daher die weitere Expropriation der Privateigentümer, eine neue Form. Was jetzt zu expropriieren, ist nicht länger der selbstwirtschaftende Arbeiter, sondern der viele Arbeiter exploitierende Kapitalist.
Diese Expropriation vollzieht sich durch das Spiel der immanenten Gesetze der kapitalistischen Produktion selbst, durch die Zentralisation der Kapitale. Je ein Kapitalist schlägt viele tot. Hand in Hand mit dieser Zentralisation oder der Expropriation vieler Kapitalisten durch wenige entwickelt sich die kooperative Form des Arbeitsprozesses auf stets wachsender Stufenleiter, die bewußte technische Anwendung der Wissenschaft, die planmäßige Ausbeutung der Erde, die Verwandlung der Arbeitsmittel in nur gemeinsam verwendbare Arbeitsmittel, die Ökonomisierung aller Produktionsmittel durch ihren Gebrauch als Produktionsmittel kombinierter, gesellschaftlicher Arbeit, die Verschlingung aller Völker in das Netz des Weltmarkts und damit der internationale Charakter des kapitalistischen Regimes. Mit der beständig abnehmenden Zahl der Kapitalmagnaten, welche alle Vorteile dieses Umwandlungsprozesses usurpieren und monopolisieren, wächst die Masse des Elends, des Drucks, der Knechtschaft, der Entartung, der Ausbeutung, aber auch die Empörung der stets anschwellen- '''<791>''' den und durch den Mechanismus des kapitalistischen Produktionsprozesses selbst geschulten, vereinten und organisierten Arbeiterklasse. Das Kapitalmonopol wird zur Fessel der Produktionsweise, die mit und unter ihm aufgeblüht ist. Die Zentralisation der Produktionsmittel und die Vergesellschaftung der Arbeit erreichen einen Punkt, wo sie unverträglich werden mit ihrer kapitalistischen Hülle. Sie wird gesprengt. Die Stunde des kapitalistischen Privateigentums schlägt. Die Expropriateurs werden expropriiert.
Die aus der kapitalistischen Produktionsweise hervorgehende kapitalistische Aneignungsweise, daher das kapitalistische Privateigentum, ist die erste Negation des individuellen, auf eigne Arbeit gegründeten Privateigentums. Aber die kapitalistische Produktion erzeugt mit der Notwendigkeit eines Naturprozesses ihre eigne Negation. Es ist Negation der Negation. Diese stellt nicht das Privateigentum wieder her, wohl aber das individuelle Eigentum auf Grundlage der Errungenschaft der kapitalistischen Ära: der Kooperation und des Gemeinbesitzes der Erde und der durch die Arbeit selbst produzierten Produktionsmittel.
Die Verwandlung des auf eigner Arbeit der Individuen beruhenden, zersplitterten Privateigentums in kapitalistisches ist natürlich ein Prozeß, ungleich mehr langwierig, hart und schwierig als die Verwandlung des tatsächlich bereits auf gesellschaftlichem Produktionsbetrieb beruhenden kapitalistischen Eigentums in gesellschaftliches. Dort handelte es sich um die Expropriation der Volksmasse durch wenige Usurpatoren, hier handelt es sich um die Expropriation weniger Usurpatoren durch die Volksmasse.(252)
----Fußnoten
(189) In Italien. wo die kapitalistische Produktion sich am frühsten entwickelt, findet auch die Auflösung der Leibeigenschaftsverhältnisse am frühsten statt. Der Leibeigne wird hier emanzipiert, bevor er irgendein Recht der Verjährung an Grund und Boden gesichert hat. Seine Emanzipation verwandelt ihn also sofort in einen vogelfreien Proletarier, der überdem in den meist schon aus der Römerzeit überlieferten Städten die neuen Herren fertig vorfindet. Als die Revolution des Weltmarkts seit Ende des 15. Jahrhunderts die Handelssuprematie Norditaliens vernichtete, entstand eine Bewegung in umgekehrter Richtung. Die Arbeiter der Städte wurden massenweise aufs Land getrieben und gaben dort der nach Art des Gartenbaus getriebnen, kleinen Kultur einen nie gesehenen Aufschwung. <=
(190) "Die kleinen Grundeigentümer, die ihre eignen Felder mit eigner Hand behauten und eines bescheidnen Wohlstands sich erfreuten, ... bildeten damals einen weit wichtigeren Teil der Nation als jetzt ... Nicht weniger als 160.000 Grundeigentümer, die mit ihren Familien mehr als <sup>1</sup>/7 der Gesamtbevölkerung ausgemacht haben müssen, lebten von der Bewirtschaftung ihrer kleinen Freehold Hufen" (Freehold ist vollfreies Eigentum). "Das Durchschnittseinkommen dieser kleinen Grundbesitzer ... wird auf 60 bis 70 Pfd.St. geschätzt. Es wurde berechnet, daß die Zahl derer, die ihren eignen Grundbesitz bebauten, größer war als die der Pächter auf fremdem Boden." (Macaulay, "Hist. of England", 10th ed., London 1854, I, p. 333-334.) - Noch im letzten Drittel des 17. Jahrhundert waren <sup>4</sup>/5 der englischen Volksmasse agrikol (l.c.p. 413). - Ich zitiere Macaulay, weil er als systematischer Geschichtsfälscher derartige Tatsachen möglichst "beschneidet". <=
(191) Man muß nie vergessen, daß selbst der Leibeigne nicht nur Eigentümer, wenn auch tributpflichtiger Eigentümer, der zu seinem Haus gehörigen Bodenparzellen war, sondern auch Miteigentümer des Gemeindelandes. "Der Bauer ist dort" (in Schlesien) "Leibeigener." Nichtsdestoweniger besitzen diese serfs <Leibeigenen> Gemeindegüter. "Man konnte bisher die Schlesier noch nicht zur Teilung des Gemeindelandes veranlassen, während es in der Neumark kaum ein Dorf gibt, in dem diese Teilung nicht mit größtem Erfolg durchgeführt worden wäre." (Mirabeau. "De la Monarchie Prussienne", Londres 1788, t. II, p. l25, 126.) <=
(192) "Japan, mit seiner rein feudalen Organisation des Grundeigentums und seiner entwickelten Kleinbauernwirtschaft, liefert ein viel treueres Bild des europäischen Mittelalters als unsre sämtlichen, meist von bürgerlichen Vorurteilen diktierten Geschichtsbücher. Es ist gar zu bequem, auf Kosten des Mittelalters "liberal" zu sein. <=
(193) In seiner "Utopia" spricht Thomas Morus von dem sonderbaren Land, wo "Schafe die Menschen auffressen". ("Utopia", transl. Robinson, cd. Arber, London 1869, p. 41.) <=
(193a) Baco setzt den Zusammenhang zwischen einer freien wohlhabenden Bauerschaft und guter Infanterie auseinander. "Es war dies wundervoll wichtig für die Macht und Haltung des Königreichs, Pachtung zu haben von genügendem Maß, um tüchtige Männer außer Not zu halten, und einen großen Teil des Bodens des Königreichs festzubinden im Besitz der Yeomanry oder von Leuten mittlerer Lage zwischen Edelleuten und Häuslern (cottagers) und Bauernknechten ... Denn es ist die allgemeine Meinung der kompetentesten Kriegskenner ..., daß die Hauptstärke einer Armee in der Infanterie oder dem Fußvolk besteht. Aber um eine gute Infanterie zu bilden, braucht man Leute, die nicht in serviler oder dürftiger Weise, sondern frei und in einer gewissen Wohlhabenheit aufgewachsen sind. Wenn ein Staat daher allzumeist in Edelleute und feine Herren ausschlägt, während Landleute und Pflüger deren bloßes Arbeitsvolk oder Ackerknechte sind oder auch Häusler, d.h. behauste Bettler, mögt ihr eine gute Reiterei haben, aber niemals gutes standhaftes Fußvolk ... Man sieht dies in Frankreich und Italien und einigen andren auswärtigen Gegenden, wo in der Tat alles Adel oder elende Bauerschaft ... so sehr, daß sie gezwungen sind, Lohnbanden von Schweizern u. dgl. für ihre Infanteriebataillone anzuwenden: woher es auch kommt, daß diese Nationen viel Volk und wenig Soldaten haben." ("The Reign of Henry VII etc. Verbatim Reprint from Kennet's England, ed. 1719", Lond. 1870, p. 308.) <=
(194) Dr. Hunter, l.c.p. 134. - "Die Menge Land, die" (in den alten Gesetzen) "zugewiesen wurde, würde heute für zu groß gehalten werden für Arbeiter und eher als dazu geeignet, sie in kleine Pächter zu verwandeln." (George Roberts, "The Social History of the People of the Southern Counties of England in past centuries", Lond. 1856, p. 184.) <=
(195) "Das Recht der Armen, an den Kirchenzehnten beteiligt zu werden, ist durch alte Satzungen festgelegt." Tuckett, l.c., v. II, p. 804, 805.) <=
(196) William Cobbett, "A History of the Protestant Reformation", § 471. <=
(197) Den protestantischen "Geist" ersieht man u.a. aus folgendem. Im Süden Englands steckten verschiedne Grundeigentümer und wohlhabende Pächter die Köpfe zusammen und setzten über die richtige Interpretation des Armengesetzes der Elisabeth 10 Fragen auf, welche sie einem berühmten Juristen jener Zeit, Sergeant Snigge (später Richter unter Jakob I.), zum Gutachten vorlegten. "Neunte Frage: Einige der reichen Pächter der Pfarrei haben einen klugen Plan ausgeheckt, wodurch alle Wirre in Ausübung des Akts beseitigt werden kann. Sie schlagen den Bau eines Gefängnisses in der Pfarrei vor. Jedem Armen, der sich nicht in vorbesagtes Gefängnis einsperren lassen will, soll die Unterstützung versagt werden. Er soll dann der Nachbarschaft Anzeige gemacht werden, daß, wenn irgendeine Person geneigt, die Armen dieser Pfarrei zu pachten, sie versiegelte Vorschläge eingeben soll, an einem bestimmten Tag, zum niedrigsten Preis, wozu sie selbe uns abnehmen will. Die Urheber dieses Plans unterstellen. daß es in den Nachbargrafschaften Personen gibt, die unwillig sind zu arbeiten, und ohne Vermögen oder Kredit, um eine Pacht oder ein Schiff zu erwerben, so daß sie ohne Arbeit leben könnten (so as to live without labour). Solche dürften geneigt sein, der Pfarrei sehr vorteilhafte Vorschläge zu machen. Sollten hier und da Arme unter des Kontraktors Obhut kaputt gehn, so wird die Sünde an seiner Tür liegen, da die Pfarrei ihre Pflichten gegen selbige Arme erfüllt hätte. Wir fürchten jedoch, daß der gegenwärtige Akt keine Klugheitsmaßregel (prudential measure) dieser Art erlaubt; aber Sie müssen wissen, daß der Rest der freeholders <Freisassen> dieser Grafschaft und der anliegenden sich uns anschließen wird, um ihre Unterhausmitglieder zur Vorlage eines Gesetzes anzutreiben, welches Einsperrung und Zwangsarbeit der Armen gestattet, so daß jede Person, welche sich der Einsperrung widersetzt, zu keiner Unterstützung berechtigt sein soll. Dies, so hoffen wir, wird Personen im Elend abhalten, Unterstützung zu beanspruchen (will prevent persons in distress from wanting relief)." (R.Blakey, "The History of Political Literature from the earliest times", Lond. 1855, v. II, p. 84, 85.) - In Schottland fand die Abschaffung der Leibeigenschaft Jahrhunderte später statt als in England. Noch 1698 erklärte Fletcher von Saltoun im schottischen Parlament: "Die Zahl der Bettler ist in Schottland auf nicht weniger als 200.000 geschätzt. Das einzige Hilfsmittel, welches ich, ein Republikaner von Prinzip, vorschlagen kann, ist, den alten Zustand der Leibeigenschaft zu restaurieren und aus allen denen Sklaven zu machen, die unfähig sind, für ihre eigne Subsistenz zu sorgen." So Eden, l.c., b. I, ch. I, p. 60, 61. - "Von der Freiheit der Ackerbauer datiert der Pauperismus ... Manufakturen und Handel sind die wahren Eltern unsrer nationalen Armen." Eden, wie jener schottische Republikaner von Prinzip, irrt nur darin, daß nicht die Aufhebung der Leibeigenschaft, sondern die Aufhebung des Eigentums des Ackerbauers an Grund und Boden ihn zum Proletarier, resp. Pauper machte. - Englands Armengesetzen entspricht in Frankreich, wo sich die Expropriation in andrer Weise vollzog, die Ordonnanz von Moulins, 1566, und das Edikt von 1656. <=
(198) Herr Rogers, obgleich damals Professor der politischen Ökonomie an der Universität zu Oxford, dem Stammsitz protestantischer Orthodoxie, betont in seiner Vorrede zur "History of Agriculture" die Pauperisierung der Volksmasse durch die Reformation. <=
(199) "A Letter to Sir T. C. Bunbury, Brt.: On the High Price of Provisions. By a Suffolk Gentleman", Ipswich 1795. p. 4. Selbst der fanatische Verteidiger des großen Pachtwesens, der Verfasser [J. Arbuthnot] der "Inquiry into the Connection of large farms etc.", Lond. 1773, p. 139, sagt: "Am meisten beklage ich den Verlust unserer Yeomanry, jener Schar von Männern, die in Wirklichkeit die Unabhängigkeit dieser Nation aufrechterhielten; und ich bedaure, ihre Ländereien jetzt in den Händen monopolisierender Lords an kleine Pächter verpachtet zu sehn, die ihre Pachten zu solchen Bedingungen halten, daß sie kaum mehr sind als Vasallen, die bei jeder mißlichen Gelegenheit einem Ruf Folge leisten müssen." <=
(200) Über die Privatmoral dieses bürgerlichen Helden u.a.: "Die großen Zuwendungen von Ländereien an Lady Orkney in Irland im Jahre 1695 sind ein öffentlicher Beweis für die Zuneigung des Königs und den Einfluß der Lady ... die köstlichen Dienste der Lady Orkney sollen bestanden haben in - foeda labiorum ministeria <schmutzigen Lippendiensten>. (In der Sloane Manuscript Collection, auf dem Britischen Museum, Nr. 4224. Das Manuskript ist betitelt: "The charakter and behaviour of King William, Sunderland etc. as represented in Original letters to the Duke of Shrewsbury from Somers, Halifax, Oxford, Secretary Vernon etc." Es ist voller Kuriosa.) <=
(201) Die illegale Veräußerung der Krongüter, teils durch Verkauf und teils durch Schenkung, bildet ein skandalöses Kapitel in der englischen Geschichte ... eine gigantische Prellerei der Nation (gigantic fraud on the nation)." (F. W. Newman, "Lectures on Political Econ.", Lond. 1851. p. 129, 130.) - {Wie die heutigen englischen Großgrundbesitzer zu ihrem Besitz kamen, im einzelnen nachzusehn in [N. H. Evans,] "Our old Nobility. By Noblesse Oblige", London 1879. - F. E.} <=
(202) Man lese z.B. E. Burkes Pamphlet über das herzogliche Haus von Bedford, dessen Sprosse Lord John Russell, "the tomtit of liberalism" <"der Zaunkönig des Liberalismus"> <=
(203) "Die Pächter verbieten den cottagers (Häuslern), irgendeine lebendige Kreatur außer sich selbst zu erhalten, unter dem Vorwand, daß, wenn sie Vieh oder Geflügel hielten, sie von den Scheunen Futter stehlen würden. Sie sagen auch, haltet die Cottagers arm, und ihr haltet sie fleißig. Die wirkliche Tatsache aber ist, daß die Pächter so das ganze Recht an den Gemeindeländereien usurpieren." ("A Political Enquiry into the Consequences of enclosing Waste Lands", Lond. 1785, p. 75.) <=
(204) Eden, I. c., Preface, [p. XVII, XIX]. <=
(205) "Capital farms." ("Two Letters on the Flour Trade and the Dearness of Corn. By a Person in Business", Lond. 1767, p. 19, 20.) <=
(206) "Merchant-farms." ("An Inquiry into the Present High Prices of Provision.", Lond. 1767, p. 111, Note.) Diese gute Schrift, die anonym erschien, verfaßt von dem Rev. Nathaniel Forster. <=
(207) Thomas Wright, "A short address to the Public on the Monopoly of large farms", 1779, p. 2, 3. <=
(208) Rev. Addington, "Enquiry into the Reasons for or against enclosing open fields", Lond. 1772, p. 37-43 passim. <=
(209) Dr. R. Price, l.c., v. II, p. 155, 156. Man lese Forster, Addington, Kent, Price und James Anderson und vergleiche das elende Sykophantengeschwätz MacCullochs in seinem Katalog, "The Literature of Political Economy", Lond. 1845. <=
(210) l.c.p. 147, 148. <=
(211) l.c.p. 159, 160. Man erinnert sich an das alte Rom. "Die Reichen hatten sich des größten Teils der ungeteilten Ländereien bemächtigt. Sie vertrauten den Zeitumständen, daß sie ihnen nicht mehr abgenommen würden, und kauften daher die in ihrer Nähe gelegenen Stücke der Armen, zum Teil mit deren Willen, zum Teil nahmen sie sie ihnen mit Gewalt, so daß sie nur mehr weit ausgedehnte Domänen statt einzelner Felder bebauten. Sie gebrauchten dabei Sklaven zum Landbau und zur Viehzucht, weil ihnen freie Leute weg von der Arbeit zum Kriegsdienst genommen worden wären. Der Besitz von Sklaven brachte ihnen auch insofern großen Gewinn, als sich diese wegen ihrer Befreiung vom Kriegsdienst ungefährdet vermehren konnten und eine Menge Kinder bekamen. So zogen die Mächtigen durchaus allen Reichtum an sich, und die ganze Gegend wimmelte von Sklaven. Der Italer dagegen wurden immer weniger, aufgerieben wie sie waren durch Armut, Abgaben und Kriegsdienst. Traten aber auch Zeiten des Friedens ein, so waren sie zu vollkommner Untätigkeit verdammt, weil die Reichen im Besitze des Bodens waren, und statt freier Leute Sklaven zum Ackerbau brauchten." (Appian, "Römische Bürgerkriege", 1,7.) Diese Stelle bezieht sich auf die Zeit vor dem licinischen Gesetze. Der Kriegsdienst, der den Ruin der römischen Plebejer so sehr beschleunigte, war auch ein Hauptmittel, wodurch Karl der Große die Verwandlung freier deutscher Bauern in Hörige und Leibeigne treibhausmäßig förderte. <=
(212) [J. Arbuthnot,] "An Inquiry into the Connection between the present Prices of Provisions etc.", p. 124, 129. Ähnlich, aber mit entgegengesetzter Tendenz: "Die Arbeiter werden von ihren Cottages vertrieben und gezwungen, in den Städten Beschäftigung zu suchen; - aber dann erhält man einen größeren Überschuß, und so wird das Kapital vermehrt." ((R. B. Seeley,] "The Perils of the Nation", 2nd ed., Lond. 1843, p. XIV.) <=
(213) "A king of England might as weil claim to drive his subjects into the sea." (F. W. Newman, l.c.p. 132.) <=
(214) Steuart sagt: "Die Rente dieser Länder" (er überträgt irrtümlich diese ökonomische Kategorie auf den Tribut der taksmen an den Clanchef ) "ist durchaus unbedeutend im Vergleich zu ihrem Umfang, aber, was die Personenzahl betrifft, welche eine Pacht erhält, wird man vielleicht finden, daß ein Stück Boden in den Hochlanden von Schottland zehnmal mehr Leute ernährt, als Land von demselben Wert in den reichsten Provinzen." (l.c., v. I. ch. XVI. p. 104.) <=
(215) James Anderson, "Observations on the means of exciting a spirit of National Industry etc.", Edinburgh 1777. <=
(216) 1860 wurden gewaltsam Expropriierte nach Kanada exportiert unter falschen Versprechungen. Einige flohen in die Berge und benachbarten Eilande. Sie wurden von Polizisten verfolgt, kamen zum Handgemenge mit ihnen und entkamen. <=
(217) "In den Hochlanden", sagt Buchanan, der Kommentator A. Smiths, 1814, "wird der alte Eigentumszustand täglich gewaltsam umgewälzt ... Der Landlord, ohne Rücksicht auf die Erbpächter" (auch dies ist hier irrig angewandte Kategorie) "bietet das Land dem höchsten Bieter an, und wenn dieser ein Verbesserer (improver) ist, führt er unmittelbar ein neues Kultursystem ein. Der Boden, früher übersät mit kleinen Bauern, war im Verhältnis zu seinem Produkt bevölkert; unter dem neuen System verbesserter Kultur und vermehrter Renten wird größtmöglichstes Produkt zu möglichst geringen Kosten erhalten und zu diesem Behufe werden die nun nutzlos gewordenen Hände entfernt ... Die Auswürflinge des Heimlands suchen Subsistenz in den Fabrikstädten usw." (David Buchanan, "Observations on etc. A. Smith's Wealth of Nations", Edinb. 1814. vol. IV, p. 144.) "Die schottischen Großen haben Familien expropriiert, wie sie Unkraut ausroden würden, sie haben Dorfschaften und ihre Bevölkerung behandelt, wie die Indier in ihrer Rache die Höhlen wilder Bestien ... Der Mensch wird verschachert für ein Schafvlies oder eine Hammelkeule, ja für weniger ... Bei dem Einfall in die Nordprovinzen Chinas schlug man im Mongolenrat vor, die Einwohner auszurotten und ihr Land in Weide zu verwandeln. Diesen Vorschlag haben viele hochschottische Landlords in ihrem eignen Land gegen ihre eignen Landsleute ausgeführt." (George Ensor, "An Inquiry concerning the Population of Nations", Lond. 1818, p. 215, 216.) <=
(218) Als die jetzige Herzogin von Sutherland die Mrs. Beecher-Stowe, Verfasserin von "Uncle Tom's Cabin", mit großem Prunk in London empfing, um ihre Sympathie für die Negersklaven der amerikanischen Republik auszustellen - was sie, nebst ihren Mitaristokratinnen, wohlweise während des Bürgerkriegs unterließ, wo jedes "noble" englische Herz für die Sklavenhalter schlug -, stellte ich in der "New-York Tribune" die Verhältnisse der Sutherlandschen Sklaven dar. <Band 8, S. 499-505> (Stellenweis ausgezogen von Carey in "The Slave Trade", Philadelphia 1853, p. 202, 203.) Mein Artikel ward in einem schottischen Blatt abgedruckt und rief eine artige Polemik zwischen letzterem und den Sykophanten der Sutherlands hervor. <=
(219) Interessantes über diesen Fischhandel findet man in Herrn David Urquharts "Portfolio, New Series". - Nassau W. Senior kennzeichnet in seiner oben zitierten nachgelaßnen Schrift "die Prozedur in Sutherlandshire als eine der wohltätigsten Lichtungen (clearings) seit Menschengedenken". (l.c.[p.282].) <=
(219a) Die "deer forests" (Wildwaldungen) von Schottland enthalten keinen einzigen Baum. Man treibt die Schafe weg und die Hirsche hin auf die nackten Berge und nennt das einen "deer forest". Also nicht einmal Waldkultur! <=
(220) Robert Somers, "Letters from the Highlands; or, the Famine of 1847", Lond. 1848. p. 12-28 passim. Diese Briefe erschienen ursprünglich in der "Times". Die englischen Ökonomen erklärten natürlich die Hungersnot der Gealen von 1847 aus ihrer - Übervölkerung. Jedenfalls "drückten" sie auf ihre Nahrungsmittel. - Das "Clearing of Estates" oder, wie es in Deutschland hieß, "Bauernlegen" machte sich hier besonders geltend nach dem Dreißigjährigen Krieg und rief noch 1790 in Kursachsen Bauernaufstände hervor. Es herrschte namentlich in Ostdeutschland. In den meisten Provinzen Preußens sicherte erst Friedrich II. den Bauern Eigentumsrecht. Nach der Eroberung Schlesiens zwang er die Grundherrn zur Wiederherstellung der Hütten, Scheunen usw., zur Ausstattung der Bauerngüter mit Vieh und Gerät. Er brauchte Soldaten für seine Armee und Steuerpflichtige für seinen Staatsschatz. Welches angenehme Leben übrigens der Bauer unter Friedrichs Finanzunwesen und Regierungsmischmasch von Despotismus, Bürokratie und Feudalismus führte, mag man aus folgender Stelle seines Bewunderers Mirabeau ersehn: "Der Flachs stellt also einen der größten Reichtümer des Bauern in Norddeutschland dar. Zum Unglück für das Menschengeschlecht ist das nur ein Hilfsmittel gegen das Elend und kein Weg zum Wohlstand. Die direkten Steuern, die Frondienste und Zwangsdienste aller Art richten den deutschen Bauern zugrunde, zumal er auch noch indirekte Steuern bei allem, was er kauft, mitbezahlen muß ... und um seinen Ruin vollständig zu machen, wagt er seine Produkte nicht dort und so zu verkaufen, wie er will; er wagt auch nicht, das, was er braucht, bei den Kaufleuten zu erstehen, die es ihm zu billigerem Preis liefern könnten. Alle diese Ursachen ruinieren ihn langsam, aber sicher, und ohne die Spinnerei wäre er nicht imstande, die direkten Steuern am Verfalltage zu zahlen; sie bietet ihm eine Hilfsquelle, indem sie sein Weib, seine Kinder, seine Mägde, seine Knechte und ihn selbst nützlich beschäftigt. Doch trotz dieser Hilfsquelle, welch mühseliges Leben! Im Sommer arbeitet er wie ein Sträfling beim Pflügen und bei der Ernte; um 9 Uhr legt er sich schlafen und steht um 2 Uhr auf, um mit seinen Arbeiten fertig zu werden; im Winter müßte er seine Kräfte durch eine längere Ruhe auffrischen; aber es würde ihm das Korn für Brot und Aussaat fehlen, wenn er sich der Bodenfrüchte entledigt, die er verkaufen müßte, um die Steuern zu bezahlen. Um dies Loch zu stopfen, muß er daher spinnen ... und zwar mit größter Beharrlichkeit. So geht denn der Bauer im Winter um Mitternacht oder ein Uhr zur Ruhe und steht um 5 oder 6 Uhr auf; oder aber er legt sich um 9 und steht um 2 Uhr auf und so alle Tage seines Lebens, abgesehen vom Sonntag. Dies Übermaß von Wachen und Arbeiten verbraucht den Menschen, und so kommt es, daß auf dem Lande Männer und Frauen viel früher altern als in der Stadt." Mirabeau, l.c., t. III, p. 212 sqq.)
Zusatz zur 2. Ausg. Im März <2.-4. Auflage: April> 1866, 18 Jahre nach der Veröffentlichung der oben zitierten Schrift von Robert Somers, hielt Professor Leone Levi einen Vortrag in der Society of Arts über die Verwandlung der Schaftriften in Wildwaldungen, worin er den Fortschritt der Verwüstung in den schottischen Hochlanden schildert. Er sagt u.a.: "Entvölkerung und Verwandlung in bloße Schaftrift boten das bequemste Mittel zu einem Einkommen ohne Auslage ... An der Stelle der Schaftrift ein deer forest wurde gewöhnlicher Wechsel in den Hochlanden. Die Schafe werden vertrieben durch wilde Tiere, wie man zuvor die Menschen vertrieb, um den Schafen Platz zumachen ... Man kann marschieren von den Gütern des Grafen von Dalhouise in Forfarshire bis zu John o'Groats, ohne je das Waldland zu verlassen. In vielen" (dieser Waldungen) "sind der Fuchs, die wilde Katze, der Marder, der Iltis, das Wiesel und der Alpenhase eingebürgert; während das Kaninchen, das Eichhorn und die Ratte seit kurzem ihren Weg dahin gefunden haben. Ungeheure Landstriche, welche in der Statistik Schottlands als Weiden von ausnahmsweiser Fruchtbarkeit und Ausdehnung figurierten, sind jetzt von aller Kultur und Verbesserung ausgeschlossen und einzig dem Jagdpläsier weniger Personen - und dies dauert nur für eine kurze Periode während des Jahrs - gewidmet."
Der Londoner "Economist" vom 2. Juni 1866 sagt: "Ein schottisches Blatt berichtet letzte Woche unter andren Neuigkeiten: 'Eine der besten Schafpachten in Sutherlandshire, wofür jüngst, beim Verfall des laufenden Pachtkontrakts, eine Jahresrente von 1.200 Pfd.St. geboten ward, wird in einen deer forest verwandelt!' Die feudalen Instinkte betätigen ... wie zur Zeit, wo der normännische Erobrer ... 36 Dorfschaften zerstörte, um den New Forest zu schaffen ... Zwei Millionen Acres, welche einige der fruchtbarsten Ländereien Schottlands einbegreifen, sind ganz und gar wüst gelegt. Das natürliche Gras von Glen Tilt zählte zu den nahrhaftesten der Grafschaft Perth; der deer forest von Ben Aulder war der beste Grasgrund im weiten Distrikt von Badenoch; ein Teil des Black Mount forest war das vorzüglichste schottische Weideland für schwarzgesichtige Schafe. Von der Ausdehnung des für Jagdliebhaberei wüstgelegten Grund und Bodens mag man sich eine Vorstellung bilden aus der Tatsache, daß er einen viel größeren Flächenraum umfaßt als die ganze Grafschaft Perth. Den Verlust des Landes an Produktionsquellen infolge dieser gewaltsamen Verödung mag man daraus schätzen, daß der Boden des forest von Ben Aulder 15.000 Schafe nähren konnte und daß er nur <sup>1</sup>/30 des gesamten Jagdreviers von Schottland beträgt ... All dies Jagdland ist durchaus unproduktiv ... es hätte ebensowohl in die Fluten der Nordsee versenkt werden können. Solchen improvisierten Einöden oder Wüsten sollte die starke Hand der Gesetzgebung den Garaus machen." <=
(221) Der Verfasser des "Essay on Trade etc.", 1770, bemerkt: "Unter der Regierung Edwards VI. scheinen sich die Engländer in der Tat mit vollem Ernst auf Encouragierung der Manufakturen und Beschäftigung der Armen verlegt zu haben. Dies ersehn wir aus einem merkwürdigen Statut, worin es heißt, daß alle Vagabunden gebrandmarkt werden sollen" usw. (l.c.p. 5.) <=
(221a) Thomas Morus sagt in seiner "Utopia" [p. 41. 42]: "So geschieht's, daß ein gieriger und unersättlicher Vielfraß, die wahre Pest seines Geburtslandes, Tausende von Acres Land zusammenpacken und innerhalb einer Umpfählung oder einer Hecke einzäunen, oder durch Gewalt und Unbill ihre Eigner so abhetzen kann, daß sie gezwungen sind, alles zu verkaufen. Durch ein Mittel oder das andre, es mag biegen oder brechen, werden sie genötigt fortzutrollen - arme, einfältige, elende Seelen! Männer, Weiber, Gatten, Frauen, vaterlose Kinder, Witwen, jammernde Mütter mit ihren Säuglingen und der ganze Haushalt, gering an Mitteln und zahlreich an Köpfen, da der Ackerbau vieler Hände bedurfte. Weg schleppen sie sich, sage ich, aus der bekannten und gewohnten Heimstätte, ohne einen Ruheplatz zu finden; der Verkauf von all ihrem Hausgerät, obgleich von keinem großen Wert, würde unter andren Umständen einen gewissen Erlös geben; aber plötzlich an die Luft gesetzt, müssen sie ihn zu Spottpreisen losschlagen. Und wenn sie umhergeirrt, bis der letzte Heller verzehrt ist, was anders können sie tun außer stehlen und dann, bei Gott, in aller Form Rechtens gehangen werden, oder auf den Bettel ausgehn? Und auch dann werden sie ins Gefängnis geschmissen, als Vagabunden, weil sie sich herumtreiben und nicht arbeiten; sie, die kein Mensch an die Arbeit setzen will, sie mögen sich noch so eifrig dazu erbieten." Von diesen armen Flüchtlingen, von denen Thomas Morus sagt, daß man sie zum Diebstahl zwang, "wurden 72.000 große und kleine Diebe hingerichtet unter der Regierung Heinrich des Achten". (Holinshed, "Description of England". v. I. p. 186.) Zu Elisabeths Zeiten wurden "Landstreicher reihenweise aufgeknüpft; indes verstrich gewöhnlich kein Jahr, worin nicht 300 oder 400 an einem Platz oder dem andren dem Galgen anheimfielen". (Strype. "Annals of the Reformation and Establishment of Religion, and other Various Occurences in the Church of England during Queen Elisabeth's Happy Reign,", 2nd ed. 1725, vol. II.) Nach demselben Strype wurden in Somersetshire in einem einzigen Jahr 40 Personen hingerichtet, 35 gebrandmarkt, 37 ausgepeitscht und 183 "verzweifelte Bösewichter" freigegeben. Dennoch, sagt er, "schließt diese große Zahl der Angeklagten nicht <sup>1</sup>/5 der peinlichen Verbrechen ein, dank der Fahrlässigkeit der Friedensrichter und dem albernen Mitleid des Volkes". Er fügt hinzu: "Die andren Grafschaften in England waren in keiner beßren Lage als Somersetshire und viele selbst in einer schlechteren." <=
(222) "Wann immer die Gesetzgebung versucht, die Differenzen zwischen Unternehmern und ihren Arbeitern zu regeln, sind ihre Ratgeber immer die Unternehmer" sagt A. Smith. "Der Geist der Gesetze ist das Eigentum", sagt Linguet. <=
(223) [B.Byles,] "Sophisms of Free Trade. By a Barrister", Lond. 1850. p.2 06. Er setzt maliziös hinzu. "Wir waren stets bei der Hand, für den Anwender einzuschreiten. Kann nichts geschehn für den Angewandten?" <=
(224) Aus einer Klausel des Statuts 2 Jakob I., c. 6, ersieht man, daß gewisse Tuchmacher sich herausnahmen, den Lohntarif offiziell als Friedensrichter in ihren eignen Werkstätten zu diktieren. - In Deutschland waren namentlich nach dem Dreißigjährigen Krieg Statuten zur Niederhaltung des Arbeitslohns häufig. "Sehr lästig war den Gutsherrn in dem menschenleeren Boden der Mangel an Dienstboten und Arbeitern. Allen Dorfsassen wurde verboten, Kammern an ledige Männer und Frauen zu vermieten, alle solche Inlieger sollten der Obrigkeit angezeigt und ins Gefängnis gesteckt werden, falls sie nicht Dienstboten werden wollten, auch wenn sie sich von andrer Tätigkeit erhielten, den Bauern um Taglohn säten oder gar mit Geld und Getreide handelten. ('Kaiserliche Privilegien und Sanctiones für Schlesien', I, 125.) Durch ein ganzes Jahrhundert wird in den Verordnungen der Landesherrn immer wieder bittre Klage geführt über das boshafte und mutwillige Gesindel, das sich in die harten Bedingungen nicht fügen, mit dem gesetzlichen Lohn nicht zufrieden sein will; dem einzelnen Gutsherrn wird verboten, mehr zu geben, als die Landschaft in einer Taxe festgesetzt hat. Und doch sind die Bedingungen des Dienstes nach dem Krieg zuweilen noch besser, als sie 100 Jahre später waren; noch erhielt das Gesinde 1652 in Schlesien zweimal in der Woche Fleisch, noch in unsrem Jahrhundert hat es ebendort Kreise gegeben. wo sie es nur dreimal im Jahr erhielten. Auch der Taglohn war nach dem Kriege höher als in den folgenden Jahrhunderten. (G. Freytag.) <=
(225) Artikel I dieses Gesetzes lautet: "Da eine der Grundlagen der französischen Verfassung in der Aufhebung aller Arten von Vereinigungen der Bürger desselben Standes und Berufs besteht, ist es verboten, sie unter irgendwelchem Vorwand oder in irgendwelcher Form wiederherzustellen." Artikel IV erklärt, daß, wenn "Bürger, die zum selben Beruf, Gewerbe, Handwerk gehören, zusammen beratschlagten und gemeinsame Abmachungen träfen, die darauf abzielen, die Leistungen ihres Gewerbes oder ihrer Arbeit zu verweigern oder nur zu einem bestimmten Preis zu gewähren, so sind besagte Beratungen und Abmachungen ... als verfassungswidrig und als Attentate auf die Freiheit und die Menschenrechte zu erklären usw.", also Staatsverbrechen, ganz wie in den alten Arbeiterstatuten. ("Révolutions de Paris", Paris 1791, t. III, p. 523.)<=
(226) Buchez et Roux, "Histoire Parlementaire", t. X, p. l93-195 passim. <=
(227) "Pächter", sagt Harrison in seiner "Description of England", "denen es früher schwer ward, 4 Pfd.St. Rente zu zahlen, zahlen jetzt 40, 50, l00 Pfd.St. und glauben doch ein schlechtes Geschäft gemacht zu haben, wenn sie nach Ablauf ihres Pachtkontrakts nicht 6-7 Jahre Rente zurücklegen." <=
(228) Über den Einfluß der Depreziation des Geldes im 16. Jahrhundert auf verschiedne Klassen der Gesellschaft: "A Compendious or Briefe Examination of Certayne Ordinary Complaints of Diverse of our Countrymen in these our Davs. By W. S., Gentleman", (London 1581). Die Dialogform dieser Schrift trug dazu bei, daß man sie lange Shakespeare zuschrieb und noch 1751 unter seinem Namen neu herausgab. Ihr Verfasser ist William Stafford. An einer Stelle räsoniert der Ritter (Knight) wie folgt:
Knight: "Ihr, mein Nachbar, der Landmann, Ihr Herr Händler, und Ihr, Gevatter Kupferschmied, sowie die anderen Handwerker, Ihr wißt Euch schon ganz gut zu helfen. Denn um wieviel alle Dinge teurer sind, als sie waren, um soviel erhöht Ihr die Preise Eurer Waren und Tätigkeiten, die Ihr wieder verkauft. Aber wir haben nichts zu verkaufen, dessen Preise wir erhöhen könnten, um einen Ausgleich zu schaffen für die Dinge, die wir wieder kaufen müssen." An einer andren Stelle fragt der Knight den Doktor: "Ich bitte Euch, was sind das für Gruppen von Leuten, die Ihr meint. Und, erstens, welche werden Eurer Meinung nach dabei keinen Verlust haben?" - Doktor: "Ich meine, alle diese, die vom Kaufen und Verkaufen leben, denn teuer wie sie kaufen, verkaufen sie nachher." - Knight: "Welches ist die nächste Gruppe, die, wie Ihr sagt, dabei gewinnen wird?" - Doktor: "Nun, alle, die Pachtungen oder Farmen in eigner Bearbeitung" (d.h. Bebauung) "haben, zur alten Pacht, denn da, wo sie nach der alten Rate zahlen, verkaufen sie nach der neuen - das bedeutet, daß sie für ihr Land recht wenig zahlen und alles was darauf wächst, teuer verkaufen..." Knight: "Welche Gruppe ist es, die, wie Ihr sagt, einen größeren Verlust dabei haben soll, als diese Gewinn hatten?" - Doktor: "Es sind alle Adligen, Herren und alle andern, die entweder von einer festen Rente oder einem Stipendium leben, oder ihren Boden nicht selbst bearbeiten" (bebauen), "oder sich nicht mit Kaufen und Verkaufen beschäftigen." <=
(229) In Frankreich wird der Régisseur, der Verwalter und Eintreiber der Leistungen an den Feudalherrn wahrend des früheren Mittelalters, bald ein homme d'affaires <Geschäftsmann>, der sich durch Erpressung, Prellerei usw. zum Kapitalisten hinaufschwindelt. Diese Regisseurs waren manchmal selbst vornehme Herrn. Z.B.: "Diese Rechnung gibt Herr Jacques de Thoraisse, ritterlicher Schloßherr auf Besançon, dem Herrn, der zu Dijon Rechnung führt für den Herrn Herzog und Grafen von Burgund über die Renten, die der genannten Schloßherrschaft gehören, vom 25. Tage des Dezembers 1359 bis zum 28. Tage des Dezembers 1360." (Alexis Monteil, "Histoire des Matériaux manuscrits etc.", p. 234, 235.) Es zeigt sich schon hier, wie in allen Sphären des gesellschaftlichen Lebens der Löwenanteil dem Vermittler zufällt. Im ökonomischen Gebiet z.B. schöpfen Finanziers, Börsenmänner, Kaufleute, Kleinkrämer, den Rahm der Geschäfte ab; im bürgerlichen Recht pflückt der Advokat die Parteien; in der Politik bedeutet der Repräsentant mehr als die Wähler, der Minister mehr als der Souverän; in der Religion wird Gott in den Hintergrund gedrängt vom "Mittler" und dieser wiederum zurück geschoben von den Pfaffen, die wieder unvermeidliche Vermittler sind zwischen dem guten Hirten und seinen Schafen. Wie in England, so waren in Frankreich die großen Feudalterritorien in unendlich viele kleine Wirtschaften geteilt, aber unter ungleich ungünstigeren Bedingungen für das Landvolk. Während des 14. Jahrhunderts kamen die Pachten, fermes oder terriers auf. Ihre Zahl wuchs beständig, weit über 100.000. Sie zahlten eine vom 12. bis zum 5. Teil des Produkts wechselnde Grundrente in Geld oder in natura. Die terriers waren Lehn, Hinterlehn etc. (fiefs, arrière-fiefs), je nach Weit und Umfang der Domänen, wovon manche nur wenige arpents <Morgen> zählten. Alle diese terriers besaßen Gerichtsbarkeit in irgendeinem Grad über die Bodeninsassen; es gab vier Grade. Man begreift den Druck des Landvolks unter allen diesen kleinen Tyrannen. Monteil sagt, daß es damals 160.000 Gerichte in Frankreich gab, wo heute 4.000 Tribunale (Friedensgerichte eingeschlossen) genügen. <=
(230) In seinen "Notions de Philosophie Naturelle", Paris 1838. <=
(231) Ein Punkt, den Sir James Steuart betont. <=
(232) "Ich werde gestatten", sagt der Kapitalist, "daß ihr die Ehre habt, mir zu dienen, unter der Bedingung, daß ihr mir für die Mühe, die ich mir mache, euch zu kommandieren, das wenige gebt, was euch bleibt." (J. J. Rousseau, "Discours sur l'Économie Politique", [Genève 1760, p 70].) <=
(233) Mirabeau, l.c., t. III, p. 20-109 passim. Wenn Mirabeau die zersplitterten Werkstätten auch für ökonomischer und produktiver hält als die "vereinigten", und in den letztren bloß künstliche Treibhauspflanzen unter der Pflege der Staatsregierungen sieht, erklärt sich das aus dem damaligen Zustand eines großen Teils der kontinentalen Manufakturen. <=
(234) "Zwanzig Pfund Wolle unauffällig in den jährlichen Kleiderbedarf einer Arbeiterfamilie verwandelt, durch ihren eignen Fleiß in den Pausen zwischen ihren anderen Arbeiten - das erregt kein Aufsehen. Aber bringt die Wolle auf den Markt, schickt sie in die Fabrik, dann zum Makler, dann zum Händler, dann habt ihr große Handels-Operationen und nominelles Kapital aufgewandt im zwanzigfachen Betrag ihres Werts ... Die arbeitende Klasse wird so ausgebeutet, um eine verelendete Fabrikbevölkerung, eine Parasitenklasse von Ladenbesitzern und ein fiktives Handels-, Geld- und Finanzsystem zu erhalten." (David Urquhart, l.c.p. 120.) <=
(235) Ausnahme bildet hier Cromwells Zeit. Solange die Republik währte, erhob sich die englische Volksmasse in allen Schichten aus der Degradation, wozu sie unter den Tudors gesunken war. <=
(236) Tuckett weiß, daß aus den eigentlichen Manufakturen und der Zerstörung der ländlichen oder häuslichen Manufaktur, mit Einführung der Maschinerie, die große Wollindustrie hervorgeht. (Tuckett, l.c., v. I, p. 139-l44.) "Der Pflug, das Joch waren die Erfindung von Göttern und die Beschäftigung von Heroen: sind Webstuhl, Spindel und Spinnrad minder edler Abkunft? Ihr trennt das Spinnrad und den Pflug, die Spindel und das Joch, und erhaltet Fabriken und Armenhäuser, Kredit und Paniks, zwei feindliche Nationen, agrikole und kommerzielle." (David Urquhart, l.c.p. 122.) Nun kommt aber Carey und klagt, sicher nicht mit Unrecht, England an, daß es jedes andre Land in ein bloßes Agrikulturvolk zu verwandeln strebt, dessen Fabrikant England. Er behauptet, in dieser Art sei die Türkei ruiniert worden, weil "den Eignern und Bebauern des Bodens niemals gestattet war" (von England), "sich selbst zu kräftigen durch die natürliche Allianz zwischen dem Pflug und dem Webstuhl, dem Hammer und der Egge". ("The Slave Trade", p. 125.) Nach ihm ist Urquhart selbst einer der Hauptagenten des Ruins der Türkei, wo er im englischen Interesse Freihandelspropaganda gemacht habe. Das Beste ist, daß Carey, nebenbei großer Russenknecht, durch das Protektionssystem jenen Scheidungsprozeß, den es beschleunigt, verhindern will. <=
(237) Die philanthropischen englischen Ökonomen, wie Mill, Rogers, Goldwin Smith, Fawcett usw., und liberale Fabrikanten, wie John Bright und Kons., fragen, wie Gott den Kain nach seinem Bruder Abel, so den englischen Grundaristokraten, wo sind unsre Tausende von Freeholders <Freisassen> hingekommen? Aber wo seid ihr denn hergekommen? Aus der Vernichtung jener Freeholders. Warum fragt ihr nicht weiter, wo sind die unabhängigen Weber, Spinner, Handwerker hingekommen? <=
(238) Industriell hier im Gegensatz zu agrikol. Im "kategorischen" Sinn ist der Pächter ein industrieller Kapitalist so gut wie der Fabrikant. <=
(239) "The Natural and Artifical Rights of Property Contrasted", Lond. 1832, p. 98, 99. Verfasser der anonymen Schrift: Th. Hodgskin. <=
(240) Sogar noch 1794 schickten die kleinen Tuchmacher von Leeds eine Deputation an das Parlament, zur Petition um ein Gesetz, das jedem Kaufmann verbieten sollte, Fabrikant zu werden. (Dr. Aikin, l.c.) <=
(241) William Howitt, "Colonization and Christianity. A Popular History of the Treatment of the Natives by the Europeans in all their Colonies", Lond. 1838, p. 9. Über die Behandlung der Sklaven gute Kompilation bei Charles Comte, "Traité de la Législation", 3me éd.. Bruxelles 1837. Man muß dies Zeug im Detail studieren, um zu sehn, wozu der Bourgeois sich selbst und den Arbeiter macht, wo er die Welt ungeniert nach seinem Bilde modeln kann. <=
(242) Thomas Stamford Raffles, late Lieut. Gov. of that island, "The History of Java", Lond. 1817. [v. II, p. CXC, CXCI.] <=
(243) Im Jahr 1866 starben in der einzigen Provinz Orissa mehr als eine Million Hindus am Hungertod. Nichtsdestoweniger suchte man die indische Staatskasse zu bereichern durch die Preise, wozu man den Verhungernden Lebensmittel abließ. <=
(243a) William Cobbett bemerkt, daß in England alle öffentlichen Anstalten als "königliche" bezeichnet werden, zum Ersatz dafür gab es jedoch die "National"-Schuld (national debt). <=
(243b) "Wenn die Tataren heute Europa überfluteten, würde es schwerhalten, ihnen verständlich zu machen, was bei uns ein Finanzier ist. (Montesquieu, "Esprit des lois", t. IV, p. 33, éd. Londres 1769.) <=
(244) "Pourquoi aller chercher si loin la cause de l'éclat manufacturier de la Saxe avant la guerre? Cent quatre-vingt millions de dettes faites par les souverains!" (Mirabeau, l.c., t. VI, p. 101.) <=
(245) Eden, l.c., b. II, ch. I, p. 421. <=
(246) "John Fielden, l.c.p. 5, 6. Über die ursprünglichen Infamien des Fabrikwesens vgl. Dr. Aikin (1795), l.c.p. 219, und Gisborne, "Enquiry into the duties of men" 1795, v. II. - Da die Dampfmaschine die Fabriken von den ländlichen Wasserfällen weg in die Mitte von Städten verpflanzte, fand der "entsagungslustige" Plusmacher das Kindermaterial nun zur Hand, ohne gewaltsame Sklavenzufuhr aus den Workhouses. - Als Sir R. Peel (Vater des "Ministers der Plausibilität") seine Bill zum Schutz der Kinder 1815 einbrachte, erklärte F. Horner (lumen <Leuchte> des Bullion-Komitees und intimer Freund Ricardos) im Unterhaus: "Es ist notorisch, daß mit den Effekten eines Bankrotteurs eine Bande, wenn er solchen Ausdruck brauchen dürfe, von Fabrikkindern zur Auktion öffentlich, als Teil des Eigentums, annonciert und losgeschlagen wurde. Vor zwei Jahren" (1813) "kam ein abscheulicher Fall vor die King's Bench <das Oberhofgericht>. Es handelte sich um eine Anzahl Knaben. Eine Pfarrei von London hatte sie einem Fabrikanten übermacht, der übertrug sie wieder auf einen andren. Sie wurden schließlich von einigen Menschenfreunden in einem Zustand absoluter Verhungerung (absolute famine) entdeckt. Ein andrer Fall, noch abscheulicher, sei zu seiner Kenntnis als Mitglied des parlamentarischen Untersuchungskomitees gebracht worden. Vor nicht vielen Jahren schlossen eine Londoner Pfarrei und ein Fabrikant von Lancashire einen Vertrag, wodurch stipuliert wurde, daß er auf je 20 gesunde Kinder einen Idioten mit in den Kauf zu nehmen habe." <=
(247) 1790 kamen im englischen Westindien 10 Sklaven auf 1 Freien, im französischen 14 auf 1, im holländischen 23 auf 1. (Henry Brougham, "An Inquiry into the Colonial Policy of the European Powers" Edinb. 1803, v. II, p. 74.) <=
(248) Der Ausdruck "labouring poor" <"arbeitende Arme"> findet sich in den englischen Gesetzen vom Augenblick, wo die Klasse der Lohnarbeiter bemerkenswert wird. Die "labouring poor" stehn im Gegensatz, einerseits zu den "idle poor" <"müßigen Armen">, Bettlern usw., andrerseits zu den Arbeitern, die noch keine gepflückten Hühner, sondern Eigentümer ihrer Arbeitsmittel sind. Aus dem Gesetz ging der Ausdruck "labouring poor" in die politische Ökonomie über, von Culpeper, J. Child usw. bis A. Smith und Eden. Danach beurteile man die bonne foi <den guten Glauben> des "execrable political cantmonger <"ekelghaften politischen Heuchlers"> Edmund Burke, wenn er den Ausdruck "labouring poor" für "execrable political cant" <"ekelhafte politische Heuchelei"> erklärt. Dieser Sykophant, der im Sold der englischen Oligarchie den Romantiker gegenüber der Französischen Revolution spielte, ganz wie er, im Sold der nordamerikanischen Kolonien beim Beginn der amerikanischen Wirren, gegenüber der englischen Oligarchie den Liberalen gespielt hatte, war durch und durch ordinärer Bourgeois: "Die Gesetze des Handels sind die Gesetze der Natur und folglich die Gesetze Gottes." (E. Burke, l.c.p. 32, 32.) Kein Wunder, daß er, den Gesetzen Gottes und der Natur getreu, stets sich selbst auf dem besten Markt verkauft hat! Man findet in des Rev. Tuckers Schriften - Tucker war Pfaff und Tory, im übrigen aber anständiger Mann und tüchtiger politischer Ökonom - sehr gute Charakteristik dieses Edmund Burke während seiner liberalen Zeit. Bei der infamen Charakterlosigkeit, die heutzutag herrscht und devotest an "die Gesetze des Handels" glaubt, ist es Pflicht, wieder und wieder die Burkes zu brandmarken, die sich von ihren Nachfolgern nur durch eins unterscheiden - Talent! <=
(249) Marie Augier, "Du Crédit Public", [Paris 1842. p. 265]. <=
(250) "Kapital", sagt der Quarterly Reviewer, "flieht Tumult und Streit und ist ängstlicher Natur. Das ist sehr wahr, aber doch nicht die ganze Wahrheit. Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens. Wenn Tumult und Streit Profit bringen, wird es sie beide encouragieren. Beweis: Schmuggel und Sklavenhandel." (.J. Dunning, l.c.p. 35, 36.) <=
(251) "Wir befinden uns in einer Lage, die für die Gesellschaft gänzlich neu ist ... wir streben dahin, jede Art Eigentum von jeder Art Arbeit zu trennen." (Sismondi, "Nouveaux Principes le Écon. Polit.", t. II, p. 434.) <=
(252) "Der Fortschritt der Industrie, dessen willenloser und widerstandloser Träger die Bourgeoisie ist, setzt an die Stelle der Isolierung der Arbeiter durch die Konkurrenz ihre revolutionäre Vereinigung durch die Assoziation. Mit der Entwicklung der großen Industrie wird also unter den Füßen der Bourgeoisie die Grundlage selbst weggezogen, worauf sie produziert und die Produkte sich aneignet. Sie produziert also vor allem ihre eignen Totengräber. Ihr Untergang und der Sieg des Proletariats sind gleich unvermeidlich ... Von allen Klassen, welche heutzutage der Bourgeoisie gegenüberstehn, ist nur das Proletariat eine wirklich revolutionäre Klasse. Die übrigen Klassen verkommen und gehn unter mit der großen Industrie, das Proletariat ist ihr eigenstes Produkt. Die Mittelstände, der kleine Industrielle, der kleine Kaufmann, der Handwerker, der Bauer, sie alle bekämpfen die Bourgeoisie, um ihre Existenz als Mittelstände vor dem Untergang zu sichern ... sie sind reaktionär, denn sie suchen daß Rad der Geschichte zurückzudrehn." (Karl Marx und F. Engels, "Manifest der Kommunistischen Partei" London 1848, p. 11. 9. <Band 4, S. 474, 472>) <=
=== <u>FÜNFUNDZWANZIGSTES KAPITEL: Die moderne Kolonisationstheorie</u> ===
(253)
'''<792>''' Die politische Ökonomie verwechselt prinzipiell zwei sehr verschiedne Sorten Privateigentum, wovon das eine auf eigner Arbeit des Produzenten beruht, das andre auf der Ausbeutung fremder Arbeit. Sie vergißt, daß das letztre nicht nur den direkten Gegensatz des erstren bildet, sondern auch bloß auf seinem Grab wächst.
Im Westen von Europa, dem Heimatsland der politischen Ökonomie, ist der Prozeß der ursprünglichen Akkumulation mehr oder minder vollbracht. Das kapitalistische Regiment hat hier entweder die ganze nationale Produktion sich direkt unterworfen, oder, wo die Verhältnisse noch unentwickelter, kontrolliert es wenigstens indirekt die neben ihm fortexistierenden, verkommenen, der veralteten Produktionsweise angehörigen Gesellschaftsschichten. Auf diese fertige Welt des Kapitals wendet der politische Ökonom mit desto ängstlicherem Eifer und desto größerer Salbung die Rechts- und Eigentumsvorstellungen der vorkapitalistischen Welt an, je lauter die Tatsachen seiner Ideologie ins Gesicht schreien.
Anders in den Kolonien. Das kapitalistische Regiment stößt dort überall auf das Hindernis des Produzenten, welcher als Besitzer seiner eignen Arbeitsbedingungen sich selbst durch seine Arbeit bereichert statt den Kapitalisten. Der Widerspruch dieser zwei diametral entgegengesetzten ökonomischen Systeme betätigt sich hier praktisch in ihrem Kampf. Wo der Kapitalist die Macht des Mutterlandes im Rücken hat, sucht er die auf eigner Arbeit beruhende Produktions- und Aneignungsweise gewaltsam '''<793>''' aus dem Weg zu räumen. Dasselbe Interesse, welches den Sykophanten des Kapitals, den politischen Ökonomen, im Mutterland bestimmt, die kapitalistische Produktionsweise theoretisch für ihr eignes Gegenteil zu erklären, dasselbe Interesse treibt ihn hier "to make a clean breast of it" <"die Sache offen herauszusagen"> und den Gegensatz beider Produktionsweisen laut zu proklamieren. Zu diesem Behuf weist er nach, wie die Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit, Kooperation, Arbeitsteilung, Anwendung der Maschinerie im großen usw. unmöglich sind ohne die Expropriation der Arbeiter und die entsprechende Verwandlung ihrer Produktionsmittel in Kapital. Im Interesse des sog. Nationalreichtums sucht er nach Kunstmitteln zur Herstellung der Volksarmut. Sein apologetischer Panzer zerbröckelt hier Stück für Stück wie mürber Zunder.
Es ist das große Verdienst E. G. Wakefields, nicht irgend etwas Neues über die Kolonien (254), aber in den Kolonien die Wahrheit über die kapitalistischen Verhältnisse des Mutterlands entdeckt zu haben. Wie das Protektionssystem in seinen Ursprüngen (255) die Fabrikation von Kapitalisten im Mutterland, so erstrebt Wakefields Kolonisationstheorie, welche England eine Zeitlang gesetzlich ins Werk zu setzen suchte, die Fabrikation von Lohnarbeitern in den Kolonien. Das nennt er "systematic colonization" (systematische Kolonisation).
Zunächst entdeckte Wakefield in den Kolonien, daß das Eigentum an Geld, Lebensmitteln, Maschinen und andren Produktionsmitteln einen Menschen noch nicht zum Kapitalisten stempelt, wenn die Ergänzung fehlt, der Lohnarbeiter, der andre Mensch, der sich selbst freiwillig zu verkaufen gezwungen ist. Er entdeckte, daß das Kapital nicht eine Sache ist, sondern ein durch Sachen vermitteltes gesellschaftliches Verhältnis zwischen Personen.(256) Herr Peel, jammert er uns vor, nahm Lebensmittel und Produktionsmittel zum Belauf von 50.000 Pfd. St. aus England nach dem Swan '''<794>''' River, Neuholland, mit. Herr Peel war so vorsichtig, außerdem 3.000 Personen der arbeitenden Klasse, Männer, Weiber und Kinder mitzubringen. Einmal am Bestimmungsplatz angelangt, "blieb Herr Peel, ohne einen Diener, sein Bett zu machen oder ihm Wasser aus dem Fluß zu schöpfen"(257). Unglücklicher Herr Peel, der alles vorsah, nur nicht den Export der englischen Produktionsverhältnisse nach dem Swan River!
Zum Verständnis der folgenden Entdeckungen Wakefields zwei Vorbemerkungen. Man weiß: Produktions- und Lebensmittel, als Eigentum des unmittelbaren Produzenten, sind kein Kapital. Sie werden Kapital nur unter Bedingungen, worin sie zugleich als Exploitations- und Beherrschungsmittel des Arbeiters dienen. Diese ihre kapitalistische Seele ist aber im Kopfe des politischen Ökonomen so innig mit ihrer stofflichen Substanz vermählt, daß er sie unter allen Umständen Kapital tauft, auch wo sie das grade Gegenteil sind. So bei Wakefield. Ferner: die Zersplitterung der Produktionsmittel als individuelles Eigentum vieler voneinander unabhängigen, selbstwirtschaftenden Arbeiter nennt er gleiche Teilung des Kapitals. Es geht dem politischen Ökonomen wie dem feudalen Juristen. Letzterer klebte auch auf reine Geldverhältnisse seine feudalen Rechtsetiketten.
"Wäre", sagt Wakefield, "das Kapital unter alle Mitglieder der Gesellschaft in gleiche Portionen verteilt, so hätte kein Mensch ein Interesse, mehr Kapital zu akkumulieren, als er mit seinen eignen Händen anwenden kann. Dies ist in gewissem Grad der Fall in neuen amerikanischen Kolonien, wo die Leidenschaft für Grundeigentum die Existenz einer Klasse von Lohnarbeitern verhindert."(258)
Solange also der Arbeiter für sich selbst akkumulieren kann, und das kann er, solange er Eigentümer seiner Produktionsmittel bleibt, ist die kapitalistische Akkumulation und die kapitalistische Produktionsweise unmöglich. Die dazu unentbehrliche Klasse der Lohnarbeiter fehlt. Wie wurde nun im alten Europa die Expropriation des Arbeiters von seinen Arbeitsbedingungen, daher Kapital und Lehnarbeit, hergestellt? Durch einen contrat social <Gesellschaftsvertrag> ganz origineller Art.
'''<795>''' "Die Menschheit ... adoptierte eine einfache Methode zur Förderung der Akkumulation des Kapitals", die ihr natürlich seit Adams Zeiten als letzter und einziger Zweck ihres Daseins vorschwebte; "sie teilte sich in Eigner von Kapital und Eigner von Arbeit ... diese Teilung war das Resultat freiwilliger Verständigung und Kombination."(259)
Mit einem Wort: die Masse der Menschheit expropriierte sich selbst zu Ehren der "Akkumulation des Kapitals". Nun sollte man glauben, der Instinkt dieses selbstentsagenden Fanatismus müsse sich namentlich in Kolonien den Zügel frei schießen lassen, wo allein Menschen und Umstände existieren, welche einen contrat social aus dem Traumreich in das der Wirklichkeit übersetzen könnten. Aber wozu dann überhaupt die "systematische Kolonisation" im Gegensatz zur naturwüchsigen Kolonisation? Aber, aber:
"in den nördlichen Staaten der amerikanischen Union ist es zweifelhaft, ob ein Zehntel der Bevölkerung der Kategorie der Lohnarbeiter angehört ... In England ... besteht die große Volksmasse aus Lohnarbeitern."(260)
Ja, der Selbstexpropriationstrieb der arbeitenden Menschheit zu Ehren des Kapitals existiert so wenig, daß Sklaverei, selbst nach Wakefield, die einzige naturwüchsige Grundlage des Kolonialreichtums ist. Seine systematische Kolonisation ist ein bloßes pis aller <ein Notbehelf>, da er nun einmal mit Freien statt mit Sklaven zu tun hat.
"Die ersten spanischen Ansiedler in Santo Domingo erhielten keine Arbeiter aus Spanien. Aber ohne Arbeiter" (d.h. ohne Sklaverei) "wäre des Kapital kaputt gegangen oder wenigstens auf die kleinen Massen zusammengeschrumpft, worin jedes Individuum es mit seinen eignen Händen anwenden kann. Dies fand wirklich statt in der letzten von den Engländern gegründeten Kolonie, wo ein großes Kapital in Samen, Vieh und Instrumenten unterging am Mangel von Lohnarbeitern und wo kein Ansiedler viel mehr Kapital besitzt, als er mit seinen eignen Händen anwenden kann."(261)
Man sah: die Expropriation der Volksmasse von Grund und Boden bildet die Grundlage der kapitalistischen Produktionsweise. Das Wesen einer freien Kolonie besteht umgekehrt darin, daß die Masse des Bodens noch Volkseigentum ist und jeder Ansiedler daher einen Teil davon in sein Privateigentum und individuelles Produktionsmittel verwandeln kann, ohne '''<796>''' den spätren Ansiedler an derselben Operation zu verhindern.(262) Dies ist das Geheimnis sowohl der Blüte der Kolonien als ihres Krebsschadens - ihres Widerstands wider die Ansiedlung des Kapitals.
"Wo Land sehr wohlfeil ist und alle Menschen frei sind, wo jeder nach Wunsch ein Stück Land für sich selbst erhalten kann, ist Arbeit nicht nur sehr teuer, was den Anteil des Arbeiters an seinem Produkt angeht, sondern die Schwierigkeit ist, kombinierte Arbeit zu irgendeinem Preis zu erhalten."(263)
Da in den Kolonien die Scheidung des Arbeiters von den Arbeitsbedingungen und ihrer Wurzel, dem Grund und Boden, noch nicht existiert oder nur sporadisch oder auf zu beschränktem Spielraum, existiert auch noch nicht die Losscheidung der Agrikultur von der Industrie, noch nicht die Vernichtung der ländlich häuslichen Industrie, und wo soll da der innere Markt für das Kapital herkommen?
"Kein Teil der Bevölkerung Amerikas ist ausschließlich agrikol, mit Ausnahme der Sklaven und ihrer Anwender, die Kapital und Arbeit für große Werke kombinieren. Freie Amerikaner, die den Boden selbst bauen, treiben zugleich viele andre Beschäftigungen. Ein Teil der von ihnen gebrauchten Möbel und Werkzeuge wird gewöhnlich von ihnen selbst gemacht. Sie bauen häufig ihre eignen Häuser und bringen das Produkt ihrer eignen Industrie zu noch so fernem Markt. Sie sind Spinner und Weber, sie fabrizieren Seife und Kerzen, Schuhe und Kleider für ihren eignen Gebrauch. In Amerika bildet der Landbau oft das Nebengeschäft eines Grobschmieds, Müllers oder Krämers."(264)
Wo bleibt unter solchen Käuzen das "Entsagungsfeld" für den Kapitalisten?
Die große Schönheit der kapitalistischen Produktion besteht darin, daß sie nicht nur beständig den Lohnarbeiter als Lohnarbeiter reproduziert, sondern im Verhältnis zur Akkumulation des Kapitals stets eine relative Übervölkerung von Lohnarbeitern produziert. So wird das Gesetz von Arbeitsnachfrage und Zufuhr in richtigem Gleis gehalten, die Lohnschwankung innerhalb der kapitalistischen Exploitation zusagende Schranken gebannt und endlich die so unentbehrliche soziale Abhängigkeit des Arbeiters vom Kapitalisten verbürgt, ein absolutes Abhängigkeitsverhältnis, das der politische Ökonom zu Haus, im Mutterland, breimäulig umlügen '''<797>''' kann in ein freies Kontraktverhältnis von Käufer und Verkäufer, von gleich unabhängigen Warenbesitzern, Besitzern der Ware Kapital und der Ware Arbeit. Aber in den Kolonien reißt der schöne Wahn entzwei. Die absolute Bevölkerung wächst hier viel rascher als im Mutterland, indem viele Arbeiter erwachsen auf die Welt kommen, und dennoch ist der Arbeitsmarkt stets untervoll. Das Gesetz der Arbeitsnachfrage und Zufuhr gerät in die Brüche. Einerseits wirft die alte Welt fortwährend exploitationslustiges, entsagungebedürftiges Kapital ein; andrerseits stößt die regelmäßige Reproduktion der Lohnarbeiter als Lohnarbeiter auf die unartigsten und teilweis unüberwindliche Hindernisse. Und nun gar die Produktion von überzähligen Lohnarbeitern im Verhältnis zur Akkumulation des Kapitals! Der Lohnarbeiter von heute wird morgen unabhängiger, selbstwirtschaftender Bauer oder Handwerker. Er verschwindet vom Arbeitsmarkt, aber - nicht ins Workehouse. Diese beständige Verwandlung der Lohnarbeiter in unabhängige Produzenten, die statt für das Kapital, für sich selbst arbeiten, und statt den Herrn Kapitalisten sich selbst bereichern, wirkt ihrerseits durchaus schadhaft auf die Zustände des Arbeitsmarkts zurück. Nicht nur bleibt der Exploitationsgrad des Lohnarbeiters unanständig niedrig. Der letztre verliert obendrein mit dem Abhängigkeitsverhältnis auch das Abhängigkeitsgefühl vom entsagenden Kapitalisten. Daher alle Mißstände, die unser E. G. Wakefield so brav, so beredt und so rührend schildert.
Die Zufuhr von Lohnarbeit, klagt er, ist weder beständig noch regelmäßig, noch genügend. Sie "ist stets nicht nur zu klein, sondern unsicher"(265).
"Obgleich das zwischen Arbeiter und Kapitalist zu teilende Produkt groß ist, nimmt der Arbeiter einen so großen Teil, daß er rasch ein Kapitalist wird ... Dagegen können wenige, selbst wenn sie ungewöhnlich lang leben, große Reichtumsmassen akkumulieren."(266)
Die Arbeiter erlauben den Kapitalisten platterdings nicht, auf Zahlung des größten Teils ihrer Arbeit zu entsagen. Es hilft ihm nichts, wenn er so schlau ist, mit seinem eignen Kapital auch seine eignen Lohnarbeiter aus Europa zu importieren.
"Sie hören bald auf, Lohnarbeiter zu sein, sie verwandeln sich bald in unabhängige Bauern oder gar in Konkurrenten ihrer alten Meister auf dem Lohnarbeitsmarkt selbst."(267)
'''<798>''' Man begreife den Greuel! Der brave Kapitalist hat seine eignen leibhaftigen Konkurrenten selbst aus Europa für sein eignes gutes Geld importiert! Da hört denn doch alles auf! Kein Wunder, wenn Wakefield klagt über mangelndes Abhängigkeitsverhältnis und Abhängigkeitsgefühl der Lohnarbeiter in den Kolonien. Wegen der hohen Löhne, sagt sein Schüler Merivale, existiert in den Kolonien der leidenschaftliche Drang nach wohlfeilerer und unterwürfigerer Arbeit, nach einer Klasse, welcher der Kapitalist die Bedingungen diktieren kann, statt sie von ihr diktiert zu erhalten ... In altzivilisierten Ländern ist der Arbeiter, obgleich frei, naturgesetzlich abhängig vom Kapitalisten, in Kolonien muß diese Abhängigkeit durch künstliche Mittel geschaffen werden.(268)
Was ist nun, nach Wakefield, die Folge dieses Mißstands in den Kolonien? Ein "barbarisches System der Zerstreuung" der Produzenten und des Nationalvermögens.(269) Die Zersplitterung der Produktionsmittel unter un- '''<799>''' zählige, selbstwirtschaftende Eigentümer vernichtet mit der Zentralisation des Kapitals alle Grundlage kombinierter Arbeit. Jedes langatmige Unternehmen, das sich über Jahre erstreckt und Auslage von fixem Kapital erheischt, stößt auf Hindernisse der Ausführung. In Europa zögert das Kapital keinen Augenblick, denn die Arbeiterklasse bildet sein lebendiges Zubehör, stets im Überfluß da, stets zur Verfügung. Aber in den Kolonialländern! Wakefield erzählt eine äußerst schmerzensreiche Anekdote. Er unterhielt sich mit einigen Kapitalisten von Kanada und dem Staat New York, wo zudem die Einwanderungswogen oft stocken und einen Bodensatz "überzähliger" Arbeiter niederschlagen.
"Unser Kapital", seufzt eine der Personen des Melodramas, "unser Kapital lag bereit für viele Operationen, die eine beträchtliche Zeitperiode zu ihrer Vollendung brauchen; aber konnten wir solche Operationen beginnen mit Arbeitern, welche, wir wußten es, uns bald den Rücken wenden würden? Wären wir sicher gewesen, die Arbeit solcher Einwandrer festhalten zu können, wir hätten sie mit Freude sofort engagiert und zu hohem Preis. Ja, trotz der Sicherheit ihres Verlustes würden wir sie dennoch engagiert haben, wären wir einer frischen Zufuhr je nach unsrem Bedürfnis sicher gewesen."(270)
Nachdem Wakefield die englische kapitalistische Agrikultur und ihre "kombinierte" Arbeit prunkvoll kontrastiert hat mit der zerstreuten amerikanischen Bauernwirtschaft, entschlüpft ihm auch die Kehrseite der Medaille. Er schildert die amerikanische Volksmasse als wohlhabend, unabhängig, unternehmend und relativ gebildet, während
"der englische Agrikulturarbeiter ein elender Lump (a miserable wretch) ist, ein Pauper ... In welchem Land außer Nordamerika und einigen neuen Kolonien übersteigen die Löhne der auf dem Land angewandten freien Arbeit nennenswert die unentbehrlichsten Subsistenzmittel des Arbeiters? ... Zweifelsohne, Ackerpferde in England, da sie ein wertvolles Eigentum sind, werden viel besser genährt als der englische Landbebauer."(271)
Aber never mind <was soll's>, Nationalreichtum ist nun einmal von Natur identisch mit Volkselend.
Wie nun den antikapitalistischen Krebsschaden der Kolonien heilen? Wollte man allen Grund und Boden mit einem Schlag aus Volkseigentum in Privateigentum verwandeln, so zerstörte man zwar die Wurzel des Übels, '''<800>''' aber auch - die Kolonie. Die Kunst ist, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Man gebe von Regierungs wegen der jungfräulichen Erde einen vom Gesetz der Nachfrage und Zufuhr unabhängigen, einen künstlichen Preis, welcher den Einwandrer zwingt, längere Zeit zu lohnarbeiten, bis er genug Geld verdienen kann, um Grund und Boden zu kaufen (272) und sich in einen unabhängigen Bauern zu verwandeln. Den Fonds, der aus dem Verkauf der Ländereien zu einem für den Lohnarbeiter relativ prohibitorischen Preis fließt, also diesen aus dem Arbeitslohn durch Verletzung des heiligen Gesetzes von Nachfrage und Zufuhr erpreßten Geldfonds, verwende die Regierung andrerseits, um im selben Maß, wie er wächst, Habenichtse aus Europa in die Kolonien zu importieren und so dem Herrn Kapitalisten seinen Lohnarbeitsmarkt vollzuhalten. Unter diesen Umständen tout sera pour le mieux dans le meilleur des mondes possibles <alles ist aufs beste bestellt in der besten aller Welten>. Dies ist das große Geheimnis der "systematischen Kolonisation".
"Nach diesem Plan", ruft Wakefield triumphierend aus, "muß die Zufuhr von Arbeit konstant und regelmäßig sein; denn erstens, da kein Arbeiter fähig ist, sich Land zu verschaffen, bevor er für Geld gearbeitet hat, würden alle einwandernden Arbeiter dadurch, daß sie für Lohn kombiniert arbeiten, ihrem Anwender Kapital zur Anwendung von mehr Arbeit produzieren; zweitens jeder, der die Lohnarbeit an den Nagel hinge und Grundeigner würde, würde grade durch den Ankauf des Landes einen Fonds zur Herüberbringung frischer Arbeit nach den Kolonien sichern."(273)
Der von Staats wegen oktroyierte Bodenpreis muß natürlich "genügend" (sufficient price) sein, d.h. so hoch, "daß er die Arbeiter verhindert, unabhängige Bauern zu werden, bis andre da sind, um ihren Platz auf dem Lohnarbeitsmarkt einzunehmen"(274). Dieser "genügende Bodenpreis" ist nichts als eine euphemistische Umschreibung des Lösegelds, welches der Arbeiter dem Kapitalisten zahlt für die Erlaubnis, sich vom Lohnarbeitsmarkt aufs Land zurückzuziehn. Erst muß er dem Herrn Kapitalisten "Kapital" schaffen, damit er mehr Arbeiter ausbeuten könne, und dann auf dem '''<801>''' Arbeitsmarkt einen "Ersatzmann" stellen, den die Regierung auf seine Kosten seinem ehemaligen Herrn Kapitalisten über die See spediert.
Es ist höchst charakteristisch, daß die englische Regierung diese von Herrn Wakefield eigens zum Gebrauch in Kolonialländern verschriebene Methode der "ursprünglichen Akkumulation" jahrelang ausgeführt hat. Das Fiasko war natürlich ebenso schmählich als das des Peelschen Bankakts. Der Emigrationsstrom wurde nur von den englischen Kolonien nach den Vereinigten Staaten abgelenkt. Unterdes hat der Fortschritt der kapitalistischen Produktion in Europa, begleitet von wachsendem Regierungsdruck, Wakefields Rezept überflüssig gemacht. Einerseits läßt der ungeheure und kontinuierliche Menschenstrom, jahraus, jahrein nach Amerika getrieben, stockende Niederschläge im Osten der Vereinigten Staaten zurück, indem die Emigrationswelle von Europa die Menschen rascher dorthin auf den Arbeitsmarkt wirft, als die Emigrationswelle nach dem Westen sie abspülen kann. Andrerseits hat der Amerikanische Bürgerkrieg eine kolossale Nationalschuld in seinem Gefolge gehabt und mit ihr Steuerdruck, Erzeugung der allergemeinsten Finanzaristokratie, Verschenkung eines ungeheuren Teils der öffentlichen Ländereien an Spekulanten-Gesellschaften zur Ausbeutung von Eisenbahnen, Bergwerken etc. - kurz die rascheste Zentralisation des Kapitals. Die große Republik hat also aufgehört, das gelobte Land für auswandernde Arbeiter zu sein. Die kapitalistische Produktion geht dort mit Riesenschritten voran, wenn auch Lohnsenkung und Abhängigkeit des Lohnarbeiters noch lange nicht auf das europäische Normalniveau heruntergebracht sind. Die von Wakefield selbst so laut denunzierte, schamlose Verschleuderung des unbebauten Kolonialbodens an Aristokraten und Kapitalisten seitens der englischen Regierung hat namentlich in Australien (275), zusammen mit dem Menschenstrom, den die Gold-Diggings <Gold-Fundstätten> hinziehn, und der Konkurrenz, welche der Import englischer Waren selbst dem kleinsten Handwerker macht, eine hinreichende "relative Abeiterübervölkerung" erzeugt, so daß fast jedes Postdampfschiff die Hiobspost einer Überfüllung des australischen Arbeitsmarktes - "glut of '''<802>''' the Australian labour-market" - bringt, und die Prostitution dort stellenweis so üppig gedeiht wie auf dem Haymarket von London.
Jedoch beschäftigt uns hier nicht der Zustand der Kolonien. Was uns allein interessiert, ist das in der neuen Welt von der politischen Ökonomie der alten Welt entdeckte und laut proklamierte Geheimnis: kapitalistische Produktions- und Akkumulationsweise, also auch kapitalistisches Privateigentum, bedingen die Vernichtung des auf eigner Arbeit beruhenden Privateigentums, d.h. die Expropriation des Arbeiters.
----Fußnoten
(253) Es handelt sich hier von wirklichen Kolonien, jungfräulichem Boden, der durch freie Einwanderer kolonisiert wird. Die Vereinigten Staaten sind, ökonomisch gesprochen, immer noch Kolonialland Europas. Übrigens gehören auch solche alten Pflanzungen hierher, wo die Aufhebung der Sklaverei die Verhältnisse gänzlich umgewälzt hat. <=
(254) Die wenigen Lichtblicke Wakefields über das Wesen der Kolonien selbst sind vollständig antizipiert durch Mirabeau pére, den Physiokraten, und noch viel früher durch englische Ökonomen. <=
(255) Es wird später eine temporäre Notwendigkeit im internationalen Konkurrenzkampf. Welches aber immer sein Motiv, die Folgen bleiben dieselben. <=
(256) "Ein Neger ist ein Neger. In bestimmten Verhältnissen wird er erst zum Sklaven. Eine Baumwollspinnmaschine ist eine Maschine zum Baumwollspinnen. Nur in bestimmten Verhältnissen wird sie zu Kapital. Aus diesen Verhältnissen herausgerissen, ist sie so wenig Kapital, wie Gold an und für sich Geld oder der Zucker der Zuckerpreis ist ... Das Kapital ist ein gesellschaftliches Produktionsverhältnis. Es ist ein historisches Produktionsverhältnis." (Karl Marx, "Lohnarbeit und Kapital", "N[eue] Rh[einische] Z[eitung]", Nr. 266 vom 7. April 1849. <Bd. 6, S. 407/408>) <=
(257) E. G. Wakefield, "England and America", v. II, p. 33. <=
(258) l.c., v. I, p.17. <=
(259) l.c.p. 18. <=
(260) l.c.p. 42, 43, 44. <=
(261) l.c., v. II, p. 5. <=
(262) "Land, um Element der Kolonisation zu werden, muß nicht nur unangebaut sein, sondern öffentliches Eigentum, welches in Privateigentum verwandelt werden kann." (l.c., v. II, p. l25.) <=
(263) l.c., v. I, p. 247. <=
(264) l.c.p. 21, 22. <=
(265) l.c., v. II, p. 116. <=
(266) l.c., v. I, p. 131 <=
(267) l.c., v. II, p. 5. <=
(268) Merivale, I. c., v. II, p. 235-314 passim. Selbst der sanfte, freihändlerische Vulgärökonom Molinari sagt. "In den Kolonien, in denen die Sklaverei abgeschafft worden ist, ohne daß man die Zwangsarbeit durch eine entsprechende Menge freier Arbeit ersetzt hätte, sah man das Gegenteil von dem sich abspielen, was sich täglich vor unseren Augen zuträgt. Man sah die einfachen Arbeiter ihrerseits die industriellen Unternehmer ausbeuten, indem sie Löhne von ihnen forderten, die in gar keinem Verhältnis stehen zu dem rechtmäßigen Anteil, der ihnen am Produkt zukäme. Da die Pflanzer außerstande waren, für ihren Zucker einen ausreichenden Preis zu erhalten, um die Steigerung der Löhne decken zu können, waren sie genötigt, den Mehrbetrag zunächst aus ihren Profiten, darauf aus ihren Kapitalien selbst zu decken. Eine Menge Pflanzer wurde so ruiniert, während andere ihre Betriebe schlossen, um dem bevorstehenden Ruin zu entgehen ... Es ist zweifellos besser, Anhäufungen von Kapitalien zugrunde gehen zu sehen, als Generationen von Menschen" (wie generös von dem Herrn Molinari!); "aber wäre es nicht besser, wenn weder die einen noch die anderen zugrunde gingen?" (Molinari, l.c. p. 51, 52.) Herr Molinari, Herr Molinari! Was wird denn aus den zehn Geboten, aus Moses und den Propheten, aus dem Gesetz der Nachfrage und Zufuhr, wenn in Europa der "entrepreneur" dem Arbeiter und in Westindien der Arbeiter dem entrepreneur seine part légitime <seinen rechtmäßigen Anteil> verkürzen kann Und was ist gefälligst diese "part légitime", die nach Ihrem Geständnis der Kapitalist in Europa täglich nicht zahlt? Den Herrn Molinari juckt es gewaltig, dort drüben, in den Kolonien, wo die Arbeiter so "simpel" sind, den Kapitalisten zu "exploitieren", das sonst automatisch wirkende Gesetz der Nachfrage und Zufuhr polizeilich in den richtigen Gang zu setzen. <=
(269) Wakefield, l.c., v. II, p. 52. <=
(270) l.c.p. 191, 192. <=
(271) l.c., v. I, p. 47, 246. <=
(272) "Es sei, fügt ihr hinzu, der Aneignung des Bodens und der Kapitalien zu verdanken, daß der Mensch, der nur seine Arme besitzt, Beschäftigung findet und sich ein Einkommen schafft ... es kommt im Gegenteil gerade von der individuellen Aneignung des Bodens, daß es Menschen gibt, die nur ihre Arme besitzen ... Wenn ihr einen Menschen in den luftleeren Raum versetzt, raubt ihr ihm die Luft. So handelt ihr auch, wenn ihr euch des Bodens bemächtigt ... Das heißt, ihn in die alles Reichtums bare Leere versetzen, damit er nicht anders als nach eurem Willen leben kann." (Colins, l.c., t. III, p. 267-271 passim.) <=
(273) Wakefield, l.c., v. II, p. 192. <=
(274) l.c. p. 45. <=
(275) Sobald Australien sein eigner Gesetzgeber wurde, erließ es natürlich den Ansiedlern günstige Gesetze, aber die englische, einmal vollzogne Bodenverschleuderung steht im Wege. "Das erste und wichtigste Ziel, welches das neue Landgesetz von 1862 erstrebt, besteht darin, größere Erleichterungen für die Ansiedlung des Volkes zu schaffen." ("The Land Law of Victoria, by the Hon. G. Duffy, Minister of Public Lands" Lond. 1862, [p. 3].) <=
== Fremdsprachige Zitate ==
Die fremdsprachigen Zitate, die in den Fußnoten in deutscher Übersetzung gebracht wurden, werden hier nach der 4. Auflage wiedergegeben. Offensichtliche Druck- oder Schreibfehler wurden stillschweigend korrigiert. Wesentliche Abweichungen gegenüber dem Original sind in Fußnoten vermerkt.
----I. ABSCHNITT
S. 49, Note 2
"Desire implies want; it is the appetite of the mind, and as natural as hunger to the body ... the greatest number (of things) have their value from supplying the wants of the mind." (Nicholas Borbon, "A Discourse on coining the new money lighter. In answer to Mr. Locke's Considerations etc.", London 1696, p. 2, 3.)
S. 50, Note 3
"Things have an intrinsick vertue" (...), "which in all places have the same vertue; as the loadstone to attract iron" (l.c.p. 6).
S. 50, Note 4
"The natural worth of anything consists in its fitness to supply the necessities, or serve the conveniences of human life." (John Locke, "Some Considerations on the Consequences of the lowering of Interest", 1691, in "Works", edit. Lond. 1777, v. II, p. 28.)
S. 50, Note 6
"La valeur consiste dans le rapport d'échange qui se trouve entre telle chose et telle autre, entre telle mesure d'une production et telle mesure d'une autre." (Le Trosne, "De l'Intérêt Social", [in] "Physiocrates", éd. Daire, Paris 1846, p. 889.)
S. 51, Note 7
"Nothing can have an intrinsick value" (N. Borbon, l.c.p, 6).
"The value of a thing/ Is just as much as it will bring. "
S. 54, Note 10
"Toutes les productions d'un même genre ne forment proprement qu'une masse, dont le prix se détermine en général et sans égard aux circonstances particulières." (Le Trosne, l.c.p. 893.)
S. 57, Note 13
"Tutti i fenomeni dell' universo, sieno essi prodotti della mano dell'uomo, ovvero delle universali leggi della fisica, non ci danno idea di attuale creazione, ma unicamente di una modificazione della materia. Accostare e separare sono gli unici elementi che l'ingegno umano ritrova analizzando l'idea della riproduzione; e tanto è riproduzione di valores" (...) "e di ricchezza se la terra, l'aria e l'acqua ne' campi si trasmutino in grano, come se colla mano dell' uomo il glutine di un insetto si trasmuti in velluto ovvero alcuni pezzetti di metallo si organizzino a formare una ripetizione. (Pietro Verri, "Meditazioni sulla Economia Politica" - zuerst gedruckt 1771 - in der Ausgabe der italienischen Ökonomen von Custodi, Parte Moderna, t. XV, p. 21, 22.)
S. 61, Note 16
"One man has employed himself a week in providing this necessary of life ... and he that gives him some other in exchange, cannot make a better estimate of what is a proper equivalent, than by computing what cost him just as much labour and time: which in effect is no more than exchanging one man's labour in one thing for a time certain, for another man's labour in another thing for the same time." ("Some Thoughts on the Interest of Money in general etc,", p. 39.)
S. 64, Note 17
"The command of quantity ... constitutes value". ([S. Bailey,] "Money and its Vicissitudes", Lond. 1837, p. 11.)
S. 77, Note 23
"The value of any commodity denoting its relation in exchange, we may speak of it as ... corn-value, cloth-value, according to the commodity with which it is compared; and then there are a thousand different kinds of value, as many kinds of value as there are commodities in existence, and all are equally real and equally nominal." ([S. Bailey,] "A Critical Dissertation on the Nature, Measures, and Causes of Value; chiefly in reference to the writings of Mr. Ricardo and his followers. By the Author of Essays on the Formation etc. of Opinions", London 1825, p. 39.)
S. 94, Note 31
"As it is certain that our physical and moral faculties are alone our original riches, the employment of those faculties, labour of some kind, is our original treasure, and it is always from this employment - that all those things are created which we call riches ... It is certain too, that all those things only represent the labour which has created them, and if they have a value, or even two distinct values, they can only derive them from that (the value) of the labour from which they emanate. (Ricardo, "The principles of Pol. Econ.", 3. ed.. Lond. 1821, p. 334.)
S. 96, Note 33
"Les économistes ont une singulière manière de procéder. Il n'y a pour eux que deux sortes d'institutions, celles de l'art et celles de la nature. Les institutions de la féodalité sont des institutions artificielles, celles de la bourgeoisie sont des institutions naturelles. Ils ressemblent an ceci aux théologiens, qui eux aussi établissent deux sortes de religions. Toute religion qui n'est pas la leur est une invention des hommes, tandis que leur propre religion est une émanation de dieu. - Ainsi il y a au de l'histoire, mais il n'y en a plus." (Karl Marx, "Misère de la Philosophie. Réponse à la Philosophie de la Misère de M. Proudhon", 1847, p. 113.)
S. 104, Note 42
"I metalli ... naturalmente moneta." (Galiani, "Della Moneta" in Custodis Sammlung, Parte Moderna, t III, p. 137.)
S. 104, Note 44
"Il danaro è la merce universale." (Verri, l.c.p. 16.)
S. 105, Note 45
"Silver and gold themselves, which we may call by the general name of Bullion, are ... commodities ... raising and falling in ... value ... Bullion than may be reckoned to he of higher value, where the smaller weight will purchase the greater quantity of the product or manufacture of the country etc." ([S. Clement,] "A Discourse of the General Notions of Money, Trade, and Exchange, as they stand in relations to each other. By a Merchant", Lond. 1695, p. 7.)
"Silver and gold, coined or uncoined, tho' they are used for a measure of all other things, are no less a commodity than wine, oyl, tobacco, cloth or stuffs." ([J. Child,] "A Discourse concerning Trade, and that in particular of the East-Indies etc,", London 1689, p. 2.)
"The stock and riches of the kingdom cannot properly be confined to money, nor ought gold and silver to be excluded from being merchandize." ([Th. Papillon,] "The East India Trade a most Profitable Trade", London 1677, p.4.)
S. 105, Note 46
"L'oro e l'argento hanno valore come metalli anteriore all' essere moneta." (Galiani, l.c.[p.72.])
S. 105f., Note 47
"L'argent en" (des denrées) "est le signe." (V. de Forbonnais, "Éléments du Commerce", Nouv. Édit. Leyde 1766, t. II, p. 143.)
"Comme signe il est attiré par les denrées.' (l.c.p. 155.)
"L'argent est un signe d'une chose et la représente." (Montesquieu, "Esprit des Lois", Œuvres, Lond. 1767, t. II, p.3.)
"L'argent n'est pas simple signe car il est lui-même richesse; il ne représente pas les valeurs, il les équivaut.' (Le Trosne, l.c.p. 910.)
"Qu'aucun puisse ni doive faire doute, que à nous et à notre majesté royale n'appartienne seulement ... le mestier, le fait, l'état, la provision et toute l'ordonnance des monnaies, de donner tel cours, et pour tel prix comme il nous plaît et bon nous semble." (Philipp von Valois, in einem Dekret von 1346.)
"Pecunias varo nulli emere fas erit, nam in usu publico constitutas oportet non esse mercem."
S. 106, Note 48
"If a man can bring to London an ounce of silver out of the earth in Peru, in the same time that he can produce a bushel of corn, then one is the natural price of the other; now if by reason of new and more easie mines a man can procure two ounces of silver as easily as he formerly did one, the corn will ha as cheap at 10 shillings the bushel, as it was before at 5 shillings, caeteris partibus." (Williarn Petty, "A Treatise of Taxes and Contributions", Lond. 1667, p. 31.)
S. 110, Note 51
"In this case" (...) " ... they licked it" (the thing represented to them) "twice to their tongues, after which they seemed to consider the bargain satisfactorily concluded."
S. 112, Note 54
"Our coinage was originally adapted to the employment of silver only - hence an ounce of silver can always ha divided into a certain adequate number of pieces of coin; but as gold was introduced at a later period into a coinage adapted only to silver, an ounce of gold cannot be coined into an adequate number of pieces." (Maclaren, "History of the Currency", London 1858, p. 16.)
S. 115, Note 58
"Le moncte le quali oggi sono ideali sono le più antiche d'ogni narione, e tutte furono usi tempo reali, e perché erano reali con es,sC ai contava.> (Caliszii, "Dalla Moncta>, l.c. p. 153.)
S. 115, Note 59
"This is falsifying a measure, not establishing a standard." [David Urquhart, "Familiar Words", p. 105.]
S. 116, Note 62
"If the wealth of a nation could be decupled by a Proclamation, it were strange that such proclamations have not long since been made by our Governors." ([Petty, "Quantulumcunque concerning Money. To the Lord Marquis of Halifax. 1862",] p. 36.)
S. 116, Note 63
"Ou bien, il faut consentir à dire qu'une valeur d'un million an argent vaut plus qu'une valeur égale an marchandises." (Le Trosne, l.c.p. 919), also "qu'une valeur vaut plus qu'une valeur égale."
S. 120, Note 65
"Ek de tou ... puroz antameibesqai panta , jhsin o Hrakleitz , kai pur apantwn, wsper crusou crhmata kai crhmatwn crusoz ." (F. Lasaslle: "Die Philosophie Herakleitos des Dunkeln", Berlin 1858, Bd. I, p. 222.)
S. 123, Note 66
"Toute vente est achat". (Dr. Quesnay, "Dialogues sur le Commerce et les Travaux des Artisans", [in] "Physiocrates", éd. Daire, I. Partie, Paris 1846, p. 170.)
S. 123, Note 67
"Le prix d'une marchandise ne pouvant être payé que par le prix d'une autre marchandise." (Mercier de la Rivière, "L'Ordre naturel et essentiel des sociétés politiques", [in] "Physiocrates", éd. Daire, II. Partie, p. 554.)
S. 123, Note 68
"Pour avoir cet argent, il faut avoir vendu." (l.c.p.543.)
S. 124, Note 70
"Si l'argent représente, dans nos mains, les choses que nous pouvons désirer d'acheter, il y représente aussi les choses que nous avons vendues pour [...] cet argent." (Mercier de la Rivière, l.c.p. 586.)
S. 125, Note 71
"Il y a donc [...] quatre termes et trois contractants, dont l'un intervient deux fois." (Le Trosne. l.c.p. 909.)
S.130, Note 75
"Il" (l'argent) "n'a d'autre mouvement que celui qui lui est imprimé par les productions." (Le Trosne, l.c.p. 885.)
S. 133, Note 76
"Ce sont les productions qui le" (l'argent) "mettent en mouvement et le font circuler ... Le célérité de son mouvement" (sc. de l'argent) "supplée à sa quantité. Lorsqu'il en est besoin, il ne fait que glisser d'une main dans l'autre sans s'arrêter un instant." (Le Trosne, l.c.p. 915, 916.)
S. 134f., Note 77
"Money being ... the common measure of buying and selling, every body who has anything to sell, and cannot procure chapmen for it, is presently apt to think, that want of money in the kingdom, or country, is the cause why his goods do not go off; and so, want of money is the common cry; which is a great mistake ... What do these people want, who cry out for money? ... The Farmer complains ... he thinks that were more money in the country, he should have a price for his goods ... Then it seems money is not his want, but a Price for his corn and cattle, which he would sell, but cannot ... why cannot he get a price? ... 1) Either there is too much corn and cattle in the country, so that most who come to market have need of selling, as he has, and few of buying or. 2) There wants the usual vent abroad by Transportation ... Or, 3) The consumption fails, as when men, by reason of poverty, do not spend so much in their houses as formerly they did, wherefore it is not the increas of specifick money, which would at all advance the farmer's goods, but the removal of any of these three causes, which do truly keep down the market ... The merchant and shopkeeper want money in the same manner, that is, they want a vent for the goods they deal in, by reason that the markets fail ... a nation never thrives better, than when riches are tost from hand to hand." (Sir Dudley North, "Discourses upon Trade", Lond. 1691, p. 11-15 passim.)
S. 136f., Note 78
"There is a certain measure, and proportion of money requisite to drive the trade of a nation, more or leas than which, would prejudice the same. Just as there is a certain proportion of farthings necessary in a small retail Trade, to change silver money, and to even such reckonings as cannot be adjusted with the smallest silver pieces ... Now as the proportion of the number of farthings requisite in commerce is to be taken from the number of people, the frequency of their exchanges, as also, and principally, from the value of the smallest silver pieces of money; so in like manner, the proportion of money (gold and silver specie) requisite to our trade, is to be likewise taken from the frequency of commutations, and from the bigness of payments." (William Petty, "A Treatise on Taxes and Contributions", Lond. 1667, p. 17.)
"The quantity of coin in every country is regulated by the value of the commodities which are to bc circulated by it i.. The value of goods annually bought and sold in any country requires a certain quantity of money to circulate and distribute them to their proper consumers, and can give employment to no more. The channel of circulation necessarily draws to itself a sum sufficient to fill it, and never admits any more, ([A. Smith] "Wealth of Nations", [vol. III,] I. IV, ch. I. [p. 87, 89.])
S.137, Note 79
"The prices of things will certainly rise in every nation, as the gold and silver increase amongst the people; and, consequently, where the gold and silver decrease in any nation, the, prices of all things must fall proportionably, to such decrease of money." (Jacob Vanderlint, "Money answers all Things", Lond., 1734, p. 5.)
"No inconvenience can arise by an unrestrained trade, but very great advantage; since, if the cash of the nation be decreased by it, which prohibitions are designed to prevent, those nations that get the cash will certainly find every thing advance in price, as the cash increases amongst them. And ... our manufactures and every thing else, will soon become so moderate as to turn the balance of trade in our favour, and thereby fetch the money back again." (l.c.p. 43, 34.)
S. 138f., Note 80
"Si l'on compare la masse de l'or et de l'argent qui est dans le monde, avec la somme des marchandises qui y sont, il est certain que chaque denrée ou marchandise, en particulier, pourra être comparée à une certaine portion [...] de l'autre. Supposons qu'il n'y ait qu'une seule denrée ou marchandise dans le monde, ou qu'il n'y ait qu'une seule qui s'achète, et qu'elle se divise comme l'argent; cette partie de cette marchandise répondra à une partie de la masse de l'argent; la moitié du total de l'une à la moitié du total de l'autre etc., ... l'établissement du prix des choses dépend toujours fondamentalement de la raison du total des choses au total des signes." (Montesquieu, l.c., t. III, p. 12, 13.)
"Mankind having consented to put an imaginary value upon gold and silver ... the intrinsic value, regarded in these metals, [...] is nothing but the quantity." ([J. Locke,] "Some Considerations etc.", 1691, "Works", ed. 1777, vol. II, p. 15.)
S. 139, Note 8
"Silver and gold, like other commodities, have their ebbings and flowings. Upon the arrival of quantities from Spain ..... is carried into the Tower, and coined. Not long after there will come a demand for bullion, to be exported again. If there is none, but all happens to be in coin, what then? Melt it down again; there's no loss in it, for the coining costs the owner nothing. Thus the nation has been abused, and made to pay for the twisting of straw, for asses to eat. If the merchant" (...) "had to pay the price of the coinage, he would not have sent his silver to the Tower without consideration; and coined money always keep a value above uncoined silver." (North, l.c.p. 18.)
S. 140, Note 82
"If silver never exceed what is wanted for the smaller payments, it cannot be collected in sufficient quantities for the larger payments ... the use of gold in the main payments necessarily implies also its use in the retail trade: those who have gold coin, offering them for small purchases, and receiving with the commodity purchased a balance of silver in return; by which means the surplus of silver that would otherwise encumber the retail dealer, is drawn off and dispersed into general circulation. But if there is as much silver as will transact the small payments independent of gold, the retail dealer must then receive silver for small purchases; and it must of necessity accumulate in his hands." (David Buchanan, "Inquiry into the Taxation and Commercial Policy of Great Britain", Edinburgh 1844, p. 248, 249.)
S. 142, Note 84
"That, as far as concerns our domestic exchanges, all the monetary functions which are usually performed by gold and silver coins, may ha performed as effectually by a circulation of inconvertible notes, having no value but that factitious and conventional value [...] they derive from the law, is a fact, which admits, I conceive, of no denial. Value of this description may be made to answer all the purposes of intrinsic value and supersede even the necessity for a standard, provided only the quantity of [...] issues be kept under due limitation," (Fullarton, "Regulation of Currencies", 2. ed., London 1845, p. 21,)
S. 143, Note 85
"Money does wear and grow lighter by often telling over ... It is the denomination and currency of the money that man regard in bargaining, and not the quantity of silver ... 'Tis the publick authority upon the metal that makes it money." (N. Barbon, l.c.p. 29, 30, 25.)
S. 144, Nota 86
"Une richesse en argent n'est que ... richesse en productions, converties en argent." (Mercier de la Rivière, l.c.p. 573.)
"Une valeur en productions n'a fait que changer da forme." (ib., p. 486.)
S. 145, Note 87
"'Tis by this practise they keep all their goods and manufactures at such low rates." (Vanderlint, l.c.p. 95,96)
S. 145, Note 88
"Money is a pledge." (John Bellers, "Essays about the Poor, Manufactures, Trade, Plantations, and Immorality", Lond. 1699, p. 13.)
S. 146, Note 91 "
"Gold! yellow, glittering precious gold!
[...] Thus much of this, will make black white; foul, fair;
Wrong, right; base, noble; old, young; coward, valiant.
... What this, you gods! Why this
Will lug your priests and servants from your sides;
Pluck stout men', pillows from below their heads.
This yellow slave
Will knit and break religions; bless the accours'd;
Make the hoar leprosy ador'd; place thiaves
And give them title, knee and approbation
With senators of the bench; this is it,
That makes the wappen'd widow wed again
... Come damned earth,
Thou common whore of mankind," (Shakespeare, "Timon of Athens")
S. 146, Note 92
"Ouden gar anqrwpoisin oion arguros
Kakon nomism eblaste touto kai poleis
Porqei , tod andras exansthsin domwn.
Tod ekdidaskei kai parallassei frenas
Crhstas pros aiscra pragmaq istasqai brotvn.
Panourgias d edeixen andrwpois ecein,
Kai partos ertou dussebeian eidenai." (Sophokles, "Antigone".)
S. 147, Note 93
"Elpisoushs ths pleonexias anaxein ek tvn mucvn ths ghs autoi toi Ploutwna ." (Athen[aeus], "Deipnos."
S. 147, Note 94
"Accrescere quanto più si può il numero de' venditori d'ogni merce, diminuire quanto più si può il numero del compratori, questi sono i cardini sui quali si raggirano tutte le operazioni di economia politica." (Verri, l.c.p. 52, 53.)
S. 148, Note 95
"There is required for carrying on the trade of the nation, a determinate sum of specifick Money, which varies, and is sometimes more, sometimes less, as the circumstances we are in require ... This ebbing and flowing of money, supplies and accommodates itself, without any aid of Politicians ... The buckets work alternately; when money is scarce, bullion is coined, when bullion is scarce, money is melted." (Sir. D. North, l.c, [Postscript,] p. 3.)
"Silver ornaments are brought out and coined when there is a high rate of interest, and go back again when the rate of interest falls." (J. St. Mills Evidenoe [in] "Repts. on Bankacts", 1857, n. 2084, 2101.)
S. 149, Note 97
"Such a spirit of cruelty reigns here in England among the men of trade, that is not to be met with in any other society of men, nor in any other kingdom of the world." ("An Essay on Credit and the Bankrupt Act", Lond. 1707. p.2.)
S. 152, Note 100
"The Poor stand still, because the Rich have no Money to employ them, though they have the same land and hands to provide victuals and cloaths, as ever they had; which is the true Riches of a Nation, and not the Money." (John Bellers, "Proposals for raising a Colledge of Industry", London, 1696, p. 3, 4.)
S. 152f., Note 101
"On one occasion" (1839) "an old grasping banker" (...) "in his private room raised the lid of the desk he sat over, and displayed to a friend rolls of banknotes, saying with intense glee there were 600,000 £ of them, they were held to make money tight, and would all be let out after three o'clock on the same day." ([H. Roy,] "The Theory of the Exchanges. The Bank Charter Act of 1844", Lond. 1864, p. 81.)
"Some very curious rumours are current of the means which have been resorted to in order to create a scarcity of Banknotes ... Questionable as it would seem, to suppose that any trick of the kind would ha adopted, the report has been so universal that it really deserves mention." ["The Observer", 24. April 1864.]
S. 153, Note 102
"The amount of sales <>Im Original: purchases> or contracts entered upon during the course of any given day, will not affect the quantity of money afloat on that particular day, but, in the vast majority of cases, will resolve themselves into multifarious drafts upon the quantity of money which may be afloat at subsequent dates more or less distant ... The bills granted or credits opened, to-day, need have no resemblance whatever, either in quantity, amount or duration, to those granted or entered upon to-morrow or next day, nay, many of to-day's bills and credits, when due, fall in with a mass of liabilities whose origins traverse a range of antecedent dates altogether indefinite, bills at 12, 6, 3 months or I often aggregating together to swell the common liabilities of one particular day ..." ("The Currency Theory Reviewed; a letter to the Scotch People. By a Banker in England", Edinburgh 1845, p. 29, 30 passim.)
S. 154, Note 104
"The Course of Trade being thus turned, from exchanging of goods for goods, or delivering and taking, to selling and paying, all the bargains ... are now stated upon the foot of a Price in Money." ([D. Defoe,] "An Essay upon Publick Credit", 3. ed., Lond. 1710, p. 8.)
S. 155, Note 105
"L'argent [...] est devenu le bourreau de toutes les choses." ... "alambic qui a fait évaporer une quantité effroyable de biens et de denrées pour faire ce fatal précis." "L'argent [...] déclare la guerre [...] à tout le genre humain." (Boisguillebert, "Dissertation sur la nature des richesses, de l'argent et des tributs", édit, Daire, "Économistes financiers", Paris 1843, t. I, p. 413, 419, 417, 418.)
S. 156, Note 107
"If there were occasion to raise 40 millions p.a., whether the same 6 millions (...) would suffice for such revolutions and circulations thereof as trade requires?", ... "I answer yes: for the expense being 40 millions, if the revolutions were in such short circles, viz, weekly, as happens among poor artizans and labourers, who receive and pay every Saturday, then <sup>40</sup>/<sub>52</sub> parts of 1 million of money would answer these ends; but if the circles ha quarterly, according to our custom of paying rent, and gathering taxes, then 10 millions were requisite. Wherefore supposing payments in general to be of a mixed circle between one week and 13, then add 10 millions to <sup>40</sup>/<sub>52</sub>, the half of the which will be 5<sup>1</sup>/<sub>2</sub>, so as if we have 5<sup>1</sup>/<sub>2</sub> mill., we have enough." (William Petty, "Political Anatomy of Ireland, 1672", edit. Lond. 1691, p. 13, 14.)
S. 158, Note 109
"An unfavourable balance of trade never arises but from a redundant currency ... The exportation of the coin is caused by its cheapness, and is not the effect, but the cause of an unfavourable balance."
"The Balance of Trade, if there be one, is not the cause of sending away the money out of a nation: but that proceeds from the difference of the value of Bullion in every country." (N. Barbon, l.c.p. 59.)
S. 159, Note 110a
"I would desire, indeed, no more convincing evidence of the competency of the machinery of the hoards in specie-paying countries to perform every necessary office of international adjustment, without any sensible aid from the general circulation, than the facility with which France, when but just recovering from the shock of a destructive foreign invasion, completed within the Space of 27 months the payment of her forced contribution of nearly 20 millions to the allied powers, and a considerable proportion of that sum in specie, without perceptible contraction or derangement of her domestic currency, or even any alarming fluctuation of her exchange." (Fullarton, l.c.p. 141)
S. 159, Note 111
"L'argent se partage entre les nations relativement au besoin qu'elles en ont ... étant toujours attiré par les productions." (Le Trosne, l.c.p .916.)
"The mines which are continually giving gold and silver, do give sufficient to supply such a needful balance to every nation." (J. Vanderlint, l.c.p. 40.)
S.159, Note 112
"Exchanges rise and fall every week, and at some particular times in the year run high against a nation, and at other times run as high on the contrary." (N. Barbon, l.c.p. 39.)
S. 160, Note 114
"What money is more than of absolute necessity for a Home Trade, is dead stock, and brings no profit to that country it's kept in, but as it is transported in Trade, as well as imported." (John Ballers, "Essays etc.", p. 13.)
"What if we have too much coin? We may malt down the heaviest and turn it into the splendour of plate, vessels or utensils of gold and silver; or send it out as a commodity, where the same is wanted or desired; or let it out at interest, where interest is high." (W.Petty, "Ouantulumcunque". p. 39.)
"Money is but the fat of the Body-Politick, whereof too much does as often hinder its agility, as too little makes it sick ... as fat lubricates the motion of the muscles, feeds in want of victuals, fills up uneven cavities, and beautifies the body; so doth money in the state quicken its actions, feeds from abroad in time of dearth et home; evens accounts ... and beautifies the whole; although" ...." more especially the particular persons that have it in plenty." (W. Petty, "Political Anatomy of Ireland", p. 14, 15)
2. ABSCHNITT
S. 162, Note 2"
Avec de l'argent on achète des marchandises, et avec des marchandises on achète de l'argent." (Mercier de la Rivière, "L'ordre naturel et essentiel des sociétés politiques", p. 543.)
S. 163, Note 3
"When a thing is bought, in order to be sold again, the sum employed is called money advanced; when it is bought not to be sold, it may be said to be expended." (James Steuart, "Works etc.", edited by General Sir James Steuart, his son, Lond. 1805, v. I, p. 274.)
S. 165, Note 4
"On n'échange pas de l'argent contre de l'argent.' [Mercier de la Rivière, "L'ordre naturel et essentiel des sociétés politiques", p. 486.]
"Every transaction in which an individual buys produce in order to sell it again, is, in fact, a speculation." (MacCulloch, "A Dictionary, practical etc. of Commerce", London 1847, p. 1009.)
"Le commerce est un jeu" (...) "cet ce n'est pas avec des gueux qu'on peut gagner. Si l'on gagnait long-temps en tout avec tous, il faudrait rendre de bon accord les plus grandes parties du profit, pour recommencer le jeu." (Pinto, "Traité de la Circulation et du Crédit", Amsterdam 1771, p. 231.)
S. 168, Note 7
"Commodities" (...) "are not the terminating object of the trading capitalist ... money is his terminating object." (Th. Chalmers, "On Politic. Econ. etc.", 2nd edit., Glasgow 1832, p. 165, 166.)
S. 168, Note 8
"Il mercante non conta quasi per niente il lucro fatto, ma mira sempre al futuro." (A. Genovesi, "Lezioni di Economia Civile" (1765), Ausgabe der italienischen Ökonomen von Custodi, Parte Moderna, t. VIII, p. 139.)
S. 168, Note 10a
"Questo infinito che le cose non hanno in progresso, hanno in giro." (Galiani, [l.c.p. 156].)
S. 168, Note 11
"Ce n'est pas la matière qui fait le capital, mais la valeur de ces matières." (J. B. Say, "Traité d'Écon. Polit.), 3ème éd., Paris 1817, t. II, p. 429.)
S. 169, Note 12
"Currency (!) employed to productive purposes is capital." (Macleod, "The Theory and Practice of Banking", London 1855, v. I, c. 1, p. 55.)
"Capital is commodities." (James Mill, "Elements of Pol. Econ.", Lond. 1821, p. 74.)
S. 172, Note 16"
"Que l'une de ces deux valeurs soit argent, ou qu'elles soient toutes deux marchandises usuelles, rien de plus indifférent en soi." (Mercier de la Rivière, l.c.p. 543.)
S. 172, Note 17
"Ce ne sont pas les contractants qui prononcent sur la valeur; elle est décidée avant la convention." (Le Trosne, [l.c.]p. 906.)
S. 173, Note 19
"L'échange devient désavantageux pour l'une des parties, lorsque quelque chose étrangère vient diminuer ou exagérer le prix: alors l'égalité est blessée, mais la lésion procède de cette cause et non de l'échange." (Le Trosne, l.c.p. 904.)
S. 173, Note 20
"L'échange est de sa nature un contrat d'égalité qui se fait de valeur pour valeur égale. Il n'est donc pas un moyen de s'enrichir, puisque l'on donne autant que l'on reçoit." (Le Trosne, l.c.p. 903, 904.)
S. 174, Note 22
"Dans la société formée il n'y s pas de surabondant en aucun genre." [Le Trosne, l.c.]
S. 175, Note 24
"By the augmentation of the nominal value of the produce ... sellers not enriched ... since what they gain as sellers, they precisely expend in the quality of buyers." (H. Gray,] "The Essential Principles of the Wealth of Nations etc.", London 1797, p.66.)
S. 175, Note 25
"Si l'on est forcé de donner pour 18 livres une quantité de telle production qui en valait 24, lorsqu'on employera ce même argent à acheter, on aura également pour 18 l. ce que l'on payait 24." (Le Trosne, l.c.p. 897.)
S. 175f., Note 26
"Chaque vendeur ne peut donc parvenir à renchérir habituellement ses marchandises, qu'en se soumettant aussi à payer habituellement plus cher les marchandises des autres vendeurs; et par la même raison, chaque consommateur ne peut [...] payer habituellement moins cher ce qu'il achète, qu'en se soumettant aussi à une diminution semblable sur le prix des choses qu'il vend." (Merder de la Rivière, l.c.p. 555.)
S. 176, Note 28
"The idea of profits being paid by the consumers, is, assuredly, very absurd. Who are the consumers?" (G. Ramsay, "An Essay on the Distribution of Wealth", Edinburgh 1836, p. 183.)
S. 176f., Note 29
"When a man is in want of demand, does Mr. Malthus recommend him to pay some other person to take off his goods?" ("An Inquiry into those principles, respecting the Nature of Demand and the Necessity of Consumption, lately advocated by Mr. Malthus etc.", London 1821, p. 55.)
S. 178, Note 31
"L'échange qui se fait de deux valeurs égales n'augmente ni ne diminue la masse des valeurs subsistantes dans la société. L'échange de deux valeurs inégales ... ne change rien non plus à la somme des valeurs sociales, bien qu'il ajoute à la fortune de l'un ce qu'il ôte de la fortune de l'autre." (J. B. Say, l.c., t. Il, p.443, 444.)
"On n'achète des produits qu'avec des produits" (l.c., t. II, p. 438.)
"Les productions ne se paient qu'avec des productions." (Le Trosne, l.c.p. 899.)
S. 178, Note 32
"Exchange confers no value at all upon products." (F. Wayland, "The Elements of Pol. Econ.", Boston 1843, p. 168.)
S. 178, Note 33
"Under the rule of invariable equivalents commerce would be impossible." (G. Opdyke, "A Treatise on polit. Economy", New York 1851, p. 66-69.)
S. 179, Note 36
"Profit, in the usual condition of the market, is not made by exchanging. Had it not existed before, neither could it after that transaction." (Ramsay, l.c.p. 184.)
S. 181, Note 38
"In the form of money ... capital is productive of no profit." (Ricardo, "Princ. of Pol. Econ.", p. 267.)
S. 184, Note 42
"The value or worth of a man, is as of all other things, his price: that is to say, so much as would be given for the use of his power." (Th. Hobbes, "Leviathan", in "Works", edit. Molesworth, London 1839-1844, v. III, p. 76.)
S. 186, Note 46
"Its" (labour's) "natural price ... consists in such a quantity of necessaries, and comforts of life, as, from the nature of the climate, and the habits of the country, are necessary to support the labourer, and to enable him to rear such a family as may preserve, in the market, an undiminished supply of labour," (R. Torrens, "An Essay on the external Corn Trade", London 1815, p. 62.)
S. 188, Note 49
"All labour is paid, after it has ceased." ("An Inquiry into those Principles, respecting the Nature of Demand etc,", p. 104.)
"Le crédit commercial a dû commencer au moment où l'ouvrier, premier artisan de la production, a pu, au moyen de ses économies, attendre le salaire de son travail jusqu'à la fin de la semaine, de la quinzaine, du mois, du trimestre etc.' (Ch. Ganilh, "Des Systèmes d'Écon, Polit.", 2ème édit., Paris 1821, t. II, p. 150.)
S. 188, Note 50
"L'ouvrier prête son industries", ... "de perdre son salaire ... l'ouvrier ne transmet rien de matériel." (Storch, "Cours d'Écon. Polit.", Pétersbourg 1815, t. II, p. 36, 37.)
S. 190, Note 51
"It is a common practice with the coal masters to pay once a month, and advance cash to their workmen at the end of each intermediate week. The cash is given in the shop" (..); "the men take it on one side and lay it out on the other." ("Children's Enployment Commission, III. Report", Lond, 1864, p. 38, n. 192.)
3. ABSCHNITT
S. 193, Note 1
"The earth's spontaneous productions being in small quantity, and quite independent of man, appear, as it were, to be furnished by nature, in the same way as a small sum is given to a young man, in order to put him in a way of industry, and of making his fortune." (James Steuart, "Principles of Polit. Econ,", edit. Dublin 1770, v. I, p. 116.)
S. 202, Note 11
"Not only the labour applied immediately to commodities affects their value, but the labour also which is bestowed on the implements, tools, and buildings with which such labour is assisted." (Ricardo, l.c.p. 16.)
S. 205f., Note 13
"Cette façon d'imputer à une seule chose la valeur de plusieurs autres" (par exemple au lin la consommation du tisserand), "d'appliquer, pour ainsi dire, couche sur couche, plusieurs valeurs sur une seule, fait que celle-ci grossit d'autant ... Le terme d'addition peint très-bien la manière dont se forme le prix des ouvrages de main d'oeuvre; ce prix n'est qu'un total de plusieurs valeurs consommées et additionnées ensemble; or, additionner n'est pas multiplier." (Mercier de la Rivière, l.c.p. 599.)
S. 211, Note 17
"I am here shown tools that no man in his senses, with us, would allow a labourer, for whom he was paying wages, to be encumbered with; and the excessive weight and clumsiness of which, I would judge, would make work at least ten per cent greater than with those ordinarily used with us. And I am assured that, in the careless and clumsy way they must be used by the slaves, anything lighter or less rude could not be furnished them with good economy, and that such tools as we constantly give our labourers, and find our profit in giving them, would not last out a day in a Virginia cornfield - much lighter and more free from stones though it be than ours. So, too, when I ask why mules are so universally substituted for horses on the farm, the first reason given, and confessedly the moat conclusive one, is that horses cannot bear the treatment that they always must get from the negroes; horses are always soon foundered or crippled by them, while mules will bear cudgelling, or lose a meal or two now and then, and not be materially injured, and they do not take cold or get sick, if neglected or overworked; But I do not need to go further than to the window of the room in which I am writing, to see at almost any time, treatment of cattle that would insure the immediate discharge of the driver by almost any farmer owning them in the North." [Olmsted, "Seaboard Slave States", p. 46, 47.]
S. 212, Note 18
"The great class, who have nothing to give for food but ordinary labour, are the great bulk of the people." (James Mill in Art. "Colony", "Supplement to the Encyclop. Brit.", 1831.)
S. 213, Note 19
"Where reference is made to labour as a measure of value, it necessarily implies labour of one particular kind ... the proportion which the other kinds bear to it being easily ascertained." ([J. Cazenove,] "Outlines of Polit. Economy", London 1832, p. 22, 23.)
S. 215, Note 20
"Labour gives [...] a new creation for one extinguished." ("An Essay on the Polit. Econ. of Nations", London 1821, p. 13.)
S. 219, Note 21
"... that kind of wear which cannot be repaired from time to time, and which, in the case of a knife, would ultimately reduce it to a state in which the cutler would say of it, it is not worth a new blade."
"Mr. Ricardo speaks of the portion of the labour of the engineer in making stocking machines ..."
"Yet the total labour that produced each single pair of stockings ... includes the whole labour of the engineer, not a portion; for one machine makes many pairs, and none of those pairs could have been done without any part of the machine." ("Observations on certain verbal disputes in Pol. Econ., particularly relating to Value, and to Demand and Supply". London 1821, p. 54.)
S. 221, Note22a
"Of all the instruments of the farmer's trade, the labour of man ... is that on which he is most to rely for the re-payment of his capital. The other two - the working stock of the cattle, and the ... carts, ploughs, spades, and so forth - without a given portion of the first, are nothing at all." (Edmund Burke, "Thoughts and Details on Scarcity, originally presented to the Rt. Hon. W. Pitt in the Month of November 1795", edit. London 1800, p. 100.)
S. 222, Note 23
" ... the weather and the natural principle of decay do not suspend their operations because the steam-engine ceases to revolve." ["The Times" vom 26. November 1862.]
S. 222, Note 24
"Productive Consumption: where the consumption of a commodity is a part of the process of production ... In these instances there is no consumption of value." (S. P. Newman, l.c.p. 296.)
S. 222, Note 25
"It matters not in what form capital re-appears." ... "The various Kinds of food, clothing, and shelter, necessary for the existence and comfort of the human being, are also changed. They are consumed from time to time, and their value re-appears, in that new vigour imparted to his body and mind, forming fresh capital, to be employed again in the work of production." (F. Wayland, l.c.p. 31. 32.)
S. 224, Note 26
"Toutes les productions d'un même genre ne forment proprement qu'une masse, dont le prix se détermine en général et sans égard aux circonstances particulières." (Le Trosne, l.c.p. 893.)
S. 227, Note 26a
"If we reckon the value of the fixed capital employed as a part of the advances, we must reckon the remaining value of such capital at the end of the year as a part of the annual returns." (Malthus. "Princ. of Pol. Econ.", 2nd ed., London 1836, p. 269.)
S. 244, Note 34
... "the strong inclination [...] to represent net wealth as beneficial to the labouring class ... though it is evidently not on account of being net." (Th. Hopkins, "On Rent of Land etc.", London 1828, p. 126.)
S. 246, Note 35
"A day's labour is vague, it may be long or short." ("An Essay on Trade and Commerce, containing Observations on Taxation etc,", London 1770, p. 73.)
S. 247, Note 38
"An Hour's Labour lost in a day is a prodigious injury to a commercial state."
"There is a very great consumption of luxuries among the labouring poor of this kingdom; particularly among the manufacturing populace; by which they also consume their time, the most fatal of consumption." ("An Essay on Trade and Commerce etc.", p. 47 u. 153.)
S. 247, Note 39
"Si le manouvrier libre prend un instant de repos, l'économie sordide qui le suit des yeux avec inquiétude, prétend qu'il la vole." (N. Linguet, "Théorie des Loix Civiles etc.", London 1767, t. II, p. 466.)
S. 249, Note 41
"Those who labour ... in reality feed both the pensioners called the rich, and themselves." (Edmund Burke, l.c.p. 2, 3.)
S. 257, Note 55
"Fox full fraught in seeming sanctity
That feared an oath,
but like the devil would lie
That look'd like Lent, and had the holy leer
And durst not sin! before he said his prayer!"
S. 258, Note 64
"The cupidity of mill-owners, whose cruelties in pursuit of gain, have hardly been exceeded by those perpetrated by the Spaniards on the conquest of America, in the pursuit of gold." (John Wade, "History of the Middle and Working Classes", 3rd ed.. Lond. 1835, p. 114.)
S. 266, Note 82
... "that these factors of Blackwell Hall are a Publick Nuisance and Prejudice to the Clothing Trade and ought to be put down as a Nuisance." ("The Case of our English Wool etc.", London 1685, p. 6, 7.)
S. 272, Note 93
"Both in Staffordshire and in South Wales young girls and women are employed on the pit banks and on the coke heaps, not only by day, but also by night. This practice has been often noticed in Reports presented to Parliament, as being attended with great and notorious evils. These females, employed with the men, hardly distinguished from them in their dress, and begrimed with dirt and smoke, are exposed to the deterioration of character arising from the loss of self-respect which can hardly fail to follow from their unfeminine occupation." (["Children's Employment Commission. Third Report", 1864,] 194, p. XXVI.)
S. 281, Note 105
"We have given in our previous reports the statements of several experienced manufacturers to the affect that over-hours ... certainly tend prematurely to exhaust the working power of the men." (["Children's Employment Commission. Fourth Report", 1865,] 64, p. XIII.)
S. 287, Note 116
"No child under the age of 12 years shall be employed in any manufacturing establishment more than 10 hours in one day." ("General Statutes of Massachusetts", ch, 60, §3.)
"Labour performed during a period of 10 hours on any day in all cotton, woollen, silk, paper, glass, and flax factories, or in manufactories of iron and brass, shall be considered a legal day's labour. And be it enacted, that hereafter no minor engaged in any factory shall be holden or required to work more than 10 hours in any day, or 60 hours in any week; and that thereafter no minor shall be admitted as a worker under the age of 10 years in any factory within this state." ("State of New Jersey, An act to limit the hours of labour etc.", § I und 2. Gesetz vom 18. März 1851.)
"No minor who has attained the age of 12 years, and is under the age of 15 years, shall be employed in any manufacturing establishment more than 11 hours in any one day, nor before 5 o'clock in the morning, nor after 7<sup>1</sup>/<sub>2</sub> in the evening." ("Revised Statutes of the State of Rhode Island etc,", ch. 139, § 23, 1st July 1857.)
S. 292, Note 127
"...and not an asylum for the poor, where they are to be plentifully fed, warmly and decently clothed, and where they do but little work." ["An Essay on Trade and Commerce etc,". p. 242, 243.]
S. 293, Note 129
"They especially objected to work beyond the 12 hours per day, because the law which fixed those hours is the only good which remains to them of the legislation of the Republic." ("Rep. of Insp. of Fact. 31st Octob. 1855", p. 80.)
S. 299, Note 141
"As a reduction in their hours of work would cause a large number" (of children) "to be employed, it was thought that the additional supply of children from eight to nine years of age, would meet the increased demand," (["Rep. etc. for 30th Sept. 1844",] p.13.)
S. 309, Note 170
"The present law" (of 1850) "was a compromise whereby the employed surrendered the benefit of the Ten Hours' Act for the advantage of one uniform period for the commencement and termination of the labour of those whose labour is restricted." ("Reports etc, for 30th April 1852", p. 14.)
S. 312, Note 181
"The Printworks' Act is admitted to be a failure, both with reference to its educational and protective provisions." ("Reports etc. for 31st Oct. 1862", p. 52.)
S. 315, Note 186
"The conduct of each of these classes" (capitalists and workman) "has been the result of the relative situation in which they have been placed." ("Reports etc. for 31st Oct, 1848", p.113.)
S. 316, Note 187
"The employments placed under restriction were connected with the manufacture of textile fabrics by the aid of steam or water power. There were two conditions to which an employment must be subject to cause it to be inspected, viz, the use of steam or water power, and the manufacture of certain specified fibres." ("Reports etc. for 31st October 1864", p.8.)
S. 316, Note 189
"The Acts of last Session" (1864) "... embrace a diversity of occupations the customs in which differ greatly, and the use of mechanical power to give motion to machinery is no longer one of the elements necessary, as formerly, to constitute in legal phrase a Factory." ("Reports etc. for 31st Oct. 1864", p.8.)
S. 318, Note 195
"These objections" (...) "must succumb before the broad principle of the rights of labour ... there is a time when the master's right in his workman's labour ceases and his time becomes his own, even if there was no exhaustion in the question," ("Reports etc. for 31st Oct. 1862", p. 54.)
S. 319, Note 198
"These proceedings" (...) "have afforded, moreover, incontrovertible proof of the fallacy of the assertion so often advanced, that operatives need no protection, but may be considered as free agents in the disposal of the only property they possess, the labour of their hands, and the sweat of their brows." ("Reports etc. for 30th April 1850", p. 45.)
"Free labour, if so it may be termed, even in a free country requires the strong arm of the law to protect it." ("Reports etc. for 31st Oct. 1864", p. 34.)
"To permit, which is tantamount to compelling ... to work 14 hours a day with or without meals etc.", ("Reports etc. for 30th April 1863", p. 40.)
S. 320, Note 201
"A still greater boon is, the distinction at last made clear between the worker's own time and his master's. The worker knows now when that which he sells is ended, and when his own begins, and by possessing a sure foreknowledge of this, is enabled to pre-arrange his own minutes for his own purposes." (["Reports of the Inspectors of factories etc. for 31st October 1864",] p. 52.)
"By making them masters of their own time, they" (...) "have given them a moral energy which is directing them to the eventual possession of political power." (l.c.p. 47.)
"... the Master had no time for anything but money: the servant had no time for anything but labour." (l.c.p.48.)
S. 325f. Note 204
"The labour, that is the economic time, of society, is a given portion, say ten hours a day of a million of people or ten million hours ... Capital has its boundary of increase. The boundary may, at any given period, be attained in the actual extent of economic time employed." ("An Essay on the Political Economy of Nations", London 1821, p. 47, 49.)
S. 326f., Nota 205
"The farmer cannot rely on his own labour; and if be does, I will maintain, that he is a loser by it. His employment should be, a general attention to the whole: his thrasher must be watched, or be will soon lose his wages in corn not thrashed out; his mowers, reapers etc. must be looked after; be must constantly go round his fences; he must see there is no neglect; which would be the case if he was confined to any one spot." ([J. Arbuthnot,] "An Enquiry into the Connection between the Price of Provisions, and the Size of Farms etc." By a Farmer, London 1773, p. 12.)
4. ABSCHNITT
S. 332, Note 1
"... so as to live, labour, and generate". (William Petty, "Political Anatomy of Ireland", 1672, p. 64.)
"The Price of Labour is always constituted of the Price of necessaries." ... "whenever ... the labouring man's wages will not, suitably to his low rank and station, as a labouring man, support such s family as is often the lot of many of them to have." (J. Vanderlint, l.c.p. 15.)
"Le simple ouvrier, qui n'a que ses bras et son industrie, n'a rien qu'autant qu'il parvient à vendre à d'autres se peine ... En tout genre de travail il doit arriver et il arrive en effet, que le salaire de l'ouvrier se borne à ce qui lui est nécessaire pour lui procurer la subsistance." (Turgot, "Réflexions etc., [in] "Œuvres", éd. Daire, t. I, p. 10.)
"The price of the necessaries of life is, in fact, the cost of producing labour." (Malthus, "Inquiry into etc. Rent", Lond. 1815, p. 48, Note.)
S. 333f, Note 2
"Quando si perfezionano le arti, che non è altro che la scoperta di nuove vie, onde si possa compiere una manufattura con meno gente o (che è lo stesso) in minor tempo di prima". (Galiani, l.c.p. 158, 159.)
"L'économie sur les frais de production ne peut être autre chose que l'économie sur la quantité de travail employé pour produire." (Sismondi, "Études etc.", t. I, p. 22.)
S. 337, Note 3
"A man's profit does not depend upon his command of the produce of other men's labour, but upon his command of labour itself. If he can sell his goods at a higher price, while his workmen's wages remain unaltered, he is clearly benefited ... A smaller proportion of what he produces is sufficient to put that labour into motion, and a larger proportion consequently remains for himself." ([J. Cazenove,] "Outlines of Polit. Econ.", London 1832, p. 49, 50.)
S. 338, Note 4
"If my neighbour by doing much with little labour, can sell cheap, I must contrive to sell as cheap as he. So that every art, trade, or engine, doing work with labour of fewer hands, and consequently cheaper, begets in others a kind of necessity and emulation, either of using the same art, trade, or engine, or of inventing something like it, that every man may be upon the square, that no man may be able to undersell his neighbour." ("The Advantages of the East-India Trade to England", Lond. 1720. p. 67.)
S. 338f., Note 5
"In whatever proportion the expenses of a labourer are diminished, in the same proportion will his wages be diminished, if the restraints upon industry are at the same time taken off." ("Considerations concerning taking off the Bounty on Coin exported etc.", Lond, 1753, p. 7.)
"The interest of trade requires, that coin and all provisions should be as cheap as possible; for whatever makes them dear, must make labour dear also ... in all countries, where industry is not restrained, the price of provisions must affect the Price of Labour. This will always be diminished when the necessaries of life grow cheaper." (l.c.p. 3.)
"Wages are decreased in the same proportion as the powers of production increase. Machinery, it is true, cheapens the necessaries of life, but it also cheapens the labourer too." ("A Prize Essay on the comparative merits of Competition and Cooperation", London 1834, p. 27.)
S. 339, Note 7
"Ces spéculateurs si économes du travail des ouvriers qu'il faudrait qu'ils payassent." (J. N. Bidaut, "Du Monopole qui s'établit dans les arts industriels et le commerces", Paris 1828, p. 13.)
"The employer will be always on the stretch to economise time and labour," (Dugald Stewart, "Works", ed. by Sir W. Hamilton, v. VIII, Edinburgh 1855. "Lectures on Polit. Econ.", p. 318.)
"Their" (the capitalists') "interest is that the productive powers of the labourers they employ should be the greatest possible. On promoting that power their attention is fixed and almost exclusively fixed." (R. Jones, l.c., Lecture III.)
S. 342, Note 8
"Unquestionably, there is a great deal of difference between the value of one man's labour and that of another, from strength, dexterity and honest application. But I am quite sure, from my best observation, that any given five men will, in their total, afford a proportion of labour equal to any other five within the period of life I have stated; that is, that among such five men there will be one possessing all the qualifications of a good workman, one bad, and the other three middling, and approximating to the first and the last. So that in so small a platoon as that of even five, you will find the full complement of all that five men can earn. (E. Burke, l.c.p. 15, 16.)
S. 345, Note 11
"There are numerous operations of so simple a kind as not to admit a division into parts, which cannot be performed without the cooperation of many pairs of bands. For instance the lifting of a large tree on a wain ... every thing in short, which cannot be done unless a great many pairs of hands help each other in the same undivided employenent, and at the same time." (E. C. Wakefield, "A View of the Art of Colonisation", London 1849, p. 168.)
S. 345, Note 11a
"As one man cannot, and 10 men must strain, to lift a tun of weight, yet one hundred men can do it only by the strength of a finger of each of them." (John Bellers, "Proposals for raising a colledge of industry", London 1696, p. 21.)
S. 345f. Note 12
"There is also" (...) an advantage in the proportion of servants, which will not easily be understood but by practical men; for it is natural to say, as 1 is to 4, so are 3 : 12: but this will not hold good in practice; for in harvest-time and many other operations which require that kind of despatch, by the throwing many hands together, the work is better, and more expeditiously done: f. i., in harvest, 2 drivers, 2 loaders, 2 pitchers, 2 rakers, and the rest at the rick, or in the barn, will despatch double the work, that the same number of hands would do, if divided into different gangs, on different farms," ([J. Arbuthnot,] "An Enquiry into the Connection between the present price of provisions and the size of farms." By a Farmer, London 1773, p. 7, 8.)
S. 346, Note 14
"On doit encore remarquer que cette division partielle du travail peut se faire quand même les ouvriers sont occupés d'une même besogne. Des maçons par exemple, occupés de faire passer de mains en mains des briques à un échafaudage supérieur, font tous la même besogne, et pourtant il existe parmi eux une espèce de division de travail, qui consiste en ce que chacun d'eux fait passer la brique par un espace donné, et que tous ensemble la font parvenir beaucoup plus promptement à l'endroit marqué qu'ils ne feraient si chacun d'eux portait sa brique séparément jusqu'à l'échafaudage supérieur." (F. Skarbek, "Théorie des richesses sociales", 2ème éd., Paris 1839, t. I. p. 97, 98.)
S. 347, Note 15
"Est-il question d'exécuter un travail compliqué, plusieurs choses doivent être faites simultanément. L'un en fait une pendant que l'autre en fait une autre, et tous contribuent à l'effet qu'un seul homme n'aurait pu produire. L'un rame pendant que l'autre tient la gouvernail, et qu'un troisième jette le filet ou harponne le poisson, et la pêche a un succès impossible sans ce concours." (Destutt de Tracy, l.c.p. 78.)
S. 347, Note 16
"The doing of it" (...)"at the critical juncture, is of so much the greater consequence." ([J. Arbuthnot,] "An Inquiry into the Connection between the present price etc,", p 7.)
S. 347f., Note 17
"The next evil is one which one would scarcely expect to find in a country which exports more labour than any other in the world, with the exception perhaps of China and England - the impossibility of procuring s sufficient number of hands to clean the cotton. The consequence of this is that large quantities of the crop are left unpicked, while another portion is gathered from the ground, when it has fallen, and is of course discoloured and partially rotted, so that for want of labour at the proper season the cultivator is actually forced to submit to the loss of a large part of that crop for which England is so anxiously looking." ("Bengal Hurkaru, Bi-Monthly Overland Summary of News", 22nd July 1861.)
S. 348, Note 18
"In the progress of culture all, and perhaps more than all the capital and labour which once loosely occupied 500 acres, are now concentrated for the more complete tillage of 100." Obgleich "relatively to the amount of capital and labour employed, space is concentrated, it is an enlarged sphere of production, as compared to the sphere of production formerly occupied or worked upon by one single, independent agent of production." (R. Jones, "An Essay on the Distribution of Wealth", "On Rent", London 1831, p.191.)
S. 349, Note 19
"La forza di ciascuno uomo è minima, ma la riunione delle minime forze forma una forzs totale maggiore anche della somma delle forte medesime fino a che le forze par essere riunite possono diminuere il tempo ed accrescere lo spazio della loro azione." (G. R. Carli, Note zu P. Verri, l.c., t. XV, p.196.)
S. 350, Note 20
"Profits ... is the sole end of trade." (J. Vanderlint, l.c.p. 11.)
S. 351, Note 21
" ... the first result was a sudden decrease in waste, the men not seeing why they should waste their own property any more than any other master's, and waste is perhaps, next to bad debts, the greatest source of manufacturing loss." ["Spectator" vom 26. Mai 1866.]
S. 352, Note 21a
"The peasant proprietor" (...), "appropriating the whole produce of his soil <bei Cairnes: toil>, needs no other stimulus to exertion. Superintendence is here completely dispensed with." (Cairnes, l.c.p.48, 49.)
S. 352, Note 22
"Why do large undertakings in the manufacturing way ruin private industry, but by coming nearer to the simplicity of slaves?" ("Princ. of Pol. Econ.", London 1767, v. I, p. 167, 168.)
S. 355, Note 25
"Whether the united skill, industry and emulation of many together on the same work be not the way to advance it? And whether it had been otherwise possible for England, to have carried on her Woollen Manufacture to so great a perfection?" (Berkeley, "The Querist", Lond. 1750, p. 56, § 521.)
S. 357, Note 26
"... est toute patriarcale; elle emploie beaucoup de femmes et d'enfants, mais sans les épuiser ni les corrompre; elle les laisse dans leurs belles vallées de la Drôme, du Var, de l'Isère, de Vaucluse, pour y élever des vers et dévider leurs cocons; [...] jamais elle n'entre dans une véritable fabrique. Pour être aussi bien observé ... le principe de la division du travail, s'y revêt d'un caractère spécial. Il y a bien des dévîdeuses, des moulineurs, des teinturiers, des encolleurs, puis des tisserands; mais ils ne sont pas réunis dans un même établissement, ne dépendent pas d'un même maître; tous ils sont indépendants." (A. Blanqui, "Cours d'Écon. Industrielles, Recueilli par A. Blaise, Paris 1838-1839, p. 79.)
S. 359, Note 27
"The more any manufacture of much variety shall be distributed and assigned to different artists, the same must needs be better done and with greater expedition, with less loss of time and labour." ("The Advantages of the East India Trade", Lond. 1720, p. 71 .)
S. 359, Note 28
"Easy labour is [...] transmitted skill." (Th. Hodgskin, l.c.p. 125.)
S. 364, Note 34
"In so close a cohabitation of the People, the carriage must needs be less." ("The Advantages of the East India Trade", p. 106.)
S.364, Note 35
"The isolation of the different stages of manufacture consequent upon the employment of the manual labour adds immensely to the cost of production, the loss mainly arising from the mere removals from one process to another." ("The Industry of Nations", Lond. 1855, part II, p. 200.)
S. 365, Note 36
"It" (the division of labour) "produces also an economy of time, by separating the work into its different branches, all of which may be carried on into execution at the same moment ... By carrying on all the different processes at once, which an individual must have executed separately, it becomes possible to produce a multitude of pins for instance completely finished in the same time as a single pin might have been either cut or pointed." (Dugald Stewart, l.c.p. 319.)
S. 365, Note 37
"They more variety of artists to every manufacture ... the greater the order and regularity of every work, the same must needs be done in less time, the labour must be less." ("The Advantages etc,", p. 68.)
S. 370, Note 47
"They cannot well neglect their work; when they once begin, they must go on; they are just the same as parts of a machine." ("Child. Empl. Comm. Fourth Report", 1865, p. 247.)
S. 371, Note 49
"Each handicraftsman, being ... enabled to perfect himself by practice in one point, became ... a cheaper workman." (Ure, l.c.p. 19.)
S. 371f., Note 50
"Nous rencontrons chez les peuples parvenus à un certain degré de civilisation trois genres de divisions d'industrie: la première, que nous nommons générale, amène la distinction des producteurs en agriculteurs, manufacturiers et commerçans, elle se rapporte aux trois principales branches d'industrie nationale; la seconde, qu'on pourrait appeler spéciale, est la division de chaque genre d'industrie en espèces ... la troisième division d'industrie, celle enfin qu'on devrait qualifier de division de la besogne ou du travail proprement dit, est celle qui s'établit dans les arts et les métiers séparés ... qui s'établit dans la plupart des manufactures et des ateliers." (Skarbek, l.c.p. 84. 85.)
S. 373, Note 52
"There is a certain density of population which is convenient, both for social intercourse, and for that combination of powers by which the produce of labour is increased." (James Mill, l.c.p. 50.)
"As the number of labourers increases, the productive power of society augments in the compound ratio of that increase, multiplied by the effects of the division of labour." (Th. Hodgskin, l.c.p. 120.)
S. 374, Note 55
"Whether the Woollen Manufacture of England is not divided into several parts or branches appropriated to particular places, where they are only or principally manufactured; fine cloths in Somersetshire, coarse in Yorkshire, long ells at Exeter, soies at Sudbury, crapes at Norwich, linseys at Kendal, blankets at Whitney, and so forth!" (Berkeley, "The Querist", 1750, § 520.)
S. 375, Note 57
"...those employed in every different branch of the work can often be collected into the same workhouse, and placed at once under the view the spectator. In those great manufactures(!), on the contrary, which are destined to supply the great wants of the great body of the people, every different branch of the work employs so great a number of workmen, that it is impossible to collect them all into the same workhouse ... the division is not near so obvious." (A. Smith, "Wealth of Nations", b. I, ch. I.)
"Observe the accomodation of the most common artificer or day labourer in a civilized and thriving country etc." [I. c.]
S. 376, Note 58
"There is no longer anything which we can call the natural reward of individual labour. Each labourer produces only some part of a whole, and each part, having no value or utility of itself, there is nothing on which the labourer can seize, and say: it is my product, this I will keep for myself." ([Th. Hodgskin,] "Labour defended against the claims of Capital", Lond. 1825, p. 25.)
S. 378, Note 59
"On peut ... établir en règle générale, que moins l'autorité préside à la division du travail dans l'intérieur de la société, plus la division du travail se développe dans l'intérieur de l'atelier, et plus elle y est soumise à l'autorité d'un seul. Ainsi l'autorité dans l'atelier et celle dans la société, par rapport à la division du travail, sont en raison inverse l'une de l'autre." (Karl Marx, l.c.p. 130, 131.)
S. 379, Note 61
"Under this simple form ... the inhabitants of the country have lived since time immemorial. The boundaries of the villages have been but seldom altered; and though the villages themselves have been sometimes injured, and even desolated by war, famine, and disease, the same name, the same limits, the same interests, and even the same families, have continued for ages. The inhabitants give themselves no trouble about the breaking up and division of kingdoms; while the village remains entire, they care not to what power it is transferred or to what sovereign it devolves; its internal economy remains unchanged." (Th. Stamford Raffles, late Lieut. Gov. of Java, "The History of Java". Lond, 1817, v. I, p.285.)
S. 381, Note 62
... "La concentration des instruments de production et la division du travail sont aussi inséparables l'une de l'autre que le sont, dans le régime politique, la concentration des pouvoirs publics et la division des intérêts privée." (Karl Marx, l.c.p. 134.)
S. 381, Note 63
"... living automatons ... employed in the details of the work." ([Dugald Stewart, "Lectures on Political Economy", in "Works", v. VIII,] p. 318.)
S. 382, Note 65
"L'ouvrier qui porte dans ses bras tout un métier, peut aller partout exercer son industrie et trouver des moyens de subsister: l'autre" (...) "n'est qu'un accessoire qui, séparé de ses confrères, n'a plus ni capacité, ni indépendance, et qui se trouve forcé d'accepter la loi qu'on juge à propos de lui imposer." (Storch, l.c., édit. Petersb. 1815, t. I, p. 204.)
S. 382, Note 66
"The former may have gained what the other has lost." [A. Ferguson, l.c.p. 281.]
S. 384, Note 71
"and thinking itself, in this age of separations, may become a peculiar craft." [A. Ferguson, l.c.p. 281.]
S. 386f., Note 77
"Ciascuno prova coll' esperienza, che applicando la mano e l'ingegno sempre allo stesso genere di opere e di produtti, egli più facili, più abbondanti e migliori ne traca resultati, di quello che se ciascuno isolatamente le cose tutte a se necessarie soltanto facesse ... Dividendosi in tal maniera par la comune e privata utilità gli uomini invarie classe e condizioni." (Cesare Baccaria, "Elementi di Econ. Publica", ed. Custodi, Part. Moderna, t. Xl. p. 28.)
"The whole argument, to prove society natural" (...) "is taken from the second book of Plato's republic." [James Harris, "Dialogue concerning Happiness", London 1741, abgedruckt in 'Three Treatises etc.", 3.ed" Lond. 1772.]
S. 387, Note 78
"Allos gar t alloisin anhr epiterpetai ergois."[Homer, Odysses, XIV, 228.j
"Allos allw ep ergo kardihn iainetai."
S. 387, Note 79
"Swmasi te etoimoteroi oi autourgoi tvn anqrwpwn h crhmasi polemein" (Thuk. 1. I. c. 141). "... par wn gar to eu, para toutwn kai to autarkes."
S. 387f., Note 80
"Ou gar oimai eqelei to prattomenon thn tou prattontos scolhn perimenein, all anagkh ton prattonta tw prattomenw epakolouqein mh en parergon merei. - Anagkh. - Ek dh toutwn pleiw te ekasta gignetai kai kallion kai raon, otan eis en kata jusin kai en kaisw, scolhn twn allwn agwn, pratth." ([Plato,] De Republica", II, 2. ed., Baiter, Orelli etc.)
... "in the various operations of singeing, washing, bleaching, mangling, calendering, and dyeing. none of them can be stopped at a given moment without risk of damage ... to enforce the same dinner hour for all the workpeople might occasionally subject valuable goods to the risk of danger by incomplete operations."
S. 398, Note 99
"In the early days of textile manufactures, the locality of the factory depended upon the existence of a stream having a sufficient fall to turn a water wheel; and, although the establishment of the water mills was the commencement of the breaking up of the domestic system of manufacture, yet the mills necessarily situated upon streams, and frequently at considerable distances the one from the other, formed part of a rural rather than an urban system; and it was not until the introduction of the steam-power as a substitute for the stream, that factories were congregated in towns and localities where the coal and water required for the production of steam were found in sufficient quantities. The steam-engine is the parent of manufacturing towns." (A. Redgrave in "Reports of the Insp. of Fact. 30th April 1860", p. 36.)
S. 400f. Note 101
"... The application of power to the process of combing wool ... extensively in operation since the introduction of the 'combing machine', especially Lister's ... undoubtedly had the effect of throwing a very large number of men out of work. Wool was formerly combed by hand, most frequently in the cottage of the comber. It is now very generally combed in the factory, and hand labour is superseded, except in some particular kinds of work, in which hand-combed wool is still preferred. Many of the handcombers found employment in the factories, but the produce of the handcomber bears so small a proportion to that of the machine, that the employment of a very large number of combers has passed away." ("Rep. of Insp. of Fact. for 31st Oct. 1856", p. 16.)
S. 401, Note 102
"The principle of the factory system, then, is to substitute ... the partition of a process into its essential constituents, for the division or gradation of labour among artisans." (Ure, l.c.p. 20.)
S. 406, Note 105
..."Simple and outwardly unimportant as this appendage to lathes may appear, it is not, we believe, averring too much to state, that its influence in improving and extending the use of machinery has been as great as that produced by Watt's improvements of the steam-engine itself. Its introduction went at once to perfect all machinery, to cheapen it, and to stimulate invention and improvement," ["The Industry of Nations", Lond. 1855, Part II, p. 239.]
S. 409, Note 109
"Adam Smith nowhere undervalues the services which the natural agents and machinery perform for us, but he very justly distinguishes the nature of the value which they add to commodities ... as they perform their work gratuitously, [...] the assistance which they afford us, adds nothing to value in exchange." (Ricardo, l.c.p. 336, 337.)
S. 411, Note 111
"Il est possible" (...) "de parvenir à des connaissances fort utiles à la vie, et qu'au lieu de cette philosophie spéculative qu'on enseigne dans les écoles, on en peut trouver une pratique, par laquelle, connaissant la force et les actions du feu, de l'eau, de l'air, des astres, et de tous les autres corps qui nous environnent, aussi distinctement que nous connaissons les divers métiers de nos artisans, nous les pourrions employer en même façon à tous les usages auxquels ils sont propres, et ainsi nous rendre comme maîtres et possesseurs de la nature" ... "contribuer au perfectionnement de la vie humaine." [Descartes, "Discours de la Méthode".]
S. 414, Note 116
"These mute agents" (...) "are always the produce of much less labour than that which they displace, even when they are of the same money value." (Ricardo, l.c.p. 40.)
S. 415, Note 117
"Employers of labour would not unnecessarily retain two sets of children under thirteen ... In fact one class of manufacturers, the spinners of woollen yarn, now rarely employ children under thirteen years of ages, i.e. half-times. They have introduced improved and new machinery of various kinds which altogether supersedes [...] the employment of children" (...); "f.i.: I will mention one process as an illustration of this diminution in the number of children, wherein, by the addition of an apparatus, called a piecing machine, to existing machines, the work of six or four half-times, according to the peculiarity of each machine, can be performed by one young person" (...)"...the half-time system" ... "the invention of the piecing machine." ("Reports of Insp. of Fact. for 31st Oct. 1858", [p. 42, 43].)
S. 415, Note 118
"Machinery ... can frequently not be employed until labour (er meint Wages) rises." (Ricardo, l.c.p. 479.)
S. 417, Note 121
"The numerical increase of labourers has been great, through the growing substitution of female for male, and above all of childish for adult, labour. Three girls of 13, at wages from of 6 sh. to 8 sh. a week, have replaced the one man of mature age, of wages varying from 18 sh. to 45 sh." (Th. de Quincey, "The Logic of Politic, Econ.", Lond, 1844, Note zu p. 147.)
S. 418, Note 122
"Infant labour has been called into aid ... even to work for their own daily bread. Without strength to endure such disproportionate toil, without instruction to guide their future life, they have been thrown into a situation physically and morally polluted. [...] The Jewish historian has remarked upon the overthrow of Jerusalem by Titus, that is was no wonder it should have been destroyed, with such a signal destruction, when an inhuman mother sacrificed her own offspring to satisfy the cravings of absolute hunger." ("Public Economy Concentrated", Carlisle 1833, p. 66.)
S. 420, Note 128
"It" (...) "...showed, moreover, that while, with the described circumstances, infants perish under the neglect and mismanagement which their mothers' occupations imply, the mothers become to a grievous extent denaturalized towards their offspring - commonly not troubling themselves much at the death, and even sometimes ... taking direct measures to ensure it." [Sixth Report on Public Health", Lond. 1864, p. 34.]
S. 421, Note 133
"To push the sale of opiate ... is the great aim of some enterprising wholesale merchants. By druggists it is considered the leading article." (l.c.p. 459.)
S. 425, Note 143
"Since the general introduction of expensive machinery, human nature has been forced far beyond its average strength." (Robert Owen, "Observations on the effects of the manufacturing system", 2nd ed., London 1817, [p. 16].)
S. 425, Note 144
"It is evident [...] that the long hours of work were brought about by the circumstance of so great a number of destitute children being supplied from different parts of the country, that the masters were independent of the hands, and that, having once established the custom by means of the miserable materials they had procured in this way, they could impose it on their neighbours with the greater facility." (J. Fielden, "The Curse of the Factory System", Lond. 1836, p. 11.)
S. 426, Note 145
"Occasion ... injury to the delicate moving parts of metallic mechanism by inaction." (Ure, l.c.p. 28.)
S. 426, Note 146
"It" (... "allowance for deterioration of machinery") "is also intended to cover the loss which is constantly arising from the superseding of machines before they are worn out by others of a new and better construction." ["Times", 26. Nov. 1862.]
S. 427, Note 149
"It is self-evident, that, amid the ebbings and flowings of the market, and the alternate expansions and contractions of demand, occasions will constantly recur, in which the manufacturer may employ additional floating capital without employing additional fixed capital ... if additional quantities of raw material can be worked up without incurring an additional expense for buildings and machinery." (R. Torrens. "On Wages and Combination", Lond. 1834, p. 64.)
S. 428, Note 152
"The great proportion of fixed to circulating capital ... makes long hours of work desirable."
... "the motives to long hours of work will become greater, as the only means by which a large proportion of fixed capital can be made profitable." ([Senior, "Letters on the Factory Act", Lond. 1837,] p.11-14.)
S. 434, Note 163
"We work with more spirit, we have the reward ever before us of getting away sooner at night, and one active and cheerful spirit pervades the whole mill, from the youngest piecer to the oldest hand, and we can greatly help each other." ["Reports of the Inspectors of Factories for the Quarter ending 30th September 1844; and from 1st October 1844, to 30th April 1845", p. 21.]
S. 444, Note 183
"The physical appearance of the cotton operatives is unquestionably improved. This I attribute ... as to the men, to outdoor labour on public work." ("Rep. of. Insp. of Fact. Oct, 1863", p. 59.)
S. 445, Note 186
"Un homme s'use plus vite en surveillant quinze heures par jour l'évolution uniforme d'un mécanisme, qu'en exerçant dans le même espace de temps, sa force physique. Ce travail de surveillance, qui servirait peut-être d'utile gymnastique à l'intelligence, s'il n'était pas trop prolongé, détruit à la longue, par son excès, et l'intelligence et le corps même.' (G. de Molinari, "Études Économiques", Paris 1846, [p. 49].)
S. 451, Note 193
"The masters and the men are unhappily in a perpetual war with each other. The invariable object of the former is to get their work done as cheap as possibly; and they do not fail to employ every artifice to this purpose, whilst the latter are equally attentive to every occasion of distressing their masters into a compliance with higher demands." ([N. Forster,] "An Inquiry into the causes of the Present High Prices of Provisions", 1767, p. 61, 62.)
S. 451, Note 194
"In hac urbes, (...) "ante hos viginti circiter annos instrumentum quidam invenerunt textorium, quo solus quis plus panni et facilius conficere poterat, quam plures aequali tempore. Hinc turbae ortae et querulae textorum, tandemque usus hujus inistrumenti a magistratu prohibitus etc." (Boxhorn, "Inst. Pol.", 1663.)
S. 453, Note 196
"... Je considère donc les machines comme des moyens d'augmenter (virtuellement) le nombre des gens industrieux qu'on n'est pas obligé de nourrir... En quoi l'effet d'une machine diffère-t-il de celui de nouveaux habitants?" ([James Steuart,] Fzs. Übers., t. I, I.I, ch. XIX.)
"Machinery can seldom be used with success to abrigde the labour of an individual; more time would be loost in its construction than could be saved by its application. It is only really useful when it acts on great masses, when a single machine can assist the work of thousands. It is accordingly in the most populous countries, where there are most idle men, that it is most abundant ... It is not called into use by a scarcity of men, but by the facility with which they can be brought to work in masses." (Piercy Ravenstone, "Thoughts on the Funding System and its Effects", Lond. 1824, p. 45.)
S. 454, Note 197
"Machinery and labour are in constant competition". (Ricardo, l.c.p. 479.)
S. 454f., Note 198
"The Rev, Mr. Turner was in 1827 rector of Wilmslow, in Cheshire, a manufacturing district. The questions of the Committee on Emigration, and Mr. Turner's answers show how the competition of human labour is maintained against machinery. Question: 'Has not the use of the power-loom superseded the use of the handloom?' Answer: 'Undoubtedly; it would have superseded them much more than it has done, if the hand-loom weavers were not enabled to submit to a reduction of wages.' Question: 'But in submitting he has accepted wages which are insufficient to support him, and looks to parochial contribution as the remainder of his support?' Answer: 'Yes, and in fact the competition between the hand-loom and the power-loom is maintained out of the poor-rates.' Thus degrading pauperism or expatriation, is the benefit which the industrious receive from the introduction of machinery, to be reduced from the respectable and in some degree independent mechanic, to the cringing wretch who lives on the debasing bread of charity. This they call a temporary inconvenience," ("A Prize Essay on the comparative merits of Competition and Co-operation", Lond, 1834, p. 29.)
S. 455, Note 199
"The same cause which may increase the revenue of the country" (...)" may at the same time render the population redundant and deteriorate the condition of the labourer," (Ricardo, l.c.p. 469.)
S. 471, Note 226
"Les classes condamnées à produire et à consommer diminuent, et les classes qui dirigent le travail, qui soulagent, consolent et éclairent toute la population, se multiplient ... et s'approprient tous les bienfaits qui résultent de la diminution des frais du travail, de l'abondance des productions et du bon marché des consommations. Dans cette direction, l'espèce humaine s'élève aux plus hautes conceptions du génie, pénètre dans les profondeurs mystérieuses de la religion, établit les principes salutaires de la morale" (... de "s'approprier tous les bienfaits etc."), "les lois tutélaires de la liberté" ( ... liberté pour "les classes condamnées à produire"?) "et du pouvoir, de l'obéissance et de la justice, du devoir et de l'humanité." ("Des Systèmes d'Économie Politique etc." Par M. Ch. Ganilh, 2ème éd., Paris 1821, t. I, p.224, cf. ib. p. 212.)
S. 497, Note 269
"The rental of premises required for work rooms seems the element which ultimately determines the point, and consequently it is in the metropolis, that the old system of giving work out to small employers and families has been longest retained, and earliest returned to." (["Children's Employment Commission, II. Report",] p. 83, n. 123.)
S. 498, Note 275
"Tendency to factory system." (l.c.p. LXVII.)
"The whole employment is at this time in a state of transition, and is undergoing the same change as that effected in the lace trade, weaving etc." (l.c., n. 405.)
"A complete Revolution." (l.c.p. XLVI, n. 318.)
S.499, Note 276
"To keep up our quantity, we have gone extensively into machines wrought by unskilled labour, and every day convinces us that we can produce a greater quantity than by the old method." ("Reports of Insp. of Fact., 31st Oct, 1865", p. 13.)
S. 501f., Note 283
"... work towards the end of the week is generally much increased in duration, in consequence of the habit of the men of idling on Monday and occasionally during a part or the whole of Tuesday also." ("Child. Empl. Comm., III. Rep.", p. VI.)
"The little masters generally have very irregular hours. They lose 2 or 3 days, and then work all night to make it up... They always employ their own children if they have any." (l.c.p. VII.)
"The want of regularity in coming to work, encouraged by the possibility and practice of making up for this by working longer hours." (l.c.p. XVIII.)
"Enormous loss of time in Birmingham ... idling part of the time, slaving the rest." (l.c.p. XI.)
S. 502, Note 284
"The extension of the railway system is said to have contributed greatly to this custom of giving sudden orders, and the consequent hurry, neglect of mealtimes, and late hours of the workpeople." (["Children's Employment Commission, IV. Report",] p. XXXI.)
S. 503, Note 287
"With respect to the loss of trade by the non-completion of shipping orders in time, I remember that this was the pet argument of the factory masters in 1832 und 1833. Nothing that can be advanced now on this subject could have the force that it had then, before steam had halved all distances and established new regulations for transit. It quite failed at that time of proof when put to the test, and again it will certainly fail should it have to be tried." ("Reports of Insp. of Fact., 31st Oct, 1862", p. 54, 55.)
S. 503f., Note 289
... : "The uncertainty of fashions does increase necessitous Poor. It has two great mischiefs in it: 1st) The journeymen are miserable in winter for want of work, the mercers and masterweavers not daring to lay out their stocks to keep the journeymen imployed before the spring comes and they know what the fashion will then be; 2dly) In the spring the journeymen are not sufficient, but the master-weavers must draw in many prentices, that they may supply the trade of the kingdom in a quarter or half a year, which robs the plow of hands, drains the country of labourers, and in a great part stocks the city with beggars, and starves some in winter that are ashamed to beg." ([John Bellers,] "Essays about the Poor, Manufactures etc.", p. 9.)
S. 504, Note 293
"This could be obviated at the expense of an enlargement of the works under the pressure of a General Act of Parliament." (["Children's Employment Commission, V. Report",] p. X, n. 38.)
S. 507, Note 297
"Factory education is compulsory, and it is a condition of labour." ("Reports of Insp. of Fact., 31st Oct. 1865", p. III.)
S. 508, Note 301
"The boy is a mere substitute for steam power." ("Child. Empl. Comm., V. Rep. 1866", p.114, n. 6.)
S. 511, Note 307
"You take my life
When you do take the means whereby I live." (Shakespeare)
S. 513, Note 309
"An idle learning being little better than the Learning of Idleness ... Bodily Labour, it's a primitive institution of God ... Labour being as proper for the bodies health, as eating is for its living; for what pains a man saves by Ease, he will find in Disease... labour adds oyl to the lamp of life when thinking inflames it ...A childish silly employ" ( ...)"leaves the children's minds silly."([John Bellers,] "Proposals for raising a Colledge of Industry of all useful Trades and Husbandry", Lond. 1696, p. 12, 14, 16, 18.)
S. 514, Note 312
"Factory labour may be as pure and as excellent [...] as domestic labour, and perhaps more so." ("Reports of Insp. of Fact., 31st Oct. 1865", p.129.)
S. 528, Note 324
"You divide the People into two hostile camps of clownish boors and emasculated dwarfs. Good heavens! a nation divided into agricultural and commercial interests calling itself sane, nay styling itself enlightened and civilized, not only in spite of, but in consequence of this monstrous and unnatural division." (David Urquhart, l.c.p. 119.)
S. 529, Note 325
"... That the produce of land increases caeteris paribus in a diminishing ratio to the increase of the labourers employed", (...) "'is the universal law of agricultural industry'..,." (J. St. Mill, "Principles of Political Economy", vol. I, p. 17.]
5. ABSCHNITT
S. 534, Note 1
"The very existence of the master-capitalists as a distinct class is dependent on the productiveness of industry." (Ramsay, l.c.p.206.)
"If each man's labour were but enough to produce his own food, there could be no property." (Ravenstone. l.c.p. 14.)
S. 535, Note 2
"Among the wild Indians in America, almost every thing is the labourer's, 99 parts of an hundred are to be put upon the account of Labour: In England, perhaps the labourer has not <sup>2</sup>/<sub>3</sub>." ("The Advantages of the East India Trade etc.", p. 72, 73.)
S. 536, Note 4
"The first" (natural wealth), "as it is most noble and advantageous, so doth it make the people careless, proud, and given to all excesses; whereas the second enforceth vigilancy, literature, arts and policy." ("England's Treasure by Foreign Trade. Or the Balance of our Foreign Trade is the Rule of our Treasure. Written by Thomas Mun, of London, Merchant, and now published for the common good by his son John Mun", Lond, 1669, p. 181, 182.)
"Nor can I conceive a greater curse upon a body of people, than to be thrown upon a spot of land, where the productions for subsistence and food were, in great measure, spontaneous, and the climate required or admitted little care for raiment and covering ... there may be an extreme on the other side. A soil incapable of produce by labour is quite as bad as a soil that produces plentifully without any labour." ([N. Forster,] "An Inquiry into the Present High Price of Provisions", Lond. 1767, p. 10.)
S. 537, Note 5
"Le solstice est le moment de l'année où commence la crue du Nil, et celui que les Égyptiens ont dû observer avec le plus d'attention ... C'était cette année tropique qu'il leur importait de marquer pour se diriger dans leurs opérations agricoles. Ils durent donc chercher dans le ciel un signe apparent de son retour." (Cuvier, "Discours sur les révolutions du globe", éd. Hoefer, Paris 1863, p. 141.)
S. 537f., Note 7
"There are no two countries, which furnish an equal number of the necessaries of life in equal plenty, and with the same quantity of labour. Men's wants increase or diminish with the severity or temperateness of the climate they live in; consequently the proportion of trade which the inhabitants of different countries are obliged to carry on through necessity, cannot be the same, nor is it practicable to ascertain the degree of variation farther than by the Degrees of Heat and Cold; from whence one may make this general conclusion, that the quantity of labour required for a certain number of people is greatest in cold climates, and least in hot ones; for in the former men not only want more clothes, but the earth more cultivating than in the latter." ([J. Massie,] "An Essay an the Governing Causes of the Natural Rata of Interest", Lond. 1750, p. 59.)
S. 538, Note 8
"Chaque travail doit" (...) "laisser un excédant." (Proudhon)
S. 546, Note 11
"When an alteration takes place in the productiveness of industry, and that either more or less is produced by a given quantity of labour and capital, the proportion of wages may obviously vary, whilst the quantity, which that proportion represents, remains the same, or the quantity may vary, whilst the proportion remains the same." ([J. Cazenove,] "Outlines of Political Economy etc,", p. 67.)
S. 548, Note 12
"All things being equal, the English manufacturer can turn out a considerably larger amount of work in a given time than a foreign manufacturer, so much as to counterbalance the difference of the working days, between 60 hours a week here and 72 or 80 elsewhere." ("Reports of Insp. of Fact, for 31st Oct, 1855", p. 65.)
S. 549, Note 13
"There are compensating circumstances ... which the working of the Ten Hours' Act has brought to light." ("Reports of Insp. of Fact. for 31st October 1848", p. 7.)
S. 549, Note 14
"The amount of labour which a man had undergone in the course of 24 hours might be approximately arrived at by an examination of the chymical changes which had taken place in his body, changed forms in matter indicating the anterior exercise of dynamic force." (Grove, "On the Correlation of Physical Forces", [p. 308, 309].)
S. 551, Note 15
"Corn and Labour rarely march quite abreast; but there is an obvious limit, beyond which they cannot be separated. With regard to the unusual exertions made by the labouring classes in periods of dearness, which produce the fail of wages noticed in the evidence" (nämlich vor den Parliamentary Committees of Inquiry 1814/15), "they are most meritorious in the individuals, and certainly favour the growth of capital. But no man of humanity could wish to see them constant and unremitted. They are most admirable as a temporary relief; but if they were constantly in action, effects of a similar kind would result from them, as from the population of a country being pushed to the very extreme limits of its food." (Malthus, "Inquiry into the Nature and Progress of Rent", Lond. 1815, p. 48, Note.)
S. 551f, Note 16
"A principal cause of the increase of capital, during the war, proceeded from the greater exertions, and perhaps the greater privations of the labouring classes, the most numerous in every society. More women and children were compelled, by necessitous circumstances, to enter upon laborious occupations; end former workmen were, from the same cause, obliged to devote e greater portion of their time to increase production." ("Essays on Political Econ. in which are illustrated the Principal Causes of the Present National Distress", London 1830, p. 248.)
S. 556, Note 20
... "une richesse indépendante et disponible, qu'il" (...) "n'a point achetée et qu'il vend." (Turgot, "Réflexions sur la Formation et la Distribution des Richesses", p. 11.)
6. ABSCHNITT
S. 557, Note 21
"Mr. Ricardo, ingeniously enough, avoids a difficulty which, on a first view, threatens to encumber his doctrine, that value depends on the quantity of labour employed in production. If this principle is rigidly adhered to, it follows that the value of labour depends on the quantity of labour employed in producing it - which is evidently absurd. By a dexterous turn, therefore, Mr. Ricardo makes the value of labour depend on the quantity of labour required to produce wages; or, to give him the benefit of his own language, he maintains, that the value of labour is to be estimated by the quantity of labour required to produce wages; by which he means the quantity of labour required to produce the money or commodities given to the labourer. This is similar to saying, that the value of cloth is estimated, not by the quantity of labour bestowed on its production, but by the quantity of labour bestowed on the production of the silver, for which the cloth is exchanged." ([S. Bailey,] "A Critical Dissertation on the Nature etc. of Value", p. 50, 51.)
S. 558, Note 22
"If you call labour a commodity, it is not like a commodity which is first produced in order to exchange, and then brought to market where it must exchange with other commodities according to the respective quantities of each which there may be in the market at the time; labour is created at the moment it is brought to market; nay, it is brought to market before it is created." ("Observations on some verbal disputes etc.", p. 75, 76.)
S. 558, Note 23
"Treating Labour as a commodity, and Capital, the produce of labour, as another, then, if the values of those two commodities were regulated by equal quantities of labour, a given amount of labour would ... exchange for that quantity of capital which had been produced by the same amount of labour; antecedent labour [...] would ... exchange for the same amount as present labour, [...] But the value of labour, in relation to other commodities ... is determined not by equal quantities of labour." (E. G. Wakefield in s. Edit. von A. Smiths, "Wealth of Nations", Lond, 1835. v. I, p. 230. 231, Note.)
S. 558 f., Note 24
"Il a fallu convenir" (...) "que toutes les fois qu'il échangerait du travail fait contre du travail à faire, le dernier" (le capitaliste) "aurait une valeur supérieure au premier" (le travailleur). (Simonde (i.e. Sismondi), "De la Richesse Commerciale", Genève 1803, t. I, p. 37.)
S. 559, Note 25
"Labour, the exclusive standard of value ... the creator of all wealth, no commodity." (Th. Hodgskin, l.c.p. 186.)
S. 559f., Note 26
"Le travail est dit valoir, non pas en tant que marchandise lui-même, mais en vue des valeurs qu'on suppose renfermées puissanciellement en lui. Le valeur du travail est une expression figurée etc." ... "Dans le travail-marchandise, qui est d'une réalité effrayante, il ne voit qu'une ellipse grammaticale. Donc toute la société actuelle, fondée sur le travail marchandise, est désormais fondée sur une licence poétique, sur une expression figurée. La société veut-elle 'éliminer tous les inconvénients' qui la travaillent, eh bien! qu'elle élimine les termes malsonnants, qu'elle change de langage, et pour cela elle n'a qu'a s'adresser à l'Académie pour lui demander une nouvelle édition de son dictionnaire." (K. Marx, "Misère de la Philosophie", p. 34, 35.)
"C'est ce qu'une chose vaut". "La valeur d'une chose exprimée en monnaie." Und warum hat "le travail de la terre ... une valeur? Parce qu'on y met un prix." (J. B. Say]
S. 566, Note 31
"The price of labour is the sum paid for a given quantity of labour." (Sir Edward West, "Price of Corn and Wages of Labour", Lond. 1826, p. 67.)
S. 566. Note 32
"The wages of labour [...] depend upon the price of labour and the quantity of labour performed ... An increase in the wages of labour does not necessarily imply an enhancement of the price of labour. From fuller employment, and greater exertions, the wages of labour may be considerably increased, while the price of labour may continue the same." (West, l.c.p. 67. 68 u. 112.)
S. 567, Note 33
"It is the quantity of labour and not the price of it" (...). "that is determined by the price of provisions and other necessaries: reduce the price of necessaries very low, and of course you reduce the quantity of labour in proportion ... Master-manufacturers know, that there are various ways of raising and falling the price of labour, besides that of altering its nominal amount <im Original: value>." ["Essay on Trade and Commerce p. 48 u. 61.]
"The labourer [...] is principally interested in the amount of wages." ([N. W. Senior, "Three Lectures on the Rate of Wages", Lond. 1830.] p. 15.)
S. 570, Note 39
"It is a very notable thing, too, that where long hours are the rule, small wages are also so." ("Rep. of Insp. of Fact.. 31st Oct. 1863". p. 9.)
"The work which obtains the scanty pittance of food is for the most part excessively prolonged." ("Public Health. Sixth Rep. 1863", p. 15.)
S. 571, Note 42
"... he would very shortly be replaced by somebody who would work any length of time and thus be thrown out of employment." ("Reports of Insp. of Fact., 31st Oct. 1848". Evidence, p. 39. n. 58.)
"If [...] one man performs the work of two ... the rate of profits will generally be raised ... in consequence of the additional supply of labour having diminished its price." (Senior, l.c.p. 15.)
S. 574, Note 45
"The system of piece-work illustrates an epoch in the history of the working man; it is half-way between the position of the mere day-labourer, depending upon the will of the capitalist, and the cooperative artisan, who in the not distant future promises to combine the artisan and the capitalist in his own person. Piece-workers are in fact their own masters, even whilst working upon the capital of the employer." (John Watts, "Trade Societies and Strikes, Machinery and Cooperative Societies", Manchester 1865, p. 52, 53.)
S. 575, Note 47
"A factory employs 400 people, the half of which work by the piece, and have a direct interest in working longer hours. The other 200 are paid by the day, work equally long with the others, and get no more money for their overtime ... The work of these 200 people for half an hour a day is equal to one person's work for 50 hours, or <sup>5</sup>/<sub>6</sub> of one person's labour in a week, and is a positive gain to the employer." ("Reports of Insp. of Fact., 31st October 1860", p. 9.)
"Overworking, to a very considerable extent, still prevails; and, in most instances, with that security against detection and punishment which the law itself affords. I have in many former reports [...] shown ... the injury to all the workpeople who are not employed on piece-work, but receive weekly wages." (Leonard Horner in "Reports of Insp. of Fact., 30th April 1859", p. 8, 9.)
S. 576, Note 48
"Le salaire peut se mesurer de deux manières; ou sur la durée du travail, ou sur son produit." ("Abrégé élémentaire des principes de l'Écon. Pol.", Paris 1796, p. 32.) Verfasser dieser anonymen Schrift: G. Garnier.
S. 576f., Note 49
"So much weight of [...] cotton is delivered to him" (the spinner), "and he has to return by a certain time, in lieu of it, a given weight of twist or yarn, of a certain degree of fineness, and he is paid so much per pound for all that he so returns. If his work is defective in quality, the penalty fails on him; if less in quantity than the minimum fixed for a given time, he is dismissed and an abler operative procured." (Ure, l.c.p. 316, 317.)
S.577, Note 50
"It is when work passes through several hands, each of which is to take a share of profits, while only the last does the work, that the pay which reaches the workwoman in miserably disproportioned." ("Child. Empl. Comm. II. Rep.", p. LXX. n. 424.)
S. 577, Note 51
"It would [...] be a great improvement to the system of piece-work, if all the men employed on a job were partners in the contract, each according to his abilities, instead of one man being interested in overworking his fellows for his own benefit." (["Watts, "Trade Societies and Strikes ...",] p. 53.)
S. 578, Note 52
"All those who are paid by piece-work ... profit by the transgression of the legal limits of work. This observation as to the willingness to work overtime, is especially applicable to the women employed as weavers and reelers." ("Rep. of Insp. of Fact., 30th April 1858", p. 9.)
S. 578. Note 53
"Where the work in any trade is paid for by the piece at so much per job ... wages may very materially differ in amount ... But in work by the day there is generally an uniform rate ... recognized by both employer and employed as the standard of wages for the general run of workmen in the trade." (Dunning, l.c.p. 17.)
S. 579f., Note 55
"Combien de fois n'avons-nous pas vu, dans certains ateliers, embaucher, beaucoup plus d'ouvriers que ne le demandait le travail à mettre en main? Souvent, dans la prévision d'un travail aléatoire, quelquefois même imaginaire, on admet des ouvriers: comme on les paie aux pièces, on se dit qu'on ne court aucun risque, perce que toutes les pertes de temps seront à la charge des inoccupés." (H. Gregoir, "Les Typographes devant le Tribunal Correctionnel de Bruxelles", Bruxelles 1865, p. 9.)
S. 581, Note 60
"The productive power of his spinning-machine is accurately measured, and the rate of pay for work done with it decreases ''with'', though not ''as'', the increase of its productive power." (Ure, l.c.p. 317.)
"By this increase, the productive power of the machine will be augmented one-fifth. When this event happens, the spinner will not be paid at the same rate for work done as he was before; but as that rate will not be diminished in the ratio of one-fifth, the improvement will augment his money earnings for any given number of hours' work ... The foregoing statement requires a certain modification ... the spinner has to pay something for additional juvenile aid out of his additional sixpence, [...] accompanied by displacing a portion of adults", (l.c.p. 320. 321.)
S. 582, Note 62
... "to prosecute for intimidation the agents of the Carpet Weavers Trades Union, Bright's partners had introduced new machinery which would turn out 240 yards of carpet in the time and with the labour (!) previously required to produce 160 yards. The workmen had no claim whatever to share in the profits made by the investment of their employer's capital in mechanical improvements. Accordingly, Messrs. Bright proposed to lower the rate of pay from 1<sup>1</sup>/<sub>2</sub> d. per yard to 1 d., leaving the earnings of the men exactly the same as before for the same labour. But there was a nominal reduction, of which the operatives, it is asserted, hat not fair warning before hand." ["The Standard", London, vom 26. Oktober 1861.]
S. 583, Note 64
"It is not accurate to say that wages" (...) "are increased, because they purchase more of a cheaper article." (David Buchanan in seiner Ausgabe von A Smiths "Wealth etc.", 1814, v. I, p. 417, Note.)
5.584f., Note 65
"It deserves likewise to be remarked, that although the apparent price of labour is usually lower in poor countries, where the produce of the soil, and grain in general, is cheap; yet it is in fact for the most part really higher than in other countries. For it is not the wages that is given to the labourer per day that constitutes the real price of labour, although it is its apparent price. The real price is that which a certain quantity of work performed actually costs the employer; and considered in this light, labour ii in almost all cases cheaper in rich countries then in those that are poorer, although the price of grain, and other provisions, is usually much lower in the last than in the first ... Labour estimated by the day, is much lower in Scotland than in England; ... Labour by the piece is generally cheaper in England." (James Anderson, "Observations on the means of exciting a spirit of National Industry etc.", Edinb. 1777, p. 350, 351.)
"Labour being dearer in Ireland than it is in England ... because the wages are so much lower." (Nr. 2074 in "Royal Commission on Railways, Minutes", 1867.)
7. ABSCHNITT
S. 592, Note 2
"Wages as well as profits are to be considered each of them as really a portion of the finished product." (Ramsay, l.c.p. 142.)
S. 593, Note 3
"When capital is employed in advancing to the workman his wages, it adds nothing to the funds for the maintenance of labour." (Cazenove in Note zu seiner ed. von Malthus' "Definitions in Polit. Econ.", London 1853, p.22.)
S. 594, Note 4a
"Though the manufacturer" (i. e. Manufakturarbeiter) "has his wages advanced to him by his master, he in reality costs him no expense, the value of these wages being generally reserved <Bei Smith: restored>, together with a profit, in the improved value of the subject upon which his labour is bestowed." (A. Smith l.c., Book II, ch. III, p. 355.)
S. 596, Note 6
"It is true indeed that the first introducing a manufacture emploies many poor, but they cease not to be so, and the continuance of it makes many." ("Reasons for a limited Exportation of Wool", Lond. 1677, p. 19.)
"The farmer now absurdly asserts, that he keeps the poor. They are indeed kept in misery." ("Reasons for the late Increase of the Poor Rates: or a comparative view of the prices of labour sod provisions". Lond. 1777, p. 31.)
S. 599, Note 13
"That letter [...] might be looked upon as the manifesto of the manufacturers." (Ferrand, Motion über den cotton famine, Sitzung des H. o. C. vom 27. April 1863.)
S. 603, Note 17
L'ouvrier demandait de la subsistance pour vivre, le chef demandait du travail pour gagner." (Sismondi, l.c.p. 91.)
S. 605, Note 21
"Accumulation of Capital: the employment of a portion of revenue as capital," (Malthus, "Definitions etc.", ed, Cazenove. p. 11.)
"Conversion of revenue into Capital," (Malthus, "Princ. of Pol. Econ.", 2nd ed., Lond. 1836, p. 320.)
S. 608, Note 21c
"Le travail primitif auquel son capital a dû sa naissance." (Sismondi, l.c. éd. Paris, t. I, p. 109.)
S. 614, Note 25
"Capital", viz: "[...] accumulated wealth [...] employed with a view to profit," (Malthus l.c.[p. 262].)
"Capital ... consists of wealth saved from revenue, and used with a view to profit." (R. Jones, "Text-book of lectures on the Political Economy of Nations", Hertford 1852, p. 16.)
S. 614, Note 26
"The possessors of surplus produce or capital." ("The Source and Remedy of the National Difficulties. A Latter to Lord John Russell", Lond. 1821, [p. 4.])
S. 614, Note 27
"Capital, with compound interest on every portion of capital saved, is so all engrossing, that all the wealth in the world from which income is derived, has long ago become the interest on capital." (London "Economist", 19. July 1851.)
S. 615, Note 28
"No political economist of the present day can by saving mean mere hoarding: and beyond this contracted and insufficient <Bei Malthus: inefficient> proceeding, no use of the term in reference to the national wealth can well be imagined, but that which must arise from a different application of what is saved, founded upon a real distinction between the different kinds of labour maintained by it." (Malthus, l.c.p. 38, 39.)
S. 615, Note 29
"Accumulation of stocks ... non-exchange ... overproduction," (Th. Corbet, l.c.p. 104.)
S. 616, Note 31
"The capital itself in the long run becomes entirely wages, and when replaced by the sale of produce becomes wages again." [J.. St. Mill]
S. 617, Note 32
"Il est impossible de résoudre le prix nécessaire dans ses éléments les plus simples." (Storch, l.c., Petersb. Édit. 1815, t. II. p. 141, Note.)
S. 621, Note 37
"Les épargnes des riches se font aux dépens des pauvres."
S. 623 f., Note 43
"No one ... will sow his wheat, f.i., and allow it to remain a twelvemonth in the ground, or leave his wine in a cellar for years, instead of consuming these things or their equivalent at once - unless he expects to acquire additional value etc." (Scrope, "Polit. Econ.", edit. von A. Potter, New-York 1841, p. 133.)
S. 624, Note 44
"La privation que s'impose le capitaliste, en prêtant" (...) "ses instruments de production au travailleur au lieu d'en consacrer la valeur à son propre usage, en la transformant en objets d'utilité ou d'agrément." (G. de Molinari, l.c.p. 36.)
S. 624, Note 45
"La conservation d'un capital exige ... un effort constant pour résister à la tentation de le consommer." (Courcelle-Seneuil. l.c.p. 20.)
S. 624f., Note 46
"The particular classes of income which yield the most abundantly to the progress of national capital, change at different stages of their progress, and are therefore entirely different in nations occupying different positions in that progress ... Profits... unimportant source of accumulation, compared with wages and rents, in the earlier stages of society ... When a considerable advance in the powers of national industry has actually taken place, profits rise into comparative importance as a source of accumulation." (Richard Jones, "Textbook etc.", p. 16, 21.)
S. 633f., Note 60
"Quant à la difficulté qu'élève Mr. Ricardo en disant que, per des procédés mieux entendus, un million de personnes peuvent produire deux fois, trois fois autant de richesses, sans produire plus de valeurs, cette difficulté n'est pas une lorsque l'on considère, ainsi qu'on le doit, la production comme un échange dans lequel on donne les services productifs de son travail, de sa terre, et de ses capitaux, pour obtenir des produits. C'est par le moyen de ces services productifs que nous acquérons tous les produits qui sont au monde. [...] Or ... nous sommes d'autant plus riches, nos services productifs ont d'autant plus de valeur, qu'ils obtiennent dans l'échange appelé production, une plus grande quantité de choses utiles." (J. B. Say. "Lettres à M. Malthus", Paris 1820, p. 168, 169.)
"... parce que la concurrence les" (les producteurs) "oblige à donner les produits pour ce qu'ils leur coûtent." [l.c. p. 169.]
"Telle est, monsieur, la doctrine bien liée sans laquelle il est impossible, je le déclare, d'expliquer les plus grandes difficultés de l'économie politique et notamment, comment il se peut qu'une nation soit plus riche lorsque ses produits diminuent de valeur, quoique la richesse soit de la valeur." (l.c.p. 170.)
"Si vous trouvez une physionomie de paradoxe à toutes ces propositions, voyez les choses qu'elles expriment, et j'ose croire qu'elles vous paraîtront fort simples et fort raisonnables." ... ("An Inquiry into those Principles respecting the Nature of Demand etc.", p. 110.)
S. 642, Note 70
"A égalité d'oppression des masses, plus un pays a de prolétaires et plus il est riche." (Colins, "L'Économie Politique, Source des Révolutions et des Utopies prétendues Socialistes", Paris 1857, t. III, p. 331.)
S. 644, Note 75
"Socios collegiorum maritos esse non permittimus, sed statim postquam quis uxorem duxerit, socius collegii desinat esse." ("Reports of Cambridge University Commission", p. 172.)
S. 660, Note 79
"The demand for labour depends on the increase of circulating and not of fixed capital. Were it true that the proportion between these two sorts of capital is the same at all times, and in all circumstances, then, indeed, it follows that the number of labourers employed is in proportion to the wealth of the state. But such a proposition has not the semblance of probability. As arts are cultivated, and civilisation is extended, fixed capital bears a larger and larger proportion to circulating capital. The amount of fixed capital employed in the production of a piece of British muslin is at less a hundred, probably a thousand times greater than that employed in a similar piece of Indian muslin. And the proportion of circulating capital is a hundred or thousand times less ... the whole of the annual savings [...], added to the fixed capital [...], would have no effect in increasing the demand for labour." (John Barton, "Observations on the circumstances which influence the Condition of the Labouring Classes of Society", Land. 1817, p.16, 17.)
"The same cause which may increase the net revenue of the country may at the same time render the population redundant, and deteriorate the condition of the labourer." (Ricardo, l.c.p. 469.)
... "the demand" (for labour) "will b" in a diminishing ratio" (l.c. p. 480. Note.)
"The amount of capital devoted to the maintenance of labour may vary, independently of any changes in the whole amount of capital ... Great fluctuations in the amount of employment, and great suffering may [...] become more frequent as capital itself becomes more plentiful." (Richard Jones, "An Introductory Lecture on Pol. Econ.", Lond. 1833, p. 12.)
"Demand" (for labour) "will rise ... not in proportion to the accumulation of the general capital ... Every augmentation, therefore, to the national stock destined for reproduction, comes, in the progress of society, to have less and less influence upon the condition of the labourer." (Ramsay, l.c.p. 90, 91.)
S. 665 f., Note 83
"The adult operatives at this mill have been asked to work from 12 to 13 hours per day, while there are hundreds who are compelled to be idle who would willingly work partial time, in order to maintain their families and save their brethren from a premature grave through being overworked." ("Reports of Insp. of Fact., 31st Oct. 1863", p. 8.)
S. 671, Note 85
"It does not appear absolutely true to say that demand will always produce supply just at the moment when it is needed. It has not done so with labour, for much machinery has been idle last year for want of hands." ("Report of Insp. of Fact, for 31st Oct. 1866", p. 81.)
S. 672 f., Note 87
"Poverty [...] seems [...] favourable to generation." (A. Smith)
"Iddio fa che gli uomini che esercitano mestieri di prima utilità nascono abbondantemente." (Galiani. l.c.p. 78.)
"Misery, up to the extreme point of famine and pestilence, instead of checking, tends to increase population." (S. Laing, "National Distress", 1844, p. 69.)
S. 675, Note 88
"De jour en jour il devient donc plus clair que les rapports de production dans lesquels se meut la bourgeoisie n'ont pas un caractère un, un caractère simple, mais un caractère de duplicité; que dans les mêmes rapports dans lesquels se produit la richesse, la misère se produit aussi; que dans les mêmes rapports dans lesquels il y a développement des forces productives, il y a une force productive de répression; que ces rapports ne produisent la richesse bourgeoise, c'est à dire la richesse de la classe bourgeoise, qu'en anéantissant continuellement la richesse des membres intégrants de cette classe et en produisant un prolétariat toujours croissant." (Karl Marx, "Misère de la Philosophies", p. 116.)
S. 675f., Note 89
"In luoco di progettar sistemi inutili per la felicità de' popoli, mi limiterò a investigare la ragione della loro infelicità." [G. Ortes, "Della Economia Nazionale libri sei 1874", bei Custodi, Parte Moderna, t. XXI, p. 32.]
S. 682, Note 105
"Voilà l'homme en effet. Il va du blanc au noir.
Il condamne au matin ses sentiments du soir.
Importun à tout autre, à soi même incommode,
Il change à tous moments d'esprit comme de mode." ([Boileau, zitiert bei H. Roy,] "The Theory of Exchanges etc.", Lond. 1764, p. 135.)
S. 684, Note 108
"... those employed in every different branch of the work can often be collected into the same workhouse."
S. 702, Note 140
"The nominal price of day-labour is at present no more than about four times, or at most five times higher than it was in the year 1514. But the price of corn is Seven times, and of flesh-meat and raiment about fifteen times higher. [...] So far, therefore, has the price of labour been even from advancing in proportion to the increase in the expences of living, that it does not appear that it bears now half the proportion to those expences that it did bear." [Dr. Richard Price, "Observations on Reversionary Payments", 6. ed. By W. Morgan, Lond. 1803, v. II, p. 159.]
S. 721, Note 169
"The heaven-born employment of the hind gives dignity even to his position. He is not a Slave, but a soldier of peace, and deserves his place in married man's quarters, to be provided by the landlord, who bas claimed a power of enforced labour similar to that the country demands of a military soldier. He no more receives market-price for his work than does a soldier. Like the soldier he is caught young, ignorant, knowing only his own trade and his own locality. Early marriage and the operation of the various laws of settlement affect the one as enlistment and the Mutiny Act affect the other." (Dr. Hunter, l.c.p. 132.)
S. 722, Note 170
"Mal vêtus, logés dans des trous,
Sous les combles, dans les décombres,
Nous vivons avec les hiboux
Et les larrons, amis des ombres." [Pierre Dupont, "Ouvriers", 1846.]
S. 745, Note 191
"La paysan y (en Silésie) est serf." "On n'a pas pu encore engager les Silésiens au partage des communes, tandis que dans la nouvelle Marche, in n'y a guère de village où ce partage ne soit exécuté avec le plus grand succès." (Mirabeau, "De la Monarchie Prussienne", Londres 1788, t. II, p. 125, 126.)
S. 748, Note 194
"The quantity of land assigned" (...) "would now be judged too great for labourers, and rather as likely to convert them into small farmers." (George Roberts, "The Social History of the People of the Southern Counties of England in past centuries", Lond. 1856, p. 184.)
S. 749, Note 195
"The right of the poor to share in the tithe, is established by the tenour of ancient statutes." (Tuckett, I. c., v. II, p. 804, 805.)
S. 751, Note 199
"I most lament the loss of our yeomanry, that set of men, who really kept up the independence of this nation; and sorry I am to see their lands now in the hands of monopolizing lords, tenanted out to small farmers, who hold their leases on such conditions as to be little better than vassals ready to attend a summons on every mischievous occasion." [J. Arbuthnot, "Inquiry into the connection between the present price of provisions and of farms", Lond. 1773, p. 139.]
S. 751, Note 200
"The large grant of lands in Ireland to Lady Orkney, in 1695, is a public instance of the king's affection, and the lady's influence ... Lady Orkney's endearing offices, are supposed to have been - foeda labiorum ministeria." ("The charakter and behaviour of King William, Sunderland etc. as represented in Original Letters to the Duke of Shrewsbury from Somers, Halifax, Oxford, Secretary Vernon etc.")
S. 755, Note 212
"Working men are driven from their cottages, and forced into the towns to seek for employment; - but then a larger surplus is obtained, and thus Capital is augmented." ([R. B. Seeley,] "The Perils of the Nation", 2nd ed., Lond. 1843, p. XIV.)
S. 760f., Note 220
"La lin fait donc une des grandes richesses du cultivateur dans le Nord de l'Allemagne. Malheureusement pour l'espèce humaine, ce n'est qu'une ressource contre la misère, et non un moyen de bien-ètre. Les impôts directs, les corvées, les servitudes de tout genre, écrasent le cultivateur allemand, qui paie encore des impôts indirects dans tout ce qu'il achète ... et pour comble de ruine, il n'ose pas vendre ses productions où et comme il le veut; il n'ose pas acheter ce dont il a besoin aux marchands qui pourraient le lui livrer au meilleur prix. Toutes cas causes le ruinent insensiblement, et il se trouverait hors d'état de payer les impôts directs à l'échéance sans la filerie; elle lui offre une ressource, en occupant utilement sa femme, ces enfants, ses servants, ses valets, et lui-même: mais quelle pénible vie, même aidée de ce secours! En été, il travaille comme un forçat au labourage et à la récolte; il se couche à 9 heures et se lève à deux, pour suffire aux travaux; en hiver il devrait réparer ses forces par un plus grand repos; mais il manquera de grains pour le pain et les semailles, s'il se défait des denrées qu'il faudrait vendre pour payer les impôts. Il faut donc filer pour suppléer à ce vide ... il faut y apporter la plus grande assiduité. Aussi le paysan se couche-t-il en hiver à minuit, une heure, et se lève à cinq ou six; ou bien il se couche à neuf, et se lève à deux, et cela tous les jours de sa vie si ce n'est le dimanche. Cet excès de veille et de travail usent la nature humaine, et de là vient qu'hommes et femmes vieillissent beaucoup plutôt dans les campagnes que dans les villes." (Mirabeau, l.c., t. III, p. 212 sqq.)
S. 766, Note 222
"Whenever the legislature attempts to regulate the differences between masters and their workmen, its counsellors are always the masters." "L'esprit des lois, c'est la propriété."
S. 769f., Note 225
"L'anéantissement de toutes expèces de corporations du même état et profession étant l'une des bases fondamentales de la constitution française, il est déféndu de les rétablir de fait sous quelque prétexte et sous quelque forme que ce soit." ... "des citoyens attachés aux mêmes professions, arts et métiers prenaient des délibérations, faisaient entre eux des conventions tendantes à refuser de concert ou à n'accorder qu'à un prix déterminé le secours de leur industrie ou de leurs travaux, les dites délibérations et conventions ... seront déclarées inconstitutionnelles, attentatoires à la liberté et à la déclaration des droits de l'homme etc." ("Révolutions de Paris", Paris 1791, t. III, p. 523.)
S. 772, Note 228
Knight: "You, my neighbour, the husbandman, you Maister Mercer, and you Goodman Copper, with other artificers, may save yourselves metely well. For as much as all things are deerer than they were, so much do you arise in the pryce of your wares and occupations that yee sell agayne. But we have nothing to sell where by we might advance ye pryce there of, to countervaile those things that we must buy agayne." ... "I pray you, what be those sorts that ye meane. And, first, of those that yee thinke should have no base hereby?" - Doktor: "I meane all these that live by buying and selling, for, as they buy deare, they sell thereafter." -Knight: "What is the next sorte that yee say would win by it?" - Doctor: "Marry, all such as have takings or fearmes in their owne manurance" (d.h. cultivation) "at the old rent, for where they pay after the olde rate, they sell after the newe - that is, they paye for their lande good cheape, and sell all things growing thereof deare ..." Knight: "What sorte is that which, ye sayde should have greater losse hereby, than these men had profit?" - Doctor: "It is all noblemen, gentlemen, and all other that live either by a stinted rent or stypend, or do not manure" (cultivate) "the ground, or doe occupy no buying and selling." [William Stafford, "A Compendious or Briefe Examination of Certayne Ordinary Complaints of Diverse of our Countrymen in these our Days", London 1581.]
S. 772, Note 229
"C'est li compte que messire Jacques de Thoraisse, chevalier chastelain sor Besançon rent es seigneur tenant les comptes à Dijon pour monseigneur le duc et comte de Bourgoigne, des rentes appartenant à la dite chastellenie, depuis XXVe jour de décembre MCCCLIX jusqu'au XXVIIIe jour de décembre MCCCLX." (Alexis Monteil, "Histoire des Matériaux manuscrits etc.", p. 234, 235.)
S. 774, Note 232
"Je permettrai", ... "que vous ayez l'honneur de me servir, à condition que vous me donnez le peu qui vous reste pour la peine que je prends de vous commander." (J. J. Rousseau, "Discours sur l'Économie Politique". (Genève 1760, p. 70].)
S. 775f., Note 234
"Twenty pounds of wool converted unobtrusively into the yearly clothing of a labourer's family by its own industry in the intervals of other work - this makes no show; but bring it to market, send it to the factory, thence to the broker, thence to the dealer, and you will have great commercial operations, and nominal capital engaged to the amount of twenty times its value ... The working class is thus emerced to support a wretched factory population, a parasitical shopkeeping class, and a fictitious commercial, monetary and financial system." (David Urquhart, l.c.p. 120.)
S. 783, Note 243b
"Si les Tartares inondaient l'Europe aujourd'hui, il faudrait bien des affaires pour leur faire entendre ce que c'est qu'un financier parmi nous." (Montesquieu, "Esprit des lois", t. IV, p. 33, éd. Londres 1769.)
S. 790, Note 251
"Nous sommes [...] dans une condition tout-à-fait nouvelle de la société... nous tendons à séparer [...] toute espèce de propriété d'avec toute espèce de travail." (Sismondi, "Nouveaux Principes de l'Écon. Polit.", t. II, p. 434.)
S. 798, Note 268
"... Dans les colonies où l'esclavage a été aboli sans que le travail forcé se trouvait remplacé par une quantité équivalente de travail libre, on a vu s'opérer la contrepartie du fait qui se réalise tous les jours sous nos yeux. On a vu les simples travailleurs exploiter à leur tour les entrepreneurs d'industrie, exiger d'eux des salaires hors de toute proportion avec la part légitime qui leur revenait dans le produit. Les planteurs, ne pouvant obtenir de leurs sucres un prix suffisant pour couvrir la hausse de salaire, ont été obligés de fournir l'excédant, d'abord sur leurs profits, ensuite sur leurs capitaux mêmes. Une foule de planteurs ont été ruinés de la sorte, d'autres ont fermé leurs ateliers pour échapper à une ruine imminente ... Sans doute, il vaut mieux voir périr des accumulations de capitaux, que des générations d'hommes" (...) "mais ne vaudrait-il pas mieux que ni les uns ni les autres périssent?" (Molinari, l.c.p. 51, 52.)
S. 800, Note 272
"C'est, ajoutez-vous, grâce à l'appropriation du sol et des capitaux que l'homme, qui n'a que ses bras, trouve de l'occupation, et se fait un revenu ... c'est au contraire, grâce à l'appropriation individuelle du sol qu'il se trouve des homme n'ayant que leurs bras ... Quand vous mettez un homme dans le vide, vous vous emparez de l'atmosphère. Ainsi faites-vous, quand vous vous emparez du sol ... C'est le mettre dans le vide de richesses, pour ne le laisser vivre qu'à votre volonté." (Colins, I. c., t. III, p. 267 - 271 passim.)
S. 801, Note 275
... "The first and main object at which the new Land Act of 1862 aims, is to give increased facilities for the settlement of the people." ("The Land Law of Victoria, by the Hon. G. Duffy. Minister of Public Lands", Lond. 1862, [p. 3].)
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