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Buch:Alliierte Kriegsverbrechen: Unterschied zwischen den Versionen

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Full text of "Alliierte Kriegsverbrechen"
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Alliierte
Kriegsverbrechen


und Verbrechen  
'''<big>Alliierte Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit</big>'''
gegen die Menschlichkeit  


Zusammengestellt und bezeugt im Jahre 1946 von Internierten des Lagers 91 Darmstadt
<br />ANMERKUNG ZUR DIGITALISIERUNG


Der nachfolgende Text ist dem Buch „Alliierte Kriegsverbrechen"
aus dem Arndt-Verlag entnommen. Das Buch trägt zwar einen Copy-
right-Hinweis, jedoch kann dieser unmöglich für die eidesstattlichen
Versicherungen der deutschen Kriegsgefangenen gelten. Insofern
gehe ich davon aus, dass diese frei verfügbar sind und stelle sie hier-
mit der Allgemeinheit zur Verfügung. Das "Vorwort des Verlages"
wird als Zitat übernommen. Ab Seite 303 wurden einige Fotografien
beigefügt.


Zusammengestellt und bezeugt
Wo sich wohl die Originale der eidesstattlichen Versicherungen
im Jahre 1946 von Internierten
befinden, ob sie noch existieren? Wer weiß es?
des Lagers 91 Darmstadt


Allgäu, 8. Mai 2015


== QUELLENANGABE ==


ANMERKUNG ZUR D I G I TA L I S I E R U N G


ISBN 3-88741-189-7
©1997 ARN DT- Verlag. Alle Rechte vorbehalten


1. Auflage 1953 im Dürer-Verlag, Buenos Aires


Der nachfolgende Text ist dem Buch „Alliierte Kriegsverbrechen"
ARN DT- Verlag D-24035 Kiel, Postfach 3603
aus dem Arndt-Verlag entnommen. Das Buch trägt zwar einen Copy-  
right-Hinweis, jedoch kann dieser unmöglich für die eidesstattlichen
Versicherungen der deutschen Kriegsgefangenen gelten. Insofern
gehe ich davon aus, dass diese frei verfügbar sind und stelle sie hier-
mit der Allgemeinheit zur Verfügung. Das "Vorwort des Verlages"
wird als Zitat übernommen. Ab Seite 303 wurden einige Fotografien
beigefügt.


Wo sich wohl die Originale der eidesstattlichen Versicherungen
Druck und Bindearbeiten: Husum Druck- und Verlagsgesellschaft
befinden, ob sie noch existieren? Wer weiß es?


Allgäu, 8. Mai 2015
Gedruckt in Deutschland 


<blockquote>




Speicherort: https://archive.org/details/AlliierteKriegsverbrechen
VORWORT DES VERLAGES


Von der Historisierung unserer Geschichte sind wir noch weit entfernt. Anders läßt sich die Hysterie nicht erklären, die auch 50 Jahre und mehr nach dem Geschehen immer noch die Berichterstattung beherrscht, mit der Ereignisse unserer jüngsten Geschichte thematisiert und immer schriller verzerrt werden.


Nur schlaglichtartig sei an einige Ereignisse der jüngsten Zeit erinnert: In Rom wird der Polizeioffizier Erich Priebke wegen Beteiligung an einer Geiselerschießung im Zweiten Weltkrieg vor ein Militärgericht gestellt und im August 1996 freigesprochen. Das internationale Medienecho zwingt die italienische Justiz zu einem neuen Verfahren, in dem Priebke 1997 nunmehr schuldig gesprochen wird.


2
Im Rahmen einer internationalen Medienkampagne wird die Schweiz an den öffentlichen Pranger gestellt, weil sich auf schweizer Banken angeblich noch Guthaben von jüdischen Kontoinhabern befinden, die während des Zweiten Weltkrieges umgekommen sind.


Der Deutsche Bundestag beschließt ein Gesetz, nach dem Deserteure der Deutschen Wehrmacht rückwirkend rehabilitiert werden. Sogar eine Entschädigungszahlung von DM 7.500,— wird beschlossen.


In einem deutsch-tschechischen Vertrag verzichtet die deutsche Bundesregierung 1997 auf die Wahrnehmung der Interessen deutscher Heimatvertriebener aus dem Sudetenland. Trotz unglaublicher Opfer der Sudetendeutschen durch tschechische Verbrechen und Massaker im Jahre 1945 verwahrt sich die Bundesregierung nicht gegen tschechische Geschichtsverzerrungen und Schuldzuweisungen.


QUELLENANGABE
Eine linksextremistisch motivierte Ausstellung über / gegen die Deutsche Wehrmacht wird in verschiedenen Städten der Bundesrepublik Deutschland und der Bundesrepublik Österreich gezeigt. Die Ausstellung verfolgt das Ziel, die Deutsche Wehrmacht zu kriminalisieren und die Generation der Weltkriegsteilnehmer zu Kriegsverbrechern zu stempeln.


Der bis dahin unbekannte Universitätsprofessor Daniel Goldhagen wird durch sein Buch „Hitlers willige Vollstrecker" über Nacht populär. Er behauptet darin, alle Deutschen seien potenzielle Judenmörder gewesen und jeder Deutsche habe vom „Holocaust" gewußt, diesen gebilligt oder sich sogar daran beteiligt.


In diesem Klima einseitiger Schuldzuweisungen scheint es geboten, an Tatsachen neu zu erinnern, die ansonsten heute bereits Teil abgeschlossener Geschichte wären. Wir reden von den millionenfachen Kriegsverbrechen der alliierten Kriegsgegner Deutschlands, die der systematischen Schweigespirale unterliegen. Selbst Verbrechen größten Ausmaßes, wie etwa die Vertreibung der Deutschen aus Ostdeutschland und dem Sudetenland mit über 3 Millionen Toten, der Luftkrieg gegen die deutsche Zivilbevölkerung mit mindestens 600.000 Opfern und der Hungerholocaust an den deutschen Kriegsgefangenen durch Amerikaner und Russen in unbekannter Millionenhöhe sind heute in der Öffentlichkeit weitgehend totgeschwiegen. Noch weniger weiß die Bevölkerung von den Tausenden und aber Tausenden von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die sich unter den Stichworten Vergewaltigung, Folter, Verstümmelung und Mord während des Krieges und beim Eindringen unserer ehemaligen Kriegsgegner auf deutschen Boden ereigneten.


ISBN 3-88741-189-7
In dieser Situation haben wir uns entschlossen, diese bereits 1953 erstmals erschienene Dokumentation neu vorzulegen, auch wenn sie nur einen winzigen Ausschnitt aus der tatsächlichen Zahl der geschehenen Verbrechen wiedergibt. Was hier von deutschen Internierten zusammengetragen wurde, ist von einer solch erschütternden Wucht und Dramatik, daß es besser als jede weitschweifige Argumentation die Ungeheuerlichkeit offenbart, daß mehr als 50 Jahre nach dem Geschehen noch immer kein Augenmaß und keine Nüchternheit eingekehrt sind, sondern einseitige antideutsche Schuldzuweisungen von Generation zu Generation tradiert werden sollen.  
©1997 ARN DT- Verlag. Alle Rechte vorbehalten
1. Auflage 1953 im Dürer-Verlag, Buenos Aires


ARN DT- Verlag  
Der Verlag, September 1997 </blockquote>
D-24035 Kiel, Postfach 3603


Druck und Bindearbeiten: Husum Druck- und Verlagsgesellschaft
Gedruckt in Deutschland


<blockquote>EINFÜHRUNG DER HERAUSGEBER


Hiermit legen wir der Öffentlichkeit eine Dokumentensammlung vor, mit deren Herausgabe wir lange gezögert haben, die aber durch das völkerrechtswidrige Verhalten der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges gegenüber den Besiegten notwendig geworden ist.


3
Wir haben lange gehofft, man würde den Tausenden noch inhaftierten deutschen und ihnen verbündet gewesenen Soldaten zwar nicht Gnade, wohl aber Recht gewähren. Man hat weder das eine noch das andere getan. Deutsche Soldaten gelten nach wie vor als Kriegsverbrecher, ihre Gegner als „christliche Kreuzzügler". Und wenn mal ein deutscher General es wagt, anderen als den Deutschen ihre Kriegsverbrechen vorzuhalten, entrüstet man sich darüber. Dies sollte zu denken geben, namentlich in einem Augenblick, in dem wiederum die weltpolitischen Händel auf Kosten der deutschen Jugend ausgetragen werden sollen.


Es ist nicht Absicht dieses Buches, ein zweites Nürnberg - mit umgekehrten Vorzeichen - zu fordern; es ist auch nicht seine Absicht, den Schild des deutschen Soldaten reinzuwaschen, denn vor der Geschichte ist dieser nie beschmutzt gewesen. Dagegen ist es Absicht dieses Buches, Anklage gegen alle Selbstgerechtigkeit zu erheben, der Welt darzulegen und unseren Kindern zu überliefern, wer einmal über ihre Väter und deren Volk den Stab gebrochen hat und wer dann durch störrisches Festhalten an Haß und Vergeltungswahn den gemeinsamen Neubeginn hintertrieben hat. Diesen Menschen wird die Welt das Recht absprechen müssen, über deutsche Soldaten und deren Verbündete im Namen der Menschlichkeit zu richten, und die Urteile von Nürnberg und Tokio und Dachau und Ascq und wie alle diese Stätten alliierter Rechtsprechung heißen, werden damit nicht nur vor dem Gewissen des deutschen Volkes - dort waren sie
es schon lange - sondern auch vor der Geschichte und der Weltöffentlichkeit null und nichtig.


Außerdem ist es Absicht dieses Buches, die deutsche Alternative zu rechtfertigen, die da lautet: Entweder Wiederaufrollung der Prozesse gegen deutsche Soldaten, diesmal jedoch unter Zusicherung einer einwandfreien Rechtsordnung und unter gleichzeitiger Aufnahme der Prozesse gegen alliierte Kriegsverbrecher, wozu die vorliegende Dokumentensammlung ein durch zahllose weitere Unterlagen zu ergänzender Beitrag sein könnte - oder aber sofortige Niederschlagung schwebender Verfahren und Freilassung (nicht „Begnadigung") aller noch inhaftierten deutschen und verbündeten Soldaten, wobei die möglicherweise vorhandenen kriminellen Fälle den zuständigen Heimatgerichten zu überantworten wären.


Die folgenden Änderungen wurden für die digitalisierte Ausgabe
Die nachstehend in chronologischer Reihenfolge aufgeführten Tatbestände ergeben sich aus den „Eidesstattlichen Versicherungen" von Internierten des Lagers 91 Darmstadt. Die neben die tatbestandsmäßige Wiedergabe gesetzte Zahl verweist auf die entsprechende Dokumentennummer. Im amerikanischen Internierungslager Darmstadt, das ursprünglich 24.000, später 18.000 Internierte zählte, hatte sich im Jahre 1946 auf Ersuchen der Nürnberger Verteidigung ein Arbeitsausschuß internierter Juristen gebildet, vor dem im Zeitraum von April bis Juli 1946 etwa 6000 Augenzeugen eidesstattliche Erklärungen abgaben über erlebte Verstöße gegen die Kriegsregeln von Seiten der Alliierten. Dieses Material, das sorgfältig geprüft und in sechsfacher Ausfertigung zusammengestellt wurde, sollte von Hermann Göring in seiner Schlußrede dem IMT in Nürnberg vorgelegt werden. Dazu kam es nicht, da der deutsche Lagerkommandant namens Fischer die Angelegenheit den Amerikanern hinterbrachte, welche die Beschlagnahme und Verbrennung des Materials befahlen. (Fischer wurde später von den Amerikanern als Bürgermeister eingesetzt, dann jedoch an die Polen ausgeliefert und ist seitdem verschollen). Das Original und eine Kopie konnten jedoch rechtzeitig von ausbrechenden Lagerinsassen herausgeschleust und in Westdeutschland verborgen werden.
vorgenommen:


S. 46: „kennzeichnet ist. (646)" in „gekennzeichnet ist. (646)" geän-
Es handelt sich bei vorliegendem Material nur um die Ergebnisse eines Lagers, also nur um einen kleinen Ausschnitt dessen, was deutschen Menschen in bewußter Zuwiderhandlung gegen die Kriegsregeln angetan worden ist. Es sind auch die dem Leser manchmal belangloser erscheinenden sogenannten „kleinen" Vergehen mit aufgeführt, einmal um die Ursprünglichkeit der Dokumentensammlung zu wahren, zum anderen um aufzuzeigen, daß es sich bei den alliierten Vergehen durchaus nicht um einzelne Verirrungen handelte, sondern, daß neben dem Dresden vom Februar 1945 unzählige „kleinere Dresden" die Methoden der alliierten Kriegführung gegen das Deutsche Volk kennzeichnen.  
dert.  


S. 60: Nach „(3965)" einen Absatz eingefügt.  
Die Vergebung ist eine edle Forderung, doch setzt sie Gerechtigkeit und guten Willen auf beiden Seiten voraus. Die Alliierten haben das Wort!


S. 64: Nach „1508." einen Absatz eingefügt.  
Buenos Aires, im Juni 1953. </blockquote>


S. 98: Nach „1992." einen Absatz eingefügt.
== VERSTÖSSE GEGEN DIE KRIEGSREGELN ==


S. 98: Nach „E. V. 1699." einen Absatz eingefügt.


S. 114: „(2418), 2432)" zu „(2418, 2432)" geändert.


S. 121: „unter Schläge" zu „unter Schlägen" geändert.
IM ERDKAMPF
1944
Juni


S. 129: „(16,30 Uhr)" zu „(16:30 Uhr)" geändert.
Bei Couches (Frankreich) werden sich ergebende Angehörige einer
SS-Einheit aus Schützenwagen weiter beschossen und zum Teil ver-
wundet. (390)  


S. 136: „herzuziehen" zu „herausziehen" geändert.  
Bei Caen wird ein außerhalb auf einer Farm gelegener Truppenver-
bandsplatz durch feindliche Artillerie beschossen, obwohl amerikani-
sche Artillerieflieger das als Truppenverbandsplatz gekennzeichnete
Gelände seit einer Stunde überfliegen. Es gibt Tote und Verwundete.  
(278)


S. 174: „185 247)" zu „185, 247)" geändert.
August


S. 189: „(480-" zu „(480)" geändert.
Im Kessel von Falaise bekämpfen amerikanische Panzer in direktem
Beschuß mit Schwerverwundeten besetzte deutsche Sanitätsfahrzeu-
ge. Hinter einem Hügel in Deckung gehende Fahrzeuge werden wei-  
ter durch Granatwerfer beschossen. (467)  


S. 218 „(1. Mai. (275)" zu „1. Mai. (275)" geändert.
September


S. 228: „483 von 200 Mann" zu „483 von 2000 Mann" geändert.  
In den Kämpfen bei Chateau-Salins-Cremecz-Mördringen-Bergwint-
ringen-Saarhöhenstellung-Saarlautern-Ensdorf-Saarbrücken verwen-
den die Amerikaner Explosivmunition. (277)


S. 249: „(FN 117)" zu „(F 117)" geändert.
November


S. 281: „(Augen ausgestochen" zu „Augen ausgestochen" geändert.  
Bei den Kämpfen um Guisingen bei St. Barbara gehen USA-Truppen
S.291: „eine Feuerstoß" zu „einen Feuerstoß" geändert.  
im Schutze vorgetriebener deutscher Zivilisten vor. (277)


Bei Morvillers treiben die Amerikaner deutsche Kriegsgefangene vor
ihren vorgehenden Panzern gegen die deutsche Front vor. (291)




4


11




VORWORT DES VERLAGES


Von der Historisierung unserer Geschichte sind wir noch weit
Dezember
entfernt. Anders läßt sich die Hysterie nicht erklären, die auch 50
Jahre und mehr nach dem Geschehen immer noch die Berichterstat-
tung beherrscht, mit der Ereignisse unserer jüngsten Geschichte the-
matisiert und immer schriller verzerrt werden.


Nur schlaglichtartig sei an einige Ereignisse der jüngsten Zeit er-
innert: In Rom wird der Polizeioffizier Erich Priebke wegen Beteili-
gung an einer Geiselerschießung im Zweiten Weltkrieg vor ein Militär-
gericht gestellt und im August 1996 freigesprochen. Das internatio-
nale Medienecho zwingt die italienische Justiz zu einem neuen Ver-
fahren, in dem Priebke 1997 nunmehr schuldig gesprochen wird.


Im Rahmen einer internationalen Medienkampagne wird die
Schweiz an den öffentlichen Pranger gestellt, weil sich auf schweizer
Banken angeblich noch Guthaben von jüdischen Kontoinhabern befin-
den, die während des Zweiten Weltkrieges umgekommen sind.


Der Deutsche Bundestag beschließt ein Gesetz, nach dem Deser-  
Auf der Straße Heidolsheim-Schlettstadt wird die gesamte Besatzung
teure der Deutschen Wehrmacht rückwirkend rehabilitiert werden.  
einer deutschen vorgeschobenen Stellung von Tieffliegern verwundet
Sogar eine Entschädigungszahlung von DM 7.500,wird beschlos-
und kampfunfähig geschossen. Ein in die Stellung eingedrungener
sen.  
amerikanischer Spähtrupp nimmt den Verwundeten alle Wertsachen
ab und verschwindet unter Mitnahme eines Leichtverwundeten. Die
zur Bergung eingesetzten Krankenträger werden trotz deutlicher
Kennzeichnung mit Granatwerferfeuer belegt, ein Krankenträger wird  
schwer verwundet. (486)


In einem deutsch-tschechischen Vertrag verzichtet die deutsche  
Bei den Kämpfen um die Zitadelle von Saarlautern schicken USA-  
Bundesregierung 1997 auf die Wahrnehmung der Interessen deut-
Truppen deutsche Kriegsgefangene gegen die deutschen Linien vor
scher Heimatvertriebener aus dem Sudetenland. Trotz unglaublicher
und zwingen sie unter Bedrohung mit Maschinenpistolen hinüber zu
Opfer der Sudetendeutschen durch tschechische Verbrechen und  
rufen: „Deutsche Soldaten, Kameraden, ergebt Euch, jeder Wider-  
Massaker im Jahre 1945 verwahrt sich die Bundesregierung nicht ge-  
stand ist zwecklos." (277)
gen tschechische Geschichtsverzerrungen und Schuldzuweisungen.  


Eine linksextremistisch motivierte Ausstellung über / gegen die  
Im Raum von Kolmar wird die Turmklappe eines in Brand geschosse-  
Deutsche Wehrmacht wird in verschiedenen Städten der Bundesrepu-  
nen amerikanischen Panzers geöffnet und eine weiße Fahne sichtbar.  
blik Deutschland und der Bundesrepublik Österreich gezeigt. Die Aus-
Beim Herankommen werden 2 deutsche Soldaten mit Handgranaten
stellung verfolgt das Ziel, die Deutsche Wehrmacht zu kriminalisieren
beworfen. (276)
und die Generation der Weltkriegsteilnehmer zu Kriegsverbrechern zu
stempeln.  


Der bis dahin unbekannte Universitätsprofessor Daniel Goldha-  
In Ensdorf/Saargebiet werden 4 deutsche Gefangene nach der Ge-  
gen wird durch sein Buch „Hitlers willige Vollstrecker" über Nacht po-
fangennahme durch Kopfschuß getötet. (277)
pulär. Er behauptet darin, alle Deutschen seien potenzielle Judenmör-
der gewesen und jeder Deutsche habe vom „Holocaust" gewußt, die-
sen gebilligt oder sich sogar daran beteiligt.  


In diesem Klima einseitiger Schuldzuweisungen scheint es gebo-
Beim Angriff auf den Stadtrand von Ettelbrück/Luxemburg treiben die  
ten, an Tatsachen neu zu erinnern, die ansonsten heute bereits Teil
Amerikaner 50 bis 60 deutsche Gefangene vor sich her. (282)
abgeschlossener Geschichte wären. Wir reden von den millionenfa-
chen Kriegsverbrechen der alliierten Kriegsgegner Deutschlands, die  
der systematischen Schweigespirale unterliegen. Selbst Verbrechen


Bei den Kampfhandlungen um Grand-Menile/Belgien wird ein deut-
scher Sanitätswagen mit 8 Schwerverwundeten von amerikanischer
Pak oder Panzern beschossen. (283)


Während der Eifel-Offensive gerät der Funker Harry Freiboth verwun-
det in amerikanische Gefangenschaft. Er wird später mit durchschnit-
tener Kehle tot aufgefunden. (482)


5
1945
Januar


Amerikanische Scharfschützen beschießen bei Rotbach/Elsaß eine
durch eine Rote-Kreuz-Flagge gekennzeichnete Sanitätskolonne. Ein
Träger wird getötet. Ein Schwerverwundeter muß zurückgelassen
werden. Er wird am Abend gleichfalls tot aufgefunden. (288)




größten Ausmaßes, wie etwa die Vertreibung der Deutschen aus Ost-
deutschland und dem Sudetenland mit über 3 Millionen Toten, der
Luftkrieg gegen die deutsche Zivilbevölkerung mit mindestens
600.000 Opfern und der Hungerholocaust an den deutschen Kriegs-
gefangenen durch Amerikaner und Russen in unbekannter Millionen-
höhe sind heute in der Öffentlichkeit weitgehend totgeschwiegen.
Noch weniger weiß die Bevölkerung von den Tausenden und aber
Tausenden von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Mensch-
lichkeit, die sich unter den Stichworten Vergewaltigung, Folter, Ver-
stümmelung und Mord während des Krieges und beim Eindringen un-
serer ehemaligen Kriegsgegner auf deutschen Boden ereigneten.


In dieser Situation haben wir uns entschlossen, diese bereits
12
1953 erstmals erschienene Dokumentation neu vorzulegen, auch
wenn sie nur einen winzigen Ausschnitt aus der tatsächlichen Zahl
der geschehenen Verbrechen wiedergibt. Was hier von deutschen In-
ternierten zusammengetragen wurde, ist von einer solch erschüttern-
den Wucht und Dramatik, daß es besser als jede weitschweifige Ar-
gumentation die Ungeheuerlichkeit offenbart, daß mehr als 50 Jahre
nach dem Geschehen noch immer kein Augenmaß und keine Nüch-
ternheit eingekehrt sind, sondern einseitige antideutsche Schuldzu-
weisungen von Generation zu Generation tradiert werden sollen.


Der Verlag, September 1997




Kolmar im Elsaß: Deutscher Kriegsgefangener wird zum Tragen von
MG-Munition zur Feuerstellung der amerikanischen Truppen gezwun-
gen. (399)


6
Amerikanische Soldaten nehmen dem bei der Versorgung von Ver-
wundeten gefallenen Truppenarzt Dr. Brill die Rangabzeichen und
Auszeichnungen ab. Außerdem schneiden sie ihm den Ringfinger ab
um in Besitz seines Ringes zu gelangen. (290)


In der Nähe von Blanche-Fontaine wird Angehöriger der 1. Komp.
Korps-Nachr. Abt. 466 von einem angeblich verwundeten amerikani-
schen Soldaten um Hilfe angerufen. Als er sich niederbeugt, um ihm
zu helfen, schießt dieser mit einer Pistole auf ihn und verwundet ihn
so schwer, daß er kurz danach stirbt. (482)


Bei Klein-Aachen werden auf die amerikanischen Stellungen mit er-
hobenen Händen zulaufende verwundete deutsche Soldaten von
Amerikanern erschossen. (660)


EINFÜHRUNG DER HERAUSGEBER
In Forbach/Lothringen werden mehrere Sanitäter beim Einholen von
Verwundeten wiederholt von amerikanischen Truppen beschossen.
Mehrere Sanitäter kommen dabei ums Leben. Im gleichen Kampfab-
schnitt schießen Amerikaner auf in Gefangenschaft geratene deut-
sche Soldaten. (396)


Hiermit legen wir der Oeffentlichkeit eine Dokumentensammlung
Westlich Zweibrücken wird ein deutscher Sanitätskraftwagen am hel-
vor, mit deren Herausgabe wir lange gezögert haben, die aber durch
len Tage aus einer Entfernung von 200 m von amerikanischem Gra-
das völkerrechtswidrige Verhalten der Siegermächte des Zweiten
natwerfer in Brand geschossen. Fahrer und Insassen verbrennen.
Weltkrieges gegenüber den Besiegten notwendig geworden ist.
(280)


Wir haben lange gehofft, man würde den Tausenden noch inhaf-
März
tierten deutschen und ihnen verbündet gewesenen Soldaten zwar
nicht Gnade, wohl aber Recht gewähren. Man hat weder das eine
noch das andere getan. Deutsche Soldaten gelten nach wie vor als
Kriegsverbrecher, ihre Gegner als „christliche Kreuzzügler". Und
wenn mal ein deutscher General es wagt, anderen als den
Deutschen ihre Kriegsverbrechen vorzuhalten, entrüstet man sich
darüber. Dies sollte zu denken geben, namentlich in einem Augen-
blick, in dem wiederum die weltpolitischen Händel auf Kosten der
deutschen Jugend ausgetragen werden sollen.


Es ist nicht Absicht dieses Buches, ein zweites Nürnberg - mit
Im Raum von Zweibrücken treiben die Amerikaner deutsche Gefan-  
umgekehrten Vorzeichen - zu fordern; es ist auch nicht seine Ab-
gene durch Minenfelder als Kugelfang vor sich her. (1654)
sicht, den Schild des deutschen Soldaten reinzuwaschen, denn vor
der Geschichte ist dieser n i e beschmutzt gewesen. Dagegen ist es
Absicht dieses Buches, Anklage gegen alle
Selbstgerechtigkeit zu erheben, der
Welt darzulegen und unseren Kindern zu überliefern, wer einmal
über ihre Väter und deren Volk den Stab gebrochen hat und wer
dann durch störrisches Festhalten an Haß und Vergeltungswahn den
gemeinsamen Neubeginn hintertrieben hat. Diesen Menschen
wird die Welt das Recht absprechen müssen, über deutsche Soldaten
und deren Verbündete im Namen der Menschlichkeit zu richten, und
die Urteile von Nürnberg und Tokio und Dachau und Ascq und wie
alle diese Stätten alliierter Rechtsprechung heißen, werden damit
nicht nur vor dem Gewissen des deutschen Volkes - dort waren sie
es schon lange - sondern auch vor der Geschichte und der Weltöf-
fentlichkeit null und nichtig.  


Außerdem ist es Absicht dieses Buches, die deutsche Alternative
In Sandhausen bei Heidelberg vergewaltigen zwei amerikanische Sol-  
zu rechtfertigen, die da lautet: Entweder Wiederaufrollung der Pro-
daten ein 14jähriges Mädchen. (220)  
zesse gegen deutsche Soldaten, diesmal jedoch unter Zusicherung
einer einwandfreien Rechtsordnung und unter gleichzeitiger Aufnah-  
me der Prozesse gegen alliierte Kriegsverbrecher, wozu die vorliegen-
de Dokumentensammlung ein durch zahllose weitere Unterlagen zu
ergänzender Beitrag sein könnte - oder aber sofortige Niederschla-
gung schwebender Verfahren und Freilassung (nicht „Begnadigung")  
aller noch inhaftierten deutschen und


In Gambach/Kreis Friedberg/Hessen dringt ein amerikanischer Soldat
in das Gehöft „Waschmühle" ein und versucht, die etwa 20jährige
Tochter des Besitzers zu vergewaltigen. Der seinem Vorhaben entge-
gentretende Onkel des Mädchens wird erschossen. (19)


In Lorsch/Hessen wird die Ehefrau Rosenberger von einem amerika-
nischen Soldaten mißhandelt und vergewaltigt. Auch andere Frauen
müssen sich dort wegen Vergewaltigungen durch amerikanische Sol-
daten in ärztliche Behandlung begeben. (20)


7




13


verbündeten Soldaten, wobei die möglicherweise vorhandenen krimi-
nellen Fälle den zuständigen Heimatgerichten zu überantworten wä-
ren.


Die nachstehend in chronologischer Reihenfolge aufgeführten
Tatbestände ergeben sich aus den „Eidesstattlichen Versicherungen"
von Internierten des Lagers 91 Darmstadt. Die neben die tatbe-
standsmäßige Wiedergabe gesetzte Zahl verweist auf die entspre-
chende Dokumentennummer. Im amerikanischen Internierungslager
Darmstadt, das ursprünglich 24.000, später 18.000 Internierte zähl-
te, hatte sich im Jahre 1946 auf Ersuchen der Nürnberger Verteidi-
gung ein Arbeitsausschuß internierter Juristen gebildet, vor dem im
Zeitraum von April bis Juli 1946 etwa 6000 Augenzeugen eidesstattli-
che Erklärungen abgaben über erlebte Verstöße gegen die Kriegsre-
geln von Seiten der Alliierten. Dieses Material, das sorgfältig geprüft
und in sechsfacher Ausfertigung zusammengestellt wurde, sollte von
Hermann Göring in seiner Schlußrede dem IMT in Nürnberg vorgelegt
werden. Dazu kam es nicht, da der deutsche Lagerkommandant na-
mens Fischer die Angelegenheit den Amerikanern hinterbrachte, wel-
che die Beschlagnahme und Verbrennung des Materials befahlen. (Fi-
scher wurde später von den Amerikanern als Bürgermeister einge-
setzt, dann jedoch an die Polen ausgeliefert und ist seitdem verschol-
len). Das Original und eine Kopie konnten jedoch rechtzeitig von aus-
brechenden Lagerinsassen herausgeschleust und in Westdeutschland
verborgen werden.


Es handelt sich bei vorliegendem Material nur um die Ergebnisse
In Marburg/Lahn wird die Ehefrau Emde von vier amerikanischen
eines Lagers, also nur um einen kleinen Ausschnitt dessen, was deut-
Soldaten nacheinander vergewaltigt. (27)
schen Menschen in bewußter Zuwiderhandlung gegen die Kriegsre-
geln angetan worden ist. Es sind auch die dem Leser manchmal be-
langloser erscheinenden sogenannten „kleinen" Vergehen mit aufge-
führt, einmal um die Ursprünglichkeit der Dokumentensammlung zu
wahren, zum anderen um aufzuzeigen, daß es sich bei den alliierten
Vergehen durchaus nicht um einzelne Verirrungen
handelte, sondern, daß neben dem Dresden vom Februar 1945 un-
zählige „kleinere Dresden" die Methoden der alliierten Kriegführung
gegen das Deutsche Volk kennzeichnen.  


Die Vergebung ist eine edle Forderung, doch setzt sie
In Nauheim/Kreis Limburg/Lahn dringen nachts amerikanische Sol-
Gerechtigkeit und guten Willen auf beiden Seiten voraus. Die Alliier-  
daten in das Haus des Bauern Dick ein. Tochter und Ehefrau flüchten
ten haben das Wort!
in das Nachbarhaus. Der Vater wird mit vorgehaltener Pistole ge-  
zwungen, die Tochter zurückzuholen. Diese wird dann vergewaltigt.
(423) (424)


Buenos Aires, im Juni 1953.  
In Neesbach/Kreis Limburg/Lahn werden zwei Frauen von amerikani-
schen Soldaten vergewaltigt. Eine entsprechende Beschwerde des
Bürgermeisters beantwortet der amerikanische Kommandant mit
dem Bemerken, daß dies auch bei deutschen Soldaten vorgekommen
sei. (523)


In Weilburg/Lahn besetzen die Amerikaner das Wohnhaus des Direk-
tors Schüle. Sie verwüsten die Wohnung und entwenden das gesam-
te Tafelbesteck, Porzellan, Glas, echte chinesische Goldstickereien,
Silberwaren und Bronzen. Der im Keller stehende Stahlschrank wird
erbrochen. Fotoapparate, Juwelen, Familienschmuck, eine Briefmar-
kensammlung und Urkunden werden gleichfalls mitgenommen. Aus
schweren Koffern, die von Verwandten zur Sicherung vor Fliegerschä-
den dort untergebracht waren, wird die gesamte Wäsche im Werte
von RM 30.000 - geraubt. (3467)


In Boehl/Pfalz werden nach dem Einmarsch amerikanischer Truppen
zwei jüngere Frauen, eine davon mehrfach, von amerikanischen Sol-
daten vergewaltigt. (3470)


8
Im Abschnitt Obergailbach-Bliesbrücken/Lothringen töten amerikani-
sche Soldaten nach Aufgabe jeglichen Widerstandes eine große An-
zahl deutscher Soldaten. Auch Verwundete werden erschossen. (400)


Die Amerikaner beschießen den als Truppenverbandsplatz gekenn-
zeichneten Wasserturm am Bahnhof Buchholz. Nachdem sich die Be-
satzung ohne Kampf ergeben hat, wird sie ausgeraubt. Ein Sanitäter,
der um Rückgabe des ihm geraubten Nierenschutzgürtels bittet, er-
hält einen Faustschlag ins Gesicht, wobei ihm ein Zahn eingeschlagen
wird. (470)


Bei Vörde/Kreis Wesel treiben vorgehende amerikanische Soldaten
zwei Eisenbahner als Kugelfang vor sich her. (466)


Die Herausgeber.  
Im Bereich der Gemeinde Ramstein/Pfalz durchsuchen acht Mann ei-
ner Negereinheit das in der Nähe gelegene Forstamt angeblich nach
einer geheimen Sendeanlage. Während der Forstmeister mit der






Band I.
14
U. S. A.






[Leerseite]
Schußwaffe festgehalten und seine Ehefrau in die Küche eingesperrt
wird, wird seine 18jährige Tochter gezwungen, zwei Soldaten in den
Oberstock des Anwesens zu begleiten. Dort wird die Tochter unter
Würgen am Hals und Hieben mit dem Gewehrkolben von den beiden
Negern vergewaltigt. Außerdem werden Uhren, Schmuck und sonsti-
ge Gegenstände weggenommen. (426)


In Idstein/Taunus wird das mit dem Roten Kreuz gekennzeichnete
Krankenhaus beschossen und durch Volltreffer getroffen. (471)


In Breungesheim sperren amerikanische Soldaten den Förster Mack
und die Kinder des Försters Spamer in ein Zimmer ein. Danach ver-
gewaltigen sie nacheinander Frau Spamer in der Küche. Frau Spamer
wird dabei bewußtlos. Als sie wieder zu sich kommt, wird sie erneut
vergewaltigt. (21)


10
In Panrod/Kreis Untertaunus vergewaltigen amerikanische Soldaten
eine 63jährige und eine 35jährige Frau. Sie lassen sich dabei durch
die Anwesenheit von Kindern nicht stören. (24)


In Hausen/Kreis Usingen stellen die Amerikaner einem deutschen
Gegenangriff gefangene deutsche Soldaten entgegen. Hinter diesem
„Schutzwall" ziehen sich dann die Amerikaner zurück. Ein deutscher
Soldat wird dabei verwundet. (275)


Im Raum Frankfurt-Limburg/Lahn werden auf dem freien Felde vor
der Brücke liegende deutsche Verwundete trotz Winkens mit weißen
Tüchern fortgesetzt von amerikanischen Truppen beschossen. Nach
der Einnahme der Autobahnbrücke wird festgestellt, daß die Verwun-
deten von unzähligen Schüssen durchsiebt sind. (292)


VERSTÖSSE GEGEN DIE KRIEGSREGELN
In Eschenrod/Kreis Büdingen vergewaltigen amerikanische Soldaten
zwei Frauen, davon eine viermal hintereinander. (228)






IM ERDKAMPF
April
1944
Juni


Bei Couches (Frankreich) werden sich ergebende Angehörige einer
Auf der Straße Papiermühle-Bellberg bei Hermsdorf/Thür, beschießt
SS-Einheit aus Schützenwagen weiter beschossen und zum Teil ver-
ein amerikanischer Panzer zwei Schülerinnen, deren eine verwundet
wundet. (390)  
wird. (9)  


Bei Caen wird ein außerhalb auf einer Farm gelegener Truppenver-  
In Rothenburg/Fulda tragen drei Frauen gesundheitliche Schädigun-  
bandsplatz durch feindliche Artillerie beschossen, obwohl amerikani-  
gen infolge von Vergewaltigungen durch amerikanische Soldaten da-  
sche Artillerieflieger das als Truppenverbandsplatz gekennzeichnete
von. (250)  
Gelände seit einer Stunde überfliegen. Es gibt Tote und Verwundete.
(278)  


August


Im Kessel von Falaise bekämpfen amerikanische Panzer in direktem
Beschuß mit Schwerverwundeten besetzte deutsche Sanitätsfahrzeu-
ge. Hinter einem Hügel in Deckung gehende Fahrzeuge werden wei-
ter durch Granatwerfer beschossen. (467)


September
15


In den Kämpfen bei Chateau-Salins-Cremecz-Mördringen-Bergwint-
ringen-Saarhöhenstellung-Saarlautern-Ensdorf-Saarbrücken verwen-
den die Amerikaner Explosivmunition. (277)


November


Bei den Kämpfen um Guisingen bei St. Barbara gehen USA-Truppen
Drei amerikanische Soldaten vergewaltigen in Greifenstein nach ein-
im Schutze vorgetriebener deutscher Zivilisten vor. (277)  
ander Frau S. Durch Bedrohung mit der Maschinenpistole werden
ihre Eltern gehindert, ihrer um Hilfe rufenden Tochter beizustehen.  
(210)  


Bei Morvillers treiben die Amerikaner deutsche Kriegsgefangene vor
Die zwei Einwohner von W. P. und 0. B. von Scherfeld/Kreis Ostero-
ihren vorgehenden Panzern gegen die deutsche Front vor. (291)  
de/Harz werden von amerikanischen Soldaten gefangengenommen,
fortgeführt und erschossen. (6)  


Der Verwalter W. des Rittergutes Kunnersdorf, Lehrwirtschaft der
Universität Leipzig erhebt bei den zuständigen amerikanischen Kom-
mandanten von Borsdorf Einspruch dagegen, daß täglich von ameri-
kanischen Soldaten Vieh weggeholt wird. Der Kommandant sagt Un-
terstützung zu. Tags darauf wird W. von amerikanischen Soldaten
aus der Wohnung geholt, weggeführt und erschossen. (7)


In Naumburg/Saale versucht ein amerikanischer Soldat die 15jährige
A. in Gegenwart ihrer Mutter zu vergewaltigen. Auf Flehen der Mutter
steht er davon ab unter der Bedingung, daß die Mutter sich ihm hin-
gibt. Diese muß es tun, um ihr Kind zu retten. (14)


11
Vier oder fünf amerikanische Soldaten vergewaltigen in Bad Soden-
Allendorf die beiden Töchter des Fabrikanten L. in Gegenwart ihrer
Mutter. (62)


Der Pflanzenzüchter M. in Legefeld bei Weimar wird von einem ame-
rikanischen Unteroffizier und einem wegen Diebstahls entlassenen
Polen zur Abgabe einer Pistole aufgefordert und auf die Erklärung
hin, daß er alle Waffen abgegeben habe, in Gegenwart seiner Kinder
von dem Unteroffizier mehrmals mit der Faust ins Gesicht geschlagen
und derart gegen den Leib getreten, daß er das Bewußtsein verliert.
Bei der anschließenden wiederholten Durchsuchung der Wohnung
werden Möbel, Koffer usw. mutwillig beschädigt und alle Wertsachen
geraubt. (3824)


Die wertvolle Porzellansammlung des Direktors Dr. H. S., bestehend
aus Alt-Höchst, Ludwigsburg, Frankenthal, Meißen, Sevres, russ. Por-
zellan (Elisabeth) mit Prachtstück 10 Janitscharen, Höchst-Melchior,
wird von dem Supply-Offizier des amerikanischen Hauptquartiers, ei-
nem Major, von Eltville, wo sich die Sammlung aus Luftschutzgrün-
den befindet, zum Hauptquartier Frankfurt/Main gebracht. Trotz Bit-
ten des Eigentümers um Rückgabe werden insbesondere die wertvol-
len Janitscharen-Figuren verpackt und versandt. (522)


Dezember




16


Auf der Straße Heidolsheim-Schlettstadt wird die gesamte Besatzung
einer deutschen vorgeschobenen Stellung von Tieffliegern verwundet
und kampfunfähig geschossen. Ein in die Stellung eingedrungener
amerikanischer Spähtrupp nimmt den Verwundeten alle Wertsachen
ab und verschwindet unter Mitnahme eines Leichtverwundeten. Die
zur Bergung eingesetzten Krankenträger werden trotz deutlicher
Kennzeichnung mit Granatwerferfeuer belegt, ein Krankenträger wird
schwer verwundet. (486)


Bei den Kämpfen um die Zitadelle von Saarlautern schicken USA-
Truppen deutsche Kriegsgefangene gegen die deutschen Linien vor
und zwingen sie unter Bedrohung mit Maschinenpistolen hinüber zu
rufen: „Deutsche Soldaten, Kameraden, ergebt Euch, jeder Wider-
stand ist zwecklos." (277)


Im Raum von Kolmar wird die Turmklappe eines in Brand geschosse-
Zwei junge Mädchen in Stammheim/Kreis Friedberg werden von über
nen amerikanischen Panzers geöffnet und eine weiße Fahne sichtbar.
zwanzig Negern vergewaltigt. (747)  
Beim Herankommen werden 2 deutsche Soldaten mit Handgranaten
beworfen. (276)  


In Ensdorf/Saargebiet werden 4 deutsche Gefangene nach der Ge-  
Mehrere amerikanische Soldaten dringen in Niederkaufungen nachts
fangennahme durch Kopfschuß getötet. (277)  
gewaltsam in das Haus des Bauern J. B. ein und verlangen Schnaps.
Als ihnen erklärt wird, daß kein Schnaps vorhanden sei, mißhandeln
sie den 75jährigen Bauern, seine Schwiegertochter und einen 16jäh-  
rigen Jungen, während eine anwesende alte Frau einen Nervenschock
erleidet. Als B. auch dann keinen Schnaps geben kann, hängen ihn
die Soldaten auf dem Boden seines Hauses auf. Nur die Tatsache,
daß kurz darauf der Strick reißt, rettet ihm das Leben. (373)  


Beim Angriff auf den Stadtrand von Ettelbrück/Luxemburg treiben die  
In Eschenstruth werden zwei Frauen von Negern gezwungen, sich
Amerikaner 50 bis 60 deutsche Gefangene vor sich her. (282)  
völlig zu entkleiden. Die Neger schärfen lange Messer, dann müssen
sich die Frauen an die Wand stellen und die Neger werfen die Messer
neben ihren Körper in die Wand. Dann werden die Frauen mehrfach
vergewaltigt. (373)  


Bei den Kampfhandlungen um Grand-Menile/Belgien wird ein deut-  
In Schwarzbach/Kreis Hünfeld vertreibt ein amerikanischer Offizier
scher Sanitätswagen mit 8 Schwerverwundeten von amerikanischer
durch Pistolenschüsse den Besitzer K. F. aus seinem Haus und verge-  
Pak oder Panzern beschossen. (283)  
waltigt eine evakuierte Soldatenfrau unter Bedrohung mit Erschie-
ßen. Amerikanische Soldaten plündern inzwischen im Dorf. (45)  


Während der Eifel-Offensive gerät der Funker Harry Freiboth verwun-
In Oberhausen/Oberlahnkreis werden den beiden Töchtern der Witwe
det in amerikanische Gefangenschaft. Er wird später mit durchschnit-
D. die Kleider von zwei betrunkenen amerikanischen Soldaten vom
tener Kehle tot aufgefunden. (482)  
Leibe gerissen und die beiden sodann vergewaltigt. (205)  


1945
Zwei amerikanische Soldaten, angeblich ein Captain und ein Arzt, ei-
Januar
ner amerikanischen Panzereinheit sperren in Schiffenberg bei Gießen
den Ehemann unter Bedrohung mit der Pistole in den Schlafraum und
vergewaltigen dessen Frau. (249)


Amerikanische Scharfschützen beschießen bei Rotbach/Elsaß eine
In Schaafheim vergewaltigen zwei amerikanische Soldaten Frau E. T.
durch eine Rote-Kreuz-Flagge gekennzeichnete Sanitätskolonne. Ein
Ferner wird die 18jährige Tochter durch mehrere amerikanische Sol-  
Träger wird getötet. Ein Schwerverwundeter muß zurückgelassen
daten vergewaltigt und der Vater durch Bedrohung mit der Pistole
werden. Er wird am Abend gleichfalls tot aufgefunden. (288)  
daran gehindert seiner Tochter zu Hilfe zu kommen. (247)  


Die 20jährige E. R. in Bad Köstritz, Mutter eines kleinen Kindes, wird
von einem amerikanischen Soldaten, der sie vergewaltigen will und
dem sie Widerstand leistet, durch Kopfschuß getötet, ihre Mutter ver-
letzt.




12


17




Kolmar im Elsaß: Deutscher Kriegsgefangener wird zum Tragen von
MG-Munition zur Feuerstellung der amerikanischen Truppen gezwun-
gen. (399)


Amerikanische Soldaten nehmen dem bei der Versorgung von Ver-  
Eine andere Frau wird durch einen amerikanischen Soldaten verge-  
wundeten gefallenen Truppenarzt Dr. Brill die Rangabzeichen und
waltigt. Drei amerikanische Soldaten vergewaltigen eine Flüchtlings-
Auszeichnungen ab. Außerdem schneiden sie ihm den Ringfinger ab
frau, welche nackt aus dem Fenster springt, um sich vor weiteren
um in Besitz seines Ringes zu gelangen. (290)  
Vergewaltigungen zu retten. (3809)  


In der Nähe von Blanche-Fontaine wird Angehöriger der 1. Komp.
Bei einem Angriff amerikanischer Panzer auf das Dorf Berge bei Lipp-  
Korps-Nachr. Abt. 466 von einem angeblich verwundeten amerikani-  
stadt werden zwei Gruppen deutscher Kriegsgefangener als Kugel-  
schen Soldaten um Hilfe angerufen. Als er sich niederbeugt, um ihm
fang vor den amerikanischen Panzern hergetrieben. (284)  
zu helfen, schießt dieser mit einer Pistole auf ihn und verwundet ihn
so schwer, daß er kurz danach stirbt. (482)  


Bei Klein-Aachen werden auf die amerikanischen Stellungen mit er-
Drei Frauen werden in Altenburg/Thür, durch amerikanische Soldaten  
hobenen Händen zulaufende verwundete deutsche Soldaten von
vergewaltigt, darunter eine in Anwesenheit ihrer Kinder. (491)  
Amerikanern erschossen. (660)  


In Forbach/Lothringen werden mehrere Sanitäter beim Einholen von  
Zwei Frauen werden in der Nähe von Herborn von einem Neger ver-  
Verwundeten wiederholt von amerikanischen Truppen beschossen.
gewaltigt. (425)  
Mehrere Sanitäter kommen dabei ums Leben. Im gleichen Kampfab-
schnitt schießen Amerikaner auf in Gefangenschaft geratene deut-  
sche Soldaten. (396)  


Westlich Zweibrücken wird ein deutscher Sanitätskraftwagen am hel-
Vier bis fünf amerikanische Negersoldaten vergewaltigen in Bieber/
len Tage aus einer Entfernung von 200 m von amerikanischem Gra-  
Kreis Wetzlar die 15jährige H. S., schlagen ihre, sie schützende Mut-  
natwerfer in Brand geschossen. Fahrer und Insassen verbrennen.  
ter nieder und bedrohen den Vater mit der Waffe. Im gleichen Ort
(280)  
wird eine weitere Frau vergewaltigt. (412)  


März
In Kulmbach/Bayern verschaffen sich amerikanische Soldaten ge-
waltsam Einlaß in die Häuser, schlagen Türen und Fenster ein und
machen Jagd auf Frauen und Mädchen. Die 21 jährige Tochter einer
Essener Flüchtlingsfamilie wird vergewaltigt. (372)


Im Raum von Zweibrücken treiben die Amerikaner deutsche Gefan-  
In Grafenau/Bayerischer Wald wird die Gasthofstochter B. von einem
gene durch Minenfelder als Kugelfang vor sich her. (1654)  
betrunkenen amerikanischen Soldaten vergewaltigt, während ein an-  
derer sie mit der Pistole gefügig macht. (524)  


In Sandhausen bei Heidelberg vergewaltigen zwei amerikanische Sol-  
In Heiligenroda/Landkreis Kassel wird der Einwohner G. M. unter
daten ein 14jähriges Mädchen. (220)
grundlosen Beschuldigungen auf amerikanische Wehrmachtsangehö-  
 
rige geschossen zu haben, von amerikanischen Soldaten festgenom-
In Gambach/Kreis Friedberg/Hessen dringt ein amerikanischer Soldat
men und ins Feld geführt. Dort fordern sie ihn auf zu laufen und er-
in das Gehöft „Waschmühle" ein und versucht, die etwa 20jährige
schießen ihn von hinten in Gegenwart seines 15jährigen Jungen.
Tochter des Besitzers zu vergewaltigen. Der seinem Vorhaben entge-
Ebenso wird unter der gleichen Beschuldigung der Einwohner R. H.
gentretende Onkel des Mädchens wird erschossen. (19)  
durch zwei amerikanische Soldaten in Begleitung mehrerer Ausländer
aus der Wohnung geholt, ins Feld gefahren und dort erschossen.  
(208)  


In Lorsch/Hessen wird die Ehefrau Rosenberger von einem amerika-
Der Ort Lippoldsberg/Weser, der den amerikanischen Truppen ohne
nischen Soldaten mißhandelt und vergewaltigt. Auch andere Frauen
Widerstand übergeben wird, wird trotzdem von diesen geplündert. In
müssen sich dort wegen Vergewaltigungen durch amerikanische Sol-
zahlreichen Fällen werden Frauen und Mädchen vergewaltigt. (15)  
daten in ärztliche Behandlung begeben. (20)  


Eine Reihe von Frauen und Mädchen muß sich in Homburg/Bez. Kas-
sel wegen Vergewaltigung durch amerikanische Soldaten in ärztliche
Behandlung begeben. (25)




13


18




In Marburg/Lahn wird die Ehefrau Emde von vier amerikanischen
Soldaten nacheinander vergewaltigt. (27)


In Nauheim/Kreis Limburg/Lahn dringen nachts amerikanische Sol-
In Wesleben wird eine bei dem Landwirt A. S. beschäftigte polnische
daten in das Haus des Bauern Dick ein. Tochter und Ehefrau flüchten
Arbeiterin von mehreren amerikanischen Soldaten vergewaltigt und  
in das Nachbarhaus. Der Vater wird mit vorgehaltener Pistole ge-
ihr Arbeitgeber durch Bedrohung mit der Pistole in Schach gehalten.  
zwungen, die Tochter zurückzuholen. Diese wird dann vergewaltigt.  
(26)  
(423) (424)  


In Neesbach/Kreis Limburg/Lahn werden zwei Frauen von amerikani-
In Hünfeld dringen schwarze amerikanische Soldaten in die Brücken-
schen Soldaten vergewaltigt. Eine entsprechende Beschwerde des
mühle ein und vergewaltigen zwei Frauen. Eine im Gasthof „Frankfur-
Bürgermeisters beantwortet der amerikanische Kommandant mit
ter Hof wohnhafte Evakuierte wird im Beisein ihrer zwei Kinder
dem Bemerken, daß dies auch bei deutschen Soldaten vorgekommen
ebenfalls von Negern vergewaltigt. (23)  
sei. (523)  


In Weilburg/Lahn besetzen die Amerikaner das Wohnhaus des Direk-  
Im Kocherabschnitt bei Heilbronn schießen die amerikanischen Trup-  
tors Schüle. Sie verwüsten die Wohnung und entwenden das gesam-  
pen mit Phosphorgranaten und Infanterie-Explosiv-Geschossen. Zwei
te Tafelbesteck, Porzellan, Glas, echte chinesische Goldstickereien,
Angehörige der Waffen-SS werden von amerikanischen Soldaten aus
Silberwaren und Bronzen. Der im Keller stehende Stahlschrank wird
ihren Deckungslöchern herausgeholt, mit erhobenen Händen in eine
erbrochen. Fotoapparate, Juwelen, Familienschmuck, eine Briefmar-  
Mulde geführt und dort erschossen. (661)  
kensammlung und Urkunden werden gleichfalls mitgenommen. Aus
schweren Koffern, die von Verwandten zur Sicherung vor Fliegerschä-
den dort untergebracht waren, wird die gesamte Wäsche im Werte
von RM 30.000 - geraubt. (3467)  


In Boehl/Pfalz werden nach dem Einmarsch amerikanischer Truppen
Bei Paderborn wird ein mit Roten-Kreuz-Brusttuch und Armbinde ge-
zwei jüngere Frauen, eine davon mehrfach, von amerikanischen Sol-
kennzeichneter deutscher Soldat durch Schläge und einen Schuß in
daten vergewaltigt. (3470)  
den Arm gezwungen, während der Kampfhandlungen vor einem
amerikanischen Pkw herzugehen. (3830)  


Im Abschnitt Obergailbach-Bliesbrücken/Lothringen töten amerikani-  
Drei amerikanische Soldaten dringen gewaltsam in das Haus des
sche Soldaten nach Aufgabe jeglichen Widerstandes eine große An-  
Bürgermeisters B. in Helmershausen ein. Während ein Soldat den
zahl deutscher Soldaten. Auch Verwundete werden erschossen. (400)  
dort anwesenden Reichsbahnobersekretär H. einer Leibesvisitation
unterzieht und ihn in Schach hält, vergewaltigt ein anderer Soldat die
älteste Tochter des H. Der dritte Soldat versucht - allerdings erfolg-  
los - die Ehefrau des H. zu vergewaltigen. (219)  


Die Amerikaner beschießen den als Truppenverbandsplatz gekenn-
Der Reichsbahnobersekretär H. aus Helmershausen erhält bei seiner
zeichneten Wasserturm am Bahnhof Buchholz. Nachdem sich die Be-
Verhaftung am 5.4.1945 durch einen amerikanischen Soldaten (Ne-  
satzung ohne Kampf ergeben hat, wird sie ausgeraubt. Ein Sanitäter,
ger) einen Messerstich ins rechte Bein. (219)  
der um Rückgabe des ihm geraubten Nierenschutzgürtels bittet, er-  
hält einen Faustschlag ins Gesicht, wobei ihm ein Zahn eingeschlagen
wird. (470)  


Bei Vörde/Kreis Wesel treiben vorgehende amerikanische Soldaten
Deutsche Soldaten, die sich ohne Waffen und mit erhobenen Händen
zwei Eisenbahner als Kugelfang vor sich her. (466)  
in Silges/Kreis Hünfeld amerikanischen Panzern nähern, um sich zu
ergeben, werden durch deren Maschinengewehrfeuer niedergeschos-
sen. Am Straßenrand liegende deutsche Verwundete werden aus
nächster Nähe erschossen. (293)  


Im Bereich der Gemeinde Ramstein/Pfalz durchsuchen acht Mann ei-  
Amerikanische Soldaten ergreifen in Mackenzell die 16jährige U. M.,
ner Negereinheit das in der Nähe gelegene Forstamt angeblich nach
die sich auf dem Heimweg von der Arbeitsstelle zur Wohnung befin-  
einer geheimen Sendeanlage. Während der Forstmeister mit der  
det, zerren sie in einen Kraftwagen, fahren zu einer außerhalb des
Ortes liegenden Gartenanlage, zwingen sie unter Bedrohung mit der  
Pistole






14
19






Schußwaffe festgehalten und seine Ehefrau in die Küche eingesperrt
zum Entkleiden und vergewaltigen sie sechsmal. U. M. liegt an den  
wird, wird seine 18jährige Tochter gezwungen, zwei Soldaten in den  
Folgen der Schändung sechs bis acht Wochen krank zu Bett. (420)  
Oberstock des Anwesens zu begleiten. Dort wird die Tochter unter
Würgen am Hals und Hieben mit dem Gewehrkolben von den beiden
Negern vergewaltigt. Außerdem werden Uhren, Schmuck und sonsti-
ge Gegenstände weggenommen. (426)  


In Idstein/Taunus wird das mit dem Roten Kreuz gekennzeichnete
Bei Blauberg in der Nähe von Büdingen werden deutsche Soldaten,
Krankenhaus beschossen und durch Volltreffer getroffen. (471)  
die sich ohne Waffen mit erhobenen Händen den amerikanischen Li-
nien nähern, beschossen. (469)  


In Breungesheim sperren amerikanische Soldaten den Förster Mack
Amerikanische Soldaten tragen in Kassel die in der Stadt entwende-  
und die Kinder des Försters Spamer in ein Zimmer ein. Danach ver-  
ten Wertsachen, wie Uhren, Ringe (auch Eheringe) Schmucksachen,
gewaltigen sie nacheinander Frau Spamer in der Küche. Frau Spamer
Geldbörsen, Bargeld usw. zusammen und begutachten sie in einem
wird dabei bewußtlos. Als sie wieder zu sich kommt, wird sie erneut
Hause in der Fünffensterstraße. Das Brauchbare wird mitgenommen
vergewaltigt. (21)  
und das Unbrauchbare vernichtet. (992)  


In Panrod/Kreis Untertaunus vergewaltigen amerikanische Soldaten
In Frankreich bei Chateaux-de la Herciot wird ein verwundeter deut-
eine 63jährige und eine 35jährige Frau. Sie lassen sich dabei durch
scher Soldat von einer amerikanischen Panzerbesatzung herange-
die Anwesenheit von Kindern nicht stören. (24)  
wunken. Als er sich mit erhobenen Händen dem Panzer nähert, wird
er erschossen. (287)  


In Hausen/Kreis Usingen stellen die Amerikaner einem deutschen
Bei Bad Soden werden ein SS-Hauptsturmführer, ein SS-Unterschar-
Gegenangriff gefangene deutsche Soldaten entgegen. Hinter diesem
führer und acht SS-Angehörige schlafend von einer amerikanischen
„Schutzwall" ziehen sich dann die Amerikaner zurück. Ein deutscher
Einheit überrascht und aus naher Entfernung unter Feuer genom-
Soldat wird dabei verwundet. (275)  
men. Nachdem zwei Mann gefallen, fünf andere verwundet sind, wer-
den die übrigen gefangen genommen. Sie werden bei dem Abtrans-
port geschlagen, getreten, restlos ausgeplündert und mit Kolbenstö-
ßen zur Sammelstelle getrieben. (281)  


Im Raum Frankfurt-Limburg/Lahn werden auf dem freien Felde vor
Dem Kinobesitzer G. in Eschwege wird aus seiner Aktentasche ein
der Brücke liegende deutsche Verwundete trotz Winkens mit weißen
Umschlag mit 3.000.- Reichsmark von amerikanischen Soldaten ent-
Tüchern fortgesetzt von amerikanischen Truppen beschossen. Nach
wendet. Die sofortige Reklamation des G. wird von dem amerikani-  
der Einnahme der Autobahnbrücke wird festgestellt, daß die Verwun-  
schen Leutnant mit dem Bemerken zurückgewiesen: „Amerikanische
deten von unzähligen Schüssen durchsiebt sind. (292)  
Truppen stehlen nicht." (344)  


In Eschenrod/Kreis Büdingen vergewaltigen amerikanische Soldaten  
Eine amerikanische Patrouille in Stärke von fünf Mann dringt abends
zwei Frauen, davon eine viermal hintereinander. (228)  
gegen 10 Uhr in Gersfeld in das Haus Stättner Nr. 9 ein, treibt die
Ehefrau und vier Kinder im Alter von 3-14 1/2 Jahren in einer Ecke
des Zimmers zusammen, erbricht im Keller das Luftschutzgepäck und
entwendet alten wertvollen Familienschmuck. Nach einem ausgiebi-
gen Zechgelage im Keller versuchen die Soldaten, im angetrunkenen
Zustand die 14 l/2jährige Tochter zu belästigen. Diese muß von der
Mutter in Sicherheit gebracht werden. (3818)  


Ein Zug (ca. 60 Mann) amerikanischer Soldaten, der sich der Ort-
schaft Raunungen bei Bad Kissingen nähert, führt in seiner vorderen
Reihe zwei deutsche Soldaten mit. Das hat zur Folge, daß das die
Dorfstraße sichernde MG Schießverbot erhält und zurückgenommen
werden muß. (465)




April


Auf der Straße Papiermühle-Bellberg bei Hermsdorf/Thür, beschießt
20
ein amerikanischer Panzer zwei Schülerinnen, deren eine verwundet
wird. (9)


In Rothenburg/Fulda tragen drei Frauen gesundheitliche Schädigun-
gen infolge von Vergewaltigungen durch amerikanische Soldaten da-
von. (250)




Auf Frankenhausen/Kyffhäuser vorgehende amerikanische Panzer
führen kriegsgefangene SS-Angehörige auf ihrer Vorderseite als Ku-
gelfang mit. (398)


15
Bei Unna/Westfalen wird ein Bauer, der sich mit Hilfskräften und ei-
nem Pferdegespann bei der Feldbestellung befindet, von einer ameri-
kanischen Batterie, deren Feuer durch ein Beobachtungsflugzeug ge-
leitet wird, beschossen. Der Bauer, seine Hilfskräfte und die Pferde
werden durch drei aufeinanderfolgende Salven getötet. Ein militäri-
sches Ziel befindet sich nicht in der Nähe. (12)


An der Straßenkreuzung Zeilsheim-Hofheim-Unterliederbach schießt
ein amerikanischer Soldat (Neger) mit einem Karabiner auf die auf
dem Felde arbeitenden Bauern. (3468)


In Kahlwinkel/Kreis Eckartsberga plündern amerikanische Soldaten
nachts in einem Geschäft und der dazugehörigen Wohnung sämtliche
Wertsachen. Türen, Möbel, Lampen usw. werden demoliert, Lebens-
mittel durch Übergießen mit Salzsäure ungenießbar gemacht. (993)


Drei amerikanische Soldaten vergewaltigen in Greifenstein nach ein-
In Sachsendorf/Kreis Hildburghausen wird Frau I. Z. von einem ame-
ander Frau S. Durch Bedrohung mit der Maschinenpistole werden
rikanischen Soldaten vergewaltigt. (3827)  
ihre Eltern gehindert, ihrer um Hilfe rufenden Tochter beizustehen.  
(210)  


Die zwei Einwohner von W. P. und 0. B. von Scherfeld/Kreis Ostero-  
Frau B. in Königslutter a. Elbe wird von einem amerikanischen Ne-  
de/Harz werden von amerikanischen Soldaten gefangengenommen,
gersoldaten vergewaltigt. Im Rathaus der Stadt wird der Geldschrank
fortgeführt und erschossen. (6)  
aufgesprengt und ein Betrag von RM 20.000.- entnommen. (494)  


Der Verwalter W. des Rittergutes Kunnersdorf, Lehrwirtschaft der  
Von durchziehenden amerikanischen Truppen werden in Tautenhein/
Universität Leipzig erhebt bei den zuständigen amerikanischen Kom-  
Kreis Borna/Sa. wiederholt die Häuser durchsucht und dabei wertvol-
mandanten von Borsdorf Einspruch dagegen, daß täglich von ameri-
le Gegenstände mitgenommen. In der Landbank Tautenhein e. G. m.
kanischen Soldaten Vieh weggeholt wird. Der Kommandant sagt Un-  
b. H. wird aus dem Kassenschrank der Barbestand von RM 7.500.-  
terstützung zu. Tags darauf wird W. von amerikanischen Soldaten
von einem amerikanischen Soldaten weggenommen. Der dagegen
aus der Wohnung geholt, weggeführt und erschossen. (7)  
protestierende und wenigstens eine Quittung verlangende Geschäfts-  
führer wird mit der Waffe bedroht. Dem amerikanischen Komman-
danten wird der Vorfall angezeigt. (3452)  


In Naumburg/Saale versucht ein amerikanischer Soldat die 15jährige
In Ponit/Kreis Altenburg/Thür, werden Ortsgruppenleiter B., Bürger-
A. in Gegenwart ihrer Mutter zu vergewaltigen. Auf Flehen der Mutter
meister K. und Getreidehändler K. durch einen amerikanischen Sol-
steht er davon ab unter der Bedingung, daß die Mutter sich ihm hin-  
daten in Begleitung von zwei ehemaligen serbischen Kriegsgefange-  
gibt. Diese muß es tun, um ihr Kind zu retten. (14)  
nen auf deren Denunziation verhaftet und von den beiden Serben in
Gegenwart des amerikanischen Soldaten erschossen. (11)  


Vier oder fünf amerikanische Soldaten vergewaltigen in Bad Soden-
Drei amerikanische Soldaten verlangen in der Gastwirtschaft N. in  
Allendorf die beiden Töchter des Fabrikanten L. in Gegenwart ihrer
Lössen/Kreis Schleiz die Herausgabe von Waffen. Als der Wirt die
Mutter. (62)
Jagdwaffen des Jagdpächters zeigt, schlagen ihn die Soldaten ohne
jeden Grund nieder, reißen ihn hoch und schlagen ihn wieder


Der Pflanzenzüchter M. in Legefeld bei Weimar wird von einem ame-
rikanischen Unteroffizier und einem wegen Diebstahls entlassenen
Polen zur Abgabe einer Pistole aufgefordert und auf die Erklärung
hin, daß er alle Waffen abgegeben habe, in Gegenwart seiner Kinder
von dem Unteroffizier mehrmals mit der Faust ins Gesicht geschlagen
und derart gegen den Leib getreten, daß er das Bewußtsein verliert.
Bei der anschließenden wiederholten Durchsuchung der Wohnung
werden Möbel, Koffer usw. mutwillig beschädigt und alle Wertsachen
geraubt. (3824)


Die wertvolle Porzellansammlung des Direktors Dr. H. S., bestehend
aus Alt-Höchst, Ludwigsburg, Frankenthal, Meißen, Sevres, russ. Por-
zellan (Elisabeth) mit Prachtstück 10 Janitscharen, Höchst-Melchior,
wird von dem Supply-Offizier des amerikanischen Hauptquartiers, ei-
nem Major, von Eltville, wo sich die Sammlung aus Luftschutzgrün-
den befindet, zum Hauptquartier Frankfurt/Main gebracht. Trotz Bit-
ten des Eigentümers um Rückgabe werden insbesondere die wertvol-
len Janitscharen-Figuren verpackt und versandt. (522)


21




16


zusammen. Bei der weiteren Befragung wird ihm die Pistole auf die
Brust gesetzt. Bei jeder Verneinung einer Frage erhält der Wirt einen
Schlag vor den Hals, bis er zusammenbricht. Sein Gesicht ist ge-
schwollen und blutunterlaufen. Der über 70 Jahre alte anwesende
Bürgermeister erregt sich über die Vorgänge derart, daß er sich eini-
ge Stunden später erhängt. (376)


Zwei amerikanische Soldaten versuchen in Lausen/Prov. Sachsen die
26jährige H. zu vergewaltigen. Diese zieht ihre kleine 8jährige
Schwester schützend an sich, worauf der eine der Soldaten sein Ge-
wehr entsichert und das Mädchen im Weigerungsfalle mit Erschießen
bedroht. Erst als trotzdem das Mädchen sich mit der weinenden
Schwester auf dem Arm an die Wand stellt und ihr Schicksal erwar-
tet, lassen die Soldaten von ihr ab und verlassen unter Mitnahme ei-
ner goldenen Uhr die Wohnung. (636)


Zwei junge Mädchen in Stammheim/Kreis Friedberg werden von über
Der Waffen-SS-Angehörige K., der zur Ausheilung eines Lungensteck-
zwanzig Negern vergewaltigt. (747)  
schusses in einem Erfurter Lazarett liegt, begibt sich in Begleitung ei-
ner Roten-Kreuz-Schwester zur Gefangenen-Sammelstelle und wird
unterwegs von einem Soldaten durch Genickschuß getötet. (3807)  


Mehrere amerikanische Soldaten dringen in Niederkaufungen nachts
Zwei Frauen, die bei Elbenrod/Kreis Alsfeld von zwei amerikanischen
gewaltsam in das Haus des Bauern J. B. ein und verlangen Schnaps.
Negersoldaten belästigt werden, wollen mit ihren kleinen Kindern
Als ihnen erklärt wird, daß kein Schnaps vorhanden sei, mißhandeln
weglaufen und werden durch Schüsse schwer verletzt, eine der Frau-
sie den 75jährigen Bauern, seine Schwiegertochter und einen 16jäh-
en tödlich. (248)  
rigen Jungen, während eine anwesende alte Frau einen Nervenschock
erleidet. Als B. auch dann keinen Schnaps geben kann, hängen ihn
die Soldaten auf dem Boden seines Hauses auf. Nur die Tatsache,
daß kurz darauf der Strick reißt, rettet ihm das Leben. (373)  


In Eschenstruth werden zwei Frauen von Negern gezwungen, sich
Ein 74jähriger Mann in Zwenkau wird ohne Grund in seinem Hause
völlig zu entkleiden. Die Neger schärfen lange Messer, dann müssen
von amerikanischen Soldaten durch Faustschläge blutig geschlagen
sich die Frauen an die Wand stellen und die Neger werfen die Messer
und eine halbe Stunde später auf der Straße zu Boden geschlagen,  
neben ihren Körper in die Wand. Dann werden die Frauen mehrfach
sodaß er auf einem Handwagen weggebracht werden muß. (3822)  
vergewaltigt. (373)  


In Schwarzbach/Kreis Hünfeld vertreibt ein amerikanischer Offizier
Der Ort Hedersleben wird von 1200 amerikanischen Soldaten belegt.
durch Pistolenschüsse den Besitzer K. F. aus seinem Haus und verge-  
Nach dem Abzug der Truppen werden in dem Hause des Kaufmanns
waltigt eine evakuierte Soldatenfrau unter Bedrohung mit Erschie-  
H. Wohnungen und Laden in verwüstetem Zustand vorgefunden, alle
ßen. Amerikanische Soldaten plündern inzwischen im Dorf. (45)  
Konserven geöffnet und verdorben, Wein ausgetrunken, Gläser und
Porzellan zerschlagen, die Waren durcheinander geworfen und mit
Marmelade und Flüssigkeiten Übergossen. Acht Zentner Zucker und
vieles andere fehlen. Stühle sind zerhackt, Wäsche und Kleider zer-  
rissen, ebenso Familienbilder und Andenken. Die Betten sind voll-  
kommen verdreckt. Zwei englische Soldaten, die mit vielen anderen
die Räume besichtigen, gehen kopfschüttelnd davon. (3813)  


In Oberhausen/Oberlahnkreis werden den beiden Töchtern der Witwe
D. die Kleider von zwei betrunkenen amerikanischen Soldaten vom
Leibe gerissen und die beiden sodann vergewaltigt. (205)


Zwei amerikanische Soldaten, angeblich ein Captain und ein Arzt, ei-
ner amerikanischen Panzereinheit sperren in Schiffenberg bei Gießen
den Ehemann unter Bedrohung mit der Pistole in den Schlafraum und
vergewaltigen dessen Frau. (249)


In Schaafheim vergewaltigen zwei amerikanische Soldaten Frau E. T.
22
Ferner wird die 18jährige Tochter durch mehrere amerikanische Sol-
daten vergewaltigt und der Vater durch Bedrohung mit der Pistole
daran gehindert seiner Tochter zu Hilfe zu kommen. (247)


Die 20jährige E. R. in Bad Köstritz, Mutter eines kleinen Kindes, wird
von einem amerikanischen Soldaten, der sie vergewaltigen will und
dem sie Widerstand leistet, durch Kopfschuß getötet, ihre Mutter ver-
letzt.




Zwei zur Bergung eines Verwundeten bei Friedrichsbrunn eingesetzte
Sanitäter werden von Amerikanern beschossen, einer der beiden Sa-
nitäter fällt durch Brustschuß. (397)


17
In Rackwitz bei Leipzig wird der Betriebsleiter E. N. von zwei ameri-
kanischen Soldaten unter Mißhandlungen weggeschafft und durch
Genickschuß erschossen. (10)


Ein amerikanischer Soldat vergewaltigt in Schulpforta Kreis Weißen-
fels unter Bedrohung mit der Pistole die Wirtschaftsleiterin J. S. An-
zeige beim amerikanischen Offizier wird erstattet. (637)


In Altenburg/Thür, mißhandeln zwei amerikanische Soldaten einen
Zivilisten so schwer, daß er blutüberströmt zusammenbricht. Der Sol-
dat stampft dann mit den Schuhen auf dem Kopf des Wehrlosen her-
um, bis dieser kein Lebenszeichen mehr von sich gibt. Die Soldaten
werfen dann den Körper quer über den Kühler ihres Wagens und fah-
ren davon. (632)


Eine andere Frau wird durch einen amerikanischen Soldaten verge-  
Ingenieur G. in Altbach/Wttb. wird am hellen Tage auf einem Wald-
waltigt. Drei amerikanische Soldaten vergewaltigen eine Flüchtlings-
weg von zwei amerikanischen Soldaten ohne Grund und Warnung an-  
frau, welche nackt aus dem Fenster springt, um sich vor weiteren
geschossen. Infolge Kopfdurchschuß und Kopfsteckschuß ist das linke
Vergewaltigungen zu retten. (3809)  
Auge erblindet. Danach plündern die Soldaten noch das Gepäck des
Verletzten. (525)
 
Frau R. in Fronberg wird von einem amerikanischen Soldaten unter
Bedrohung mit der Pistole vergewaltigt. (631)  


Bei einem Angriff amerikanischer Panzer auf das Dorf Berge bei Lipp-
Amerikanische Soldaten dringen in Lingenhofen Kreis Würtingen in
stadt werden zwei Gruppen deutscher Kriegsgefangener als Kugel-
Häuser ein, sperren die Hausbewohner in die Keller und rauben Geld,
fang vor den amerikanischen Panzern hergetrieben. (284)  
Uhren, Schmuck, Wäsche und anderes. (3464)  


Drei Frauen werden in Altenburg/Thür, durch amerikanische Soldaten
Der Graveur H. R. in Heidenheim/Brenz wird von sechs amerikani-
vergewaltigt, darunter eine in Anwesenheit ihrer Kinder. (491)  
schen Soldaten verhört, während diese ihre Maschinenpistolen auf
ihn anlegen. Nach einer Weile setzen sie ab, lachen ihn aus und spu-
cken ihn an. Dieses Bedrohen mit Erschießen wird stundenlang fort-
gesetzt bis ein russischer Kriegsgefangener den Amerikanern sagt,  
daß er die Russen gut behandelt habe. Er wird daraufhin entlassen.
Zu Hause erleidet er einen Nervenzusammenbruch und muß mehrere
Wochen das Bett hüten. (987)  


Zwei Frauen werden in der Nähe von Herborn von einem Neger ver-
In Hauktshöhe bei Burglenfeld dringen zwei farbige Soldaten mit vor-
gewaltigt. (425)
gehaltenem Gewehr in das Haus des Landwirts J. W. ein. Ein Neger
zerrt die eine Tochter aus der Küche in das Schlafzimmer und will sie
dort vergewaltigen. Plötzlich fällt ein Schuß, das Mädchen stürzt


Vier bis fünf amerikanische Negersoldaten vergewaltigen in Bieber/
Kreis Wetzlar die 15jährige H. S., schlagen ihre, sie schützende Mut-
ter nieder und bedrohen den Vater mit der Waffe. Im gleichen Ort
wird eine weitere Frau vergewaltigt. (412)


In Kulmbach/Bayern verschaffen sich amerikanische Soldaten ge-
waltsam Einlaß in die Häuser, schlagen Türen und Fenster ein und
machen Jagd auf Frauen und Mädchen. Die 21 jährige Tochter einer
Essener Flüchtlingsfamilie wird vergewaltigt. (372)


In Grafenau/Bayerischer Wald wird die Gasthofstochter B. von einem
23
betrunkenen amerikanischen Soldaten vergewaltigt, während ein an-
derer sie mit der Pistole gefügig macht. (524)


In Heiligenroda/Landkreis Kassel wird der Einwohner G. M. unter
grundlosen Beschuldigungen auf amerikanische Wehrmachtsangehö-
rige geschossen zu haben, von amerikanischen Soldaten festgenom-
men und ins Feld geführt. Dort fordern sie ihn auf zu laufen und er-
schießen ihn von hinten in Gegenwart seines 15jährigen Jungen.
Ebenso wird unter der gleichen Beschuldigung der Einwohner R. H.
durch zwei amerikanische Soldaten in Begleitung mehrerer Ausländer
aus der Wohnung geholt, ins Feld gefahren und dort erschossen.
(208)


Der Ort Lippoldsberg/Weser, der den amerikanischen Truppen ohne
Widerstand übergeben wird, wird trotzdem von diesen geplündert. In
zahlreichen Fällen werden Frauen und Mädchen vergewaltigt. (15)


Eine Reihe von Frauen und Mädchen muß sich in Homburg/Bez. Kas-  
laut schreiend in die Küche und bricht dort blutüberströmt zusam-  
sel wegen Vergewaltigung durch amerikanische Soldaten in ärztliche
men. Durch den Schuß wird der andere Neger dabei gestört, die
Behandlung begeben. (25)  
zweite Tochter zu vergewaltigen. (13)  


Die ersten in Ingolstadt einrückenden amerikanischen Infanterie-
Patrouillen zwingen zehn Offiziere und ca. 25 Soldaten des Verpfle-
gungsamtes, vor ihnen her als Kugelfang den Weg zur Donaubrücke
zu zeigen. (289)


Frau M. W. in Ambusch wird von einem amerikanischen Soldaten ver-
gewaltigt. (472)


18
Zwei amerikanische Soldaten versuchen in Selb Frau G. zu vergewal-
tigen während ihr Ehemann mit der Pistole bedroht wird. Auf den
hinzukommenden Studienrat G. geben sie zwei Schüsse ab. Erst an-
dere herbeigerufene amerikanische Soldaten verhindern die Verge-
waltigung. (630)


In Eging durchsuchen zwei amerikanische Soldaten das Bahnhofsbü-
ro und die dortigen Bediensteten, nehmen alle Uhren und Ringe ab,
erbrechen Türen und entnehmen Wertsachen, Geld und Fotoappara-
te. (3806)


In Eidsberg vergewaltigen drei amerikanische Soldaten die 60jährige
Frau S. und deren Tochter. (421)


In Wesleben wird eine bei dem Landwirt A. S. beschäftigte polnische
In Rechbachwerk/Bayer. Wald vergewaltigen drei amerikanische Ne-
Arbeiterin von mehreren amerikanischen Soldaten vergewaltigt und
gersoldaten gemeinsam die 19-jährige Z. (18)  
ihr Arbeitgeber durch Bedrohung mit der Pistole in Schach gehalten.  
(26)  


In Hünfeld dringen schwarze amerikanische Soldaten in die Brücken-
In Postbauer versucht ein Neger die im Bett liegende lungenkranke
mühle ein und vergewaltigen zwei Frauen. Eine im Gasthof „Frankfur-
Tochter des Postagenten F. zu vergewaltigen. Auf das Schreien des
ter Hof wohnhafte Evakuierte wird im Beisein ihrer zwei Kinder
Mädchens hinzukommende Personen verhindern dies. Derselbe Neger
ebenfalls von Negern vergewaltigt. (23)  
plündert den Kassenschrank der Postagentur und nimmt neben dem
Bargeld Uhren und Schmuckgegenstände mit. (17)  


Im Kocherabschnitt bei Heilbronn schießen die amerikanischen Trup-
In Landsberg/Lech müssen nach dem Einmarsch der Amerikaner die  
pen mit Phosphorgranaten und Infanterie-Explosiv-Geschossen. Zwei
Wohnungen binnen zehn Minuten geräumt werden und werden nach
Angehörige der Waffen-SS werden von amerikanischen Soldaten aus
dem Abzug der Truppen in zerstörtem und geplündertem Zustand
ihren Deckungslöchern herausgeholt, mit erhobenen Händen in eine
vorgefunden. (Matratzen aufgeschnitten, Lautsprecher, Porzellan und
Mulde geführt und dort erschossen. (661)  
Geschirr zerschlagen, Möbel aus dem Fenster auf die Straße gewor-  
fen, Schuhe, Schmuck, Uhren und andere Wertsachen geplündert.)
Ein Neger versucht F. E. und ein anderes Mädchen zu vergewaltigen,
wird aber durch Hinzukommen eines Vorgesetzten daran gehindert.  
(473)  


Bei Paderborn wird ein mit Roten-Kreuz-Brusttuch und Armbinde ge-
Zahlreiche Frauen und Mädchen werden in Remlingen /Mainfranken
kennzeichneter deutscher Soldat durch Schläge und einen Schuß in
durch farbige Angehörige der amerikanischen Besatzungsarmee (Ar-
den Arm gezwungen, während der Kampfhandlungen vor einem
beitskommando für Straßenreparatur) vergewaltigt. Die 16-jährige
amerikanischen Pkw herzugehen. (3830)  
Tochter des Landwirts H. T. wird am hellen Tage auf freiem Feld in


Drei amerikanische Soldaten dringen gewaltsam in das Haus des
Bürgermeisters B. in Helmershausen ein. Während ein Soldat den
dort anwesenden Reichsbahnobersekretär H. einer Leibesvisitation
unterzieht und ihn in Schach hält, vergewaltigt ein anderer Soldat die
älteste Tochter des H. Der dritte Soldat versucht - allerdings erfolg-
los - die Ehefrau des H. zu vergewaltigen. (219)


Der Reichsbahnobersekretär H. aus Helmershausen erhält bei seiner
Verhaftung am 5.4.1945 durch einen amerikanischen Soldaten (Ne-
ger) einen Messerstich ins rechte Bein. (219)


Deutsche Soldaten, die sich ohne Waffen und mit erhobenen Händen
24
in Silges/Kreis Hünfeld amerikanischen Panzern nähern, um sich zu
ergeben, werden durch deren Maschinengewehrfeuer niedergeschos-
sen. Am Straßenrand liegende deutsche Verwundete werden aus
nächster Nähe erschossen. (293)


Amerikanische Soldaten ergreifen in Mackenzell die 16jährige U. M.,
die sich auf dem Heimweg von der Arbeitsstelle zur Wohnung befin-
det, zerren sie in einen Kraftwagen, fahren zu einer außerhalb des
Ortes liegenden Gartenanlage, zwingen sie unter Bedrohung mit der
Pistole




Gegenwart ihres Vaters, der mit dem Gewehr in Schach gehalten
wird, von drei Negern vergewaltigt und muß längere Zeit in ärztliche
Behandlung. Etwa 30 weitere ähnliche Fälle werden im Dorf gemel-
det, ferner die Plünderung und Wegnahme der Wertsachen. (16)


19
Amerikanische Soldaten entwenden aus dem Hause des Bürgermeis-
ters in Baltmannsweiler/Wttbg. nach gründlicher Durchsuchung eine
wertvolle Briefmarkensammlung, mehrere goldene Uhren, einen Bril-
lantring, zwei Fotoapparate, einen Feldstecher, Wäsche und andere
wertvolle Gegenstände. Der Gesamtschaden beträgt ca. 25.000.-
Reichsmark. (3823)


Amerikanische Soldaten vergewaltigen in Neuhof Kr.
Blankenburg/Harz eine im vierten Monat schwangere Flüchtlingsfrau.
Der Ehemann wird für die Dauer der Vergewaltigung verhaftet. (496)


Amerikanische Soldaten vergewaltigen in Neuhof Kr.
Blankenburg/Harz eine im Gasthaus „Braunschweiger Hof" wohnende
Frau aus Düsseldorf. (469)


zum Entkleiden und vergewaltigen sie sechsmal. U. M. liegt an den
In Hünfeld überfallen amerikanische Negersoldaten ein Mädchen, das
Folgen der Schändung sechs bis acht Wochen krank zu Bett. (420)
mit seinem Bräutigam, einem Niederländer, spazieren geht. Als die-
ser seine Braut schützen will, wird er durch Schüsse so verletzt, daß
er am nächsten Tage stirbt. Das Mädchen wird am Arm verletzt.  


Bei Blauberg in der Nähe von Büdingen werden deutsche Soldaten,
Amerikanische Negersoldaten vergewaltigen mehrfach hintereinander
die sich ohne Waffen mit erhobenen Händen den amerikanischen Li-  
eine Frau in Gegenwart ihrer Kinder, während der Ehemann mit der
nien nähern, beschossen. (469)  
Waffe bedroht wird. Auch eine Postbeamtin wird von ihnen vergewal-  
tigt. (92)  


Amerikanische Soldaten tragen in Kassel die in der Stadt entwende-  
In Bernsburg/Oberhessen wird der Hof des Bauern Jakob von ameri-
ten Wertsachen, wie Uhren, Ringe (auch Eheringe) Schmucksachen,  
kanischen Soldaten zusammen mit Polen dreimal überfallen. Motor-  
Geldbörsen, Bargeld usw. zusammen und begutachten sie in einem
radteile, Bereifungen, vier Schweine, Wurst und Fleischwaren, Vorrä-
Hause in der Fünffensterstraße. Das Brauchbare wird mitgenommen
te an Wein und Branntwein sowie Bekleidungsstücke werden hierbei
und das Unbrauchbare vernichtet. (992)  
entwendet. Bei dem letzten Überfall belästigen zwei völlig betrunke-
ne Neger die Bäuerin in gemeiner Weise und schießen mutwillig mit
Maschinenpistolen im Wohnzimmer umher. (3466)  


In Frankreich bei Chateaux-de la Herciot wird ein verwundeter deut-
Zwei amerikanische Soldaten vergewaltigen in Güssefeld/Kreis
scher Soldat von einer amerikanischen Panzerbesatzung herange-  
Salzwedel den weiblichen Lehrling des Bauern W. S. auf dem Kornbo-  
wunken. Als er sich mit erhobenen Händen dem Panzer nähert, wird
den unter Bedrohung mit der Pistole. (3451)  
er erschossen. (287)  


Bei Bad Soden werden ein SS-Hauptsturmführer, ein SS-Unterschar-
führer und acht SS-Angehörige schlafend von einer amerikanischen
Einheit überrascht und aus naher Entfernung unter Feuer genom-
men. Nachdem zwei Mann gefallen, fünf andere verwundet sind, wer-
den die übrigen gefangen genommen. Sie werden bei dem Abtrans-
port geschlagen, getreten, restlos ausgeplündert und mit Kolbenstö-
ßen zur Sammelstelle getrieben. (281)


Dem Kinobesitzer G. in Eschwege wird aus seiner Aktentasche ein
Umschlag mit 3.000.- Reichsmark von amerikanischen Soldaten ent-
wendet. Die sofortige Reklamation des G. wird von dem amerikani-
schen Leutnant mit dem Bemerken zurückgewiesen: „Amerikanische
Truppen stehlen nicht." (344)


Eine amerikanische Patrouille in Stärke von fünf Mann dringt abends
25
gegen 10 Uhr in Gersfeld in das Haus Stättner Nr. 9 ein, treibt die
Ehefrau und vier Kinder im Alter von 3-14 1/2 Jahren in einer Ecke
des Zimmers zusammen, erbricht im Keller das Luftschutzgepäck und
entwendet alten wertvollen Familienschmuck. Nach einem ausgiebi-
gen Zechgelage im Keller versuchen die Soldaten, im angetrunkenen
Zustand die 14 l/2jährige Tochter zu belästigen. Diese muß von der
Mutter in Sicherheit gebracht werden. (3818)


Ein Zug (ca. 60 Mann) amerikanischer Soldaten, der sich der Ort-
schaft Raunungen bei Bad Kissingen nähert, führt in seiner vorderen
Reihe zwei deutsche Soldaten mit. Das hat zur Folge, daß das die
Dorfstraße sichernde MG Schießverbot erhält und zurückgenommen
werden muß. (465)




Ende August 1945 schaffen amerikanische Soldaten aus der Woh-
nung Brömmers das Schlafzimmer, mehrere Teppiche, Bettvorleger,
Tischlampen und Fenstergardinen fort.


20
Mitte September 1945 wird auch noch der Radioapparat von ameri-
kanischen Soldaten abgeholt. (3453)


Der ehemalige Ortsbauernführer J. G. von Kerspenhausen Kreis
Herzfeld wird in Gegenwart seiner Ehefrau und seiner 13-jährigen
Tochter gegen 23 Uhr von amerikanischen Soldaten zu Boden ge-
schlagen und mit Füßen getreten. (3803)




Auf Frankenhausen/Kyffhäuser vorgehende amerikanische Panzer
führen kriegsgefangene SS-Angehörige auf ihrer Vorderseite als Ku-
gelfang mit. (398)


Bei Unna/Westfalen wird ein Bauer, der sich mit Hilfskräften und ei-
Mai
nem Pferdegespann bei der Feldbestellung befindet, von einer ameri-
kanischen Batterie, deren Feuer durch ein Beobachtungsflugzeug ge-
leitet wird, beschossen. Der Bauer, seine Hilfskräfte und die Pferde
werden durch drei aufeinanderfolgende Salven getötet. Ein militäri-
sches Ziel befindet sich nicht in der Nähe. (12)


An der Straßenkreuzung Zeilsheim-Hofheim-Unterliederbach schießt
In Pferchenheid an der tschechischen Grenze werden deutsche Zivi-  
ein amerikanischer Soldat (Neger) mit einem Karabiner auf die auf
listen, unter ihnen der Prokurist einer Hamburger Firma, von ameri-  
dem Felde arbeitenden Bauern. (3468)  
kanischen Soldaten mit langen dicken Stöcken mißhandelt. Als sich
ein Zivilist durch Weglaufen den Mißhandlungen zu entziehen sucht,
wird er erschossen. Die amerikanischen Soldaten freuten sich dar-
über. (221)  


In Kahlwinkel/Kreis Eckartsberga plündern amerikanische Soldaten  
Amerikanische Soldaten geben am Tage nach der Besetzung die
nachts in einem Geschäft und der dazugehörigen Wohnung sämtliche
Bahnhofskantine in Engelshof bei Leipzig, die Wohnung des Bahnhof-
Wertsachen. Türen, Möbel, Lampen usw. werden demoliert, Lebens-  
wirts sowie der verschiedenen Bahnbeamten und das Bahnhofs-  
mittel durch Übergießen mit Salzsäure ungenießbar gemacht. (993)  
dienstgebäude zur Plünderung durch Polen und Russen frei. Diese
rauben alle Räume vom Keller bis zum Boden aus. (2820)  


In Sachsendorf/Kreis Hildburghausen wird Frau I. Z. von einem ame-  
Bei dem praktischen Arzt Dr. L. F. in Teutschental erscheinen unge-
rikanischen Soldaten vergewaltigt. (3827)  
fähr 15 bis 20 Frauen und Mädchen zur Untersuchung, die von ame-  
rikanischen Soldaten geschlagen und vergewaltigt worden sind.  
(3454)  


Frau B. in Königslutter a. Elbe wird von einem amerikanischen Ne-  
In Ulm finden zahlreiche Vergewaltigungen durch farbige Angehörige
gersoldaten vergewaltigt. Im Rathaus der Stadt wird der Geldschrank
der amerikanischen Armee statt. Ein Bäckermeister, der seiner Toch-  
aufgesprengt und ein Betrag von RM 20.000.- entnommen. (494)  
ter zu Hilfe kommen will, wird erschossen. (3817)  


Von durchziehenden amerikanischen Truppen werden in Tautenhein/
Zwei oder drei amerikanische Soldaten und ein ehemaliger serbischer
Kreis Borna/Sa. wiederholt die Häuser durchsucht und dabei wertvol-
Kriegsgefangener dringen in den Pfarrhof in Taufkirchen bei Eggenfel-
le Gegenstände mitgenommen. In der Landbank Tautenhein e. G. m.  
den/Niederbayern ein und fordern von dem Pfarrer Wein. Als dieser
b. H. wird aus dem Kassenschrank der Barbestand von RM 7.500.-
erklärt, er habe in dem Pfarrhause keinen Wein, drängen sie ihn zur
von einem amerikanischen Soldaten weggenommen. Der dagegen
Kirche und zwingen ihn unter ständiger Bedrohung mit der Waffe,
protestierende und wenigstens eine Quittung verlangende Geschäfts-
den für den Gottesdienst bestimmten Meßwein herauszugeben. (492)  
führer wird mit der Waffe bedroht. Dem amerikanischen Komman-
danten wird der Vorfall angezeigt. (3452)  


In Ponit/Kreis Altenburg/Thür, werden Ortsgruppenleiter B., Bürger-  
Französische Truppen der amerikanischen Armee durchsuchen sämt-  
meister K. und Getreidehändler K. durch einen amerikanischen Sol-
liche Privathäuser in Schönau Bez. Berchtesgaden. Das Haus des W.  
daten in Begleitung von zwei ehemaligen serbischen Kriegsgefange-
W.  
nen auf deren Denunziation verhaftet und von den beiden Serben in
Gegenwart des amerikanischen Soldaten erschossen. (11)


Drei amerikanische Soldaten verlangen in der Gastwirtschaft N. in
Lössen/Kreis Schleiz die Herausgabe von Waffen. Als der Wirt die
Jagdwaffen des Jagdpächters zeigt, schlagen ihn die Soldaten ohne
jeden Grund nieder, reißen ihn hoch und schlagen ihn wieder




26


21




wird zwölfmal durchsucht. Dabei werden die anwesenden Hausbe-
wohner mit der Waffe bedroht. Außer Wertsachen werden Anzüge,
Leib-und Bettwäsche in Koffern weggeschleppt. (3810)


zusammen. Bei der weiteren Befragung wird ihm die Pistole auf die  
Amerikanische Soldaten (Neger) durchsuchen das Haus des Land-
Brust gesetzt. Bei jeder Verneinung einer Frage erhält der Wirt einen
wirts P. E. in Röhlingen/Krs. Ahlen/Wttbg. und entwenden die Wert-
Schlag vor den Hals, bis er zusammenbricht. Sein Gesicht ist ge-
sachen. Sie vernichten oder verbrennen Bettwäsche und andere Ge-
schwollen und blutunterlaufen. Der über 70 Jahre alte anwesende
genstände und schießen auf den Besitzer des Hauses, als dieser die  
Bürgermeister erregt sich über die Vorgänge derart, daß er sich eini-
restlichen drei Hühner von 38 Stück zu retten versucht.  
ge Stunden später erhängt. (376)


Zwei amerikanische Soldaten versuchen in Lausen/Prov. Sachsen die
In der Nacht wird das auf dem Hof beschäftigte Polenmädchen von
26jährige H. zu vergewaltigen. Diese zieht ihre kleine 8jährige
einem Negersoldaten vergewaltigt. Die übrigen Anwesenden werden
Schwester schützend an sich, worauf der eine der Soldaten sein Ge-
mit Gewehren in Schach gehalten. Die Soldaten verlangen von dem
wehr entsichert und das Mädchen im Weigerungsfalle mit Erschießen
Bauern, daß er vier Mädchen aus dem Dorf heranholt. Sie bedrohen
bedroht. Erst als trotzdem das Mädchen sich mit der weinenden
ihn dabei mit der Pistole und mißhandeln seinen Bruder.
Schwester auf dem Arm an die Wand stellt und ihr Schicksal erwar-  
Auch in den Nachbargemeinden werden Frauen und Mädchen verge-
tet, lassen die Soldaten von ihr ab und verlassen unter Mitnahme ei-  
waltigt. In Eppental wird die 20-jährige K. von einem amerikanischen
ner goldenen Uhr die Wohnung. (636)
Soldaten angeschossen, als sie sich durch Flucht vor seiner Verge-
waltigung zu entziehen sucht. Als Frl. K. und eine evakuierte Frau
aus Duisburg sich in ein Haus hineinretten, sprengt der sie verfolgen-  
de amerikanische Soldat mit einer Handgranate die Tür auf und ver-  
gewaltigt dann die Frauen.  


Der Waffen-SS-Angehörige K., der zur Ausheilung eines Lungensteck-
Die Uebergriffe nehmen einen derartigen Umfang an, daß der Orts-  
schusses in einem Erfurter Lazarett liegt, begibt sich in Begleitung ei-  
pfarrer fast täglich Vorstellungen beim amerikanischen Kommandan-  
ner Roten-Kreuz-Schwester zur Gefangenen-Sammelstelle und wird
ten erhebt. (526)  
unterwegs von einem Soldaten durch Genickschuß getötet. (3807)  


Zwei Frauen, die bei Elbenrod/Kreis Alsfeld von zwei amerikanischen
Vier deutsche Soldaten, die sich in der Nähe von Moosburg a. d. Isar
Negersoldaten belästigt werden, wollen mit ihren kleinen Kindern
unbewaffnet und mit erhobenen Händen einer auftauchenden ameri-
weglaufen und werden durch Schüsse schwer verletzt, eine der Frau-
kanischen Panzerspitze nähern, werden aus einer Entfernung von
en tödlich. (248)  
etwa 50 m mit Maschinengewehren zusammengeschossen. (279)  


Ein 74jähriger Mann in Zwenkau wird ohne Grund in seinem Hause
Zwei Stabshelferinnen der Luftwaffe werden in Salzmannskirchen bei
von amerikanischen Soldaten durch Faustschläge blutig geschlagen
Erding von zwei amerikanischen Soldaten vergewaltigt. (211)  
und eine halbe Stunde später auf der Straße zu Boden geschlagen,
sodaß er auf einem Handwagen weggebracht werden muß. (3822)  


Der Ort Hedersleben wird von 1200 amerikanischen Soldaten belegt.
In Stixe Kreis Bitter/Meckl. müssen sich ungefähr 500 Personen, dar-
Nach dem Abzug der Truppen werden in dem Hause des Kaufmanns
unter viele Frauen und Kinder, auf einer Wiese versammeln. Dort
H. Wohnungen und Laden in verwüstetem Zustand vorgefunden, alle
werden ihnen von amerikanischen Soldaten nach gründlicher Durch-
Konserven geöffnet und verdorben, Wein ausgetrunken, Gläser und
suchung alle Wertsachen abgenommen. Sie müssen zwei Tage und  
Porzellan zerschlagen, die Waren durcheinander geworfen und mit
zwei Nächte ohne Obdach und Verpflegung auf der Wiese bleiben.  
Marmelade und Flüssigkeiten Übergossen. Acht Zentner Zucker und  
(3801)  
vieles andere fehlen. Stühle sind zerhackt, Wäsche und Kleider zer-
rissen, ebenso Familienbilder und Andenken. Die Betten sind voll-
kommen verdreckt. Zwei englische Soldaten, die mit vielen anderen
die Räume besichtigen, gehen kopfschüttelnd davon. (3813)  


Der Bürgermeister und Ortsgruppenleiter von Palling/Obb. wird von
amerikanischen Soldaten mißhandelt, im Kraftwagen fortgeschafft
und am Dorfausgang erschossen. (8)


in Innsbruck/Inn erschießt ein amerikanischer Soldat im Gasthaus
Hentschel grundlos einen französischen Zivilisten. (924)


22




27


Zwei zur Bergung eines Verwundeten bei Friedrichsbrunn eingesetzte
Sanitäter werden von Amerikanern beschossen, einer der beiden Sa-
nitäter fällt durch Brustschuß. (397)


In Rackwitz bei Leipzig wird der Betriebsleiter E. N. von zwei ameri-
kanischen Soldaten unter Mißhandlungen weggeschafft und durch
Genickschuß erschossen. (10)


Ein amerikanischer Soldat vergewaltigt in Schulpforta Kreis Weißen-  
Amerikanische Soldaten entwenden aus dem Geschäft des Fotogra-
fels unter Bedrohung mit der Pistole die Wirtschaftsleiterin J. S. An-  
fen K., Maxglanerhauptstr. 236 in Salzburg sämtliche Filme, Appara-  
zeige beim amerikanischen Offizier wird erstattet. (637)  
te, Objektive und sonstiges Fotomaterial; aus seinem Privathaus wird
ein Barbetrag von RM. 300.- nach Aufbrechen sämtlicher Behältnisse
fortgenommen. K. erhält Schläge ins Gesicht. (3819)  


In Altenburg/Thür, mißhandeln zwei amerikanische Soldaten einen
In Busdahl dringen amerikanische Soldaten in ein Haus ein, zer-  
Zivilisten so schwer, daß er blutüberströmt zusammenbricht. Der Sol-  
schlagen Einrichtungsgegenstände und zerschneiden Matratzen und
dat stampft dann mit den Schuhen auf dem Kopf des Wehrlosen her-
Bettwäsche. Frauen und Kinder werden in den Keller eingesperrt. Bei
um, bis dieser kein Lebenszeichen mehr von sich gibt. Die Soldaten  
Anbruch der Dunkelheit vergewaltigen angetrunkene amerikanische
werfen dann den Körper quer über den Kühler ihres Wagens und fah-  
Soldaten das Hausmädchen und eine etwa 40-jährige Frau. (493)  
ren davon. (632)  


Ingenieur G. in Altbach/Wttb. wird am hellen Tage auf einem Wald-  
In Linz/Donau zerren amerikanische Soldaten ein 17-jähriges ungari-  
weg von zwei amerikanischen Soldaten ohne Grund und Warnung an-  
sches Flüchtlingsmädchen in das Führerhaus eines Lkw und verge-  
geschossen. Infolge Kopfdurchschuß und Kopfsteckschuß ist das linke
waltigen es. Einem Zivilisten, der sich dagegen wendet, werden fünf
Auge erblindet. Danach plündern die Soldaten noch das Gepäck des
oder sechs Zähne eingeschlagen. (521)  
Verletzten. (525)  


Frau R. in Fronberg wird von einem amerikanischen Soldaten unter
In Bad Wiessee wird der A. N. von amerikanischen Soldaten angehal-
Bedrohung mit der Pistole vergewaltigt. (631)  
ten und ihm seine Uhr abgenommen. Als er gegen die Abgabe seines
Eheringes Einspruch erhebt, wird er zu Boden geschlagen. Nach Wie-
dererlangung der Besinnung fehlen ihm Ehering, Brieftasche, Füllhal-
ter und Bleistift. Seine Beschwerde wird von einem amerikanischen  
Offizier zurückgewiesen. (3812)  


Amerikanische Soldaten dringen in Lingenhofen Kreis Würtingen in
Bei der Durchsuchung des Hauses Haselhuhn in Bad Elster entwen-
Häuser ein, sperren die Hausbewohner in die Keller und rauben Geld,
den amerikanische Soldaten eine Reisetasche mit RM. 1800.-. Auf
Uhren, Schmuck, Wäsche und anderes. (3464)  
den Protest legt einer der Soldaten die MPi auf den Inhaber B. an
und erklärt: „Es ist Krieg." (989)  


Der Graveur H. R. in Heidenheim/Brenz wird von sechs amerikani-
Amerikanische Soldaten vergewaltigen Frau P. M. in Görbitz Haus Nr.  
schen Soldaten verhört, während diese ihre Maschinenpistolen auf
1. Durch Bedrohung mit der Pistole wird sie am Schreien gehindert.  
ihn anlegen. Nach einer Weile setzen sie ab, lachen ihn aus und spu-
(3828)  
cken ihn an. Dieses Bedrohen mit Erschießen wird stundenlang fort-
gesetzt bis ein russischer Kriegsgefangener den Amerikanern sagt,
daß er die Russen gut behandelt habe. Er wird daraufhin entlassen.  
Zu Hause erleidet er einen Nervenzusammenbruch und muß mehrere
Wochen das Bett hüten. (987)  


In Hauktshöhe bei Burglenfeld dringen zwei farbige Soldaten mit vor-
Fünf amerikanische Soldaten erzwingen durch Bedrohen mit Pistolen
gehaltenem Gewehr in das Haus des Landwirts J. W. ein. Ein Neger
auf dem Grundstück des M. S. die Herausgabe von Silber, Radioappa-
zerrt die eine Tochter aus der Küche in das Schlafzimmer und will sie
raten, Uhren und Ringen in Zscherben/Kreis Saale. (986)
dort vergewaltigen. Plötzlich fällt ein Schuß, das Mädchen stürzt


K. B. aus Nidda, Schillerstraße 4 wird abends von vier amerikani-
schen Soldaten aus seiner Wohnung abgeholt und in den etwa 20 Mi-
nuten entfernten Harbwald gefahren. Er wird dort mit einer Reitpeit-
sche geschlagen und mit Füßen getreten, so daß drei Rippen gebro-
chen, Rücken und Beine verletzt sind. B. muß einige Wochen zu Bett
liegen und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. (3802)


In der Nähe von Weißig bei Gera wird der stellv. Kreisführer des
Deutschen Roten Kreuzes und Hilfsarzt des DRK, der sich mit seinem
Motorrad, das durch eine Rot-Kreuzflagge gekennzeichnet ist, auf der
Fahrt


23




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laut schreiend in die Küche und bricht dort blutüberströmt zusam-
men. Durch den Schuß wird der andere Neger dabei gestört, die
zweite Tochter zu vergewaltigen. (13)


Die ersten in Ingolstadt einrückenden amerikanischen Infanterie-
Patrouillen zwingen zehn Offiziere und ca. 25 Soldaten des Verpfle-
gungsamtes, vor ihnen her als Kugelfang den Weg zur Donaubrücke
zu zeigen. (289)


Frau M. W. in Ambusch wird von einem amerikanischen Soldaten ver-
zu einer schwerkranken Frau befindet, von amerikanischen Soldaten
gewaltigt. (472)  
angehalten. Trotzdem er an den Rot-Kreuzarmbinden als Arzt er-
kennbar ist, werden ihm trotz Protest Motorrad und Armbanduhr
weggenommen, er wird mit Soldaten nach Saarau gefahren, wo es
ihm erst nach entschiedener Vorstellung bei einem amerikanischen  
Offizier gelingt, frei zu kommen. (968)  


Zwei amerikanische Soldaten versuchen in Selb Frau G. zu vergewal-  
Russische Mädchen, die amerikanische Offiziere bedienen, schaffen
tigen während ihr Ehemann mit der Pistole bedroht wird. Auf den
mit deren Genehmigung aus einem Hause in Pfronten-Ried Koffer mit  
hinzukommenden Studienrat G. geben sie zwei Schüsse ab. Erst an-
Wäsche und Kleidungsstücken fort. Amerikanische Offiziere erwidern
dere herbeigerufene amerikanische Soldaten verhindern die Verge-  
auf Einspruch, daß deutsche Soldaten in Rußland dasselbe getan hät-  
waltigung. (630)  
ten. (3423)  


In Eging durchsuchen zwei amerikanische Soldaten das Bahnhofsbü-  
In Bad Wildungen wird ein 17-jähriges Mädchen, das an einem Laza-  
ro und die dortigen Bediensteten, nehmen alle Uhren und Ringe ab,  
rett vorbeigeht, von einem amerikanischen Wachtposten ohne Veran-
erbrechen Türen und entnehmen Wertsachen, Geld und Fotoappara-
lassung mit einem Gewehr durch den Hals geschossen und schwer
te. (3806)  
verletzt. (206)  


In Eidsberg vergewaltigen drei amerikanische Soldaten die 60jährige
In Stiege/Harz wird die Ehefrau des Journalisten H. F. von amerikani-
Frau S. und deren Tochter. (421)  
schen Soldaten unter dem Vorwand verhaftet, daß sie ihren Ehemann
 
verborgen halte. Der Ehemann ist indessen schon am 18.5. in Weser-
In Rechbachwerk/Bayer. Wald vergewaltigen drei amerikanische Ne-
münde verhaftet worden. Obwohl Frau F. Mutter von drei Kindern ist
gersoldaten gemeinsam die 19-jährige Z. (18)  
(fünf Monate, vier und sieben Jahre), wird sie erst nach drei einhalb
Monaten Haft freigelassen. (3450)  


In Postbauer versucht ein Neger die im Bett liegende lungenkranke
Dem Bürgermeister a. D. H. K. aus Stendal werden in Harzgerode
Tochter des Postagenten F. zu vergewaltigen. Auf das Schreien des
von einem amerikanischen Leutnant und einem Sergeanten zwei Kof-
Mädchens hinzukommende Personen verhindern dies. Derselbe Neger
fer und ein Rucksack mit Bekleidung, Wäsche, ein Sparbuch über RM.
plündert den Kassenschrank der Postagentur und nimmt neben dem
950.- Bargeld in Höhe von RM. 800.- sowie sämtliche Papiere abge-
Bargeld Uhren und Schmuckgegenstände mit. (17)  
nommen. Auf seine Bitte um eine Quittung erhält er die Antwort:
„Deutsche Schweine haben nichts zu verlangen." (311)  


In Landsberg/Lech müssen nach dem Einmarsch der Amerikaner die
Amerikanische Soldaten zerstören in Weimar im Quartier Fotos durch
Wohnungen binnen zehn Minuten geräumt werden und werden nach
Ausstechen der Augen, Nasen und Ohren. Sie entwenden u.a. Ma-  
dem Abzug der Truppen in zerstörtem und geplündertem Zustand
tratzen, Kopfkissen, Oberbetten und Steppdecken.  
vorgefunden. (Matratzen aufgeschnitten, Lautsprecher, Porzellan und
Geschirr zerschlagen, Möbel aus dem Fenster auf die Straße gewor-  
fen, Schuhe, Schmuck, Uhren und andere Wertsachen geplündert.)
Ein Neger versucht F. E. und ein anderes Mädchen zu vergewaltigen,
wird aber durch Hinzukommen eines Vorgesetzten daran gehindert.  
(473)


Zahlreiche Frauen und Mädchen werden in Remlingen /Mainfranken
Bei dem Kunstmaler G. Arnold, Böcklinstraße werden wertvolle Ge-
durch farbige Angehörige der amerikanischen Besatzungsarmee (Ar-
mälde durch Messerstiche zerstört und Klubmöbel zerschnitten.
beitskommando für Straßenreparatur) vergewaltigt. Die 16-jährige
(3804)  
Tochter des Landwirts H. T. wird am hellen Tage auf freiem Feld in


Fünf amerikanische Soldaten dringen in ein nur von Frauen bewohn-
tes Haus in Heringen/Krs. Limburg ein und vergewaltigen die Frau T.
B. derart, daß sie anschließend ins Krankenhaus überführt werden
muß. Eine ältere Frau springt in ihrer Angst aus dem Fenster. (209)


Ein amerikanischer Soldat, der sich als Sohn einer vor Jahren ausge-
wanderten jüdischen Familie ausgibt, schlägt den 71-jährigen frühe-
ren


24




29


Gegenwart ihres Vaters, der mit dem Gewehr in Schach gehalten
wird, von drei Negern vergewaltigt und muß längere Zeit in ärztliche
Behandlung. Etwa 30 weitere ähnliche Fälle werden im Dorf gemel-
det, ferner die Plünderung und Wegnahme der Wertsachen. (16)


Amerikanische Soldaten entwenden aus dem Hause des Bürgermeis-
ters in Baltmannsweiler/Wttbg. nach gründlicher Durchsuchung eine
wertvolle Briefmarkensammlung, mehrere goldene Uhren, einen Bril-
lantring, zwei Fotoapparate, einen Feldstecher, Wäsche und andere
wertvolle Gegenstände. Der Gesamtschaden beträgt ca. 25.000.-
Reichsmark. (3823)


Amerikanische Soldaten vergewaltigen in Neuhof Kr.  
Ortsgruppenleiter in Schlüchtern mit dem Gewehrkolben bis zur Be-
Blankenburg/Harz eine im vierten Monat schwangere Flüchtlingsfrau.  
wußtlosigkeit. Dieser erleidet eine schwere Gehirnerschütterung.  
Der Ehemann wird für die Dauer der Vergewaltigung verhaftet. (496)  
(374)  


Amerikanische Soldaten vergewaltigen in Neuhof Kr.
Juli
Blankenburg/Harz eine im Gasthaus „Braunschweiger Hof" wohnende
Frau aus Düsseldorf. (469)


In Hünfeld überfallen amerikanische Negersoldaten ein Mädchen, das
Der Landwirt H. R. in Schwiebertingen/Krs. Stuttgart wird, vermutlich
mit seinem Bräutigam, einem Niederländer, spazieren geht. Als die-  
weil man ihn als Angehörigen der Allgemeinen SS ansieht, von zwei
ser seine Braut schützen will, wird er durch Schüsse so verletzt, daß
amerikanischen Soldaten nachts aus dem Bett auf die Straße ge-  
er am nächsten Tage stirbt. Das Mädchen wird am Arm verletzt.
schleift und verprügelt. Eine halbe Stunde später wird er neuerdings
 
aus dem Bett geholt und von den zwei Amerikanern unter Mißhand-
Amerikanische Negersoldaten vergewaltigen mehrfach hintereinander
lungen aufs freie Feld gefahren. Als er aus Furcht, hinterrücks er-
eine Frau in Gegenwart ihrer Kinder, während der Ehemann mit der
schossen zu werden, dem Befehl vom Auto wegzulaufen, nicht nach-
Waffe bedroht wird. Auch eine Postbeamtin wird von ihnen vergewal-
kommt, wird er mit Gewehrkolben und Faustschlägen bewußtlos ge-
tigt. (92)  
schlagen, durch Uebergießen mit Wasser wieder zur Besinnung ge-
bracht und abermals bewußtlos geschlagen. Durch die Mißhandlun-
gen erleidet er vier Rippenbrüche, klaffende Kopfwunden, eine  
schwere Gehirnerschütterung und den Verlust sämtlicher Zähne im
Oberkiefer. (3455)  


In Bernsburg/Oberhessen wird der Hof des Bauern Jakob von ameri-
In Emmershausen/Krs. Usingen brechen amerikanische Soldaten bei
kanischen Soldaten zusammen mit Polen dreimal überfallen. Motor-
H. R. ein und stehlen RM. 3000 - aus der Kasse. (465)  
radteile, Bereifungen, vier Schweine, Wurst und Fleischwaren, Vorrä-
te an Wein und Branntwein sowie Bekleidungsstücke werden hierbei
entwendet. Bei dem letzten Überfall belästigen zwei völlig betrunke-  
ne Neger die Bäuerin in gemeiner Weise und schießen mutwillig mit
Maschinenpistolen im Wohnzimmer umher. (3466)  


Zwei amerikanische Soldaten vergewaltigen in Güssefeld/Kreis
Im Bahnbetriebswerk Kassel wird ein Heizer von einem Soldaten in  
Salzwedel den weiblichen Lehrling des Bauern W. S. auf dem Kornbo-
amerikanischer Uniform derart geschlagen, daß er blutüberströmt
den unter Bedrohung mit der Pistole. (3451)  
flüchtet. (422)  


August


Drei amerikanische Soldaten dringen in Felsberg/Bez. Kassel nachts
in das Haus des Bäckermeisters K. L. ein und verlangen Schnaps. Als
er keinen geben kann, schlagen sie mit Gewehrkolben derart auf ihn
ein, daß er zusammenbricht, Gehirnerschütterung, viele Prellungen
und Blutergüsse, linksseitigen Kieferbruch und mehrere Rippenbrü-
che erleidet und in Lebensgefahr schwebt. (207)


25
November


Eine Rot-Kreuz-Schwester wird auf der Straße längs des Lagers Plat-
ting von einem Posten angeschossen und tödlich verwundet. (3814)




Ende August 1945 schaffen amerikanische Soldaten aus der Woh-
nung Brömmers das Schlafzimmer, mehrere Teppiche, Bettvorleger,
Tischlampen und Fenstergardinen fort.


Mitte September 1945 wird auch noch der Radioapparat von ameri-
30
kanischen Soldaten abgeholt. (3453)


Der ehemalige Ortsbauernführer J. G. von Kerspenhausen Kreis
Herzfeld wird in Gegenwart seiner Ehefrau und seiner 13-jährigen
Tochter gegen 23 Uhr von amerikanischen Soldaten zu Boden ge-
schlagen und mit Füßen getreten. (3803)




Winter 1945 / 46


Mai


In Pferchenheid an der tschechischen Grenze werden deutsche Zivi-
listen, unter ihnen der Prokurist einer Hamburger Firma, von ameri-
kanischen Soldaten mit langen dicken Stöcken mißhandelt. Als sich
ein Zivilist durch Weglaufen den Mißhandlungen zu entziehen sucht,
wird er erschossen. Die amerikanischen Soldaten freuten sich dar-
über. (221)


Amerikanische Soldaten geben am Tage nach der Besetzung die
In Marburg/Lahn wird der Beinamputierte Referendar Dr. R. nieder-  
Bahnhofskantine in Engelshof bei Leipzig, die Wohnung des Bahnhof-
geschlagen und hilflos liegengelassen. Obwohl er den Vorfall der
wirts sowie der verschiedenen Bahnbeamten und das Bahnhofs-  
100 m entfernt liegenden MP meldete, wird nichts unternommen.  
dienstgebäude zur Plünderung durch Polen und Russen frei. Diese
rauben alle Räume vom Keller bis zum Boden aus. (2820)


Bei dem praktischen Arzt Dr. L. F. in Teutschental erscheinen unge-  
Einem Manne wird durch amerikanische Soldaten ein Auge ausgetre-  
fähr 15 bis 20 Frauen und Mädchen zur Untersuchung, die von ame-
ten. Ein anderer Mann verliert durch Fußtritte das Gehör.  
rikanischen Soldaten geschlagen und vergewaltigt worden sind.  
(3454)


In Ulm finden zahlreiche Vergewaltigungen durch farbige Angehörige
Ein 62-jähriger Zahnarzt wird durch amerikanische Soldaten im Ge-  
der amerikanischen Armee statt. Ein Bäckermeister, der seiner Toch-  
sicht schwer verletzt. (3815)  
ter zu Hilfe kommen will, wird erschossen. (3817)  


Zwei oder drei amerikanische Soldaten und ein ehemaliger serbischer
März 1946
Kriegsgefangener dringen in den Pfarrhof in Taufkirchen bei Eggenfel-
den/Niederbayern ein und fordern von dem Pfarrer Wein. Als dieser
erklärt, er habe in dem Pfarrhause keinen Wein, drängen sie ihn zur
Kirche und zwingen ihn unter ständiger Bedrohung mit der Waffe,
den für den Gottesdienst bestimmten Meßwein herauszugeben. (492)


Französische Truppen der amerikanischen Armee durchsuchen sämt-  
Aus einem Hause in Marburg/Lahn nehmen amerikanische Soldaten
liche Privathäuser in Schönau Bez. Berchtesgaden. Das Haus des W.  
unter Aufsicht eines Offiziers acht Kisten Kristall weg, meist alten Fa-  
W.  
milienbesitz der Familie des Geheimrates Prof. Dr. J. (3805)






26
31






wird zwölfmal durchsucht. Dabei werden die anwesenden Hausbe-
VERSTÖSSE GEGEN DIE KRIEGSREGELN
wohner mit der Waffe bedroht. Außer Wertsachen werden Anzüge,
Leib-und Bettwäsche in Koffern weggeschleppt. (3810)


Amerikanische Soldaten (Neger) durchsuchen das Haus des Land-
wirts P. E. in Röhlingen/Krs. Ahlen/Wttbg. und entwenden die Wert-
sachen. Sie vernichten oder verbrennen Bettwäsche und andere Ge-
genstände und schießen auf den Besitzer des Hauses, als dieser die
restlichen drei Hühner von 38 Stück zu retten versucht.


In der Nacht wird das auf dem Hof beschäftigte Polenmädchen von
einem Negersoldaten vergewaltigt. Die übrigen Anwesenden werden
mit Gewehren in Schach gehalten. Die Soldaten verlangen von dem
Bauern, daß er vier Mädchen aus dem Dorf heranholt. Sie bedrohen
ihn dabei mit der Pistole und mißhandeln seinen Bruder.
Auch in den Nachbargemeinden werden Frauen und Mädchen verge-
waltigt. In Eppental wird die 20-jährige K. von einem amerikanischen
Soldaten angeschossen, als sie sich durch Flucht vor seiner Verge-
waltigung zu entziehen sucht. Als Frl. K. und eine evakuierte Frau
aus Duisburg sich in ein Haus hineinretten, sprengt der sie verfolgen-
de amerikanische Soldat mit einer Handgranate die Tür auf und ver-
gewaltigt dann die Frauen.


Die Uebergriffe nehmen einen derartigen Umfang an, daß der Orts-
IM LUFTKAMPF
pfarrer fast täglich Vorstellungen beim amerikanischen Kommandan-
1940
ten erhebt. (526)
Mai


Vier deutsche Soldaten, die sich in der Nähe von Moosburg a. d. Isar
Zwei feindliche Flugzeuge werfen auf das Hospital in Amiens Bom-
unbewaffnet und mit erhobenen Händen einer auftauchenden ameri-  
ben, obgleich das Gebäude deutlich durch das Rote Kreuz gekenn-  
kanischen Panzerspitze nähern, werden aus einer Entfernung von
zeichnet ist. Dadurch werden zwei Verwundete getötet und 24 erneut
etwa 50 m mit Maschinengewehren zusammengeschossen. (279)  
schwer verletzt. (136)  


Zwei Stabshelferinnen der Luftwaffe werden in Salzmannskirchen bei
1942
Erding von zwei amerikanischen Soldaten vergewaltigt. (211)
Oktober


In Stixe Kreis Bitter/Meckl. müssen sich ungefähr 500 Personen, dar-  
Feindliche Flugzeuge greifen auf der militärisch völlig bedeutungslo-  
unter viele Frauen und Kinder, auf einer Wiese versammeln. Dort
sen ostfriesischen Insel Spiekeroog Gruppen von HJ-Angehörigen an,
werden ihnen von amerikanischen Soldaten nach gründlicher Durch-  
die auf den Feldern der Insel mit Erntearbeiten beschäftigt sind.  
suchung alle Wertsachen abgenommen. Sie müssen zwei Tage und
(126)  
zwei Nächte ohne Obdach und Verpflegung auf der Wiese bleiben.  
(3801)  


Der Bürgermeister und Ortsgruppenleiter von Palling/Obb. wird von
1943
amerikanischen Soldaten mißhandelt, im Kraftwagen fortgeschafft
J u n i / J u I i
und am Dorfausgang erschossen. (8)


in Innsbruck/Inn erschießt ein amerikanischer Soldat im Gasthaus
Zwischen Soden und Saalmünster wird der Personenzug Frankfurt-
Hentschel grundlos einen französischen Zivilisten. (924)  
Fulda zweimal mit Bomben und Bordwaffen angegriffen. Nachdem
der Zug gehalten hat, wird der Beschuß auf die flüchtenden Men-
schen fortgesetzt. (193)  


September/Oktober


In Danzig werden bei vollkommen klarer Sicht durch feindliche Flug-
zeuge Bomben auf das mit dem Roten Kreuz deutlich gekennzeichne-
te Diakonissen-Krankenhaus geworfen. Die Kinderabteilung erhält
einen Volltreffer und wird völlig zerstört, wobei 49 Kinder und sechs
Krankenschwestern den Tod finden. (132)


27
Oktober


Bei Limburg greifen zwei feindliche Jagdflieger auf der Autobahn
Lkws, die mit Hausrat beladen sind, mit Bordwaffen an. Hierdurch
wird eine Person getötet und drei weitere schwer verletzt. (156)


In dem Dorf Viermünden Krs. Frankenberg (Eder) werden durch Tief-
flieger systematisch die Bauernhäuser unter Feuer genommen und in


Amerikanische Soldaten entwenden aus dem Geschäft des Fotogra-
fen K., Maxglanerhauptstr. 236 in Salzburg sämtliche Filme, Appara-
te, Objektive und sonstiges Fotomaterial; aus seinem Privathaus wird
ein Barbetrag von RM. 300.- nach Aufbrechen sämtlicher Behältnisse
fortgenommen. K. erhält Schläge ins Gesicht. (3819)


In Busdahl dringen amerikanische Soldaten in ein Haus ein, zer-
schlagen Einrichtungsgegenstände und zerschneiden Matratzen und
Bettwäsche. Frauen und Kinder werden in den Keller eingesperrt. Bei
Anbruch der Dunkelheit vergewaltigen angetrunkene amerikanische
Soldaten das Hausmädchen und eine etwa 40-jährige Frau. (493)


In Linz/Donau zerren amerikanische Soldaten ein 17-jähriges ungari-
32
sches Flüchtlingsmädchen in das Führerhaus eines Lkw und verge-
waltigen es. Einem Zivilisten, der sich dagegen wendet, werden fünf
oder sechs Zähne eingeschlagen. (521)


In Bad Wiessee wird der A. N. von amerikanischen Soldaten angehal-
ten und ihm seine Uhr abgenommen. Als er gegen die Abgabe seines
Eheringes Einspruch erhebt, wird er zu Boden geschlagen. Nach Wie-
dererlangung der Besinnung fehlen ihm Ehering, Brieftasche, Füllhal-
ter und Bleistift. Seine Beschwerde wird von einem amerikanischen
Offizier zurückgewiesen. (3812)


Bei der Durchsuchung des Hauses Haselhuhn in Bad Elster entwen-
den amerikanische Soldaten eine Reisetasche mit RM. 1800.-. Auf
den Protest legt einer der Soldaten die MPi auf den Inhaber B. an
und erklärt: „Es ist Krieg." (989)


Amerikanische Soldaten vergewaltigen Frau P. M. in Görbitz Haus Nr.
Brand geschossen, wodurch insgesamt zehn Bauerngehöfte vernich-
1. Durch Bedrohung mit der Pistole wird sie am Schreien gehindert.  
tet werden. Das Dorf besitzt keinerlei Industrieanlagen. (506)  
(3828)  


Fünf amerikanische Soldaten erzwingen durch Bedrohen mit Pistolen
In Hamburg-Wandsbeck werfen feindliche Flieger bei Tage Giftbon-
auf dem Grundstück des M. S. die Herausgabe von Silber, Radioappa-
bons und als Füllfederhalter getarnte Sprengkörper ab. Hierdurch
raten, Uhren und Ringen in Zscherben/Kreis Saale. (986)  
werden mehrere Kinder, die diese Gegenstände aufheben, getötet
und verletzt. (311)  


K. B. aus Nidda, Schillerstraße 4 wird abends von vier amerikani-
1944
schen Soldaten aus seiner Wohnung abgeholt und in den etwa 20 Mi-
Januar
nuten entfernten Harbwald gefahren. Er wird dort mit einer Reitpeit-
sche geschlagen und mit Füßen getreten, so daß drei Rippen gebro-
chen, Rücken und Beine verletzt sind. B. muß einige Wochen zu Bett
liegen und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. (3802)


In der Nähe von Weißig bei Gera wird der stellv. Kreisführer des
Feindliche Flieger greifen bei klarer Sicht den nur 30 Häuser zählen-
Deutschen Roten Kreuzes und Hilfsarzt des DRK, der sich mit seinem
den Ort Schauereck Krs. Euskirchen mit Bordwaffen und zehn bis
Motorrad, das durch eine Rot-Kreuzflagge gekennzeichnet ist, auf der
zwölf Sprengbomben an. Dadurch werden zahlreiche Einwohner, dar-  
Fahrt
unter auch Frauen und Kinder, getötet. (560)


10 km südlich Houffalice in Belgien wird eine Sanitätskolonne durch
drei feindliche Tiefflieger dreimal hintereinander angegriffen. Hier-
durch werden 40-50 Mann getötet und eine weitere große Anzahl
Verwundeter verletzt. (561)


März


28
Zwischen Schonungen und Gädheim (Unterfranken) greifen feindliche
Tiefflieger einen deutschen, sichtbar gekennzeichneten Lazarettzug
mit Bordwaffen an. Zahlreiche Verwundete werden getötet oder er-
neut schwer verletzt. (179)


Im Bereich von Blaubeuren bei Ulm schießen feindliche Tiefflieger
wiederholt auf die Landbevölkerung sowohl in den Feldern wie auch
auf den Straßen. Ein Bauer wird auf der Straße schwer verletzt, sein
Pferdefuhrwerk zusammengeschossen. Eine Schafherde wird eben-
falls beschossen. Militärische Ziele sind in der Gegend nicht vorhan-
den. (352)


In Stendal werden Frauen und Kinder, die in den Gärten arbeiten,
von feindlichen Fliegern aus 20-30 m Höhe angegriffen und mit Bord-
waffen beschossen, wobei Tote und Verwundete zu beklagen sind.
(311)


zu einer schwerkranken Frau befindet, von amerikanischen Soldaten
In Templin (Uckermark) werfen feindliche Flugzeuge bei Tagesangriff
angehalten. Trotzdem er an den Rot-Kreuzarmbinden als Arzt er-
Sprengbomben auf das Kreiskrankenhaus bzw. Lazarett, das deutlich
kennbar ist, werden ihm trotz Protest Motorrad und Armbanduhr
mit dem Roten Kreuz gekennzeichnet ist. Ergebnis: 200 Zivilisten
weggenommen, er wird mit Soldaten nach Saarau gefahren, wo es
und Verwundete tot. (578)  
ihm erst nach entschiedener Vorstellung bei einem amerikanischen
Offizier gelingt, frei zu kommen. (968)  


Russische Mädchen, die amerikanische Offiziere bedienen, schaffen
April
mit deren Genehmigung aus einem Hause in Pfronten-Ried Koffer mit
Wäsche und Kleidungsstücken fort. Amerikanische Offiziere erwidern
auf Einspruch, daß deutsche Soldaten in Rußland dasselbe getan hät-
ten. (3423)


In Bad Wildungen wird ein 17-jähriges Mädchen, das an einem Laza-  
In der Nähe von Oschatz (Sachsen) beschießen zwei feindliche Tief-  
rett vorbeigeht, von einem amerikanischen Wachtposten ohne Veran-
flieger deutsche Frauen und Kinder, die auf den Feldern arbeiten.  
lassung mit einem Gewehr durch den Hals geschossen und schwer
verletzt. (206)


In Stiege/Harz wird die Ehefrau des Journalisten H. F. von amerikani-
schen Soldaten unter dem Vorwand verhaftet, daß sie ihren Ehemann
verborgen halte. Der Ehemann ist indessen schon am 18.5. in Weser-
münde verhaftet worden. Obwohl Frau F. Mutter von drei Kindern ist
(fünf Monate, vier und sieben Jahre), wird sie erst nach drei einhalb
Monaten Haft freigelassen. (3450)


Dem Bürgermeister a. D. H. K. aus Stendal werden in Harzgerode
von einem amerikanischen Leutnant und einem Sergeanten zwei Kof-
fer und ein Rucksack mit Bekleidung, Wäsche, ein Sparbuch über RM.
950.- Bargeld in Höhe von RM. 800.- sowie sämtliche Papiere abge-
nommen. Auf seine Bitte um eine Quittung erhält er die Antwort:
„Deutsche Schweine haben nichts zu verlangen." (311)


Amerikanische Soldaten zerstören in Weimar im Quartier Fotos durch
33
Ausstechen der Augen, Nasen und Ohren. Sie entwenden u.a. Ma-
tratzen, Kopfkissen, Oberbetten und Steppdecken.


Bei dem Kunstmaler G. Arnold, Böcklinstraße werden wertvolle Ge-
mälde durch Messerstiche zerstört und Klubmöbel zerschnitten.
(3804)


Fünf amerikanische Soldaten dringen in ein nur von Frauen bewohn-
tes Haus in Heringen/Krs. Limburg ein und vergewaltigen die Frau T.
B. derart, daß sie anschließend ins Krankenhaus überführt werden
muß. Eine ältere Frau springt in ihrer Angst aus dem Fenster. (209)


Ein amerikanischer Soldat, der sich als Sohn einer vor Jahren ausge-
(397)
wanderten jüdischen Familie ausgibt, schlägt den 71-jährigen frühe-
ren






29
34






Ortsgruppenleiter in Schlüchtern mit dem Gewehrkolben bis zur Be-
In Goslar wird ein deutscher Bauer auf dem Felde bei der Arbeit von
wußtlosigkeit. Dieser erleidet eine schwere Gehirnerschütterung.  
einem feindlichen Tiefflieger erschossen. An seiner Leiche werden
(374)  
von Ärzten handtellergroße Explosionslöcher im Rücken festgestellt.  
(392)  


Juli
Nach einem Luftkampf zwischen deutschen und amerikanischen
Jagdfliegern drehen zwei USA-Maschinen ab, fliegen einen am Fall-
schirm hängenden deutschen Piloten an und erschießen ihn mit dem
MG in der Luft. (158)


Der Landwirt H. R. in Schwiebertingen/Krs. Stuttgart wird, vermutlich
Ein auf dem Bahnhof in Usingen haltender Zug, der mit Zivilisten voll
weil man ihn als Angehörigen der Allgemeinen SS ansieht, von zwei
besetzt ist, wird von zwei feindlichen Tieffliegern mit Bordwaffen be-  
amerikanischen Soldaten nachts aus dem Bett auf die Straße ge-
schossen. Ergebnis: sechs Tote, 14 Schwerverletzte und zahlreiche
schleift und verprügelt. Eine halbe Stunde später wird er neuerdings
Leichtverletzte. (144)  
aus dem Bett geholt und von den zwei Amerikanern unter Mißhand-
lungen aufs freie Feld gefahren. Als er aus Furcht, hinterrücks er-  
schossen zu werden, dem Befehl vom Auto wegzulaufen, nicht nach-
kommt, wird er mit Gewehrkolben und Faustschlägen bewußtlos ge-
schlagen, durch Uebergießen mit Wasser wieder zur Besinnung ge-
bracht und abermals bewußtlos geschlagen. Durch die Mißhandlun-
gen erleidet er vier Rippenbrüche, klaffende Kopfwunden, eine
schwere Gehirnerschütterung und den Verlust sämtlicher Zähne im
Oberkiefer. (3455)  


In Emmershausen/Krs. Usingen brechen amerikanische Soldaten bei
Ein 12-jähriges deutsches Mädchen, das mit einem Pferdegespann
H. R. ein und stehlen RM. 3000 - aus der Kasse. (465)  
bei Rothenburg / Tauber auf der Landstraße unterwegs ist, wird
durch feindliche Tiefflieger getötet. (326)  


Im Bahnbetriebswerk Kassel wird ein Heizer von einem Soldaten in
Sechs feindliche Jagdbomber greifen die kleine Landgemeinde Hart-
amerikanischer Uniform derart geschlagen, daß er blutüberströmt
hausen Krs. Eßlingen mit Bomben und Bordwaffen an. Industriean-
flüchtet. (422)  
lagen sind dort nicht vorhanden. (505)  


August
Nach Luftkampf zwischen deutschen und feindlichen Fliegern be-
schießen zwei feindliche Flugzeuge in der Nähe von Korbach (Wal-
deck) einen am Fallschirm hängenden deutschen Piloten. (504)


Drei amerikanische Soldaten dringen in Felsberg/Bez. Kassel nachts
Feindliche Tiefflieger schießen auf der Landstraße kurz hinter Erlan-
in das Haus des Bäckermeisters K. L. ein und verlangen Schnaps. Als
gen einen deutschen Personenkraftwagen mit Bordwaffen zusam-
er keinen geben kann, schlagen sie mit Gewehrkolben derart auf ihn
men. Die Insassen, zwei Zivilisten, werden getötet. (326)  
ein, daß er zusammenbricht, Gehirnerschütterung, viele Prellungen
und Blutergüsse, linksseitigen Kieferbruch und mehrere Rippenbrü-
che erleidet und in Lebensgefahr schwebt. (207)  


November
In Lellbach (Waldeck) greifen amerikanische Jagdflugzeuge nach dem
Luftkampf mit deutschen Jägern einen deutschen Piloten, der aus
brennender Maschine ausgestiegen ist und am Fallschirm hängt, mit
Bordwaffen an und erschießen ihn. (340)


Eine Rot-Kreuz-Schwester wird auf der Straße längs des Lagers Plat-
Mai
ting von einem Posten angeschossen und tödlich verwundet. (3814)


In Lößen greifen amerikanische Flugzeuge bei klarer Sicht aus gerin-
ger Höhe deutsche Zivilisten an. Ein Ehepaar wird getötet, zwei Kin-
der und ein 20-jähriges Mädchen schwer verletzt. (547)


Juni


30
Feindliche Jagdbomber greifen in der Nähe von St. Lo deutsche Sani-
tätswagenkolonne, die deutlich mit Rotem Kreuz gekennzeichnet ist,
mit Bordwaffen an. Sämtliche Fahrzeuge brennen aus. Die Schwer-
verletzten verbrennen. (116)






Winter 1945 / 46
35






In Marburg/Lahn wird der Beinamputierte Referendar Dr. R. nieder-  
In Baron (Normandie) greifen acht feindliche Flugzeuge deutlich ge-
geschlagen und hilflos liegengelassen. Obwohl er den Vorfall der
kennzeichneten deutschen Hauptverbandsplatz an. Ergebnis: 50 Ver-  
100 m entfernt liegenden MP meldete, wird nichts unternommen.  
wundete tot, zahlreiche andere schwer verletzt. Über Baron abge-
schossener britischer Fliegeroffizier bestätigt, daß die Rote-Kreuz-
Zeichen des Platzes gut sichtbar gewesen sind. (657, 659)


Einem Manne wird durch amerikanische Soldaten ein Auge ausgetre-  
Feindliche Tiefflieger beschießen bei Ansbach einen nur mit Zivilisten
ten. Ein anderer Mann verliert durch Fußtritte das Gehör.  
besetzten Personenzug, wodurch zahlreiche Männer, Frauen und Kin-  
der getötet und verwundet werden. (326)


Ein 62-jähriger Zahnarzt wird durch amerikanische Soldaten im Ge-  
Bei Mayenne - Mouertlin greifen feindliche Flugzeuge deutschen Sa-
sicht schwer verletzt. (3815)  
nitätslastkraftwagen mit Rote-Kreuz-Abzeichen im Tiefflug mit Bord-
waffen an und schießen ihn in Brand. Alle 18 Verwundeten verbren-  
nen. (509)  


März 1946
Tiefflieger greifen den Personenzug Schwebta - Heiligenstadt mit
Bordwaffen an. Jeder einzelne Personenwagen des langsam fahren-
den Zuges wird mit Maschinengewehrgarben belegt. Ergebnis: fünf
Tote und 10 - 15 verwundete deutsche Zivilisten. (198)


Aus einem Hause in Marburg/Lahn nehmen amerikanische Soldaten
Feindliches Jagdflugzeug schießt im Räume Alencon auf einen im
unter Aufsicht eines Offiziers acht Kisten Kristall weg, meist alten Fa-
Luftkampf abgeschossenen deutschen Piloten, der ausgestiegen ist
milienbesitz der Familie des Geheimrates Prof. Dr. J. (3805)  
und am Fallschirm hängt. (306)  


Im Räume Argentan - Fallaise (Normandie) wird deutsche Rote-
Kreuz-Kolonne mit Verwundeten von amerikanischen Tieffliegern völ-
lig zusammengeschossen. Englischer Major versichert, daß Engländer
keine Rote-Kreuz-Fahrzeuge angreifen, wogegen die Amerikaner freie
Jagd hätten und für abgeschossene Fahrzeuge Prämien erhielten.
(314)


In der Nähe von Caputh bei Potsdam greifen zwei feindliche Flugzeu-
ge aus geringer Höhe Segel- und Ruderboote auf der Havel an. Das-
selbe wiederholt sich auf dem Stölpchen- und dem Kleinen Wannsee.
Militärische Ziele sind auf diesen Wasserflächen nicht vorhanden.
(203)


31
Auf der Straße Castel - San Pietro in der Nähe von Rom greifen drei
feindliche Tiefflieger zwei deutsche Sanitätskraftwagen mit Bordwaf-
fen an und schießen beide in Brand. (333)


Bei Occagens (Normandie) greifen feindliche Jagdbomber fünf deut-
sche Sanitätskraftfahrzeuge, die deutlich als solche gekennzeichnet
sind, mit Bordwaffen an und schießen sie in Brand. Begleitpersonal
und der größte Teil der Verwundeten kommt in den Flammen um.
Selbst Verwundete, die zu flüchten versuchen, werden von den Jagd-
bombern beschossen. (133)




VERSTÖSSE GEGEN DIE KRIEGSREGELN


36




IM LUFTKAMPF
1940
Mai


Zwei feindliche Flugzeuge werfen auf das Hospital in Amiens Bom-  
Im Räume Caen greifen amerikanische Flieger bei guter Sicht deut-  
ben, obgleich das Gebäude deutlich durch das Rote Kreuz gekenn-  
lich gekennzeichneten deutschen Hauptverbandsplatz mit Bomben
zeichnet ist. Dadurch werden zwei Verwundete getötet und 24 erneut
und Bordwaffen an, wodurch mehrere Tote und zahlreiche Verwunde-  
schwer verletzt. (136)  
te entstehen. (535)  


1942
In Bauville (Normandie) greifen amerikanische Jagdbomber französi-
Oktober
sches Rotes-Kreuz-Fahrzeug an. Eine hochschwangere Französin und
deren Tochter werden getötet, der Ehemann schwer verletzt. (112)


Feindliche Flugzeuge greifen auf der militärisch völlig bedeutungslo-
Bei Alencon wird deutsche Sanitätswagenkolonne, deren Fahrzeuge
sen ostfriesischen Insel Spiekeroog Gruppen von HJ-Angehörigen an,
alle das Rote Kreuz tragen, von feindlichen Tieffliegern mit Bordwaf-  
die auf den Feldern der Insel mit Erntearbeiten beschäftigt sind.  
fen beschossen. (500)  
(126)  


1943
Deutscher Lazarettzug wird im Räume Dijon von drei amerikanischen
J u n i / J u I i
Flugzeugen mit Bomben und Bordwaffen angegriffen. Ergebnis: drei
Tote und 15 Verwundete. (551)


Zwischen Soden und Saalmünster wird der Personenzug Frankfurt-
Juli
Fulda zweimal mit Bomben und Bordwaffen angegriffen. Nachdem
der Zug gehalten hat, wird der Beschuß auf die flüchtenden Men-
schen fortgesetzt. (193)


September/Oktober
Der deutsche Verwundetensammelplatz in Rennes wird bei klarer
Sicht von einem Verband zweimotoriger amerikanischer Bomber an-
gegriffen. Starke Verluste entstehen sowohl unter den Verwundeten
wie auch unter der französischen Bevölkerung. (178)


In Danzig werden bei vollkommen klarer Sicht durch feindliche Flug-  
Auf der Straße Leffatte - Fallaise greifen feindliche Jagdflieger Sani-  
zeuge Bomben auf das mit dem Roten Kreuz deutlich gekennzeichne-  
tätskraftwagen an und schießen ihn in Brand. Der Flieger setzt An-  
te Diakonissen-Krankenhaus geworfen. Die Kinderabteilung erhält
griff fort, als Wagen schon brennt, so daß Rettung der Verwundeten
einen Volltreffer und wird völlig zerstört, wobei 49 Kinder und sechs
unmöglich. Fünf Verwundete verbrennen. (457)  
Krankenschwestern den Tod finden. (132)  


Oktober
Auf der Straße von Argentan nach Caen wird eine Sanitätskraftwa-
genkolonne von 50 deutlich gezeichneten Fahrzeugen von feindlichen
Tieffliegern zusammengeschossen. (558)


Bei Limburg greifen zwei feindliche Jagdflieger auf der Autobahn
Vier amerikanische Flieger greifen im Räume Fallaise bei klarer Sicht
Lkws, die mit Hausrat beladen sind, mit Bordwaffen an. Hierdurch
Sanitätskolonne von acht mit Rotem Kreuz versehenen Wagen an.  
wird eine Person getötet und drei weitere schwer verletzt. (156)  
Die acht Wagen werden in Brand geschossen, wobei zahlreiche Ver-
wundete getötet oder erneut verwundet werden. (536)  


In dem Dorf Viermünden Krs. Frankenberg (Eder) werden durch Tief-  
Auf der Straße Vimoutiers - Trun greifen feindliche Tiefflieger zehn
flieger systematisch die Bauernhäuser unter Feuer genommen und in  
deutsche Sanitätskraftfahrzeuge an und schießen sie mit Bordwaffen
in Brand. (555)


In Peroux (Normandie) wird das deutsche Lazarett 502, unterge-
bracht in einem Kloster, das weithin sichtbar durch das Rote Kreuz
gekennzeichnet ist, von feindlichen Fliegern im Tiefflug beschossen.
(574)




32


37




Brand geschossen, wodurch insgesamt zehn Bauerngehöfte vernich-
tet werden. Das Dorf besitzt keinerlei Industrieanlagen. (506)


In Hamburg-Wandsbeck werfen feindliche Flieger bei Tage Giftbon-  
Deutscher Krankentransport, bestehend aus acht Fahrzeugen, wird
bons und als Füllfederhalter getarnte Sprengkörper ab. Hierdurch
auf der Fahrt von Fallaise nach Laigel von sechs feindlichen Jagdflie-  
werden mehrere Kinder, die diese Gegenstände aufheben, getötet
gern zusammengeschossen. Die Mehrzahl der Verwundeten wird ge-
und verletzt. (311)  
tötet. (577)  


1944
In Chateau Auxais (Normandie) wird der sichtbar gekennzeichnete
Januar
deutsche Truppenverbandsplatz von vier feindlichen Jagdbombern im
dreimaligen Angriff mit zwölf Bomben belegt und mit Bordwaffen be-
schossen. Ergebnis: drei Ärzte und siebzehn Verwundete tot. (386)


Feindliche Flieger greifen bei klarer Sicht den nur 30 Häuser zählen-  
Eine Flüchtlingskolonne von ca. 150 französischen Zivilisten (Männer,
den Ort Schauereck Krs. Euskirchen mit Bordwaffen und zehn bis
Frauen und Kinder), durch weiße Tücher und Fahnen als Flüchtlings-
zwölf Sprengbomben an. Dadurch werden zahlreiche Einwohner, dar-
zug deutlich erkennbar, wird durch feindliche Jagdflugzeuge im Tief-  
unter auch Frauen und Kinder, getötet. (560)  
flug mit Bordwaffen beschossen. Ergebnis: dreiundachtzig Tote, zwölf
Verwundete. (127)  


10 km südlich Houffalice in Belgien wird eine Sanitätskolonne durch
Bei St. Arbi werden zweiundzwanzig deutsche Sanitätsfahrzeuge, die
drei feindliche Tiefflieger dreimal hintereinander angegriffen. Hier-  
mit Verwundeten beladen sind, eine halbe Stunde lang von feindli-
durch werden 40-50 Mann getötet und eine weitere große Anzahl
chen Flugzeugen angegriffen. Nach dem Angriff werden Verwundete
Verwundeter verletzt. (561)  
von der Straße in die nahe gelegene Kirche gebracht, die durch Rote-  
Kreuz-Abzeichen als Verwundetensammelstelle gekennzeichnet ist.
Bei einem zweiten Angriff wird diese Kirche durch Bomben zerstört,
wobei 160 Verwundete, darunter auch Amerikaner und Engländer ge-  
tötet werden. (127)  


März
Auf der Strecke zwischen Laon und Brüssel wird deutscher Lazarett-
zug, der deutlich gekennzeichnet ist, dreimal von feindlichen Fliegern
angegriffen. (559)


Zwischen Schonungen und Gädheim (Unterfranken) greifen feindliche
Zwei deutsche Sanitätskraftwagen werden bei Rouzie auf der Fahrt
Tiefflieger einen deutschen, sichtbar gekennzeichneten Lazarettzug
zum Verbandsplatz von Tieffliegern beschossen und stürzen in den
mit Bordwaffen an. Zahlreiche Verwundete werden getötet oder er-
Straßengraben. Zahlreiche Verwundete werden getötet. (176)  
neut schwer verletzt. (179)  


Im Bereich von Blaubeuren bei Ulm schießen feindliche Tiefflieger
August
wiederholt auf die Landbevölkerung sowohl in den Feldern wie auch
auf den Straßen. Ein Bauer wird auf der Straße schwer verletzt, sein
Pferdefuhrwerk zusammengeschossen. Eine Schafherde wird eben-
falls beschossen. Militärische Ziele sind in der Gegend nicht vorhan-
den. (352)


In Stendal werden Frauen und Kinder, die in den Gärten arbeiten,
Auf der Straße nach Paris wird deutlich gekennzeichneter Sanitäts-
von feindlichen Fliegern aus 20-30 m Höhe angegriffen und mit Bord-
kraftwagen von zwei amerikanischen Fliegern in Brand geschossen.
waffen beschossen, wobei Tote und Verwundete zu beklagen sind.  
Zwei Verwundete verbrennen. (534)  
(311)  


In Templin (Uckermark) werfen feindliche Flugzeuge bei Tagesangriff
Bei Argentan greifen feindliche Jagdbomber bei klarem Wetter deut-
Sprengbomben auf das Kreiskrankenhaus bzw. Lazarett, das deutlich
sche Sanitätskraftwagen an, die mit Schwerverwundeten beladen
mit dem Roten Kreuz gekennzeichnet ist. Ergebnis: 200 Zivilisten
sind. Diese müssen mehr als zwölf Stunden ohne ärztliche Hilfe in
und Verwundete tot. (578)  
Erdlöchern zubringen. (406)  


April
Auf der Straße Rouen-Bauvais wird deutsche Sanitätskolonne von
vier feindlichen Jagdflugzeugen angegriffen. Fünf Kraftfahrzeuge
werden bei diesem Angriff in Brand geschossen, neun Verwundete
getötet. (388)


In der Nähe von Oschatz (Sachsen) beschießen zwei feindliche Tief-
flieger deutsche Frauen und Kinder, die auf den Feldern arbeiten.




38


33




Auf der Straße von Calais nach Tron wird deutscher Omnibus mit
Schwerverletzten von einem Jagdflugzeug beschossen, obwohl der
Wagen mit dem Roten Kreuz gekennzeichnet ist. Mehrere Verwunde-
te werden getötet. (181)


(397)
In der Nähe von Berne wird eine Kolonne von vier Sanitätskraftwa-
gen mit Verwundeten von feindlichen Jagdfliegern siebenmal ange-
griffen. Beschuß wird auch fortgesetzt, als das Begleitpersonal mit
Rote-Kreuz-Fahnen winkt und die Hintertüren der Wagen öffnet, so
daß die Bahren der Verwundeten deutlich zu sehen sind. Ein Geschoß
reißt einem Verwundeten das linke Bein ab.


Auf dem Weitertransport von Berne nach Rouen werden vier eben-
falls gekennzeichnete Lastkraftwagen mit Verwundeten erneut ange-
griffen. Ein Wagen wird in Brand geschossen, wobei fünfzehn Ver-
wundete verbrennen. Nach wenigen Kilometern erfolgt der zweite
Angriff, bei dem der Fahrer und drei Verwundete eines anderen Wa-
gens durch Bordwaffenschüsse getötet werden. (393)


Bei Elboeuff (Seine) greift ein amerikanisches Flugzeug gekennzeich-
neten Lkw mit Verwundeten an. Ein Teil der Verwundeten wird getö-
tet, ein anderer erneut verletzt. (260)


34
Im Räume Vimoutier wird deutsche Sanitätskraftwagenkolonne von
etwa dreißig bis vierzig Kraftwagen durch feindlichen Tieffliegeran-
griff vollkommen in Brand geschossen. Die Zahl der Toten ist beson-
ders groß. (337)


Bei Rouen wird deutsche Sanitätskraftwagenkolonne von etwa acht-
zig Fahrzeugen, die mit Schwerverwundeten beladen ist, von feindli-
chen Tieffliegern angegriffen. (508)


Im Räume Brogli-Bernay werden sechs bis acht Sanitätskraftwagen
mit Verwundeten von feindlichen Jagdflugzeugen angegriffen und alle
Fahrzeuge in Brand geschossen. Die Schwerverwundeten verbrennen
in den Fahrzeugen. (322)


In Goslar wird ein deutscher Bauer auf dem Felde bei der Arbeit von  
Bei Elboeuff wird eine mit Rotem Kreuz gekennzeichnete Fähre von  
einem feindlichen Tiefflieger erschossen. An seiner Leiche werden  
feindlichen Tieffliegern trotz Kennzeichnung beschossen. Dreißig bis
von Ärzten handtellergroße Explosionslöcher im Rücken festgestellt.  
vierzig Sanitätsfahrzeuge, die auf der Fähre sind, werden in Brand
(392)  
geschossen und die Fähre selbst beschädigt. Sogar Ärzte und Sani-
tätssoldaten, die Verwundete aus den brennenden Wagen retten,
werden weiter beschossen. (114)  


Nach einem Luftkampf zwischen deutschen und amerikanischen
Auf der Strecke Tours-Dijon wird deutscher Lazarettzug von Tiefflie-  
Jagdfliegern drehen zwei USA-Maschinen ab, fliegen einen am Fall-  
gern angegriffen, wobei sechs Verwundete getötet werden. (579)  
schirm hängenden deutschen Piloten an und erschießen ihn mit dem
MG in der Luft. (158)  


Ein auf dem Bahnhof in Usingen haltender Zug, der mit Zivilisten voll
besetzt ist, wird von zwei feindlichen Tieffliegern mit Bordwaffen be-
schossen. Ergebnis: sechs Tote, 14 Schwerverletzte und zahlreiche
Leichtverletzte. (144)


Ein 12-jähriges deutsches Mädchen, das mit einem Pferdegespann
bei Rothenburg / Tauber auf der Landstraße unterwegs ist, wird
durch feindliche Tiefflieger getötet. (326)


Sechs feindliche Jagdbomber greifen die kleine Landgemeinde Hart-
39
hausen Krs. Eßlingen mit Bomben und Bordwaffen an. Industriean-
lagen sind dort nicht vorhanden. (505)


Nach Luftkampf zwischen deutschen und feindlichen Fliegern be-
schießen zwei feindliche Flugzeuge in der Nähe von Korbach (Wal-
deck) einen am Fallschirm hängenden deutschen Piloten. (504)


Feindliche Tiefflieger schießen auf der Landstraße kurz hinter Erlan-
gen einen deutschen Personenkraftwagen mit Bordwaffen zusam-
men. Die Insassen, zwei Zivilisten, werden getötet. (326)


In Lellbach (Waldeck) greifen amerikanische Jagdflugzeuge nach dem
Bei Carrara (Italien) wird deutscher Hauptverbandplatz durch feindli-
Luftkampf mit deutschen Jägern einen deutschen Piloten, der aus
che Jagdbomber mit Bomben belegt und zerstört, obwohl er deutlich
brennender Maschine ausgestiegen ist und am Fallschirm hängt, mit
gekennzeichnet ist. Ergebnis: sechs Tote. Zahlreiche Verletzte unter
Bordwaffen an und erschießen ihn. (340)  
Verwundeten und Sanitätspersonal. (177)  


Mai
Bernay (Normandie): Kolonne von deutschen Sanitätsfahrzeugen
wird von feindlichen Fliegern im Tiefflug zusammengeschossen. Die
Verwundeten in den Fahrzeugen finden zum größten Teil den Tod.
(563)


In Lößen greifen amerikanische Flugzeuge bei klarer Sicht aus gerin-  
Bei Le Mesnil-Pisseux wird ein auf der Straße stehender deutscher
ger Höhe deutsche Zivilisten an. Ein Ehepaar wird getötet, zwei Kin-  
Sanitätskraftwagen mit einem Schwerverwundeten von einem Jagd-  
der und ein 20-jähriges Mädchen schwer verletzt. (547)  
flieger angegriffen, wobei der Verwundete durch Bordwaffenbeschuß
getötet wird. (180)  


Juni
Bei Bernay-Orbec wird eine deutsche Sanitätskraftwagenkolonne von
Tieffliegern zusammengeschossen. Aus den zerschossenen Wagen
hängen die verbrannten Leichen deutscher Verwundeter heraus.
(655)


Feindliche Jagdbomber greifen in der Nähe von St. Lo deutsche Sani-  
Feindliche Tiefflieger greifen bei Vimoutiers-Orbec deutsche Verwun-  
tätswagenkolonne, die deutlich mit Rotem Kreuz gekennzeichnet ist,
detentransportkolonne von fünfzig bis sechzig gekennzeichneten Sa-
mit Bordwaffen an. Sämtliche Fahrzeuge brennen aus. Die Schwer-
nitätskraftwagen im Tiefflug an. Die Kolonne wird restlos vernichtet.  
verletzten verbrennen. (116)  
(659)  


Bei St. Aubin (Normandie) wird eine deutsche Sanitätskolonne, be-
stehend aus zwanzig bis fünfundzwanzig Kraftwagen mit dem Roten
Kreuz, durch feindliche Tiefflieger vernichtet. (531)


Deutlich gekennzeichneter deutscher Lazarettzug wird bei Dorman a.
d. Maas von Tieffliegern mit Bordwaffen angegriffen, wodurch ein
Mann getötet und mehrere verwundet werden. (141)


35
Bei Elboeuff a. d. Seine wird deutsche Sanitätskolonne von zehn Sa-
nitätskraftwagen mit Rote-Kreuz-Fahnen von feindlichen Tieffliegern
zweimal hintereinander angegriffen. Drei Wagen und das ärztliche
Gerät eines Feldlazaretts der 7. Armee verbrennen dabei. (572)


In einem Dorf der Normandie greifen zwölf bis sechzehn amerikani-
sche Tiefflieger eine Sanitätskolonne, die aus sechsunddreißig Fahr-
zeugen mit dem Roten Kreuz besteht, und vor einem Lazarett hält,
bei klarer Sicht mit Bordwaffen solange an, bis alle sechsunddreißig
Fahrzeuge in Brand geschossen sind. Sämtliche Verwundeten der Ko-
lonne verbrennen in den Fahrzeugen. Danach greifen die Flugzeuge
das Lazarett mit Bomben und Bordwaffen an und legen es in Schutt
und Asche, obwohl das flüchtende Personal den Fliegern mit weißen
Tüchern zuwinkt. (327)




In Baron (Normandie) greifen acht feindliche Flugzeuge deutlich ge-
kennzeichneten deutschen Hauptverbandsplatz an. Ergebnis: 50 Ver-
wundete tot, zahlreiche andere schwer verletzt. Über Baron abge-
schossener britischer Fliegeroffizier bestätigt, daß die Rote-Kreuz-
Zeichen des Platzes gut sichtbar gewesen sind. (657, 659)
Feindliche Tiefflieger beschießen bei Ansbach einen nur mit Zivilisten
besetzten Personenzug, wodurch zahlreiche Männer, Frauen und Kin-
der getötet und verwundet werden. (326)
Bei Mayenne - Mouertlin greifen feindliche Flugzeuge deutschen Sa-
nitätslastkraftwagen mit Rote-Kreuz-Abzeichen im Tiefflug mit Bord-
waffen an und schießen ihn in Brand. Alle 18 Verwundeten verbren-
nen. (509)


Tiefflieger greifen den Personenzug Schwebta - Heiligenstadt mit
40
Bordwaffen an. Jeder einzelne Personenwagen des langsam fahren-
den Zuges wird mit Maschinengewehrgarben belegt. Ergebnis: fünf
Tote und 10 - 15 verwundete deutsche Zivilisten. (198)


Feindliches Jagdflugzeug schießt im Räume Alencon auf einen im
Luftkampf abgeschossenen deutschen Piloten, der ausgestiegen ist
und am Fallschirm hängt. (306)


Im Räume Argentan - Fallaise (Normandie) wird deutsche Rote-
Kreuz-Kolonne mit Verwundeten von amerikanischen Tieffliegern völ-
lig zusammengeschossen. Englischer Major versichert, daß Engländer
keine Rote-Kreuz-Fahrzeuge angreifen, wogegen die Amerikaner freie
Jagd hätten und für abgeschossene Fahrzeuge Prämien erhielten.
(314)


In der Nähe von Caputh bei Potsdam greifen zwei feindliche Flugzeu-  
Bei Fers-Bernay greifen feindliche Jagdflugzeuge zwei deutsche Sani-  
ge aus geringer Höhe Segel- und Ruderboote auf der Havel an. Das-
tätsfahrzeuge, mit dem Roten Kreuz gekennzeichnet, mit Bordwaffen
selbe wiederholt sich auf dem Stölpchen- und dem Kleinen Wannsee.
an und töten sämtliche Insassen des einen Wagens.
Militärische Ziele sind auf diesen Wasserflächen nicht vorhanden.  
Auf der Strecke von Bernay nach Loewen wird deutscher Lazarettzug
(203)  
in der Höhe der Maasbrücke angegriffen, wodurch Tote und Verletzte
zu beklagen sind. (138)  


Auf der Straße Castel - San Pietro in der Nähe von Rom greifen drei
September
feindliche Tiefflieger zwei deutsche Sanitätskraftwagen mit Bordwaf-
fen an und schießen beide in Brand. (333)


Bei Occagens (Normandie) greifen feindliche Jagdbomber fünf deut-
Zwei deutsche Jagdflieger, die im Luftkampf aus ihren abgeschosse-
sche Sanitätskraftfahrzeuge, die deutlich als solche gekennzeichnet
nen Flugzeugen mit Fallschirm abgesprungen sind, werden in der
sind, mit Bordwaffen an und schießen sie in Brand. Begleitpersonal
Nähe der deutsch-holländischen Grenze von feindlichen Fliegern in  
und der größte Teil der Verwundeten kommt in den Flammen um.
der Luft hängend weiter beschossen und verwundet. (3964)  
Selbst Verwundete, die zu flüchten versuchen, werden von den Jagd-
bombern beschossen. (133)  


Feindliche Bombenflugzeuge werfen in Braunschweig Bomben auf das
Luftwaffenlazarett, wodurch fünfunddreißig Verwundete, Ärzte und
Sanitäter getötet werden. (130)


Bei Möns (Belgien) greifen feindliche Jagdflugzeuge deutschen Sani-
tätskraftwagen mit Bordwaffen an. Mehrere verwundete Insassen
werden dabei getötet. (834)


36
Deutscher Jäger wird bei Gorsei (Holland) im Luftkampf abgeschos-
sen. Der Pilot springt mit dem Fallschirm ab. Während er noch in der
Luft hängt, wird er von feindlichem Jagdflugzeug durch Bordwaffen-
beschuß getötet. (322)


Bei dem Dorf Elgert im Kreis Neuwied werden zwei deutsche Bauern
von feindlichen Jagdflugzeugen einzeln angegriffen und mit Bordwaf-
fen beschossen. Dabei wird der eine Bauer getötet, der andere
schwer verletzt. (383)


Bei Lehnen a. d. Mosel greift feindliches Jagdflugzeug auf dem Felde
arbeitende Bauernbevölkerung an. Ein landwirtschaftlicher Arbeiter
und sein Kind werden getötet, eine deutsche Frau und ein französi-
scher Kriegsgefangener schwer verwundet. (378)


Im Räume Caen greifen amerikanische Flieger bei guter Sicht deut-
Deutscher Sanitätskraftwagen, mit dem Roten Kreuz gekennzeichnet,
lich gekennzeichneten deutschen Hauptverbandsplatz mit Bomben
wird in Stolberg bei Aachen von feindlichen Fliegern mit Bordwaffen
und Bordwaffen an, wodurch mehrere Tote und zahlreiche Verwunde-
angegriffen, wodurch zwei deutsche Soldaten getötet werden. (769)
te entstehen. (535)  
 
In Jülich (Rheinland) wird durch Sprengbomben feindlicher Flugzeuge
das Reservelazarett St. Josefshaus mit Kloster völlig zerstört. Ca.
fünfzehn katholische Ordensschwestern finden den Tod. (553)  


In Bauville (Normandie) greifen amerikanische Jagdbomber französi-
Amerikanisches Bombengeschwader greift bei einem Tagesangriff auf
sches Rotes-Kreuz-Fahrzeug an. Eine hochschwangere Französin und
Jülich das Kriegslazarett einschließlich aller Nebenanlagen an. Die
deren Tochter werden getötet, der Ehemann schwer verletzt. (112)
gesamte Lazarettanlage wird durch den Bombenteppich restlos zer-
stört.  


Bei Alencon wird deutsche Sanitätswagenkolonne, deren Fahrzeuge
alle das Rote Kreuz tragen, von feindlichen Tieffliegern mit Bordwaf-
fen beschossen. (500)


Deutscher Lazarettzug wird im Räume Dijon von drei amerikanischen
Flugzeugen mit Bomben und Bordwaffen angegriffen. Ergebnis: drei
Tote und 15 Verwundete. (551)


Juli
41


Der deutsche Verwundetensammelplatz in Rennes wird bei klarer
Sicht von einem Verband zweimotoriger amerikanischer Bomber an-
gegriffen. Starke Verluste entstehen sowohl unter den Verwundeten
wie auch unter der französischen Bevölkerung. (178)


Auf der Straße Leffatte - Fallaise greifen feindliche Jagdflieger Sani-
tätskraftwagen an und schießen ihn in Brand. Der Flieger setzt An-
griff fort, als Wagen schon brennt, so daß Rettung der Verwundeten
unmöglich. Fünf Verwundete verbrennen. (457)


Auf der Straße von Argentan nach Caen wird eine Sanitätskraftwa-  
An der Lage des Bombenteppichs ist erkennbar, daß es sich um einen
genkolonne von 50 deutlich gezeichneten Fahrzeugen von feindlichen
vorsätzlichen Angriff auf das durch das Rote Kreuz weithin sichtbar
Tieffliegern zusammengeschossen. (558)  
gekennzeichnete Lazarettgelände gehandelt hat.
Am nächsten Tage greifen feindliche Jagdflugzeuge einen Lazarett-  
zug, ebenfalls mit Rotem Kreuz gekennzeichnet, im Bahnhof Jülich
an. Durch Bomben und Bordwaffenbeschuß in mehrmaligem Anflug
werden zahlreiche Insassen getötet oder verwundet. (350)  


Vier amerikanische Flieger greifen im Räume Fallaise bei klarer Sicht
Bei Zornheim, Krs. Mainz werden durch Bomben eines Tieffliegers
Sanitätskolonne von acht mit Rotem Kreuz versehenen Wagen an.  
sieben Personen getötet. In der Gemeinde Einsheim wird eine Frau
Die acht Wagen werden in Brand geschossen, wobei zahlreiche Ver-
durch Bordwaffen in einer Kutsche auf der Straße getötet. Durch
wundete getötet oder erneut verwundet werden. (536)  
Tieffliegerangriff auf einen Personenzug im Bahnhof Guntersblum
verlieren sieben reisende Zivilpersonen ihr Leben. (3439)  


Auf der Straße Vimoutiers - Trun greifen feindliche Tiefflieger zehn
Feindliche Flugzeuge greifen im Tiefflug Personenzug auf der Neben-  
deutsche Sanitätskraftfahrzeuge an und schießen sie mit Bordwaffen
strecke Dillenburg-Biedenkopf an. Zwei, Personen werden getötet.
in Brand. (555)
Etwa zu derselben Zeit werden in dieser Gegend nachstehende An-
griffe feindlicher Tiefflieger auf nichtmilitärische Ziele festgestellt:


In Peroux (Normandie) wird das deutsche Lazarett 502, unterge-  
1. Bei Gönnern Angriff auf Personenzug. Fünf Tote, mehrere Schwer-  
bracht in einem Kloster, das weithin sichtbar durch das Rote Kreuz
verletzte.  
gekennzeichnet ist, von feindlichen Fliegern im Tiefflug beschossen.  
(574)


2. Bei Ewersbach Beschuß von Wohnhäusern, wobei eine Scheune
abbrennt. Ein Toter, ein Schwerverletzter.


3. Bei Niederhörlen wird ein Dorf, das völlig abseits ohne jedwedes
militärische Ziel liegt, mit Bordwaffen angegriffen.


37
4. Bei Bischofshofen Bordwaffenbeschuß eines Personenzuges. Ein
Toter.


5. Bei Eibelshausen Beschuß eines Personenzuges. Ein Toter.


6. Bei Wallau Angriff auf Personenzug. Sechs Tote.


Deutscher Krankentransport, bestehend aus acht Fahrzeugen, wird  
7. Das Dorf Niederscheld wird mehrere Male am Tage von feindli-  
auf der Fahrt von Fallaise nach Laigel von sechs feindlichen Jagdflie-  
chen Fliegern angegriffen. Vierunddreißig Tote, mehrere Verletz-  
gern zusammengeschossen. Die Mehrzahl der Verwundeten wird ge-  
te.  
tötet. (577)


In Chateau Auxais (Normandie) wird der sichtbar gekennzeichnete
8. Günterrod: Bauern werden auf freiem Felde beschossen. Ebenso
deutsche Truppenverbandsplatz von vier feindlichen Jagdbombern im
wie die in den Wald flüchtenden Zivilisten.  
dreimaligen Angriff mit zwölf Bomben belegt und mit Bordwaffen be-
schossen. Ergebnis: drei Ärzte und siebzehn Verwundete tot. (386)


Eine Flüchtlingskolonne von ca. 150 französischen Zivilisten (Männer,
9. Die Wohnhäuser und Scheunen von Niederesenhausen werden
Frauen und Kinder), durch weiße Tücher und Fahnen als Flüchtlings-
von feindlichen Fliegern mit Bordwaffen angegriffen. Vier Wohn-
zug deutlich erkennbar, wird durch feindliche Jagdflugzeuge im Tief-
häuser und acht Scheunen werden in Brand geschossen.  
flug mit Bordwaffen beschossen. Ergebnis: dreiundachtzig Tote, zwölf
Verwundete. (127)


Bei St. Arbi werden zweiundzwanzig deutsche Sanitätsfahrzeuge, die
10. Bei Herborn beschießen feindliche Flugzeuge einen Schafhirten
mit Verwundeten beladen sind, eine halbe Stunde lang von feindli-
mit Herde auf dem Felde. Schäfer und vierundzwanzig Schafe
chen Flugzeugen angegriffen. Nach dem Angriff werden Verwundete
werden getötet.  
von der Straße in die nahe gelegene Kirche gebracht, die durch Rote-
Kreuz-Abzeichen als Verwundetensammelstelle gekennzeichnet ist.  
Bei einem zweiten Angriff wird diese Kirche durch Bomben zerstört,
wobei 160 Verwundete, darunter auch Amerikaner und Engländer ge-
tötet werden. (127)


Auf der Strecke zwischen Laon und Brüssel wird deutscher Lazarett-  
11. Gusternhain: Dieses kleine Bauerndorf wird mit Bomben angegrif-  
zug, der deutlich gekennzeichnet ist, dreimal von feindlichen Fliegern
fen. Zweiundzwanzig Tote und zahlreiche Schwerverletzte.  
angegriffen. (559)


Zwei deutsche Sanitätskraftwagen werden bei Rouzie auf der Fahrt
12. In Erdbach wird ein Wohnhaus mit Bordwaffen beschossen. Fünf
zum Verbandsplatz von Tieffliegern beschossen und stürzen in den
Tote.  
Straßengraben. Zahlreiche Verwundete werden getötet. (176)


August
13. Auf das kleine Dorf Breitscheid werden Bomben geworfen. Vier
Tote und mehrere Schwerverletzte. (758)


Auf der Straße nach Paris wird deutlich gekennzeichneter Sanitäts-
kraftwagen von zwei amerikanischen Fliegern in Brand geschossen.
Zwei Verwundete verbrennen. (534)


Bei Argentan greifen feindliche Jagdbomber bei klarem Wetter deut-
sche Sanitätskraftwagen an, die mit Schwerverwundeten beladen
sind. Diese müssen mehr als zwölf Stunden ohne ärztliche Hilfe in
Erdlöchern zubringen. (406)


Auf der Straße Rouen-Bauvais wird deutsche Sanitätskolonne von
42
vier feindlichen Jagdflugzeugen angegriffen. Fünf Kraftfahrzeuge
werden bei diesem Angriff in Brand geschossen, neun Verwundete
getötet. (388)






38
In Großen-Linden wird der auf dem Bahnhof haltende Personenzug
bei Tage von Tieffliegern mit Bomben und Bordwaffen angegriffen.
Ergebnis: Vierzehn Fahrgäste tot, etwa vierzig, darunter auch Frauen
und Kinder, schwer verletzt. (334)


Bei Siegburg greifen vier feindliche Jagdbomber um die Mittagszeit
überfüllten Personenzug an. Als der Zug hält, und die Reisenden in
Massen auf das Feld zu flüchten versuchen, werden sie systematisch
aus den Bordwaffen beschossen. Ergebnis: zweiundvierzig Personen,
darunter fünfunddreißig Frauen und Kinder werden getötet und eine
große Anzahl weiterer Zivilisten verletzt. (329)


Bei Betzdorf greifen feindliche Tiefflieger einen Personenzug an. De-
ckung suchende Reisende werden mit Bordwaffen beschossen, ein
Schaffner wird getötet. (346)


Auf der Straße von Calais nach Tron wird deutscher Omnibus mit
Im Kreise Limburg/Lahn wird ein Dorf von 560 Einwohnern, das kei-
Schwerverletzten von einem Jagdflugzeug beschossen, obwohl der
nerlei militärische Anlagen aufweist, aus geringer Höhe von feindli-
Wagen mit dem Roten Kreuz gekennzeichnet ist. Mehrere Verwunde-  
chen Bombern angegriffen. Durch den Abwurf von 350-400 Spreng-  
te werden getötet. (181)  
bomben werden dreizehn Häuser zerstört und dreizehn Menschen ge-
tötet. (317, 341)  


In der Nähe von Berne wird eine Kolonne von vier Sanitätskraftwa-
Oktober
gen mit Verwundeten von feindlichen Jagdfliegern siebenmal ange-
griffen. Beschuß wird auch fortgesetzt, als das Begleitpersonal mit
Rote-Kreuz-Fahnen winkt und die Hintertüren der Wagen öffnet, so
daß die Bahren der Verwundeten deutlich zu sehen sind. Ein Geschoß
reißt einem Verwundeten das linke Bein ab.


Auf dem Weitertransport von Berne nach Rouen werden vier eben-  
Bei Friedrichsdorf-Köppern greifen feindliche Flugzeuge einen Arbei-  
falls gekennzeichnete Lastkraftwagen mit Verwundeten erneut ange-
terzug mit Bordwaffen an. Ergebnis: sechsunddreißig tote Zivilisten.  
griffen. Ein Wagen wird in Brand geschossen, wobei fünfzehn Ver-
(121)  
wundete verbrennen. Nach wenigen Kilometern erfolgt der zweite
Angriff, bei dem der Fahrer und drei Verwundete eines anderen Wa-
gens durch Bordwaffenschüsse getötet werden. (393)  


Bei Elboeuff (Seine) greift ein amerikanisches Flugzeug gekennzeich-
Im Räume Ludwigshagen wird ein Lastwagen im Tiefflug mit Bord-  
neten Lkw mit Verwundeten an. Ein Teil der Verwundeten wird getö-  
waffen beschossen und dabei zwei Personen getötet. (348)  
tet, ein anderer erneut verletzt. (260)  


Im Räume Vimoutier wird deutsche Sanitätskraftwagenkolonne von
Feindliche Tiefflieger greifen bei Nienburg wiederholt auf dem Felde
etwa dreißig bis vierzig Kraftwagen durch feindlichen Tieffliegeran-  
arbeitende Frauen und Kinder sowie auf der Straße fahrende Bauern-  
griff vollkommen in Brand geschossen. Die Zahl der Toten ist beson-
wagen an. Häufiger Angriff auf Eisenbahnzüge in dortiger Gegend er-
ders groß. (337)  
fordert erhebliche Opfer unter der Zivilbevölkerung, meist unter
Frauen und Kindern. (337)  


Bei Rouen wird deutsche Sanitätskraftwagenkolonne von etwa acht-
Amerikanische Jagdflieger greifen bei Battenfeld Krs. Frankenberg
zig Fahrzeugen, die mit Schwerverwundeten beladen ist, von feindli-
eine Gruppe von Bauern und Frauen an, die auf dem Felde arbeiten.
chen Tieffliegern angegriffen. (508)  
Ein Flieger wirft zwei Bomben. Eine Bäuerin wird getötet. Etwa 300 m
entfernt wird eine weitere Gruppe von Landarbeitern mit Bordwaffen
beschossen, wobei ein Pferd getötet wird. Das Dorf Battenfeld besitzt
keine kriegswirtschaftlichen Betriebe. (305)  


Im Räume Brogli-Bernay werden sechs bis acht Sanitätskraftwagen
Bei Waldmoor wird stehender Lazarettzug von vier Jagdfliegern mit
mit Verwundeten von feindlichen Jagdflugzeugen angegriffen und alle
Bordwaffen angegriffen, wobei mehrere Krankenschwestern getötet
Fahrzeuge in Brand geschossen. Die Schwerverwundeten verbrennen
werden. (575)  
in den Fahrzeugen. (322)  


Bei Elboeuff wird eine mit Rotem Kreuz gekennzeichnete Fähre von
feindlichen Tieffliegern trotz Kennzeichnung beschossen. Dreißig bis
vierzig Sanitätsfahrzeuge, die auf der Fähre sind, werden in Brand
geschossen und die Fähre selbst beschädigt. Sogar Ärzte und Sani-
tätssoldaten, die Verwundete aus den brennenden Wagen retten,
werden weiter beschossen. (114)


Auf der Strecke Tours-Dijon wird deutscher Lazarettzug von Tiefflie-
gern angegriffen, wobei sechs Verwundete getötet werden. (579)


43




39


Bei Oberroßbach greifen feindliche Tiefflieger den Personenzug Fried-
berg-Bad Homburg an. Nach Anhalten des Zuges beschießen sie die
flüchtenden Reisenden, vor allem Frauen und Schulkinder, sowie auf
den Feldern arbeitende Bauern, Frauen und Kinder. Zahlreiche Perso-
nen werden getötet oder verletzt. (129)


Bei Nieder-Weimar Krs. Marburg belegen zwölf amerikanische Jagd-
flugzeuge einen haltenden Zug mit Bomben und Bordwaffenfeuer. Zu
gleicher Zeit beschießen sie die bei der Kartoffelernte beschäftigte
Bevölkerung auf dem Felde. Sieben Personen, davon fünf aus einer
Familie werden getötet. (431)


Bei Carrara (Italien) wird deutscher Hauptverbandplatz durch feindli-  
Im Räume Stockheim-Lauterbach greifen zwölf feindliche Tiefflieger
che Jagdbomber mit Bomben belegt und zerstört, obwohl er deutlich
einen Personenzug direkt hinter dem Bahnhof Elbeshausen an. Flüch-  
gekennzeichnet ist. Ergebnis: sechs Tote. Zahlreiche Verletzte unter
tende Reisende werden weit abseits von der Bahn im Felde noch be-
Verwundeten und Sanitätspersonal. (177)  
schossen. Vier Personen (zwei Kinder und zwei Frauen) werden getö-
tet. (307)  


Bernay (Normandie): Kolonne von deutschen Sanitätsfahrzeugen
November
wird von feindlichen Fliegern im Tiefflug zusammengeschossen. Die
Verwundeten in den Fahrzeugen finden zum größten Teil den Tod.
(563)


Bei Le Mesnil-Pisseux wird ein auf der Straße stehender deutscher
Auf der Strecke Lauda-Wertheim greifen feindliche Flugzeuge im
Sanitätskraftwagen mit einem Schwerverwundeten von einem Jagd-
Tiefflug einen Personenzug mit Bordwaffen an. Als er hält, und die
flieger angegriffen, wobei der Verwundete durch Bordwaffenbeschuß
Fahrgäste flüchten, schießen sie hinter ihnen her, wodurch zahlreiche
getötet wird. (180)  
Zivilpersonen getötet oder verletzt werden. (3973)  


Bei Bernay-Orbec wird eine deutsche Sanitätskraftwagenkolonne von
Bei Gr. Welsbach greifen amerikanische Tiefflieger um die Mittagszeit
Tieffliegern zusammengeschossen. Aus den zerschossenen Wagen
einen Kleinbahnzug an. Ergebnis: sechzehn Tote, siebzehn Schwer-
hängen die verbrannten Leichen deutscher Verwundeter heraus.  
verletzte und etwa fünfzig Leichtverletzte, meist Frauen und Kinder.  
(655)  
(148)  


Feindliche Tiefflieger greifen bei Vimoutiers-Orbec deutsche Verwun-  
Vier Jagdbomber greifen in Derkun/Rheinland ein sichtbar gekenn-  
detentransportkolonne von fünfzig bis sechzig gekennzeichneten Sa-
zeichnetes Feldlazarett mit Bomben an. Mehrere Insassen werden
nitätskraftwagen im Tiefflug an. Die Kolonne wird restlos vernichtet.  
getötet bezw. verwundet. (582)  
(659)  


Bei St. Aubin (Normandie) wird eine deutsche Sanitätskolonne, be-
Bei Finstingen/Lothringen werden vier Fahrzeuge eines Flüchtlingszu-
stehend aus zwanzig bis fünfundzwanzig Kraftwagen mit dem Roten
ges, durch weiße Fahne sichtbar gekennzeichnet, auf der Landstraße
Kreuz, durch feindliche Tiefflieger vernichtet. (531)  
von feindlichen Tieffliegern angegriffen und mit dem Vieh völlig zu-
sammengeschossen. Eine Frau und zwei kleine Kinder werden getö-
tet. (152)  


Deutlich gekennzeichneter deutscher Lazarettzug wird bei Dorman a.
Bei Dorta greifen feindliche Tiefflieger einen Personenzug mit Bom-
d. Maas von Tieffliegern mit Bordwaffen angegriffen, wodurch ein
ben und Bordwaffen an. Ergebnis: sechzehn Zivilisten tot, zwölf wei-
Mann getötet und mehrere verwundet werden. (141)  
tere verwundet. (332)  


Bei Elboeuff a. d. Seine wird deutsche Sanitätskolonne von zehn Sa-
nitätskraftwagen mit Rote-Kreuz-Fahnen von feindlichen Tieffliegern
zweimal hintereinander angegriffen. Drei Wagen und das ärztliche
Gerät eines Feldlazaretts der 7. Armee verbrennen dabei. (572)


In einem Dorf der Normandie greifen zwölf bis sechzehn amerikani-
sche Tiefflieger eine Sanitätskolonne, die aus sechsunddreißig Fahr-
zeugen mit dem Roten Kreuz besteht, und vor einem Lazarett hält,
bei klarer Sicht mit Bordwaffen solange an, bis alle sechsunddreißig
Fahrzeuge in Brand geschossen sind. Sämtliche Verwundeten der Ko-
lonne verbrennen in den Fahrzeugen. Danach greifen die Flugzeuge
das Lazarett mit Bomben und Bordwaffen an und legen es in Schutt
und Asche, obwohl das flüchtende Personal den Fliegern mit weißen
Tüchern zuwinkt. (327)


44




40


Durch Jagdfliegerangriff auf Lastkraftwagen werden im Räume Lud-
wigshafen fünf Personen getötet. (348)


In Euskirchen schießt ein feindliches Jagdflugzeug auf eine flüchten-
de deutsche Frau und ihr Kind. Nach verfehltem ersten Anflug setzt
es erneut an und tötet die Frau. Das Kind wird so schwer verletzt,
daß es kurze Zeit später verstirbt. Ein in der Nähe befindliches Laza-
rett wird ebenfalls von Jagdfliegern beschossen. (384)


Bei Fers-Bernay greifen feindliche Jagdflugzeuge zwei deutsche Sani-
Das Städtchen Rüdesheim a. Rh. wird durch einen Tagesangriff mit  
tätsfahrzeuge, mit dem Roten Kreuz gekennzeichnet, mit Bordwaffen
Spreng- und Brandbomben etwa zur Hälfte zerstört. Etwa 250-300
an und töten sämtliche Insassen des einen Wagens.  
Einwohner, meist Frauen und Kinderfinden dabei den Tod. In Rüdes-
Auf der Strecke von Bernay nach Loewen wird deutscher Lazarettzug
heim befinden sich keinerlei militärische Anlagen. (3945)  
in der Höhe der Maasbrücke angegriffen, wodurch Tote und Verletzte
zu beklagen sind. (138)  


September
Dezember


Zwei deutsche Jagdflieger, die im Luftkampf aus ihren abgeschosse-
Drei amerikanische Jagdflugzeuge greifen deutlich gekennzeichneten
nen Flugzeugen mit Fallschirm abgesprungen sind, werden in der
Sanitätskraftwagen mit Leichtverwundeten an. Ein Verwundeter wird
Nähe der deutsch-holländischen Grenze von feindlichen Fliegern in
getötet, ein weiterer schwer verletzt. (157)  
der Luft hängend weiter beschossen und verwundet. (3964)  


Feindliche Bombenflugzeuge werfen in Braunschweig Bomben auf das
Über Bonn wird deutscher Jäger von amerikanischen Flugzeugen im
Luftwaffenlazarett, wodurch fünfunddreißig Verwundete, Ärzte und
Luftkampf abgeschossen. Amerikanischer Jäger beschießt den ausge-
Sanitäter getötet werden. (130)  
stiegenen, am Fallschirm schwebenden deutschen Piloten mit Bord-
waffen. (313)  


Bei Möns (Belgien) greifen feindliche Jagdflugzeuge deutschen Sani-
Fünf bis sechs feindliche Flugzeuge greifen auf der Strecke Friesach/
tätskraftwagen mit Bordwaffen an. Mehrere verwundete Insassen
Kärnten Bruck a. d. Mur Personenzug mit Bordwaffen an. Lokomotiv-
werden dabei getötet. (834)  
führer und Heizer werden dabei erschossen. Flüchtende Reisende
werden ebenfalls beschossen, wobei fünfundzwanzig Personen, meist
Frauen getötet werden. (142)  


Deutscher Jäger wird bei Gorsei (Holland) im Luftkampf abgeschos-  
Auf der Strecke Frankenberg-Korbach greifen feindliche Tiefflieger
sen. Der Pilot springt mit dem Fallschirm ab. Während er noch in der
gekennzeichneten Lazarettzug an. Die Wagen zeigen mehrere hun-  
Luft hängt, wird er von feindlichem Jagdflugzeug durch Bordwaffen-  
dert Einschußtellen. (128)  
beschuß getötet. (322)  


Bei dem Dorf Elgert im Kreis Neuwied werden zwei deutsche Bauern
Acht feindliche Flieger greifen bei Oberselters den Eilzug Limburg-
von feindlichen Jagdflugzeugen einzeln angegriffen und mit Bordwaf-
Frankfurt/Main mit Bordwaffen an. Drei Personen werden getötet,  
fen beschossen. Dabei wird der eine Bauer getötet, der andere
zahlreiche weitere verletzt. (183)  
schwer verletzt. (383)  


Bei Lehnen a. d. Mosel greift feindliches Jagdflugzeug auf dem Felde
An der Westfront beschießen Jabos gekennzeichneten deutschen Sa-
arbeitende Bauernbevölkerung an. Ein landwirtschaftlicher Arbeiter
nitätskraftwagen, der mit Verwundeten beladen ist, mit Bordwaffen.  
und sein Kind werden getötet, eine deutsche Frau und ein französi-
Fahrer und vier Schwerverwundete verbrennen in dem Wagen.  
scher Kriegsgefangener schwer verwundet. (378)


Deutscher Sanitätskraftwagen, mit dem Roten Kreuz gekennzeichnet,
wird in Stolberg bei Aachen von feindlichen Fliegern mit Bordwaffen
angegriffen, wodurch zwei deutsche Soldaten getötet werden. (769)


In Jülich (Rheinland) wird durch Sprengbomben feindlicher Flugzeuge
das Reservelazarett St. Josefshaus mit Kloster völlig zerstört. Ca.
fünfzehn katholische Ordensschwestern finden den Tod. (553)


Amerikanisches Bombengeschwader greift bei einem Tagesangriff auf
45
Jülich das Kriegslazarett einschließlich aller Nebenanlagen an. Die
gesamte Lazarettanlage wird durch den Bombenteppich restlos zer-
stört.






41
In der Nähe von Werdorf bei Wetzlar greifen vier feindliche Jagdflug-
zeuge deutschen Flüchtlingszug an. Als der Zug hält und die Insas-
sen flüchten, werden sie mit Bordwaffen beschossen und mit Bomben
beworfen. Eine Frau wird getötet, fünfzehn weitere Personen schwer
verletzt. (187)


Bei Idenheim Krs. Bitburg wird eine Frau mit einem Ochsengespann
und ein Mann mit einem Pferdegespann auf der Straße von feindli-
chen Tieffliegern erschossen. (349)


In Siegburg wird das in dem ehemaligen Kloster auf dem Michels-
berg, hoch über der Stadt gelegene Lazarett, das durch große weiße
Felder mit dem Roten Kreuz weithin sichtbar gekennzeichnet ist, bei
einem Luftangriff mit Bomben belegt. Dadurch werden zahlreiche
Verwundete getötet. (192)


An der Lage des Bombenteppichs ist erkennbar, daß es sich um einen
Bei Gronau wird ein Personenzug von feindlichen Tieffliegern ange-
vorsätzlichen Angriff auf das durch das Rote Kreuz weithin sichtbar
griffen. Fahrgäste flüchten in ein 50 m entferntes Wäldchen, worauf
gekennzeichnete Lazarettgelände gehandelt hat.  
auch dieses unter Beschuß genommen wird. Ein Knabe von 16 Jah-
Am nächsten Tage greifen feindliche Jagdflugzeuge einen Lazarett-
ren wird getötet, mehrere Personen verletzt. (122)  
zug, ebenfalls mit Rotem Kreuz gekennzeichnet, im Bahnhof Jülich
an. Durch Bomben und Bordwaffenbeschuß in mehrmaligem Anflug
werden zahlreiche Insassen getötet oder verwundet. (350)  


Bei Zornheim, Krs. Mainz werden durch Bomben eines Tieffliegers
Nach dem dritten Angriff auf die Stadt Gießen am 6.12.1944 flüchten
sieben Personen getötet. In der Gemeinde Einsheim wird eine Frau
die Menschen aus der brennenden Stadt auf das freie Feld. Drei
durch Bordwaffen in einer Kutsche auf der Straße getötet. Durch
feindliche Tiefflieger schießen fortwährend in die flüchtende Menge,
Tieffliegerangriff auf einen Personenzug im Bahnhof Guntersblum
wobei zahlreiche Personen getötet und verletzt werden. (391)  
verlieren sieben reisende Zivilpersonen ihr Leben. (3439)  


Feindliche Flugzeuge greifen im Tiefflug Personenzug auf der Neben-
Bei Bruchsal wird Schnellzug mittags bei hellem Sonnenschein und
strecke Dillenburg-Biedenkopf an. Zwei, Personen werden getötet.  
klarer Sicht von zwei feindlichen Jagdfliegern angegriffen. Die aus
Etwa zu derselben Zeit werden in dieser Gegend nachstehende An-
Wagen, Türen und Fenstern flüchtenden Fahrgäste werden in dreima-
griffe feindlicher Tiefflieger auf nichtmilitärische Ziele festgestellt:
ligem Anflug unter Feuer genommen. Etwa zehn Personen werden  
verwundet. (429)


1. Bei Gönnern Angriff auf Personenzug. Fünf Tote, mehrere Schwer-  
Auf der Straße ostwärts Gerimont wird deutsche Sanitätskolonne, be-  
verletzte.  
stehend aus drei Omnibussen und zwei Sanitätskraftwagen von
feindlichen Tieffliegern in Brand geschossen. Vier Sanitätssoldaten
werden getötet, siebzehn verwundet. (573)


2. Bei Ewersbach Beschuß von Wohnhäusern, wobei eine Scheune
Bei Berdogne wird mit Rotem Kreuz gekennzeichnete Kraftwagenko-
abbrennt. Ein Toter, ein Schwerverletzter.  
lonne einer Sanitätseinheit angegriffen. Ergebnis: drei Tote. Nachmit-
tags erfolgt weiterer Angriff auf das Lazarett Berdogne, das deutlich
mit dem Roten Kreuz gekennzeichnet ist. (405)


3. Bei Niederhörlen wird ein Dorf, das völlig abseits ohne jedwedes
militärische Ziel liegt, mit Bordwaffen angegriffen.


4. Bei Bischofshofen Bordwaffenbeschuß eines Personenzuges. Ein
Toter.


5. Bei Eibelshausen Beschuß eines Personenzuges. Ein Toter.
46


6. Bei Wallau Angriff auf Personenzug. Sechs Tote.


7. Das Dorf Niederscheld wird mehrere Male am Tage von feindli-
chen Fliegern angegriffen. Vierunddreißig Tote, mehrere Verletz-
te.


8. Günterrod: Bauern werden auf freiem Felde beschossen. Ebenso
USA-Flieger greift das Lazarett in Bad Kreuznach mit Bomben an und
wie die in den Wald flüchtenden Zivilisten.  
trifft den linken Seitenflügel schwer. Mehrere Krankenschwestern,
acht Verwundete und drei Zivilisten, die gerade als Besucher anwe-
send sind, werden getötet.  


9. Die Wohnhäuser und Scheunen von Niederesenhausen werden  
Im Februar 1945 wird weiteres Lazarett „Sonnenhaus" in Bad Kreuz-
von feindlichen Fliegern mit Bordwaffen angegriffen. Vier Wohn-  
nach durch zwei Bomben feindlicher Flugzeuge schwer beschädigt.  
häuser und acht Scheunen werden in Brand geschossen.  
Zwei Sanitäter, eine Schwester und mehrere Verwundete werden ge-
tötet, ebenso wie ein zu Hilfe eilender Oberzahlmeister durch Bord-  
waffenschüsse sein Leben verliert. (538)


10. Bei Herborn beschießen feindliche Flugzeuge einen Schafhirten
Auf der Strecke Prüm-Euskirchen greifen feindliche Jagdbomber bei
mit Herde auf dem Felde. Schäfer und vierundzwanzig Schafe
bester Sicht Verwundententransportkolonne, bestehend aus vier mit  
werden getötet.  
Roten Kreuzen gekennzeichneten Reichspost-Omnibussen im Tiefflug
an. Zahlreiche Insassen werden getötet. Rettungsmaßnahmen des
Begleitpersonals werden durch Einzelangriffe systematisch zunichte
gemacht. (191)


11. Gusternhain: Dieses kleine Bauerndorf wird mit Bomben angegrif-
Im Räume Luxemburg werden Sanitätskraftwagen von drei Jagdflug-
fen. Zweiundzwanzig Tote und zahlreiche Schwerverletzte.  
zeugen mit Bomben und Bordwaffen angegriffen. Bergungsversuche
sind wegen des Beschüsses eine halbe Stunde lang unmöglich.  


12. In Erdbach wird ein Wohnhaus mit Bordwaffen beschossen. Fünf
Acht Wagen werden vernichtet bezw. schwer beschädigt, dreizehn
Tote.  
Tote und eine große Anzahl Verwundeter ist das Ergebnis des Be-
schüsses. (379)


13. Auf das kleine Dorf Breitscheid werden Bomben geworfen. Vier
Im Bahnhof Landstuhl-Pfalz stehender Lazarettzug wird von feindli-
Tote und mehrere Schwerverletzte. (758)  
chen Tieffliegern, obwohl er gekennzeichnet ist, angegriffen. Mehrere
Insassen werden getötet oder verwundet. (499)  


Bei Landstuhl/Pfalz wird Lazarettzug an einem Tage an verschiedenen
Stellen zweimal angegriffen, obwohl er deutlich mit Rotem Kreuz ge-
kennzeichnet ist. (646)


Bei Zilly auf der Strecke Wien-Agram greifen feindliche Tiefflieger La-
zarettzug viermal mit Bordwaffen an. Ergebnis: sieben Tote, zahlrei-
che Verwundete. (115)


42
1944


(ohne Monatsangabe)


Bei St. Sylvan wird deutsche Maschine im Luftkampf abgeschossen.
Der ausgestiegene Pilot wird von den feindlichen Fliegern solange be-
schossen, bis er mit dem Fallschirm abstürzt.


In Großen-Linden wird der auf dem Bahnhof haltende Personenzug
Feindliche Tiefflieger beschießen bei Orbec deutsche Sanitätskolonne,
bei Tage von Tieffliegern mit Bomben und Bordwaffen angegriffen.  
gekennzeichnet durch das Rote Kreuz, mit Bordwaffen. Zahlreiche
Ergebnis: Vierzehn Fahrgäste tot, etwa vierzig, darunter auch Frauen
Verwundete können nicht mehr geborgen werden, da die Angriffe
und Kinder, schwer verletzt. (334)  
sich laufend wiederholen und verbrennen in den Wagen. (537)  


Bei Siegburg greifen vier feindliche Jagdbomber um die Mittagszeit
überfüllten Personenzug an. Als der Zug hält, und die Reisenden in
Massen auf das Feld zu flüchten versuchen, werden sie systematisch
aus den Bordwaffen beschossen. Ergebnis: zweiundvierzig Personen,
darunter fünfunddreißig Frauen und Kinder werden getötet und eine
große Anzahl weiterer Zivilisten verletzt. (329)


Bei Betzdorf greifen feindliche Tiefflieger einen Personenzug an. De-
ckung suchende Reisende werden mit Bordwaffen beschossen, ein
Schaffner wird getötet. (346)


Im Kreise Limburg/Lahn wird ein Dorf von 560 Einwohnern, das kei-
47
nerlei militärische Anlagen aufweist, aus geringer Höhe von feindli-
chen Bombern angegriffen. Durch den Abwurf von 350-400 Spreng-
bomben werden dreizehn Häuser zerstört und dreizehn Menschen ge-
tötet. (317, 341)


Oktober


Bei Friedrichsdorf-Köppern greifen feindliche Flugzeuge einen Arbei-
terzug mit Bordwaffen an. Ergebnis: sechsunddreißig tote Zivilisten.
(121)


Im Räume Ludwigshagen wird ein Lastwagen im Tiefflug mit Bord-  
Bei Behmte greifen feindliche Tiefflieger deutschen Personenzug mit  
waffen beschossen und dabei zwei Personen getötet. (348)  
Bordwaffen an. Nach dem Halten des Zuges werden fliehende Zivilis-  
ten weiter beschossen. Eine Frau wird schwer verwundet, ihre beiden
Kinder getötet. (409)  


Feindliche Tiefflieger greifen bei Nienburg wiederholt auf dem Felde
Im Räume Fallaise-Rennes greifen zwei feindliche Jagdflieger zwei
arbeitende Frauen und Kinder sowie auf der Straße fahrende Bauern-
deutlich gekennzeichnete Sanitätskraftwagen an und schießen sie in
wagen an. Häufiger Angriff auf Eisenbahnzüge in dortiger Gegend er-
Brand. Sämtliche Verwundeten verbrennen. (185)  
fordert erhebliche Opfer unter der Zivilbevölkerung, meist unter
Frauen und Kindern. (337)  


Amerikanische Jagdflieger greifen bei Battenfeld Krs. Frankenberg
Feindlicher Flieger beschießt bei Homberg Bez. Kassel einen deut-
eine Gruppe von Bauern und Frauen an, die auf dem Felde arbeiten.
schen Piloten am Fallschirm, den er vorher im Luftkampf abgeschos-
Ein Flieger wirft zwei Bomben. Eine Bäuerin wird getötet. Etwa 300 m
sen hat. Beschuß wird solange fortgesetzt, bis der Pilot tot ist. (134)  
entfernt wird eine weitere Gruppe von Landarbeitern mit Bordwaffen
beschossen, wobei ein Pferd getötet wird. Das Dorf Battenfeld besitzt
keine kriegswirtschaftlichen Betriebe. (305)  


Bei Waldmoor wird stehender Lazarettzug von vier Jagdfliegern mit
Feindliche Jagdbomber greifen bei Louvres deutsche Sanitätsfähre
Bordwaffen angegriffen, wobei mehrere Krankenschwestern getötet  
mit Bomben und Bordwaffen an. Dabei wird Fähre betriebsunfähig
werden. (575)  
geschossen, die Sanitätsfahrzeuge zerstört und zwanzig Verwundete
getötet. (552)  


Bei Fallaise greifen feindliche Tiefflieger gekennzeichnete Sanitätsko-
lonne von fünfzehn bis zwanzig Fahrzeugen mit Bordwaffen an. Fast
alle Verwundeten werden getötet. (877)


Auf der Straße Argentan-Sees greifen zwei feindliche Tiefflieger ge-
kennzeichneten deutschen Sanitätskraftwagen an. Der Fahrer und
drei Verwundete werden durch den Bordwaffenbeschuß getötet.
(568)


43
Bei Marbach Krs. Fulda beschießt feindlicher Jagdflieger einen Perso-
nenzug und nach dessen Halten die aus dem Zuge flüchtenden Rei-
senden. Dabei wird eine Frau getötet.


Bei Großenbach Krs. Hünfeld beschießen Tiefflieger zwei zivile Last-
kraftwagen. Beide Fahrer werden getötet. (546)


Im Räume Argentan-Fallaise greifen amerikanische Tiefflieger bei
klarer Sicht auf offener Straße deutsche gekennzeichnete Sanitätsko-
lonne von fünfunddreißig bis vierzig Kraftwagen mit Bordwaffen an.
Die Kolonne wird restlos vernichtet. (543)


Bei Oberroßbach greifen feindliche Tiefflieger den Personenzug Fried-  
Bei Belstedt wird ein deutscher Triebwagen von feindlichen Jagdflug-  
berg-Bad Homburg an. Nach Anhalten des Zuges beschießen sie die
zeugen angegriffen. Dem Angriff fallen zahlreiche Tote und Schwer-  
flüchtenden Reisenden, vor allem Frauen und Schulkinder, sowie auf
verletzte zum Opfer. (544)  
den Feldern arbeitende Bauern, Frauen und Kinder. Zahlreiche Perso-  
nen werden getötet oder verletzt. (129)  


Bei Nieder-Weimar Krs. Marburg belegen zwölf amerikanische Jagd-  
Feindliche Tiefflieger greifen auf der Strecke Frankfurt/Main-Usingen
flugzeuge einen haltenden Zug mit Bomben und Bordwaffenfeuer. Zu
deutschen Personenzug an und schießen auch nach dem Halten des
gleicher Zeit beschießen sie die bei der Kartoffelernte beschäftigte
Zuges auf die fliehenden Reisenden. Achtunddreißig Personen, dar-
Bevölkerung auf dem Felde. Sieben Personen, davon fünf aus einer
unter Frauen und Kinder werden getötet. (782)  
Familie werden getötet. (431)  


Im Räume Stockheim-Lauterbach greifen zwölf feindliche Tiefflieger
einen Personenzug direkt hinter dem Bahnhof Elbeshausen an. Flüch-
tende Reisende werden weit abseits von der Bahn im Felde noch be-
schossen. Vier Personen (zwei Kinder und zwei Frauen) werden getö-
tet. (307)


November


Auf der Strecke Lauda-Wertheim greifen feindliche Flugzeuge im
48
Tiefflug einen Personenzug mit Bordwaffen an. Als er hält, und die
Fahrgäste flüchten, schießen sie hinter ihnen her, wodurch zahlreiche
Zivilpersonen getötet oder verletzt werden. (3973)


Bei Gr. Welsbach greifen amerikanische Tiefflieger um die Mittagszeit
einen Kleinbahnzug an. Ergebnis: sechzehn Tote, siebzehn Schwer-
verletzte und etwa fünfzig Leichtverletzte, meist Frauen und Kinder.
(148)


Vier Jagdbomber greifen in Derkun/Rheinland ein sichtbar gekenn-
zeichnetes Feldlazarett mit Bomben an. Mehrere Insassen werden
getötet bezw. verwundet. (582)


Bei Finstingen/Lothringen werden vier Fahrzeuge eines Flüchtlingszu-  
Bei einem Luftkampf zwischen amerikanischen und deutschen Jägern
ges, durch weiße Fahne sichtbar gekennzeichnet, auf der Landstraße
bei Beesenlaublingen (Saalkreis) werden zwei deutsche Jäger abge-  
von feindlichen Tieffliegern angegriffen und mit dem Vieh völlig zu-
schossen. Die amerikanischen Jagdflugzeuge greifen einen am Fall-
sammengeschossen. Eine Frau und zwei kleine Kinder werden getö-
schirm schwebenden deutschen Piloten in wehrloser Lage weiter an
tet. (152)  
und verwunden ihn. (502)  


Bei Dorta greifen feindliche Tiefflieger einen Personenzug mit Bom-  
Bei Wächtersbach wird ein Zug mit Leichtverwundeten von feindli-  
ben und Bordwaffen an. Ergebnis: sechzehn Zivilisten tot, zwölf wei-
chen Fliegern beschossen. Fünf Soldaten werden schwer verletzt,  
tere verwundet. (332)  
zwei davon sterben kurz hinterher. Die Tiefflieger beschießen auch
flüchtende Zivilpersonen auf der Straße. (354)  


Bei Groß-Breitenbach wird auf dem freien Felde ein pflügender deut-
scher Bauer und sein 8jähriger Enkel durch Bombenwurf eines feind-
lichen Flugzeuges getötet. Militärisches Ziel ist nicht in der Nähe.
(188)


In Zornheim werden deutsche Bauern, die in der Weinlese tätig sind,
von zwei feindlichen Jagdflugzeugen mit Bomben und Bordwaffen an-
gegriffen, wobei mehrere Personen getötet werden. (320)


44
Bei Magdeburg greifen feindliche Flugzeuge einen Personenzug mit
Bordwaffen an. Eine große Anzahl von Zivilisten, darunter auch Frau-
en und Kinder fallen dem Beschuß zum Opfer. (311)


Auf der Straße von Nordhausen nach Bleicherode wird ein Personen-
kraftwagen von Tieffliegern beschossen. Ein 17jähriges Mädchen, das
im Straßengraben Deckung sucht, wird durch Brustschuß getötet.
(139)


In Dorla Krs. Fritzlar wird ein Bauer mit seinem Kuhgespann von
feindlichen Tieffliegern mit Bordwaffen beschossen. Bauer und Kühe
werden getötet. (3955)


Durch Jagdfliegerangriff auf Lastkraftwagen werden im Räume Lud-  
Im Räume Frankfurt/Main-Darmstadt greifen feindliche Flugzeuge
wigshafen fünf Personen getötet. (348)
einen Personenzug mit Bomben und Bordwaffen an. Ergebnis: Über
300 Tote und Verletzte.  


In Euskirchen schießt ein feindliches Jagdflugzeug auf eine flüchten-  
Ein weiterer Angriff erfolgt auf der Strecke Frankfurt-Höchst-Idstein
de deutsche Frau und ihr Kind. Nach verfehltem ersten Anflug setzt
auf einen Personenzug, wodurch wiederum mehrere hundert Perso-  
es erneut an und tötet die Frau. Das Kind wird so schwer verletzt,  
nen getötet oder verletzt werden. Die Angriffe, die bei klarer Sicht
daß es kurze Zeit später verstirbt. Ein in der Nähe befindliches Laza-  
erfolgen, haben deshalb so hohe Verlustziffern zur Folge, weil die
rett wird ebenfalls von Jagdfliegern beschossen. (384)  
feindlichen Flugzeuge sich nicht mit Bombenwürfen begnügen, son-  
dern die flüchtenden Reisenden (Männer, Frauen und Kinder) noch
mehr als eine halbe Stunde lang mit Bordwaffen-Feuer auf dem frei-
en Felde belegen.


Das Städtchen Rüdesheim a. Rh. wird durch einen Tagesangriff mit
Städtisches Krankenhaus Sachsenhausen wird trotz deutlicher Kenn-  
Spreng- und Brandbomben etwa zur Hälfte zerstört. Etwa 250-300
zeichnung mit dem Roten Kreuz sowohl durch Bomberverbände als
Einwohner, meist Frauen und Kinderfinden dabei den Tod. In Rüdes-
auch durch Tiefflieger beschossen. (319)  
heim befinden sich keinerlei militärische Anlagen. (3945)  


Dezember


Drei amerikanische Jagdflugzeuge greifen deutlich gekennzeichneten
Sanitätskraftwagen mit Leichtverwundeten an. Ein Verwundeter wird
getötet, ein weiterer schwer verletzt. (157)


Über Bonn wird deutscher Jäger von amerikanischen Flugzeugen im
49
Luftkampf abgeschossen. Amerikanischer Jäger beschießt den ausge-
stiegenen, am Fallschirm schwebenden deutschen Piloten mit Bord-
waffen. (313)


Fünf bis sechs feindliche Flugzeuge greifen auf der Strecke Friesach/
Kärnten Bruck a. d. Mur Personenzug mit Bordwaffen an. Lokomotiv-
führer und Heizer werden dabei erschossen. Flüchtende Reisende
werden ebenfalls beschossen, wobei fünfundzwanzig Personen, meist
Frauen getötet werden. (142)


Auf der Strecke Frankenberg-Korbach greifen feindliche Tiefflieger
gekennzeichneten Lazarettzug an. Die Wagen zeigen mehrere hun-
dert Einschußtellen. (128)


Acht feindliche Flieger greifen bei Oberselters den Eilzug Limburg-
Bei Wächtersbach Krs. Gelnhausen beschießen feindliche Tiefflieger
Frankfurt/Main mit Bordwaffen an. Drei Personen werden getötet,
deutlich gekennzeichneten deutschen Lazarettzug mit Bordwaffen,
zahlreiche weitere verletzt. (183)
wodurch zwei Personen getötet werden.  


An der Westfront beschießen Jabos gekennzeichneten deutschen Sa-  
Zur gleichen Zeit wird in Bad Orb das mit dem Roten Kreuz gekenn-  
nitätskraftwagen, der mit Verwundeten beladen ist, mit Bordwaffen.  
zeichnete Lazarett, das je zur Hälfte mit Verwundeten und mit Kin-
Fahrer und vier Schwerverwundete verbrennen in dem Wagen.
dern belegt ist, mit Bomben und Bordwaffen angegriffen. (202)


Feindliche Tiefflieger töten bei Dorla einen deutschen Bauern auf dem
Felde hinter seinem Pfluge. (394)


Drei bis vier Jagdbomber greifen im Räume Wösingen-Bratten den
Personenzug Karlsruhe-Eppingen mit Bordwaffen an. Etwa zehn Zi-
vilpersonen werden getötet, ca. fünfunddreißig verletzt, davon meh-
rere Frauen und Kinder. (312)


45
Winter 1944 / 1945


Feindliche Tiefflieger beschießen bei Kassel - Wilhelmshöhe einen
Flüchtlingszug. Auch die über das schneebedeckte freie Gelände flie-
henden Reisenden werden beschossen. (975)


Bei Winterbach wird eine auf der Landstraße fahrende Flüchtlingsko-
lonne von Jagdbombern aus etwa 50-60 m Höhe angegriffen. Eine
Frau wird getötet, ein Mann und ein Kind verletzt. (331)


In der Nähe von Werdorf bei Wetzlar greifen vier feindliche Jagdflug-
Anfang 1945
zeuge deutschen Flüchtlingszug an. Als der Zug hält und die Insas-
sen flüchten, werden sie mit Bordwaffen beschossen und mit Bomben
beworfen. Eine Frau wird getötet, fünfzehn weitere Personen schwer
verletzt. (187)


Bei Idenheim Krs. Bitburg wird eine Frau mit einem Ochsengespann
In Wertheim wird deutlich gekennzeichneter deutscher Lazarettzug
und ein Mann mit einem Pferdegespann auf der Straße von feindli-  
von feindlichen Tieffliegern angegriffen. Obgleich das Sanitätsperso-
chen Tieffliegern erschossen. (349)  
nal mit Rote-Kreuz-Fahnen winkt, belegen die Flugzeuge den Zug mit
schwerem Feuer. Es gibt zahlreiche Tote und Verletzte. (145)  


In Siegburg wird das in dem ehemaligen Kloster auf dem Michels-  
Der Personenzug Gotha - Leipzig wird von feindlichen Tieffliegern an-  
berg, hoch über der Stadt gelegene Lazarett, das durch große weiße
gegriffen und beschossen, wodurch zahlreiche Tote und Verwundete
Felder mit dem Roten Kreuz weithin sichtbar gekennzeichnet ist, bei
zu beklagen sind. (428)  
einem Luftangriff mit Bomben belegt. Dadurch werden zahlreiche  
Verwundete getötet. (192)  


Bei Gronau wird ein Personenzug von feindlichen Tieffliegern ange-
Feindliche Tiefflieger greifen in der Rheinpfalz zivile Eisenbahnzüge
griffen. Fahrgäste flüchten in ein 50 m entferntes Wäldchen, worauf
ohne Rücksicht auf die Zivilreisenden an. Zivilisten werden getötet
auch dieses unter Beschuß genommen wird. Ein Knabe von 16 Jah-
und verwundet. In einem Fall erfolgt der Angriff erst, nachdem sich
ren wird getötet, mehrere Personen verletzt. (122)  
der Pilot vergewissert hat, daß die Passagiere den Zug verlassen ha-
ben. Auch dann wird nur die Lokomotive fahrunfähig geschossen. Ein  
Zeichen dafür, daß eine Schonung der Zivilbevölkerung durchaus
möglich ist. (3975)  


Nach dem dritten Angriff auf die Stadt Gießen am 6.12.1944 flüchten
Im Westerwald (auf den Strecken: Siershahn - Engers und Siers-
die Menschen aus der brennenden Stadt auf das freie Feld. Drei
hahn-Limburg) greifen häufig feindliche Tiefflieger deutlich erkenn-
feindliche Tiefflieger schießen fortwährend in die flüchtende Menge,
bare Zivileisenbahnzüge auf Nebenstrecken an. Zivilpersonen werden
wobei zahlreiche Personen getötet und verletzt werden. (391)  
getötet und verwundet. (3974)  


Bei Bruchsal wird Schnellzug mittags bei hellem Sonnenschein und
klarer Sicht von zwei feindlichen Jagdfliegern angegriffen. Die aus
Wagen, Türen und Fenstern flüchtenden Fahrgäste werden in dreima-
ligem Anflug unter Feuer genommen. Etwa zehn Personen werden
verwundet. (429)


Auf der Straße ostwärts Gerimont wird deutsche Sanitätskolonne, be-
stehend aus drei Omnibussen und zwei Sanitätskraftwagen von
feindlichen Tieffliegern in Brand geschossen. Vier Sanitätssoldaten
werden getötet, siebzehn verwundet. (573)


Bei Berdogne wird mit Rotem Kreuz gekennzeichnete Kraftwagenko-
50
lonne einer Sanitätseinheit angegriffen. Ergebnis: drei Tote. Nachmit-
tags erfolgt weiterer Angriff auf das Lazarett Berdogne, das deutlich
mit dem Roten Kreuz gekennzeichnet ist. (405)






46
Januar






USA-Flieger greift das Lazarett in Bad Kreuznach mit Bomben an und
Bei Dingden wird ein mit holländischen Flüchtlingen besetzter Zug
trifft den linken Seitenflügel schwer. Mehrere Krankenschwestern,
durch vier alliierte Flugzeuge beschossen. Beim Verlassen des Zuges
acht Verwundete und drei Zivilisten, die gerade als Besucher anwe-
nochmals zweimaliger Angriff auf Zivilisten. Unter den Reisenden
send sind, werden getötet.  
Tote und Schwerverletzte, darunter Kinder.  


Im Februar 1945 wird weiteres Lazarett „Sonnenhaus" in Bad Kreuz-
Holländische Zivilarbeiter werden durch Feindflieger angegriffen. Es
nach durch zwei Bomben feindlicher Flugzeuge schwer beschädigt.  
ist deutlich erkennbar, daß es sich nicht um deutsche Heereseinheit
Zwei Sanitäter, eine Schwester und mehrere Verwundete werden ge-
handelt. (113)  
tötet, ebenso wie ein zu Hilfe eilender Oberzahlmeister durch Bord-
waffenschüsse sein Leben verliert. (538)  


Auf der Strecke Prüm-Euskirchen greifen feindliche Jagdbomber bei
Bei Ihren/Eiffel, Krs. Prüm, beschießt feindlicher Tiefflieger den
bester Sicht Verwundententransportkolonne, bestehend aus vier mit
Hauptverbandsplatz der 1. SS-Sanitätsabteilung Panz.-Div. „Das
Roten Kreuzen gekennzeichneten Reichspost-Omnibussen im Tiefflug
Reich". Es gibt mehrere Tote und Verletzte. (554)  
an. Zahlreiche Insassen werden getötet. Rettungsmaßnahmen des
Begleitpersonals werden durch Einzelangriffe systematisch zunichte
gemacht. (191)  


Im Räume Luxemburg werden Sanitätskraftwagen von drei Jagdflug-  
Bei Magdeburg greifen Tiefflieger den Lazarettzug Wien-Stettin an.
zeugen mit Bomben und Bordwaffen angegriffen. Bergungsversuche
Waggons brennen aus. Einige Verwundete verbrennen. (147)
sind wegen des Beschüsses eine halbe Stunde lang unmöglich.  


Acht Wagen werden vernichtet bezw. schwer beschädigt, dreizehn
Bei Weißwampach (Luxemburg) greifen Tiefflieger den Hauptver-
Tote und eine große Anzahl Verwundeter ist das Ergebnis des Be-
bandsplatz, weithin sichtbar mit Rotem Kreuz gekennzeichnet, an.
schüsses. (379)  
Verwundete, die gerade im Operationsraum sind, werden getötet.  
Der größte Teil des Sanitätspersonals wird verwundet. (149)  


Im Bahnhof Landstuhl-Pfalz stehender Lazarettzug wird von feindli-  
Auf der Strecke Darmstadt-Wiebelsbach greifen Tiefflieger zwischen
chen Tieffliegern, obwohl er gekennzeichnet ist, angegriffen. Mehrere
Reinheim und Lengfeld den Personenzug an. Die Maschine wird zer-
Insassen werden getötet oder verwundet. (499)  
stört und sämtliche Wagen werden durchlöchert. Zwei Mann des Zug-  
personals und sechs Reisende, darunter zwei Frauen, werden getö-
tet. (189)  


Bei Landstuhl/Pfalz wird Lazarettzug an einem Tage an verschiedenen
Bei Leichlingen verfolgen zwei Tiefflieger den Personenzug, beschie-
Stellen zweimal angegriffen, obwohl er deutlich mit Rotem Kreuz ge-
ßen ihn und bewerfen ihn mit Bomben. 22 Tote und ca. 50 Verletzte,  
kennzeichnet ist. (646)
in der Hauptsache Frauen und Kinder.  


Bei Zilly auf der Strecke Wien-Agram greifen feindliche Tiefflieger La-  
Bei Arnsberg beschießen mehrere Tiefflieger aus ca. 50 m Höhe den
zarettzug viermal mit Bordwaffen an. Ergebnis: sieben Tote, zahlrei-  
Schnellzug Düsseldorf-Berlin. Nach Halt des Zuges werfen die Flieger
che Verwundete. (115)
Bomben und beschießen die flüchtenden Reisenden. 17 Tote, 30 Ver-  
letzte.  


1944
Bei Opladen verfolgen Tiefflieger einen Personenkraftwagen. Fußgän-
gergruppen werden auf einem Feldwege wiederholt aus niedriger
Höhe beschossen. Zwei Tote, fünf Verletzte. Ein pflügender Bauer
wird schwer verwundet. (382)


(ohne Monatsangabe)  
Bei Burg greift Tiefflieger einen Sanitätskraftwagen auf der Straße
Burg-Reuland-Winterspellt an. Drei Verwundete und der Fahrer wer
den getötet. (385)  


Bei St. Sylvan wird deutsche Maschine im Luftkampf abgeschossen.  
Der Ort Taverneux (Belgien) ist zum Lazarettort erklärt. Im Hause
Der ausgestiegene Pilot wird von den feindlichen Fliegern solange be-
Nr. 8 sind verwundete Deutsche und Amerikaner untergebracht. Auf
schossen, bis er mit dem Fallschirm abstürzt.  
dem Dache ist das Zeichen des Roten Kreuzes weithin sichtbar. An


Feindliche Tiefflieger beschießen bei Orbec deutsche Sanitätskolonne,
gekennzeichnet durch das Rote Kreuz, mit Bordwaffen. Zahlreiche
Verwundete können nicht mehr geborgen werden, da die Angriffe
sich laufend wiederholen und verbrennen in den Wagen. (537)




51


47




einem Nachmittag bei klarer Sicht wird das Dorf, vor allem das Haus
Nr. 8 mit Bomben belegt. (402)


Bei Behmte greifen feindliche Tiefflieger deutschen Personenzug mit
Bei Burgsdorf greifen Flieger den Zug der Halle-Hettstedter Klein-
Bordwaffen an. Nach dem Halten des Zuges werden fliehende Zivilis-
bahn an. Ca. 40 Tote und 30 Verwundete. Burgsdorf ist ein kleines
ten weiter beschossen. Eine Frau wird schwer verwundet, ihre beiden
landwirtschaftliches Dorf mit 250 Einwohnern ohne Industrie, 30 km
Kinder getötet. (409)  
westlich von Halle. (195)  


Im Räume Fallaise-Rennes greifen zwei feindliche Jagdflieger zwei
Zwei amerikanische Flieger greifen bei St. Vith den Hauptverbands-  
deutlich gekennzeichnete Sanitätskraftwagen an und schießen sie in
platz, der voll mit Verwundeten belegt ist, vormittags 10 Uhr an. Vier
Brand. Sämtliche Verwundeten verbrennen. (185)  
Mann werden getötet. (223)  


Feindlicher Flieger beschießt bei Homberg Bez. Kassel einen deut-  
Auf der Straße Bielefeld-Soest schießen Tiefflieger etwa 20 km vor
schen Piloten am Fallschirm, den er vorher im Luftkampf abgeschos-
Soest einen Zivilpersonenkraftwagen in Brand. Fahrer tot, Mitfahrer
sen hat. Beschuß wird solange fortgesetzt, bis der Pilot tot ist. (134)  
schwer verletzt. (533)  


Feindliche Jagdbomber greifen bei Louvres deutsche Sanitätsfähre
Bei Bruchsal greifen Tiefflieger einen Lazarettzug gegen 9 Uhr vor-
mit Bomben und Bordwaffen an. Dabei wird Fähre betriebsunfähig
mittags auf freier Strecke an. Einige Rote-Kreuz-Schwestern werden
geschossen, die Sanitätsfahrzeuge zerstört und zwanzig Verwundete
verwundet. (330)  
getötet. (552)  


Bei Fallaise greifen feindliche Tiefflieger gekennzeichnete Sanitätsko-
Zwei Tiefflieger schießen sechs Sanitätskraftwagen bei Euskirchen
lonne von fünfzehn bis zwanzig Fahrzeugen mit Bordwaffen an. Fast
aus etwa 100 m Höhe in Brand. Die Wagen, mit Verwundeten voll be-
alle Verwundeten werden getötet. (877)  
laden, verbrennen sämtlich. (323)  


Auf der Straße Argentan-Sees greifen zwei feindliche Tiefflieger ge-  
Auf der Straße Bärenthal-Landau wird eine Sanitätswagen-Kolonne
kennzeichneten deutschen Sanitätskraftwagen an. Der Fahrer und
angegriffen. Sechs Schwerverwundete und ein Fahrer verbrennen.  
drei Verwundete werden durch den Bordwaffenbeschuß getötet.  
(580)  
(568)  


Bei Marbach Krs. Fulda beschießt feindlicher Jagdflieger einen Perso-
Bei Groß-Langenfeld/Eiffel wird ein Sanitätskraftwagen angegriffen.  
nenzug und nach dessen Halten die aus dem Zuge flüchtenden Rei-
Zwei Tote. (3438)
senden. Dabei wird eine Frau getötet.  


Bei Großenbach Krs. Hünfeld beschießen Tiefflieger zwei zivile Last-
Januar / März
kraftwagen. Beide Fahrer werden getötet. (546)


Im Räume Argentan-Fallaise greifen amerikanische Tiefflieger bei
Bei Olberode greift auf der Strecke Treysa -Hersfeld ein Tiefflieger  
klarer Sicht auf offener Straße deutsche gekennzeichnete Sanitätsko-
einen Personenzug an. Acht Reisende, meist Frauen, werden getötet
lonne von fünfunddreißig bis vierzig Kraftwagen mit Bordwaffen an.  
und 15 verwundet. (403)  
Die Kolonne wird restlos vernichtet. (543)  


Bei Belstedt wird ein deutscher Triebwagen von feindlichen Jagdflug-  
Auf der Strecke Kassel-Gießen greifen Flieger in der Mittagsstunde
zeugen angegriffen. Dem Angriff fallen zahlreiche Tote und Schwer-  
einen Lazarettzug an und beschießen ihn mit Bordwaffen in mehreren
verletzte zum Opfer. (544)  
Anflügen. Verwundete im Zuge werden getötet oder nochmals ver-  
letzt. (976)  


Feindliche Tiefflieger greifen auf der Strecke Frankfurt/Main-Usingen
In Nassau an der Lahn sind das Kurhaus, andere Hotels und sonstige
deutschen Personenzug an und schießen auch nach dem Halten des
Häuser als Lazarette in Anspruch genommen und nach den Bestim-
Zuges auf die fliehenden Reisenden. Achtunddreißig Personen, dar-  
mungen der Genfer Konvention gekennzeichnet. Diese Gebäude sind
unter Frauen und Kinder werden getötet. (782)  
durch Fliegerangriffe zerstört und hierbei eine große Anzahl von Ver-  
wundeten und Rote-Kreuz-Schwestern getötet worden. (553)  






48
52






Bei einem Luftkampf zwischen amerikanischen und deutschen Jägern
Westlich Landstuhl/Pfalz greifen mehrere Tiefflieger in wiederholten
bei Beesenlaublingen (Saalkreis) werden zwei deutsche Jäger abge-  
Anflügen deutschen Lazarettzug, auf den Dächern und den Seiten-
schossen. Die amerikanischen Jagdflugzeuge greifen einen am Fall-
wänden vorschriftsmäßig mit Roten Kreuzen gekennzeichnet, vor ei-  
schirm schwebenden deutschen Piloten in wehrloser Lage weiter an
nem dunklen Wald stehend, so daß sich die Kennzeichen besonders
und verwunden ihn. (502)  
deutlich abheben, mit Bomben und Bordwaffen an. Es sind keinerlei
militärische Ziele in der Nähe. (3972)  


Bei Wächtersbach wird ein Zug mit Leichtverwundeten von feindli-  
In Siegburg greifen Tiefflieger einzelne Zivilpersonen, darunter Frau-  
chen Fliegern beschossen. Fünf Soldaten werden schwer verletzt,
en und Kinder auf den Straßen und außerhalb der Stadt auch auf den
zwei davon sterben kurz hinterher. Die Tiefflieger beschießen auch
Feldern an. Am 26. März 1945 wird eine Frau in der Nähe von Mücke
flüchtende Zivilpersonen auf der Straße. (354)  
in Oberhessen durch Tiefflieger getötet. (387)  


Bei Groß-Breitenbach wird auf dem freien Felde ein pflügender deut-
Februar
scher Bauer und sein 8jähriger Enkel durch Bombenwurf eines feind-
lichen Flugzeuges getötet. Militärisches Ziel ist nicht in der Nähe.
(188)


In Zornheim werden deutsche Bauern, die in der Weinlese tätig sind,
Auf der Strecke Oberursel-Köppen greifen feindliche Flugzeuge seit
von zwei feindlichen Jagdflugzeugen mit Bomben und Bordwaffen an-  
Anfang Februar 1945 ständig den fahrplanmäßigen Personenzug an.
gegriffen, wobei mehrere Personen getötet werden. (320)  
Sie beschießen hierbei die flüchtenden und Deckung suchenden Rei-  
senden. Tote und Verwundete. (121)  


Bei Magdeburg greifen feindliche Flugzeuge einen Personenzug mit
Amerikanische Tiefflieger greifen auf der Strecke Frankfurt/Main-
Bordwaffen an. Eine große Anzahl von Zivilisten, darunter auch Frau-
Limburg den fahrplanmäßigen Arbeiterzug an. Reisende versuchen,
en und Kinder fallen dem Beschuß zum Opfer. (311)  
sich unter eine Unterführung zu retten. Auch hier werden sie von den
Fliegern beschossen. 30 Personen, meist Frauen und Kinder getötet,  
erhebliche Anzahl schwer und leicht verletzt. (140)  


Auf der Straße von Nordhausen nach Bleicherode wird ein Personen-  
Feindlicher Tiefflieger greift in Jesberg, Bez. Kassel, vormittags auf
kraftwagen von Tieffliegern beschossen. Ein 17jähriges Mädchen, das
dem Dorfplatz spielende Kinder an und beschießt sie mit Bordwaffen.
im Straßengraben Deckung sucht, wird durch Brustschuß getötet.  
(3949) Amerikanische Bomber greifen den Kurort Nassau a. d. Lahn
(139)  
in sieben Wellen an. Hauptziele sind beide Kurhäuser, die seit Kriegs-  
beginn Lazarette und als solche weithin sichtbar gekennzeichnet
sind. Unter den Trümmern sind 150 Verwundete, Arzt, Chefarzt mit
Familie und mehrere Schwestern begraben. Im Ort keinerlei militäri-
sche Ziele. (144)  


In Dorla Krs. Fritzlar wird ein Bauer mit seinem Kuhgespann von
Zwei Jagdflugzeuge beschießen bei Cobstedt den Personenzug 835 in
feindlichen Tieffliegern mit Bordwaffen beschossen. Bauer und Kühe
der Nähe der Blockstelle Cobstedt. Mehrere Tote und Verletzte. (154)  
werden getötet. (3955)  


Im Räume Frankfurt/Main-Darmstadt greifen feindliche Flugzeuge
Feindliches Flugzeug greift bei Dillenburg einen Arbeiterzug mit Bord-  
einen Personenzug mit Bomben und Bordwaffen an. Ergebnis: Über
waffen und Bomben an. Etwa 20 Tote (Männer, Frauen und Soldaten)
300 Tote und Verletzte.  
und viele Schwerverletzte. (187)


Ein weiterer Angriff erfolgt auf der Strecke Frankfurt-Höchst-Idstein
Tiefflieger greift bei Vaihingen/Enns einen Personenkraftwagen, in
auf einen Personenzug, wodurch wiederum mehrere hundert Perso-
dem außer dem Fahrer eine schwangere Frau mit zwei oder drei Kin-  
nen getötet oder verletzt werden. Die Angriffe, die bei klarer Sicht
dern sitzt, an. Die Insassen suchen im Straßengraben Deckung und  
erfolgen, haben deshalb so hohe Verlustziffern zur Folge, weil die
werden weiter beschossen. Die Frau und eines ihrer Kinder werden
feindlichen Flugzeuge sich nicht mit Bombenwürfen begnügen, son-  
getötet, ein weiteres Kind schwer verletzt. Der Fahrer erhält Kopfver-  
dern die flüchtenden Reisenden (Männer, Frauen und Kinder) noch
letzung. (339)
mehr als eine halbe Stunde lang mit Bordwaffen-Feuer auf dem frei-  
en Felde belegen.  


Städtisches Krankenhaus Sachsenhausen wird trotz deutlicher Kenn-
zeichnung mit dem Roten Kreuz sowohl durch Bomberverbände als
auch durch Tiefflieger beschossen. (319)




53


49




Auf der Straße bei Berndorf/Eiffel beschießt Tiefflieger ein Zivilfuhr-
werk. Der Besitzer wird getötet. (792)


Bei Wächtersbach Krs. Gelnhausen beschießen feindliche Tiefflieger  
Auf der Straße Barnstedt-Steigra greift Tiefflieger einen Kutschwagen
deutlich gekennzeichneten deutschen Lazarettzug mit Bordwaffen,  
an. Fahrer tot, Pferd erschossen. Der Flieger beschießt arbeitenden
wodurch zwei Personen getötet werden.  
Bauern auf dem Felde. (548)


Zur gleichen Zeit wird in Bad Orb das mit dem Roten Kreuz gekenn-
Mehrere Feindflieger greifen bei Wallau a. d. Lahn Personenzug an
zeichnete Lazarett, das je zur Hälfte mit Verwundeten und mit Kin-
und beschießen ihn. Mehrere Reisende werden getötet, eine weitere
dern belegt ist, mit Bomben und Bordwaffen angegriffen. (202)  
große Anzahl schwer verletzt. (432)  


Feindliche Tiefflieger töten bei Dorla einen deutschen Bauern auf dem
Feindflieger greift in Mainz-Gustavsburg bei klarstem Wetter Sani-
Felde hinter seinem Pfluge. (394)  
tätskraftwagen der Firma Mannesmann an. Vier Zivilisten tot, eine
Frau schwer verletzt. (347)  


Drei bis vier Jagdbomber greifen im Räume Wösingen-Bratten den
Bei Lemgo/Lippe wird ein auf dem Felde pflügender Bauer von Feind-  
Personenzug Karlsruhe-Eppingen mit Bordwaffen an. Etwa zehn Zi-  
flieger durch Brustschuß und zwei Oberschenkelschüsse getötet. Eini-  
vilpersonen werden getötet, ca. fünfunddreißig verletzt, davon meh-
ge Tage später wird ein aus dem Walde kommendes Holzfuhrwerk
rere Frauen und Kinder. (312)  
von Jabo angegriffen. Fahrer und Pferde werden getötet. (389)  


Winter 1944 / 1945
Bei Langen/Hessen greifen mehrere Tiefflieger einen Personenzug an.
Reisende suchen Deckung auf einem Acker und einer Wiese. Die
schutzlosen Menschen werden weiter beschossen. Mindestens 15
Tote. (507)


Feindliche Tiefflieger beschießen bei Kassel - Wilhelmshöhe einen
In Zscherben/Saalkreis greifen vier Tiefflieger Ansammlung von
Flüchtlingszug. Auch die über das schneebedeckte freie Gelände flie-
Flüchtlingen an. Zwei Tote. (550)  
henden Reisenden werden beschossen. (975)  


Bei Winterbach wird eine auf der Landstraße fahrende Flüchtlingsko-  
Auf der Nebenstrecke Walldum-Hardtheim greift Tiefflieger den Per-  
lonne von Jagdbombern aus etwa 50-60 m Höhe angegriffen. Eine
sonenzug an. Die in den Wald flüchtenden Reisenden werden be-  
Frau wird getötet, ein Mann und ein Kind verletzt. (331)  
schossen. Zwei Mädchen und ein Mann werden getötet. (566)  


Anfang 1945
Auf der Straße Mannheim-Seckenheim erschießt Tiefflieger Bauer mit
Pferdegespann beim Pflügen. (567)


In Wertheim wird deutlich gekennzeichneter deutscher Lazarettzug
Bei Eßlingen greift Tiefflieger Personenzug an. Vier Tote, 15 - 20
von feindlichen Tieffliegern angegriffen. Obgleich das Sanitätsperso-  
Schwerverletzte. (407)  
nal mit Rote-Kreuz-Fahnen winkt, belegen die Flugzeuge den Zug mit
schwerem Feuer. Es gibt zahlreiche Tote und Verletzte. (145)  


Der Personenzug Gotha - Leipzig wird von feindlichen Tieffliegern an-  
Auf der Nebenstrecke Treysa -Hersfeld beschießt Tiefflieger bei Olbe-  
gegriffen und beschossen, wodurch zahlreiche Tote und Verwundete
rode den dort haltenden Personenzug und die in den Wald fliehenden
zu beklagen sind. (428)  
Reisenden. Fünf Todesopfer. (556)  


Feindliche Tiefflieger greifen in der Rheinpfalz zivile Eisenbahnzüge
Der als Lazarettstadt gekennzeichnete Kurort Nassau a. d. Lahn wird
ohne Rücksicht auf die Zivilreisenden an. Zivilisten werden getötet
von Feindfliegern angegriffen. Das als Lazarett gekennzeichnete Kur-  
und verwundet. In einem Fall erfolgt der Angriff erst, nachdem sich
haus wird zerstört, ebenso der größte Teil der Stadt. Im Kurhaus ca.
der Pilot vergewissert hat, daß die Passagiere den Zug verlassen ha-  
100 Tote. (658)  
ben. Auch dann wird nur die Lokomotive fahrunfähig geschossen. Ein
Zeichen dafür, daß eine Schonung der Zivilbevölkerung durchaus
möglich ist. (3975)  


Im Westerwald (auf den Strecken: Siershahn - Engers und Siers-
hahn-Limburg) greifen häufig feindliche Tiefflieger deutlich erkenn-
bare Zivileisenbahnzüge auf Nebenstrecken an. Zivilpersonen werden
getötet und verwundet. (3974)


54




50


Zwei Flugzeuge greifen das Bauerndorf Niederalm bei Mainz mit
Bomben und Bordwaffen an. 13 Tote. 17 Häuser sind zerstört. (404)


Auf die Landgemeinde Lutter Krs. Fulda werden 400 Bomben abge-
worfen. Zwölf Tote. Lutter ist eine Gemeinde ohne Industrieanlagen.
Angriff erfolgt bei klarer Sicht. (581)


Januar
Dresden wird in der Nacht vom 13./14. Februar angegriffen. Tausen-
de obdachloser Menschen wurden bei den Flüchtlingssammelstellen
„Großer Garten" und „Vogelwiese" gesammelt. Am 14. Februar vor-
mittags zwischen zehn einhalb und elf Uhr erfolgt neuer Angriff auf
die Stadt. Die Bomben werden auf die auf den Vogelwiesen und im
„Großen Garten" lagernden Flüchtlinge geworfen. Anschließend be-
schießen die. Feindflieger im Tiefflug die Flüchtlinge. Flakabwehr ist
nicht vorhanden. Zehntausende wehrloser Frauen und Kinder werden
hierbei getötet. „Vogelwiese" und „Großer Garten" sehen aus wie ein
Schlachtfeld. Im „Großen Garten" greifen die Flieger auch die Teilla-
zarette des Reservelazaretts III an. Große Anzahl von Schwerver-
wundeten getötet. (125)


In Nürnberg greifen Feindflieger das Standortlazarett mit Spreng-
und Brandbomben an. 21 Verwundete werden getötet. (576)


Auf der Strecke Ambach-Würzburg greifen bei Mörlbach ca. 15 Tief-
flieger einen Personenzug an. Zug ist vorwiegend mit Frauen und
Kindern besetzt. Großer Teil der Reisenden sucht Deckung in dem de-
ckungslosen Feld neben der Bahn. Nach Zerstörung der Lokomotive
und Wagen nehmen die Tiefflieger die wehrlosen Menschen unter
Feuer. Hierbei stoßen die Flieger bis auf 20 m herunter. Ergebnis: 20
Tote und über 50 Schwerverletzte, im wesentlichen nur Frauen und
Kinder. (197)


Bei Dingden wird ein mit holländischen Flüchtlingen besetzter Zug
Feindflieger bombardieren durch Tiefangriff die kleine Stadt Hildburg-
durch vier alliierte Flugzeuge beschossen. Beim Verlassen des Zuges
hausen. Die am Rande der Stadt liegende Anstalt für Geisteskranke
nochmals zweimaliger Angriff auf Zivilisten. Unter den Reisenden
(Lazarett) wird schwer getroffen. 50 Verwundete, acht Schwestern
Tote und Schwerverletzte, darunter Kinder.  
und 110 Einwohner werden getötet. (562)


Holländische Zivilarbeiter werden durch Feindflieger angegriffen. Es
Februar/März
ist deutlich erkennbar, daß es sich nicht um deutsche Heereseinheit
handelt. (113)


Bei Ihren/Eiffel, Krs. Prüm, beschießt feindlicher Tiefflieger den
Bei Dötlingen i. 0. greift Tiefflieger Lastkraftwagen mit Anhänger an.
Hauptverbandsplatz der 1. SS-Sanitätsabteilung Panz.-Div. „Das
Der Lastzug ist einwandfrei als Zivilfahrzeug erkennbar und wird in
Reich". Es gibt mehrere Tote und Verletzte. (554)  
Brand geschossen. Dem Beifahrer wird durch Explosionsgeschoß der  
Kopf zerrissen. (199)  


Bei Magdeburg greifen Tiefflieger den Lazarettzug Wien-Stettin an.
In Buhla bei Urberach belegen Feindflieger eine Behelfsheimsiedlung,
Waggons brennen aus. Einige Verwundete verbrennen. (147)
bestehend aus ca. 15 Häuschen zwischen 14 und 15 Uhr mit ca. zehn


Bei Weißwampach (Luxemburg) greifen Tiefflieger den Hauptver-
bandsplatz, weithin sichtbar mit Rotem Kreuz gekennzeichnet, an.
Verwundete, die gerade im Operationsraum sind, werden getötet.
Der größte Teil des Sanitätspersonals wird verwundet. (149)


Auf der Strecke Darmstadt-Wiebelsbach greifen Tiefflieger zwischen
Reinheim und Lengfeld den Personenzug an. Die Maschine wird zer-
stört und sämtliche Wagen werden durchlöchert. Zwei Mann des Zug-
personals und sechs Reisende, darunter zwei Frauen, werden getö-
tet. (189)


Bei Leichlingen verfolgen zwei Tiefflieger den Personenzug, beschie-
55
ßen ihn und bewerfen ihn mit Bomben. 22 Tote und ca. 50 Verletzte,
in der Hauptsache Frauen und Kinder.


Bei Arnsberg beschießen mehrere Tiefflieger aus ca. 50 m Höhe den
Schnellzug Düsseldorf-Berlin. Nach Halt des Zuges werfen die Flieger
Bomben und beschießen die flüchtenden Reisenden. 17 Tote, 30 Ver-
letzte.


Bei Opladen verfolgen Tiefflieger einen Personenkraftwagen. Fußgän-
gergruppen werden auf einem Feldwege wiederholt aus niedriger
Höhe beschossen. Zwei Tote, fünf Verletzte. Ein pflügender Bauer
wird schwer verwundet. (382)


Bei Burg greift Tiefflieger einen Sanitätskraftwagen auf der Straße
Bomben. Ein Mann, Vater zweier unmündiger Kinder, wird getötet,
Burg-Reuland-Winterspellt an. Drei Verwundete und der Fahrer wer
und einer Frau ein Bein unterhalb des Knies abgerissen. Die Siedlung
den getötet. (385)  
selbst wird schwer beschädigt. (184)  


Der Ort Taverneux (Belgien) ist zum Lazarettort erklärt. Im Hause
Ein Bauernfuhrwerk wird von mehreren Tieffliegern angegriffen. Ein
Nr. 8 sind verwundete Deutsche und Amerikaner untergebracht. Auf
Mädchen hierbei getötet. Ein auf dem Felde arbeitender Bauer wird
dem Dache ist das Zeichen des Roten Kreuzes weithin sichtbar. An
schwer verwundet und stirbt einige Tage später. (146)


Auf dem Bahnhof Caldiero/Italien greifen Tiefflieger einen vollbelade-
nen Lazarettzug an und beschießen ihn. Elf Tote und ca. zwanzig Ver-
wundete. (532)


Im Raum Mecklar-Hersfeld greifen Flieger wiederholt Schnell- und
Personenzüge an. Einmal zwanzig, einmal elf und ein anderes Mal
sieben Tote, sowie eine große Anzahl von Verletzten. (153)


51
Im Bahnhof Weingarten (Baden) greifen Tiefflieger einen Personen-
zug an. Sieben Tote und eine größere Anzahl von Verletzten. (722)


Feindflieger beschießt die Zivilbevölkerung der kleinen Stadt Ander-
nach a. Rhein. Eine Person wird getötet. (571)


Der Ort Bredten/Baden wird wahllos von amerikanischen Tieffliegern
beschossen. Militärische Ziele sind nicht in der Nähe. (312)


einem Nachmittag bei klarer Sicht wird das Dorf, vor allem das Haus
März
Nr. 8 mit Bomben belegt. (402)


Bei Burgsdorf greifen Flieger den Zug der Halle-Hettstedter Klein-  
In Berlin erfolgt Tagesangriff auf die Charite, die durch Rote-Kreuz-  
bahn an. Ca. 40 Tote und 30 Verwundete. Burgsdorf ist ein kleines
Zeichen gekennzeichnet ist. Ärztliche Versorgung ist unterbrochen
landwirtschaftliches Dorf mit 250 Einwohnern ohne Industrie, 30 km
und eingestellt. (192)  
westlich von Halle. (195)  


Zwei amerikanische Flieger greifen bei St. Vith den Hauptverbands-  
Zwei Tiefflieger greifen einen mit neun Arbeitern besetzten Lastkraft-  
platz, der voll mit Verwundeten belegt ist, vormittags 10 Uhr an. Vier
wagen an. Fünf Tote, vier Verletzte. (137)  
Mann werden getötet. (223)  


Auf der Straße Bielefeld-Soest schießen Tiefflieger etwa 20 km vor
Bei Hockenheim greift Tiefflieger Landfuhrwerk an. Bauer wird
Soest einen Zivilpersonenkraftwagen in Brand. Fahrer tot, Mitfahrer
schwer verletzt und beide Pferde tot. (124)  
schwer verletzt. (533)  


Bei Bruchsal greifen Tiefflieger einen Lazarettzug gegen 9 Uhr vor-  
Auf der Straße Trebitz-Wettin wird ein Lastkraftwagen von Tiefflie-
mittags auf freier Strecke an. Einige Rote-Kreuz-Schwestern werden  
gern beschossen. Hierbei finden Fahrer, Beifahrer und drei weitere
verwundet. (330)  
Arbeiter den Tod. Vier werden schwer verwundet. (3976)  


Zwei Tiefflieger schießen sechs Sanitätskraftwagen bei Euskirchen
Auf dem Felde arbeitender Mann wird von Tiefflieger angegriffen und
aus etwa 100 m Höhe in Brand. Die Wagen, mit Verwundeten voll be-  
getötet. Junger Bursche, der Milchwagen fährt, ebenfalls von Tiefflie-  
laden, verbrennen sämtlich. (323)  
gern angegriffen und getötet. (143)  


Auf der Straße Bärenthal-Landau wird eine Sanitätswagen-Kolonne
angegriffen. Sechs Schwerverwundete und ein Fahrer verbrennen.
(580)


Bei Groß-Langenfeld/Eiffel wird ein Sanitätskraftwagen angegriffen.
Zwei Tote. (3438)


Januar / März
56


Bei Olberode greift auf der Strecke Treysa -Hersfeld ein Tiefflieger
einen Personenzug an. Acht Reisende, meist Frauen, werden getötet
und 15 verwundet. (403)


Auf der Strecke Kassel-Gießen greifen Flieger in der Mittagsstunde
einen Lazarettzug an und beschießen ihn mit Bordwaffen in mehreren
Anflügen. Verwundete im Zuge werden getötet oder nochmals ver-
letzt. (976)


In Nassau an der Lahn sind das Kurhaus, andere Hotels und sonstige
Auf der Straße Wirtheim-Schlüchtern greifen Tiefflieger alle Ziele mit
Häuser als Lazarette in Anspruch genommen und nach den Bestim-  
Bordwaffen an. U. a. wird ein Fuhrwerk mit Hausrat getroffen und
mungen der Genfer Konvention gekennzeichnet. Diese Gebäude sind
eine Frau mit Tochter getötet. Ebenso ist eines der beiden Pferde tot.
durch Fliegerangriffe zerstört und hierbei eine große Anzahl von Ver-
(182)  
wundeten und Rote-Kreuz-Schwestern getötet worden. (553)  


Tiefflieger greifen auf der Straße Balduinstein-Langenscheidt-Hirsch-
berg Bauernfahrzeug an. Der Fahrer eines Wagens wird schwer ver-
wundet. (186)


Tiefflieger beschießen den Lazarettzug 681. Nach Abschuß der Loko-
motive werden einzelne Wagen beschossen. Angriff erfolgt aus nied-
riger Höhe. Rote Kreuze auf Wagendächern und an den Wagenseiten
sind gut sichtbar. Ein Teil der Verwundeten wird erneut verletzt.
(123)


52
Auf der Strecke Heidelberg-Schwäbisch-Gmünd beschießen zwei
Tiefflieger mit Bordwaffen einen Lazarettzug. Drei Verwundete wer-
den nochmals verwundet. Ebenso wird das Deckung suchende Sani-
tätspersonal beschossen. (190)


Bei Volkmarsen fliegt Tiefflieger das Gefährt des Bauern Robert Blu-
me dreimal an, tötet den Bauern und die beiden Pferde und schießt
die Fuhre in Brand. Derselbe Flieger greift auf der Straße Volkmar-
sen-Lüdersheim das Milchfuhrwerk des Bauern Viereck aus Lüders-
heim an und erschießt beide Pferde. (430, 411)


Im Räume Westerburg-Wilmenrod (Oberwesterwald) wird eine allein-
gehende Frau im Alter von etwa 50 Jahren von einem Tiefflieger an-
gegriffen und durch Armschuß schwer verletzt. (221)


Westlich Landstuhl/Pfalz greifen mehrere Tiefflieger in wiederholten
Bei Nauheim Krs. Limburg/Lahn greift Tiefflieger das Fuhrwerk des
Anflügen deutschen Lazarettzug, auf den Dächern und den Seiten-
Bauern Außerahl auf dem Felde an. Beide Pferde werden erschossen.
wänden vorschriftsmäßig mit Roten Kreuzen gekennzeichnet, vor ei-
Anschließend Beschießung der Ortschaft. (317, 341)  
nem dunklen Wald stehend, so daß sich die Kennzeichen besonders
deutlich abheben, mit Bomben und Bordwaffen an. Es sind keinerlei
militärische Ziele in der Nähe. (3972)  


In Siegburg greifen Tiefflieger einzelne Zivilpersonen, darunter Frau-
Tiefflieger beschießen bei Ottendorf, Krs. Braunau (Österreich) einen
en und Kinder auf den Straßen und außerhalb der Stadt auch auf den
Flüchtlingszug. Hierbei werden Frauen und Kinder getötet und ver-
Feldern an. Am 26. März 1945 wird eine Frau in der Nähe von Mücke
wundet. (324)  
in Oberhessen durch Tiefflieger getötet. (387)  


Februar
Der Tierarzt Dr. Korb wird mit seinem Sohne im Personenkraftwagen
auf der Landstraße bei Fladungen von einem Tiefflieger angegriffen
und getötet. Der Sohn wird hierbei verletzt. (388)


Auf der Strecke Oberursel-Köppen greifen feindliche Flugzeuge seit
Anfang Februar 1945 ständig den fahrplanmäßigen Personenzug an.
Sie beschießen hierbei die flüchtenden und Deckung suchenden Rei-
senden. Tote und Verwundete. (121)


Amerikanische Tiefflieger greifen auf der Strecke Frankfurt/Main-
Limburg den fahrplanmäßigen Arbeiterzug an. Reisende versuchen,
sich unter eine Unterführung zu retten. Auch hier werden sie von den
Fliegern beschossen. 30 Personen, meist Frauen und Kinder getötet,
erhebliche Anzahl schwer und leicht verletzt. (140)


Feindlicher Tiefflieger greift in Jesberg, Bez. Kassel, vormittags auf
57
dem Dorfplatz spielende Kinder an und beschießt sie mit Bordwaffen.
(3949) Amerikanische Bomber greifen den Kurort Nassau a. d. Lahn
in sieben Wellen an. Hauptziele sind beide Kurhäuser, die seit Kriegs-
beginn Lazarette und als solche weithin sichtbar gekennzeichnet
sind. Unter den Trümmern sind 150 Verwundete, Arzt, Chefarzt mit
Familie und mehrere Schwestern begraben. Im Ort keinerlei militäri-
sche Ziele. (144)


Zwei Jagdflugzeuge beschießen bei Cobstedt den Personenzug 835 in
der Nähe der Blockstelle Cobstedt. Mehrere Tote und Verletzte. (154)


Feindliches Flugzeug greift bei Dillenburg einen Arbeiterzug mit Bord-
waffen und Bomben an. Etwa 20 Tote (Männer, Frauen und Soldaten)
und viele Schwerverletzte. (187)


Tiefflieger greift bei Vaihingen/Enns einen Personenkraftwagen, in
Bei Wetzlar greifen Tiefflieger einen Lastkraftwagen an. Der Ange-  
dem außer dem Fahrer eine schwangere Frau mit zwei oder drei Kin-  
stellte Heinz aus Leun, Krs. Wetzlar, sowie ein französischer Kriegs-
dern sitzt, an. Die Insassen suchen im Straßengraben Deckung und
gefangener sind sofort tot. Der Fahrer Muth erleidet so schwere Kopf-  
werden weiter beschossen. Die Frau und eines ihrer Kinder werden
verletzungen, daß er nach zwei Tagen verstirbt. (336)  
getötet, ein weiteres Kind schwer verletzt. Der Fahrer erhält Kopfver-  
letzung. (339)  


Tiefflieger beschießen im Bahnhof Cuxhagen (Hessen) zum Einstei-
gen bereitstehende Reisende. Zehn Tote und zehn Schwerverwunde-
te. (503)


Auf der Heimfahrt von Bechtheim/Taunus beschießt ein Tiefflieger ein
Bauernfuhrwerk, beladen mit Heu. Das Fuhrwerk gerät in Brand.
Bauer und Tochter werden getötet. (540)


53
In Bad Lauterbach/Harz befindet sich gegen 14 Uhr größere An-
sammlung von Frauen und Kindern vor einem Bäckerladen. Ein ame-
rikanischer Flieger wirft hier eine Bombe und 35-50 Frauen und Kin-
der werden getötet. (545)


In Mittelhattert Krs. Oberwesterwald greift feindlicher Flieger die
Krankensammelstelle, durch Rote-Kreuz-Zeichen gut gekennzeichnet,
an. Ca. 15 Verwundete hierbei getötet. Krankensammelstelle wird
vernichtet. (564)


Bei Bieneck beschießt Tiefflieger auf der Landstraße einen Bauernwa-
gen. Eine Frau und ein Kind werden hierbei getroffen. (569)


Auf der Straße bei Berndorf/Eiffel beschießt Tiefflieger ein Zivilfuhr-
Amerikanisches Kampfflugzeug greift bei Nestätten die Schule, die
werk. Der Besitzer wird getötet. (792)  
als Lazarett durch weithin sichtbares Rotes Kreuz sichtbar ist, an.  
Acht Personen werden getötet. (653)  


Auf der Straße Barnstedt-Steigra greift Tiefflieger einen Kutschwagen
Auf der Strecke Bamberg-Lichtenfels greift Feindflugzeug bei der
an. Fahrer tot, Pferd erschossen. Der Flieger beschießt arbeitenden
Station Zapfendorf einen Personenzug an. Tote und Verwundete.  
Bauern auf dem Felde. (548)  
(924)  


Mehrere Feindflieger greifen bei Wallau a. d. Lahn Personenzug an
In Bad Neuhaus/Untersteiermark erfolgt Angriff auf vier Sanitätswa-
und beschießen ihn. Mehrere Reisende werden getötet, eine weitere
gen im Lazarettbereich des Feldlazaretts 6/592. Eine Person wird ge-
große Anzahl schwer verletzt. (432)  
tötet und mehrere werden verwundet. (809)  


Feindflieger greift in Mainz-Gustavsburg bei klarstem Wetter Sani-
Bei Westheim/Pfalz greift Tiefflieger ein Pferdefuhrwerk an. Besitzer
tätskraftwagen der Firma Mannesmann an. Vier Zivilisten tot, eine
und Pferde werden erschossen. (831)  
Frau schwer verletzt. (347)  


Bei Lemgo/Lippe wird ein auf dem Felde pflügender Bauer von Feind-  
Im Raum Ansbach-Treuchtlingen greifen Tiefflieger einen Personen-  
flieger durch Brustschuß und zwei Oberschenkelschüsse getötet. Eini-  
zug an und beschießen die flüchtenden Zivilisten wahllos mit Bord-  
ge Tage später wird ein aus dem Walde kommendes Holzfuhrwerk
waffen. Angriff wird aus niedriger Höhe wiederholt und hierbei eine
von Jabo angegriffen. Fahrer und Pferde werden getötet. (389)  
Mutter, die ihr ca. zwölf Jahre altes Kind mit sich führt, erschossen.  
(309)  


Bei Langen/Hessen greifen mehrere Tiefflieger einen Personenzug an.
In Obersthausen greift Tiefflieger vormittags auf der Straße halten-
Reisende suchen Deckung auf einem Acker und einer Wiese. Die
des Fuhrwerk des Mühlenbesitzers Arno Hartmann an. Ein Pferd wird
schutzlosen Menschen werden weiter beschossen. Mindestens 15
hierbei getroffen.  
Tote. (507)


In Zscherben/Saalkreis greifen vier Tiefflieger Ansammlung von
Flüchtlingen an. Zwei Tote. (550)


Auf der Nebenstrecke Walldum-Hardtheim greift Tiefflieger den Per-
sonenzug an. Die in den Wald flüchtenden Reisenden werden be-
schossen. Zwei Mädchen und ein Mann werden getötet. (566)


Auf der Straße Mannheim-Seckenheim erschießt Tiefflieger Bauer mit
58
Pferdegespann beim Pflügen. (567)


Bei Eßlingen greift Tiefflieger Personenzug an. Vier Tote, 15 - 20
Schwerverletzte. (407)


Auf der Nebenstrecke Treysa -Hersfeld beschießt Tiefflieger bei Olbe-
rode den dort haltenden Personenzug und die in den Wald fliehenden
Reisenden. Fünf Todesopfer. (556)


Der als Lazarettstadt gekennzeichnete Kurort Nassau a. d. Lahn wird
Kurz vorher greifen Feindflieger vor dem Ortsausgang der Nachbar-
von Feindfliegern angegriffen. Das als Lazarett gekennzeichnete Kur-  
gemeinde Dillhausen das Fuhrwerk des Wilhelm Lohr aus Nieders-  
haus wird zerstört, ebenso der größte Teil der Stadt. Im Kurhaus ca.
hausen an. Ein Pferd wird hierbei erschossen. (308)  
100 Tote. (658)  


Bei Schwandorf (Oberpfalz) greifen Feindflugzeuge einen Flüchtlings-
zug, fast nur mit Frauen und Kindern besetzt, an. Der Zug ist als
Flüchtlingszug (Flüchtlingsgut auf offenen Güterwagen) gut zu erken-
nen. 25 Tote und 50-60 Verletzte. (117)


Bei Gelmeroda greifen Tiefflieger Kriegsgefangene auf der Reichsau-
tobahn südlich Weimar an. Gefangene machen sich durch Schwenken
von Tüchern bemerkbar. 118 Tote (Engländer, Franzosen, Russen,
Belgier, Südafrikaner). (501)


54
Im Räume Allenmühl-Pleubersbach Krs. Heidelberg greifen Tiefflieger
den Bauern Karl Bayer an, der mit seinem Fahrrad unterwegs ist. B.
wird erschossen. Zu gleicher Zeit Angriff auf ein Pferdefuhrwerk, bei-
de Pferde tot. (345)


Auf der Straße Cromberg-Königstein/Taunus greifen amerikanische
Tiefflieger den Straßenverkehr an. Deckung ist nicht vorhanden. Bei
einer kleinen Kiefernschonung wird eine Gruppe von Arbeitsdienst-
maiden von Tieffliegern unter Feuer genommen. Militärische Ziele
sind nicht vorhanden. (203)


Auf der Straße Leipzig-Halle beschießen Tiefflieger mit Bordwaffen in
der Nähe von Eilenburg Flüchtlingstrecks. Hierbei werden zahlreiche
Flüchtlinge getötet und verletzt. (118)


Zwei Flugzeuge greifen das Bauerndorf Niederalm bei Mainz mit  
Bei Tagesluftangriff auf Marburg/Lahn zerstören Feindflugzeuge durch
Bomben und Bordwaffen an. 13 Tote. 17 Häuser sind zerstört. (404)  
Bomben einen Teil der chirurgischen Klinik, die deutlich mit dem Ro-
ten Kreuz gekennzeichnet ist. (310)  


Auf die Landgemeinde Lutter Krs. Fulda werden 400 Bomben abge-  
Zwei Tiefflieger greifen auf der Straße Marienborn-Bretneuheim Pri-  
worfen. Zwölf Tote. Lutter ist eine Gemeinde ohne Industrieanlagen.
vatfahrzeuge an. Zwei Pferde tot, Fuhrwerk zerstört. Lastkraftwagen
Angriff erfolgt bei klarer Sicht. (581)  
ausgebrannt. Militärischer Verkehr ist nicht vorhanden. (404)  


Dresden wird in der Nacht vom 13./14. Februar angegriffen. Tausen-
Zivilisten, die nach dem Luftangriff auf Würzburg ihre gerettete Habe
de obdachloser Menschen wurden bei den Flüchtlingssammelstellen
fortschaffen, werden auf der Ausfallstraße Würzburg-Höchberg von
„Großer Garten" und „Vogelwiese" gesammelt. Am 14. Februar vor-
amerikanischen Jagdflugzeugen beschossen. Militärische Einheiten
mittags zwischen zehn einhalb und elf Uhr erfolgt neuer Angriff auf  
sind nicht in der Nähe. (408)  
die Stadt. Die Bomben werden auf die auf den Vogelwiesen und im
„Großen Garten" lagernden Flüchtlinge geworfen. Anschließend be-  
schießen die. Feindflieger im Tiefflug die Flüchtlinge. Flakabwehr ist
nicht vorhanden. Zehntausende wehrloser Frauen und Kinder werden
hierbei getötet. „Vogelwiese" und „Großer Garten" sehen aus wie ein
Schlachtfeld. Im „Großen Garten" greifen die Flieger auch die Teilla-
zarette des Reservelazaretts III an. Große Anzahl von Schwerver-
wundeten getötet. (125)  


In Nürnberg greifen Feindflieger das Standortlazarett mit Spreng-
In Bergneustadt Bez. Köln greifen Tiefflieger das mit Roten Kreuz
und Brandbomben an. 21 Verwundete werden getötet. (576)  
deutlich gekennzeichnete Reservelazarett an, das durch Volltreffer
fast vollständig zerstört wird. Über 20 Tote. (196)  


Auf der Strecke Ambach-Würzburg greifen bei Mörlbach ca. 15 Tief-
flieger einen Personenzug an. Zug ist vorwiegend mit Frauen und
Kindern besetzt. Großer Teil der Reisenden sucht Deckung in dem de-
ckungslosen Feld neben der Bahn. Nach Zerstörung der Lokomotive
und Wagen nehmen die Tiefflieger die wehrlosen Menschen unter
Feuer. Hierbei stoßen die Flieger bis auf 20 m herunter. Ergebnis: 20
Tote und über 50 Schwerverletzte, im wesentlichen nur Frauen und
Kinder. (197)


Feindflieger bombardieren durch Tiefangriff die kleine Stadt Hildburg-
hausen. Die am Rande der Stadt liegende Anstalt für Geisteskranke
(Lazarett) wird schwer getroffen. 50 Verwundete, acht Schwestern
und 110 Einwohner werden getötet. (562)


Februar/März
59


Bei Dötlingen i. 0. greift Tiefflieger Lastkraftwagen mit Anhänger an.
Der Lastzug ist einwandfrei als Zivilfahrzeug erkennbar und wird in
Brand geschossen. Dem Beifahrer wird durch Explosionsgeschoß der
Kopf zerrissen. (199)


In Buhla bei Urberach belegen Feindflieger eine Behelfsheimsiedlung,
bestehend aus ca. 15 Häuschen zwischen 14 und 15 Uhr mit ca. zehn


Bei Heringen Krs. Limburg greifen Tiefflieger den Bauern Hies mit
seinem Fuhrwerk bei klarem Wetter an. Hies wird hierbei getötet, ein
mitfahrender Pole verwundet. Pferd ebenfalls tot. (316, 325)


Bei Crumstadt greifen Tiefflieger arbeitende Bauern an und beschie-
ßen den Ort. Hierbei werden acht Pferde getötet und eine Scheune in
Brand geschossen. Kriegswichtige Ziele sind nicht vorhanden. (557)


55
Auf der Strecke Kassel-Melsungen greifen Feindflieger bei Cuxhagen
aus geringer Höhe einen Zug an. Acht Tote, große Anzahl von
Schwer-und Leichtverletzten. (410)


Fliehende Bauern werden bei Potterweil (südlich Nauheim) beschos-
sen, und der Bauer Heinrich Bieber hierbei getötet. (845)


Am Palmsonntag gegen acht Uhr dreißig vormittags überfliegen meh-
rere Tiefflieger den Ort Wilferdingen Krs. Pforzheim. Ein Flieger wirft
zwei mittelschwere Bomben, wodurch ein Haus vollständig, mehrere
Häuser schwer bzw. leicht beschädigt werden. Neun Personen finden
den Tod. Die Beerdigung muß in den frühen Morgenstunden erfolgen,
weil in dieser Zeit auch Leichenzüge auf Friedhöfen beschossen wer-
den. (395)


Bomben. Ein Mann, Vater zweier unmündiger Kinder, wird getötet,  
Amerikanische Flugzeuge bewerfen die kleine, nur aus Bauernhöfen
und einer Frau ein Bein unterhalb des Knies abgerissen. Die Siedlung
bestehende Gemeinde Fredelsloh mit ungefähr vierzig Spreng- und
selbst wird schwer beschädigt. (184)  
ungezählten Brandbomben. Das ganze Dorf ist ein Rauch- und Flam-
menmeer. Zwölf Tote, zahlreiche Verletzte und Verschüttete, meist
alte Leute und Kinder. 31 Häuser und Wirtschaftsgebäude sind voll-
kommen zerstört. Tiefflieger beschießen zu Hilfe eilende Einwohner
mit Bordwaffen. In einem Auto allein neun Mann getötet. (328)  


Ein Bauernfuhrwerk wird von mehreren Tieffliegern angegriffen. Ein
Bei Gütersloh greifen acht amerikanische Jäger einen Personenzug
Mädchen hierbei getötet. Ein auf dem Felde arbeitender Bauer wird
an. Acht Personen tot und sechs verletzt. (332)  
schwer verwundet und stirbt einige Tage später. (146)  


Auf dem Bahnhof Caldiero/Italien greifen Tiefflieger einen vollbelade-  
Feindflieger beschießen die Straßenbahnzüge der Strecke Wuppertal-  
nen Lazarettzug an und beschießen ihn. Elf Tote und ca. zwanzig Ver-  
Ronsdorf in den Morgenstunden. Ebenso schießen sie auf flüchtende
wundete. (532)  
Fahrgäste, darunter Schulkinder, mit Bordwaffen. Regelmäßig Verlus-  
te an Toten und Verwundeten. (382)  


Im Raum Mecklar-Hersfeld greifen Flieger wiederholt Schnell- und
Fünf Jagdbomber töten durch Bordwaffenbeschuß nach mehrmaligem
Personenzüge an. Einmal zwanzig, einmal elf und ein anderes Mal
Anfliegen den Metzgermeister Eugen Müller aus Bießenburg am Orts-  
sieben Tote, sowie eine große Anzahl von Verletzten. (153)  
ausgang von Bieskirchen auf der Strecke Lehnberg-Bießenburg.  
(3967)  


Im Bahnhof Weingarten (Baden) greifen Tiefflieger einen Personen-
Frühjahr
zug an. Sieben Tote und eine größere Anzahl von Verletzten. (722)


Feindflieger beschießt die Zivilbevölkerung der kleinen Stadt Ander-  
Die Kur-, Wohn- und Lazarettstadt Nassau a. d. Lahn wird viermal
nach a. Rhein. Eine Person wird getötet. (571)
bei Tage bei guter Sicht durch Feindflieger angegriffen.  


Der Ort Bredten/Baden wird wahllos von amerikanischen Tieffliegern
beschossen. Militärische Ziele sind nicht in der Nähe. (312)


März


In Berlin erfolgt Tagesangriff auf die Charite, die durch Rote-Kreuz-
60
Zeichen gekennzeichnet ist. Ärztliche Versorgung ist unterbrochen
und eingestellt. (192)


Zwei Tiefflieger greifen einen mit neun Arbeitern besetzten Lastkraft-
wagen an. Fünf Tote, vier Verletzte. (137)


Bei Hockenheim greift Tiefflieger Landfuhrwerk an. Bauer wird
schwer verletzt und beide Pferde tot. (124)


Auf der Straße Trebitz-Wettin wird ein Lastkraftwagen von Tiefflie-  
Ebenso ist das Dorf Seelbach Krs. Unterlahn Opfer eines Angriffes
gern beschossen. Hierbei finden Fahrer, Beifahrer und drei weitere
mit Brandbomben. Seelbach ist nur Bauerngemeinde, fernab von In-  
Arbeiter den Tod. Vier werden schwer verwundet. (3976)  
dustrie-und Verkehrsanlagen. (318)  


Auf dem Felde arbeitender Mann wird von Tiefflieger angegriffen und  
Bei Buxheim-Wölkertshofen greift Tiefflieger alleinfahrenden Bierlast-
getötet. Junger Bursche, der Milchwagen fährt, ebenfalls von Tiefflie-
wagen an. Fahrer wird schwer verwundet und stirbt am gleichen
gern angegriffen und getötet. (143)  
Tage. Beifahrer wird ebenfalls verwundet. Desgleichen Tiefangriff auf
Zugmaschine mit offenem Anhänger, auf dem Milchkannen geladen
sind. Dem Fahrer wird ein Fuß abgeschossen. (355)  


April


Feindliche Flieger töten zwei Zivilpersonen auf der Fahrt von Schorn-
dorf/Württemberg nach Lentig in der Nähe von Günzenhausen.
(3965)


56
Tiefflieger greift in Dehlingen/Württemberg einen auf dem Felde pflü-
genden Bauern an. Dieser wird durch Bordwaffenbeschuß getötet.
(3971)


Bei Ingolstadt greift Tiefflieger ein Bauernfuhrwerk an. Ein 17-jähri-
ges Mädchen und die beiden Pferde werden getötet. (201)


Bei Gadebusch greifen feindliche Flugzeuge die auf dem Felde arbei-
tenden Bauern an. In der Nähe sind keine militärischen Ziele vorhan-
den. (120)


Auf der Straße Wirtheim-Schlüchtern greifen Tiefflieger alle Ziele mit
Tiefflieger greifen bei Hof (Bayern) den Schnellzug Berlin-München
Bordwaffen an. U. a. wird ein Fuhrwerk mit Hausrat getroffen und  
an. Zuginsassen, fast nur Verwundete, Frauen und Kinder, sind
eine Frau mit Tochter getötet. Ebenso ist eines der beiden Pferde tot.  
Flüchtlinge aus Berlin. Bei dem Angriff verlassen die Fahrgäste den
(182)  
Zug und suchen am Bahndamm und in den umliegenden Wiesen De-
ckung. Flieger schießen mit allen Waffen in die ungeschützte Men-
schenmenge hinein. Ca. zwanzig Tote, viele Verletzte (Frauen und  
Kinder). Zug, vollkommen zusammengeschossen, brennt aus. Selbst
in die zusammengetragenen Verwundeten schießen die Flieger aus
kaum 50 m Höhe und töten dadurch weiter schwerverwundete Men-
schen. (194)  


Tiefflieger greifen auf der Straße Balduinstein-Langenscheidt-Hirsch-  
Auf der Strecke Nürnberg-Berlin greifen vier Tiefflieger bei Rudol-  
berg Bauernfahrzeug an. Der Fahrer eines Wagens wird schwer ver-  
stadt/Thüringen einen Personenzug an. Zug ist überfüllt mit Frauen,
wundet. (186)  
Kindern, Arbeitsmaiden, Luftwaffenhelferinnen, verwundeten Urlau-  
bern und vielen amputierten Soldaten. Die Reisenden flüchten aus
dem fahrunfähig geschossenen Zug. Tiefflieger beschießen mit Explo-
siv-und Brandgeschossen alles, was aus der Umgebung des Zuges
flüchtet. 45 Tote und viele Verwundete, sowie abgerissene Glieder
bedecken das Feld. (150)  


Tiefflieger beschießen den Lazarettzug 681. Nach Abschuß der Loko-
Im Räume Lauterbach (Hessen) wird ein Personenzug angegriffen.  
motive werden einzelne Wagen beschossen. Angriff erfolgt aus nied-  
Die flüchtenden Reisenden, fast nur Frauen und Kinder werden be-  
riger Höhe. Rote Kreuze auf Wagendächern und an den Wagenseiten
schossen. Vier Tote und zehn bis fünfzehn Verletzte. (315)  
sind gut sichtbar. Ein Teil der Verwundeten wird erneut verletzt.  
(123)  


Auf der Strecke Heidelberg-Schwäbisch-Gmünd beschießen zwei
Tiefflieger mit Bordwaffen einen Lazarettzug. Drei Verwundete wer-
den nochmals verwundet. Ebenso wird das Deckung suchende Sani-
tätspersonal beschossen. (190)


Bei Volkmarsen fliegt Tiefflieger das Gefährt des Bauern Robert Blu-
me dreimal an, tötet den Bauern und die beiden Pferde und schießt
die Fuhre in Brand. Derselbe Flieger greift auf der Straße Volkmar-
sen-Lüdersheim das Milchfuhrwerk des Bauern Viereck aus Lüders-
heim an und erschießt beide Pferde. (430, 411)


Im Räume Westerburg-Wilmenrod (Oberwesterwald) wird eine allein-
61
gehende Frau im Alter von etwa 50 Jahren von einem Tiefflieger an-
gegriffen und durch Armschuß schwer verletzt. (221)


Bei Nauheim Krs. Limburg/Lahn greift Tiefflieger das Fuhrwerk des
Bauern Außerahl auf dem Felde an. Beide Pferde werden erschossen.
Anschließend Beschießung der Ortschaft. (317, 341)


Tiefflieger beschießen bei Ottendorf, Krs. Braunau (Österreich) einen
Flüchtlingszug. Hierbei werden Frauen und Kinder getötet und ver-
wundet. (324)


Der Tierarzt Dr. Korb wird mit seinem Sohne im Personenkraftwagen
Drei Tiefflieger greifen gegen 14 Uhr aus etwa 100-150 m Höhe eine
auf der Landstraße bei Fladungen von einem Tiefflieger angegriffen
Krankenkraftwagenkolonne, bestehend aus etwa 15 Fahrzeugen, an.  
und getötet. Der Sohn wird hierbei verletzt. (388)
Elf Sanitätskraftwagen werden vernichtet. Zwölf Verwundete getötet,
15 bis 20 weitere erneut verletzt.  


In der Nähe dieser Stelle weidet eine Schafherde. Flieger werfen auf
diese zwei Bomben. Dabei wird der Schäfer sowie eine Flüchtlingsfa-
milie, bestehend aus zwei Frauen und zwei Kindern, getötet. (321)


In Altenbrak/Harz greifen drei Tiefflieger zwei vor dem Lazarett hal-
tende Sanitätskraftwagen an. Verwundete, die ausgeladen werden,
werden erneut verletzt. (338)


57
In Auf hausen bei Regensburg beschießt Tiefflieger den Bauer Josef
Bergmann und tötet ihn. (380)
 
Bei Zeitz greifen Tiefflieger einen Krankentransport, bestehend aus
einem Sanitätskraftwagen und drei mit Rote-Kreuz-Flaggen versehe-
nen Personenkraftwagen, auf der Reichsautobahn an. Acht Tote und
mehrere Verwundete. (381)


Bei Backnang/Württemberg greifen Tiefflieger arbeitende Bauern auf
dem Felde an. Mehrere Bauern werden getötet. Zur gleichen Zeit
werden Bauern in der Nähe von Sulzbach in Württemberg auf dem
Felde von Tieffliegern beschossen. (39)


Tiefflieger greifen bei Schwarzenfeld (Oberbayern) Personenzug auf
freier Strecke an. Männer, Frauen und Kinder fliehen aus dem Zuge.
Tiefflieger schießen im Tiefflug auf die flüchtenden Reisenden. (541.)


Bei Wetzlar greifen Tiefflieger einen Lastkraftwagen an. Der Ange-  
Auf der Strecke Udine-Tuasimo (Italien) erfolgt Angriff auf deutlich
stellte Heinz aus Leun, Krs. Wetzlar, sowie ein französischer Kriegs-
gekennzeichneten Lazarettzug. Acht Wagen brennen aus. Die aus
gefangener sind sofort tot. Der Fahrer Muth erleidet so schwere Kopf-  
dem Zug herausgebrachten Verwundeten werden ebenfalls beschos-  
verletzungen, daß er nach zwei Tagen verstirbt. (336)  
sen. (781)  


Tiefflieger beschießen im Bahnhof Cuxhagen (Hessen) zum Einstei-
Bei Stulln, nahe Marienbad, greift Tiefflieger Fuhrwerk an. Fahrer
gen bereitstehende Reisende. Zehn Tote und zehn Schwerverwunde-
wird erschossen. (549)  
te. (503)  


Auf der Heimfahrt von Bechtheim/Taunus beschießt ein Tiefflieger ein  
Drei Flugzeuge greifen bei Neusorg Personenzug an. Ein Toter, ein  
Bauernfuhrwerk, beladen mit Heu. Das Fuhrwerk gerät in Brand.
Verletzter. (565)  
Bauer und Tochter werden getötet. (540)  


In Bad Lauterbach/Harz befindet sich gegen 14 Uhr größere An-
In Stockheim Krs. Heilbronn beschießt Feindflugzeug einen deutlich
sammlung von Frauen und Kindern vor einem Bäckerladen. Ein ame-
mit dem Roten Kreuz gekennzeichneten Sanitätskraftwagen, der mit
rikanischer Flieger wirft hier eine Bombe und 35-50 Frauen und Kin-
Verwundeten beladen ist. Ein Verwundeter wird nochmals verletzt,
der werden getötet. (545)  
der Wagen schwer beschädigt. (3972)  


In Mittelhattert Krs. Oberwesterwald greift feindlicher Flieger die
Der fahrplanmäßige Personenzug wird um sieben Uhr bei Niederstot-
Krankensammelstelle, durch Rote-Kreuz-Zeichen gut gekennzeichnet,
zingen auf der Strecke Aalen - Ulm mit Bordwaffen beschossen.  
an. Ca. 15 Verwundete hierbei getötet. Krankensammelstelle wird
Zwölf Tote (310)  
vernichtet. (564)  


Bei Bieneck beschießt Tiefflieger auf der Landstraße einen Bauernwa-
gen. Eine Frau und ein Kind werden hierbei getroffen. (569)


Amerikanisches Kampfflugzeug greift bei Nestätten die Schule, die
als Lazarett durch weithin sichtbares Rotes Kreuz sichtbar ist, an.
Acht Personen werden getötet. (653)


Auf der Strecke Bamberg-Lichtenfels greift Feindflugzeug bei der
62
Station Zapfendorf einen Personenzug an. Tote und Verwundete.
(924)


In Bad Neuhaus/Untersteiermark erfolgt Angriff auf vier Sanitätswa-
gen im Lazarettbereich des Feldlazaretts 6/592. Eine Person wird ge-
tötet und mehrere werden verwundet. (809)


Bei Westheim/Pfalz greift Tiefflieger ein Pferdefuhrwerk an. Besitzer
und Pferde werden erschossen. (831)


Im Raum Ansbach-Treuchtlingen greifen Tiefflieger einen Personen-
Tiefflieger greifen bei Bamberg Personenzug an und beschießen die  
zug an und beschießen die flüchtenden Zivilisten wahllos mit Bord-
Reisenden. Mehrere Tote und Verwundete. (978)
waffen. Angriff wird aus niedriger Höhe wiederholt und hierbei eine  
 
Mutter, die ihr ca. zwölf Jahre altes Kind mit sich führt, erschossen.  
Bei Zeitz greifen gegen Mittag Tiefflieger vierzehn Mal eine Kranken-
(309)  
wagenkolonne an, bestehend aus einem Sanitätskraftwagen und drei
oder vier Personenkraftwagen. Die Fahrzeuge, gekennzeichnet mit  
dem Roten Kreuz-Zeichen, werden völlig in Brand geschossen. Acht
Tote, größere Anzahl Verletzte. (131, 3966)  


In Obersthausen greift Tiefflieger vormittags auf der Straße halten-  
Auf der Strecke Nürnberg-Erlangen greifen Tiefflieger nachmittags
des Fuhrwerk des Mühlenbesitzers Arno Hartmann an. Ein Pferd wird
Personenzug an. Zwei Tote und 23 Schwerverletzte. (570)
hierbei getroffen.  


Auf der Station Schiölen Krs. Weißenfels greifen Flieger Personenzug
an. Maschinengewehrfeuer auf die flüchtenden Zivilisten. In der Nähe
sind militärische Ziele nicht vorhanden. Zehn Todesopfer, darunter
Frauen und Kinder. (721)


Tiefflieger greift bei Rottdorf Krs. Weimar Bauernfahrzeug an. Bauer
und 12-jähriger Junge werden erschossen. Keine Truppenverbände in
der Nähe. (119)


58
Zwei Tiefflieger vernichten auf der Straße Straubingen/Donau - Groß
Schmiedingen einen Sanitätskraftwagen. Zwei Sanitäter und drei
Verwundete werden getötet. (657)


Tiefflieger greift das kleine Dorf Lastau bei Colditz, Krs. Grimma, mit
Bordwaffen an. Die 80-jährige Frau Clara Schmidt wird hierbei
schwer verwundet. (335)


Tiefflieger greifen im Räume Schleusingen (Thüringen) einen Treck
von Ostflüchtlingen an. Mehrere Frauen werden hierbei getötet und
verwundet, zehn bis zwölf Pferde erschossen. (427)


Kurz vorher greifen Feindflieger vor dem Ortsausgang der Nachbar-
Mai 1945
gemeinde Dillhausen das Fuhrwerk des Wilhelm Lohr aus Nieders-
hausen an. Ein Pferd wird hierbei erschossen. (308)


Bei Schwandorf (Oberpfalz) greifen Feindflugzeuge einen Flüchtlings-
Bei Camberg greifen Flieger Personenzug an. Der erste Angriff richtet
zug, fast nur mit Frauen und Kindern besetzt, an. Der Zug ist als
sich auf die Lokomotive. Daraufhin flüchten die Zuginsassen unter
Flüchtlingszug (Flüchtlingsgut auf offenen Güterwagen) gut zu erken-
eine Bahnunterführung. Anschließend erfolgt der zweite Angriff auf  
nen. 25 Tote und 50-60 Verletzte. (117)  
die Unterführung von zwei Seiten. Hierbei werden ca. 30 Personen
getötet und eine Anzahl verletzt. (351)  


Bei Gelmeroda greifen Tiefflieger Kriegsgefangene auf der Reichsau-
tobahn südlich Weimar an. Gefangene machen sich durch Schwenken
von Tüchern bemerkbar. 118 Tote (Engländer, Franzosen, Russen,
Belgier, Südafrikaner). (501)


Im Räume Allenmühl-Pleubersbach Krs. Heidelberg greifen Tiefflieger
den Bauern Karl Bayer an, der mit seinem Fahrrad unterwegs ist. B.
wird erschossen. Zu gleicher Zeit Angriff auf ein Pferdefuhrwerk, bei-
de Pferde tot. (345)


Auf der Straße Cromberg-Königstein/Taunus greifen amerikanische
63
Tiefflieger den Straßenverkehr an. Deckung ist nicht vorhanden. Bei
einer kleinen Kiefernschonung wird eine Gruppe von Arbeitsdienst-
maiden von Tieffliegern unter Feuer genommen. Militärische Ziele
sind nicht vorhanden. (203)


Auf der Straße Leipzig-Halle beschießen Tiefflieger mit Bordwaffen in
der Nähe von Eilenburg Flüchtlingstrecks. Hierbei werden zahlreiche
Flüchtlinge getötet und verletzt. (118)


Bei Tagesluftangriff auf Marburg/Lahn zerstören Feindflugzeuge durch
Bomben einen Teil der chirurgischen Klinik, die deutlich mit dem Ro-
ten Kreuz gekennzeichnet ist. (310)


Zwei Tiefflieger greifen auf der Straße Marienborn-Bretneuheim Pri-
BEHANDLUNG DER KRIEGSGEFANGENEN BEI UND
vatfahrzeuge an. Zwei Pferde tot, Fuhrwerk zerstört. Lastkraftwagen
UNMITTELBAR NACH DER GEFANGENNAHME.  
ausgebrannt. Militärischer Verkehr ist nicht vorhanden. (404)


Zivilisten, die nach dem Luftangriff auf Würzburg ihre gerettete Habe
fortschaffen, werden auf der Ausfallstraße Würzburg-Höchberg von
amerikanischen Jagdflugzeugen beschossen. Militärische Einheiten
sind nicht in der Nähe. (408)


In Bergneustadt Bez. Köln greifen Tiefflieger das mit Roten Kreuz
deutlich gekennzeichnete Reservelazarett an, das durch Volltreffer
fast vollständig zerstört wird. Über 20 Tote. (196)


Aus einer großen Zahl der Erklärungen, die über die Vorgänge bei der
Gefangennahme und unmittelbar nachher, bis zur Einlieferung in die
Kriegsgefangenen-Lager, ergibt sich folgendes Bild:


Bei der Gefangennahme, oft noch ehe den Gefangenen die Waffen
abgenommen sind, werden ihnen ihre Wertsachen abgenommen vor
allem Uhren und Ringe, aber auch Bargeld, Füllhalter und ähnliches.
Haben die Gefangenen Gepäck bei sich, so wird dieses von den ame-
rikanischen Soldaten durchsucht und Photoapparate und andere Ge-
genstände von Wert daraus entnommen. Für die Art, wie dabei ver-
fahren wird, ist bezeichnend, daß am 2.5.1945 einem SS-Sturm-
bannführer sein Trauring mit solcher Gewalt abgerissen wird, daß
sich dabei das Fleisch vom Finger löst. Auch bei Verwundeten wird
keine Ausnahme gemacht. Am 16.4.1945 wird in Meerane ein evan-
gelischer Feldgeistlicher, der sich gegen die Wegnahme seiner Wert-
sachen sträubt, von amerikanischen Soldaten geprügelt. E. V. 1054,
1065, 1102, 1116, 1498, 1539, 1580, 1844, 1954, 2087, 3494,
3834.


59
Den Gefangenen werden sämtliche Orden und Ehrenzeichen abge-
nommen. So reißt ein amerikanischer Offizier im April 1945 einem
Major die Kriegsauszeichnungen ab, wirft sie zu Boden und trampelt
darauf herum. Im Raum München gefangene SS-Angehörige müssen
die abgetrennten Uniformspiegel essen. E. V. 71, 160, 1011, 1057,
1370, 1654.


Viele Gefangene, vor allem Angehörige der Waffen-SS, werden bei
der Gefangennahme oder bei der ersten Vernehmung schwer miß-
handelt. E. V. 1056, 1116, 1272, 1333, 1478, 1508, 1523, 1684,
3548.




Bei Heringen Krs. Limburg greifen Tiefflieger den Bauern Hies mit
seinem Fuhrwerk bei klarem Wetter an. Hies wird hierbei getötet, ein
mitfahrender Pole verwundet. Pferd ebenfalls tot. (316, 325)


Bei Crumstadt greifen Tiefflieger arbeitende Bauern an und beschie-
64
ßen den Ort. Hierbei werden acht Pferde getötet und eine Scheune in
Brand geschossen. Kriegswichtige Ziele sind nicht vorhanden. (557)


Auf der Strecke Kassel-Melsungen greifen Feindflieger bei Cuxhagen
aus geringer Höhe einen Zug an. Acht Tote, große Anzahl von
Schwer-und Leichtverletzten. (410)


Fliehende Bauern werden bei Potterweil (südlich Nauheim) beschos-
sen, und der Bauer Heinrich Bieber hierbei getötet. (845)


Am Palmsonntag gegen acht Uhr dreißig vormittags überfliegen meh-  
So berichtet ein SS-Obersturmführer, der am 3. oder 4.4.1945 bei
rere Tiefflieger den Ort Wilferdingen Krs. Pforzheim. Ein Flieger wirft
Paderborn in Gefangenschaft gerät, über seine erste Vernehmung bei
zwei mittelschwere Bomben, wodurch ein Haus vollständig, mehrere
der Kriegsgefangenen-Sammelstelle, daß er seinen Oberkörper ent-
Häuser schwer bzw. leicht beschädigt werden. Neun Personen finden
blößen mußte. Er wird mit der Reitpeitsche ins Gesicht und auf den
den Tod. Die Beerdigung muß in den frühen Morgenstunden erfolgen,  
nackten Oberkörper geschlagen. Ein wartender Militärpolizist drückt
weil in dieser Zeit auch Leichenzüge auf Friedhöfen beschossen wer-  
die Glut seiner Zigarette auf der Haut des Oberkörpers aus. Der Ge-
den. (395)
fangene muß halbnackt mit dem Gesicht zur Wand mit einer Mün-
dung einer Pistole im Nacken stehen, während er vernommen wird.
Es wird ihm eine Kette um die Handgelenke gelegt und zusammenge-  
dreht, bis er vor Schmerzen zusammenbricht. E. V. 3.  


Amerikanische Flugzeuge bewerfen die kleine, nur aus Bauernhöfen
Am 5.4.1945 wird ein schwerverwundeter SS-Mann in die Werra ge-  
bestehende Gemeinde Fredelsloh mit ungefähr vierzig Spreng- und
worfen, wieder herausgeholt und an den Haaren 150 m über eine
ungezählten Brandbomben. Das ganze Dorf ist ein Rauch- und Flam-  
Wiese geschleift. E. V. 2.  
menmeer. Zwölf Tote, zahlreiche Verletzte und Verschüttete, meist
alte Leute und Kinder. 31 Häuser und Wirtschaftsgebäude sind voll-
kommen zerstört. Tiefflieger beschießen zu Hilfe eilende Einwohner
mit Bordwaffen. In einem Auto allein neun Mann getötet. (328)


Bei Gütersloh greifen acht amerikanische Jäger einen Personenzug
Am 2.4.1945 wird in der Rhön ein Gefangener trotz schwerer Ver-
an. Acht Personen tot und sechs verletzt. (332)
wundung - Nase und Mund weggerissen - geschlagen und mit Füßen
getreten. Als er infolge seiner Verwundung auf Fragen keine Antwort
geben kann, wird er durch eine Salve zu Boden gestreckt. E. V. 108.  


Feindflieger beschießen die Straßenbahnzüge der Strecke Wuppertal-  
Am 16.4.1945 werden im Raum Hagen/Westf. zwei weibliche Ange-  
Ronsdorf in den Morgenstunden. Ebenso schießen sie auf flüchtende
hörige des Wehrmachtsgefolges, nämlich eine Luftwaffenhelferin und
Fahrgäste, darunter Schulkinder, mit Bordwaffen. Regelmäßig Verlus-
eine RAD-Maid, von einem amerikanischen Spähtrupp gefangen und
te an Toten und Verwundeten. (382)
dann von den betrunkenen Soldaten vergewaltigt. E. V. 370.  


Fünf Jagdbomber töten durch Bordwaffenbeschuß nach mehrmaligem
Anderen Kriegsgefangenen wird mit Erschießen gedroht, sie müssen
Anfliegen den Metzgermeister Eugen Müller aus Bießenburg am Orts-
ein angeblich für sie bestimmtes Grab schaufeln, sich probeweise
ausgang von Bieskirchen auf der Strecke Lehnberg-Bießenburg.  
hineinlegen und ähnliches, wobei sie ständig geschlagen werden.  
(3967)
E. V. 35, 1508.


Frühjahr
Am 6.5.1945 wird ein deutscher Polizeigeneral bei Bayrischzell gefan-
gengenommen. Ein amerikanischer Soldat hält ihm die Pistole an die
Stirn und uriniert ihn von oben bis unten voll. E. V. 106.


Die Kur-, Wohn- und Lazarettstadt Nassau a. d. Lahn wird viermal
Mehrere Erklärungen besagen, daß Gefangene auf Panzern im weite-  
bei Tage bei guter Sicht durch Feindflieger angegriffen.  
ren Gefecht mitgeführt wurden oder neben den Panzern herlaufen
mußten. E. V. 173, 486.  


Im Raum Düsseldorf muß ein Leutnant am 17.4.1945 auf dem Füh-
rungspanzer liegend den Angriff der amerikanischen Panzerabteilung
gegen vier deutsche Flakbatterien mitfahren. E. V. 518.


Andere Gefangene werden gezwungen, vor den amerikanischen Trup-
pen her durch deutsche Minenfelder zu gehen. E. V. 1654.


60




65


Ebenso ist das Dorf Seelbach Krs. Unterlahn Opfer eines Angriffes
mit Brandbomben. Seelbach ist nur Bauerngemeinde, fernab von In-
dustrie-und Verkehrsanlagen. (318)


Bei Buxheim-Wölkertshofen greift Tiefflieger alleinfahrenden Bierlast-
wagen an. Fahrer wird schwer verwundet und stirbt am gleichen
Tage. Beifahrer wird ebenfalls verwundet. Desgleichen Tiefangriff auf
Zugmaschine mit offenem Anhänger, auf dem Milchkannen geladen
sind. Dem Fahrer wird ein Fuß abgeschossen. (355)


April
DIE AMERIKANISCHEN KRIEGSGEFANGENENLAGER
IN FRANKREICH.


Feindliche Flieger töten zwei Zivilpersonen auf der Fahrt von Schorn-
dorf/Württemberg nach Lentig in der Nähe von Günzenhausen.
(3965)


Tiefflieger greift in Dehlingen/Württemberg einen auf dem Felde pflü-
genden Bauern an. Dieser wird durch Bordwaffenbeschuß getötet.
(3971)


Bei Ingolstadt greift Tiefflieger ein Bauernfuhrwerk an. Ein 17-jähri-  
Die über die amerikanischen Kriegsgefangenenlager im französisch-
ges Mädchen und die beiden Pferde werden getötet. (201)
belgischen Raum vorliegenden Erklärungen ergeben ein in den we-
sentlichen Punkten übereinstimmendes Bild über die Zustände in die-  
sen Lagern sowohl hinsichtlich der allgemeinen Verhältnisse (Unter-  
bringung, Verpflegung) als auch hinsichtlich der Behandlung, der die  
Gefangenen dort unterworfen waren. Die Bezeichnungen „Die Hölle
von Marseille", „Die Hölle von Bolbec", „Die Hölle von Attichy", die in
den Berichten immer wiederkehren, sprechen hier eine deutliche
Sprache. In der nachfolgenden Darstellung sind daher diese Lager zu
einer Gruppe zusammengefaßt.  


Bei Gadebusch greifen feindliche Flugzeuge die auf dem Felde arbei-  
Auch über den Transport der Kriegsgefangenen aus den Auffang-  
tenden Bauern an. In der Nähe sind keine militärischen Ziele vorhan-  
lagern und Durchgangslagern in Deutschland nach Frankreich liegt
den. (120)
eine große Anzahl von Berichten vor, aus denen sich folgendes er-  
gibt:


Tiefflieger greifen bei Hof (Bayern) den Schnellzug Berlin-München
Die Fahrt dauert etwa drei bis vier Tage. Die Gefangenen sind in
an. Zuginsassen, fast nur Verwundete, Frauen und Kinder, sind
Waggons, die für eine Normalbelegung von vierzig Mann vorgesehen
Flüchtlinge aus Berlin. Bei dem Angriff verlassen die Fahrgäste den
sind, oft mit fünfzig, sechzig und mehr Mann zusammengepfercht.
Zug und suchen am Bahndamm und in den umliegenden Wiesen De-  
Ein Liegen ist unter diesen Umständen kaum möglich, die Gefange-
ckung. Flieger schießen mit allen Waffen in die ungeschützte Men-
nen hocken und kauern auf ihrem Gepäck. Die zu Beginn der Fahrt
schenmenge hinein. Ca. zwanzig Tote, viele Verletzte (Frauen und
ausgegebene Verpflegung ist spärlich und besteht in wenigen Feldra-  
Kinder). Zug, vollkommen zusammengeschossen, brennt aus. Selbst
tionen. Trinkwasser gibt es entweder überhaupt nicht, oder einen
in die zusammengetragenen Verwundeten schießen die Flieger aus
zwanzig I-Kanister pro Waggon, der für die ganze Fahrt ausreichen
kaum 50 m Höhe und töten dadurch weiter schwerverwundete Men-
soll. Die schmalen, durch Gitter noch verengten Luftschlitze gestat-
schen. (194)
ten nur eine spärliche Luftzufuhr, manchmal werden auch sie noch
verschlossen. Besonders in den Sommermonaten herrscht infolge-
dessen in den überfüllten Waggons eine unerträgliche Hitze und die  
Gefangenen leiden Qualen des Durstes. E. V. 263, 1174, 1227, 1412,
1420, 1489, 1539, 1657, 1713, 3569.  


Auf der Strecke Nürnberg-Berlin greifen vier Tiefflieger bei Rudol-
stadt/Thüringen einen Personenzug an. Zug ist überfüllt mit Frauen,
Kindern, Arbeitsmaiden, Luftwaffenhelferinnen, verwundeten Urlau-
bern und vielen amputierten Soldaten. Die Reisenden flüchten aus
dem fahrunfähig geschossenen Zug. Tiefflieger beschießen mit Explo-
siv-und Brandgeschossen alles, was aus der Umgebung des Zuges
flüchtet. 45 Tote und viele Verwundete, sowie abgerissene Glieder
bedecken das Feld. (150)


Im Räume Lauterbach (Hessen) wird ein Personenzug angegriffen.
Die flüchtenden Reisenden, fast nur Frauen und Kinder werden be-
schossen. Vier Tote und zehn bis fünfzehn Verletzte. (315)


66




61


Am 18.4.1945 wird auf einem Transport nach Namur ein Gefangener,
der nach Wasser verlangt und sich dabei zu weit aus dem Wagen
beugt, kurzerhand vom Posten erschossen. E. V. 69.


Bei einem Transport von Trier nach Rennes im April 45 werden Was-
ser und K-Rationen von amerikanischem Zugbegleitpersonal nur ge-
gen Bezahlung geliefert. 20 I Wasser kosten RM 200.-, eine K-Ration.
RM 20.-. E. V. 459.


Drei Tiefflieger greifen gegen 14 Uhr aus etwa 100-150 m Höhe eine
Die Wagen sind verschlossen und werden meist während der ganzen
Krankenkraftwagenkolonne, bestehend aus etwa 15 Fahrzeugen, an.  
Fahrt nicht geöffnet, auch nicht, um den Gefangenen zu ermöglichen,  
Elf Sanitätskraftwagen werden vernichtet. Zwölf Verwundete getötet,  
ihre Notdurft zu verrichten. Die Exkremente müssen in Konserven-
15 bis 20 weitere erneut verletzt.  
büchsen umständlich zu den Luftschlitzen hinausbefördert oder in-
nerhalb des Waggons abgestellt werden. Dabei leiden viele Gefange-
ne an Durchfall. E. V. 1582, 1810.  


In der Nähe dieser Stelle weidet eine Schafherde. Flieger werfen auf
Wiederholt kommt es vor, daß Angehörige des Bewachungspersonals
diese zwei Bomben. Dabei wird der Schäfer sowie eine Flüchtlingsfa-  
unterwegs von Waggon zu Waggon gehen und den Gefangenen,
milie, bestehend aus zwei Frauen und zwei Kindern, getötet. (321)
meist unter Bedrohung mit der Schußwaffe, Uhren und Ringe abneh-  
men. E. V. 1265, 1943.  


In Altenbrak/Harz greifen drei Tiefflieger zwei vor dem Lazarett hal-  
Beim Ein- und Ausladen sind die Gefangenen ständigen Mißhandlun-  
tende Sanitätskraftwagen an. Verwundete, die ausgeladen werden,  
gen (Fußtritten, Kolbenhieben) durch die Begleitmannschaften aus
werden erneut verletzt. (338)
gesetzt. E. V. 1560, 3557.  


In Auf hausen bei Regensburg beschießt Tiefflieger den Bauer Josef
Unter diesen Umständen treten oft Todesfälle unter den Gefangenen
Bergmann und tötet ihn. (380)
ein.  


Bei Zeitz greifen Tiefflieger einen Krankentransport, bestehend aus  
Bei einem Transport vom 23. bis 25.4.1945 nach Marseille werden
einem Sanitätskraftwagen und drei mit Rote-Kreuz-Flaggen versehe-
aus einem einzigen Waggon siebzehn erstickte oder verdurstete
nen Personenkraftwagen, auf der Reichsautobahn an. Acht Tote und
Kriegsgefangene ausgeladen. E. V. 1434, 1478, 1582, 1596, 1713,  
mehrere Verwundete. (381)
3569.  


Bei Backnang/Württemberg greifen Tiefflieger arbeitende Bauern auf
Bei einem Transport im März 1945 nach Compiegne waren es zehn
dem Felde an. Mehrere Bauern werden getötet. Zur gleichen Zeit
bis fünfzehn Tote und bei einem weiteren Transport erstickten in ei-
werden Bauern in der Nähe von Sulzbach in Württemberg auf dem
nem Waggon sechzig Mann, in einem anderen vierzig Mann. Insge-
Felde von Tieffliegern beschossen. (39)
samt sind es hundertvierunddreißig Tote bei diesem einzigen Trans-
port. E. V. 1943, 3493.  


Tiefflieger greifen bei Schwarzenfeld (Oberbayern) Personenzug auf
freier Strecke an. Männer, Frauen und Kinder fliehen aus dem Zuge.
Tiefflieger schießen im Tiefflug auf die flüchtenden Reisenden. (541.)


Auf der Strecke Udine-Tuasimo (Italien) erfolgt Angriff auf deutlich
gekennzeichneten Lazarettzug. Acht Wagen brennen aus. Die aus
dem Zug herausgebrachten Verwundeten werden ebenfalls beschos-
sen. (781)


Bei Stulln, nahe Marienbad, greift Tiefflieger Fuhrwerk an. Fahrer
67
wird erschossen. (549)


Drei Flugzeuge greifen bei Neusorg Personenzug an. Ein Toter, ein
Verletzter. (565)


In Stockheim Krs. Heilbronn beschießt Feindflugzeug einen deutlich
mit dem Roten Kreuz gekennzeichneten Sanitätskraftwagen, der mit
Verwundeten beladen ist. Ein Verwundeter wird nochmals verletzt,
der Wagen schwer beschädigt. (3972)


Der fahrplanmäßige Personenzug wird um sieben Uhr bei Niederstot-
MARSEILLE
zingen auf der Strecke Aalen - Ulm mit Bordwaffen beschossen.
Zwölf Tote (310)






62
(Dezember 1944 bis Februar 1946)
I. Allgemeine Verhältnisse.


a) Unterbringung:


Als Unterkunft dienen Zelte, die in der Regel stark überbelegt sind,
so daß man nur eng zusammengepreßt auf der Seite schlafen kann.
Die Gefangenen liegen, anfangs nur mit einer, später mit zwei De-
cken versehen, auf dem blanken Fußboden. Auch für Amputierte und
andere Versehrte gibt es keine andere Unterkunft. E. V. 1354, 1472,
1810, 1994, 2063, 3533.


Tiefflieger greifen bei Bamberg Personenzug an und beschießen die  
Die Gefangenen, darunter zahlreiche Amputierte, müssen trotz größ-
Reisenden. Mehrere Tote und Verwundete. (978)
ter Hitze täglich bis zu zehn Stunden singend im Kreis marschieren.
E. V. 83, 1655, 1902, 2145.
 
Bis zur Erledigung der Aufnahmeförmlichkeiten müssen die Gefange-
nen mehrere Nächte im Freien zubringen.  


Bei Zeitz greifen gegen Mittag Tiefflieger vierzehn Mal eine Kranken-
Die Zelte sind im Winter ohne Heizungsmöglichkeit, Tische und Sitz-
wagenkolonne an, bestehend aus einem Sanitätskraftwagen und drei
gelegenheiten gibt es nicht. E. V. 1427, 2199.  
oder vier Personenkraftwagen. Die Fahrzeuge, gekennzeichnet mit
dem Roten Kreuz-Zeichen, werden völlig in Brand geschossen. Acht
Tote, größere Anzahl Verletzte. (131, 3966)


Auf der Strecke Nürnberg-Erlangen greifen Tiefflieger nachmittags
b) Sanitäre Verhältnisse:
Personenzug an. Zwei Tote und 23 Schwerverletzte. (570)  


Auf der Station Schiölen Krs. Weißenfels greifen Flieger Personenzug
Die Wasserversorgung und die Waschanlagen reichen für die große
an. Maschinengewehrfeuer auf die flüchtenden Zivilisten. In der Nähe
Zahl der Gefangenen nicht aus. Tagelang gibt es überhaupt kein
sind militärische Ziele nicht vorhanden. Zehn Todesopfer, darunter
Wasser, im Sommer können sich die Gefangenen nur etwa zweimal
Frauen und Kinder. (721)
im Monat waschen. E. V. 1015, 1608, 1994, 2063, 2097.  


Tiefflieger greift bei Rottdorf Krs. Weimar Bauernfahrzeug an. Bauer
In einem Cage stehen für dreitausend Mann neunzig Stahlhelme als
und 12-jähriger Junge werden erschossen. Keine Truppenverbände in
Waschschüsseln zur Verfügung und zwar nur dreieinhalb Stunden
der Nähe. (119)
täglich. Im Cage einundzwanzig und zweiundzwanzig muß die
Waschanlage tagsüber „besichtigungsfähig" sein. Die Gefangenen
dürfen sich daher nur nachts waschen.  


Zwei Tiefflieger vernichten auf der Straße Straubingen/Donau - Groß
c) Verpflegung:
Schmiedingen einen Sanitätskraftwagen. Zwei Sanitäter und drei
Verwundete werden getötet. (657)  


Tiefflieger greift das kleine Dorf Lastau bei Colditz, Krs. Grimma, mit
Die Verpflegung wird von den Gefangenen als völlig unzureichend be-
Bordwaffen an. Die 80-jährige Frau Clara Schmidt wird hierbei
zeichnet. Die Gefangenen weisen erhebliche Gewichtsabnahmen auf,  
schwer verwundet. (335)
teilweise magern sie zu Skeletten ab. Viele fallen vor Entkräftung
um. Bei einer Beschwerde des deutschen Sprechers unter Hinweis
auf die Genfer Konvention wird ihm geantwortet: „Wir pfeifen auf die
Genfer Konvention."


Tiefflieger greifen im Räume Schleusingen (Thüringen) einen Treck
Es gibt kein Trinkwasser, selbst bei großer Hitze nur morgens drei-
von Ostflüchtlingen an. Mehrere Frauen werden hierbei getötet und
viertel Liter Kaffee.  
verwundet, zehn bis zwölf Pferde erschossen. (427)


Mai 1945


Bei Camberg greifen Flieger Personenzug an. Der erste Angriff richtet
sich auf die Lokomotive. Daraufhin flüchten die Zuginsassen unter
eine Bahnunterführung. Anschließend erfolgt der zweite Angriff auf
die Unterführung von zwei Seiten. Hierbei werden ca. 30 Personen
getötet und eine Anzahl verletzt. (351)


68




63


IL Behandlung.




BEHANDLUNG DER KRIEGSGEFANGENEN BEI UND
UNMITTELBAR NACH DER GEFANGENNAHME.


a) Allgemein:


Die Camp-Polizei besteht aus Jugoslaven, die mit Holzknüppeln und
geflochtenen Lederpeitschen ausgestattet sind. Von diesen machen
sie den Gefangenen gegenüber ausgiebig Gebrauch. Geringste Ver-
stöße, wie z. B. unmilitärische Haltung bei der Anrede durch einen
Polizisten, genügen, um mit entblößtem Oberkörper ausgepeitscht zu
werden. E. V. 1037, 1345, 1954, 3591.


Aus einer großen Zahl der Erklärungen, die über die Vorgänge bei der
Täglich kommen schwerste Mißhandlungen der Gefangenen durch die  
Gefangennahme und unmittelbar nachher, bis zur Einlieferung in die
Polizisten vor. So werden Männer an den Zaun gestellt und so lange
Kriegsgefangenen-Lager, ergibt sich folgendes Bild:
geschlagen, bis sie blutüberströmt zusammenbrechen usw. Viele Ge-
fangene müssen mit Platzwunden der Haut, Knochenbrüchen (meist
im Gesicht!), Rippenbrüchen, sogar lebensgefährlichen Lungenverlet-  
zungen ins Lazarett. E. V. 32, 98, 1083, 1317, 1358, 1472, 1607,
1656, 1807, 1832, 1847, 1910.


Bei der Gefangennahme, oft noch ehe den Gefangenen die Waffen
Diese Mißhandlungen werden seitens der amerikanischen Soldaten
abgenommen sind, werden ihnen ihre Wertsachen abgenommen vor
und Offiziere geduldet, ja, amerikanische Soldaten filmen sogar, wie  
allem Uhren und Ringe, aber auch Bargeld, Füllhalter und ähnliches.
Kriegsgefangene mit Knüppeln und Riemen geschlagen werden, bis
Haben die Gefangenen Gepäck bei sich, so wird dieses von den ame-
sie zusammenbrechen und mit Wassergüssen wieder zur Besinnung
rikanischen Soldaten durchsucht und Photoapparate und andere Ge-
gebracht werden müssen. E. V. 13, 17, 1472, 1748, 1822, 3528.  
genstände von Wert daraus entnommen. Für die Art, wie dabei ver-
fahren wird, ist bezeichnend, daß am 2.5.1945 einem SS-Sturm-
bannführer sein Trauring mit solcher Gewalt abgerissen wird, daß
sich dabei das Fleisch vom Finger löst. Auch bei Verwundeten wird
keine Ausnahme gemacht. Am 16.4.1945 wird in Meerane ein evan-
gelischer Feldgeistlicher, der sich gegen die Wegnahme seiner Wert-
sachen sträubt, von amerikanischen Soldaten geprügelt. E. V. 1054,
1065, 1102, 1116, 1498, 1539, 1580, 1844, 1954, 2087, 3494,
3834.  


Den Gefangenen werden sämtliche Orden und Ehrenzeichen abge-  
Bei der Aufnahme wird jeder Kriegsgefangene durch die jugoslavi-  
nommen. So reißt ein amerikanischer Offizier im April 1945 einem
schen Camp-Polizisten mit Knüppeln, Peitschen und Fäusten ge-
Major die Kriegsauszeichnungen ab, wirft sie zu Boden und trampelt
schlagen, bis die meisten blutüberströmt sind; dies geschieht in Ge-  
darauf herum. Im Raum München gefangene SS-Angehörige müssen
genwart amerikanischer Offiziere. E. V. 1015, 1142, 1533, 1608,  
die abgetrennten Uniformspiegel essen. E. V. 71, 160, 1011, 1057,  
1656, 1753, 1760, 1784, 1949, 2037, 2195, 2196, 3489, 3591.  
1370, 1654.  


Viele Gefangene, vor allem Angehörige der Waffen-SS, werden bei
Bei der Abnahme der Fingerabdrücke erhalten die Gefangenen Schlä-
der Gefangennahme oder bei der ersten Vernehmung schwer miß-  
ge mit einem Holzhammer auf die Finger. Ferner müssen sie auf ei-
handelt. E. V. 1056, 1116, 1272, 1333, 1478, 1508, 1523, 1684,  
nem Bein stehend, eine halbe Stunde lang wassergefüllte Benzinka-
3548.  
nister halten, deren Griffe angefeilt sind, damit die Hände aufgeris-
sen werden. Bei der geringsten Bewegung gibt es Prügel. E. V. 1533,
1640, 1748, 1985, 1994, 3518.
 
Auch amerikanische Offiziere und Soldaten beteiligen sich an den
Mißhandlungen. So erhalten gefangene Offiziere Fußtritte gegen den
Leib und die Geschlechtsteile, andere werden mit Hundepeitschen
oder mit dem Knauf der Reitpeitsche geschlagen, bis sie blutüber-  
strömt zusammenbrechen. E. V. 83, 1098, 1282, 1311, 1544, 1608,  
1844, 1938.  






64
69






So berichtet ein SS-Obersturmführer, der am 3. oder 4.4.1945 bei
Folgende Disziplinarstrafen werden verhängt:
Paderborn in Gefangenschaft gerät, über seine erste Vernehmung bei
der Kriegsgefangenen-Sammelstelle, daß er seinen Oberkörper ent-
blößen mußte. Er wird mit der Reitpeitsche ins Gesicht und auf den
nackten Oberkörper geschlagen. Ein wartender Militärpolizist drückt
die Glut seiner Zigarette auf der Haut des Oberkörpers aus. Der Ge-
fangene muß halbnackt mit dem Gesicht zur Wand mit einer Mün-
dung einer Pistole im Nacken stehen, während er vernommen wird.
Es wird ihm eine Kette um die Handgelenke gelegt und zusammenge-
dreht, bis er vor Schmerzen zusammenbricht. E. V. 3.


Am 5.4.1945 wird ein schwerverwundeter SS-Mann in die Werra ge-
Essenentzug, stundenlanges Kriechen rückwärts um eine Abfalltonne,
worfen, wieder herausgeholt und an den Haaren 150 m über eine
stundenlanges Stillstehen am schwarzen Brett. Wegen geringfügiger
Wiese geschleift. E. V. 2.  
Verstöße Einzelner werden ganze Zeltgemeinschaften (etwa fünfzig
Mann) bestraft. E. V. 1410.  


Am 2.4.1945 wird in der Rhön ein Gefangener trotz schwerer Ver-
Eine Sonderstellung nimmt das Cage 21 ein, das als Sonderlager für
wundung - Nase und Mund weggerissen - geschlagen und mit Füßen
SS und Nationalsozialisten dient. Hier tut sich der amerikanische
getreten. Als er infolge seiner Verwundung auf Fragen keine Antwort
Cage-Leiter Sergeant Paul Doyle besonders hervor. Täglich schlägt er
geben kann, wird er durch eine Salve zu Boden gestreckt. E. V. 108.  
eine Anzahl von Gefangenen durch Boxhiebe gegen den Magen usw.  
nieder. Häufig werden die Opfer dabei so schwer verletzt, daß sie mit
Schädel-und Rippenbrüchen ins Lazarett eingeliefert werden müssen.  
E. V. 1028, 1141, 1341, 1405, 1476, 1546, 1728, 1810, 1902, 1951,
2004, 2053.  


Am 16.4.1945 werden im Raum Hagen/Westf. zwei weibliche Ange-
Als Doyle eines nachts im betrunkenen Zustand ins Lager kommt,
hörige des Wehrmachtsgefolges, nämlich eine Luftwaffenhelferin und  
schlägt er lange Zeit auf einen SS-Mann, der als Lagerstreife Dienst
eine RAD-Maid, von einem amerikanischen Spähtrupp gefangen und
tut, mit einem Knüppel ein. Als der Mann besinnungslos geworden
dann von den betrunkenen Soldaten vergewaltigt. E. V. 370.  
ist, wird er mit heißem und kaltem Wasser Übergossen, und dann
wieder geschlagen, bis er besinnungslos vom Platze getragen werden
muß. Tagelang darf er dem Arzt nicht vorgestellt werden, bei einer
Besichtigung wird er im Zelt versteckt. Nach acht Tagen kommt er
endlich ins Hospital. Diagnose: Schädelbasisbruch und innere Verlet-  
zungen. E. V. 300.  


Anderen Kriegsgefangenen wird mit Erschießen gedroht, sie müssen
Ein SS-Hauptscharführer wird von Doyle derartig geprügelt, daß er
ein angeblich für sie bestimmtes Grab schaufeln, sich probeweise
an den hierbei erlittenen Verletzungen stirbt. E. V. 33, 47, 1113,
hineinlegen und ähnliches, wobei sie ständig geschlagen werden.  
1655.  
E. V. 35, 1508.  


Am 6.5.1945 wird ein deutscher Polizeigeneral bei Bayrischzell gefan-
Ein anderer SS-Angehöriger wird mit dem Kopf in eine Tonne Wasser
gengenommen. Ein amerikanischer Soldat hält ihm die Pistole an die
getaucht und mit der Peitsche auf das Gesäß geschlagen bis das
Stirn und uriniert ihn von oben bis unten voll. E. V. 106.  
Fleisch in Fetzen herunterhängt. E. V. 267, 1810.  


Mehrere Erklärungen besagen, daß Gefangene auf Panzern im weite-
ren Gefecht mitgeführt wurden oder neben den Panzern herlaufen
mußten. E. V. 173, 486.


Im Raum Düsseldorf muß ein Leutnant am 17.4.1945 auf dem Füh-
rungspanzer liegend den Angriff der amerikanischen Panzerabteilung
gegen vier deutsche Flakbatterien mitfahren. E. V. 518.


Andere Gefangene werden gezwungen, vor den amerikanischen Trup-
b) Einzelfälle:
pen her durch deutsche Minenfelder zu gehen. E. V. 1654.


April 1945 :


Gefangene müssen auf dem Bauch kriechen und dabei mit der Nase
schwere Steine vor sich herrollen. Auch Amputierte müssen diese Be-
handlung mitmachen. E. V. 1410, 1844, 1958, 2024, 2096.
Ein SS-Mann muß sich, nur mit der Hose bekleidet, bäuchlings auf
die frisch geschotterte Lagerstraße legen. Dann wird er mit einem
Stock auf die nackten Fußsohlen geschlagen. E. V. 2058.


65




70


DIE AMERIKANISCHEN KRIEGSGEFANGENENLAGER
IN FRANKREICH.




Mai 1945


Die über die amerikanischen Kriegsgefangenenlager im französisch-
belgischen Raum vorliegenden Erklärungen ergeben ein in den we-
sentlichen Punkten übereinstimmendes Bild über die Zustände in die-
sen Lagern sowohl hinsichtlich der allgemeinen Verhältnisse (Unter-
bringung, Verpflegung) als auch hinsichtlich der Behandlung, der die
Gefangenen dort unterworfen waren. Die Bezeichnungen „Die Hölle
von Marseille", „Die Hölle von Bolbec", „Die Hölle von Attichy", die in
den Berichten immer wiederkehren, sprechen hier eine deutliche
Sprache. In der nachfolgenden Darstellung sind daher diese Lager zu
einer Gruppe zusammengefaßt.


Auch über den Transport der Kriegsgefangenen aus den Auffang-
lagern und Durchgangslagern in Deutschland nach Frankreich liegt
eine große Anzahl von Berichten vor, aus denen sich folgendes er-
gibt:


Die Fahrt dauert etwa drei bis vier Tage. Die Gefangenen sind in
Gefangene müssen sich gegenseitig ohrfeigen und beschimpfen;
Waggons, die für eine Normalbelegung von vierzig Mann vorgesehen
wenn sie sich nicht heftig genug schlagen, werden sie von den
sind, oft mit fünfzig, sechzig und mehr Mann zusammengepfercht.
Camp-Polizisten mit Prügeln bearbeitet. E. V. 43, 1365, 1690, 1949,  
Ein Liegen ist unter diesen Umständen kaum möglich, die Gefange-
2097.  
nen hocken und kauern auf ihrem Gepäck. Die zu Beginn der Fahrt
ausgegebene Verpflegung ist spärlich und besteht in wenigen Feldra-
tionen. Trinkwasser gibt es entweder überhaupt nicht, oder einen
zwanzig I-Kanister pro Waggon, der für die ganze Fahrt ausreichen
soll. Die schmalen, durch Gitter noch verengten Luftschlitze gestat-
ten nur eine spärliche Luftzufuhr, manchmal werden auch sie noch
verschlossen. Besonders in den Sommermonaten herrscht infolge-  
dessen in den überfüllten Waggons eine unerträgliche Hitze und die
Gefangenen leiden Qualen des Durstes. E. V. 263, 1174, 1227, 1412,  
1420, 1489, 1539, 1657, 1713, 3569.  


SS-Angehörige, darunter Amputierte, müssen stundenlang über spit-
zen Schotter kriechen und robben. E. V. 1898, 2004, 2024.


Ein Kriegsgefangener, der von den jugoslavischen Camp-Polizisten
geprügelt wird, erleidet dadurch einen doppelten Kieferbruch. E. V.
1994.


66
Vierzig Gefangene werden von den Jugoslawen mit Peitschenhieben
nackt durch die Lagerstraße getrieben. E. V. 1691.


Ein SS-Angehöriger wird am Oberkörper an zahlreichen Stellen mit
Zigarettenstummeln verbrannt. E. V. 1958.


Ein anderer SS-Mann wird gefesselt und an den Füßen so über einer
Latrine aufgehängt, daß der Kopf in die Öffnung der Latrine hängt.
E. V. 268.


Am 18.4.1945 wird auf einem Transport nach Namur ein Gefangener,
Juni 1945 :
der nach Wasser verlangt und sich dabei zu weit aus dem Wagen
beugt, kurzerhand vom Posten erschossen. E. V. 69.


Bei einem Transport von Trier nach Rennes im April 45 werden Was-
Wegen einer Geringfügigkeit müssen viertausend Kriegsgefangene
ser und K-Rationen von amerikanischem Zugbegleitpersonal nur ge-
einen ganzen Tag in der Sonnenglut stillstehen. E. V. 1844.  
gen Bezahlung geliefert. 20 I Wasser kosten RM 200.-, eine K-Ration.
RM 20.-. E. V. 459.  


Die Wagen sind verschlossen und werden meist während der ganzen
Cage 12 (Camp-Sergeant Hirsch): Eine Gruppe von SS-Führern muß
Fahrt nicht geöffnet, auch nicht, um den Gefangenen zu ermöglichen,  
stundenlang, mit schweren Steinen bepackt, barfuß auf spitzem
ihre Notdurft zu verrichten. Die Exkremente müssen in Konserven-
Schotter exerzieren, bis mehrere Männer zusammenbrechen und
büchsen umständlich zu den Luftschlitzen hinausbefördert oder in-
fortgetragen werden müssen. E. V. 2198, 3555.  
nerhalb des Waggons abgestellt werden. Dabei leiden viele Gefange-
ne an Durchfall. E. V. 1582, 1810.  


Wiederholt kommt es vor, daß Angehörige des Bewachungspersonals
Cage 16: Zwei Beinamputierte werden zusammengebunden und  
unterwegs von Waggon zu Waggon gehen und den Gefangenen,
müssen achtundvierzig Stunden ohne Verpflegung stehen. Sergeant
meist unter Bedrohung mit der Schußwaffe, Uhren und Ringe abneh-
Wertheim erklärt hierzu: „Jetzt haben sie ja zwei Beine!" E. V. 80.  
men. E. V. 1265, 1943.  


Beim Ein- und Ausladen sind die Gefangenen ständigen Mißhandlun-
Cage 22: Kriegsgefangene (Alt-Pg.) müssen Nacht für Nacht die fünf
gen (Fußtritten, Kolbenhieben) durch die Begleitmannschaften aus
Latrinen des Cages säubern, teilweise mit den bloßen Händen. E. V.  
gesetzt. E. V. 1560, 3557.  
80.  


Unter diesen Umständen treten oft Todesfälle unter den Gefangenen
Cage 23: Der amerikanische Camp-Sergeant sticht Gefangene mit
ein.  
Nadeln in den Bauch. E. V. 108.  


Bei einem Transport vom 23. bis 25.4.1945 nach Marseille werden
Ein Gefangener erklärt: „... Hunger und Elend, Mißhandlungen und
aus einem einzigen Waggon siebzehn erstickte oder verdurstete
Beschimpfungen, das war Marseille".  
Kriegsgefangene ausgeladen. E. V. 1434, 1478, 1582, 1596, 1713,
3569.  


Bei einem Transport im März 1945 nach Compiegne waren es zehn
bis fünfzehn Tote und bei einem weiteren Transport erstickten in ei-
nem Waggon sechzig Mann, in einem anderen vierzig Mann. Insge-
samt sind es hundertvierunddreißig Tote bei diesem einzigen Trans-
port. E. V. 1943, 3493.




71


67
MARSEILLE




BOLBEC
(April 1945 bis März 1946)


(Dezember 1944 bis Februar 1946)
I. Allgemeine Verhältnisse.  
I. Allgemeine Verhältnisse.  


a) Unterbringung:  
a) Unterbringung:  


Als Unterkunft dienen Zelte, die in der Regel stark überbelegt sind,  
Die Gefangenen sind in Zelten untergebracht. Die Zelte sind meist
so daß man nur eng zusammengepreßt auf der Seite schlafen kann.  
undicht, so daß bei Regen Wasser im Zelt steht. Fußböden sind nicht
Die Gefangenen liegen, anfangs nur mit einer, später mit zwei De-  
vorhanden, die Gefangenen schlafen auf dem feuchten Lehmboden;
cken versehen, auf dem blanken Fußboden. Auch für Amputierte und  
anfangs nur mit einer, später mit zwei Decken ausgestattet. Das Un-  
andere Versehrte gibt es keine andere Unterkunft. E. V. 1354, 1472,  
terlegen von Pappe ist verboten. Im Winter werden für einen Teil des
1810, 1994, 2063, 3533.  
Lagers Strohsäcke ausgegeben, die aber durch die dauernde Nässe
faulig werden und stinken. Beleuchtung ist nicht vorhanden. Öfen
werden erst ab Weihnachten aufgestellt; auch dann kann nur wenige
Stunden am Tage geheizt werden, da die Brennstoffzuteilung zu ge-
ring ist. E. V. 1064, 1084, 1174, 1726, 1771, 2017, 3560.  


Die Gefangenen, darunter zahlreiche Amputierte, müssen trotz größ-
b) Hygienische Verhältnisse:
ter Hitze täglich bis zu zehn Stunden singend im Kreis marschieren.
E. V. 83, 1655, 1902, 2145.


Bis zur Erledigung der Aufnahmeförmlichkeiten müssen die Gefange-
Die Waschanlagen reichen für die starke Belegung des Lagers nicht
nen mehrere Nächte im Freien zubringen.  
aus. In Cage 3 z. B. stehen für dreitausend Mann nur hundert
Waschschüsseln zur Verfügung, von denen ein Fünftel schadhaft ist.
E. V. 1726.  


Die Zelte sind im Winter ohne Heizungsmöglichkeit, Tische und Sitz-
c) ärztliche Versorgung:
gelegenheiten gibt es nicht. E. V. 1427, 2199.


b) Sanitäre Verhältnisse:  
Zeitweise wird die Aufnahme von Angehörigen des Sonder-Cage 11 -
das für SS und politische Leiter dient - ins Revier untersagt. E. V.
1279.
 
d) Verpflegung:  


Die Wasserversorgung und die Waschanlagen reichen für die große
Die Verpflegung wird allgemein als ungenügend bezeichnet. Sie ist in
Zahl der Gefangenen nicht aus. Tagelang gibt es überhaupt kein
den einzelnen Cages verschieden, in manchen beträgt die tägliche
Wasser, im Sommer können sich die Gefangenen nur etwa zweimal
Kalorienmenge nur 700. Die Folge ist eine starke Gewichtsabnahme
im Monat waschen. E. V. 1015, 1608, 1994, 2063, 2097.  
bei den Gefangenen. E. V. 1347, 1474, 1734.  


In einem Cage stehen für dreitausend Mann neunzig Stahlhelme als
II. Behandlung.  
Waschschüsseln zur Verfügung und zwar nur dreieinhalb Stunden
täglich. Im Cage einundzwanzig und zweiundzwanzig muß die
Waschanlage tagsüber „besichtigungsfähig" sein. Die Gefangenen
dürfen sich daher nur nachts waschen.  


c) Verpflegung:  
a) Allgemein:  


Die Verpflegung wird von den Gefangenen als völlig unzureichend be-  
Bei der Gepäckkontrolle werden den Gefangenen nicht nur sämtliche
zeichnet. Die Gefangenen weisen erhebliche Gewichtsabnahmen auf,
Wertsachen, einschließlich der Eheringe, sondern auch private Beklei-
teilweise magern sie zu Skeletten ab. Viele fallen vor Entkräftung
dung abgenommen. Abgenommenes Geld wird in den Abort gewor-  
um. Bei einer Beschwerde des deutschen Sprechers unter Hinweis  
fen. Von 8 bis 11.30 und von 13 bis 17 Uhr ist der Aufenthalt in den
auf die Genfer Konvention wird ihm geantwortet: „Wir pfeifen auf die
Zelten streng verboten. Auch die Schwerstversehrten und Amputier-
Genfer Konvention."
ten müssen während dieser Zeit bei jedem Wetter ohne Schutz im
Freien stehen. Setzen ist verboten. Der Hinweis auf die Amputierten
wird von dem amerikanischen Sergeanten Goldbach mit den Worten


Es gibt kein Trinkwasser, selbst bei großer Hitze nur morgens drei-
viertel Liter Kaffee.




72


68




beantwortet: „Bindet zwei zusammen, dann haben sie auch zwei Bei-
ne!" Zwei Gefangene, die entgegen dem Verbot bei starkem Regen
unter einem Zelt Schutz suchen, müssen acht Stunden lang auf dem
aufgeweichten und verschlammten Appellplatz hin und herkriechen.
In dem Sonder-Cage 11 werden den Gefangenen die Haare gescho-
ren, die Mütze muß mit dem Schild nach hinter getragen werden. Die
Arbeit der Gefangenen besteht darin, daß sie täglich neun einhalb
Stunden lang Steine klopfen, ohne Werkzeug, nur Stein auf Stein.
Dort müssen sie hocken, sie dürfen sich weder setzen noch knien.
E. V. 1774, 2066, 2027, 3560, 1048, 256, 2164, 1774, 2065, 464,
1099, 1307, 2185, 3560.


IL Behandlung.  
Als Disziplinarstrafen werden verhängt: vierundzwanzig oder
achtundvierzig Stunden Essenentzug, Stillstehen ohne Verpflegung,
zwölf bis zweiundsiebzig Stunden lang. Die dabei Zusammenbrechen-
den müssen von den Nachbarn festgehalten werden. Stundenlanges
Robben über aufgeweichten Boden, auch für Versehrte. Kollektivstra-
fen gegen Zeltgemeinschaften werden wegen geringfügigster Verstö-
ße Einzelner ausgesprochen, meist Essenentzug auf ein bis zwei
Tage. E. V. 1651, 1774, 1998, 2164.  


Mißhandlungen von Gefangenen durch amerikanische Soldaten mit
Knüppeln und Fußtritten sind häufig. Besonders tut sich hier der
Cage Leiter von Cage 11, Goldbach, hervor, der die Gefangenen re-
gelmäßig mit Stockschlägen mißhandelt. E. V. 1054, 1219, 1274,
1932, 1981, 2072, 1026, 1680, 1948, 2189.




a) Allgemein:


Die Camp-Polizei besteht aus Jugoslaven, die mit Holzknüppeln und
b) Einzelfälle:
geflochtenen Lederpeitschen ausgestattet sind. Von diesen machen
sie den Gefangenen gegenüber ausgiebig Gebrauch. Geringste Ver-
stöße, wie z. B. unmilitärische Haltung bei der Anrede durch einen
Polizisten, genügen, um mit entblößtem Oberkörper ausgepeitscht zu
werden. E. V. 1037, 1345, 1954, 3591.


Täglich kommen schwerste Mißhandlungen der Gefangenen durch die
April 1945: Gefangene müssen bei Regen und Kälte stundenlang
Polizisten vor. So werden Männer an den Zaun gestellt und so lange
nackt im Freien stehen. E. V. 1272.  
geschlagen, bis sie blutüberströmt zusammenbrechen usw. Viele Ge-
 
fangene müssen mit Platzwunden der Haut, Knochenbrüchen (meist
Juni/Juli 1945: Drei Gefangene müssen nackt eine ganze Nacht hin
im Gesicht!), Rippenbrüchen, sogar lebensgefährlichen Lungenverlet-
durch auf einem 2 m hohen Baumstumpf sitzen. E. V. 461, 1845.  
zungen ins Lazarett. E. V. 32, 98, 1083, 1317, 1358, 1472, 1607,
1656, 1807, 1832, 1847, 1910.  


Diese Mißhandlungen werden seitens der amerikanischen Soldaten
Juni/Juli 1945: Gefangene müssen sich nackt ausziehen und auf der  
und Offiziere geduldet, ja, amerikanische Soldaten filmen sogar, wie
mit scharfem Schotter bedeckten Lagerstraße hin und herlaufen.
Kriegsgefangene mit Knüppeln und Riemen geschlagen werden, bis
E. V. 1774.  
sie zusammenbrechen und mit Wassergüssen wieder zur Besinnung
gebracht werden müssen. E. V. 13, 17, 1472, 1748, 1822, 3528.  


Bei der Aufnahme wird jeder Kriegsgefangene durch die jugoslavi-
30. Juli 1945: Neuhinzugekommene Offiziere müssen eine ganze
schen Camp-Polizisten mit Knüppeln, Peitschen und Fäusten ge-
Nacht im „Stillgestanden" stehen. E. V. 2041.  
schlagen, bis die meisten blutüberströmt sind; dies geschieht in Ge-
genwart amerikanischer Offiziere. E. V. 1015, 1142, 1533, 1608,
1656, 1753, 1760, 1784, 1949, 2037, 2195, 2196, 3489, 3591.  


Bei der Abnahme der Fingerabdrücke erhalten die Gefangenen Schlä-
September 1945: Zwei Gefangene, darunter ein evangelischer Pfar-
ge mit einem Holzhammer auf die Finger. Ferner müssen sie auf ei-
rer, die sich bei Vertretern des Internationalen Roten Kreuzes über
nem Bein stehend, eine halbe Stunde lang wassergefüllte Benzinka-
die Zustände im Lager beschweren, müssen zur Strafe vierzehn Tage
nister halten, deren Griffe angefeilt sind, damit die Hände aufgeris-
und Nächte lang, davon die ersten zwei Tage und eine Nacht ohne
sen werden. Bei der geringsten Bewegung gibt es Prügel. E. V. 1533,
Verpflegung, große Gruben ausheben, nur mit einer Kreuzhacke und
1640, 1748, 1985, 1994, 3518.  
Konservenbüchse als Werkzeug. E. V. 1487, 1906, 2185, 3560.  


Auch amerikanische Offiziere und Soldaten beteiligen sich an den
Mißhandlungen. So erhalten gefangene Offiziere Fußtritte gegen den
Leib und die Geschlechtsteile, andere werden mit Hundepeitschen
oder mit dem Knauf der Reitpeitsche geschlagen, bis sie blutüber-
strömt zusammenbrechen. E. V. 83, 1098, 1282, 1311, 1544, 1608,
1844, 1938.




73


69




Oktober 1945: Hundertvierzehn kriegsgefangene Offiziere müssen
auf allen Vieren kriechend Papier aufsammeln, wobei sie von einem
amerikanischen Sergeanten mit Stockschlägen angetrieben werden.
E. V. 1911.


Folgende Disziplinarstrafen werden verhängt:  
Oktober 1945: Rückenmarkverletzter Kriegsgefangener muß mit ei-
ner Konservenbüchse ein 2 cbm großes Loch ausheben und wieder
zuschütten, bis er zusammenbricht. E. V. 1374, 2027.


Essenentzug, stundenlanges Kriechen rückwärts um eine Abfalltonne,
März 1946: In Cage 6 mißhandelt amerikanischer Sergeant Kriegsge-
stundenlanges Stillstehen am schwarzen Brett. Wegen geringfügiger
fangenen mit Stockschlägen. E. V. 1474.  
Verstöße Einzelner werden ganze Zeltgemeinschaften (etwa fünfzig
Mann) bestraft. E. V. 1410.  


Eine Sonderstellung nimmt das Cage 21 ein, das als Sonderlager für
SS und Nationalsozialisten dient. Hier tut sich der amerikanische
Cage-Leiter Sergeant Paul Doyle besonders hervor. Täglich schlägt er
eine Anzahl von Gefangenen durch Boxhiebe gegen den Magen usw.
nieder. Häufig werden die Opfer dabei so schwer verletzt, daß sie mit
Schädel-und Rippenbrüchen ins Lazarett eingeliefert werden müssen.
E. V. 1028, 1141, 1341, 1405, 1476, 1546, 1728, 1810, 1902, 1951,
2004, 2053.


Als Doyle eines nachts im betrunkenen Zustand ins Lager kommt,
schlägt er lange Zeit auf einen SS-Mann, der als Lagerstreife Dienst
tut, mit einem Knüppel ein. Als der Mann besinnungslos geworden
ist, wird er mit heißem und kaltem Wasser Übergossen, und dann
wieder geschlagen, bis er besinnungslos vom Platze getragen werden
muß. Tagelang darf er dem Arzt nicht vorgestellt werden, bei einer
Besichtigung wird er im Zelt versteckt. Nach acht Tagen kommt er
endlich ins Hospital. Diagnose: Schädelbasisbruch und innere Verlet-
zungen. E. V. 300.


Ein SS-Hauptscharführer wird von Doyle derartig geprügelt, daß er
ATTICH Y
an den hierbei erlittenen Verletzungen stirbt. E. V. 33, 47, 1113,
(März 1945 - März 1946)
1655.


Ein anderer SS-Angehöriger wird mit dem Kopf in eine Tonne Wasser
I. Allgemeine Verhältnisse.  
getaucht und mit der Peitsche auf das Gesäß geschlagen bis das
Fleisch in Fetzen herunterhängt. E. V. 267, 1810.  


a) Unterbringung:


Als Unterkunft dienen Zelte ohne Fußboden. Der Erdboden ist nur mit
einer dünnen Schicht feuchten und faulen Strohs bedeckt. Die Zelte
sind überbelegt; auf den Mann treffen nur etwa 38 cm Raum, so daß
die Gefangenen nur auf der Seite liegend, dicht aneinandergepreßt,
schlafen können. Die Überbelegung ist so groß, daß die Gefangenen
teilweise im Freien schlafen müssen, weil nicht alle mehr in den Zel-
ten Platz haben. Es gibt keinerlei Beleuchtung, auch nicht im Winter
und keinerlei Tische oder Sitzgelegenheit. Ihre Selbstanfertigung ist
verboten. Öfen werden erst ab Dezember 1945 aufgestellt, die Zutei-
lung an Brennholz ist jedoch so gering, daß nur etwa zwei Stunden
am Tage geheizt werden kann. Infolge der Kälte und der ständigen
Nässe - in den Wintermonaten steht das ganze Lager bis knöcheltief
im Schlamm - treten schwere Frostschäden bei einem großen Teil
der Gefangenen ein. E. V. 1014, 1335, 1463, 1682, 1694, 1884,
3495, 3540.


b) Einzelfälle:  
b) Hygienische Verhältnisse:  


April 1945 :
Die Wasserversorgung reicht bei der starken Belegung des Lagers
nicht aus. Monatelang gibt es Wasser nur Nachts; im Sommer 1945  
wird zwei Wochen lang die Körperwäsche überhaupt verboten. Wä-
sche waschen ist naturgemäß noch weniger möglich. In einem Cage
steht im Sommer 1945 für 5000 Mann nur eine einzige Wasserstelle
zur Verfügung, die täglich nur zwei Stunden benützt werden darf. Die
Latrinen sind, auch


Gefangene müssen auf dem Bauch kriechen und dabei mit der Nase
schwere Steine vor sich herrollen. Auch Amputierte müssen diese Be-
handlung mitmachen. E. V. 1410, 1844, 1958, 2024, 2096.


Ein SS-Mann muß sich, nur mit der Hose bekleidet, bäuchlings auf
die frisch geschotterte Lagerstraße legen. Dann wird er mit einem
Stock auf die nackten Fußsohlen geschlagen. E. V. 2058.


74




70


im Winter, ohne Dach, von den Zelten 300 bis 400 Meter entfernt
und nur durch langes Waten durch tiefen Schlamm zu erreichen.
E. V. 58, 1483 1694, 3556, 1813, 3495.


c) Ärztliche Versorgung:


Mai 1945
Die ärztliche Versorgung wird als ungenügend bezeichnet. Das Revier
ist in einem Zelt untergebracht, in dem wegen Mangel an Heizmateri-
al eine Temperatur von unter 0 Grad herrscht. Für Frostschäden gibt
es wochenlang keine Frostsalbe. E. V. 1483, 1694.


d) Verpflegung:


Wochenlang gibt es nur 600 bis 800 Kalorien täglich. Bei den Gefan-
genen zeigt sich Unterernährung in schlimmster Form. Das durch-
schnittliche Untergewicht beträgt 25-30%. Viele Gefangene leiden
unter dauernden Schwächeanfällen, Kreislaufstörungen etc. Der all-
gemeine Hunger ist so groß, daß im Sommer 1945 durch Lagerbefehl
der Genuß von Gras, Regenwürmern, Engerlingen und Zahnpasta
verboten werden muß.


Gefangene müssen sich gegenseitig ohrfeigen und beschimpfen;
Ein ehemaliger KZ-Häftling erklärt Unterkunft und Verpflegung im
wenn sie sich nicht heftig genug schlagen, werden sie von den
deutschen KZ für besser als in Attichy. E. V. 64, 1006, 1335, 1385,  
Camp-Polizisten mit Prügeln bearbeitet. E. V. 43, 1365, 1690, 1949,  
1459, 1700, 2015, 3596.  
2097.  


SS-Angehörige, darunter Amputierte, müssen stundenlang über spit-
II. Behandlung.  
zen Schotter kriechen und robben. E. V. 1898, 2004, 2024.  


Ein Kriegsgefangener, der von den jugoslavischen Camp-Polizisten
a) Allgemein:
geprügelt wird, erleidet dadurch einen doppelten Kieferbruch. E. V.
1994.


Vierzig Gefangene werden von den Jugoslawen mit Peitschenhieben
Bereits auf dem Marsch vom Bahnhof zum Lager werden die Gefan-
nackt durch die Lagerstraße getrieben. E. V. 1691.  
genen von den amerikanischen Wachmannschaften mit Stöcken ge-
schlagen und mit Fußtritten und Faustschlägen mißhandelt. Uhren
und Ringe werden ihnen mit Gewalt abgenommen. E. V. 1248, 1419,
1471, 1532, 1640, 1705, 1945.
 
Bei der Ankunft im Lager erfolgt eine „Filzung", d. h. Gepäckrevision,
bei der den Gefangenen Privateigentum, wie Wäsche und Schuhe ab-
genommen wird; außerdem alle noch vorhandenen Wertgegenstän-
de. Amerikanische farbige Soldaten tragen Halsbänder, die aus abge-
nommenen Eheringen gefertigt sind. E. V. 1024, 1284, 1319, 1369,
1474, 2026.
 
Die Zelte dürfen von 8 bis 11 und von 13 bis 16 Uhr auch bei glühen-
der Hitze oder schlechtem Wetter nicht betreten werden. Auch Am-
putierte müssen sich während dieser Zeit im Freien aufhalten. Wäh-
rend der schlechten Jahreszeit kann die durchnäßte Kleidung nicht
getrocknet werden, so daß infolgedessen im Winter Erfrierungen an
der Tagesordnung sind. E. V. 1063, 1069, 1397, 1884.  


Ein SS-Angehöriger wird am Oberkörper an zahlreichen Stellen mit
Zigarettenstummeln verbrannt. E. V. 1958.


Ein anderer SS-Mann wird gefesselt und an den Füßen so über einer
Latrine aufgehängt, daß der Kopf in die Öffnung der Latrine hängt.
E. V. 268.


Juni 1945 :
75


Wegen einer Geringfügigkeit müssen viertausend Kriegsgefangene
einen ganzen Tag in der Sonnenglut stillstehen. E. V. 1844.


Cage 12 (Camp-Sergeant Hirsch): Eine Gruppe von SS-Führern muß
stundenlang, mit schweren Steinen bepackt, barfuß auf spitzem
Schotter exerzieren, bis mehrere Männer zusammenbrechen und
fortgetragen werden müssen. E. V. 2198, 3555.


Cage 16: Zwei Beinamputierte werden zusammengebunden und  
Trotz des schlechten Ernährungszustandes wird von den entkräfteten
müssen achtundvierzig Stunden ohne Verpflegung stehen. Sergeant
Gefangenen schwere Arbeit gefordert; hierbei werden sie von den
Wertheim erklärt hierzu: „Jetzt haben sie ja zwei Beine!" E. V. 80.  
Bewachungsmannschaften mit Stöcken angetrieben. Auch sonst wer-
den Gefangene wiederholt von amerikanischen Offizieren und Solda-
ten geschlagen. E. V. 1253, 1463, 1477, 1850, 1920, 1996.  


Cage 22: Kriegsgefangene (Alt-Pg.) müssen Nacht für Nacht die fünf
b) Einzelfälle:  
Latrinen des Cages säubern, teilweise mit den bloßen Händen. E. V.
80.


Cage 23: Der amerikanische Camp-Sergeant sticht Gefangene mit  
Am 18.5.1945 müssen kriegsgefangene Offiziere, nachdem ihnen ein
Nadeln in den Bauch. E. V. 108.  
Vortrag über deutsche KZ gehalten worden ist, den sie im „Stillge-
standen" anhören müssen, unter dem Kommando von ehemaligen
KZ-Häftlingen und unter Aufsicht amerikanischer Offiziere drei Stun-
den bis zur völligen Erschöpfung exerzieren, stundenlang Achtungs-
marsch ausführen, über den durch Gewitterregen völlig verschlamm-
ten Platz kriechen usw. Auch Versehrte mit Verbänden müssen daran
teilnehmen. In Auswirkung dieses Vorfalls erhängt sich ein Offizier.  
E. V. 1684, 2153.  


Ein Gefangener erklärt: „... Hunger und Elend, Mißhandlungen und
September 1945:  
Beschimpfungen, das war Marseille".


Ein amerikanischer Offizier treibt die Gefangenen, darunter deutsche
Offiziere, mit Schlägen und Schimpfworten, wie „Hitlerschwein, Na-
zischwein" zur Arbeit an. E. V. 2077.


Ein Gefangener erklärt: ... Selbstmorde und Verzweiflung, Krankheit
und Hunger, Frost und Schnee, Schlamm bis an die Knie, einstürzen-
de offene Abortgruben waren meine Erlebnisse in der „Hölle von At-
tichy".


71




FOUCARVILLE


BOLBEC
(April 1945 bis März 1946)


I. Allgemeine Verhältnisse.


a) Unterbringung:
(April 1945 bis November 1945)  


Die Gefangenen sind in Zelten untergebracht. Die Zelte sind meist
Allgemeine Verhältnisse.
undicht, so daß bei Regen Wasser im Zelt steht. Fußböden sind nicht
 
vorhanden, die Gefangenen schlafen auf dem feuchten Lehmboden;
Auch hier sind die Gefangenen in Zelten untergebracht. Da die Zelte  
anfangs nur mit einer, später mit zwei Decken ausgestattet. Das Un-
undicht sind, läuft dauernd der Regen in den Innenraum. Die Gefan-
terlegen von Pappe ist verboten. Im Winter werden für einen Teil des
genen schlafen auf der blanken, feuchten Erde, höchstens mit alter
Lagers Strohsäcke ausgegeben, die aber durch die dauernde Nässe
Pappe als Unterlage. Der Zeltraum ist so eng belegt, daß für jeden
faulig werden und stinken. Beleuchtung ist nicht vorhanden. Öfen
Mann etwa nur 40-45 cm Raum zum Liegen bleiben. Die Wasserver-
werden erst ab Weihnachten aufgestellt; auch dann kann nur wenige
sorgung, insbesondere die Wascheinrichtungen, reichen für die tau-  
Stunden am Tage geheizt werden, da die Brennstoffzuteilung zu ge-  
sende von Gefangenen nicht aus.  
ring ist. E. V. 1064, 1084, 1174, 1726, 1771, 2017, 3560.  


b) Hygienische Verhältnisse:
Die Verpflegung wird als unzureichend bezeichnet. E. V. 1014, 1065,
1384, 1397, 1463.


Die Waschanlagen reichen für die starke Belegung des Lagers nicht
aus. In Cage 3 z. B. stehen für dreitausend Mann nur hundert
Waschschüsseln zur Verfügung, von denen ein Fünftel schadhaft ist.
E. V. 1726.


c) ärztliche Versorgung:


Zeitweise wird die Aufnahme von Angehörigen des Sonder-Cage 11 -
76
das für SS und politische Leiter dient - ins Revier untersagt. E. V.
1279.


d) Verpflegung:


Die Verpflegung wird allgemein als ungenügend bezeichnet. Sie ist in
den einzelnen Cages verschieden, in manchen beträgt die tägliche
Kalorienmenge nur 700. Die Folge ist eine starke Gewichtsabnahme
bei den Gefangenen. E. V. 1347, 1474, 1734.


II. Behandlung.  
II. Behandlung.  


a) Allgemein:


Bei der Gepäckkontrolle werden den Gefangenen nicht nur sämtliche
Wertsachen, einschließlich der Eheringe, sondern auch private Beklei-
dung abgenommen. Abgenommenes Geld wird in den Abort gewor-
fen. Von 8 bis 11.30 und von 13 bis 17 Uhr ist der Aufenthalt in den
Zelten streng verboten. Auch die Schwerstversehrten und Amputier-
ten müssen während dieser Zeit bei jedem Wetter ohne Schutz im
Freien stehen. Setzen ist verboten. Der Hinweis auf die Amputierten
wird von dem amerikanischen Sergeanten Goldbach mit den Worten


Der etwa 7 km lange Weg vom Bahnhof zum Lager muß im Ge-
schwindmarsch zurückgelegt werden. Dabei werden die Gefangenen,
die mit ihrem Gepäck dahinkeuchen, von den Wachmannschaften mit
Stockschlägen und Kolbenhieben angetrieben. Auch für Schwerver-
sehrte und Beinamputierte wird keine Ausnahme gemacht, ebenso-
wenig wie für Alte und Entkräftete. Bei einem Transport am
26.4.1945 sterben mehrere Gefangene aus Erschöpfung infolge der
Strapazen dieses Gepäckmarsches. E. V. 1365, 1446, 1585.


Im Lager wird den Gefangenen bei immer neuen Filzungen privates
Eigentum weggenommen, ebenso die eben empfangene und bezahlte
Marketenderware. Nicht einmal die Eßlöffel werden belassen, so daß
die Gefangenen sich nur mit Holz oder Blech notdürftig Ersatz schaf-
fen können. E. V. 1116, 1463, 1682, 2071.


72
Wiederholt schießen die Wachen grundlos in das Lager hinein, wo-
durch es Verletzte gibt. E. V. 1355.


Das, wodurch sich Foucarville vor anderen Lagern auszeichnet, ist die
Arresteinrichtung, bei den Gefangenen „Sing-Sing" genannt. Sie be-
steht aus 35-38 senkrechten Wellblechtonnen von 3 m Höhe und
2,50 m Durchmesser, die etwa 50 bis 60 cm in den Erdboden einge-
lassen sind. Oben sind sie mit einem Gitter abgeschlossen. In diesen
Tonnen verbüßen die Gefangenen Arreststrafen von in der Regel zehn
bis dreißig Tagen. Nur einmal täglich werden sie herausgelassen.
Nachts erhalten sie eine Decke, eine Zeltbahn und einige Zeltstöcke,
um sich ein Einmann-Zelt bauen zu können, tagsüber sind sie völlig
schutzlos der Witterung preisgegeben. Sie dürfen nicht sprechen,
sich weder setzen, noch legen. Keine Möglichkeit, sich zu waschen.
Verschiedentlich wird die Haft durch besondere Anordnungen ver-
schärft, wie übergießen mit Eimern kalten Wassers, oder stundenlan-
ges lautes Rufen der Inhaftierten: „Ich bin ein Schwein" usw.
Die Verpflegung beträgt ein halbes Brot und Wasser am Tage. Am 15.
Tag drei warme Mahlzeiten. Die meisten Arrestanten müssen nach
etwa zehn Tagen erschöpft ins Lazarett eingewiesen werden. Wieder-
holt werden völlig entkräftete Insassen, bis zur Unkenntlichkeit abge-
magert, auf Bahren fortgetragen. Der nicht verbüßte Strafrest muß
nach der Entlassung aus dem Hospital abgesessen werden. Dieser
Strafvollzug wird auch gegen Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren
angewandt. Ein jugendlicher Arrestant, der gegen das Sprechverbot
verstößt, muß einen mit Kot gefüllten Notdurft-Kübel mit den Händen
ausleeren. Ein anderer wird im Büro des Camp-Sergeanten Beer-
mann bis zur Unkenntlichkeit zusammengeschlagen und, nur mit
Hemd und Hose bekleidet, in die Tonne zurückgeschafft. Dort wird er
mit Handschellen gefesselt und an einen Pfahl angekettet. E. V. 487,
1334, 1653, 2039, 487.




beantwortet: „Bindet zwei zusammen, dann haben sie auch zwei Bei-
ne!" Zwei Gefangene, die entgegen dem Verbot bei starkem Regen
unter einem Zelt Schutz suchen, müssen acht Stunden lang auf dem
aufgeweichten und verschlammten Appellplatz hin und herkriechen.
In dem Sonder-Cage 11 werden den Gefangenen die Haare gescho-
ren, die Mütze muß mit dem Schild nach hinter getragen werden. Die
Arbeit der Gefangenen besteht darin, daß sie täglich neun einhalb
Stunden lang Steine klopfen, ohne Werkzeug, nur Stein auf Stein.
Dort müssen sie hocken, sie dürfen sich weder setzen noch knien.
E. V. 1774, 2066, 2027, 3560, 1048, 256, 2164, 1774, 2065, 464,
1099, 1307, 2185, 3560.
Als Disziplinarstrafen werden verhängt: vierundzwanzig oder
achtundvierzig Stunden Essenentzug, Stillstehen ohne Verpflegung,
zwölf bis zweiundsiebzig Stunden lang. Die dabei Zusammenbrechen-
den müssen von den Nachbarn festgehalten werden. Stundenlanges
Robben über aufgeweichten Boden, auch für Versehrte. Kollektivstra-
fen gegen Zeltgemeinschaften werden wegen geringfügigster Verstö-
ße Einzelner ausgesprochen, meist Essenentzug auf ein bis zwei
Tage. E. V. 1651, 1774, 1998, 2164.
Mißhandlungen von Gefangenen durch amerikanische Soldaten mit
Knüppeln und Fußtritten sind häufig. Besonders tut sich hier der
Cage Leiter von Cage 11, Goldbach, hervor, der die Gefangenen re-
gelmäßig mit Stockschlägen mißhandelt. E. V. 1054, 1219, 1274,
1932, 1981, 2072, 1026, 1680, 1948, 2189.


77




b) Einzelfälle:


April 1945: Gefangene müssen bei Regen und Kälte stundenlang
VOVES BEI CHARTRES.
nackt im Freien stehen. E. V. 1272.
(April 1945 bis September 1945)


Juni/Juli 1945: Drei Gefangene müssen nackt eine ganze Nacht hin
Die Gefangenen sind in Zelten untergebracht, wo sie auf der blanken
durch auf einem 2 m hohen Baumstumpf sitzen. E. V. 461, 1845.  
Erde schlafen. Wegen unzureichender Ernährung tritt eine allgemeine
Entkräftung der Gefangenen ein. Täglich sterben sechs bis acht
Kriegsgefangene im Hospital an Entkräftung. E. V. 1359, 1463.  


Juni/Juli 1945: Gefangene müssen sich nackt ausziehen und auf der
Auf dem Marsch vom Bahnhof zum Lager werden Versehrte, die das
mit scharfem Schotter bedeckten Lagerstraße hin und herlaufen.  
schnelle Tempo nicht halten können, geschlagen, einer wird sogar
E. V. 1774.  
angeschossen (Schulterschuß). E. V. 1448.  


30. Juli 1945: Neuhinzugekommene Offiziere müssen eine ganze
Im Lager wird alle nicht angezogene Bekleidung den Gefangenen ab-
Nacht im „Stillgestanden" stehen. E. V. 2041.  
genommen und verbrannt. Wiederholt werden, während die Gefan-
genen auf dem Appellplatz angetreten sind, Zelte und Gepäck von
amerikanischen Soldaten durchsucht. Nach der Durchsuchung fehlen
Uhren, Geld, Wertsachen usw. E. V. 1463, 1565.  


September 1945: Zwei Gefangene, darunter ein evangelischer Pfar-
Das Aufsuchen der Latrine ist nachts lebensgefährlich, da die Posten
rer, die sich bei Vertretern des Internationalen Roten Kreuzes über
in das Lagerschießen. E. V. 1440.  
die Zustände im Lager beschweren, müssen zur Strafe vierzehn Tage
und Nächte lang, davon die ersten zwei Tage und eine Nacht ohne
Verpflegung, große Gruben ausheben, nur mit einer Kreuzhacke und
Konservenbüchse als Werkzeug. E. V. 1487, 1906, 2185, 3560.  


8.5.1945: Gefangene Offiziere müssen vor der Vernehmungsbaracke
drei bis vier Stunden stillstehen. Bei der Vernehmung durch einen
amerikanischen Sergeanten wird ein Gefangener durch diesen und
drei amerikanische Soldaten mit Lederriemen mißhandelt. Der Ge-
fangene muß dabei im Kreis laufen und schreien: „Ich bin ein Nazi-
Schwein."
Ein gefangener Offizier, der mit dreißig Tagen Arrest bestraft wird,
wird in eine Zelle von 2,20 mal 1 m gesperrt, deren Fußboden halb
Beton, halb Erdboden ist. Erst nach zehn Tagen bekommt er eine De-
cke. Drei Tage erhält er nichts zu essen, vom vierten Tage ab täglich
200 g Brot und Wasser, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, an
denen er nichts erhält. Vom 12. Tage ab alle vier Tage eine warme
Mahlzeit. Nach Verbüßung der Strafe ist der Gefangene bis zum Ske-
lett abgemagert. E. V. 3559.


 
11.6.1945: Fünf SS-Angehörige werden auf dem Marsch vom Lager
73
zum Bahnhof mit Stöcken geschlagen und mit Fußtritten und Faust-
 
schlägen bedacht. Mitten in der Stadt Chartres müssen sie unter
Schlägen laut rufen: „Ich bin ein Nazischwein", so daß sich die fran-
zösische Bevölkerung über diese Behandlung von Kriegsgefangenen
empört. E. V. 1884, 3492.




Oktober 1945: Hundertvierzehn kriegsgefangene Offiziere müssen
auf allen Vieren kriechend Papier aufsammeln, wobei sie von einem
amerikanischen Sergeanten mit Stockschlägen angetrieben werden.
E. V. 1911.


Oktober 1945: Rückenmarkverletzter Kriegsgefangener muß mit ei-
78
ner Konservenbüchse ein 2 cbm großes Loch ausheben und wieder
zuschütten, bis er zusammenbricht. E. V. 1374, 2027.


März 1946: In Cage 6 mißhandelt amerikanischer Sergeant Kriegsge-
fangenen mit Stockschlägen. E. V. 1474.




CHERBOURG


ATTICH Y
Die Gefangenen liegen in Zelten auf dem blanken Erdboden. Das Un-
(März 1945 - März 1946)
terlegen von Pappe ist verboten. Zeitweise haben zwei Mann zusam-  
men nur eine Decke. Auch für Verwundete mit noch offenen Wunden
gibt es keine andere Unterbringung. Neuankömmlinge erhalten leere
Zelte angewiesen, in denen der Schlamm fußhoch steht, so daß sie
erst Sand und Kies aufschütten müssen, um sie notdürftig bewohn-
bar zu machen. E. V. 1705, 1726, 3502, 3508.


I. Allgemeine Verhältnisse.  
Die Verpflegung wird als unzureichend bezeichnet; starke Gewichts-
abnahme tritt bei den Gefangenen ein. E. V. 2065, 3502.  


a) Unterbringung:
Auf dem Marsch vom Bahnhof zum Lager werden den Gefangenen
Wertsachen und Gepäckstücke durch die Wachmannschaften abge-
nommen. Auch werden die Gefangenen mit Kolbenschlägen und Fuß-
tritten angetrieben. E. V. 1307, 1407, 1726, 2062.


Als Unterkunft dienen Zelte ohne Fußboden. Der Erdboden ist nur mit
Die Wachtposten schießen grundlos ins Lager. Wer sich nachts länger
einer dünnen Schicht feuchten und faulen Strohs bedeckt. Die Zelte
als zehn Sekunden auf der Latrine aufhält, wird beschossen. Inner-  
sind überbelegt; auf den Mann treffen nur etwa 38 cm Raum, so daß
halb von zehn Tagen werden drei Gefangene im Lager angeschossen,  
die Gefangenen nur auf der Seite liegend, dicht aneinandergepreßt,  
darunter ein kriegsgefangener Offizier, der auf dem vorgeschriebenen
schlafen können. Die Überbelegung ist so groß, daß die Gefangenen
Weg die Latrine aufsuchen wollte. E. V. 1463, 3495, 3508.  
teilweise im Freien schlafen müssen, weil nicht alle mehr in den Zel-  
ten Platz haben. Es gibt keinerlei Beleuchtung, auch nicht im Winter
und keinerlei Tische oder Sitzgelegenheit. Ihre Selbstanfertigung ist
verboten. Öfen werden erst ab Dezember 1945 aufgestellt, die Zutei-
lung an Brennholz ist jedoch so gering, daß nur etwa zwei Stunden
am Tage geheizt werden kann. Infolge der Kälte und der ständigen
Nässe - in den Wintermonaten steht das ganze Lager bis knöcheltief
im Schlamm - treten schwere Frostschäden bei einem großen Teil
der Gefangenen ein. E. V. 1014, 1335, 1463, 1682, 1694, 1884,
3495, 3540.  


b) Hygienische Verhältnisse:
Zwei SS-Angehörige werden ins Lager eingeliefert, denen die SS-
Runen mit Blausäure auf die Stirn eingebrannt sind. E. V. 516, Febru-
ar/März 1945.
 
Ein Kriegsgefangener wird durch Wachposten an den Zaun gerufen
und dann aus unmittelbarer Nähe zusammengeschossen. E. V. 1023,
Juni 1945.


Die Wasserversorgung reicht bei der starken Belegung des Lagers
nicht aus. Monatelang gibt es Wasser nur Nachts; im Sommer 1945
wird zwei Wochen lang die Körperwäsche überhaupt verboten. Wä-
sche waschen ist naturgemäß noch weniger möglich. In einem Cage
steht im Sommer 1945 für 5000 Mann nur eine einzige Wasserstelle
zur Verfügung, die täglich nur zwei Stunden benützt werden darf. Die
Latrinen sind, auch




STEN AY


74
(Sommer 1945 bis Februar 1946)


Die Gefangenen sind meist in Zelten untergebracht, wo sie auf feuch-
tem fauligen Stroh liegen. Die Zelte sind stark überbelegt, so daß die
Männer nachts nur auf der Seite liegen können. Die gefangenen Offi-
ziere sind in einem Kasernenraum ohne Tisch und ohne Sitzgelegen-
heit




im Winter, ohne Dach, von den Zelten 300 bis 400 Meter entfernt
und nur durch langes Waten durch tiefen Schlamm zu erreichen.
E. V. 58, 1483 1694, 3556, 1813, 3495.


c) Ärztliche Versorgung:
79


Die ärztliche Versorgung wird als ungenügend bezeichnet. Das Revier
ist in einem Zelt untergebracht, in dem wegen Mangel an Heizmateri-
al eine Temperatur von unter 0 Grad herrscht. Für Frostschäden gibt
es wochenlang keine Frostsalbe. E. V. 1483, 1694.


d) Verpflegung:


Wochenlang gibt es nur 600 bis 800 Kalorien täglich. Bei den Gefan-  
zusammengedrängt, wobei pro Mann nur etwa 43 cm Schlafraum-  
genen zeigt sich Unterernährung in schlimmster Form. Das durch-
breite entfallen. E. V. 1802.  
schnittliche Untergewicht beträgt 25-30%. Viele Gefangene leiden
unter dauernden Schwächeanfällen, Kreislaufstörungen etc. Der all-
gemeine Hunger ist so groß, daß im Sommer 1945 durch Lagerbefehl
der Genuß von Gras, Regenwürmern, Engerlingen und Zahnpasta
verboten werden muß.  


Ein ehemaliger KZ-Häftling erklärt Unterkunft und Verpflegung im
Im Lager B liegen die Gefangenen in Steinbaracken auf dem Stein-  
deutschen KZ für besser als in Attichy. E. V. 64, 1006, 1335, 1385,
fußboden.  
1459, 1700, 2015, 3596.  


II. Behandlung.  
Das Lager ist so überfüllt, daß nicht nur Außenflur und Treppenauf-
gänge wochenlang als Schlafstätte dienen, sondern daß Gefangene in
Türnischen, in Abortanlagen, ja sogar - selbst bei Schneefall - im
Freien auf Holzstapeln nächtigen müssen. Ein Teil des Lagers ist mit
Öfen ausgestattet, die Zuteilung von Brennholz ist jedoch so gering,
daß es nur für wenige Stunden reicht. Die anderen Unterkünfte wer-
den vor dem Besuch eines Vertreters des Internationalen Roten
Kreuzes mit Öfen versehen, die nach dem Besuch, ohne je gebrannt
zu haben, sofort wieder entfernt werden. E. V. 1554.  


a) Allgemein:
Jeder Gefangene darf nur ein Paar Schuhe und ein Paar Socken besit-
zen. Wechsel der Fußbekleidung ist daher nicht möglich. Dabei ist der
Schlamm im Lager 15 cm tief und müssen sich die Gefangenen mor-
gens und abends je zwei Stunden lang im Freien aufhalten. E. V.
1459.


Bereits auf dem Marsch vom Bahnhof zum Lager werden die Gefan-  
Der amerikanische Camp-Sergeant des N-Lagers schlägt wiederholt
genen von den amerikanischen Wachmannschaften mit Stöcken ge-  
Gefangenen ins Gesicht. E. V. 1229.  
schlagen und mit Fußtritten und Faustschlägen mißhandelt. Uhren
und Ringe werden ihnen mit Gewalt abgenommen. E. V. 1248, 1419,
1471, 1532, 1640, 1705, 1945.  


Bei der Ankunft im Lager erfolgt eine „Filzung", d. h. Gepäckrevision,
Beim Essenempfang müssen die Gefangenen durch einen von ameri-  
bei der den Gefangenen Privateigentum, wie Wäsche und Schuhe ab-
kanischen Soldaten gebildeten Gang laufen, wobei sie Stockschläge
genommen wird; außerdem alle noch vorhandenen Wertgegenstän-  
und Kolbenhiebe erhalten. E. V. 3504.  
de. Amerikanische farbige Soldaten tragen Halsbänder, die aus abge-
nommenen Eheringen gefertigt sind. E. V. 1024, 1284, 1319, 1369,
1474, 2026.  


Die Zelte dürfen von 8 bis 11 und von 13 bis 16 Uhr auch bei glühen-
Bei geringfügigen Verstößen Einzelner, wie z. B. Weitergehen beim
der Hitze oder schlechtem Wetter nicht betreten werden. Auch Am-
Pfiff eines Polizisten, gibt es Kollektivstrafen. So müssen sechs bis
putierte müssen sich während dieser Zeit im Freien aufhalten. Wäh-
siebentausend Kriegsgefangene eine Stunde lang stillstehen. E. V.  
rend der schlechten Jahreszeit kann die durchnäßte Kleidung nicht
1802.  
getrocknet werden, so daß infolgedessen im Winter Erfrierungen an
der Tagesordnung sind. E. V. 1063, 1069, 1397, 1884.  






75
DURCHGANGSLAGER NAMUR
(April bis Mai 1945)


Beim Einrücken in das Lager wird ein Gefangener, weil er nicht
Schritt hält, von einem amerikanischen Posten mit einem Prügel der-
artig ins Genick geschlagen, daß er hinfällt. E. V. 1390.


Im Lager kommen die Gefangenen in Gruppen zu je zehn Mann in
einen Keller zur Entlausung. In dem Keller werden sie vor der Entlau-
sung von amerikanischen Soldaten mit Stöcken, Stahlhelmen und
Riemen


Trotz des schlechten Ernährungszustandes wird von den entkräfteten
Gefangenen schwere Arbeit gefordert; hierbei werden sie von den
Bewachungsmannschaften mit Stöcken angetrieben. Auch sonst wer-
den Gefangene wiederholt von amerikanischen Offizieren und Solda-
ten geschlagen. E. V. 1253, 1463, 1477, 1850, 1920, 1996.


b) Einzelfälle:


Am 18.5.1945 müssen kriegsgefangene Offiziere, nachdem ihnen ein
80
Vortrag über deutsche KZ gehalten worden ist, den sie im „Stillge-
standen" anhören müssen, unter dem Kommando von ehemaligen
KZ-Häftlingen und unter Aufsicht amerikanischer Offiziere drei Stun-
den bis zur völligen Erschöpfung exerzieren, stundenlang Achtungs-
marsch ausführen, über den durch Gewitterregen völlig verschlamm-
ten Platz kriechen usw. Auch Versehrte mit Verbänden müssen daran
teilnehmen. In Auswirkung dieses Vorfalls erhängt sich ein Offizier.
E. V. 1684, 2153.


September 1945:


Ein amerikanischer Offizier treibt die Gefangenen, darunter deutsche
Offiziere, mit Schlägen und Schimpfworten, wie „Hitlerschwein, Na-
zischwein" zur Arbeit an. E. V. 2077.


Ein Gefangener erklärt: ... Selbstmorde und Verzweiflung, Krankheit
geschlagen, mit Fußtritten und Faustschlägen bedacht, bis alle blu-
und Hunger, Frost und Schnee, Schlamm bis an die Knie, einstürzen-  
ten. Ein Kopfverwundeter wird trotz Hinweises auf seine Verwundung
de offene Abortgruben waren meine Erlebnisse in der „Hölle von At-  
geschlagen, bis er zusammensinkt. Anschließend werden die Gefan-
tichy".  
genen „geschliffen", d. h. sie müssen anderthalb Stunden Achtungs-  
marsch machen, Hinlegen, etc. Beim Hinlegen trampeln amerikani-  
sche Soldaten mit Füßen auf ihnen herum. E. V. 1236, 1811, 1846,
2028, 2151.  


26.12.1944: Ein kriegsgefangener Leutnant, der sich weigert, militä-
rische Angaben über seine Einheit zu machen, muß im Wasserturm
des Lagers zwanzig Stunden bis an die Knöchel im Eiswasser stehen.
E. V. 81.




FOUCARVILLE


MAILLY-LE-CAM P (PWC 16).
(Mai 1945 bis März 1946)


I. Allgemeine Verhältnisse.


(April 1945 bis November 1945)
Die Gefangenen sind in niedrigen, wasserdurchlässigen Zelten unter-
gebracht, die stark überbelegt sind. Mit zwei Decken versehen, müs-
sen sie auf dem nackten Erdboden liegen. Weder Tische noch Sitzge-
legenheiten sind vorhanden. Beleuchtung gibt es nicht einmal zur
Verpflegungsausgabe. Die Waschgelegenheit reicht bei der starken
Belegung nicht aus. Bei Frost kann sie überhaupt nicht benützt wer-
den. Tagelang gibt es kein Wasser. E. V. 1661, 1802, 1804, 2030.


Allgemeine Verhältnisse.  
Die Verpflegung beträgt zeitweise nur 900 bis 1000 Kalorien täglich.
Die Entkräftung der Gefangenen ist daher so groß, daß diese kaum
noch vom Zelt zur Latrine gehen können. Die Latrine befindet sich im
Freien. E. V. 1065, 1802, 2166, 2030.  


Auch hier sind die Gefangenen in Zelten untergebracht. Da die Zelte
Das ganze Lager ist so verschlammt, daß der Schlamm bei schlech-  
undicht sind, läuft dauernd der Regen in den Innenraum. Die Gefan-
tem Wetter den Gefangenen von oben in die Schnürschuhe hinein-  
genen schlafen auf der blanken, feuchten Erde, höchstens mit alter
läuft. E. V. 1804.  
Pappe als Unterlage. Der Zeltraum ist so eng belegt, daß für jeden
Mann etwa nur 40-45 cm Raum zum Liegen bleiben. Die Wasserver-  
sorgung, insbesondere die Wascheinrichtungen, reichen für die tau-  
sende von Gefangenen nicht aus.  


Die Verpflegung wird als unzureichend bezeichnet. E. V. 1014, 1065,
II. Behandlung.  
1384, 1397, 1463.  


a) Allgemein:


Den Neuankommenden wird Wäsche und Bekleidung abgenommen
und verbrannt, während die Gefangenen, die sich schon länger im
Lager befinden, wie Lumpen herumlaufen. Im Dezember müssen die
Gefangenen sämtliche Pelzsachen abgeben trotz großer Kälte. E. V.
Nr. 1994.


76




81


II. Behandlung.




Wiederholt ereignen sich grundlose Mißhandlungen von Gefangenen
durch die Wachmannschaften. E. V. 2026.


Der etwa 7 km lange Weg vom Bahnhof zum Lager muß im Ge-
b) Einzelfälle:
schwindmarsch zurückgelegt werden. Dabei werden die Gefangenen,
die mit ihrem Gepäck dahinkeuchen, von den Wachmannschaften mit
Stockschlägen und Kolbenhieben angetrieben. Auch für Schwerver-
sehrte und Beinamputierte wird keine Ausnahme gemacht, ebenso-
wenig wie für Alte und Entkräftete. Bei einem Transport am
26.4.1945 sterben mehrere Gefangene aus Erschöpfung infolge der
Strapazen dieses Gepäckmarsches. E. V. 1365, 1446, 1585.


Im Lager wird den Gefangenen bei immer neuen Filzungen privates
16.4.1945: SS-Angehöriger wird im Beisein eines amerikanischen
Eigentum weggenommen, ebenso die eben empfangene und bezahlte
Sergeanten von drei ehemaligen KZ-Leuten stundenlang geprügelt,  
Marketenderware. Nicht einmal die Eßlöffel werden belassen, so daß
bis er blutüberströmt zusammenbricht. E. V. 1370.  
die Gefangenen sich nur mit Holz oder Blech notdürftig Ersatz schaf-
fen können. E. V. 1116, 1463, 1682, 2071.  


Wiederholt schießen die Wachen grundlos in das Lager hinein, wo-
Oktober 1945: kriegsgefangener Offizier wird bei der Vernehmung
durch es Verletzte gibt. E. V. 1355.  
schwer mißhandelt, mit dem Kopf gegen die Wand gestoßen, gegen
die Geschlechtsteile getreten usw., bis er völlig mit Blut überströmt
ist. E. V. 3593.  


Das, wodurch sich Foucarville vor anderen Lagern auszeichnet, ist die
März 1946: Ein älterer Offizier, der nach dem Kommando „Achtung"  
Arresteinrichtung, bei den Gefangenen „Sing-Sing" genannt. Sie be-
noch eine Bewegung macht, wird von einem amerikanischen Solda-  
steht aus 35-38 senkrechten Wellblechtonnen von 3 m Höhe und
ten mit der Faust zu Boden geschlagen. E. V. 2160.  
2,50 m Durchmesser, die etwa 50 bis 60 cm in den Erdboden einge-
lassen sind. Oben sind sie mit einem Gitter abgeschlossen. In diesen
Tonnen verbüßen die Gefangenen Arreststrafen von in der Regel zehn
bis dreißig Tagen. Nur einmal täglich werden sie herausgelassen.
Nachts erhalten sie eine Decke, eine Zeltbahn und einige Zeltstöcke,
um sich ein Einmann-Zelt bauen zu können, tagsüber sind sie völlig
schutzlos der Witterung preisgegeben. Sie dürfen nicht sprechen,
sich weder setzen, noch legen. Keine Möglichkeit, sich zu waschen.
Verschiedentlich wird die Haft durch besondere Anordnungen ver-  
schärft, wie übergießen mit Eimern kalten Wassers, oder stundenlan-
ges lautes Rufen der Inhaftierten: „Ich bin ein Schwein" usw.
Die Verpflegung beträgt ein halbes Brot und Wasser am Tage. Am 15.
Tag drei warme Mahlzeiten. Die meisten Arrestanten müssen nach
etwa zehn Tagen erschöpft ins Lazarett eingewiesen werden. Wieder-
holt werden völlig entkräftete Insassen, bis zur Unkenntlichkeit abge-
magert, auf Bahren fortgetragen. Der nicht verbüßte Strafrest muß
nach der Entlassung aus dem Hospital abgesessen werden. Dieser
Strafvollzug wird auch gegen Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren
angewandt. Ein jugendlicher Arrestant, der gegen das Sprechverbot
verstößt, muß einen mit Kot gefüllten Notdurft-Kübel mit den Händen
ausleeren. Ein anderer wird im Büro des Camp-Sergeanten Beer-
mann bis zur Unkenntlichkeit zusammengeschlagen und, nur mit
Hemd und Hose bekleidet, in die Tonne zurückgeschafft. Dort wird er
mit Handschellen gefesselt und an einen Pfahl angekettet. E. V. 487,
1334, 1653, 2039, 487.  






77
ROMILLY -SUR-SEINE
(Juni bis September 1945)


Die Gefangenen werden unter Androhung strenger Strafen angewie-
sen, alle Wertgegenstände, sogar Eheringe zur amtlichen Verwah-
rung abzugeben. Quittungen werden jedoch nicht erteilt. Bei Auflö-
sung des Lagers stellt sich heraus, daß ein Großteil der Wertsachen
verschwunden ist. Der Schaden geht in die Hunderttausend Reichs-
mark. E. V. 1775, 1815, 2163, 3500.


Wegen der geringsten Verstöße werden Kollektivstrafen verhängt. So
bekommt bei Auffinden eines kleinen Brotrestes das ganze Zelt Es-
sensentzug. Ein andermal müssen Gefangene strafweise bei glühen-
der Mittagssonne ohne Kopfbedeckung stehen, bis eine erhebliche
Anzahl vor Erschöpfung umfällt. E. V. 2162.


VOVES BEI CHARTRES.  
Wiederholt werden Gefangene von der Bewachung geohrfeigt und
(April 1945 bis September 1945)
mit Stöcken geschlagen.
 
Ein älterer Offizier erhält beim Antreten von einem amerikanischen
Posten einen Stoß mit der Stiefelspitze ins Gesäß, daß er zu Boden
fällt. Er muß wegen Splitterung des Gesäßknochens ins Hospital.  
E. V. 1603.


Die Gefangenen sind in Zelten untergebracht, wo sie auf der blanken
Erde schlafen. Wegen unzureichender Ernährung tritt eine allgemeine
Entkräftung der Gefangenen ein. Täglich sterben sechs bis acht
Kriegsgefangene im Hospital an Entkräftung. E. V. 1359, 1463.


Auf dem Marsch vom Bahnhof zum Lager werden Versehrte, die das
schnelle Tempo nicht halten können, geschlagen, einer wird sogar
angeschossen (Schulterschuß). E. V. 1448.


Im Lager wird alle nicht angezogene Bekleidung den Gefangenen ab-
82
genommen und verbrannt. Wiederholt werden, während die Gefan-
genen auf dem Appellplatz angetreten sind, Zelte und Gepäck von
amerikanischen Soldaten durchsucht. Nach der Durchsuchung fehlen
Uhren, Geld, Wertsachen usw. E. V. 1463, 1565.


Das Aufsuchen der Latrine ist nachts lebensgefährlich, da die Posten
in das Lagerschießen. E. V. 1440.


8.5.1945: Gefangene Offiziere müssen vor der Vernehmungsbaracke
drei bis vier Stunden stillstehen. Bei der Vernehmung durch einen
amerikanischen Sergeanten wird ein Gefangener durch diesen und
drei amerikanische Soldaten mit Lederriemen mißhandelt. Der Ge-
fangene muß dabei im Kreis laufen und schreien: „Ich bin ein Nazi-
Schwein."


Ein gefangener Offizier, der mit dreißig Tagen Arrest bestraft wird,
KLEIN-MÜNCHEN bei Linz/Österreich.  
wird in eine Zelle von 2,20 mal 1 m gesperrt, deren Fußboden halb
(Mai bis Oktober 1945)
Beton, halb Erdboden ist. Erst nach zehn Tagen bekommt er eine De-
cke. Drei Tage erhält er nichts zu essen, vom vierten Tage ab täglich
200 g Brot und Wasser, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, an
denen er nichts erhält. Vom 12. Tage ab alle vier Tage eine warme
Mahlzeit. Nach Verbüßung der Strafe ist der Gefangene bis zum Ske-
lett abgemagert. E. V. 3559.


11.6.1945: Fünf SS-Angehörige werden auf dem Marsch vom Lager
I. Allgemeine Verhältnisse.  
zum Bahnhof mit Stöcken geschlagen und mit Fußtritten und Faust-
schlägen bedacht. Mitten in der Stadt Chartres müssen sie unter
Schlägen laut rufen: „Ich bin ein Nazischwein", so daß sich die fran-
zösische Bevölkerung über diese Behandlung von Kriegsgefangenen
empört. E. V. 1884, 3492.  


a) Unterbringung:


Das Lager ist durch Ungeziefer verseucht. Erst nach Wochen wird
durch die Amerikaner etwas dagegen unternommen. E. V. 2143.


78
b) Verpflegung:


Die Verpflegung beläuft sich auf ca. 500 Kalorien täglich. Sie wird
erst ab Juli besser. Die Gefangenen bezahlen einen großen Teil der
Verpflegung selbst. E. V. 476, 1575, 2172.


Viele Gefangene brechen täglich infolge Schwäche zusammen. Ge-
fangene sterben an Hunger.


CHERBOURG
II. Behandlung.


Die Gefangenen liegen in Zelten auf dem blanken Erdboden. Das Un-
Bei der Aufnahme werden die Wertsachen abgenommen. E. V. 1003,
terlegen von Pappe ist verboten. Zeitweise haben zwei Mann zusam-
1037, 3525.  
men nur eine Decke. Auch für Verwundete mit noch offenen Wunden
 
gibt es keine andere Unterbringung. Neuankömmlinge erhalten leere
Kriegsgefangener, der seine Notdurft verrichten will, wird durch zwei  
Zelte angewiesen, in denen der Schlamm fußhoch steht, so daß sie
Schüsse schwer verletzt und stirbt in der gleichen Nacht. E. V. 1003,
erst Sand und Kies aufschütten müssen, um sie notdürftig bewohn-  
1037.  
bar zu machen. E. V. 1705, 1726, 3502, 3508.  
 
Gelegentlich einer Durchsuchung werden ca. 130 Uhren, 30 Ringe
und 50 000.- Reichsmark abgenommen. Die Kriegsgefangenen wer-
den beim Verrichten der Notdurft mit Steinen beworfen. Zwei Gefan-  
gene werden auf dem Weg zur Latrine erschossen. E. V. 94, 1076.  


Die Verpflegung wird als unzureichend bezeichnet; starke Gewichts-
Da einige Gefangene im Lager angeschossen werden, befiehlt der
abnahme tritt bei den Gefangenen ein. E. V. 2065, 3502.  
Kommandant nachts mit weißer Fahne zum Austreten zu gehen. E. V.  
1155.  


Auf dem Marsch vom Bahnhof zum Lager werden den Gefangenen
In drei Wochen erfolgen drei Durchsuchungen nach verbotenen Ge-  
Wertsachen und Gepäckstücke durch die Wachmannschaften abge-  
genständen. Dabei werden alle Wertsachen abgenommen. E. V.  
nommen. Auch werden die Gefangenen mit Kolbenschlägen und Fuß-
1217.  
tritten angetrieben. E. V. 1307, 1407, 1726, 2062.  


Die Wachtposten schießen grundlos ins Lager. Wer sich nachts länger
Angehörige eines Arbeitskommandos werden durch einen ehemaligen
als zehn Sekunden auf der Latrine aufhält, wird beschossen. Inner-  
KZ-Häftling im Beisein und unter Duldung amerikanischer Soldaten
halb von zehn Tagen werden drei Gefangene im Lager angeschossen,
mit Stockschlägen traktiert. E. V. 1481.  
darunter ein kriegsgefangener Offizier, der auf dem vorgeschriebenen
Weg die Latrine aufsuchen wollte. E. V. 1463, 3495, 3508.  


Zwei SS-Angehörige werden ins Lager eingeliefert, denen die SS-
Runen mit Blausäure auf die Stirn eingebrannt sind. E. V. 516, Febru-
ar/März 1945.


Ein Kriegsgefangener wird durch Wachposten an den Zaun gerufen
und dann aus unmittelbarer Nähe zusammengeschossen. E. V. 1023,
Juni 1945.


83




STEN AY


(Sommer 1945 bis Februar 1946)
Bei nächtlicher Schießerei wird ein SS-Hauptscharführer getötet. Ein
SS-Hauptsturmführer, der sich gegen die Wegnahme seines Ringes
wehrt, wird ins Gesicht geschlagen. E. V. 1302.


Die Gefangenen sind meist in Zelten untergebracht, wo sie auf feuch-
Zwei Kriegsgefangene werden auf dem Weg zur Latrine erschossen.
tem fauligen Stroh liegen. Die Zelte sind stark überbelegt, so daß die
E. V. 42, 87, 172, 1563.  
Männer nachts nur auf der Seite liegen können. Die gefangenen Offi-
ziere sind in einem Kasernenraum ohne Tisch und ohne Sitzgelegen-
heit


Ein Kriegsgefangener erhält bei der Einlieferung Stockschläge über
Gesäß und Rücken. E. V. 1589.


Wiederholt werden Kriegsgefangene durch amerikanische Soldaten
an den elektrischen Zaun zum Tausch von Uhren und Wertsachen ge-
gen Rauchwaren und Lebensmittel gerufen, um dann im geladenen
Zaun hängen zu bleiben. E. V. 1627.


79
SS-Sturmbannführer, der sich der Wegnahme seiner Uhr widersetzt,
wird ins Gesicht geschlagen und mit Füßen getreten. Die Uhr wird
ihm dann mit Gewalt unter Bedrohung mit Karabinern und Pistolen
abgenommen. E. V. 1896.






zusammengedrängt, wobei pro Mann nur etwa 43 cm Schlafraum-
MAUERKIRCHEN (Österreich).
breite entfallen. E. V. 1802.
(Mai bis Juli 1945)


Im Lager B liegen die Gefangenen in Steinbaracken auf dem Stein-
I. Verpflegung.  
fußboden.  


Das Lager ist so überfüllt, daß nicht nur Außenflur und Treppenauf-
Die Verpflegung erscheint als völlig unzureichend. Die Kriegsgefange-  
gänge wochenlang als Schlafstätte dienen, sondern daß Gefangene in
nen sind ausgemergelt. Der Küchenoffizier eines Teillagers erhielt ei-
Türnischen, in Abortanlagen, ja sogar - selbst bei Schneefall - im
nes Tages als Mittagsverpflegung nur Trockenzwiebeln, von denen
Freien auf Holzstapeln nächtigen müssen. Ein Teil des Lagers ist mit
eine Suppe gekocht wird. E. V. 1012, 1251.  
Öfen ausgestattet, die Zuteilung von Brennholz ist jedoch so gering,
daß es nur für wenige Stunden reicht. Die anderen Unterkünfte wer-  
den vor dem Besuch eines Vertreters des Internationalen Roten
Kreuzes mit Öfen versehen, die nach dem Besuch, ohne je gebrannt
zu haben, sofort wieder entfernt werden. E. V. 1554.  


Jeder Gefangene darf nur ein Paar Schuhe und ein Paar Socken besit-
II. Behandlung.  
zen. Wechsel der Fußbekleidung ist daher nicht möglich. Dabei ist der
Schlamm im Lager 15 cm tief und müssen sich die Gefangenen mor-
gens und abends je zwei Stunden lang im Freien aufhalten. E. V.
1459.  


Der amerikanische Camp-Sergeant des N-Lagers schlägt wiederholt
a) Im Lager:
Gefangenen ins Gesicht. E. V. 1229.


Beim Essenempfang müssen die Gefangenen durch einen von ameri-  
Wertgegenstände werden abgenommen. Ein Gefangener, der sich da-  
kanischen Soldaten gebildeten Gang laufen, wobei sie Stockschläge
gegen wehrt, erhält Schläge mit einer Hundepeitsche ins Gesicht. E.  
und Kolbenhiebe erhalten. E. V. 3504.  
V. 1013.  


Bei geringfügigen Verstößen Einzelner, wie z. B. Weitergehen beim
Bei der Durchsuchung der SS nach Messern und Waffen werden
Pfiff eines Polizisten, gibt es Kollektivstrafen. So müssen sechs bis
Wertsachen aller Art abgenommen. Wer seine Taschen nicht schnell
siebentausend Kriegsgefangene eine Stunde lang stillstehen. E. V.
genug
1802.






DURCHGANGSLAGER NAMUR
84
(April bis Mai 1945)


Beim Einrücken in das Lager wird ein Gefangener, weil er nicht
Schritt hält, von einem amerikanischen Posten mit einem Prügel der-
artig ins Genick geschlagen, daß er hinfällt. E. V. 1390.


Im Lager kommen die Gefangenen in Gruppen zu je zehn Mann in
einen Keller zur Entlausung. In dem Keller werden sie vor der Entlau-
sung von amerikanischen Soldaten mit Stöcken, Stahlhelmen und
Riemen


leert, erhält Kolbenstöße. Die SS steht von 6.00 bis 19.00 Uhr im
strömenden Regen und darf eine Scheune, die dicht daneben steht,
nicht aufsuchen. E. V. 1073.


b) beim Abtransport nach Altheim:


80
Die Gefangenen werden bei 20 Grad Wärme 15 km im Eiltempo zum
Bahnhof mit Stockschlägen getrieben. Offiziere werden dabei beson-
ders traktiert. E. V. 1012.


Der Marsch erfolgt bei glühender Hitze, mit Stock- und Peitschenhie-
ben und Kolbenstößen werden die Gefangenen angetrieben. Er-
schöpfte werden auf Lkw's geworfen. Als der Zeuge dort „landet",
fällt er auf zwei sterbende Kameraden. E. V. 1013.


Auf dem Eilmarsch nach Altheim werden sieben bis acht Körperver-
sehrte und weniger Leistungsfähige durch Schüsse und Kolbenschlä-
ge getötet. E. V. 4.


geschlagen, mit Fußtritten und Faustschlägen bedacht, bis alle blu-
Auf dem Marsch nach Altheim wird in die gehetzte Kolonne geschos-  
ten. Ein Kopfverwundeter wird trotz Hinweises auf seine Verwundung
sen. E. V. 1251.  
geschlagen, bis er zusammensinkt. Anschließend werden die Gefan-  
genen „geschliffen", d. h. sie müssen anderthalb Stunden Achtungs-
marsch machen, Hinlegen, etc. Beim Hinlegen trampeln amerikani-
sche Soldaten mit Füßen auf ihnen herum. E. V. 1236, 1811, 1846,
2028, 2151.  


26.12.1944: Ein kriegsgefangener Leutnant, der sich weigert, militä-
rische Angaben über seine Einheit zu machen, muß im Wasserturm
des Lagers zwanzig Stunden bis an die Knöchel im Eiswasser stehen.
E. V. 81.




AIGN (Österreich) .
(Mai bis Juni 1945)


MAILLY-LE-CAM P (PWC 16).  
Unterkunft und Verpflegung.  
(Mai 1945 bis März 1946)


I. Allgemeine Verhältnisse.  
7000 Gefangene liegen auf einer Fläche von 100 mal 100 m. Das Ge-
lände ist morastig. Die Gefangenen versinken bis zu den Knien im
Morast, wenn sie zum Essen fassen oder zur Latrine gehen. Es gibt
keine Zelte, sondern nur Erdlöcher und eigene Decken und Zeltbah-
nen. Es sind zwei Latrinen mitten unter den zusammengepferchten
Menschen vorhanden. Kriegsgefangene fallen vor Schwäche in die
Löcher, bis schließlich Holz für Sitzbalken geliefert wird. E. V. 3521,
3530.  


Die Gefangenen sind in niedrigen, wasserdurchlässigen Zelten unter-  
Waschgelegenheit ist an einem durch den Platz fließenden Bach vor-  
gebracht, die stark überbelegt sind. Mit zwei Decken versehen, müs-  
handen, der an heißen Tagen auch das Trinkwasser liefert. Amerika-  
sen sie auf dem nackten Erdboden liegen. Weder Tische noch Sitzge-
nische Soldaten urinieren oberhalb des Lagers in den Bach. Erst nach
legenheiten sind vorhanden. Beleuchtung gibt es nicht einmal zur  
vier Wochen wird ein kleiner Wasserwagen zur Trinkwasserversor-  
Verpflegungsausgabe. Die Waschgelegenheit reicht bei der starken
gung beschafft.  
Belegung nicht aus. Bei Frost kann sie überhaupt nicht benützt wer-  
den. Tagelang gibt es kein Wasser. E. V. 1661, 1802, 1804, 2030.  


Die Verpflegung beträgt zeitweise nur 900 bis 1000 Kalorien täglich.
Tagesverpflegung: 0,3 I Suppe, 0,3 I Kaffee, 150-200 g Brot.  
Die Entkräftung der Gefangenen ist daher so groß, daß diese kaum
noch vom Zelt zur Latrine gehen können. Die Latrine befindet sich im
Freien. E. V. 1065, 1802, 2166, 2030.  


Das ganze Lager ist so verschlammt, daß der Schlamm bei schlech-
tem Wetter den Gefangenen von oben in die Schnürschuhe hinein-
läuft. E. V. 1804.


II. Behandlung.


a) Allgemein:
85


Den Neuankommenden wird Wäsche und Bekleidung abgenommen
und verbrannt, während die Gefangenen, die sich schon länger im
Lager befinden, wie Lumpen herumlaufen. Im Dezember müssen die
Gefangenen sämtliche Pelzsachen abgeben trotz großer Kälte. E. V.
Nr. 1994.




ALTHEIM bei Braunau/Österreich.
(Mai bis Juli 1945)


81
I. Allgemeine Verhältnisse.


a) Unterkunft.


Das Lager ist auf einer sumpfigen Wiese ca. 500 mal 500 m, errich-
tet. Es sind schätzungsweise 25 000 Kriegsgefangene und zwar fast
ausschließlich SS-Angehörige dort untergebracht. Da keine Unter-
künfte sowie auch keine Zelte, Zeltbahnen und Decken in ausreichen-
der Anzahl vorhanden sind, leben die Kriegsgefangenen in Erdlöchern
bzw. aus Rasenstücken gebauten Erdhöhlen. Erst nach ca. vier Wo-
chen werden Decken und Zeltbahnen in geringen Mengen geliefert.
Auch für Amputierte sind keinerlei Unterkünfte vorhanden. Bei Re-
genwetter verwandelt sich das Lager in einen Sumpf, in dem man
nachts nicht liegen kann. Die Latrinen sind für die Bevölkerung von
außen her sichtbar, in kurzer Entfernung von der Hauptverkehrsstra-
ße. Ein Bach, der gleichzeitig als Grenze des Lagers gilt, liefert für 10
bis 12 000 Kriegsgefangene sowohl Trinkwasser, wie Wasser für Kör-
per- und Bekleidungswäsche. Ein unter Wasser im Bach angebrachter
roter Draht bezeichnet die Grenze. Wer sich ihm nähert wird be-
schossen. Es gibt dabei mehrere Tote. Eine alte, leere, zugige Scheu-
ne dient zur Aufnahme der Kranken. Es ist jedoch keinerlei Einrich-
tung vorhanden, nicht einmal Decken gibt es. Die Ärzte sind in Er-
mangelung von Medikamenten nicht in der Lage zu helfen. Zwei Er-
klärungen beleuchten, die Verhältnisse im Lager: „Die Gestalten, de-
nen man begegnet, flößen Grauen ein, schlaff und zum Skelett abge-
magert, schleichen sie im Schlamm der ehemaligen Wiese herum,
stehen Tag und Nacht bei Regen herum und frieren, von Ungeziefer
zerfressen, verdreckt und abgemagert", und „Aus Lehm und Gras
bauten wir uns Hütten und lebten wie Tiere in ihnen!" E. V. 1073,
1012, 1230, 1344, 1625, 1221, 1449, 1668, 1688, 3133, 3561,
1079.


Wiederholt ereignen sich grundlose Mißhandlungen von Gefangenen
b) Verpflegung:
durch die Wachmannschaften. E. V. 2026.  
 
Nach der Einlieferung gibt es zunächst nichts zu essen, vom zweiten
Tage ab wird ein Eßlöffel Erbsen, eine Messerspitze Kaffee und Zu-
cker, etwas Salz, alles roh, ausgegeben. Drei Tage müssen die Erbsen
roh gegessen werden, weil kein Holz vorhanden ist. Am vierten Tag
gibt es ca. 80 g Brot, am sechsten Tag zum ersten Mal warmes Es-
sen. Die Tagesverpflegung besteht wochenlang aus 1/2 I Suppe (ent-
haltend 5-10 g Erbsen und 2-4 g Fett) und ein Zwanzigstel Brot (teil-
weise stark verschimmelt), ca 500-800 Kalorien. Das gesamte Lager
ist nach


b) Einzelfälle:
16.4.1945: SS-Angehöriger wird im Beisein eines amerikanischen
Sergeanten von drei ehemaligen KZ-Leuten stundenlang geprügelt,
bis er blutüberströmt zusammenbricht. E. V. 1370.


Oktober 1945: kriegsgefangener Offizier wird bei der Vernehmung
schwer mißhandelt, mit dem Kopf gegen die Wand gestoßen, gegen
die Geschlechtsteile getreten usw., bis er völlig mit Blut überströmt
ist. E. V. 3593.


März 1946: Ein älterer Offizier, der nach dem Kommando „Achtung"
86
noch eine Bewegung macht, wird von einem amerikanischen Solda-
ten mit der Faust zu Boden geschlagen. E. V. 2160.






ROMILLY -SUR-SEINE
kurzer Zeit unterernährt; es werden Brennesseln, Löwenzahn, Gras
(Juni bis September 1945)
und Klee gekocht, noch herumlaufende Hunde verschwinden in kurz-  
er Zeit, werden geschlachtet und gegessen. Bereits im Mai erklärt
der russische Rundfunk: „Die 6. SS-Panzerarmee verhungert in den
Sümpfen von Braunau." E. V. 1606, 1073, 47, 1079, 1012, 1987,
2094, 1614, 1445, 1221, 1225, 1625, 86.


Die Gefangenen werden unter Androhung strenger Strafen angewie-
II. Behandlung.  
sen, alle Wertgegenstände, sogar Eheringe zur amtlichen Verwah-
rung abzugeben. Quittungen werden jedoch nicht erteilt. Bei Auflö-
sung des Lagers stellt sich heraus, daß ein Großteil der Wertsachen
verschwunden ist. Der Schaden geht in die Hunderttausend Reichs-
mark. E. V. 1775, 1815, 2163, 3500.  


Wegen der geringsten Verstöße werden Kollektivstrafen verhängt. So
Kriegsgefangener wird auf der Latrine durch Außenposten ange-  
bekommt bei Auffinden eines kleinen Brotrestes das ganze Zelt Es-  
schossen. E. V. 2130.  
sensentzug. Ein andermal müssen Gefangene strafweise bei glühen-
der Mittagssonne ohne Kopfbedeckung stehen, bis eine erhebliche
Anzahl vor Erschöpfung umfällt. E. V. 2162.  


Wiederholt werden Gefangene von der Bewachung geohrfeigt und  
Auf dem Marsch wird ein völlig erschöpfter SS-Unterscharführer an-
mit Stöcken geschlagen.  
geschossen und auf ein Sanitätsauto geworfen. E. V. 165.  


Ein älterer Offizier erhält beim Antreten von einem amerikanischen
Auf dem Marsch zum Lager wird einem SS-Offizier von amerikani-
Posten einen Stoß mit der Stiefelspitze ins Gesäß, daß er zu Boden
schen Soldaten das Ritterkreuz und die Uhr abgerissen. E. V. 1566.  
fällt. Er muß wegen Splitterung des Gesäßknochens ins Hospital.
E. V. 1603.  


Bei der Einlieferung werden vielen Kriegsgefangenen die Auszeich-
nungen abgenommen bzw. heruntergerissen. E. V. 1628.


Amerikanischer Offizier schießt kranken Kriegsgefangenen an. E. V.
1986.


82
In einem Zelt gibt es in einer Nacht durch Schießerei der Posten drei
Tote und fünf Verletzte. E. V. 3488.


Auf dem Marsch zum Lager gibt es sechs Tote und mehrere Verletzte.
E. V. 36.


Auf dem Marsch wird ein ohnmächtiger SS-Mann mit dem Fuß in den
Straßengraben gestoßen und durch Kopfschuß getötet. E. V. 105.


KLEIN-MÜNCHEN bei Linz/Österreich.  
Auf dem Marsch werden in einer Marschkolonne zwei Kriegsgefange-  
(Mai bis Oktober 1945)
ne erschossen und sechs Kriegsgefangene verwundet. E. V. 1221.  


I. Allgemeine Verhältnisse.  
Ein Kriegsgefangener muß unter Bedrohung mit Erschießen seinen
Ehering abgeben. E. V. 1363.  


a) Unterbringung:
Kriegsgefangene werden unter Gröhlen und mit Stockschlägen in das
Lager getrieben. E. V. 1625.


Das Lager ist durch Ungeziefer verseucht. Erst nach Wochen wird
durch die Amerikaner etwas dagegen unternommen. E. V. 2143.


b) Verpflegung:


Die Verpflegung beläuft sich auf ca. 500 Kalorien täglich. Sie wird
87
erst ab Juli besser. Die Gefangenen bezahlen einen großen Teil der
Verpflegung selbst. E. V. 476, 1575, 2172.


Viele Gefangene brechen täglich infolge Schwäche zusammen. Ge-
fangene sterben an Hunger.


II. Behandlung.


Bei der Aufnahme werden die Wertsachen abgenommen. E. V. 1003,  
Beim Waschen wird ein SS-Mann erschossen. E. V. 52, 1770.  
1037, 3525.  


Kriegsgefangener, der seine Notdurft verrichten will, wird durch zwei
Kriegsgefangener wird im Zelt während der Ruhezeit erschossen.  
Schüsse schwer verletzt und stirbt in der gleichen Nacht. E. V. 1003,
E. V. 2135.  
1037.  


Gelegentlich einer Durchsuchung werden ca. 130 Uhren, 30 Ringe
Beim Abtransport müssen die Kriegsgefangenen vom Lkw zum Gü-  
und 50 000.- Reichsmark abgenommen. Die Kriegsgefangenen wer-
terwagen Spießruten laufen. E. V. 3485.  
den beim Verrichten der Notdurft mit Steinen beworfen. Zwei Gefan-  
gene werden auf dem Weg zur Latrine erschossen. E. V. 94, 1076.  


Da einige Gefangene im Lager angeschossen werden, befiehlt der
Kommandant nachts mit weißer Fahne zum Austreten zu gehen. E. V.
1155.


In drei Wochen erfolgen drei Durchsuchungen nach verbotenen Ge-
genständen. Dabei werden alle Wertsachen abgenommen. E. V.
1217.


Angehörige eines Arbeitskommandos werden durch einen ehemaligen
EBENSEE (Österreich).
KZ-Häftling im Beisein und unter Duldung amerikanischer Soldaten
(Mai bis Oktober 1945)
mit Stockschlägen traktiert. E. V. 1481.


I. Unterkunft.


Das Zeltlager ist auf einer Wiese angelegt, die während einer dreiwö-
chigen Regenperiode teilweise dauernd unter Wasser steht. Wochen-
lang liegen die Gefangenen im Schlamm, Zelte bieten bei dem Man-
gel an Decken keinen genügenden Schutz. Nach sieben Wochen wer-
den Baracken errichtet, die nicht, wie vorgesehen, mit 150, sondern
mit 400 Gefangenen belegt werden. Das Lager ist überhaupt stark
überbelegt, statt 6000 mit 20 000 Mann. E. V. 1012, 1221, 2174.


83
II. Verpflegung.


Die Verpflegung ist völlig unzureichend und wird erst im Herbst et-
was besser, als mehrere Gefangene verhungert sind und die Mehrzahl
ein Untergewicht von über 25% hat. 16 bis 18jährige sind bis zum
Skelett abgemagert. Viele Gefangene können nicht mehr ohne Hilfe
zur Toilette laufen. Mehrere Gefangene sterben an Hunger; täglich
fallen Hunderte auf den Lagerstraßen um.


Nach Besichtigung durch einen amerikanischen General und Untersu-
chung durch eine amerikanische Ärztekommission werden vier ver-
schiedene Unterernährungsgruppen aufgestellt. E. V. 1078, 1221,
1222, 1490, 2069.


Bei nächtlicher Schießerei wird ein SS-Hauptscharführer getötet. Ein
III. Behandlung.  
SS-Hauptsturmführer, der sich gegen die Wegnahme seines Ringes
a) auf dem Transport zum Lager:
wehrt, wird ins Gesicht geschlagen. E. V. 1302.


Zwei Kriegsgefangene werden auf dem Weg zur Latrine erschossen.
Unter Bedrohung mit dem Gewehr und Beschimpfungen: „Du SS-
E. V. 42, 87, 172, 1563.  
Schwein, Uhr her!" wird einem Kriegsgefangenen die Uhr abgenom-
men, anderen Kriegsgefangenen werden Uhren und Ringe abgenom-
men. Sie


Ein Kriegsgefangener erhält bei der Einlieferung Stockschläge über
Gesäß und Rücken. E. V. 1589.


Wiederholt werden Kriegsgefangene durch amerikanische Soldaten
an den elektrischen Zaun zum Tausch von Uhren und Wertsachen ge-
gen Rauchwaren und Lebensmittel gerufen, um dann im geladenen
Zaun hängen zu bleiben. E. V. 1627.


SS-Sturmbannführer, der sich der Wegnahme seiner Uhr widersetzt,
88
wird ins Gesicht geschlagen und mit Füßen getreten. Die Uhr wird
ihm dann mit Gewalt unter Bedrohung mit Karabinern und Pistolen
abgenommen. E. V. 1896.






MAUERKIRCHEN (Österreich).  
werden hierzu mit vorgehaltener Pistole gezwungen. Ein amerikani-
(Mai bis Juli 1945)  
scher Soldat nimmt einem kriegsgefangenen Arzt, der ihn kurz vor-
her verbunden hat, die Uhr ab. E. V. 1172, 1933, 1978, 1979.  
 
b) bei der Einlieferung:


I. Verpflegung.  
Beim Ausladen wird ein Kriegsgefangener von amerikanischen Solda-
ten mit Knüppeln mehrmals geschlagen, weil er die seiner Kompanie
zugeteilte Verpflegung ins Lager mitnehmen will. E. V. 1453.  


Die Verpflegung erscheint als völlig unzureichend. Die Kriegsgefange-
Ein amerikanischer Soldat schlägt Offizier zusammen und entreißt
nen sind ausgemergelt. Der Küchenoffizier eines Teillagers erhielt ei-
ihm seine Uhr. E. V. 1979.  
nes Tages als Mittagsverpflegung nur Trockenzwiebeln, von denen
eine Suppe gekocht wird. E. V. 1012, 1251.  


II. Behandlung.  
Einem Kriegsgefangenen werden Uhr, Ehering und RM. 400.- abge-
nommen. E. V. 1170.  


a) Im Lager:
Auf dem Marsch zum Lager werden Kriegsgefangene unter den Au-
gen der amerikanischen Bewachung von Polen mit Stöcken ge-
schlagen. E. V. 1177, 1222, 1221.


Wertgegenstände werden abgenommen. Ein Gefangener, der sich da-
Auf dem Marsch zum Lager nimmt ein amerikanischer Offizier einem
gegen wehrt, erhält Schläge mit einer Hundepeitsche ins Gesicht. E.  
kriegsgefangenen Offizier die Armbanduhr ab und steckt sie in seine
V. 1013.  
Tasche. E. V. 1723.  


Bei der Durchsuchung der SS nach Messern und Waffen werden  
Bei der Gepäckuntersuchung werden den Gefangenen Uhren, Ringe,
Wertsachen aller Art abgenommen. Wer seine Taschen nicht schnell
Wertsachen und Geld abgenommen. E. V. 1980.
genug


Beim Ausladen werden Gefangene durch Stockschläge und Seitenge-
wehrhiebe schwer mißhandelt. Einem SS-Rottenführer wird ein Auge
und die Nase zertrümmert. E. V. 1002.


c) im Lager:


84
Amerikanische Soldaten schlagen SS-Männer mit dem Gewehrkolben
ins Kreuz. Die amerikanischen Soldaten schießen mehrmals in die
Baracken. E. V. 1170, 1222.


Auf dem Wege zur Baustelle wird ein Kriegsgefangener durch Unter-
schenkelschuß schwer verwundet.


Beinamputierter muß den Vernehmungsraum mit seinem Gepäck
durch ein Fenster verlassen. E. V. 2052, 363.


leert, erhält Kolbenstöße. Die SS steht von 6.00 bis 19.00 Uhr im
Kriegsgefangener wird beim Baden erschossen. E. V. 2054.  
strömenden Regen und darf eine Scheune, die dicht daneben steht,
nicht aufsuchen. E. V. 1073.  


b) beim Abtransport nach Altheim:
Wachen schießen wahllos in das Kriegsgefangenenlager. Ein in der
Nähe der Todeslinie stehender Kriegsgefangener wird ahnungslos
niedergeschossen und an der Schulter schwer verwundet. E. V. 2133.


Die Gefangenen werden bei 20 Grad Wärme 15 km im Eiltempo zum
Bahnhof mit Stockschlägen getrieben. Offiziere werden dabei beson-
ders traktiert. E. V. 1012.


Der Marsch erfolgt bei glühender Hitze, mit Stock- und Peitschenhie-
ben und Kolbenstößen werden die Gefangenen angetrieben. Er-
schöpfte werden auf Lkw's geworfen. Als der Zeuge dort „landet",
fällt er auf zwei sterbende Kameraden. E. V. 1013.


Auf dem Eilmarsch nach Altheim werden sieben bis acht Körperver-
89
sehrte und weniger Leistungsfähige durch Schüsse und Kolbenschlä-
ge getötet. E. V. 4.


Auf dem Marsch nach Altheim wird in die gehetzte Kolonne geschos-
sen. E. V. 1251.




FÜRSTENFELDBRUCK
(April bis Juni 1945)


AIGN (Österreich) .  
I. Allgemeine Verhältnisse.  
(Mai bis Juni 1945)


Unterkunft und Verpflegung.  
a) Unterkunft.  


7000 Gefangene liegen auf einer Fläche von 100 mal 100 m. Das Ge-
Das Lager befindet sich auf einem Ackerfeld, das sich durch Regen,
lände ist morastig. Die Gefangenen versinken bis zu den Knien im
Schnee und die vielen Menschen in eine Schlammwüste verwandelt.  
Morast, wenn sie zum Essen fassen oder zur Latrine gehen. Es gibt  
Die Kriegsgefangenen hausen, oft nur mit Hose und Hemd bekleidet,
keine Zelte, sondern nur Erdlöcher und eigene Decken und Zeltbah-
in Erdlöchern. Es gibt kein Wasser. E. V. 1183, 1565, 1798, 1956.
nen. Es sind zwei Latrinen mitten unter den zusammengepferchten
 
Menschen vorhanden. Kriegsgefangene fallen vor Schwäche in die
b) ärztliche Betreuung:
Löcher, bis schließlich Holz für Sitzbalken geliefert wird. E. V. 3521,
 
3530.  
Es gibt keine Möglichkeit zu ärztlicher Behandlung. Viele Verwundete
hausen in Lehm und Dreck unter freiem Himmel. E. V. 1600.
 
II. Behandlung.
 
SS-Angehörige erhalten Fußtritte in den Bauch und in die Ge-
schlechtsteile, Faustschläge in Gesicht und Nacken. Einem Kriegsge-
fangenen wird der Ehering mit Gewalt abgenommen. E. V. 1429.
 
Bei Nacht schießen die Posten mehrmals mit MG-Leuchtspurmunition
ins Lager. Es gibt Tote und Verwundete. E. V. 1565, 1798.
 
Ein Spalier von mit Knüppeln bewaffneten Negern schlägt auf Kriegs-
gefangene ein. E. V. 1361.
 
Alle Wertsachen, Gebrauchsgegenstände und Wäsche müssen abge-
geben werden. E. V. 1307.
 
Ein Wachtposten reißt einem Offizier das Ritterkreuz vom Hals und  
wirft es zu Boden. Es gibt täglich zehn bis zwölf Tote durch Beschie-
ßung des Lagers durch Posten. E. V. 1956.  
 
Amerikanischer Offizier schlägt einem SS-Offizier mit der Faust ins
Gesicht. Er wird außerdem von amerikanischen Soldaten mit Knüp-
peln geschlagen. E. V. 2112.  


Waschgelegenheit ist an einem durch den Platz fließenden Bach vor-
Die ankommenden Kriegsgefangenen müssen Spießruten laufen.
handen, der an heißen Tagen auch das Trinkwasser liefert. Amerika-
E. V. 39, 91.  
nische Soldaten urinieren oberhalb des Lagers in den Bach. Erst nach
vier Wochen wird ein kleiner Wasserwagen zur Trinkwasserversor-
gung beschafft.  


Tagesverpflegung: 0,3 I Suppe, 0,3 I Kaffee, 150-200 g Brot.  
Posten schießen wahllos zwischen die schlafenden, ungeschützt am
Boden liegenden Kriegsgefangenen. E. V. 59.  






85
90






ALTHEIM bei Braunau/Österreich.  
LAGER REMAGEN .  
(Mai bis Juli 1945)  
(April bis Juni 1945)  


I. Allgemeine Verhältnisse.  
I. Allgemeine Verhältnisse.  
Zeile 4.224: Zeile 4.232:
a) Unterkunft.  
a) Unterkunft.  


Das Lager ist auf einer sumpfigen Wiese ca. 500 mal 500 m, errich-
Tausende von Kriegsgefangenen hausen in Erdlöchern auf freiem
tet. Es sind schätzungsweise 25 000 Kriegsgefangene und zwar fast
Feld, ohne Zeltbahnen und Mäntel. Decken sind zu wenig vorhanden.  
ausschließlich SS-Angehörige dort untergebracht. Da keine Unter-
Es ist keine Wasch mögl ich keit gegeben. Latrinen dürfen nicht ange-  
künfte sowie auch keine Zelte, Zeltbahnen und Decken in ausreichen-
legt werden, die Notdurft muß entlang dem Stacheldraht verrichtet
der Anzahl vorhanden sind, leben die Kriegsgefangenen in Erdlöchern
werden. E. V. 1082, 1708, 3500, 1421.  
bzw. aus Rasenstücken gebauten Erdhöhlen. Erst nach ca. vier Wo-
 
chen werden Decken und Zeltbahnen in geringen Mengen geliefert.
Bereits im April werden zahlreiche Kriegsgefangene in das Kriegsla-  
Auch für Amputierte sind keinerlei Unterkünfte vorhanden. Bei Re-
zarett Limburg/Lahn eingeliefert, die unter Frostschäden u. a. auch
genwetter verwandelt sich das Lager in einen Sumpf, in dem man
Erfrierungen dritten Grades leiden, so daß Amputationen an Gliedma-
nachts nicht liegen kann. Die Latrinen sind für die Bevölkerung von
ßen vorgenommen werden müssen.  
außen her sichtbar, in kurzer Entfernung von der Hauptverkehrsstra-  
ße. Ein Bach, der gleichzeitig als Grenze des Lagers gilt, liefert für 10
bis 12 000 Kriegsgefangene sowohl Trinkwasser, wie Wasser für Kör-
per- und Bekleidungswäsche. Ein unter Wasser im Bach angebrachter
roter Draht bezeichnet die Grenze. Wer sich ihm nähert wird be-
schossen. Es gibt dabei mehrere Tote. Eine alte, leere, zugige Scheu-
ne dient zur Aufnahme der Kranken. Es ist jedoch keinerlei Einrich-
tung vorhanden, nicht einmal Decken gibt es. Die Ärzte sind in Er-
mangelung von Medikamenten nicht in der Lage zu helfen. Zwei Er-  
klärungen beleuchten, die Verhältnisse im Lager: „Die Gestalten, de-
nen man begegnet, flößen Grauen ein, schlaff und zum Skelett abge-
magert, schleichen sie im Schlamm der ehemaligen Wiese herum,
stehen Tag und Nacht bei Regen herum und frieren, von Ungeziefer
zerfressen, verdreckt und abgemagert", und „Aus Lehm und Gras
bauten wir uns Hütten und lebten wie Tiere in ihnen!" E. V. 1073,
1012, 1230, 1344, 1625, 1221, 1449, 1668, 1688, 3133, 3561,  
1079.  


b) Verpflegung:  
b) Verpflegung:  


Nach der Einlieferung gibt es zunächst nichts zu essen, vom zweiten
Im April gibt es nur einmal am Tage Verpflegung. Kalt, ohne Brot. Die
Tage ab wird ein Eßlöffel Erbsen, eine Messerspitze Kaffee und Zu-  
ersten zehn Tage vier bis fünf Keks, die dann wegfallen. Dafür wer-  
cker, etwas Salz, alles roh, ausgegeben. Drei Tage müssen die Erbsen
den Grütze, Haferflocken oder Weizenkörner ausgegeben. Später gibt
roh gegessen werden, weil kein Holz vorhanden ist. Am vierten Tag
es ein fünftel Brot, und, falls dieses verschimmelt ist, erhöht sich die
gibt es ca. 80 g Brot, am sechsten Tag zum ersten Mal warmes Es-
Ration auf ein viertel bis ein halbes Brot. E. V. 1082.
sen. Die Tagesverpflegung besteht wochenlang aus 1/2 I Suppe (ent-
haltend 5-10 g Erbsen und 2-4 g Fett) und ein Zwanzigstel Brot (teil-
weise stark verschimmelt), ca 500-800 Kalorien. Das gesamte Lager
ist nach


c) ärztliche Betreuung:


Es fehlt an allem, insbesondere an Medikamenten. Hunderte von Ver-
wundeten und 1600 Ruhrkranke können nicht entsprechend versorgt
werden. Selbst Kranke mit hohem Fieber müssen im Freien liegen.
E. V. 1783, 3500.


86
II. Behandlung.


Posten erschießen nachts Kriegsgefangene in ihren Erdlöchern. E. V.
2049.


Durch nächtliche Schießerei wird Kriegsgefangener getötet. E. V.
1494. 300 m vom äußeren Stacheldraht entfernt, wird bei einer
Schießerei der Posten ein auf seinem Schlafloch sitzender Offizier ge-
tötet. E. V. 2056.


kurzer Zeit unterernährt; es werden Brennesseln, Löwenzahn, Gras
und Klee gekocht, noch herumlaufende Hunde verschwinden in kurz-
er Zeit, werden geschlachtet und gegessen. Bereits im Mai erklärt
der russische Rundfunk: „Die 6. SS-Panzerarmee verhungert in den
Sümpfen von Braunau." E. V. 1606, 1073, 47, 1079, 1012, 1987,
2094, 1614, 1445, 1221, 1225, 1625, 86.


II. Behandlung.


Kriegsgefangener wird auf der Latrine durch Außenposten ange-
91
schossen. E. V. 2130.


Auf dem Marsch wird ein völlig erschöpfter SS-Unterscharführer an-
geschossen und auf ein Sanitätsauto geworfen. E. V. 165.


Auf dem Marsch zum Lager wird einem SS-Offizier von amerikani-
schen Soldaten das Ritterkreuz und die Uhr abgerissen. E. V. 1566.


Bei der Einlieferung werden vielen Kriegsgefangenen die Auszeich-
ZIMMING bei St. Avold.  
nungen abgenommen bzw. heruntergerissen. E. V. 1628.  
(Oktober 1945 bis März 1946)


Amerikanischer Offizier schießt kranken Kriegsgefangenen an. E. V.
I. Allgemeine Verhältnisse.  
1986.  


In einem Zelt gibt es in einer Nacht durch Schießerei der Posten drei
a) Unterkunft.  
Tote und fünf Verletzte. E. V. 3488.  


Auf dem Marsch zum Lager gibt es sechs Tote und mehrere Verletzte.  
Die Unterkünfte bestehen aus Drahtgestellen, die mit durchlöcherter
E. V. 36.  
Dachpappe überzogen sind. Es gibt keine Fenster und Türen, keinen
 
Fußboden, so daß die Kriegsgefangenen auf dem blanken Boden lie-
Auf dem Marsch wird ein ohnmächtiger SS-Mann mit dem Fuß in den
gen. Anfangs ist keine Heizung vorhanden, später selbstgebaute
Straßengraben gestoßen und durch Kopfschuß getötet. E. V. 105.  
Lehmöfen. An Heizmaterial wird trotz großer Kälte alle paar Tage drei
bis vier Knüppel geliefert. Vor 17 Uhr darf nicht geheizt werden. Zu
Weihnachten gibt es über acht Tage überhaupt kein Holz. Stroh (ein
Bund Preßstroh für ca. 60 Mann) wird schließlich geliefert, damit die
Kriegsgefangenen nicht weiter auf dem blanken Boden schlafen müs-
sen. Anfangs sind für je drei Mann nur zwei Decken vorhanden, spä-
ter erhält jeder Mann zwei Decken. Gleichwohl bieten die Unterkünfte
keinen genügenden Schutz gegen die Kälte. Es kommt zu Erfrierun-
gen an Händen, Füßen und Ohren und schließlich sterben zahlreiche
Kriegsgefangene. Das Lager ist verschlammt wie ein Sturzacker. Die
Wege sind schlecht, so daß der Schlamm oben in die Schuhe hinein-  
läuft und selbst Autos darin stecken bleiben. Selbst im Zelt steht der
Schlamm bei Tauwetter knöcheltief. Die Waschanlage, die sich bis Ja-
nuar im Freien befindet, ist unzureichend. (15 I Wasser täglich für 60
Mann.) Es gibt zeitweise alle drei Tage einen halben Liter zum Wa-
schen. Die Abortanlagen befinden sich ebenfalls im Freien und sind
bei schlechtem Wetter und Kälte kaum erreichbar. Ein Kriegsgefange-
ner urteilt: „Ein Schweinestall in Deutschland war gegen diese Unter-
kunft ein Palais". E. V. 1017, 1132, 1662, 1982, 2017, 1173, 1207,
1384, 1209, 1358, 1757, 1110, 1621, 2182, 1308, 1783, 2017,
1338, 1215.  
 
b) Verpflegung:


Auf dem Marsch werden in einer Marschkolonne zwei Kriegsgefange-
Es gibt täglich zweimal 0,85 I dünne Wassersuppe und ein drittel
ne erschossen und sechs Kriegsgefangene verwundet. E. V. 1221.  
Brot. Es gibt viele Unterernährte. Aus Cage III müssen z. B. 50%
wegen Unterernährung in ärztliche Behandlung überwiesen werden.
Von 72 Mann eines Zeltes wohnen nur noch 38 dort, die anderen sind
in ärztlicher Behandlung. Bei den Zählungen fallen täglich ca. zehn
Mann aus. E. V. 1568, 1100, 3513, 1589, 1173, 1892.  


Ein Kriegsgefangener muß unter Bedrohung mit Erschießen seinen
c) ärztliche Betreuung:
Ehering abgeben. E. V. 1363.


Kriegsgefangene werden unter Gröhlen und mit Stockschlägen in das
Für Erfrierungen und Wunden gibt es weder Medikamente noch Ver-
Lager getrieben. E. V. 1625.  
bandmaterial. Erfrierungen führen teilweise zum Tode. Wegen






87
92






Beim Waschen wird ein SS-Mann erschossen. E. V. 52, 1770.  
zahlreicher Ruhrerkrankungen muß ein Krankencage eingerichtet
werden, da das Lazarett, das nur die schwersten Fälle aufnimmt,
überfüllt ist.  


Kriegsgefangener wird im Zelt während der Ruhezeit erschossen.  
In jedem Zelt des Krankencage liegen 60 Kranke und zwei Sanitäter,
E. V. 2135.  
die auf Stroh am Boden liegen. Waschgelegenheit für die mit Kot be-
schmutzten Kleider gibt es nicht. Pro Mann werden 100 g Heizungs-
material zugeteilt. E. V. 1621, 2063, 1209, 1919.  


Beim Abtransport müssen die Kriegsgefangenen vom Lkw zum Gü-
II. Behandlung.  
terwagen Spießruten laufen. E. V. 3485.  


Beim Ausladen werden Kriegsgefangene mit Kolben, Stöcken und Ei-
senstangen geschlagen. E. V. 1563.


Wer vom Cage-Sergeanten mit den Händen in den Hosentaschen an-
getroffen wird, wird in einen Käfig gestellt und muß bis zu zwei Stun-
den rufen: „Ich soll die Hände nicht in die Hosentaschen stecken!"
E. V. 1568.


EBENSEE (Österreich).  
Trotz Erfrierungen an den Füßen werden die Kriegsgefangenen zu
(Mai bis Oktober 1945)
langen Spaziergängen gezwungen. E. V. 2186.  


I. Unterkunft.  
Arbeitskommando muß eine volle Latrine mit Eimern ausschöpfen.  
E. V. 3508.  


Das Zeltlager ist auf einer Wiese angelegt, die während einer dreiwö-
chigen Regenperiode teilweise dauernd unter Wasser steht. Wochen-
lang liegen die Gefangenen im Schlamm, Zelte bieten bei dem Man-
gel an Decken keinen genügenden Schutz. Nach sieben Wochen wer-
den Baracken errichtet, die nicht, wie vorgesehen, mit 150, sondern
mit 400 Gefangenen belegt werden. Das Lager ist überhaupt stark
überbelegt, statt 6000 mit 20 000 Mann. E. V. 1012, 1221, 2174.


II. Verpflegung.


Die Verpflegung ist völlig unzureichend und wird erst im Herbst et-
KREUZNACH
was besser, als mehrere Gefangene verhungert sind und die Mehrzahl
(April bis Juni 1945)
ein Untergewicht von über 25% hat. 16 bis 18jährige sind bis zum
Skelett abgemagert. Viele Gefangene können nicht mehr ohne Hilfe
zur Toilette laufen. Mehrere Gefangene sterben an Hunger; täglich
fallen Hunderte auf den Lagerstraßen um.


Nach Besichtigung durch einen amerikanischen General und Untersu-
Allgemeine Verhältnisse.  
chung durch eine amerikanische Ärztekommission werden vier ver-
schiedene Unterernährungsgruppen aufgestellt. E. V. 1078, 1221,
1222, 1490, 2069.  


III. Behandlung.
a) Unterkunft:  
a) auf dem Transport zum Lager:  


Unter Bedrohung mit dem Gewehr und Beschimpfungen: „Du SS-  
Das Lager ist ein mit Stacheldraht eingezäuntes Feld. Im Lager sind
Schwein, Uhr her!" wird einem Kriegsgefangenen die Uhr abgenom-  
ca. 100 000 Gefangene, darunter ca. 1000 Krückenträger, Blinde,
men, anderen Kriegsgefangenen werden Uhren und Ringe abgenom-
Gehörverletzte, ca. 10 000 Jugendliche, sowie Frauen untergebracht.
men. Sie
Alle liegen auf der blanken Erde ohne Schutz gegen Frost und Regen.
Sie hausen in Erdlöchern, die bei der kalten und regnerischen Witte-  
rung, die im April herrscht, als Schlafplätze ungeeignet sind. Der Bo-  
den verwandelt sich bald in Morast, die Erdlöcher müssen wieder zu-
geschüttet werden. Es gibt keine Decken und Mäntel, auch nicht für
die Frauen. Schon nach einigen Tagen treten die ersten Todesfälle
ein. Es kommt zu einem Massensterben. An einem Tag werden 27
Tote an einem Cage vorbeigetragen.  






88
93






werden hierzu mit vorgehaltener Pistole gezwungen. Ein amerikani-  
Das Waschen war wegen Wassermangel tagelang verboten. Das Was-  
scher Soldat nimmt einem kriegsgefangenen Arzt, der ihn kurz vor-
ser reicht kaum zum Trinken.  
her verbunden hat, die Uhr ab. E. V. 1172, 1933, 1978, 1979.  


b) bei der Einlieferung:
Die Latrine besteht aus einem offenen Graben. Auch die Frauen (ca.
300 bis 400 Nachrichtenhelferinnen und SS-Maiden) müssen die Not-
durft im Graben verrichten, wobei sie sich durch Decken haltende Ka-
meradinnen den Blicken der Männer entziehen müssen. E. V. 1212,
1637, 1920, 1467, 1567, 1649, 1920.


Beim Ausladen wird ein Kriegsgefangener von amerikanischen Solda-
b) Verpflegung:
ten mit Knüppeln mehrmals geschlagen, weil er die seiner Kompanie
zugeteilte Verpflegung ins Lager mitnehmen will. E. V. 1453.


Ein amerikanischer Soldat schlägt Offizier zusammen und entreißt
Die Tagesverpflegung wird roh ausgegeben und besteht aus drei bis
ihm seine Uhr. E. V. 1979.  
vier Keks, einem Löffel Marmelade, Grieß, Bohnen, Mehl, Spinat, To-
maten, Nudeln oder Haferflocken, an manchen Tagen nur aus drei ro-
hen Kartoffeln. Es gibt täglich einen halben Liter Wasser. Kochgele-
genheit ist nicht vorhanden. Noch im Mai gibt es nur einige Male
einen halben Liter Suppe und insgesamt anderthalb Scheiben Brot.
Im Offizierscamp gibt es zu Pfingsten zweieinhalb Tage überhaupt
kein Essen. So kommt es, daß unzählige Kriegsgefangene aus
Schwäche umfallen und viele sterben. E. V. 121, 1229, 1231, 1920,
179.  


Einem Kriegsgefangenen werden Uhr, Ehering und RM. 400.- abge-
c) ärztliche Betreuung:
nommen. E. V. 1170.


Auf dem Marsch zum Lager werden Kriegsgefangene unter den Au-  
Nach amerikanischer Anweisung gilt als Krankheit nur eine akute
gen der amerikanischen Bewachung von Polen mit Stöcken ge-  
Lungenentzündung. Im einzigen Revierzelt eines Lagers dürfen nur
schlagen. E. V. 1177, 1222, 1221.  
25 Kranke liegen. Ein bruchverletzter SS-Angehöriger wird nach zehn
 
Tagen zum ersten Mal ärztlich behandelt. Er wird wegen Zugehörig-
Auf dem Marsch zum Lager nimmt ein amerikanischer Offizier einem
keit zur SS nicht in ein Lazarett verbracht, sondern im Lager ope-
kriegsgefangenen Offizier die Armbanduhr ab und steckt sie in seine
riert. Bis zur Operation liegt er im Freien. In einem Krankenzelt ster-
Tasche. E. V. 1723.  
ben bis Juli 37 Kriegsgefangene. Ein an Durchfall erkrankter Kriegs-
gefangener kann trotz stundenlangen Anstehens vor dem Sanitäts-
zelt keine ärztliche Hilfe bekommen. Als im Lager Ruhr und Typhus
ausbrechen, setzt ein Massensterben ein. Aus der Ruhrstation wer-
den täglich mehrere Tote herausgetragen. In das Kriegsgefangenen-  
lazarett Limburg a. Lahn werden u. a. aus Kreuznach zahlreiche
Kriegsgefangene eingeliefert mit Anzeichen von Unterernährung,
zahlreichen Erkrankungen an Phlegmone und allgemeiner Blutvergif-
tung nach meist geringfügigen Verletzungen. Die Todesfälle im Laza-  
rett sind insbesondere wegen der mangelhaften Betreuung im Lager
Kreuznach hoch. E. V. 3082, 3482, 1212, 1421, 1567.  
 
II. Behandlung.
 
Mit Knüppelschlägen werden die Kriegsgefangenen aus den Lkw's
entladen, dabei wird auch auf offensichtlich Schwerbeschädigte ein-
geschlagen. E. V. 1029.  


Bei der Gepäckuntersuchung werden den Gefangenen Uhren, Ringe,
Wertsachen und Geld abgenommen. E. V. 1980.


Beim Ausladen werden Gefangene durch Stockschläge und Seitenge-
wehrhiebe schwer mißhandelt. Einem SS-Rottenführer wird ein Auge
und die Nase zertrümmert. E. V. 1002.


c) im Lager:
94


Amerikanische Soldaten schlagen SS-Männer mit dem Gewehrkolben
ins Kreuz. Die amerikanischen Soldaten schießen mehrmals in die
Baracken. E. V. 1170, 1222.


Auf dem Wege zur Baustelle wird ein Kriegsgefangener durch Unter-
schenkelschuß schwer verwundet.


Beinamputierter muß den Vernehmungsraum mit seinem Gepäck
Schwerverwundeter Major wird beim Verlassen des Lkw durch einen
durch ein Fenster verlassen. E. V. 2052, 363.  
amerikanischen Soldaten mit einem Knüppel geschlagen. Täglich
werden Kriegsgefangene bei der Essenausgabe mit Knüppeln miß-
handelt. E. V. 1152.  


Kriegsgefangener wird beim Baden erschossen. E. V. 2054.  
Wachtposten schießen abends und nachts häufig in das Lager und tö-
ten bzw. verwunden dabei eine ganze Anzahl von Kriegsgefangenen.
E. V. 1231.  


Wachen schießen wahllos in das Kriegsgefangenenlager. Ein in der
Kriegsgefangener erhält beim Aussteigen aus dem Zug einen Fuß-
Nähe der Todeslinie stehender Kriegsgefangener wird ahnungslos
tritt, so daß er sich überschlägt und den ziemlich hohen Bahndamm
niedergeschossen und an der Schulter schwer verwundet. E. V. 2133.  
hinunterfliegt. E. V. 1229.  


Ein Offizier, der sich pflichtgemäß an der Verkehrsregelung beteiligt,
wird von einem Posten durch den Arm geschossen. E. V. 1320.


Die Frau eines Kriegsgefangenen und deren Kind dürfen mit Geneh-
migung eines Postens mit dem Kriegsgefangenen durch den Zaun
sprechen. Nach längerer Unterhaltung wird der Kriegsgefangene, der
5 m vom Zaun entfernt steht, plötzlich vor den Augen seiner Frau
durch den gleichen Posten durch mehrere Schüsse niedergestreckt.
E. V. 1637, 1641, 1876, 1920, 2099.


89
Weibliche Wehrmachtsangehörige werden von weißen und farbigen
Amerikanern im Lager vergewaltigt. E. V. 2082.






FÜRSTENFELDBRUCK
Auffanglager ANDERNACH
(April bis Juni 1945)  
(April bis August 1945)  


I. Allgemeine Verhältnisse.  
I. Allgemeine Verhältnisse.  


a) Unterkunft.  
In diesem Lager gibt es keine Unterkunft. Tausende von Kriegsgefan-
genen leben hier wochenlang unter freiem Himmel, so eng zusam-
mengepfercht, daß zeitweise für den Mann nicht mehr als ein halber
Quadratmeter zur Verfügung steht. Durch die starken Regengüsse im
Frühjahr ist das ganze Lager in ein Schlammgelände verwandelt, in
welchem die Gefangenen herumstehen oder liegen. Sehr viele Gefan-
gene sind ohne Mäntel, ohne Zeltbahn, ohne Decke und haben kei-
nerlei Möglichkeit sich gegen Nässe und Kälte auch nur etwas zu
schützen. Manche sind in gestreiften dünnen Lazarettanzügen, so,


Das Lager befindet sich auf einem Ackerfeld, das sich durch Regen,
Schnee und die vielen Menschen in eine Schlammwüste verwandelt.
Die Kriegsgefangenen hausen, oft nur mit Hose und Hemd bekleidet,
in Erdlöchern. Es gibt kein Wasser. E. V. 1183, 1565, 1798, 1956.


b) ärztliche Betreuung:


Es gibt keine Möglichkeit zu ärztlicher Behandlung. Viele Verwundete
95
hausen in Lehm und Dreck unter freiem Himmel. E. V. 1600.
 


II. Behandlung.


SS-Angehörige erhalten Fußtritte in den Bauch und in die Ge-  
wie sie aus dem Lazarett heraus gefangengenommen sind, sonst ha-  
schlechtsteile, Faustschläge in Gesicht und Nacken. Einem Kriegsge-  
ben sie nichts; Verwundete mit Gipsverbänden liegen im Schlamm.
fangenen wird der Ehering mit Gewalt abgenommen. E. V. 1429.  
Dabei herrscht tagsüber oft große Hitze, während nachts die Tempe-  
ratur unter den Gefrierpunkt absinkt. E. V. 573, 1110, 1422.  


Bei Nacht schießen die Posten mehrmals mit MG-Leuchtspurmunition
Die Trinkwasserversorgung reicht für die Tausende nicht aus, so daß
ins Lager. Es gibt Tote und Verwundete. E. V. 1565, 1798.  
die Gefangenen unter Durst zu leiden haben. E. V. 1144, 1422.  


Ein Spalier von mit Knüppeln bewaffneten Negern schlägt auf Kriegs-
Verpflegung: drei Kartoffeln, eine Bohne, 5 g Fett, 10 g Zucker, ein
gefangene ein. E. V. 1361.  
sechstel Brot.  


Alle Wertsachen, Gebrauchsgegenstände und Wäsche müssen abge-  
Die Verpflegung wird roh geliefert. Mangels Kochgelegenheit und
geben werden. E. V. 1307.  
Brennmaterial ist es den Gefangenen nicht möglich, sie zuzubereiten,
so daß sie roh gegessen werden muß. Die Folge ist fast völlige Ent-
kräftigung der Kriegsgefangenen, ein rapides Absinken des Gesund-  
heitszustandes und ein Ansteigen der Sterbefälle. E. V. 1149, 1696.  


Ein Wachtposten reißt einem Offizier das Ritterkreuz vom Hals und  
Viele leiden an Durchfall, die Krankenzelte sind überfüllt und reichen
wirft es zu Boden. Es gibt täglich zehn bis zwölf Tote durch Beschie-
nicht aus. Gefangene werden wahnsinnig und müssen an den Händen
ßung des Lagers durch Posten. E. V. 1956.  
mit Mullbinden gefesselt werden.  


Amerikanischer Offizier schlägt einem SS-Offizier mit der Faust ins
II. Behandlung.  
Gesicht. Er wird außerdem von amerikanischen Soldaten mit Knüp-
peln geschlagen. E. V. 2112.  


Die ankommenden Kriegsgefangenen müssen Spießruten laufen.
a) allgemeine:
E. V. 39, 91.


Posten schießen wahllos zwischen die schlafenden, ungeschützt am
Beim Aussteigen aus dem Lkw, sowie beim Marsch vom bzw. zum
Boden liegenden Kriegsgefangenen. E. V. 59.  
Bahnhof, werden die Gefangenen von den amerikanischen und fran-
zösischen Wachmanschaften mit Stöcken und Gewehrkolben ge-
schlagen. E. V. 1331.  


Im Lager steht beim Verpflegungs- und Wasserempfang vom Cage
bis zur Ausgabestelle ein Spalier von amerikanischen Soldaten, von
denen jeder einen Knüppel in der Hand hat. Die Gefangenen müssen
im Laufschritt vorbei. Wer im Schritt geht, bekommt Schläge mit
dem Knüppel, auch Versehrte. Ein etwa 60-jähriger Oberst wird da-
bei niedergeschlagen. E. V. 1065, 1270.


Häufig kommen Trupps von drei bis zehn Mann des Bewachungsper-
sonals ins Camp, oft angetrunken, und schlagen mit Gewehrkolben,
Hundepeitschen und Schlagringen auf die zusammengedrängten
Kriegsgefangenen ein. Angehörige der Waffen-SS sind die bevorzug-
ten Opfer. Fußtritte in den Unterleib und gegen die Geschlechtsteile -
die Gefangenen müssen selbst die dazu erforderliche Körperhaltung
einnehmen - sowie Kolbenhiebe auf den Schädel sind an der Tages-
ordnung. An einem Tag müssen innerhalb von dreißig Minuten neun-
zig zusammengeschlagene Gefangene ärztlicher Behandlung zuge-
führt werden, etwa 15-20 Schwerverletzte müssen ins Hospital ein-
geliefert werden. E. V. 50, 95.


90




96


LAGER REMAGEN .
(April bis Juni 1945)


I. Allgemeine Verhältnisse.


a) Unterkunft.  
Einzelnen Gefangenen werden mit Messern Goldzähne und -plomben
herausgestochen. E. V. 517.  


Tausende von Kriegsgefangenen hausen in Erdlöchern auf freiem
b) Einzelfälle:
Feld, ohne Zeltbahnen und Mäntel. Decken sind zu wenig vorhanden.  
 
Es ist keine Wasch mögl ich keit gegeben. Latrinen dürfen nicht ange-  
Kriegsgefangener Offizier wird bei der Vernehmung mit Stöcken und
legt werden, die Notdurft muß entlang dem Stacheldraht verrichtet
Tauen so schwer geschlagen, daß er das Bewußtsein verliert. Folgen
werden. E. V. 1082, 1708, 3500, 1421.  
der Mißhandlung: Bruch der rechten Mittelhand. E. V. 11.4.1945,
1785.  
 
Gefangener Polizei-Hauptwachtmeister wird mit Fäusten und einem
Brett geschlagen, erhält fünfzig Hiebe mit einem Tau auf das blanke
Gesäß. Muß mit voller Kleidung in einem etwa 1 m tiefen Bach bis
zur völligen Erschöpfung hin- und herschwimmen, wobei er ständig
mit einem Prügel geschlagen wird. E. V. April 1945, 1092.  


Bereits im April werden zahlreiche Kriegsgefangene in das Kriegsla-
Andere SS-Angehörige werden in ähnlicher Weise behandelt. E. V.  
zarett Limburg/Lahn eingeliefert, die unter Frostschäden u. a. auch
1811.  
Erfrierungen dritten Grades leiden, so daß Amputationen an Gliedma-
ßen vorgenommen werden müssen.  


b) Verpflegung:
Ein älterer Mann (Pg. seit 1932) wird gezwungen, Sand zu essen und
hinterher Wasser zu trinken. E. V. 21.7.1945, 95.


Im April gibt es nur einmal am Tage Verpflegung. Kalt, ohne Brot. Die
ersten zehn Tage vier bis fünf Keks, die dann wegfallen. Dafür wer-
den Grütze, Haferflocken oder Weizenkörner ausgegeben. Später gibt
es ein fünftel Brot, und, falls dieses verschimmelt ist, erhöht sich die
Ration auf ein viertel bis ein halbes Brot. E. V. 1082.


c) ärztliche Betreuung:


Es fehlt an allem, insbesondere an Medikamenten. Hunderte von Ver-  
Durchgangslager M A R B U R G - C A P P E L
wundeten und 1600 Ruhrkranke können nicht entsprechend versorgt
(Sommer 1945 bis Februar 1946)
werden. Selbst Kranke mit hohem Fieber müssen im Freien liegen.
E. V. 1783, 3500.


II. Behandlung.  
Behandlung.  


Posten erschießen nachts Kriegsgefangene in ihren Erdlöchern. E. V.  
Bei der Registrierung und dem politischen Verhör erhalten die Kriegs-
2049.  
gefangenen Fußtritte in den Magen und Fausthiebe ins Gesicht. E. V.  
1122, 1180, 2079, 2089, 2114, 2118, 3589.  


Durch nächtliche Schießerei wird Kriegsgefangener getötet. E. V.
Ein noch kranker SS-Offizier wird mit der Faust zu Boden geschlagen
1494. 300 m vom äußeren Stacheldraht entfernt, wird bei einer
und muß vier Stunden in einem Drahtkäfig stramm stehen. Ein ame-  
Schießerei der Posten ein auf seinem Schlafloch sitzender Offizier ge-  
rikanischer Oberleutnant nimmt ihm die Reitstiefel ab. E. V. 1212.  
tötet. E. V. 2056.  


Einem Sanitätsoffizier werden Schuhe und Mantel abgenommen. Er
wird in eine Dunkelzelle gesperrt. In Strümpfen wird er über spitze
Schottersteine getrieben und muß dann mit blutenden Füßen ca.
dreiviertel Stunden in knöcheltiefer Lehmpfütze stehen. Er wird von
amerikanischen Soldaten mit der Faust ins Gesicht geschlagen. E. V.
1602.


Fast sämtliche Gefangene, die über Marburg in das Lager Franken-
berg kommen, sind in Marburg geschlagen worden und tragen die
Spuren dieser Behandlung noch wochenlang sichtbar. E. V. 1792.


91




97


ZIMMING bei St. Avold.
(Oktober 1945 bis März 1946)


I. Allgemeine Verhältnisse.


a) Unterkunft.  
Ein wegen Unterernährung und Arbeitsunfähigkeit aus russischer
Kriegsgefangenschaft entlassener Kriegsgefangener erhält Faust-
schläge, Fußtritte in den Leib und die Geschlechtsteile, bis er zusam-
menbricht und aus Mund und Nase und an den Beinen blutet. E. V.
1857.  


Die Unterkünfte bestehen aus Drahtgestellen, die mit durchlöcherter
25 Mann, alle blutig und blau geschlagen, werden nach Frankenberg
Dachpappe überzogen sind. Es gibt keine Fenster und Türen, keinen
geschafft. E. V. 1693.  
Fußboden, so daß die Kriegsgefangenen auf dem blanken Boden lie-
gen. Anfangs ist keine Heizung vorhanden, später selbstgebaute
Lehmöfen. An Heizmaterial wird trotz großer Kälte alle paar Tage drei
bis vier Knüppel geliefert. Vor 17 Uhr darf nicht geheizt werden. Zu
Weihnachten gibt es über acht Tage überhaupt kein Holz. Stroh (ein
Bund Preßstroh für ca. 60 Mann) wird schließlich geliefert, damit die
Kriegsgefangenen nicht weiter auf dem blanken Boden schlafen müs-
sen. Anfangs sind für je drei Mann nur zwei Decken vorhanden, spä-
ter erhält jeder Mann zwei Decken. Gleichwohl bieten die Unterkünfte
keinen genügenden Schutz gegen die Kälte. Es kommt zu Erfrierun-
gen an Händen, Füßen und Ohren und schließlich sterben zahlreiche
Kriegsgefangene. Das Lager ist verschlammt wie ein Sturzacker. Die
Wege sind schlecht, so daß der Schlamm oben in die Schuhe hinein-
läuft und selbst Autos darin stecken bleiben. Selbst im Zelt steht der
Schlamm bei Tauwetter knöcheltief. Die Waschanlage, die sich bis Ja-
nuar im Freien befindet, ist unzureichend. (15 I Wasser täglich für 60
Mann.) Es gibt zeitweise alle drei Tage einen halben Liter zum Wa-
schen. Die Abortanlagen befinden sich ebenfalls im Freien und sind
bei schlechtem Wetter und Kälte kaum erreichbar. Ein Kriegsgefange-
ner urteilt: „Ein Schweinestall in Deutschland war gegen diese Unter-
kunft ein Palais". E. V. 1017, 1132, 1662, 1982, 2017, 1173, 1207,
1384, 1209, 1358, 1757, 1110, 1621, 2182, 1308, 1783, 2017,
1338, 1215.  


b) Verpflegung:
Kriegsgefangene werden mit alten und jungen Frauen zusammen
eingesperrt, da die wenigen Zelte nicht ausreichen. E. V. 1968, 1969.


Es gibt täglich zweimal 0,85 I dünne Wassersuppe und ein drittel
Ein Kriegsgefangener erleidet durch Schläge Quetschungen. E. V.  
Brot. Es gibt viele Unterernährte. Aus Cage III müssen z. B. 50%
2111.  
wegen Unterernährung in ärztliche Behandlung überwiesen werden.
Von 72 Mann eines Zeltes wohnen nur noch 38 dort, die anderen sind
in ärztlicher Behandlung. Bei den Zählungen fallen täglich ca. zehn
Mann aus. E. V. 1568, 1100, 3513, 1589, 1173, 1892.  


c) ärztliche Betreuung:
Ein Kriegsgefangener wird dreimal zu Boden geschlagen, trägt eine
Gehirnerschütterung, Beschädigungen des Ober- und Unterkiefers
und einen Leistenbruch davon. E. V. 2146.


Für Erfrierungen und Wunden gibt es weder Medikamente noch Ver-
bandmaterial. Erfrierungen führen teilweise zum Tode. Wegen




RHEINSBERG
(April bis Mai 1945)


92
I. Unterkunft.


Die Kriegsgefangenen liegen sieben Wochen lang ohne Schutz vor
Nässe und Kälte in Erdlöchern. Auch Verwundete und Amputierte lie-
gen mit durchbluteten Verbänden im Freien. Sämtliche Schutzklei-
dung, Zeltbahnen, Decken und Mäntel werden abgenommen. E. V.
1279, 1662, 1852.


II. Behandlung.


zahlreicher Ruhrerkrankungen muß ein Krankencage eingerichtet
Ca. 30 SS-Männer werden zwei Tage und zwei Nächte in einer Abfall -
werden, da das Lazarett, das nur die schwersten Fälle aufnimmt,
grübe eingesperrt. Sämtliche Wertsachen und Stiefel werden abge-
überfüllt ist.  
nommen. E. V. 1018.  


In jedem Zelt des Krankencage liegen 60 Kranke und zwei Sanitäter,
Kriegsgefangener wird von Leutnant mit Füßen getreten. E. V. 1585.  
die auf Stroh am Boden liegen. Waschgelegenheit für die mit Kot be-
schmutzten Kleider gibt es nicht. Pro Mann werden 100 g Heizungs-
material zugeteilt. E. V. 1621, 2063, 1209, 1919.  


II. Behandlung.  
Zwei SS-Führer werden von amerikanischer Militär-Polizei von hinten
erschossen. E. V.37.  


Beim Ausladen werden Kriegsgefangene mit Kolben, Stöcken und Ei-
senstangen geschlagen. E. V. 1563.


Wer vom Cage-Sergeanten mit den Händen in den Hosentaschen an-
getroffen wird, wird in einen Käfig gestellt und muß bis zu zwei Stun-
den rufen: „Ich soll die Hände nicht in die Hosentaschen stecken!"
E. V. 1568.


Trotz Erfrierungen an den Füßen werden die Kriegsgefangenen zu
98
langen Spaziergängen gezwungen. E. V. 2186.


Arbeitskommando muß eine volle Latrine mit Eimern ausschöpfen.
E. V. 3508.




NIEDERRODEN .
(Oktober 1945 bis Februar 1946)


KREUZNACH
I. Unterbringung.
(April bis Juni 1945)
 
Das Lager ist im Zuchthaus Darmstadt-Niederroden untergebracht
E. V. 1221.
 
II. Behandlung.
 
Geld und persönliche Gebrauchsgegenstände werden bei der Aufnah-
me ohne Quittung abgenommen. Bei Versetzung in andere Lager
fehlt der größte Teil. E.V. 1037, 1044, 1049, 1095, 1096, 1100,
1108.


Allgemeine Verhältnisse.  
Die Kriegsgefangenen werde alle kahl geschoren. Als Offiziere sich
weigern, wird der Haarschnitt durch Verpflegungsentzug erzwungen.
E. V. 1049, 1100, 1123, 1221.  


a) Unterkunft:
Familienphotos werden zerrissen und in die Ecke geworfen. E. V.
1049, 1100, 1123.


Das Lager ist ein mit Stacheldraht eingezäuntes Feld. Im Lager sind
Als ein Offizier seinen Ehering nicht rasch genug abstreifen kann,  
ca. 100 000 Gefangene, darunter ca. 1000 Krückenträger, Blinde,  
zwickt ihn ein amerikanischer Soldat mit einer Zange ab. E. V. 1992.  
Gehörverletzte, ca. 10 000 Jugendliche, sowie Frauen untergebracht.
Alle liegen auf der blanken Erde ohne Schutz gegen Frost und Regen.
Sie hausen in Erdlöchern, die bei der kalten und regnerischen Witte-
rung, die im April herrscht, als Schlafplätze ungeeignet sind. Der Bo-
den verwandelt sich bald in Morast, die Erdlöcher müssen wieder zu-
geschüttet werden. Es gibt keine Decken und Mäntel, auch nicht für
die Frauen. Schon nach einigen Tagen treten die ersten Todesfälle
ein. Es kommt zu einem Massensterben. An einem Tag werden 27
Tote an einem Cage vorbeigetragen.  


Orden und Ehrenzeichen werden abgenommen und auf die Erde ge-
worfen. E. V. 1697.


Der Feldwebel der amerikanischen Bewachung rühmt sich gegenüber
einem Kriegsgefangenen, daß man schon 25 Uhren habe. E. V. 1073.


93
HEILBRONN.
(April 1945 bis Januar 1946)
 
I. Allgemeine Verhältnisse.


a) Unterbringung:


Zunächst liegen 4000 bis 5000 Mann auf einem Sportplatz in Regen
und Schlamm, ohne sanitäre Anlagen. Die Kriegsgefangenen kampie-
ren in Erdlöchern, bis etwa im Juli/August Zelte zugeteilt werden. Die
Wasserversorgung wird als unzulänglich bezeichnet.


Das Waschen war wegen Wassermangel tagelang verboten. Das Was-
ser reicht kaum zum Trinken.


Die Latrine besteht aus einem offenen Graben. Auch die Frauen (ca.
300 bis 400 Nachrichtenhelferinnen und SS-Maiden) müssen die Not-
durft im Graben verrichten, wobei sie sich durch Decken haltende Ka-
meradinnen den Blicken der Männer entziehen müssen. E. V. 1212,
1637, 1920, 1467, 1567, 1649, 1920.


b) Verpflegung:
99


Die Tagesverpflegung wird roh ausgegeben und besteht aus drei bis
vier Keks, einem Löffel Marmelade, Grieß, Bohnen, Mehl, Spinat, To-
maten, Nudeln oder Haferflocken, an manchen Tagen nur aus drei ro-
hen Kartoffeln. Es gibt täglich einen halben Liter Wasser. Kochgele-
genheit ist nicht vorhanden. Noch im Mai gibt es nur einige Male
einen halben Liter Suppe und insgesamt anderthalb Scheiben Brot.
Im Offizierscamp gibt es zu Pfingsten zweieinhalb Tage überhaupt
kein Essen. So kommt es, daß unzählige Kriegsgefangene aus
Schwäche umfallen und viele sterben. E. V. 121, 1229, 1231, 1920,
179.


c) ärztliche Betreuung:


Nach amerikanischer Anweisung gilt als Krankheit nur eine akute
Bei einem Gedränge um den Wasserwagen werden durch Schüsse
Lungenentzündung. Im einzigen Revierzelt eines Lagers dürfen nur
fünf bis acht Kriegsgefangene verletzt. Noch im Januar 1946 sind die
25 Kranke liegen. Ein bruchverletzter SS-Angehöriger wird nach zehn
Wegeverhältnisse im Lager so schlecht, daß Amputierte zur Latrine
Tagen zum ersten Mal ärztlich behandelt. Er wird wegen Zugehörig-
getragen werden müssen. E. V. 1564, 2176, 3536, 1739.  
keit zur SS nicht in ein Lazarett verbracht, sondern im Lager ope-
riert. Bis zur Operation liegt er im Freien. In einem Krankenzelt ster-
ben bis Juli 37 Kriegsgefangene. Ein an Durchfall erkrankter Kriegs-
gefangener kann trotz stundenlangen Anstehens vor dem Sanitäts-
zelt keine ärztliche Hilfe bekommen. Als im Lager Ruhr und Typhus
ausbrechen, setzt ein Massensterben ein. Aus der Ruhrstation wer-
den täglich mehrere Tote herausgetragen. In das Kriegsgefangenen-
lazarett Limburg a. Lahn werden u. a. aus Kreuznach zahlreiche
Kriegsgefangene eingeliefert mit Anzeichen von Unterernährung,
zahlreichen Erkrankungen an Phlegmone und allgemeiner Blutvergif-
tung nach meist geringfügigen Verletzungen. Die Todesfälle im Laza-
rett sind insbesondere wegen der mangelhaften Betreuung im Lager
Kreuznach hoch. E. V. 3082, 3482, 1212, 1421, 1567.  


II. Behandlung.  
b) Verpflegung.  


Mit Knüppelschlägen werden die Kriegsgefangenen aus den Lkw's
Es gibt tagelang überhaupt nichts zu essen, so daß sich die Kriegsge-
entladen, dabei wird auch auf offensichtlich Schwerbeschädigte ein-  
fangenen bald nur mit Hilfe anderer vom Erdboden erheben können.
geschlagen. E. V. 1029.  
Noch im Januar 1946 gibt es zwei Tage nichts zu essen und vier Tage
keine Heizungsmöglichkeit in den Zelten. Die Tagesverpflegung be-
steht aus einem Brot für zwanzig Mann, eine Dose Ölsardinen für
acht bis zwölf Mann und ein bis anderthalb Liter Wassersuppe pro
Mann. Kriegsgefangene müssen einmal bis zu den Knien ins Wasser
springen, um eine C-Ration zu erhalten. E. V. 1072, 1918, 2176.  


Ein KZ-Häftling erzählt, daß er eine solche Unterbringung und Ver-
pflegung wie in Heilbronn in einem deutschen KZ nicht erlebt hat.
E. V. 2245.


II. Behandlung.


94
Kriegsgefangene werden vom Lkw in das Lager geprügelt, wo diese
Behandlung weitergeht. E. V. 1042.


Offiziere werden mit Stöcken und Gewehrkolben geprügelt. E. V.
1081.


Beim Marsch durch Heilbronn wird ein Kriegsgefangener mit der Pis-
tole auf den Kopf geschlagen. Amerikanische Soldaten schießen auf
Zivilisten, die den Kriegsgefangenen Brot geben wollen. Das Brot
wird den Kriegsgefangenen aus den Händen gerissen und zertram-
pelt. E. V. 1209.


Schwerverwundeter Major wird beim Verlassen des Lkw durch einen
Die Verlegung von Cage zu Cage erfolgt im Marsch-Marsch unter Pis-  
amerikanischen Soldaten mit einem Knüppel geschlagen. Täglich
tolenschüssen und Schlägen. E. V. 1565.  
werden Kriegsgefangene bei der Essenausgabe mit Knüppeln miß-  
handelt. E. V. 1152.  


Wachtposten schießen abends und nachts häufig in das Lager und tö-  
Einem erkrankten Kriegsgefangenen wird ärztliche Hilfe verwehrt,
ten bzw. verwunden dabei eine ganze Anzahl von Kriegsgefangenen.  
weil er SS-Mann ist. E. V. 1621.  
E. V. 1231.  


Kriegsgefangener erhält beim Aussteigen aus dem Zug einen Fuß-
Wertsachen und Kleidungsstücke werden abgenommen. E. V. 1699.  
tritt, so daß er sich überschlägt und den ziemlich hohen Bahndamm
hinunterfliegt. E. V. 1229.  


Ein Offizier, der sich pflichtgemäß an der Verkehrsregelung beteiligt,
200 Offiziere werden unter Beschimpfungen und Mißhandlungen
wird von einem Posten durch den Arm geschossen. E. V. 1320.  
durch die Stadt in das Lager getrieben. E. V. 1890.  


Die Frau eines Kriegsgefangenen und deren Kind dürfen mit Geneh-
16 Tote, die erfroren oder sonst umgekommen sind, werden an ei-
migung eines Postens mit dem Kriegsgefangenen durch den Zaun
nem Tage abtransportiert. E. V. 2176
sprechen. Nach längerer Unterhaltung wird der Kriegsgefangene, der
5 m vom Zaun entfernt steht, plötzlich vor den Augen seiner Frau
durch den gleichen Posten durch mehrere Schüsse niedergestreckt.  
E. V. 1637, 1641, 1876, 1920, 2099.


Weibliche Wehrmachtsangehörige werden von weißen und farbigen
Amerikanern im Lager vergewaltigt. E. V. 2082.




100


Auffanglager ANDERNACH
(April bis August 1945)


I. Allgemeine Verhältnisse.


In diesem Lager gibt es keine Unterkunft. Tausende von Kriegsgefan-  
Ein am Tage in das Lager schießender Posten tötet einen Kriegsge-  
genen leben hier wochenlang unter freiem Himmel, so eng zusam-
fangenen und verwundet zwei weitere schwer. E. V. 2366, 3832.
mengepfercht, daß zeitweise für den Mann nicht mehr als ein halber
 
Quadratmeter zur Verfügung steht. Durch die starken Regengüsse im
Neger nimmt einem deutschen Offizier die Uhr ab. Als dieser einen
Frühjahr ist das ganze Lager in ein Schlammgelände verwandelt, in  
Vorgesetzten sprechen will, wird er von dem Neger durch zwei bis
welchem die Gefangenen herumstehen oder liegen. Sehr viele Gefan-
drei Schüsse in den Unterleib zusammengeschossen. E. V. 93.
gene sind ohne Mäntel, ohne Zeltbahn, ohne Decke und haben kei-
 
nerlei Möglichkeit sich gegen Nässe und Kälte auch nur etwas zu
Offiziere müssen Eheringe abgeben. Als einer von ihnen den Ring,
schützen. Manche sind in gestreiften dünnen Lazarettanzügen, so,  
der zu eng ist, nicht rasch genug abstreifen kann, wird das Fleisch
vom Finger geschnitten und der Ring vom blanken Knochen gerissen.
E. V. 401.  
 
Ein Offizier, der seine Armbanduhr nicht abgeben will, wird niederge-
schossen. E. V. 254.


EINZELFÄLLE BEI DER BEHANDLUNG VON
KRIEGSGEFANGEN EN .


Sammelstelle Zülpich:


95
Vier Kriegsgefangene müssen in einem Stall, der mit Dung und Jau-
che gefüllt ist, in den Mist springen, dort stundenlang exerzieren,
kriechen, robben, bis zum Hals in der Jauche liegend. E. V. März
1945: 362.


General-Lazarett Nachtigallenbusch bei Kreuznach:


Einem Hauptmann wird während der Narkose ein goldener Siegelring


wie sie aus dem Lazarett heraus gefangengenommen sind, sonst ha-
abgenommen. E. V. März 1945: 301.  
ben sie nichts; Verwundete mit Gipsverbänden liegen im Schlamm.
Dabei herrscht tagsüber oft große Hitze, während nachts die Tempe-
ratur unter den Gefrierpunkt absinkt. E. V. 573, 1110, 1422.  


Die Trinkwasserversorgung reicht für die Tausende nicht aus, so daß
Brackwede bei Bielefeld:
die Gefangenen unter Durst zu leiden haben. E. V. 1144, 1422.


Verpflegung: drei Kartoffeln, eine Bohne, 5 g Fett, 10 g Zucker, ein
Wahnsinnig gewordener Kriegsgefangener wird von Amerikanern
sechstel Brot.  
nackt ausgezogen, gefesselt und in der Kälte liegen gelassen. E. V.
April 1945: 270.  


Die Verpflegung wird roh geliefert. Mangels Kochgelegenheit und
Zwei SS-Männer müssen sich das Gesicht mit menschlichem Kot be-  
Brennmaterial ist es den Gefangenen nicht möglich, sie zuzubereiten,
schmieren. E. V. April 1945: 520.  
so daß sie roh gegessen werden muß. Die Folge ist fast völlige Ent-  
kräftigung der Kriegsgefangenen, ein rapides Absinken des Gesund-  
heitszustandes und ein Ansteigen der Sterbefälle. E. V. 1149, 1696.  


Viele leiden an Durchfall, die Krankenzelte sind überfüllt und reichen
Remagen:
nicht aus. Gefangene werden wahnsinnig und müssen an den Händen
mit Mullbinden gefesselt werden.


II. Behandlung.  
Jugendliche, die infolge Unterernährung nicht mehr gehen können,
kriechen auf Händen und Füßen durch knöcheltiefen Schlamm, um
ihre Notdurft zu verrichten. E. V. April/Mai 1945: 100.  


a) allgemeine:


Beim Aussteigen aus dem Lkw, sowie beim Marsch vom bzw. zum
Bahnhof, werden die Gefangenen von den amerikanischen und fran-
zösischen Wachmanschaften mit Stöcken und Gewehrkolben ge-
schlagen. E. V. 1331.


Im Lager steht beim Verpflegungs- und Wasserempfang vom Cage
101
bis zur Ausgabestelle ein Spalier von amerikanischen Soldaten, von
denen jeder einen Knüppel in der Hand hat. Die Gefangenen müssen
im Laufschritt vorbei. Wer im Schritt geht, bekommt Schläge mit
dem Knüppel, auch Versehrte. Ein etwa 60-jähriger Oberst wird da-
bei niedergeschlagen. E. V. 1065, 1270.


Häufig kommen Trupps von drei bis zehn Mann des Bewachungsper-
sonals ins Camp, oft angetrunken, und schlagen mit Gewehrkolben,
Hundepeitschen und Schlagringen auf die zusammengedrängten
Kriegsgefangenen ein. Angehörige der Waffen-SS sind die bevorzug-
ten Opfer. Fußtritte in den Unterleib und gegen die Geschlechtsteile -
die Gefangenen müssen selbst die dazu erforderliche Körperhaltung
einnehmen - sowie Kolbenhiebe auf den Schädel sind an der Tages-
ordnung. An einem Tag müssen innerhalb von dreißig Minuten neun-
zig zusammengeschlagene Gefangene ärztlicher Behandlung zuge-
führt werden, etwa 15-20 Schwerverletzte müssen ins Hospital ein-
geliefert werden. E. V. 50, 95.




Nohra bei Weimar:


96
Zwei Offiziere, die bei einem Fluchtversuch ergriffen werden, werden
so mißhandelt, daß dem einen die ganze rechte Gesichtshälfte herun-
terhängt. E. V. April 1945: 367.


Gefangenensammelplatz Weimar:


Ein Gefangener, dem befohlen wird, davon zu laufen, wird erschos-
sen. E. V. April 1945: 38.


Einzelnen Gefangenen werden mit Messern Goldzähne und -plomben
Raum Hessen:
herausgestochen. E. V. 517.


b) Einzelfälle:  
300 bis 400 Kriegsgefangene werden zwei Tage lang in einer Luft-
schutzzisterne (15 mal 15 mal 2 m) untergebracht ohne Essen und
Trinken. E. V. April 1945: 297.


Kriegsgefangener Offizier wird bei der Vernehmung mit Stöcken und
Mulsanne (Fr.):  
Tauen so schwer geschlagen, daß er das Bewußtsein verliert. Folgen
der Mißhandlung: Bruch der rechten Mittelhand. E. V. 11.4.1945,
1785.


Gefangener Polizei-Hauptwachtmeister wird mit Fäusten und einem
Disziplinarstrafen für eine aus 3000 Versehrten, darunter Beinampu-  
Brett geschlagen, erhält fünfzig Hiebe mit einem Tau auf das blanke
tierte und Hirnversehrte, bestehende Einheit: Mehrstündiges Stillste-
Gesäß. Muß mit voller Kleidung in einem etwa 1 m tiefen Bach bis
hen vor dem Cage-Office, mehrstündiges Stehen am Pfosten eines
zur völligen Erschöpfung hin- und herschwimmen, wobei er ständig
Fußballtores, Füße in Grundstellung ca. 1 m vorn Pfosten entfernt,
mit einem Prügel geschlagen wird. E. V. April 1945, 1092.  
Stirn gegen den Pfosten gelehnt, Hände entweder auf dem Rücken
oder je eine sandgefüllte fünf Pfundkonservendose haltend. Mehr-
stündiges Stehen am kniehohen Warndraht. Füße in Grundstellung
etwa 1 in vorn Draht entfernt, Rumpf gebeugt, Nase auf einem Sta-
chel des Drahtes, Hände auf dem Rücken. E. V. April bis August
1945: 1.  


Andere SS-Angehörige werden in ähnlicher Weise behandelt. E. V.
Kriegsgefangenenstelle Dellbrück:
1811.


Ein älterer Mann (Pg. seit 1932) wird gezwungen, Sand zu essen und  
Amerikanischer Offizier zwingt Kriegsgefangenen ein im Soldbuch
hinterher Wasser zu trinken. E. V. 21.7.1945, 95.  
eingeklebtes Führerbild zu essen und schlägt ihn, als er sich dabei
übergibt, mit der Reitpeitsche. E. V. 1.4.1945: 159.  


Rod a. Berg:


SS-Mann wird am 1. Osterfeiertag in der Kirche erschossen. E. V.
103. Kirchheim:


Durchgangslager M A R B U R G - C A P P E L
Kriegsgefangener muß im Schneetreiben splitternackt exerzieren.
(Sommer 1945 bis Februar 1946)
E. V. 4.4.1945: 108.


Behandlung.
Raum Bernburg:


Bei der Registrierung und dem politischen Verhör erhalten die Kriegs-  
Zwei SS-Männer werden, nachdem sie ihre Waffen niedergelegt ha-  
gefangenen Fußtritte in den Magen und Fausthiebe ins Gesicht. E. V.  
ben, von amerikanischen Soldaten erschossen. E. V. 14.4.1945: 371.  
1122, 1180, 2079, 2089, 2114, 2118, 3589.  


Ein noch kranker SS-Offizier wird mit der Faust zu Boden geschlagen
und muß vier Stunden in einem Drahtkäfig stramm stehen. Ein ame-
rikanischer Oberleutnant nimmt ihm die Reitstiefel ab. E. V. 1212.


Einem Sanitätsoffizier werden Schuhe und Mantel abgenommen. Er
wird in eine Dunkelzelle gesperrt. In Strümpfen wird er über spitze
Schottersteine getrieben und muß dann mit blutenden Füßen ca.
dreiviertel Stunden in knöcheltiefer Lehmpfütze stehen. Er wird von
amerikanischen Soldaten mit der Faust ins Gesicht geschlagen. E. V.
1602.


Fast sämtliche Gefangene, die über Marburg in das Lager Franken-
102
berg kommen, sind in Marburg geschlagen worden und tragen die
Spuren dieser Behandlung noch wochenlang sichtbar. E. V. 1792.






97
Königssee bei Saalfeld/Thür.:


Kriegsgefangener muß auf Befehl eines amerikanischen Offiziers
dreimal splitternackt in eine mit Urin und Unrat gefüllte Grube sprin-
gen. E. V. Mai 1945: 161.


Ried/Innkreis:


Ein wegen Unterernährung und Arbeitsunfähigkeit aus russischer
Der 70-jährige Reichsarbeitsführer wird mit Schlägen in das Lager
Kriegsgefangenschaft entlassener Kriegsgefangener erhält Faust-  
getrieben. E. V. Mai 1945: 170.  
schläge, Fußtritte in den Leib und die Geschlechtsteile, bis er zusam-
menbricht und aus Mund und Nase und an den Beinen blutet. E. V.  
1857.  


25 Mann, alle blutig und blau geschlagen, werden nach Frankenberg
Auf dem Marsch von Gallneukirchen/Österreich in die russische Zone
geschafft. E. V. 1693.  
werden alle, die schlapp machen, von amerikanischen Soldaten
durch Kopf- bzw. Genickschuß getötet. E. V. Mai 1945: 169.  


Kriegsgefangene werden mit alten und jungen Frauen zusammen
Altenburg/Thür.:
eingesperrt, da die wenigen Zelte nicht ausreichen. E. V. 1968, 1969.  


Ein Kriegsgefangener erleidet durch Schläge Quetschungen. E. V.  
SS-Angehöriger muß sich nackt ausziehen und wird von einem ame-
2111.  
rikanischen Offizier mit der Peitsche solange geprügelt, bis er besin-
nungslos liegen bleibt. E. V. Mai 1945: 365.  


Ein Kriegsgefangener wird dreimal zu Boden geschlagen, trägt eine
Sammellager Himbergen:
Gehirnerschütterung, Beschädigungen des Ober- und Unterkiefers
und einen Leistenbruch davon. E. V. 2146.


Ankommende Schwerverwundete werden vom Lkw gerissen, daß sie
herunterfallen. Mit Fußtritten werden sie zum Aufstehen gezwungen.
E. V. Mai 1945 369.


Sinzig a. Rhein:


RHEINSBERG
Nach der Kapitulation werfen amerikanische Flugzeuge Steine auf
(April bis Mai 1945)
das Lager ab. Gefangener wird an den Geschlechtsteilen so schwer
verletzt, daß er am anderen Tag stirbt. E. V. Mai 1945: 517.


I. Unterkunft.  
Königssee/Thür. :


Die Kriegsgefangenen liegen sieben Wochen lang ohne Schutz vor
Amerikanischer Leutnant nimmt einem Gefangenen Tabak, Zigaretten
Nässe und Kälte in Erdlöchern. Auch Verwundete und Amputierte lie-  
und Nähzeug ab und wirft es in eine mit Kot, Blechbüchsen, Glas-  
gen mit durchbluteten Verbänden im Freien. Sämtliche Schutzklei-  
scherben gefüllte Grube, befiehlt dem Gefangenen sich nackt auszu-  
dung, Zeltbahnen, Decken und Mäntel werden abgenommen. E. V.  
ziehen, in die Grube zu springen und seine Sachen herauszuholen.
1279, 1662, 1852.
Als dieser zögert, wird er von einem Offizier drei Mal in die Grube ge-
stoßen. E. V. Mai 1945: 368


II. Behandlung.
Herford:


Ca. 30 SS-Männer werden zwei Tage und zwei Nächte in einer Abfall -  
Schwerverwundeter SS-Offizier muß auf dem nackten Oberkörper
grübe eingesperrt. Sämtliche Wertsachen und Stiefel werden abge-
eine schwere Rolle Stacheldraht tragen und damit 300 m im Lauf-  
nommen. E. V. 1018.  
schritt zurücklegen, so daß er schließlich zerfleischt zusammenbricht.  
E. V. Mai 1945: 72.  


Kriegsgefangener wird von Leutnant mit Füßen getreten. E. V. 1585.


Zwei SS-Führer werden von amerikanischer Militär-Polizei von hinten
erschossen. E. V.37.


103




98


Lazarett Bederkesa:


Verwundete werden von amerikanischen Soldaten beschimpft, ge-
schlagen und ihnen die Kleidung mit Verband vom Leibe gerissen.
E. V. 21.5.1945: 107.


NIEDERRODEN .  
Ulm a. D.:
(Oktober 1945 bis Februar 1946)


I. Unterbringung.  
Im Sonderlager „Dachau 2" müssen Gefangene stundenlang mit ei-
ner Drahtschlinge um den Hals in der prallen Sonne stehen. E. V. Juni
1945: 101.  


Das Lager ist im Zuchthaus Darmstadt-Niederroden untergebracht
Southampton:
E. V. 1221.


II. Behandlung.  
Bei der Verladung auf ein Hospitalschiff schlägt der Fahrer eines San-
kas einen auf der Bahre liegenden Verwundeten mit einem Schrau-
benschlüssel bewußtlos. E. V. 10.6.1945: 77.  


Geld und persönliche Gebrauchsgegenstände werden bei der Aufnah-
Oberursel:
me ohne Quittung abgenommen. Bei Versetzung in andere Lager
fehlt der größte Teil. E.V. 1037, 1044, 1049, 1095, 1096, 1100,
1108.


Die Kriegsgefangenen werde alle kahl geschoren. Als Offiziere sich  
Oberst vom 7.9. bis 26.11. in kleiner Einzelzelle ohne Lüftungsmög-
weigern, wird der Haarschnitt durch Verpflegungsentzug erzwungen.  
lichkeit eingesperrt. Darf sich wöchentlich nur einmal zwei bis drei
E. V. 1049, 1100, 1123, 1221.  
Minuten im Freien bewegen. E. V. September/November 1945: 366.  


Familienphotos werden zerrissen und in die Ecke geworfen. E. V.  
Auf dem Transport von Ebensee nach Babenhausen wird Gefangener,
1049, 1100, 1123.  
der seine Notdurft verrichtet, durch Bauchschuß schwer verwundet.
Weder die Kameraden noch das Bahnpersonal dürfen sich um den
Verletzten kümmern, der bei Abfahrt des Zuges liegen bleibt. E. V.  
Oktober 1945: 257.  


Als ein Offizier seinen Ehering nicht rasch genug abstreifen kann,  
77 englische Pfund wiegt ein SS-Führer, der aus St. Avold in das
zwickt ihn ein amerikanischer Soldat mit einer Zange ab. E. V. 1992.  
amerikanische Kriegsgefangenenlazarett Nancy eingeliefert wird, wo
er unmittelbar nach Einlieferung stirbt. Todesursache: verhungert.  
E. V. November 1945: 82.  


Orden und Ehrenzeichen werden abgenommen und auf die Erde ge-
worfen. E. V. 1697.


Der Feldwebel der amerikanischen Bewachung rühmt sich gegenüber
einem Kriegsgefangenen, daß man schon 25 Uhren habe. E. V. 1073.


HEILBRONN.
104
(April 1945 bis Januar 1946)


I. Allgemeine Verhältnisse.


a) Unterbringung:


Zunächst liegen 4000 bis 5000 Mann auf einem Sportplatz in Regen
DIE FESTNAHME VON POLITISCHEN GEFANGENEN UND IHRE BE-  
und Schlamm, ohne sanitäre Anlagen. Die Kriegsgefangenen kampie-  
HANDLUNG VOR DER EINLIEFERUNG IN DIE LAGER
ren in Erdlöchern, bis etwa im Juli/August Zelte zugeteilt werden. Die
Wasserversorgung wird als unzulänglich bezeichnet.






99
Der militärischen Besetzung des Reichsgebietes durch die USA-Armee
folgt alsbald eine politische Verhaftungswelle. Mitglieder und nament-
lich Amtsträger der NSDAP und ihrer Organisationen werden von den
amerikanischen Besatzungsbehörden festgenommen und auf ihren
Dienststellen neben der üblichen Wegnahme von Uhren, Geld und
Wertsachen in zahlreichen Fällen beschimpft und mißhandelt.


1945
April


In Neustadt a. d. W. erhält ein 60-jähriger Rektor und Kreispropa-
gandaleiter von einem amerikanischen Soldaten Ohrfeigen und
Fausthiebe auf Kopf und Nacken. (3309)


Bei einem Gedränge um den Wasserwagen werden durch Schüsse
In Rositz/Thür, wird ein Bürgermeister unter Schimpfworten von ei-
fünf bis acht Kriegsgefangene verletzt. Noch im Januar 1946 sind die
nem amerikanischen Sergeanten mit der Faust in das Gesicht ge-
Wegeverhältnisse im Lager so schlecht, daß Amputierte zur Latrine
schlagen, daß er zu Boden stürzt. Später schlagen ihn nochmals zwei
getragen werden müssen. E. V. 1564, 2176, 3536, 1739.  
Soldaten mit der Faust und mit dem Gewehrkolben nieder, werfen
 
seine Brote mit den Worten weg: „Du Nazischwein brauchst nichts
b) Verpflegung.
mehr zu fressen, du wirst nachher gehängt", und binden ihn mit Stri-
cken so fest an einen Baum, daß er kein Glied mehr rühren kann.
Gegen Abend binden ihn fünf Soldaten wieder vom Baum los, werfen
den Strick über einen Ast, legen ihm die Schlinge um den Hals und
geben ihm zu verstehen, daß er gehängt werde. Nach nochmaligen
Faustschlägen in das Gesicht, Fußtritten in den Unterleib und Kolben-
schlägen in den Rücken ziehen sie ihn unter Gelächter mehrmals
hoch, bis er die Besinnung verliert. (510)  


Es gibt tagelang überhaupt nichts zu essen, so daß sich die Kriegsge-  
In Scheßlitz wird ein stellvertretender Ortsgruppenleiter von ameri-  
fangenen bald nur mit Hilfe anderer vom Erdboden erheben können.
kanischen Soldaten mit Gummiknüppeln und Fäusten, insbesondere
Noch im Januar 1946 gibt es zwei Tage nichts zu essen und vier Tage
auf den  
keine Heizungsmöglichkeit in den Zelten. Die Tagesverpflegung be-
steht aus einem Brot für zwanzig Mann, eine Dose Ölsardinen für
acht bis zwölf Mann und ein bis anderthalb Liter Wassersuppe pro
Mann. Kriegsgefangene müssen einmal bis zu den Knien ins Wasser
springen, um eine C-Ration zu erhalten. E. V. 1072, 1918, 2176.


Ein KZ-Häftling erzählt, daß er eine solche Unterbringung und Ver-
pflegung wie in Heilbronn in einem deutschen KZ nicht erlebt hat.
E. V. 2245.


II. Behandlung.


Kriegsgefangene werden vom Lkw in das Lager geprügelt, wo diese
105
Behandlung weitergeht. E. V. 1042.


Offiziere werden mit Stöcken und Gewehrkolben geprügelt. E. V.
1081.


Beim Marsch durch Heilbronn wird ein Kriegsgefangener mit der Pis-
tole auf den Kopf geschlagen. Amerikanische Soldaten schießen auf
Zivilisten, die den Kriegsgefangenen Brot geben wollen. Das Brot
wird den Kriegsgefangenen aus den Händen gerissen und zertram-
pelt. E. V. 1209.


Die Verlegung von Cage zu Cage erfolgt im Marsch-Marsch unter Pis-  
Kopf, blutig geschlagen und gezwungen, Zigaretten zu essen. In ei-  
tolenschüssen und Schlägen. E. V. 1565.  
nem Garten wird die Form eines Grabes abgemessen, dann wird er
an Händen und Füßen gefesselt und bleibt so die ganze Nacht bei
Kerzenlicht in einem Zimmer liegen. Am Tage darauf muß er einen
Graben ausheben und aufrecht darin stehen, während ein amerikani-  
scher Soldat über dem Graben seine große Notdurft verrichtet und  
ein anderer dieses Bild fotografiert. (213)


Einem erkrankten Kriegsgefangenen wird ärztliche Hilfe verwehrt,  
In Rochlitz i. S. wird ein Ortsgruppenleiter von amerikanischen Mili-
weil er SS-Mann ist. E. V. 1621.  
tärpolizisten unter Beschimpfungen an die Wand gestellt und solange
in das Gesicht geschlagen, bis ihm das Blut aus dem Munde fließt
und alle Zähne losgeschlagen sind. Anschließend muß er etwa vier
Stunden lang bis zu seinem Abtransport an einem Pfahl stehen.  
(274)


Wertsachen und Kleidungsstücke werden abgenommen. E. V. 1699.  
In Lehrstetten/Schwabach wird ein Landwirt von amerikanischen Sol-
daten mit den Fäusten blutig geschlagen und am Boden mit den Fü-
ßen getreten. An den Händen gefesselt läßt man ihn bis zum nächs-
ten Morgen auf dem Boden eines Hauses liegen. (3185)


200 Offiziere werden unter Beschimpfungen und Mißhandlungen
In Treben-Lucka (Altenburg/Thür.) schlägt ein amerikanischer Ser-
durch die Stadt in das Lager getrieben. E. V. 1890.  
geant einen Bauern unter Schimpfworten in das Gesicht, reißt ihm
die Krawatte vom Leib und schneidet ihm mit dem Seitengewehr von
oben die Kleidung auf. Ein anderer Soldat schlägt ihn durch Fausthie-
be über Auge, Nase und Backenknochen zu Boden. Zwei SS-Männer
werden von dem amerikanischen Sergeanten angespuckt und in die
Geschlechtsteile getreten, bis sie umfallen. (3062)


16 Tote, die erfroren oder sonst umgekommen sind, werden an ei-  
In Werdau werden drei Gefangene von amerikanischen Soldaten
nem Tage abtransportiert. E. V. 2176
mehrfach mit der Faust in das Gesicht geschlagen und mit Erschie-  
ßen und Erstechen bedroht. (356 bis 358) (vergl. auch 2507)


Im Polizeigefängnis in Aalen packt ein amerikanischer Sergeant einen
SS-Mann, der ihm nicht die gewünschten Angaben machen kann, an
der Brust, drückt ihn in eine Ecke und schlägt ihn mehrmals in das
Gesicht und auf den Oberkörper. Diese Behandlung wiederholt sich
an mehreren Tagen. (3652)


In Usingen (Taunus) wird ein Kriegsversehrter (70%) zur Erpressung
eines Geständnisses von amerikanischen Soldaten mit dem Stock
und mit den Fäusten geschlagen und erhält nichts zu essen. (3364)


100
Ein 60-jähriger Häftling wird in Leipzig von amerikanischen Militär-
polizisten mehrfach mit dem Gummiknüppel über den Kopf ge-
schlagen. Andere Gefangene werden mit Gummiknüppeln und Rie-
menpeitschen mißhandelt. (264, 2313)






Ein am Tage in das Lager schießender Posten tötet einen Kriegsge-
106
fangenen und verwundet zwei weitere schwer. E. V. 2366, 3832.


Neger nimmt einem deutschen Offizier die Uhr ab. Als dieser einen
Vorgesetzten sprechen will, wird er von dem Neger durch zwei bis
drei Schüsse in den Unterleib zusammengeschossen. E. V. 93.


Offiziere müssen Eheringe abgeben. Als einer von ihnen den Ring,
der zu eng ist, nicht rasch genug abstreifen kann, wird das Fleisch
vom Finger geschnitten und der Ring vom blanken Knochen gerissen.
E. V. 401.


Ein Offizier, der seine Armbanduhr nicht abgeben will, wird niederge-  
Im Gefängnis in Weißenfels wird ein Metzgermeister von amerikani-
schossen. E. V. 254.  
schen Soldaten fortgesetzt blutig geschlagen und getreten, bis er zu-
sammenbricht. Mit den Scherben einer Blumenvase, die man nach
ihm geworfen hat, macht er einen Selbstmordversuch und wird da-  
nach mit Leitungsdraht an das Bett gefesselt. Ohne ärztliche Hilfe
wird er über das Lager Naumburg nach Hersfeld transportiert, wo er
am 3. Mai 1945 operiert wird. (2314)


EINZELFÄLLE BEI DER BEHANDLUNG VON
In Braunsbedra (Kreis Querfurt) wird ein Ingenieur, weil seine Aussa-
KRIEGSGEFANGEN EN .  
gen nicht ausreichen, von vier amerikanischen Soldaten in einen Gar-
ten geschleppt, wo er sich hinlegen muß. Die Soldaten zeichnen die
Größe eines Grabes ab, das er ausschaufeln muß, schlagen ihn hier-
bei mit dem Kolben, treten ihn mit den Füßen und legen mehrfach
ihre Gewehre auf ihn an. (272)


Sammelstelle Zülpich:
In Kahla/Thür, wird ein oberschenkelamputierter Gärtner ohne Pro-
these auf der amerikanischen Dienststelle von acht Soldaten mit Pis-
tolen bedroht. Die Soldaten nehmen ihm seine Krücken weg, lassen
ihn fast eine Stunde lang so stehen und beschimpfen ihn. Mehrmali-
ge Bitten um Rückgabe der Krücken beantworten sie mit Faustschlä-
gen, bis der Gefangene vor Erschöpfung umfällt. Er wird noch ange-
schrien und bedroht und erhält erst, nachdem er sich an einem Heiz-
körper hochgezogen hat, eine Krücke zurück. (214)


Vier Kriegsgefangene müssen in einem Stall, der mit Dung und Jau-  
In Berg-Gladbach werden politische Gefangene von amerikanischen
che gefüllt ist, in den Mist springen, dort stundenlang exerzieren,  
Militärpolizisten gefesselt und bleiben so drei Tage lang auf dem Bo-
kriechen, robben, bis zum Hals in der Jauche liegend. E. V. März
den liegen. Die Gelenke des einen schwellen dadurch derartig an,
1945: 362.
daß die Fesseln in Göttingen später durchgesägt werden müssen.
Durch Faustschläge des amerikanischen Postens, der wahllos Men-  
schen jeden Alters schlägt, tritt und an den Bärten reißt, wird bei
diesem Häftling in Göttingen noch das Trommelfell verletzt. (251,
3274)


General-Lazarett Nachtigallenbusch bei Kreuznach:
Mai


Einem Hauptmann wird während der Narkose ein goldener Siegelring
In Zwickau wird ein Buchdruckereibesitzer von Amerikanern bei der  
Vernehmung mit der Pistole bedroht und durch Fausthiebe von links
und rechts blutig geschlagen. (2534)


abgenommen. E. V. März 1945: 301.  
In Häring (Tirol) wird ein Bergmann u. a. mit einem Schlagring an
Kopf und Oberkörper blutig geschlagen. (3863)


Brackwede bei Bielefeld:
Wahnsinnig gewordener Kriegsgefangener wird von Amerikanern
nackt ausgezogen, gefesselt und in der Kälte liegen gelassen. E. V.
April 1945: 270.


Zwei SS-Männer müssen sich das Gesicht mit menschlichem Kot be-
schmieren. E. V. April 1945: 520.


Remagen:
107


Jugendliche, die infolge Unterernährung nicht mehr gehen können,
kriechen auf Händen und Füßen durch knöcheltiefen Schlamm, um
ihre Notdurft zu verrichten. E. V. April/Mai 1945: 100.




Der Polizeipräsident von Dessau wird in Kothen völlig entkleidet und
von neun Angehörigen der Militärpolizei in einem Zeitraum von etwa
sechs Stunden bis zur Unkenntlichkeit geschlagen. Tag und Nacht nur
mit kurzen Unterbrechungen an einer Wand stehend wird er von den
Militärpolizisten mit Stablampen nachts angeleuchtet und am Schla-
fen gehindert. Fünf Tage lang bleibt er ohne Nahrung und Getränke.
(359)


101
In Erfurt wird ein Kriminalbeamter von einem amerikanischen Offizier
und mehreren Soldaten durch Fausthiebe zu Boden geschlagen und
mit den Füßen getreten. (3265)


In Göttingen wird der ehemalige Oberbürgermeister von einem ame-
rikanischen Soldaten, den er um Ausstellung einer Quittung für abge-
nommenes Geld bittet, in einem Kellerraum etwa 15 bis 20 mal mit
dem Gesicht gegen die Wand gestoßen, so daß ihm das Blut aus
Mund und Nase rinnt. (260)


Im Amtsgericht in Eisleben wird ein Tischler von amerikanischen Sol-
daten mit der Faust in das Gesicht geschlagen, so daß er zusammen-
bricht. Während ihm das Blut aus Mund und Nase läuft, muß er etwa
zwei Stunden lang in Kniebeuge mit vorgehaltenen Armen verharren.
Anschließend wird er gezwungen, mit seinem Taschentuch den Ge-
richtssaal aufzuwischen und mit dem schmutzigen Wasser seine bei
den Mißhandlungen erhaltenen Wunden auszuwaschen. (418)


Nohra bei Weimar:
In Alpbach/Brixlegg/Tirol werden zwei Gefangene von amerikani-
schen Offizieren und Soldaten blutig geschlagen. Dem einen schlagen
amerikanische Soldaten noch mit Boxhieben zwei Zähne aus, umwi-
ckeln beide Daumen mit Draht und hängen ihn an einen Obstbaum
auf. Nach einer halben Stunde wird er aus dieser Lage befreit, wieder
mit Boxhieben traktiert und durch ein geworfenes Stichmesser am
Knie verletzt. (800, 1719)


Zwei Offiziere, die bei einem Fluchtversuch ergriffen werden, werden
Bei Schwickartshausen wird ein Student in einem Wald von einem  
so mißhandelt, daß dem einen die ganze rechte Gesichtshälfte herun-  
amerikanischen Soldaten mit Faustschlägen in das Gesicht mißhan-
terhängt. E. V. April 1945: 367.  
delt und getreten bis er blutüberströmt und entstellt zusammen-
bricht. Der Sergeant reißt ihn wieder hoch, stößt ihn gegen einen
Baum und gibt vier Schüsse auf ihn ab, so daß ihm das Mündungs-  
feuer die Haare teilweise versengt. Anschließend wird er von einem
anderen Soldaten weiter verprügelt, der nochmals schießt, weil er
sich nicht in einer Regenpfütze abwaschen will. (511)


Gefangenensammelplatz Weimar:
In Salzburg versetzt ein amerikanischer Soldat einem SS-Angehöri-
gen Fußtritte in den Geschlechtsteil, daß er bewußtlos zu Boden
stürzt und schlägt ihm mit einem Schlagring den linken Unterkiefer-
knochen ab. (3053, vergl. auch 3313)


Ein Gefangener, dem befohlen wird, davon zu laufen, wird erschos-
sen. E. V. April 1945: 38.


Raum Hessen:


300 bis 400 Kriegsgefangene werden zwei Tage lang in einer Luft-
108
schutzzisterne (15 mal 15 mal 2 m) untergebracht ohne Essen und
Trinken. E. V. April 1945: 297.


Mulsanne (Fr.):


Disziplinarstrafen für eine aus 3000 Versehrten, darunter Beinampu-
tierte und Hirnversehrte, bestehende Einheit: Mehrstündiges Stillste-
hen vor dem Cage-Office, mehrstündiges Stehen am Pfosten eines
Fußballtores, Füße in Grundstellung ca. 1 m vorn Pfosten entfernt,
Stirn gegen den Pfosten gelehnt, Hände entweder auf dem Rücken
oder je eine sandgefüllte fünf Pfundkonservendose haltend. Mehr-
stündiges Stehen am kniehohen Warndraht. Füße in Grundstellung
etwa 1 in vorn Draht entfernt, Rumpf gebeugt, Nase auf einem Sta-
chel des Drahtes, Hände auf dem Rücken. E. V. April bis August
1945: 1.


Kriegsgefangenenstelle Dellbrück:
In Mühlhausen/Thür, werden Gefangene durch Beinstöße und Faust-
hiebe mißhandelt und blutig geschlagen. Ein SS-Mann wird mit einem
Gewehrkolben geschlagen, daß dieser abbricht. (3260)


Amerikanischer Offizier zwingt Kriegsgefangenen ein im Soldbuch
In Salzburg wird ein Schneidermeister in einem Keller von einem pol-
eingeklebtes Führerbild zu essen und schlägt ihn, als er sich dabei
nischen Soldaten durch Fausthiebe auf den Nacken und Körper und  
übergibt, mit der Reitpeitsche. E. V. 1.4.1945: 159.  
durch einen Fußtritt gegen den Unterleib mißhandelt. (2382)


Rod a. Berg:
In Salzburg werden sechs Gefangene, darunter zwei Schwerverletzte
von amerikanischen Soldaten durch Schläge in den Geschlechtsteil,
Kinnhaken und Kolbenhiebe mißhandelt. (3031)


SS-Mann wird am 1. Osterfeiertag in der Kirche erschossen. E. V.  
In Rudolstadt wird ein Schlossermeister von amerikanischen Solda-  
103. Kirchheim:
ten zu Boden geschlagen. Andere Gefangene erhalten ebenfalls
Schläge. (3324)


Kriegsgefangener muß im Schneetreiben splitternackt exerzieren.  
in Werfen erhält ein Lehrer und ehemaliger Waffen-SS-Angehöriger
E. V. 4.4.1945: 108.  
bei der Vernehmung von amerikanischen Soldaten Fausthiebe in das
Gesicht und Schläge mit einem Holzprügel. Nach Salzburg überführt,
wird er aus dem Wagen gezerrt und wieder mit der Faust in das Ge-
sicht geschlagen. Ein amerikanischer Soldat setzt ihm die durchgela-
dene Pistole in das Genick, führt ihn, während er mit dem Lauf der
Pistole auf den Hinterkopf des Gefangenen schlägt, durch den Garten
in das Haus und wirft ihn mit einem Fußtritt in den Keller hinunter,
wo ihm Geld und Wertsachen abgenommen werden. Amerikanische
Soldaten stoßen mit einer Stange von außen in den Keller hinein und
schlagen ihn damit auf Bauch, Magen und Brust. Abwechselnd
kommt einer nach dem anderen, sagt „SS-Schwein", spuckt ihn an
und schlägt mit der Latte nach ihm. Ein Posten läßt ihn an der Wand
stillstehen, lädt sein Gewehr, und hält die Laufmündung unter die
Nase des Gefangenen. Dabei spielt er mit dem Finger am Abzug und
stößt von Zeit zu Zeit das Gewehr vor, so daß der Gefangene mit
dem Hinterkopf gegen die Wand schlägt. Die Prozedur führt er seinen
Kameraden mehrmals vor.  


Raum Bernburg:
Am späten Abend wird in den Keller noch eine weibliche Person ge-
bracht und im Verlauf der Nacht trotz heftiger Gegenwehr von ameri-
kanischen Soldaten fünfmal vergewaltigt. (3499)


Zwei SS-Männer werden, nachdem sie ihre Waffen niedergelegt ha-  
Ein in Leipzig festgenommener Werkmeister wird gezwungen, mehre-  
ben, von amerikanischen Soldaten erschossen. E. V. 14.4.1945: 371.  
re Stunden lang in eine hochkerzige Glühlampe zu sehen, während
amerikanische Soldaten ko-Schläge an ihm üben. Den infolge der
Schläge zu Boden Gesunkenen treten die Soldaten mit den Füßen,  
bis er wieder aufsteht. Auf seine Bitte, ihn doch lieber zu erschießen,
erhält er von einem Soldaten die Antwort, das könne ihm so passen,
man werde dafür sorgen, daß er langsam zu Tode gequält werde. Ge-
gen Mitternacht






102
109






Königssee bei Saalfeld/Thür.:
erhält der Gefangene von einem amerikanischen Soldaten einen
Faustschlag gegen das Kinn und wird immer wieder dadurch aus dem
Schlafe geweckt, daß man ihm eine aufleuchtende Stablampe an die
Augen drückt. (215)


Kriegsgefangener muß auf Befehl eines amerikanischen Offiziers
Ein Justiz-Oberinspektor erhält bei der Wegnahme seiner Wertsachen
dreimal splitternackt in eine mit Urin und Unrat gefüllte Grube sprin-
und seines Eheringes von einem Militärpolizisten einen Fußtritt in den
gen. E. V. Mai 1945: 161.  
Geschlechtsteil, daß er wochenlang geschwollene Hoden und heftige
Schmerzen hat. (360)


Ried/Innkreis:
In Niederwilligen/Thür, wird ein 46-jähriger Musiklehrer von amerika-
nischen Soldaten zur Erpressung von Geständnissen durch Boxhiebe
auf den Magen viermal niedergeschlagen und durch Ohrfeigen, Fuß-
tritte und Ziehen an den Haaren wieder aufgerichtet. (271)


Der 70-jährige Reichsarbeitsführer wird mit Schlägen in das Lager
Ein 48-jähriger kaufmännischer Angestellter wird in Meerane von
getrieben. E. V. Mai 1945: 170.  
zwei Militär-Polizei-Soldaten mit Fausthieben in das Gesicht, gegen
die Brust, in die Magengegend und, wo man sonst gerade noch hin-
trifft, mißhandelt und, als er zu Boden fällt, getreten. (295)


Auf dem Marsch von Gallneukirchen/Österreich in die russische Zone
In Delitzsch drückt ein CIC-Mann einem festgenommenen Ingenieur
werden alle, die schlapp machen, von amerikanischen Soldaten
längere Zeit eine brennende Zigarre unter das Kinn, verbrennt ihn
durch Kopf- bzw. Genickschuß getötet. E. V. Mai 1945: 169.  
dadurch und verletzt ihn anschließend mit dem Korn der Pistole
durch mehrfache Schläge gegen das Kinn. (252)


Altenburg/Thür.:
In Plömnitz wird ein SA-Obertruppführer von einem amerikanischen
Offizier mit dem Revolverknauf und einer Stahlrute in das Gesicht,
über den Kopf und über die Schulter blutig geschlagen und verliert
die Besinnung. (2261)


SS-Angehöriger muß sich nackt ausziehen und wird von einem ame-  
Ein etwa 50-jähriger ehemaliger deutscher Offizier wird im Strafge-  
rikanischen Offizier mit der Peitsche solange geprügelt, bis er besin-
fängnis in Innsbruck von Amerikanern blutig geschlagen. (530)
nungslos liegen bleibt. E. V. Mai 1945: 365.  


Sammellager Himbergen:
Ein amerikanischer Soldat gibt einem Gefangenen bei der Abnahme
des Eherings zu verstehen, daß er ihm den Finger abschneide, wenn
der Ring nicht schnell genug vom Finger verschwinde. Der Gefangene
wird später noch in das Gesäß getreten und mit der Faust in das Ge-
sicht geschlagen. (3071)


Ankommende Schwerverwundete werden vom Lkw gerissen, daß sie
In Salzburg wird ein Waffen-SS-Offizier mit Fußtritten in einen Keller-
herunterfallen. Mit Fußtritten werden sie zum Aufstehen gezwungen.  
raum gestoßen und u. a. auf seine verbundene Hand und in den Ge-
E. V. Mai 1945 369.  
schlechtsteil geschlagen. (3865)


Sinzig a. Rhein:
Im Zuchthaus in Halle/Saale werden die politischen Gefangenen von
amerikanischen Soldaten mißhandelt, mit Faustschlägen blutig


Nach der Kapitulation werfen amerikanische Flugzeuge Steine auf
das Lager ab. Gefangener wird an den Geschlechtsteilen so schwer
verletzt, daß er am anderen Tag stirbt. E. V. Mai 1945: 517.


Königssee/Thür. :


Amerikanischer Leutnant nimmt einem Gefangenen Tabak, Zigaretten
110
und Nähzeug ab und wirft es in eine mit Kot, Blechbüchsen, Glas-
scherben gefüllte Grube, befiehlt dem Gefangenen sich nackt auszu-
ziehen, in die Grube zu springen und seine Sachen herauszuholen.
Als dieser zögert, wird er von einem Offizier drei Mal in die Grube ge-
stoßen. E. V. Mai 1945: 368


Herford:


Schwerverwundeter SS-Offizier muß auf dem nackten Oberkörper
eine schwere Rolle Stacheldraht tragen und damit 300 m im Lauf-
schritt zurücklegen, so daß er schließlich zerfleischt zusammenbricht.
E. V. Mai 1945: 72.


geschlagen und getreten. Einem Häftling werden hierdurch vier Rip-
pen gebrochen. Tagelang müssen die Gefangenen von früh bis
abends mit dem Gesicht gegen eine Wand und mit hinter dem Kopf
verschränkten Armen stehen, zum Schluß über den Zuchthaushof
robben und erhalten an Verpflegung nichts, oder nur eine Scheibe
Brot. (414, 415, 416, 417, 419, 2307, 2308, 2843)


Juni


103
In Arnstadt/Thür, wird ein Bankbeamter und Waffen-SS-Obersturm-
führer von amerikanischen Soldaten mit der Hand und der Faust in
das Gesicht und in den Unterleib geschlagen, am Boden mit den Fü-
ßen getreten und erhält noch, nachdem man ihn auf eine Bank ge-
zerrt hat, mit dem zusammengelegten Koppel 25 Schläge auf das
entblößte Gesäß. Ein Kamerad von ihm wird mit der Faust in das Ge-
sicht und vor den Leib geschlagen. (3339)


In Bad Sachsa wird ein ehemaliger Oberstleutnant von Militärpolizei
und einem ehemaligen KZ-Insassen etwa anderthalb Stunden lang
geschlagen, wobei besonders empfindliche Punkte des Körpers im-
mer wieder bearbeitet werden. Im Anschluß daran muß der Ge-
schlagene das Blut vom Boden auflecken und sagen: „Ich bin ein
Nazi-Schwein." (529)


In Gotha wird ein Student von einem amerikanischen Offizier in das
Gesicht geschlagen. Um eine Namensangabe zu erpressen, wird sei-
ne Braut unter Nahrungsentzug in eine Dunkelzelle gesperrt. Wieder-
holt führt man ihn an ihre Zellentür, damit er hört, daß der Entzug
des Essens verlängert wird. Man sagt ihm ferner, daß seine Braut und
seine Mutter in ein russisches KZ gebracht würden. (801)


Lazarett Bederkesa:
In Lam muß ein Polizeibeamter an mehreren Tagen im CI-Gebäude
mit den nackten Kniescheiben auf einem etwa vier bis fünf Zentime-
ter hohen dreikantigem Lineal knien und die Arme ausgestreckt in
die Höhe halten. Wenn er vor Schmerz die Arme sinken lassen will,
wird er gestoßen und mit der Pistole bedroht. (217)


Verwundete werden von amerikanischen Soldaten beschimpft, ge-
In Pößneck werden Gefangene von amerikanischen Soldaten durch
schlagen und ihnen die Kleidung mit Verband vom Leibe gerissen.  
Schläge mit Stöcken und Gewehrkolben und durch Bajonettstiche
E. V. 21.5.1945: 107.  
mißhandelt und zum Laufschritt angetrieben. Ein deutscher Soldat
stürzt sich vom dritten Stock auf den Hof hinunter. (3399)
 
Im Offenbacher Gefängnis reißt ein amerikanischer Sergeant einem
Beinamputierten bei der Aufnahme nach den Worten: „Schade, nur
das Bein, der Kopf müßte ab sein", die Handstützkrücken weg und
wirft sie hinter sich. (216)


Ulm a. D.:


Im Sonderlager „Dachau 2" müssen Gefangene stundenlang mit ei-
ner Drahtschlinge um den Hals in der prallen Sonne stehen. E. V. Juni
1945: 101.


Southampton:
111


Bei der Verladung auf ein Hospitalschiff schlägt der Fahrer eines San-
kas einen auf der Bahre liegenden Verwundeten mit einem Schrau-
benschlüssel bewußtlos. E. V. 10.6.1945: 77.


Oberursel:


Oberst vom 7.9. bis 26.11. in kleiner Einzelzelle ohne Lüftungsmög-  
Im Keller der Kaserne Eschwege wird ein 53-jähriger schwer herz-
lichkeit eingesperrt. Darf sich wöchentlich nur einmal zwei bis drei
kranker Häftling wegen Unterhaltung mit einem Posten vom 16. bis  
Minuten im Freien bewegen. E. V. September/November 1945: 366.
19. Juni 1945 in einen Kühlschrank von zwei mal zwei Meter Boden-  
fläche bei Wasser und Brot eingesperrt. (344)


Auf dem Transport von Ebensee nach Babenhausen wird Gefangener,
Im Polizeigefängnis in Frankfurt/Main wird ein Reg. Rat bei der Ver-
der seine Notdurft verrichtet, durch Bauchschuß schwer verwundet.
nehmung von einem amerikanischen Soldaten durch Boxhiebe blutig
Weder die Kameraden noch das Bahnpersonal dürfen sich um den  
geschlagen und mehrfach in den Unterleib getreten. (2271)
Verletzten kümmern, der bei Abfahrt des Zuges liegen bleibt. E. V.
Oktober 1945: 257.  


77 englische Pfund wiegt ein SS-Führer, der aus St. Avold in das  
Im Gerichtsgefängnis in Frankfurt/Main wird ein Ingenieur bei der
amerikanische Kriegsgefangenenlazarett Nancy eingeliefert wird, wo
Vernehmung von einem amerikanischen Soldaten bei jeder vernei-  
er unmittelbar nach Einlieferung stirbt. Todesursache: verhungert.
nenden Antwort in das Gesicht geschlagen, gegen Unterkiefer und
E. V. November 1945: 82.  
Unterleib geboxt und mit dem Kopf gegen die Wand gestoßen, so daß
Mund, Nase und Zähne bluten. (273)


In Arnstadt/Thür, wird ein Lehrer auf der CI-Dienststelle durch Faust-
schläge unter das Kinn gezwungen, den Kopf in den Nacken zu legen,
und er erhält Boxschläge in die Magen- und Nierengegend. Mehrmals
bricht er zusammen und wird immer wieder hochgerissen und weiter-
geschlagen. Auf seine Bitte, die Quälerei abzukürzen und ihn zu er-
schießen, erhält er die höhnische Antwort, das gehe zu schnell. (361)


Im Zuchthaus Kassel-Wehlheiden reißen amerikanische Soldaten ei-
nem Polizeibeamten unter Bedrohung mit der Pistole und unter hefti-
gen Boxschlägen die Kleider vom Leibe und dulden es, daß er von ei-
nem Zuchthäusler geschlagen und bespuckt wird. (513)


104
Im Polizeigefängnis in Kassel erhalten junge Mädel und Frauen nach
Zählen zwölf Hiebe mit dem Gummiknüppel. (2311)


Juli


Einen in Treysa festgenommenen HJ-Führer, der den Namen eines
geflüchteten Kameraden nicht verraten will, führt man an einen Pfahl
und täuscht ihm eine Erschießung vor. Nachdem das dreimal ohne
Erfolg geschehen ist, erhält er Schläge mit Lederriemen und Holz-
stücken über Kopf und Körper, so daß er bewußtlos zusammensinkt.
Die gleiche Prozedur wird noch neunmal innerhalb von zehn Tagen
wiederholt, die der Gefangene ohne Kleider mit nur einer Decke in
der Zelle verbringen muß. (212)


DIE FESTNAHME VON POLITISCHEN GEFANGENEN UND IHRE BE-  
In Grebenstein/Kassel wird ein schwer Kriegsbeschädigter von einem
HANDLUNG VOR DER EINLIEFERUNG IN DIE LAGER
amerikanischen Sergeanten etwa zwanzigmal geohrfeigt und von ei-  
nem Offizier mit der Reitpeitsche über die Schulter geschlagen.
(2523)






Der militärischen Besetzung des Reichsgebietes durch die USA-Armee
112
folgt alsbald eine politische Verhaftungswelle. Mitglieder und nament-
 
lich Amtsträger der NSDAP und ihrer Organisationen werden von den
amerikanischen Besatzungsbehörden festgenommen und auf ihren
Dienststellen neben der üblichen Wegnahme von Uhren, Geld und
Wertsachen in zahlreichen Fällen beschimpft und mißhandelt.


1945
April


In Neustadt a. d. W. erhält ein 60-jähriger Rektor und Kreispropa-  
In Hofgeismar wurden die politischen Gefangenen schwer mißhandelt
gandaleiter von einem amerikanischen Soldaten Ohrfeigen und
und gequält. Ein Landesbauinspektor muß sich bei der Vernehmung
Fausthiebe auf Kopf und Nacken. (3309)  
vollständig auskleiden und wird bei jeder verneinenden Antwort von
einem Cl-Offizier etwa eine Stunde lang durch Kinnhaken, Schläge in
die Magen- und Herzgegend und durch Stöße mit den ausgestreckten
Fingern auf die Arm- und Halsmuskeln und in die Herzgrube mißhan-  
delt. In gleicher Weise wird die Vernehmung später wiederholt. Hier-
bei tritt der vernehmende Offizier dem Häftling noch auf die bloßen
Füße, drückt ihm den Lauf seiner Schußwaffe so heftig gegen den
Kopf, daß er blutet, und führt Zielübungen auf ihn aus. (302)  


In Rositz/Thür, wird ein Bürgermeister unter Schimpfworten von ei-
Auch andere Gefangene werden in Hofgeismar schikaniert und ge-  
nem amerikanischen Sergeanten mit der Faust in das Gesicht ge-  
schlagen. (303, 304, 3371)  
schlagen, daß er zu Boden stürzt. Später schlagen ihn nochmals zwei
Soldaten mit der Faust und mit dem Gewehrkolben nieder, werfen
seine Brote mit den Worten weg: „Du Nazischwein brauchst nichts
mehr zu fressen, du wirst nachher gehängt", und binden ihn mit Stri-
cken so fest an einen Baum, daß er kein Glied mehr rühren kann.
Gegen Abend binden ihn fünf Soldaten wieder vom Baum los, werfen
den Strick über einen Ast, legen ihm die Schlinge um den Hals und
geben ihm zu verstehen, daß er gehängt werde. Nach nochmaligen
Faustschlägen in das Gesicht, Fußtritten in den Unterleib und Kolben-
schlägen in den Rücken ziehen sie ihn unter Gelächter mehrmals
hoch, bis er die Besinnung verliert. (510)  


In Scheßlitz wird ein stellvertretender Ortsgruppenleiter von ameri-  
Der Kreisleiter von Dillenburg wird bei seiner Vernehmung von einem
kanischen Soldaten mit Gummiknüppeln und Fäusten, insbesondere
CIC-Offizier fortgesetzt mit einem Gegenstand aus Leder und Blei
auf den  
über Hals, Schlagaderpartien, Schultern und Arme geschlagen und in
Gegenwart des Offiziers von einem Kommunisten mit Fußtritten trak-  
tiert. Der Geschlagene, ein Beinamputierter mit zertrümmertem Arm,  
will sich mit einer Hand auf den Tisch stützen, wird aber von dem CI-
Mann auf die Hand geschlagen. (343)


August


In Neukirchen b. Hl. Blut wird ein Bäcker von einem amerikanischen
Offizier unter Pistolenanschlägen in das Gesicht zur CI-Dienststelle
gebracht. Hier muß er sich vollständig ausziehen, wird an den Hand-
und Fußgelenken durch Schließeisen gefesselt und muß auf ein drei-
kantiges scharfes Holzstück knien. Bei der Vernehmung wird er ge-
schlagen und gepeitscht, mit den Händen auf den Rücken gefesselt
und an die Haken eines aufgestellten Brettes gehängt. Sodann wird
er auf ein am Boden liegendes Brett geschnallt und über seinem Kopf
ein leckender Wasserbehälter aufgestellt, aus dem dauernd Wasser-
tropfen auf seine Stirn fallen. In der gleichen Weise wird er nochmals
an drei folgenden Tagen vernommen. (512)


105
Im Gerichtsgefängnis Wolfhagen wird ein etwa 20-jähriger Schwer-
kriegsbeschädigter Rottenführer der Waffen-SS auf der amerikani-
schen Dienststelle zur Erpressung eines Geständnisses in den Ge-
schlechtsteil getreten und auf der Brust an verschiedenen Stellen mit
brennenden Zigaretten verbrannt. (881)


September - Oktober - November


Ein Kriminalbeamter wird zur Erpressung eines Geständnisses von
amerikanischen Offizieren mehrere Male heftig in das Gesicht ge-
schlagen und in den Leib getreten. (3469)


Kopf, blutig geschlagen und gezwungen, Zigaretten zu essen. In ei-
nem Garten wird die Form eines Grabes abgemessen, dann wird er
an Händen und Füßen gefesselt und bleibt so die ganze Nacht bei
Kerzenlicht in einem Zimmer liegen. Am Tage darauf muß er einen
Graben ausheben und aufrecht darin stehen, während ein amerikani-
scher Soldat über dem Graben seine große Notdurft verrichtet und
ein anderer dieses Bild fotografiert. (213)


In Rochlitz i. S. wird ein Ortsgruppenleiter von amerikanischen Mili-
tärpolizisten unter Beschimpfungen an die Wand gestellt und solange
in das Gesicht geschlagen, bis ihm das Blut aus dem Munde fließt
und alle Zähne losgeschlagen sind. Anschließend muß er etwa vier
Stunden lang bis zu seinem Abtransport an einem Pfahl stehen.
(274)


In Lehrstetten/Schwabach wird ein Landwirt von amerikanischen Sol-
113
daten mit den Fäusten blutig geschlagen und am Boden mit den Fü-
ßen getreten. An den Händen gefesselt läßt man ihn bis zum nächs-
ten Morgen auf dem Boden eines Hauses liegen. (3185)


In Treben-Lucka (Altenburg/Thür.) schlägt ein amerikanischer Ser-
geant einen Bauern unter Schimpfworten in das Gesicht, reißt ihm
die Krawatte vom Leib und schneidet ihm mit dem Seitengewehr von
oben die Kleidung auf. Ein anderer Soldat schlägt ihn durch Fausthie-
be über Auge, Nase und Backenknochen zu Boden. Zwei SS-Männer
werden von dem amerikanischen Sergeanten angespuckt und in die
Geschlechtsteile getreten, bis sie umfallen. (3062)


In Werdau werden drei Gefangene von amerikanischen Soldaten
mehrfach mit der Faust in das Gesicht geschlagen und mit Erschie-
ßen und Erstechen bedroht. (356 bis 358) (vergl. auch 2507)


Im Polizeigefängnis in Aalen packt ein amerikanischer Sergeant einen
Im Gl-Center in Oberursel werden politische Gefangene einzeln oder
SS-Mann, der ihm nicht die gewünschten Angaben machen kann, an
in kleinen Gruppen nackt über die langen Gänge gejagt und müssen
der Brust, drückt ihn in eine Ecke und schlägt ihn mehrmals in das
durch die amerikanischen Wachmannschaften, die ihre Bajonette ge-
Gesicht und auf den Oberkörper. Diese Behandlung wiederholt sich  
zogen haben und auf die vorbeilaufenden Gefangenen einschlagen,
an mehreren Tagen. (3652)  
Spießrutenlaufen. Wer zusammenbricht, wird solange geschlagen, bis
er wieder aufsteht und weiterläuft. Danach werden die Gefangenen
etwa zehn bis fünfzehn Minuten im Freien auf den Grasplätzen her-  
umgejagt, kommen anschließend unter die kalte Brause und von dort
in fensterlose Zellen, in denen die elektrische Heizung auf die stärks-
te Stufe eingestellt ist. Die Heizung wird sodann wieder abgestellt,  
und die Gefangenen müssen wieder unter die kalte Brause und wer-
den mit dem Bajonett, Peitschen, Stöcken und mit den Füßen bear-
beitet. Schließlich müssen die Häftlinge bei größter Hitzeentwicklung
in der Zelle längere Zeit um einen Besen herumlaufen und in völlig
atemlosen Zustand zehn bis fünfzehn amerikanische Zigaretten rau-
chen. Ein amerikanischer Soldat stellt sich mit den Schuhen auf die
nackten Zehen der Gefangenen, um sie zum Rauchen zu zwingen.
Wer zusammenbricht, wird gepeitscht. An diesen Mißhandlungen be-
teiligen sich amerikanische Unteroffiziere und Mannschaften, z. T.
auch Offiziere. (488, 2357, 2381, 3153)  


In Usingen (Taunus) wird ein Kriegsversehrter (70%) zur Erpressung
Im Gefängnis in Weiden werden zwei mit einer Handschelle aneinan-
eines Geständnisses von amerikanischen Soldaten mit dem Stock
der gefesselte SS-Männer von einem amerikanischen Soldaten in die
und mit den Fäusten geschlagen und erhält nichts zu essen. (3364)  
Nieren geschlagen. Auch andere politische Gefangene werden schwer
geschlagen. (261)  


Ein 60-jähriger Häftling wird in Leipzig von amerikanischen Militär-
1946
polizisten mehrfach mit dem Gummiknüppel über den Kopf ge-
Januar
schlagen. Andere Gefangene werden mit Gummiknüppeln und Rie-
menpeitschen mißhandelt. (264, 2313)


In Lauterbach (Hessen) wird ein Referendar und Waffen-SS-Offizier
von einem CIC-Offizier dreimal bewußtlos geschlagen und dann je-
desmal mit kaltem Wasser wieder zur Besinnung gebracht. Er kann
drei Tage lang nichts sehen. (2419, vergl. auch 2513)


In Stuttgart muß ein kaufmännischer Angestellter im Flur des Militär-
gefängnisses unter Bewachung eines amerikanischen Soldaten ab-
wechselnd auf dem linken und dem rechten Bein stehend, das andere
Bein im Knie rechtwinklig gebeugt und beide Arme nach oben ge-
streckt mit der Nase ein Blatt Papier an die Wand drücken. Bei den
folgenden Vernehmungen wird er häufig mit einem Lineal in das Ge-
sicht geschlagen und mit den Fäusten in den Magen geboxt und ge-
gen die Schienbeine getreten. (353)


106
Im Gefängnis in Stuttgart muß sich ein SS-Untersturmführer mit er-
hobenen Händen mit dem Gesicht gegen die Wand stellen, so daß er
bei






Im Gefängnis in Weißenfels wird ein Metzgermeister von amerikani-
114
schen Soldaten fortgesetzt blutig geschlagen und getreten, bis er zu-
sammenbricht. Mit den Scherben einer Blumenvase, die man nach
ihm geworfen hat, macht er einen Selbstmordversuch und wird da-
nach mit Leitungsdraht an das Bett gefesselt. Ohne ärztliche Hilfe
wird er über das Lager Naumburg nach Hersfeld transportiert, wo er
am 3. Mai 1945 operiert wird. (2314)


In Braunsbedra (Kreis Querfurt) wird ein Ingenieur, weil seine Aussa-
gen nicht ausreichen, von vier amerikanischen Soldaten in einen Gar-
ten geschleppt, wo er sich hinlegen muß. Die Soldaten zeichnen die
Größe eines Grabes ab, das er ausschaufeln muß, schlagen ihn hier-
bei mit dem Kolben, treten ihn mit den Füßen und legen mehrfach
ihre Gewehre auf ihn an. (272)


In Kahla/Thür, wird ein oberschenkelamputierter Gärtner ohne Pro-
these auf der amerikanischen Dienststelle von acht Soldaten mit Pis-
tolen bedroht. Die Soldaten nehmen ihm seine Krücken weg, lassen
ihn fast eine Stunde lang so stehen und beschimpfen ihn. Mehrmali-
ge Bitten um Rückgabe der Krücken beantworten sie mit Faustschlä-
gen, bis der Gefangene vor Erschöpfung umfällt. Er wird noch ange-
schrien und bedroht und erhält erst, nachdem er sich an einem Heiz-
körper hochgezogen hat, eine Krücke zurück. (214)


In Berg-Gladbach werden politische Gefangene von amerikanischen
jedem Stoß von hinten mit dem Gesicht gegen die Wand schlägt.
Militärpolizisten gefesselt und bleiben so drei Tage lang auf dem Bo-
Wenn er sich hierbei umdrehen will, wird er mit einer etwa vier Zen-
den liegen. Die Gelenke des einen schwellen dadurch derartig an,  
timeter langen Nadel mehrmals in den Rücken gestochen. Bei den
daß die Fesseln in Göttingen später durchgesägt werden müssen.  
nachfolgenden Vernehmungen muß er mit seitlich ausgestreckten Ar-  
Durch Faustschläge des amerikanischen Postens, der wahllos Men-  
men vor dem. CI-Beamten stehen und erhält Boxhiebe in das Gesicht
schen jeden Alters schlägt, tritt und an den Bärten reißt, wird bei
und die Magengrube. (294)  
diesem Häftling in Göttingen noch das Trommelfell verletzt. (251,
3274)  


Mai
In Mengen/Freiburg wird ein Regierungsrat bei seiner Verhaftung von
einem amerikanischen Offizier grundlos mit der Faust und dem Pisto-
lenkolben geschlagen und beschimpft. Von etwa zwei Uhr nachts bis
gegen elf Uhr werden ihm die Hände mit Handschellen scharf auf den
Rücken gefesselt. (262)


In Zwickau wird ein Buchdruckereibesitzer von Amerikanern bei der
Februar - März - April
Vernehmung mit der Pistole bedroht und durch Fausthiebe von links
und rechts blutig geschlagen. (2534)


In Häring (Tirol) wird ein Bergmann u. a. mit einem Schlagring an
In Kassel schlägt ein amerikanischer Offizier einen 60jährigen Kauf-
Kopf und Oberkörper blutig geschlagen. (3863)  
mann mit der Faust in das Gesicht und in die Magengegend. (3157)  


In Aalen schlägt ein CI-Leutnant Schuler Gefangene in das Gesicht
und mit der Faust in den Magen. (2418, 2432)


Ohne Zeitangaben


107
In Hofgeismar wird ein Postkraftwagenführer von amerikanischen
Soldaten nach seiner Inhaftierung mit Ohrfeigen und Faustschlägen
in das Gesicht, auf den Kopf und gegen die Geschlechtsteile mißhan-
delt. (528)


In Lippoldsberg, Kreis Hofgeismar, erhält ein kaufmännischer Ange-
stellter bei der Vernehmung von CI-Leuten Schläge mit einer Reit-
peitsche, z. T. mit dem umgekehrten dicken Ende auf Nacken,
Rücken, Brust, Arme und Beine, sowie Fußtritte. Zwischendurch spie-
len die CI-Leute, um, wie sie sagen, den Gefangenen zu erheitern,
auf einem Grammophon Schallplatten. Dann stecken sie ihm Streich-
hölzer zwischen Oberleder und Sohle des linken Schuhes und versu-
chen, diese zur Entzündung zu bringen. (296, vergl. auch 2445)


Innsbruck und Augsburg: Ein albanischer Polizeioberleutnant (Flücht-
ling) wird von Cl-Offizieren blutig geschlagen, mit den Füßen getre-
ten und in den Mund gespuckt. Sein Nationalabzeichen reißt man ihm
ab und zertritt es. (2881)
Grünstadt und Idar: Ein SD-Angehöriger wird auf der CI-Dienststelle
geschlagen und getreten, daß er zeitweise bewußtlos am Boden liegt.
Ein amerikanischer Sergeant stößt einem 72jährigen Arzt gegen die
Brust, daß er mit dem Hinterkopf auf den Boden aufschlägt und


Der Polizeipräsident von Dessau wird in Kothen völlig entkleidet und
von neun Angehörigen der Militärpolizei in einem Zeitraum von etwa
sechs Stunden bis zur Unkenntlichkeit geschlagen. Tag und Nacht nur
mit kurzen Unterbrechungen an einer Wand stehend wird er von den
Militärpolizisten mit Stablampen nachts angeleuchtet und am Schla-
fen gehindert. Fünf Tage lang bleibt er ohne Nahrung und Getränke.
(359)


In Erfurt wird ein Kriminalbeamter von einem amerikanischen Offizier
und mehreren Soldaten durch Fausthiebe zu Boden geschlagen und
mit den Füßen getreten. (3265)


In Göttingen wird der ehemalige Oberbürgermeister von einem ame-
115
rikanischen Soldaten, den er um Ausstellung einer Quittung für abge-
nommenes Geld bittet, in einem Kellerraum etwa 15 bis 20 mal mit
dem Gesicht gegen die Wand gestoßen, so daß ihm das Blut aus
Mund und Nase rinnt. (260)


Im Amtsgericht in Eisleben wird ein Tischler von amerikanischen Sol-
daten mit der Faust in das Gesicht geschlagen, so daß er zusammen-
bricht. Während ihm das Blut aus Mund und Nase läuft, muß er etwa
zwei Stunden lang in Kniebeuge mit vorgehaltenen Armen verharren.
Anschließend wird er gezwungen, mit seinem Taschentuch den Ge-
richtssaal aufzuwischen und mit dem schmutzigen Wasser seine bei
den Mißhandlungen erhaltenen Wunden auszuwaschen. (418)


In Alpbach/Brixlegg/Tirol werden zwei Gefangene von amerikani-
schen Offizieren und Soldaten blutig geschlagen. Dem einen schlagen
amerikanische Soldaten noch mit Boxhieben zwei Zähne aus, umwi-
ckeln beide Daumen mit Draht und hängen ihn an einen Obstbaum
auf. Nach einer halben Stunde wird er aus dieser Lage befreit, wieder
mit Boxhieben traktiert und durch ein geworfenes Stichmesser am
Knie verletzt. (800, 1719)


Bei Schwickartshausen wird ein Student in einem Wald von einem
bewußtlos liegen bleibt. Die Gefangenen werden durch das Brause-  
amerikanischen Soldaten mit Faustschlägen in das Gesicht mißhan-  
bad gejagt und dabei von der Wachmannschaft mit Holzknüppeln ge-
delt und getreten bis er blutüberströmt und entstellt zusammen-
schlagen. (2387)  
bricht. Der Sergeant reißt ihn wieder hoch, stößt ihn gegen einen
Baum und gibt vier Schüsse auf ihn ab, so daß ihm das Mündungs-
feuer die Haare teilweise versengt. Anschließend wird er von einem
anderen Soldaten weiter verprügelt, der nochmals schießt, weil er
sich nicht in einer Regenpfütze abwaschen will. (511)  


In Salzburg versetzt ein amerikanischer Soldat einem SS-Angehöri-  
In Kitzbühel/Tirol wird ein Oberingenieur von zwei amerikanischen
gen Fußtritte in den Geschlechtsteil, daß er bewußtlos zu Boden
Offizieren mit Faustschlägen und Ohrfeigen mißhandelt, mit Erschie-
stürzt und schlägt ihm mit einem Schlagring den linken Unterkiefer-
ßen bedroht und mit einem sogenannten Totschläger blutig ge-  
knochen ab. (3053, vergl. auch 3313)  
schlagen. Seine Frau wird mit verhaftet und seine Kinder von sieben
und dreizehn Jahren bleiben allein im Flüchtlingslager in Kitzbühel
zurück; von Frau und Kindern hat man ihm seitdem keine Nachricht
gebracht. (2946)  






108
116






In Mühlhausen/Thür, werden Gefangene durch Beinstöße und Faust-
DIE POLITISCHEN GEFANGENENLAGER.  
hiebe mißhandelt und blutig geschlagen. Ein SS-Mann wird mit einem
Gewehrkolben geschlagen, daß dieser abbricht. (3260)


In Salzburg wird ein Schneidermeister in einem Keller von einem pol-
nischen Soldaten durch Fausthiebe auf den Nacken und Körper und
durch einen Fußtritt gegen den Unterleib mißhandelt. (2382)


In Salzburg werden sechs Gefangene, darunter zwei Schwerverletzte
von amerikanischen Soldaten durch Schläge in den Geschlechtsteil,
Kinnhaken und Kolbenhiebe mißhandelt. (3031)


In Rudolstadt wird ein Schlossermeister von amerikanischen Solda-  
April - Mai 1945
ten zu Boden geschlagen. Andere Gefangene erhalten ebenfalls
Schläge. (3324)


in Werfen erhält ein Lehrer und ehemaliger Waffen-SS-Angehöriger
Nach ihrer Festnahme werden die politischen Gefangenen zu Trans-  
bei der Vernehmung von amerikanischen Soldaten Fausthiebe in das
porten zusammengestellt. In überfüllten Lastkraftwagen - 60 bis 70
Gesicht und Schläge mit einem Holzprügel. Nach Salzburg überführt,  
Menschen in einem Wagen, darunter Greise, hochschwangere Frau-  
wird er aus dem Wagen gezerrt und wieder mit der Faust in das Ge-  
en, Knaben, Kranke, Amputierte und sonstige Schwerbeschädigte -
sicht geschlagen. Ein amerikanischer Soldat setzt ihm die durchgela-
schafft man sie ohne Rücksicht auf Alter und körperlichen Zustand
dene Pistole in das Genick, führt ihn, während er mit dem Lauf der
unter Beschimpfungen und Schlägen in oft viele Stunden dauernden
Pistole auf den Hinterkopf des Gefangenen schlägt, durch den Garten
Fahrten zunächst in Sammel- und Durchgangslager und von dort in  
in das Haus und wirft ihn mit einem Fußtritt in den Keller hinunter,
die Internierungslager. (602, 610, 634, 635, 917, 935, 2309, 2311,  
wo ihm Geld und Wertsachen abgenommen werden. Amerikanische
2408)
Soldaten stoßen mit einer Stange von außen in den Keller hinein und
schlagen ihn damit auf Bauch, Magen und Brust. Abwechselnd
kommt einer nach dem anderen, sagt „SS-Schwein", spuckt ihn an
und schlägt mit der Latte nach ihm. Ein Posten läßt ihn an der Wand
stillstehen, lädt sein Gewehr, und hält die Laufmündung unter die
Nase des Gefangenen. Dabei spielt er mit dem Finger am Abzug und
stößt von Zeit zu Zeit das Gewehr vor, so daß der Gefangene mit
dem Hinterkopf gegen die Wand schlägt. Die Prozedur führt er seinen
Kameraden mehrmals vor.


Am späten Abend wird in den Keller noch eine weibliche Person ge-
LAGER HERSFELD (Durchgangslager).
bracht und im Verlauf der Nacht trotz heftiger Gegenwehr von ameri-
April bis Juni 1945
kanischen Soldaten fünfmal vergewaltigt. (3499)  


Ein in Leipzig festgenommener Werkmeister wird gezwungen, mehre-
Die Verhältnisse im Lager.  
re Stunden lang in eine hochkerzige Glühlampe zu sehen, während
amerikanische Soldaten ko-Schläge an ihm üben. Den infolge der
Schläge zu Boden Gesunkenen treten die Soldaten mit den Füßen,
bis er wieder aufsteht. Auf seine Bitte, ihn doch lieber zu erschießen,
erhält er von einem Soldaten die Antwort, das könne ihm so passen,
man werde dafür sorgen, daß er langsam zu Tode gequält werde. Ge-
gen Mitternacht


Eine ehemalige Wiese, die durch Stacheldraht in einzelne kleinere
Lager eingeteilt ist, mit einem langen Mittelgang, der wie das ganze
Lager tief verschlammt ist, empfängt die Ankömmlinge. Durch diesen
Morast werden sie von weißen und schwarzen amerikanischen Solda-
ten gejagt. Wenn es nicht schnell genug geht, schlägt man wahllos
mit Knüppeln und Gewehrkolben auf die Menschen ein. Verwundete
deutsche Soldaten mit blutdurchtränkten Verbänden und Beinampu-
tierte werden mit Stockschlägen durch den Schlamm getrieben. Wer
stecken bleibt, wird so lange geschlagen, bis er mühsam weiterhum-
pelt, wer fällt, bleibt liegen und erhält unter Schimpf- und Schmäh-
worten so viel Stockhiebe, bis er sich wieder aufrichtet und weiter
wanken kann. E. V. 602, 605, 606, 868, 2202, 2425 (Kirchhain bei
Hersfeld: 2386)




109


117




erhält der Gefangene von einem amerikanischen Soldaten einen
Faustschlag gegen das Kinn und wird immer wieder dadurch aus dem
Schlafe geweckt, daß man ihm eine aufleuchtende Stablampe an die
Augen drückt. (215)


Ein Justiz-Oberinspektor erhält bei der Wegnahme seiner Wertsachen
Manche Gefangene graben sich mit Holzstücken und Blechbüchsen
und seines Eheringes von einem Militärpolizisten einen Fußtritt in den
Löcher, in denen sie sitzend die Nacht verbringen wollen, doch auch
Geschlechtsteil, daß er wochenlang geschwollene Hoden und heftige
diesen geringen Wetterschutz müssen sie mit den Händen wieder
Schmerzen hat. (360)  
planieren. Auf naßkaltem Boden, nur mangelhaft bekleidet, den
Schnee-und Regenschauern schutzlos ausgesetzt, liegen dort 50-,
60- und 70jährige, Kranke und frischamputierte Soldaten. Als Latri-
nen werden schmale Gräben ohne Sitzgelegenheit ausgehoben, die
bald bis zum Rande voll sind, und überlaufen. Da das Lager überfüllt
ist, muß ein Teil der Gefangenen sich in unmittelbarer Nähe dieser
Gruben aufhalten und liegt in dem mit Regenwasser vermischten Kot.
E. V. 603, 604, 606, 609, 610, 868, 1813 (2386)  


In Niederwilligen/Thür, wird ein 46-jähriger Musiklehrer von amerika-  
In diesen Tagen und Nächten, in denen sie so gut wie kein Essen be-  
nischen Soldaten zur Erpressung von Geständnissen durch Boxhiebe
kommen und eng zusammengedrängt, ohne jede warme Mahlzeit
auf den Magen viermal niedergeschlagen und durch Ohrfeigen, Fuß-  
oder warmes Getränk dahinvegetieren, sind viele in einem Zustand
tritte und Ziehen an den Haaren wieder aufgerichtet. (271)
völliger Erschöpfung und geistiger Verwirrung, der bei manchen
schon an Irrsinn grenzt. So laufen manche von ihnen auf den Sta-  
cheldraht zu und werden von den amerikanischen Posten erschossen.
E. V. 607, 608, 610, 611, 612, 868.  


Ein 48-jähriger kaufmännischer Angestellter wird in Meerane von
Infolge der Zustände im Lager kommt es zu schweren Erkrankungen.
zwei Militär-Polizei-Soldaten mit Fausthieben in das Gesicht, gegen
Es sind zwar Ärzte vorhanden, aber keine Heilmittel und keine Unter-  
die Brust, in die Magengegend und, wo man sonst gerade noch hin-
bringungsmöglichkeiten, so daß täglich Todesfälle eintreten. E. V. 613
trifft, mißhandelt und, als er zu Boden fällt, getreten. (295)  
bis 617, 1870, 2425, (2386).


In Delitzsch drückt ein CIC-Mann einem festgenommenen Ingenieur
Die Vernehmungen im GI-Gebäude in Hersfeld.  
längere Zeit eine brennende Zigarre unter das Kinn, verbrennt ihn
dadurch und verletzt ihn anschließend mit dem Korn der Pistole
durch mehrfache Schläge gegen das Kinn. (252)


In Plömnitz wird ein SA-Obertruppführer von einem amerikanischen  
Bei den Vernehmungen, die in der CI-Dienststelle in Hersfeld stattfin-  
Offizier mit dem Revolverknauf und einer Stahlrute in das Gesicht,
den, werden die Gefangenen von amerikanischen Offizieren und
über den Kopf und über die Schulter blutig geschlagen und verliert
Mannschaften schwer mißhandelt und von einem „russischen Kom-
die Besinnung. (2261)  
missar" in amerikanischer Uniform körperlich und seelisch gemartert
(Todesdrohungen, Selbstmordaufforderungen, Schreiben von Ab-
schiedsbriefen). E. V. 621, 633, 2202, 2516, 2546, 3266, 3311.


Ein etwa 50-jähriger ehemaliger deutscher Offizier wird im Strafge-
Ein 49-jähriger Kaufmann wird bei seiner Vernehmung mit der Faust
fängnis in Innsbruck von Amerikanern blutig geschlagen. (530)  
in das Gesicht geschlagen und mit den Füßen gegen den Ge-
schlechtsteil getreten. (2319)  


Ein amerikanischer Soldat gibt einem Gefangenen bei der Abnahme
Ein Fleischermeister wird dreimal an einem Tage verprügelt und hier-
des Eherings zu verstehen, daß er ihm den Finger abschneide, wenn
bei wiederholt mit einem Brett über den Kopf geschlagen, daß ihm  
der Ring nicht schnell genug vom Finger verschwinde. Der Gefangene
das Blut aus Mund und Nase läuft. (620)  
wird später noch in das Gesäß getreten und mit der Faust in das Ge-
sicht geschlagen. (3071)  


In Salzburg wird ein Waffen-SS-Offizier mit Fußtritten in einen Keller-
Der Kreisleiter von Hersfeld erhält von einem amerikanischen Major
raum gestoßen und u. a. auf seine verbundene Hand und in den Ge-
Faustschläge auf Brust und Magen und muß sich nackt ausziehen.  
schlechtsteil geschlagen. (3865)
Junge Mädchen werden hereingeführt, die zum Teil die Kleider seiner
Frau tragen, und werden unter Drohungen gezwungen, ihn zu
schlagen.  


Im Zuchthaus in Halle/Saale werden die politischen Gefangenen von
amerikanischen Soldaten mißhandelt, mit Faustschlägen blutig




118


110




Dann erhält er von amerikanischen Soldaten kräftige Schläge in den
Nacken und von dem Offizier einen Peitschenschlag über den Unter-
leib und Hoden. Nach fortgesetzten weiteren Schlägen muß er in die
Kniebeuge gehen, wird mit aller Kraft in den Magen und in die Seite
getreten und verliert die Besinnung. Drei Wochen lang hat er Blut-
spuren im Stuhl, der Urin ist acht Wochen fast kaffeefarben dunkel.
Eine ärztliche Behandlung wird ihm versagt. (2204)


geschlagen und getreten. Einem Häftling werden hierdurch vier Rip-
Ein Eichenlaubträger wird von CI-Leuten mit Gummiknüppeln über
pen gebrochen. Tagelang müssen die Gefangenen von früh bis
den Kopf blutig geschlagen und muß dabei etwa eine Stunde lang mit
abends mit dem Gesicht gegen eine Wand und mit hinter dem Kopf
gebeugten Knien und vorgehaltenen Armen sitzen. Ein Offizier tritt
verschränkten Armen stehen, zum Schluß über den Zuchthaushof
ihn mehrmals gegen den Geschlechtsteil und in den Magen. (255)  
robben und erhalten an Verpflegung nichts, oder nur eine Scheibe
Brot. (414, 415, 416, 417, 419, 2307, 2308, 2843)  


Juni
Einem Zimmermeister werden von einem amerikanischen Soldaten
Schnurrbarthaare ausgerissen. Ein Offizier schlägt ihn mit einem
Gummiknüppel über die Magengegend. (2299)


In Arnstadt/Thür, wird ein Bankbeamter und Waffen-SS-Obersturm-  
Ein verwundeter Verwaltungsinspektor wird von einem amerikani-  
führer von amerikanischen Soldaten mit der Hand und der Faust in
schen Soldaten mit einem Knüppel auf den Kopf und gegen die Ho-
das Gesicht und in den Unterleib geschlagen, am Boden mit den Fü-
den geschlagen, er bricht zusammen, wird weiter geschlagen und die
ßen getreten und erhält noch, nachdem man ihn auf eine Bank ge-  
Treppen herunter in ein Zimmer gestoßen und getreten. Hier muß er
zerrt hat, mit dem zusammengelegten Koppel 25 Schläge auf das
in die Kniebeuge gehen, wird von Soldaten auf Kopf und Arme ge-  
entblößte Gesäß. Ein Kamerad von ihm wird mit der Faust in das Ge-  
schlagen, mit Fußtritten und Fausthieben in die Magengegend etwa
sicht und vor den Leib geschlagen. (3339)  
zehnmal umgeschlagen und unter Stockhieben immer wieder in die
Kniebeuge gezwungen. Seine Ringe werden mit Hautfetzen herunter-
gerissen, er muß den Mund aufmachen und wird unter den Worten:
„Die Zähne mit Goldkronen reißen wir dem Schwein raus" mit der  
Faust in das Gesicht geschlagen. Nach weiteren Fuß- und Faustschlä-
gen wird er schließlich aus dem Zimmer getrieben und bleibt halb be-  
wußtlos im Kellerraum sitzen, wo er die Mißhandlungen und das
Stöhnen der anderen Kameraden hört, die nach ihm in das Zimmer
gebracht werden. (2316)  


In Bad Sachsa wird ein ehemaliger Oberstleutnant von Militärpolizei
Ein Gefangener wird von einem CIC-Angehörigen am Ohr zwei Trep-  
und einem ehemaligen KZ-Insassen etwa anderthalb Stunden lang
pen hinauf und herunter gezerrt. (623)  
geschlagen, wobei besonders empfindliche Punkte des Körpers im-  
mer wieder bearbeitet werden. Im Anschluß daran muß der Ge-  
schlagene das Blut vom Boden auflecken und sagen: „Ich bin ein
Nazi-Schwein." (529)  


In Gotha wird ein Student von einem amerikanischen Offizier in das
Der ehemalige Kreisleiter von Düsseldorf erhält Faustschläge gegen
Gesicht geschlagen. Um eine Namensangabe zu erpressen, wird sei-
Unterkiefer, Schläfen, Nasenbein, in die Nierengegend, in den Brust-
ne Braut unter Nahrungsentzug in eine Dunkelzelle gesperrt. Wieder-
korb und in den Leib, daß er zu Boden stürzt. Fußtritte gegen Steiß-
holt führt man ihn an ihre Zellentür, damit er hört, daß der Entzug
bein und Magen zwingen ihn, wieder aufzustehen. Er wird an eine
des Essens verlängert wird. Man sagt ihm ferner, daß seine Braut und  
Wand gedrückt und erhält hier erneut Boxstöße gegen den Leib und
seine Mutter in ein russisches KZ gebracht würden. (801)
die Brust und Kniestöße von unten her in den Geschlechtsteil. Seiner
Brieftasche entnimmt man 70 bis 80 gummierte Briefmarken, die er  
zusammengeknüllt mit den Worten: „Da, friß deinen Führer" in den
Mund gestopft bekommt und innerhalb einer Minute hinunterwürgen
muß.  


In Lam muß ein Polizeibeamter an mehreren Tagen im CI-Gebäude
mit den nackten Kniescheiben auf einem etwa vier bis fünf Zentime-
ter hohen dreikantigem Lineal knien und die Arme ausgestreckt in
die Höhe halten. Wenn er vor Schmerz die Arme sinken lassen will,
wird er gestoßen und mit der Pistole bedroht. (217)


In Pößneck werden Gefangene von amerikanischen Soldaten durch
Schläge mit Stöcken und Gewehrkolben und durch Bajonettstiche
mißhandelt und zum Laufschritt angetrieben. Ein deutscher Soldat
stürzt sich vom dritten Stock auf den Hof hinunter. (3399)


Im Offenbacher Gefängnis reißt ein amerikanischer Sergeant einem
119
Beinamputierten bei der Aufnahme nach den Worten: „Schade, nur
das Bein, der Kopf müßte ab sein", die Handstützkrücken weg und
wirft sie hinter sich. (216)






111
Ein amerikanischer Offizier, der von den MP-Leuten fernmündlich her-
beigerufen wird, setzt die Mißhandlungen fort.


Der Geschlagene, der sich aus Verzweiflung und verletztem Ehrgefühl
das Leben nehmen will, wird nur durch einen Zufall gerettet. (623,
639)


Ein Oberstleutnant wird von amerikanischen Soldaten so geschlagen,
daß er liegen bleibt. Ein anderer Gefangener schneidet sich die Puls-
adern auf. (949)


Im Keller der Kaserne Eschwege wird ein 53-jähriger schwer herz-
Ein Ingenieur wird mit Gummiknüppeln und Stahlruten geschlagen
kranker Häftling wegen Unterhaltung mit einem Posten vom 16. bis
und, nachdem er unter den Schlägen zusammengebrochen ist, in den
19. Juni 1945 in einen Kühlschrank von zwei mal zwei Meter Boden-
Geschlechtsteil getreten. (618)  
fläche bei Wasser und Brot eingesperrt. (344)  


Im Polizeigefängnis in Frankfurt/Main wird ein Reg. Rat bei der Ver-  
Ein SS-Angehöriger wird von CI-Leuten durch Boxhiebe in den Magen
nehmung von einem amerikanischen Soldaten durch Boxhiebe blutig
zu Boden geschlagen und an den Haaren wieder hochgezerrt. Über
geschlagen und mehrfach in den Unterleib getreten. (2271)  
einen Kameraden, den man ebenfalls zu Boden geschlagen hat und
der vor Schmerzen stöhnt, wirft man ein weißes Tuch und überläßt
ihn sich selbst. Abends werden die SS-Leute nochmals mit Gummi-
knüppeln und Fäusten geschlagen. Einem Gefangenen, der nicht wie-  
der hochkommt, stellen sich die Amerikaner mit den Füßen auf Hals
und Oberkörper. (3269)  


Im Gerichtsgefängnis in Frankfurt/Main wird ein Ingenieur bei der
Ein Gefangener wird von einem amerikanischen Inspektor und einem
Vernehmung von einem amerikanischen Soldaten bei jeder vernei-
deutschen Polizisten gemeinschaftlich blutig geschlagen, in den
nenden Antwort in das Gesicht geschlagen, gegen Unterkiefer und
Bauch und gegen den Geschlechtsteil getreten und mit der Pistole
Unterleib geboxt und mit dem Kopf gegen die Wand gestoßen, so daß
bearbeitet. (622)  
Mund, Nase und Zähne bluten. (273)  


In Arnstadt/Thür, wird ein Lehrer auf der CI-Dienststelle durch Faust-
Ein Markscheidergehilfe wird von einem amerikanischen Unteroffizier
schläge unter das Kinn gezwungen, den Kopf in den Nacken zu legen,
mit einem dicken Holzknüppel dauernd in die Magengrube gestoßen
und er erhält Boxschläge in die Magen- und Nierengegend. Mehrmals
und gegen den Geschlechtsteil geschlagen. Er nimmt sich danach das
bricht er zusammen und wird immer wieder hochgerissen und weiter-
Leben. (2203)  
geschlagen. Auf seine Bitte, die Quälerei abzukürzen und ihn zu er-
schießen, erhält er die höhnische Antwort, das gehe zu schnell. (361)  


Im Zuchthaus Kassel-Wehlheiden reißen amerikanische Soldaten ei-  
Ein Kaufmann erhält von vernehmenden Amerikanern mit den
nem Polizeibeamten unter Bedrohung mit der Pistole und unter hefti-  
Schnallen von zwei geflochtenen Hundepeitschen Schläge über den
gen Boxschlägen die Kleider vom Leibe und dulden es, daß er von ei-  
Kopf, daß ihm das Blut am Gesicht herunterläuft. Dann wird er mit
nem Zuchthäusler geschlagen und bespuckt wird. (513)  
etwa dreißig Schlägen auf den entblößten Oberkörper ausgepeitscht.
Durch Boxschläge gegen den Magen, Fußtritte gegen den Ge-  
schlechtsteil und in das Gesäß, sowie durch Schläge mit einem Holz-  
knüppel wird er mindestens achtmal zu Boden geschlagen und dann
noch weiter mit Fußtritten bearbeitet. Zuletzt muß er unter dauern-  
den Fußtritten mit dem Taschentuch sein Blut vom Fußboden aufwi-  
schen. (648)  


Im Polizeigefängnis in Kassel erhalten junge Mädel und Frauen nach
Ein anderer Gefangener wird am gleichen Tage von CI-Leuten von
Zählen zwölf Hiebe mit dem Gummiknüppel. (2311)
hinten mit einem Knüppel über den Kopf blutig geschlagen,


Juli


Einen in Treysa festgenommenen HJ-Führer, der den Namen eines
geflüchteten Kameraden nicht verraten will, führt man an einen Pfahl
und täuscht ihm eine Erschießung vor. Nachdem das dreimal ohne
Erfolg geschehen ist, erhält er Schläge mit Lederriemen und Holz-
stücken über Kopf und Körper, so daß er bewußtlos zusammensinkt.
Die gleiche Prozedur wird noch neunmal innerhalb von zehn Tagen
wiederholt, die der Gefangene ohne Kleider mit nur einer Decke in
der Zelle verbringen muß. (212)


In Grebenstein/Kassel wird ein schwer Kriegsbeschädigter von einem
120
amerikanischen Sergeanten etwa zwanzigmal geohrfeigt und von ei-
nem Offizier mit der Reitpeitsche über die Schulter geschlagen.
(2523)






112
fortgesetzt in den Magen geboxt, in das Gesäß und in den Ge-
schlechtsteil getreten. Zwischendurch schlägt man ihm seinen Gürtel
auf dem Rücken in Fetzen. Wenn er zu Boden fällt, wird er so lange
getreten, bis er wieder aufsteht, wenn er die Hände zum Schutz vor
Magen oder Geschlechtsteil hält, kommandiert ein Amerikaner: „Hän-
de an die Hosennaht." Etwa zehnmal wird er niedergeboxt oder nie-
dergetreten. Auf seine Bitte, ihn zu erschießen, erhält er die Antwort:
„Das könnte dir so passen, du Nazischwein, das wäre viel zu kurz."
Ein noch hinzukommender Amerikaner stellt ihm fünf- bis sechsmal
ein Bein und schlägt ihm gegen die Brust, so daß er nach hinten fal-
lend mit dem Hinterkopf aufschlägt. Dann muß er auf den Knien im
Zimmer umherrutschen, das auf dem Boden liegende Blut auflecken
und mit dem Taschentuch sauber nachreiben. Hierbei wird er dau-
ernd in das Gesäß getreten. (847)


Einem 72-jährigen Mann wird durch einen amerikanischen Soldaten
der Schnurrbart ausgerissen. Geständnisse werden mit der angeleg-
ten Schußwaffe erzwungen. (619)


Barackenlager Hersfeld.


In Hofgeismar wurden die politischen Gefangenen schwer mißhandelt
Den Gefangenen werden die Haare glatt geschoren. Sie werden ge-
und gequält. Ein Landesbauinspektor muß sich bei der Vernehmung
treten und geschlagen und müssen einschließlich der Verwundeten
vollständig auskleiden und wird bei jeder verneinenden Antwort von
Freiübungen bis zur völligen Erschöpfung machen. Hof und Straße
einem Cl-Offizier etwa eine Stunde lang durch Kinnhaken, Schläge in
müssen sie mit den bloßen Händen säubern. Hierbei gibt es Schläge
die Magen- und Herzgegend und durch Stöße mit den ausgestreckten
mit dem Gewehrkolben und, wenn man nicht gleich wieder aufstehen
Fingern auf die Arm- und Halsmuskeln und in die Herzgrube mißhan-
kann, Fußtritte. (1046)  
delt. In gleicher Weise wird die Vernehmung später wiederholt. Hier-
bei tritt der vernehmende Offizier dem Häftling noch auf die bloßen
Füße, drückt ihm den Lauf seiner Schußwaffe so heftig gegen den
Kopf, daß er blutet, und führt Zielübungen auf ihn aus. (302)  


Auch andere Gefangene werden in Hofgeismar schikaniert und ge-
schlagen. (303, 304, 3371)


Der Kreisleiter von Dillenburg wird bei seiner Vernehmung von einem
CIC-Offizier fortgesetzt mit einem Gegenstand aus Leder und Blei
über Hals, Schlagaderpartien, Schultern und Arme geschlagen und in
Gegenwart des Offiziers von einem Kommunisten mit Fußtritten trak-
tiert. Der Geschlagene, ein Beinamputierter mit zertrümmertem Arm,
will sich mit einer Hand auf den Tisch stützen, wird aber von dem CI-
Mann auf die Hand geschlagen. (343)


August
LAGER HELFTA (Durchgangslager).
April - Mai 1945


In Neukirchen b. Hl. Blut wird ein Bäcker von einem amerikanischen  
Schon bei der Ankunft werden die Gefangenen von amerikanischen  
Offizier unter Pistolenanschlägen in das Gesicht zur CI-Dienststelle
Soldaten mit Stöcken von den Lastautos heruntergetrieben und ge-  
gebracht. Hier muß er sich vollständig ausziehen, wird an den Hand-
schlagen. Selbst alte Männer mit Gepäck werden mit Stockschlägen
und Fußgelenken durch Schließeisen gefesselt und muß auf ein drei-
zum Laufschritt gezwungen. E. V. 633, 2207.  
kantiges scharfes Holzstück knien. Bei der Vernehmung wird er ge-  
schlagen und gepeitscht, mit den Händen auf den Rücken gefesselt
und an die Haken eines aufgestellten Brettes gehängt. Sodann wird
er auf ein am Boden liegendes Brett geschnallt und über seinem Kopf
ein leckender Wasserbehälter aufgestellt, aus dem dauernd Wasser-
tropfen auf seine Stirn fallen. In der gleichen Weise wird er nochmals
an drei folgenden Tagen vernommen. (512)


Im Gerichtsgefängnis Wolfhagen wird ein etwa 20-jähriger Schwer-
Ein Tischler wird bei der Einlieferung von einem vorbeikommenden
kriegsbeschädigter Rottenführer der Waffen-SS auf der amerikani-
Soldaten in den Geschlechtsteil getreten. Im Lager angekommen,
schen Dienststelle zur Erpressung eines Geständnisses in den Ge-
wird er von einem amerikanischen Sergeanten so lange mit der Faust
schlechtsteil getreten und auf der Brust an verschiedenen Stellen mit
brennenden Zigaretten verbrannt. (881)


September - Oktober - November


Ein Kriminalbeamter wird zur Erpressung eines Geständnisses von
amerikanischen Offizieren mehrere Male heftig in das Gesicht ge-
schlagen und in den Leib getreten. (3469)


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113


geschlagen, bis er zusammenbricht, an den Haaren mehrfach wieder
hochgerissen, immer wieder geschlagen und schließlich über einen
Stacheldraht geworfen. Er hat verschiedene Brüche davongetragen.
Zähne sind ihm ausgeschlagen, die Glassplitter seiner Brille stecken
ihm in der Backe, aber seine Kameraden dürfen ihm nicht helfen. Die
Hinzuziehung eines Arztes lehnt ein amerikanischer Offizier ab, da für
„Kriegsverbrecher" kein Arzt zur Verfügung stehe. E. V. 418.


Dann das Lager selbst: Ein Stück Ackerland, durch Stacheldraht ab-
gesperrt. Ohne jeden Schutz gegen Wind und Wetter, am Tage dem
Sonnenbrand ausgesetzt und in der Nacht frierend, weil die meisten
weder Decken noch Mäntel haben, liegen hier etwa 40 000 Men-
schen, darunter Schwerbeschädigte, Amputierte, Kranke, Greise und
noch halbe Kinder, eng aneinandergepfercht und können sich an
manchen Stellen des Nachts nur reihenweise geschlossen auf die an-
dere Seite legen. Als Latrinen müssen kleine etwa ein Spaten breite
und ebenso tiefe Gräben benutzt werden, von denen ein mörderlicher
Gestank ausgeht. Infolge der Überfüllung des Lagers müssen sich
viele Menschen ständig in der Nähe dieser Gruben aufhalten und
schlafen oder sich sogar auf die soeben erst zugeworfenen Löcher le-
gen. Als Verpflegung erhalten sie jeder nur eine halbe Büchse fettes
Fleisch, die nach einem täglichen etwa fünfstündigem Aufmarsch
empfangen wird. Bei dieser Gelegenheit schlägt ein amerikanischer
Offizier einen alten Mann, der sich mühsam vorwärts schleppt und
der Aufforderung, schneller zu gehen, nicht nachkommen kann, mit
dem Stock nieder, so daß er daran stirbt. Außer dem Fleisch gibt es
Trinkwasser in völlig unzureichender Menge, das man ebenfalls erst
nach stundenlangem Anstehen erhält. E. V. 625, 626, 627, 629, 634,
2209, 2266.


Im Gl-Center in Oberursel werden politische Gefangene einzeln oder
Ein amerikanischer Offizier und amerikanische Soldaten schlagen
in kleinen Gruppen nackt über die langen Gänge gejagt und müssen
wahllos mit Knüppeln auf die notgedrungen in dichten Haufen ste-  
durch die amerikanischen Wachmannschaften, die ihre Bajonette ge-
henden Menschen ein. Ein Beinamputierter wird wegen zu langsamen
zogen haben und auf die vorbeilaufenden Gefangenen einschlagen,
Gehens mit einem schweren Knüppel über den Kopf geschlagen. An
Spießrutenlaufen. Wer zusammenbricht, wird solange geschlagen, bis
einem Abend schießt man sogar in die Menge hinein. E. V. 624, 629,  
er wieder aufsteht und weiterläuft. Danach werden die Gefangenen
633.  
etwa zehn bis fünfzehn Minuten im Freien auf den Grasplätzen her-
umgejagt, kommen anschließend unter die kalte Brause und von dort
in fensterlose Zellen, in denen die elektrische Heizung auf die stärks-  
te Stufe eingestellt ist. Die Heizung wird sodann wieder abgestellt,
und die Gefangenen müssen wieder unter die kalte Brause und wer-
den mit dem Bajonett, Peitschen, Stöcken und mit den Füßen bear-
beitet. Schließlich müssen die Häftlinge bei größter Hitzeentwicklung
in der Zelle längere Zeit um einen Besen herumlaufen und in völlig
atemlosen Zustand zehn bis fünfzehn amerikanische Zigaretten rau-
chen. Ein amerikanischer Soldat stellt sich mit den Schuhen auf die  
nackten Zehen der Gefangenen, um sie zum Rauchen zu zwingen.  
Wer zusammenbricht, wird gepeitscht. An diesen Mißhandlungen be-
teiligen sich amerikanische Unteroffiziere und Mannschaften, z. T.
auch Offiziere. (488, 2357, 2381, 3153)
 
Im Gefängnis in Weiden werden zwei mit einer Handschelle aneinan-
der gefesselte SS-Männer von einem amerikanischen Soldaten in die
Nieren geschlagen. Auch andere politische Gefangene werden schwer
geschlagen. (261)


1946
Ein etwa 17-jähriger Junge, der angeblich entweichen wollte, steht
Januar
mit erhobenen Armen in der Sonne und wird von einem Soldaten mit
Händen und Fäusten in das Gesicht geschlagen. E. V. 2266.


In Lauterbach (Hessen) wird ein Referendar und Waffen-SS-Offizier
SS-Männer werden von amerikanischen Soldaten blutig geschlagen  
von einem CIC-Offizier dreimal bewußtlos geschlagen und dann je-  
und müssen mehrere Stunden lang mit erhobenen Armen in der pral-  
desmal mit kaltem Wasser wieder zur Besinnung gebracht. Er kann
len Sonne stehen; wenn sie zusammenbrechen, werden sie unter  
drei Tage lang nichts sehen. (2419, vergl. auch 2513)
Schlägen in das blutunterlaufene Gesicht gezwungen, die alte Stel-  
 
lung wieder einzunehmen. E. V. 2312.  
In Stuttgart muß ein kaufmännischer Angestellter im Flur des Militär-
gefängnisses unter Bewachung eines amerikanischen Soldaten ab-
wechselnd auf dem linken und dem rechten Bein stehend, das andere
Bein im Knie rechtwinklig gebeugt und beide Arme nach oben ge-  
streckt mit der Nase ein Blatt Papier an die Wand drücken. Bei den
folgenden Vernehmungen wird er häufig mit einem Lineal in das Ge-
sicht geschlagen und mit den Fäusten in den Magen geboxt und ge-
gen die Schienbeine getreten. (353)


Im Gefängnis in Stuttgart muß sich ein SS-Untersturmführer mit er-
hobenen Händen mit dem Gesicht gegen die Wand stellen, so daß er
bei




122


114


Beim Abtransport von Helfta wird ein über 60-jähriger Schulrat von
einem amerikanischen Soldaten unter Fluchen und Schimpfen mit
Faustschlägen auf Genick und Schädel zu Boden geschlagen, weil er
versehentlich einen falschen Lkw besteigen will. Deutsche Soldaten
werden mit Stöcken förmlich in die Wagen hineingeprügelt. E. V. 935.




jedem Stoß von hinten mit dem Gesicht gegen die Wand schlägt.
Wenn er sich hierbei umdrehen will, wird er mit einer etwa vier Zen-
timeter langen Nadel mehrmals in den Rücken gestochen. Bei den
nachfolgenden Vernehmungen muß er mit seitlich ausgestreckten Ar-
men vor dem. CI-Beamten stehen und erhält Boxhiebe in das Gesicht
und die Magengrube. (294)


In Mengen/Freiburg wird ein Regierungsrat bei seiner Verhaftung von
LAGER NAUMBURG
einem amerikanischen Offizier grundlos mit der Faust und dem Pisto-
lenkolben geschlagen und beschimpft. Von etwa zwei Uhr nachts bis
gegen elf Uhr werden ihm die Hände mit Handschellen scharf auf den
Rücken gefesselt. (262)


Februar - März - April


In Kassel schlägt ein amerikanischer Offizier einen 60jährigen Kauf-
mann mit der Faust in das Gesicht und in die Magengegend. (3157)


In Aalen schlägt ein CI-Leutnant Schuler Gefangene in das Gesicht
(Kriegsgefangenenlager und politisches Durchgangslager)  
und mit der Faust in den Magen. (2418, 2432)  


Ohne Zeitangaben
April bis Juni 1945


In Hofgeismar wird ein Postkraftwagenführer von amerikanischen
Am 20. Mai 1945 werden die Insassen von Helfta in das Lager Naum-
Soldaten nach seiner Inhaftierung mit Ohrfeigen und Faustschlägen
burg gebracht, wo sie bis zum 7. bzw. 11. Juni 1945 mit anderen Ge-
in das Gesicht, auf den Kopf und gegen die Geschlechtsteile mißhan-  
fangenen zusammen zwischen Gebäudetrümmern, Schutt, Schlamm
delt. (528)
und Bombentrichtern etwa in gleicher Weise, wenn nicht noch enger,  
ihr Leben fristen. Magen- und Darmkrankheiten, die schon in Helfta
häufig auftraten, mehren sich bedrohlich. Bei Regenwetter verwan-  
delt sich der ganze Lagerplatz in ein Schlammloch, so daß man sich
nicht einmal setzen kann. E. V. 625, 626, 627, 629, 649, 2315,
3341.  


In Lippoldsberg, Kreis Hofgeismar, erhält ein kaufmännischer Ange-
Es kommt auch zu Mißhandlungen von Gefangenen.  
stellter bei der Vernehmung von CI-Leuten Schläge mit einer Reit-
peitsche, z. T. mit dem umgekehrten dicken Ende auf Nacken,
Rücken, Brust, Arme und Beine, sowie Fußtritte. Zwischendurch spie-
len die CI-Leute, um, wie sie sagen, den Gefangenen zu erheitern,
auf einem Grammophon Schallplatten. Dann stecken sie ihm Streich-
hölzer zwischen Oberleder und Sohle des linken Schuhes und versu-
chen, diese zur Entzündung zu bringen. (296, vergl. auch 2445)


Innsbruck und Augsburg: Ein albanischer Polizeioberleutnant (Flücht-
Ein gefangener deutscher Offizier wird von einem amerikanischen
ling) wird von Cl-Offizieren blutig geschlagen, mit den Füßen getre-
Soldaten mehrfach in das Gesicht geschlagen. E. V. 2309.  
ten und in den Mund gespuckt. Sein Nationalabzeichen reißt man ihm
ab und zertritt es. (2881)


Grünstadt und Idar: Ein SD-Angehöriger wird auf der CI-Dienststelle
Ein alter Mann bricht bei einem erhaltenen Tiefschlag sofort zusam-  
geschlagen und getreten, daß er zeitweise bewußtlos am Boden liegt.  
men und wird, nachdem er wieder aufgestanden ist, durch Schläge in
Ein amerikanischer Sergeant stößt einem 72jährigen Arzt gegen die
das Gesicht verletzt. E. V. 2309.  
Brust, daß er mit dem Hinterkopf auf den Boden aufschlägt und


Ein Wachtmeister der Flak wird von einem amerikanischen Soldaten
mit einem Stock über den Kopf und die Schultern blutig geschlagen.
E. V. 864.


Ein etwa 16-jähriger Junge muß mit erhobenen Händen länger als
eine Stunde auf einer Kiste stehen. Jedes Mal, wenn ihm die Arme
herabsinken, schlägt ihm ein amerikanischer Soldat so lange über die
Hände, bis er immer wieder mit großer Anstrengung eine Hand mit
der anderen an den Fingerspitzen hochzieht. E. V. 864.


115
Ein Gefangener wird beim Aufsteigen auf den Lkw durch einen Ame-
rikaner mit einem keulenartigen Stock mißhandelt. E. V. 3929.






bewußtlos liegen bleibt. Die Gefangenen werden durch das Brause-
123
bad gejagt und dabei von der Wachmannschaft mit Holzknüppeln ge-
schlagen. (2387)


In Kitzbühel/Tirol wird ein Oberingenieur von zwei amerikanischen
Offizieren mit Faustschlägen und Ohrfeigen mißhandelt, mit Erschie-
ßen bedroht und mit einem sogenannten Totschläger blutig ge-
schlagen. Seine Frau wird mit verhaftet und seine Kinder von sieben
und dreizehn Jahren bleiben allein im Flüchtlingslager in Kitzbühel
zurück; von Frau und Kindern hat man ihm seitdem keine Nachricht
gebracht. (2946)




LAGER WILDUNGEN (Durchgangslager).


116
(Mai bis Juni 1945)


Beim Absteigen und bei der Namensverlesung werden die Ankömm-
linge von amerikanischen Militärpolizisten mit Latten geschlagen oder
erhalten Faustschläge in das Gesicht und in die Magengegend. Will-
kürlich werden sie unter Schlägen mit Knüppeln, Gewehrkolben oder
sogar mit Bajonettstichen zu verschiedenen Arbeiten, die im Lauf-
schritt ausgeführt werden müssen, angetrieben. Ein ehemaliger Gen-
darmeriebeamter muß sich mit gespreizten Beinen und Armen in ge-
bückter Haltung gegen einen Baum stellen und wird immer wieder
geschlagen und getreten, trotzdem er mehrmals zusammenbricht.
Sämtliche Gepäckstücke werden den Gefangenen aus den Händen
genommen bezw. gerissen und verbrannt. Ohne Rücksicht werden
alte Leute, Kranke, Kriegsbeschädigte mit Stockschlägen wieder auf
die Lkw getrieben und zusammen mit den anderen Gefangenen wei-
ter transportiert. E. V. 650, 652, 662, 663, 664, 665, 711, 712, 908,
1343, 2201, 2202, 2316, 3101, 3224.


Militärpolizisten führen mit politischen Gefangenen Scheinerschießun-
gen unter Verbinden der Augen durch. E. V. 712.


DIE POLITISCHEN GEFANGENENLAGER.  
Eine 66jährige Frau, die sich bei dem Transport befindet, öffnet sich
die Pulsadern. E. V. 712.  


Ein Polizeibeamter muß sich auf eine Bank stellen, die Schlinge eines
über einen Ast geschlungenen Strickes wird ihm um den Hals gelegt
und die Augen verbunden. Dann wird die Bank so stark gerüttelt, daß
ihm die Binde von den Augen fällt, er wird geschlagen und muß mit
anderen zusammen viele Stunden stillstehen. Wer vor Erschöpfung
umfällt, wird durch Schläge wieder hochgetrieben. E. V. 733, 734.


Gefangene werden mit der Reitpeitsche geschlagen. E. V. 734.


April - Mai 1945
Ein Gefangener muß den Mund öffnen und ein amerikanischer Soldat
stößt ihm mit dem Rohrstock in den Rachen und schlägt ihn. Später
bekommen die Gefangenen Kinnhaken, Nackenschläge, so daß sie
mit dem Kopf gegen die Wand fliegen, Fußtritte und Schläge, müssen
auf die Bäume klettern, wobei sie mit Steinen beworfen werden, sie
müssen mit vorgestreckten Armen hüpfen, kriechen und springen,
wobei es fortgesetzt Schläge gibt. Schließlich müssen sie sich in zwei
Reihen


Nach ihrer Festnahme werden die politischen Gefangenen zu Trans-
porten zusammengestellt. In überfüllten Lastkraftwagen - 60 bis 70
Menschen in einem Wagen, darunter Greise, hochschwangere Frau-
en, Knaben, Kranke, Amputierte und sonstige Schwerbeschädigte -
schafft man sie ohne Rücksicht auf Alter und körperlichen Zustand
unter Beschimpfungen und Schlägen in oft viele Stunden dauernden
Fahrten zunächst in Sammel- und Durchgangslager und von dort in
die Internierungslager. (602, 610, 634, 635, 917, 935, 2309, 2311,
2408)


LAGER HERSFELD (Durchgangslager).
April bis Juni 1945


Die Verhältnisse im Lager.
124


Eine ehemalige Wiese, die durch Stacheldraht in einzelne kleinere
Lager eingeteilt ist, mit einem langen Mittelgang, der wie das ganze
Lager tief verschlammt ist, empfängt die Ankömmlinge. Durch diesen
Morast werden sie von weißen und schwarzen amerikanischen Solda-
ten gejagt. Wenn es nicht schnell genug geht, schlägt man wahllos
mit Knüppeln und Gewehrkolben auf die Menschen ein. Verwundete
deutsche Soldaten mit blutdurchtränkten Verbänden und Beinampu-
tierte werden mit Stockschlägen durch den Schlamm getrieben. Wer
stecken bleibt, wird so lange geschlagen, bis er mühsam weiterhum-
pelt, wer fällt, bleibt liegen und erhält unter Schimpf- und Schmäh-
worten so viel Stockhiebe, bis er sich wieder aufrichtet und weiter
wanken kann. E. V. 602, 605, 606, 868, 2202, 2425 (Kirchhain bei
Hersfeld: 2386)




mit dem Gesicht zueinander aufstellen und erhalten von den durch-
laufenden Soldaten Faustschläge in das Gesicht. E. V. 713, 714, 715,
734, 2316.


117
Ein deutscher Soldat wird gezwungen, Seife zu essen, bis er alles er-
bricht. E. V. 711.


Amerikanische Soldaten markieren mit einem Gefangenen namens
Schlösser „Aufhängen". Schlösser wird erhöht aufgestellt, eine
Schlinge wird ihm um den Hals gelegt und mit einem Draht öfters
angezogen, so daß er sich jedesmal strecken muß. Die Soldaten sto-
ßen dazu noch gegen den Stuhl, auf dem Schlösser steht, so daß die-
ser ins Wanken kommt. Später wird dem Schlösser noch eine beab-
sichtigte Erschießung vorgetäuscht. E. V. 2406, 666, 3418.


Ein gefangener Holländer wird von amerikanischen Soldaten aufge-
hängt und erst kurz vor dem Ersticken wieder abgenommen. E. V.
651.


Manche Gefangene graben sich mit Holzstücken und Blechbüchsen
Ein SS-Mann soll sich mit einem Werkzeug das Gold von seinen Zäh-  
Löcher, in denen sie sitzend die Nacht verbringen wollen, doch auch
nen entfernen und es einem amerikanischen Soldaten geben. Da ihm
diesen geringen Wetterschutz müssen sie mit den Händen wieder
das nicht gelingt, versucht es der Soldat selbst und läßt erst von dem
planieren. Auf naßkaltem Boden, nur mangelhaft bekleidet, den
Gefangenen ab, als dieser vor Schmerzen laut schreit. E. V. 713,  
Schnee-und Regenschauern schutzlos ausgesetzt, liegen dort 50-,
714, 733.
60- und 70jährige, Kranke und frischamputierte Soldaten. Als Latri-
nen werden schmale Gräben ohne Sitzgelegenheit ausgehoben, die
bald bis zum Rande voll sind, und überlaufen. Da das Lager überfüllt
ist, muß ein Teil der Gefangenen sich in unmittelbarer Nähe dieser  
Gruben aufhalten und liegt in dem mit Regenwasser vermischten Kot.  
E. V. 603, 604, 606, 609, 610, 868, 1813 (2386)


In diesen Tagen und Nächten, in denen sie so gut wie kein Essen be-
kommen und eng zusammengedrängt, ohne jede warme Mahlzeit
oder warmes Getränk dahinvegetieren, sind viele in einem Zustand
völliger Erschöpfung und geistiger Verwirrung, der bei manchen
schon an Irrsinn grenzt. So laufen manche von ihnen auf den Sta-
cheldraht zu und werden von den amerikanischen Posten erschossen.
E. V. 607, 608, 610, 611, 612, 868.


Infolge der Zustände im Lager kommt es zu schweren Erkrankungen.
Es sind zwar Ärzte vorhanden, aber keine Heilmittel und keine Unter-
bringungsmöglichkeiten, so daß täglich Todesfälle eintreten. E. V. 613
bis 617, 1870, 2425, (2386).


Die Vernehmungen im GI-Gebäude in Hersfeld.
DETENTION CAMP B E R L I N - L I C H T E R F E L D E


Bei den Vernehmungen, die in der CI-Dienststelle in Hersfeld stattfin-
Im amerikanischen Sektor von Berlin befindet sich ein Verwahrungs-  
den, werden die Gefangenen von amerikanischen Offizieren und
lager (Detention Camp) in Lichterfelde. Die eingereichten Erklärun-  
Mannschaften schwer mißhandelt und von einem „russischen Kom-  
gen beziehen sich auf die Monate August bis November 1945.  
missar" in amerikanischer Uniform körperlich und seelisch gemartert
(Todesdrohungen, Selbstmordaufforderungen, Schreiben von Ab-  
schiedsbriefen). E. V. 621, 633, 2202, 2516, 2546, 3266, 3311.  


Ein 49-jähriger Kaufmann wird bei seiner Vernehmung mit der Faust
Von den etwa 700 Gefangenen müssen noch im November 1945 viele
in das Gesicht geschlagen und mit den Füßen gegen den Ge-
auf der Erde mit zwei dünnen Decken schlafen. Im Oktober befinden
schlechtsteil getreten. (2319)
sich zwanzig Amputierte sowie einige völlig Erblindete im Lager. E. V.
3156, 2210.  


Ein Fleischermeister wird dreimal an einem Tage verprügelt und hier-  
Vier bis fünfmal am Tage finden Appelle statt, die oft über eine Stun-  
bei wiederholt mit einem Brett über den Kopf geschlagen, daß ihm
de dauern. E. V. 2210, 3156.  
das Blut aus Mund und Nase läuft. (620)


Der Kreisleiter von Hersfeld erhält von einem amerikanischen Major
Im Regen stehen die Männer stundenlang ohne Ueberkleidung. Viele
Faustschläge auf Brust und Magen und muß sich nackt ausziehen.  
haben im November 1945 noch gar keinen Mantel; auch sind sie
Junge Mädchen werden hereingeführt, die zum Teil die Kleider seiner
Frau tragen, und werden unter Drohungen gezwungen, ihn zu
schlagen.






118
125






Dann erhält er von amerikanischen Soldaten kräftige Schläge in den
ohne Rasierzeug, ohne Wäsche zum Wechseln und ohne Handtücher.  
Nacken und von dem Offizier einen Peitschenschlag über den Unter-
E. V. 3156.  
leib und Hoden. Nach fortgesetzten weiteren Schlägen muß er in die
Kniebeuge gehen, wird mit aller Kraft in den Magen und in die Seite
getreten und verliert die Besinnung. Drei Wochen lang hat er Blut-
spuren im Stuhl, der Urin ist acht Wochen fast kaffeefarben dunkel.  
Eine ärztliche Behandlung wird ihm versagt. (2204)


Ein Eichenlaubträger wird von CI-Leuten mit Gummiknüppeln über
Die Ernährung ist sehr schlecht. Sie wird auf 850 bis 900 Kalorien
den Kopf blutig geschlagen und muß dabei etwa eine Stunde lang mit
geschätzt. E. V. 497, 3070, 3130.  
gebeugten Knien und vorgehaltenen Armen sitzen. Ein Offizier tritt
ihn mehrmals gegen den Geschlechtsteil und in den Magen. (255)


Einem Zimmermeister werden von einem amerikanischen Soldaten
Pro Tag gibt es 200 Gramm Brot und einen Liter dünne Suppe, auf
Schnurrbarthaare ausgerissen. Ein Offizier schlägt ihn mit einem
drei Mahlzeiten verteilt, oder zum Mittag ein bis zwei Kartoffeln. Über
Gummiknüppel über die Magengegend. (2299)
zwei Drittel der Männer sind unterernährt. Wer dabei angetroffen
wird, daß er Kartoffelschalen aus der Müllgrube holt, wird ge-
schlagen. E. V. 3962.  


Ein verwundeter Verwaltungsinspektor wird von einem amerikani-
Das Körpergewicht der Männer nimmt schnell ab. In vier Wochen
schen Soldaten mit einem Knüppel auf den Kopf und gegen die Ho-
zwanzig Pfund. E. V. 3156.  
den geschlagen, er bricht zusammen, wird weiter geschlagen und die
Treppen herunter in ein Zimmer gestoßen und getreten. Hier muß er
in die Kniebeuge gehen, wird von Soldaten auf Kopf und Arme ge-
schlagen, mit Fußtritten und Fausthieben in die Magengegend etwa
zehnmal umgeschlagen und unter Stockhieben immer wieder in die
Kniebeuge gezwungen. Seine Ringe werden mit Hautfetzen herunter-
gerissen, er muß den Mund aufmachen und wird unter den Worten:
„Die Zähne mit Goldkronen reißen wir dem Schwein raus" mit der
Faust in das Gesicht geschlagen. Nach weiteren Fuß- und Faustschlä-
gen wird er schließlich aus dem Zimmer getrieben und bleibt halb be-
wußtlos im Kellerraum sitzen, wo er die Mißhandlungen und das
Stöhnen der anderen Kameraden hört, die nach ihm in das Zimmer
gebracht werden. (2316)


Ein Gefangener wird von einem CIC-Angehörigen am Ohr zwei Trep-
Mehrere ältere Männer sterben an Entkräftung. E. V. 2210, 3156.  
pen hinauf und herunter gezerrt. (623)


Der ehemalige Kreisleiter von Düsseldorf erhält Faustschläge gegen
Beim Antreten fallen oft zwei bis fünf Internierte wegen Unterernäh-  
Unterkiefer, Schläfen, Nasenbein, in die Nierengegend, in den Brust-  
rung um. E. V. 3178.  
korb und in den Leib, daß er zu Boden stürzt. Fußtritte gegen Steiß-
bein und Magen zwingen ihn, wieder aufzustehen. Er wird an eine
Wand gedrückt und erhält hier erneut Boxstöße gegen den Leib und
die Brust und Kniestöße von unten her in den Geschlechtsteil. Seiner
Brieftasche entnimmt man 70 bis 80 gummierte Briefmarken, die er
zusammengeknüllt mit den Worten: „Da, friß deinen Führer" in den
Mund gestopft bekommt und innerhalb einer Minute hinunterwürgen
muß.  


Trotz der unzureichenden Ernährung muß schwere Arbeit geleistet
werden. Wer sich dabei ausruhen will, bekommt Schläge oder Son-
derarbeit. E. V. 2210, 3070, 3962.


Einige Gefangene werden vor einen alten Haufen Stacheldraht ge-
spannt, der durch einen zentnerschweren Stein beschwert wird. Da-
mit müssen sie in der Augustsonnenglut nach Zeit um die Baracken
ziehen. Bei nicht eingehaltener Zeit gibt es Schläge. E. V. 3070, s.
auch 2238.


119
Andere müssen 70 bis 80 Pfund schwere Pressteine tragen. Keiner
darf dabei dem anderen helfen. Wer zusammenbricht, wird mißhan-
delt und bekommt nichts zu essen. E. V. 3178, 3962.


Ein Gefangener, der vom amerikanischen Arzt wegen Armbruchs für
leichte Arbeiten eingeteilt wird, muß wie die anderen schwere Arbei-
ten verrichten. E. V. 3178.


Ein Schwerkriegsbeschädigter muß schwere Eisenwalzen ziehen. E. V.
2374.


Ein amerikanischer Offizier, der von den MP-Leuten fernmündlich her-
Drei etwa 50jährige Häftlinge, die sich nicht schnell genug bewegt
beigerufen wird, setzt die Mißhandlungen fort.  
haben, werden von Soldaten zum Dauerlauf gezwungen und durch
Tritte in die Knie dabei angetrieben. Einer nach dem anderen bricht
bewußtlos zusammen und wird in die Revierkrankenstube getragen.  
E. V. 3130.
 
 
 
126


Der Geschlagene, der sich aus Verzweiflung und verletztem Ehrgefühl
das Leben nehmen will, wird nur durch einen Zufall gerettet. (623,
639)


Ein Oberstleutnant wird von amerikanischen Soldaten so geschlagen,
daß er liegen bleibt. Ein anderer Gefangener schneidet sich die Puls-
adern auf. (949)


Ein Ingenieur wird mit Gummiknüppeln und Stahlruten geschlagen
Von Mißhandlungen berichten noch weitere Urkunden. Ein Sergeant
und, nachdem er unter den Schlägen zusammengebrochen ist, in den
schlägt einen Gefangenen ohne Grund ins Gesicht. E. V. 909.  
Geschlechtsteil getreten. (618)


Ein SS-Angehöriger wird von CI-Leuten durch Boxhiebe in den Magen  
Ein weiterer Sergeant schlägt einen 49jährigen Mann in die Magen-
zu Boden geschlagen und an den Haaren wieder hochgezerrt. Über
gegend; bei zwei anderen Gelegenheiten schlägt er ihm 30 bis 40
einen Kameraden, den man ebenfalls zu Boden geschlagen hat und
mal, bezw. davon 20 bis 30 mal ins Gesicht, dabei werden Zähne und  
der vor Schmerzen stöhnt, wirft man ein weißes Tuch und überläßt
Zahnprothesen ausgeschlagen. E. V. 2238, s. auch 497, 2210, 3156,  
ihn sich selbst. Abends werden die SS-Leute nochmals mit Gummi-
3178.  
knüppeln und Fäusten geschlagen. Einem Gefangenen, der nicht wie-
der hochkommt, stellen sich die Amerikaner mit den Füßen auf Hals
und Oberkörper. (3269)


Ein Gefangener wird von einem amerikanischen Inspektor und einem
Bei glühender Sonne muß er einmal am offenen Feuer stehen. E. V.
deutschen Polizisten gemeinschaftlich blutig geschlagen, in den
2238.  
Bauch und gegen den Geschlechtsteil getreten und mit der Pistole
bearbeitet. (622)


Ein Markscheidergehilfe wird von einem amerikanischen Unteroffizier
Ein Gefangener wird, weil er abends einmal fünf Minuten zu früh Feu-
mit einem dicken Holzknüppel dauernd in die Magengrube gestoßen
er angezündet hat, durch Magenschläge bewußtlos geschlagen. Er
und gegen den Geschlechtsteil geschlagen. Er nimmt sich danach das
bekommt dann den Auftrag, verrostete Aschenbecher blank zu put-
Leben. (2203)
zen. Weil er sich bei der Arbeit hinsetzt, wird er erneut geschlagen.  
E. V. 3070.  


Ein Kaufmann erhält von vernehmenden Amerikanern mit den
Bei einer Besichtigung wird einem Gefangenen die Frage vorgelegt,
Schnallen von zwei geflochtenen Hundepeitschen Schläge über den
welchen Rang er früher gehabt habe. Auf die Antwort: „Parteirichter"
Kopf, daß ihm das Blut am Gesicht herunterläuft. Dann wird er mit
bekommt er von einem Korporal einen Faustschlag gegen das Kinn.
etwa dreißig Schlägen auf den entblößten Oberkörper ausgepeitscht.  
Die Vorderzähne werden hierbei im Oberkiefer herausgeschlagen, so
Durch Boxschläge gegen den Magen, Fußtritte gegen den Ge-
daß drei Wurzeln gezogen werden müssen. E. V. 2237.  
schlechtsteil und in das Gesäß, sowie durch Schläge mit einem Holz-
knüppel wird er mindestens achtmal zu Boden geschlagen und dann
noch weiter mit Fußtritten bearbeitet. Zuletzt muß er unter dauern-
den Fußtritten mit dem Taschentuch sein Blut vom Fußboden aufwi-
schen. (648)


Ein anderer Gefangener wird am gleichen Tage von CI-Leuten von
Ein Gefangener, der seine Uhr nicht freiwillig hergeben will, wird ge-  
hinten mit einem Knüppel über den Kopf blutig geschlagen,  
schlagen und muß drei Stunden auf einer Regentonne stehen, wobei
er in der rechten und der linken Hand je einen Ziegelstein halten
muß, bis er zusammenbricht. E. V. 2374.


Ein Sergeant nimmt einem Gefangenen bei der Leibesvisitation Uhr
und Füllhalter ab, die er nicht wieder bekommt. E. V. 3962.


Ein internierter Jude, der im KZ Auschwitz war, sagt einem Mitgefan-
genen, daß er dort von der SS nicht geschlagen worden sei, dafür
aber nun von den Amerikanern. E. V. 2374.


120




DETENTION CAMP-BREMEN


fortgesetzt in den Magen geboxt, in das Gesäß und in den Ge-  
Anfang Juni 1945 wird im Gebäude der früheren Lettow-Vorbeck-  
schlechtsteil getreten. Zwischendurch schlägt man ihm seinen Gürtel
Schule in Bremen ein amerikanisches Detention-Camp eingerichtet.  
auf dem Rücken in Fetzen. Wenn er zu Boden fällt, wird er so lange
Hier werden die meisten der politischen Häftlinge der amerikanischen
getreten, bis er wieder aufsteht, wenn er die Hände zum Schutz vor
Enklave Bremen untergebracht. Im Sommer 1945 beträgt die durch-  
Magen oder Geschlechtsteil hält, kommandiert ein Amerikaner: „Hän-  
schnittliche Belegschaft etwa 700 Männer und 50 Frauen.  
de an die Hosennaht." Etwa zehnmal wird er niedergeboxt oder nie-
dergetreten. Auf seine Bitte, ihn zu erschießen, erhält er die Antwort:
„Das könnte dir so passen, du Nazischwein, das wäre viel zu kurz."
Ein noch hinzukommender Amerikaner stellt ihm fünf- bis sechsmal
ein Bein und schlägt ihm gegen die Brust, so daß er nach hinten fal-  
lend mit dem Hinterkopf aufschlägt. Dann muß er auf den Knien im
Zimmer umherrutschen, das auf dem Boden liegende Blut auflecken
und mit dem Taschentuch sauber nachreiben. Hierbei wird er dau-
ernd in das Gesäß getreten. (847)


Einem 72-jährigen Mann wird durch einen amerikanischen Soldaten
der Schnurrbart ausgerissen. Geständnisse werden mit der angeleg-
ten Schußwaffe erzwungen. (619)


Barackenlager Hersfeld.


Den Gefangenen werden die Haare glatt geschoren. Sie werden ge-
127
treten und geschlagen und müssen einschließlich der Verwundeten
Freiübungen bis zur völligen Erschöpfung machen. Hof und Straße
müssen sie mit den bloßen Händen säubern. Hierbei gibt es Schläge
mit dem Gewehrkolben und, wenn man nicht gleich wieder aufstehen
kann, Fußtritte. (1046)






LAGER HELFTA (Durchgangslager).  
Ein Aushang im Zimmer der deutschen Polizei (Angestellte der Lager-
April - Mai 1945
verwaltung) besagt, daß die Häftlinge wie gewöhnliche Verbrecher zu
behandeln seien.  


Schon bei der Ankunft werden die Gefangenen von amerikanischen
Das persönliche Eigentum der Neueingelieferten wird größtenteils ab-
Soldaten mit Stöcken von den Lastautos heruntergetrieben und ge-
genommen und verwahrt. Über mitgebrachte Lebensmittel wird von  
schlagen. Selbst alte Männer mit Gepäck werden mit Stockschlägen
der deutschen Polizei verfügt. Die Männer bekommen Einheitsklei-
zum Laufschritt gezwungen. E. V. 633, 2207.  
dung (weißes Marinearbeitszeug mit aufgemalten „P"). Allen wird das
Haupthaar geschoren. Bei Abnahme der Sachen müssen sich die Ge-
fangenen vollständig entkleiden; wenn es nicht schnell genug geht,
werden ihnen die Kleider vom Leibe gerissen. Sie müssen dann stun-
denlang an der sogenannten „Klagemauer" mit Blick zur Wand ste-
hen und werden dann auf die Zellen verteilt. Der erste Eindruck ist
bei den Eingelieferten so niederschmetternd, daß sich zwei Selbst-
mordversuche (ein Mann und eine Frau) ereignen.  


Ein Tischler wird bei der Einlieferung von einem vorbeikommenden
Die Zellen sind die ehemaligen Klassenräume der Schule. Die Fenster
Soldaten in den Geschlechtsteil getreten. Im Lager angekommen,  
werden im Laufe des Sommers vergittert, die Türen sind mit schwe-
wird er von einem amerikanischen Sergeanten so lange mit der Faust
ren Eisenstangen verriegelt. In den Zellen befinden sich im allgemei-
nen zwölf Drillingsbetten für 36 Bewohner. Das Liegen auf den Betten
ist am Tage bei Strafe verboten. Das untere Bett darf tagsüber zum
Sitzen benutzt werden, sonstige Sitzgelegenheiten sind nicht vorhan-
den. Lektüre, Schreiben, Karten- und Brettspiele und Rauchen ist
verboten. (Im September 1945 wird allerdings pro Tag eine Zigarette
gewährt.) Künstliche Beleuchtung ist nicht vorhanden. Wenn sich ein
Mann am Fenster zeigt, wird er bestraft oder es wird auf ihn geschos-
sen.


Die Zelle darf nur zum Waschen, Appell, Essen, Arbeitsdienst,
Pflichtspaziergang und zur Notdurftverrichtung verlassen werden. Je-
des Verlassen der Zelle geschieht in geschlossener Ordnung, auch
beim Gang zur Latrine. Dabei müssen die Hände auf dem Rücken ge-
halten werden; Sprechen ist bei Strafe verboten.


Das Waschen der 700 Männer erfolgt in großer Eile morgens in nur
12 bis 15 Waschschüsseln (die erste Zeit in großen, schmutzigen
Bottichen auf der Latrine). Handtücher, Zahnbürste und Zahnpulver
werden erst in späterer Zeit geliefert. Für das Rasieren (zweimal die
Woche) stehen nur wenige Apparate und alte Klingen und nur wenig
Seife zur Verfügung. Die Folge dieser Massenbenutzung ist ein ra-
sches Ausbreiten der Bartflechte.


121
Der Pflichtspaziergang erfolgt einigemal pro Woche in einem viertel-
stündigen Kreisgang unter Sprechverbot auf dem Hofe, Hände auf
dem Rücken.






geschlagen, bis er zusammenbricht, an den Haaren mehrfach wieder
128
hochgerissen, immer wieder geschlagen und schließlich über einen
Stacheldraht geworfen. Er hat verschiedene Brüche davongetragen.
Zähne sind ihm ausgeschlagen, die Glassplitter seiner Brille stecken
ihm in der Backe, aber seine Kameraden dürfen ihm nicht helfen. Die
Hinzuziehung eines Arztes lehnt ein amerikanischer Offizier ab, da für
„Kriegsverbrecher" kein Arzt zur Verfügung stehe. E. V. 418.


Dann das Lager selbst: Ein Stück Ackerland, durch Stacheldraht ab-
gesperrt. Ohne jeden Schutz gegen Wind und Wetter, am Tage dem
Sonnenbrand ausgesetzt und in der Nacht frierend, weil die meisten
weder Decken noch Mäntel haben, liegen hier etwa 40 000 Men-
schen, darunter Schwerbeschädigte, Amputierte, Kranke, Greise und
noch halbe Kinder, eng aneinandergepfercht und können sich an
manchen Stellen des Nachts nur reihenweise geschlossen auf die an-
dere Seite legen. Als Latrinen müssen kleine etwa ein Spaten breite
und ebenso tiefe Gräben benutzt werden, von denen ein mörderlicher
Gestank ausgeht. Infolge der Überfüllung des Lagers müssen sich
viele Menschen ständig in der Nähe dieser Gruben aufhalten und
schlafen oder sich sogar auf die soeben erst zugeworfenen Löcher le-
gen. Als Verpflegung erhalten sie jeder nur eine halbe Büchse fettes
Fleisch, die nach einem täglichen etwa fünfstündigem Aufmarsch
empfangen wird. Bei dieser Gelegenheit schlägt ein amerikanischer
Offizier einen alten Mann, der sich mühsam vorwärts schleppt und
der Aufforderung, schneller zu gehen, nicht nachkommen kann, mit
dem Stock nieder, so daß er daran stirbt. Außer dem Fleisch gibt es
Trinkwasser in völlig unzureichender Menge, das man ebenfalls erst
nach stundenlangem Anstehen erhält. E. V. 625, 626, 627, 629, 634,
2209, 2266.


Ein amerikanischer Offizier und amerikanische Soldaten schlagen
wahllos mit Knüppeln auf die notgedrungen in dichten Haufen ste-
henden Menschen ein. Ein Beinamputierter wird wegen zu langsamen
Gehens mit einem schweren Knüppel über den Kopf geschlagen. An
einem Abend schießt man sogar in die Menge hinein. E. V. 624, 629,
633.


Ein etwa 17-jähriger Junge, der angeblich entweichen wollte, steht
Der Arbeitsdienst umfaßt Hausarbeiten sowie die Tätigkeit, die sich
mit erhobenen Armen in der Sonne und wird von einem Soldaten mit  
auf die Umwandlung der Schule in ein Gefängnis bezieht (Wegstem-  
Händen und Fäusten in das Gesicht geschlagen. E. V. 2266.  
men überflüssiger Wände, Vergitterung der Fenster, Arrestzellenbau,  
Dachziegelarbeiten, Tischlerarbeiten, Möbeltransport, Baumwurzelro-
den usw.)- Die Männer stehen bei Hofarbeiten im Sommer in der hei-
ßen Sonne ohne Kopfbedeckung mit kahlgeschorenem Kopfe. Die
Verpflegung ist völlig unzureichend: vier bis sechs Schnitten Roggen-
brot (200 bis 300 g), teilweise mit dünner Margarine oder Marmelade
bestrichen, mittags und abends dreiviertel bis ein Liter wäßrige Sup-
pen mit wenig festen Bestandteilen. Die Folge sind schwere Ge-
wichtsstürze (20 kg, 30 kg und mehr), Hungerödeme, Schwindelan-
fälle, Schwächezustände. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Män-
ner hart arbeiten müssen.  


SS-Männer werden von amerikanischen Soldaten blutig geschlagen
Sehr im Argen liegt die ärztliche Betreuung. Kranke bekommen oft
und müssen mehrere Stunden lang mit erhobenen Armen in der pral-  
weniger Verpflegung als Gesunde. Nur wenige Heilmittel sind vorhan-  
len Sonne stehen; wenn sie zusammenbrechen, werden sie unter
den.  
Schlägen in das blutunterlaufene Gesicht gezwungen, die alte Stel-
lung wieder einzunehmen. E. V. 2312.  


Die geringsten Vergehen ziehen schwere Bestrafungen nach sich. In
erster Linie mehrtägige Arreststrafen, die in feuchten Dunkelzellen im
Keller bei Wasser und Brot vollstreckt werden. Ein Häftling wird vor
Anordnung der Bestrafung von einem Amerikaner vernommen und
ihm dabei vorgeworfen, daß er eine Rasierklinge an seinem Bettrah-
men versteckt habe. Er bestreitet die Beschuldigung der Wahrheit
gemäß, wird daraufhin mit der Faust geschlagen und für zwei Tage in
die Arrestzelle geführt. E. V. 2248.


Die geringste Strafe ist ein- oder mehrstündiges Stillstehen auf dem
Korridor mit im Nacken gefalteten Händen. Bei der Vernehmung der
Häftlinge durch den CIC kommt es häufig zu Mißhandlungen, die be-
sonders zur Erzwingung von Geständnissen und Aussagen angewandt
werden. Mit geschwollenen Gesichtern, blutunterlaufenen Stellen und
ausgebrochenen Zähnen kehren die Vernommenen oft zu ihren Ka-
meraden zurück. Ein alter Mann muß zwei Wochen lang trotz völliger
Erschöpfung mit einem Stampfer den Hof planieren, weil er die Abga-
be einer verlangten Bestätigung verweigert. Dann wird er aus der
Haft entlassen.


122
Im September 1945 werden 150 Häftlinge in das Int. Lager Allen-
 
dorf/ Oberhessen überführt. Dort wird festgestellt, daß zwei Drittel
 
der Männer derartig unterernährt sind, daß sie auf ärztliche Anord-
nung wochenlang Zusatzverpflegung bekommen.


Beim Abtransport von Helfta wird ein über 60-jähriger Schulrat von
Ein weiterer Transport geht Ende Dezember 1945 nach
einem amerikanischen Soldaten unter Fluchen und Schimpfen mit
Butzbach/Oberhessen. Die Männer werden in verschmutzten Viehwa-
Faustschlägen auf Genick und Schädel zu Boden geschlagen, weil er
gen
versehentlich einen falschen Lkw besteigen will. Deutsche Soldaten
werden mit Stöcken förmlich in die Wagen hineingeprügelt. E. V. 935.






LAGER NAUMBURG
129






(Kriegsgefangenenlager und politisches Durchgangslager)  
befördert, in denen sie 21 Stunden lang eng aneinandergepreßt ste-
hen müssen. Nach Eintritt der Dunkelheit (16:30 Uhr) werden die
Türen bis 8 Uhr am anderen Morgen geschlossen gehalten, so daß
keine Entlüftung in dem engen schmutzigen Raum möglich ist. Die
kleine Notdurft kann während dieser Zeit einmal verrichtet werden,
die große überhaupt nicht. E. V. 2220, 2221, 2222, 2228, 2248,
2249, 2250, 2251, 2296, 3055, 3325, 3326, 3327, 3328, 3329,
3330, 3331, 3333, 3335, 2223, 2224, 2225, 2435, 2446, 2447,
2448, 2452, 2454, 2455, 2456, 3059, 3060, 3091, 3337.


April bis Juni 1945


Am 20. Mai 1945 werden die Insassen von Helfta in das Lager Naum-
burg gebracht, wo sie bis zum 7. bzw. 11. Juni 1945 mit anderen Ge-
fangenen zusammen zwischen Gebäudetrümmern, Schutt, Schlamm
und Bombentrichtern etwa in gleicher Weise, wenn nicht noch enger,
ihr Leben fristen. Magen- und Darmkrankheiten, die schon in Helfta
häufig auftraten, mehren sich bedrohlich. Bei Regenwetter verwan-
delt sich der ganze Lagerplatz in ein Schlammloch, so daß man sich
nicht einmal setzen kann. E. V. 625, 626, 627, 629, 649, 2315,
3341.


Es kommt auch zu Mißhandlungen von Gefangenen.
LAGER OHRDRUF


Ein gefangener deutscher Offizier wird von einem amerikanischen
Von Mai bis Anfang Juli 1945 (bis zum Einrücken sowjetrussischer
Soldaten mehrfach in das Gesicht geschlagen. E. V. 2309.  
Truppen) befand sich bei Ohrdruf/Thür, ein amerikanisches Internie-
rungslager.  


Ein alter Mann bricht bei einem erhaltenen Tiefschlag sofort zusam-  
Auf einem Transport in das Lager sagt ein Wehrmachtsoffizier zu ca.
men und wird, nachdem er wieder aufgestanden ist, durch Schläge in
120 Gefangenen, daß auf Anordnung der amerikanischen Militärpoli-  
das Gesicht verletzt. E. V. 2309.  
zei das Papiergeld abgegeben werden müsse. Die meisten Männer
geben es aus Furcht vor den Folgen einer Weigerung ab und legen es
in eine herumgereichte Mütze, die die Fülle der Scheine kaum aufzu-
nehmen vermag. E. V. 2304.  


Ein Wachtmeister der Flak wird von einem amerikanischen Soldaten  
In Ohrdruf findet dann die offizielle Gepäck- und Leibesvisitation
mit einem Stock über den Kopf und die Schultern blutig geschlagen.  
statt. Zwei nicht mit der Durchsuchung betraute Soldaten nehmen ei-
E. V. 864.  
nem Manne das ihm gehörige Geld (RM 500), das ihm bei der Revisi-
on belassen worden ist, ab. E. V. 2304.  


Ein etwa 16-jähriger Junge muß mit erhobenen Händen länger als
Auf dem Wege in das Auffanglager wendet sich ein Gefangener um,
eine Stunde auf einer Kiste stehen. Jedes Mal, wenn ihm die Arme
weil er seine Frau entdeckt hat. Er wird daraufhin mehrfach von ei-
herabsinken, schlägt ihm ein amerikanischer Soldat so lange über die
nem Posten mit Füßen getreten. E. V. 3136.  
Hände, bis er immer wieder mit großer Anstrengung eine Hand mit
der anderen an den Fingerspitzen hochzieht. E. V. 864.  


Ein Gefangener wird beim Aufsteigen auf den Lkw durch einen Ame-  
Auf einem Transport nach Ohrdruf ereignet sich ein schwerer Ver-  
rikaner mit einem keulenartigen Stock mißhandelt. E. V. 3929.  
kehrsunfall. In einer Kurve werden die Insassen eines Lastkraftwa-
gens auf die Straße geschleudert. Einem 53jährigen Gefangenen wird
dabei der linke Arm ausgerenkt und der Kugelkopf gebrochen. Nach
vergeblichem Versuch, in einem Krankenhaus das Gelenk wieder ein-
zurenken, weigert sich der amerikanische Offizier, den Mann weiter
behandeln und eine Röntgenaufnahme von ihm machen zu lassen. Er
kommt nach Ohrdruf und wird in einer primitiven






123
130






LAGER WILDUNGEN (Durchgangslager).  
Revierkrankenstube untergebracht. Erst nach 7 1/2 Wochen ordnet
der amerikanische Arzt die Aufnahme in ein Krankenhaus an. Dort
erfolgt endlich eine Röntgenaufnahme. Er wird sechs Monate lang kli-
nisch behandelt. Folgen der verspäteten Behandlung: Versteifung des
Schultergelenks und Handversteifung. E. V. 2232.
 
Die Gefangenen (darunter solche von über 80 Jahren), werden z. T.
in einem Schafstall untergebracht. Ohne Stroh und Decken liegen sie
auf der Erde. Die hygienischen Verhältnisse und die Verpflegung sind
vollkommen ungenügend. E. V. 2211, 2245.  


(Mai bis Juni 1945)
Ein früherer KZ-Häftling aus der Vorkriegszeit sagt, daß er so etwas
an Verpflegung und Unterkunft im deutschen Konzentrationslager
nicht erlebt habe; die Zeit im KZ komme ihm im Vergleich zu der
Lagerzeit in Ohrdruf wie eine Sanatoriumszeit vor. E. V. 2245.


Beim Absteigen und bei der Namensverlesung werden die Ankömm-
Besonders gefürchtet sind die Außenarbeitskommandos. Die Männer
linge von amerikanischen Militärpolizisten mit Latten geschlagen oder
werden dabei von Polen und Russen geschlagen, getreten und mit  
erhalten Faustschläge in das Gesicht und in die Magengegend. Will-
Steinen beworfen. E. V. 2211, 3116, 3287.  
kürlich werden sie unter Schlägen mit Knüppeln, Gewehrkolben oder
sogar mit Bajonettstichen zu verschiedenen Arbeiten, die im Lauf-
schritt ausgeführt werden müssen, angetrieben. Ein ehemaliger Gen-
darmeriebeamter muß sich mit gespreizten Beinen und Armen in ge-
bückter Haltung gegen einen Baum stellen und wird immer wieder
geschlagen und getreten, trotzdem er mehrmals zusammenbricht.
Sämtliche Gepäckstücke werden den Gefangenen aus den Händen
genommen bezw. gerissen und verbrannt. Ohne Rücksicht werden
alte Leute, Kranke, Kriegsbeschädigte mit Stockschlägen wieder auf
die Lkw getrieben und zusammen mit den anderen Gefangenen wei-
ter transportiert. E. V. 650, 652, 662, 663, 664, 665, 711, 712, 908,
1343, 2201, 2202, 2316, 3101, 3224.  


Militärpolizisten führen mit politischen Gefangenen Scheinerschießun-  
Ein Gefangener wird durch Fußtritt in die Nierengegend derartig ver-  
gen unter Verbinden der Augen durch. E. V. 712.  
letzt, daß er sofort bewußtlos zusammenbricht und in das Hospital
gebracht werden muß. E. V. 3164.  


Eine 66jährige Frau, die sich bei dem Transport befindet, öffnet sich  
Fünfzehn Mann müssen eine lange tiefe Grube ausheben. Als die Ar-
die Pulsadern. E. V. 712.  
beit in der verlangten Zeit von 15 Minuten nicht geschafft wird, wer
den sie von Soldaten durch Fußtritte und Kolbenstöße mißhandelt.
Unter den Augen eines Leutnants werden sie von Soldaten unter
Hohngelächter ins Lager zurückgejagt und mit Seitengewehren ge-
schlagen. Ein 60-Jähriger erleidet dabei eine Herzaffektion und wird
von zwei Kameraden weitergeschleppt; bei einem jungen Soldaten
bricht eine alte Lungenwunde wieder auf. Derartige Vorgänge wieder-
holen sich. Nach zweimaliger Vorstellung beim Lagerkommandanten
werden diese Mißhandlungen abgestellt. E. V. 2254.  


Ein Polizeibeamter muß sich auf eine Bank stellen, die Schlinge eines
Neben einem Durchgangslager für Ostarbeiter müssen Gefangene
über einen Ast geschlungenen Strickes wird ihm um den Hals gelegt
planlos Erdlöcher schaufeln und werden dabei von Russen mit Knüp-
und die Augen verbunden. Dann wird die Bank so stark gerüttelt, daß
peln geschlagen und mit Steinen beworfen. Sie müssen ihre Hosen
ihm die Binde von den Augen fällt, er wird geschlagen und muß mit
herunterziehen und sich gegenseitig im Hintern lecken. Ferner müs-
anderen zusammen viele Stunden stillstehen. Wer vor Erschöpfung
sen sie Schaftstiefel und sonstige gute Kleidungsstücke den Russen
umfällt, wird durch Schläge wieder hochgetrieben. E. V. 733, 734.  
überlassen im Austausch gegen deren Sachen. Dies alles vollzieht
sich unter den Augen der amerikanischen Wachtposten. Erst nach
Vorstellung des deutschen Lagerführers beim Kommandanten werden
diese Übergriffe abgestellt. E. V. 2306.  


Gefangene werden mit der Reitpeitsche geschlagen. E. V. 734.


Ein Gefangener muß den Mund öffnen und ein amerikanischer Soldat
 
stößt ihm mit dem Rohrstock in den Rachen und schlägt ihn. Später
131
bekommen die Gefangenen Kinnhaken, Nackenschläge, so daß sie
mit dem Kopf gegen die Wand fliegen, Fußtritte und Schläge, müssen
auf die Bäume klettern, wobei sie mit Steinen beworfen werden, sie
müssen mit vorgestreckten Armen hüpfen, kriechen und springen,
wobei es fortgesetzt Schläge gibt. Schließlich müssen sie sich in zwei
Reihen






124
An einem heißen Tage bekommt ein Gefangener von einem Amerika-
ner den Befehl, in den Feuerlöschteich zu springen. Nach dem Ent-
kleiden wird er in verschwitztem Zustande in Gegenwart eines Leut-
nants in den Teich gestoßen und muß zweimal einen hineingeworfe-
nen Holzdeckel apportieren. Ein anderer Gefangener muß das gleiche
tun. E. V. 3179.


Einer Gruppe von Gefangenen werden die Knie zusammengebunden;
so müssen sie marschieren. Als es nicht schnell genug geht, werden
sie geschlagen. E. V. 3116.


Beim Abtransport aus dem Lager Ohrdruf zum Lager Ziegenhain
müssen die Gefangenen vor amerikanischen Soldaten Spießruten
laufen. Unter Erduldung von Stockhieben müssen sie im Dauerlauf
zum Lastkraftwagen eilen. Die Amerikaner treiben sie dabei mit
Hopp-Hopp-Rufen an. E. V. 2211.


mit dem Gesicht zueinander aufstellen und erhalten von den durch-
laufenden Soldaten Faustschläge in das Gesicht. E. V. 713, 714, 715,
734, 2316.


Ein deutscher Soldat wird gezwungen, Seife zu essen, bis er alles er-
bricht. E. V. 711.


Amerikanische Soldaten markieren mit einem Gefangenen namens
LAGER ZIEGENHAIN
Schlösser „Aufhängen". Schlösser wird erhöht aufgestellt, eine
Schlinge wird ihm um den Hals gelegt und mit einem Draht öfters
angezogen, so daß er sich jedesmal strecken muß. Die Soldaten sto-
ßen dazu noch gegen den Stuhl, auf dem Schlösser steht, so daß die-
ser ins Wanken kommt. Später wird dem Schlösser noch eine beab-
sichtigte Erschießung vorgetäuscht. E. V. 2406, 666, 3418.


Ein gefangener Holländer wird von amerikanischen Soldaten aufge-
Die Internierten sind in festen Baracken untergebracht, die lange Zeit
hängt und erst kurz vor dem Ersticken wieder abgenommen. E. V.  
zum großen Teil verwanzt und verlaust sind. Die Internierten schlafen
651.  
dicht nebeneinander auf dem Fußboden. Betten sind monatelang
nicht vorhanden. Die Ernährung führt bei einer großen Anzahl zu er-
heblichem Untergewicht, z. T. auch zu ernsten Kreislaufstörungen.  


Ein SS-Mann soll sich mit einem Werkzeug das Gold von seinen Zäh-
Als besonders belastend empfinden die Internierten die Mißhandlun-  
nen entfernen und es einem amerikanischen Soldaten geben. Da ihm
gen, denen nahezu alle bei der Einlieferung oder bei der Registrie-
das nicht gelingt, versucht es der Soldat selbst und läßt erst von dem
rung ausgesetzt sind.  
Gefangenen ab, als dieser vor Schmerzen laut schreit. E. V. 713,
714, 733.  


Eine große Anzahl Internierter erhält ohne Rücksicht auf Alter, Krank-
heit oder Amputation Boxschläge in die Magen-, Herz- und Leberge-
gend oder auch ins Gesicht und Fußtritte in den Unterleib oder ins
Gesäß. Ein Teil von ihnen bricht unter diesen Schlägen und Fußtritten
zusammen. Andere müssen bis zur Erschöpfung Kniebeuge machen
oder auf allen Vieren herumkriechen oder erhalten Peitschenhiebe
über Schädel, Gesicht und Hals. Gelegentlich müssen sie dabei das
„Horst-Wessel-Lied" oder die „Internationale" singen. Wiederum an-
deren werden sog. „Autobahnen" geschnitten, indem ihnen mit der
Maschine Bahnen quer durch das Haar geschnitten werden. Bei allen
diesen Mißhandlungen werden immer wieder die Inspektoren Simon
und Watson und der Oberleutnant Goodman genannt. Während sich




DETENTION CAMP B E R L I N - L I C H T E R F E L D E


Im amerikanischen Sektor von Berlin befindet sich ein Verwahrungs-
132
lager (Detention Camp) in Lichterfelde. Die eingereichten Erklärun-
gen beziehen sich auf die Monate August bis November 1945.


Von den etwa 700 Gefangenen müssen noch im November 1945 viele
auf der Erde mit zwei dünnen Decken schlafen. Im Oktober befinden
sich zwanzig Amputierte sowie einige völlig Erblindete im Lager. E. V.
3156, 2210.


Vier bis fünfmal am Tage finden Appelle statt, die oft über eine Stun-
de dauern. E. V. 2210, 3156.


Im Regen stehen die Männer stundenlang ohne Ueberkleidung. Viele
dieser mehr auf die Aufsicht beschränkt, werden im übrigen die Miß-
haben im November 1945 noch gar keinen Mantel; auch sind sie
handlungen von den Inspektoren Simon und Watson und anderen
namentlich nicht bekannten Amerikanern selbst vorgenommen. In
der Zeit vom 10. bis 23. Juni 1945 vergeht kaum ein Tag, an dem
nicht Mißhandlungen größeren Umfanges an Internierten erfolgen.
Bis zum Oktober wird dann nur noch von gelegentlichen Mißhandlun-
gen berichtet. E. V. 458, 478, 480, 628, 682, 961, 966, 967, 968,
2286, 3383, 3384, 3388, 3389, 3418, 3432, 681, 677, 680, 3838,
704, 705, 716, 718, 719, 3903, 720, 689, 692, 693, 618, 698, 699,
700, 701, 702, 703, 744, 745.


Neben den vorstehend geschilderten allgemeinen Mißhandlungen er-
fährt eine größere Anzahl von Internierten noch eine „Sonderbehand-
lung".


Der Internierte L. erhält eine „Autobahn". Außerdem werden ihm die
Augenbrauen und Augenwimpern abgeschnitten. Die abgeschnittenen
Haare muß er eine halbe Stunde im Mund und in den Nasenlöchern
stecken lassen. E. V. 675.


125
Der Internierte N. erhält den Befehl, sich mit dem Gesicht auf den
Fußboden zu legen. Er wird dann mit unzähligen Schlägen auf den
Kopf mißhandelt, so daß er eine Gehirnerschütterung davon trägt.
E. V. 675.


Ein anderer erhält Boxhiebe gegen den Leib. Der Internierte M. wird
beim Löwenzahnsammeln im Oktober 1945 in der Nähe der Todesli-
nie ohne Anruf erschossen. E. V. 628, 901, 675, 735.


Der Maschinentechniker H. (31 Jahre) erhält von einem Offizier einen
Boxschlag gegen den Magen. Er muß sich gegen die Wand stellen
und wird in Gegenwart zweier amerikanischer Soldaten mit dem Kopf
solange gegen die Wand gestoßen, bis die Nase blutet. E. V. 670.


ohne Rasierzeug, ohne Wäsche zum Wechseln und ohne Handtücher.  
Weitere Internierte müssen nach dem Kommando eines jungen Deut-
E. V. 3156.  
schen, dem ein entsprechender Befehl erteilt war, exerzieren. Zu-
rückkommende Internierte werden in der Tür getreten. Der Internier-
te H. (46 Jahre) erhält durch einen vernehmenden Offizier mit einem
gummiüberzogenen Draht Schläge auf die vorgestreckten Hände,
über Gesicht, Hals und Ohren. Außerdem werden ihm Faustschläge in
den Magen und in das Gesicht versetzt. Während er in drei stark
blendende elektrische Lampen sehen muß, wird ihm befohlen, zwei
Bilder aufzuessen. Die Blendung hält zwei Stunden an. Anschließend
verbringt er vierzehn Tage bei Wasser und Brot in Einzelhaft. Wäh-
rend dieser Zeit wird ihm mit Erschießen und Erhängen gedroht, eine
„Autobahn" geschnitten und das Hakenkreuz auf Stirn und Nacken
gemalt. E. V. 670.  


Die Ernährung ist sehr schlecht. Sie wird auf 850 bis 900 Kalorien
geschätzt. E. V. 497, 3070, 3130.


Pro Tag gibt es 200 Gramm Brot und einen Liter dünne Suppe, auf
drei Mahlzeiten verteilt, oder zum Mittag ein bis zwei Kartoffeln. Über
zwei Drittel der Männer sind unterernährt. Wer dabei angetroffen
wird, daß er Kartoffelschalen aus der Müllgrube holt, wird ge-
schlagen. E. V. 3962.


Das Körpergewicht der Männer nimmt schnell ab. In vier Wochen
133
zwanzig Pfund. E. V. 3156.


Mehrere ältere Männer sterben an Entkräftung. E. V. 2210, 3156.


Beim Antreten fallen oft zwei bis fünf Internierte wegen Unterernäh-
rung um. E. V. 3178.


Trotz der unzureichenden Ernährung muß schwere Arbeit geleistet
Der Verwaltungsangestellte L. (22 Jahre) wird mit anderen Kamera-
werden. Wer sich dabei ausruhen will, bekommt Schläge oder Son-
den auf dem Transport nach Ziegenhain von unter dem Befehl von
derarbeit. E. V. 2210, 3070, 3962.  
amerikanischen Soldaten stehenden Russen fortgesetzt durch Schlä-
ge mißhandelt bis er zusammenbricht. Auf dem Wege zur Zelle muß  
er Spießruten laufen. In der Zelle nennt ihn ein Amerikaner „Na-
zischwein" und „SS-Schwein", befiehlt ihm, den Kopf nach vorn zu
neigen und schlägt ihm mit dem Pistolengriff mehrere Male auf den
Hinterkopf. E. V. 687.  


Einige Gefangene werden vor einen alten Haufen Stacheldraht ge-
Auf dem Transport nach Ziegenhain ereignet sich in einer Baracke in  
spannt, der durch einen zentnerschweren Stein beschwert wird. Da-
Bad Wildungen folgender Vorfall:
mit müssen sie in der Augustsonnenglut nach Zeit um die Baracken
ziehen. Bei nicht eingehaltener Zeit gibt es Schläge. E. V. 3070, s.
auch 2238.


Andere müssen 70 bis 80 Pfund schwere Pressteine tragen. Keiner
Ein Amerikaner übt sich im Messerwerfen nach einem SS-Mann, dem
darf dabei dem anderen helfen. Wer zusammenbricht, wird mißhan-  
befohlen war, Grundstellung einzunehmen. Das fehlgehende Messer
delt und bekommt nichts zu essen. E. V. 3178, 3962.  
bleibt im Fuß stecken. Der SS-Mann verbindet sich und erhält zum
Ausgleich einige Zigaretten. E. V. 687.  


Ein Gefangener, der vom amerikanischen Arzt wegen Armbruchs für
Am 11. Juni 1945 wird ein Internierter, der auf dem Wege nach Zie-
leichte Arbeiten eingeteilt wird, muß wie die anderen schwere Arbei-
genhain einen Fluchtversuch unternommen hatte, in der Nähe des
ten verrichten. E. V. 3178.  
Kraftwagens aus sechs bis acht Meter Entfernung durch Kopfschuß
getötet, nachdem er auf Anruf bereits zurückgekommen war. E. V.  
685.  


Ein Schwerkriegsbeschädigter muß schwere Eisenwalzen ziehen. E. V.  
Am 21.6.1945 werden zahlreiche Internierte beim Ausfüllen der Fra-
2374.  
gebogen geschlagen und niedergeboxt. Ein Internierter wird gezwun-
gen, eine brennende Zigarette und eine Postkarte mit dem Bilde Hit-
lers zu verschlucken. E. V. 683.  


Drei etwa 50jährige Häftlinge, die sich nicht schnell genug bewegt
Am 12.6.1945 müssen ca. vierzig Internierte 300-400 Kniebeugen
haben, werden von Soldaten zum Dauerlauf gezwungen und durch
machen und auf den Knien herumrutschen. Sie werden gezwungen,
Tritte in die Knie dabei angetrieben. Einer nach dem anderen bricht
die Internationale und das Horst-Wessellied zu singen. Wer ermüdet,
bewußtlos zusammen und wird in die Revierkrankenstube getragen.  
wird durch Schläge ermuntert. Auf Alte und Kranke wird keine Rück-
E. V. 3130.  
sicht genommen. E. V. 682.  


Ein alter korpulenter Internierter muß sich mit der Nase gegen die
Wand stellen und wird gezwungen, mit den Beinen soweit von der
Wand abzurücken, daß sein Körpergewicht schließlich allein auf der
Nase ruht. E. V. 682.


Ein Oberreichsbahnrat (45 Jahre) muß eine „Brücke" über zwei Stüh-
le bilden, so daß nur Kinn und Fußspitzen die Stühle berühren. E. V.
681.


126
Der Internierte G. muß sich mit der Stirn gegen die Wand stellen. Mit
starken Stockschlägen gegen die Schienbeine wird er gezwungen,
mit den Beinen von der Wand abzugehen bis das Körpergewicht auf
der Stirn ruht. Die Schienbeine zeigen Blutergüsse. Außerdem erhält
er Boxhiebe in die Magengegend. E. V. 677.






Von Mißhandlungen berichten noch weitere Urkunden. Ein Sergeant
134
schlägt einen Gefangenen ohne Grund ins Gesicht. E. V. 909.


Ein weiterer Sergeant schlägt einen 49jährigen Mann in die Magen-
gegend; bei zwei anderen Gelegenheiten schlägt er ihm 30 bis 40
mal, bezw. davon 20 bis 30 mal ins Gesicht, dabei werden Zähne und
Zahnprothesen ausgeschlagen. E. V. 2238, s. auch 497, 2210, 3156,
3178.


Bei glühender Sonne muß er einmal am offenen Feuer stehen. E. V.
2238.


Ein Gefangener wird, weil er abends einmal fünf Minuten zu früh Feu-  
Der Obersekretär K. (49 Jahre) muß bei seiner Vernehmung etwa
er angezündet hat, durch Magenschläge bewußtlos geschlagen. Er
100 Mal auf ein drei Meter hohes Aktenregal steigen, wobei er fort-  
bekommt dann den Auftrag, verrostete Aschenbecher blank zu put-  
gesetzt geschlagen wird. Etwa 25 Mal muß er von oben herabsprin-
zen. Weil er sich bei der Arbeit hinsetzt, wird er erneut geschlagen.  
gen. Zwischendurch wird ihm befohlen, zwei brennende Zigaretten
E. V. 3070.  
aufzuessen. Schläge auf die Schädeldecke rufen blutunterlaufene
Stellen hervor. Weiter wird ihm befohlen, ein Bild Adolf Hitlers zu ver-  
zehren. E. V.679.  


Bei einer Besichtigung wird einem Gefangenen die Frage vorgelegt,  
Im weiteren Verlauf der „Behandlung" wird ihm befohlen, sich völlig
welchen Rang er früher gehabt habe. Auf die Antwort: „Parteirichter"  
auszuziehen. Der Internierte M. wird dann aufgefordert, „sich zu be-
bekommt er von einem Korporal einen Faustschlag gegen das Kinn.
dienen", d. h. ihm die Kimme auszulecken. Er folgte dieser Aufforde-
Die Vorderzähne werden hierbei im Oberkiefer herausgeschlagen, so
rung unter Drohung mit der Waffe und muß dann jeweils sagen „pri-
daß drei Wurzeln gezogen werden müssen. E. V. 2237.  
ma, prima". Dieser Vorgang dauert etwa eine halbe Stunde. Zwei in
einem gegenüberliegenden Raum befindliche internierte SS-Helferin-
nen werden gezwungen, diesem Vorgang zuzusehen. E. V. 601, 902,
695.  


Ein Gefangener, der seine Uhr nicht freiwillig hergeben will, wird ge-  
Bei der Registrierung am 21.6.1945 wird der Internierte K. (45 Jah-  
schlagen und muß drei Stunden auf einer Regentonne stehen, wobei
re) zusammen mit etwa 150 weiteren Internierten in Gegenwart des
er in der rechten und der linken Hand je einen Ziegelstein halten
Inspektors Watson mißhandelt. Die meisten erhalten Boxhiebe in die
muß, bis er zusammenbricht. E. V. 2374.  
Magengrube und Fußtritte. Einige bluten aus Mund und Nase. Dem
Internierten T. teilt Watson bei dieser Gelegenheit mit, daß er „für
ihn etwas besonderes habe". Er wird dann unter fortgesetzten Miß-
handlungen mit drei anderen Internierten gezwungen, zu singen.
E. V. 674.  


Ein Sergeant nimmt einem Gefangenen bei der Leibesvisitation Uhr
Anschließend wird er mit zwei anderen Internierten in eine Latten-
und Füllhalter ab, die er nicht wieder bekommt. E. V. 3962.  
kammer geführt, die anscheinend als Folterkammer dient. Auf dem
Fußboden liegen mit Dreck, Blut und Kot verschmierte Kleidungs-
stücke. K. wird gezwungen, sich nackend auszuziehen, währenddes-
sen muß einer der anderen Internierten fortgesetzt das Aktenregal
auf- und abklettern. Dann muß er ihm die Haare von Internierten,  
denen vorher „Autobahnen" geschnitten waren, in seinen After ein-
führen. Da er sie ihm zunächst nur in die Kimme einklemmt, fallen
sie wieder heraus. Er wird dann unter weiteren Drohungen gezwun-
gen, ihm nun die Haare tief in den After selbst einzuführen. Danach
wird der Internierte gezwungen, mit den anderen gemeinsam Klet-
terübungen am Aktenregal vorzunehmen.  


Ein internierter Jude, der im KZ Auschwitz war, sagt einem Mitgefan-
Nach dieser „Behandlung" hebt Watson ein völlig verschmutztes
genen, daß er dort von der SS nicht geschlagen worden sei, dafür
Hemd eines früheren Opfers mit der Stiefelspitze empor und befiehlt
aber nun von den Amerikanern. E. V. 2374.  
ihm, dieses Hemd anzuziehen.  


Während der gleichen Zeit müssen die draußen gebliebenen Inter-
nierten Blätter von einer Hecke „abfressen". E. V. 674


Inspektor Simon schlägt dem Internierten J. mehrere Zähne aus und
zwingt ihn, eine brennende Zigarette zu schlucken. E. V. 672.


DETENTION CAMP-BREMEN


Anfang Juni 1945 wird im Gebäude der früheren Lettow-Vorbeck-
Schule in Bremen ein amerikanisches Detention-Camp eingerichtet.
Hier werden die meisten der politischen Häftlinge der amerikanischen
Enklave Bremen untergebracht. Im Sommer 1945 beträgt die durch-
schnittliche Belegschaft etwa 700 Männer und 50 Frauen.


135




127


Der Kaufmann B. (45 Jahre) wird bei der Registrierung am 23.5.1945
durch einen amerikanischen Offizier mittels einer Reitpeitsche miß-
handelt. Anschließend wird er zwischen zwei Schemel gelegt, daß nur
Stirn und Fußspitzen die beiden Schemel berühren. Sobald er dabei
Schwäche zeigt, wird er mit einem schweren Knüppel geschlagen.
Gleichzeitig werden ihm die Haare geschnitten. E. V. 3871.


Als der „vernehmende" Offizier an ihn die Frage richtet, ob er sich
noch für Adolf Hitler erschießen lassen wolle, und er diese Frage mit
den Worten ablehnt: „Für Hitler nicht, aber für Deutschland immer",
wird er in einen besonderen Raum geführt und gezwungen, an seine
Familie den letzten Willen zu schreiben. Anschließend erscheint ein
Sergeant mit sechs Soldaten unter Gewehr, die ihn abführen. Er wird
jedoch nach 100 m entlassen. E. V. 3871.


Ein Aushang im Zimmer der deutschen Polizei (Angestellte der Lager-  
Direktor S. (51 Jahre) wird mit anderen Internierten am 9.6.1945 bei
verwaltung) besagt, daß die Häftlinge wie gewöhnliche Verbrecher zu
der Registrierung in Gegenwart des Oberleutnants Goodman mit Stö-  
behandeln seien.  
cken geschlagen und getreten. E. V. 3838.  


Das persönliche Eigentum der Neueingelieferten wird größtenteils ab-
Der Maurermeister H. (49 Jahre) muß bei der Registrierung den
genommen und verwahrt. Über mitgebrachte Lebensmittel wird von
Oberkörper frei machen und dem amerikanischen Offizier die Worte
der deutschen Polizei verfügt. Die Männer bekommen Einheitsklei-  
nachsagen: „Bitte bedienen Sie mich." Er erhält darauf zwei Magen-  
dung (weißes Marinearbeitszeug mit aufgemalten „P"). Allen wird das
hiebe und Fußtritte. Ein anderer Internierter muß in seiner Gegen-  
Haupthaar geschoren. Bei Abnahme der Sachen müssen sich die Ge-  
wart in eine Kiste kriechen, wo ihm die Haare geschnitten werden.
fangenen vollständig entkleiden; wenn es nicht schnell genug geht,  
Die abgeschnittenen Haare werden ihm in den Mund gesteckt und
werden ihnen die Kleider vom Leibe gerissen. Sie müssen dann stun-
ihm der Befehl erteilt: „Friß Du Schwein". E. V. 3898.  
denlang an der sogenannten „Klagemauer" mit Blick zur Wand ste-
hen und werden dann auf die Zellen verteilt. Der erste Eindruck ist
bei den Eingelieferten so niederschmetternd, daß sich zwei Selbst-
mordversuche (ein Mann und eine Frau) ereignen.  


Die Zellen sind die ehemaligen Klassenräume der Schule. Die Fenster
Der Internierte S. (50 Jahre) erhält anläßlich der Registrierung von
werden im Laufe des Sommers vergittert, die Türen sind mit schwe-  
dem Inspektor Simon den Befehl, im Sand niederzuknien. Ein ehe-  
ren Eisenstangen verriegelt. In den Zellen befinden sich im allgemei-
maliger gefangener Franzose muß ihm eine „Autobahn" schneiden,
nen zwölf Drillingsbetten für 36 Bewohner. Das Liegen auf den Betten
während ihm der Inspektor auf die Fersen tritt. Anschließend reißt er
ist am Tage bei Strafe verboten. Das untere Bett darf tagsüber zum
ihm das Hemd auf und befiehlt dem Franzosen, ihm auch die Brust-  
Sitzen benutzt werden, sonstige Sitzgelegenheiten sind nicht vorhan-  
haare und den Schnurrbart mit der Maschine abzuschneiden. Hierbei
den. Lektüre, Schreiben, Karten- und Brettspiele und Rauchen ist
wird ihm mit der Maschine auf den Mund geschlagen, so daß die Zäh-  
verboten. (Im September 1945 wird allerdings pro Tag eine Zigarette
ne locker werden und bluten. Während der gleichen Zeit müssen an-  
gewährt.) Künstliche Beleuchtung ist nicht vorhanden. Wenn sich ein
dere Kameraden „exerzieren".  
Mann am Fenster zeigt, wird er bestraft oder es wird auf ihn geschos-  
sen.  


Die Zelle darf nur zum Waschen, Appell, Essen, Arbeitsdienst,  
Nach dem Haareschneiden wird er in einen kleinen Raum geführt, wo
Pflichtspaziergang und zur Notdurftverrichtung verlassen werden. Je-
er ein Aktenregal ständig auf- und absteigen muß. Zwischendurch
des Verlassen der Zelle geschieht in geschlossener Ordnung, auch
muß er sich bis zur völligen Erschöpfung auf den Bauch und auf den
beim Gang zur Latrine. Dabei müssen die Hände auf dem Rücken ge-
Rücken legen. Dann wird er mit zehn bis fünfzehn Fußtritten durch
halten werden; Sprechen ist bei Strafe verboten.
das offene Fenster gejagt und muß etwa sechsmal um das Gebäude
herumlaufen und durch den Eingang zurückkommen. Hierbei wird
ihm jedesmal von einem amerikanischen Soldaten, der sich versteckt
hat, das Bein gestellt, so daß er zu Fall kommt. Dann muß er zwei
Stunden im


Das Waschen der 700 Männer erfolgt in großer Eile morgens in nur
12 bis 15 Waschschüsseln (die erste Zeit in großen, schmutzigen
Bottichen auf der Latrine). Handtücher, Zahnbürste und Zahnpulver
werden erst in späterer Zeit geliefert. Für das Rasieren (zweimal die
Woche) stehen nur wenige Apparate und alte Klingen und nur wenig
Seife zur Verfügung. Die Folge dieser Massenbenutzung ist ein ra-
sches Ausbreiten der Bartflechte.


Der Pflichtspaziergang erfolgt einigemal pro Woche in einem viertel-
stündigen Kreisgang unter Sprechverbot auf dem Hofe, Hände auf
dem Rücken.


136




128


Stillgestanden in der glühenden Mittagssonne stehen, bis er ohn-
mächtig zusammenbricht. Als er wieder zu sich kommt, ist er mit
Wasser Übergossen.


Bei einer anschließenden weiteren „Behandlung" nimmt ihm ein Pole
den Ehering ab. Als der Internierte Inspektor Simon darauf hinweist,
wird er von diesem wiederum in das Gebäude geführt. Drei Polen und
ein Franzose folgen. Er muß niederknien und erhält von einem Polen
einen schweren Boxhieb in die Lebergegend. Bei dem Versuch, sich
aufzurichten, schlägt ihm der Offizier ins Gesicht, so daß er nach hin-
ten überfällt.


Der Arbeitsdienst umfaßt Hausarbeiten sowie die Tätigkeit, die sich
Gleichzeitig springen der Franzose und die Polen auf seinen Kopf, so
auf die Umwandlung der Schule in ein Gefängnis bezieht (Wegstem-
daß dieser hart zu Boden schlägt und ihm die Kopfhaut platzt. Als er
men überflüssiger Wände, Vergitterung der Fenster, Arrestzellenbau,
bewußtlos wird, tritt man ihm ununterbrochen ins Gesäß, bis er wie-  
Dachziegelarbeiten, Tischlerarbeiten, Möbeltransport, Baumwurzelro-  
der zu sich kommt. E. V. 983.  
den usw.)- Die Männer stehen bei Hofarbeiten im Sommer in der hei-
ßen Sonne ohne Kopfbedeckung mit kahlgeschorenem Kopfe. Die
Verpflegung ist völlig unzureichend: vier bis sechs Schnitten Roggen-
brot (200 bis 300 g), teilweise mit dünner Margarine oder Marmelade
bestrichen, mittags und abends dreiviertel bis ein Liter wäßrige Sup-
pen mit wenig festen Bestandteilen. Die Folge sind schwere Ge-
wichtsstürze (20 kg, 30 kg und mehr), Hungerödeme, Schwindelan-
fälle, Schwächezustände. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Män-
ner hart arbeiten müssen.  


Sehr im Argen liegt die ärztliche Betreuung. Kranke bekommen oft
Am 21.6.1945 muß sich der Internierte K. nackend auf einen Haufen
weniger Verpflegung als Gesunde. Nur wenige Heilmittel sind vorhan-
Papier stellen und sich bücken. Ein ebenfalls nackter Kamerad muß
den.  
ihm am Boden liegende Haare in die Gesäßspalte stecken, die er
dann mit dem Mund wieder herausziehen muß. E. V. 705.  


Die geringsten Vergehen ziehen schwere Bestrafungen nach sich. In
Der Kriminalsekretär W. wird am 20.6.1945 durch Boxschläge gegen
erster Linie mehrtägige Arreststrafen, die in feuchten Dunkelzellen im
Kopf und Magen zu Boden geschlagen. Anschließend wird er mit eini-
Keller bei Wasser und Brot vollstreckt werden. Ein Häftling wird vor
gen anderen Internierten in die heiße Mittagssonne gestellt. Nach
Anordnung der Bestrafung von einem Amerikaner vernommen und
Ablauf dieser Zeit wird ihm das Kopfhaar bis auf eine kleine Skalplo-
ihm dabei vorgeworfen, daß er eine Rasierklinge an seinem Bettrah-  
cke abgeschnitten, wobei er auf der Lagerstraße knien muß. Der In-  
men versteckt habe. Er bestreitet die Beschuldigung der Wahrheit
ternierte Sch. wird gezwungen, ihm ein Hakenkreuz auf den Kopf zu
gemäß, wird daraufhin mit der Faust geschlagen und für zwei Tage in
malen, dem ein amerikanischer Soldat ein weiteres hinzufügt. Sch.
die Arrestzelle geführt. E. V. 2248.  
und W. erhalten dann abwechselnd mit einem Gummischlauch und  
einer Schnur mit Kugeln Schläge auf die Handrücken. Nach weiteren
Boxschlägen muß er wiederholt seine geöffneten Augen an zwei hei-
ße Glühbirnen halten. E. V. 669.  


Die geringste Strafe ist ein- oder mehrstündiges Stillstehen auf dem
Der Angestellte B. (55 Jahre) wird bei der Ausfüllung des Fragebo-  
Korridor mit im Nacken gefalteten Händen. Bei der Vernehmung der
gens angespuckt, geschlagen und getreten. Anschließend muß er mit  
Häftlinge durch den CIC kommt es häufig zu Mißhandlungen, die be-  
zwanzig bis dreißig weiteren Internierten vor einem ganz jungen
sonders zur Erzwingung von Geständnissen und Aussagen angewandt
Amerikaner mehrere hundert Kniebeugen machen, die mit fortge-  
werden. Mit geschwollenen Gesichtern, blutunterlaufenen Stellen und
setzten Schlägen begleitet werden. Der Internierte A. muß mit Fuß-  
ausgebrochenen Zähnen kehren die Vernommenen oft zu ihren Ka-  
spitzen und Ellenbogen auf zwei Schemel gestützt, eine Brücke ma-  
meraden zurück. Ein alter Mann muß zwei Wochen lang trotz völliger
chen. Mehreren Internierten wird das Erschießen angedroht, sie an-
Erschöpfung mit einem Stampfer den Hof planieren, weil er die Abga-  
schließend
be einer verlangten Bestätigung verweigert. Dann wird er aus der
Haft entlassen.


Im September 1945 werden 150 Häftlinge in das Int. Lager Allen-
dorf/ Oberhessen überführt. Dort wird festgestellt, daß zwei Drittel
der Männer derartig unterernährt sind, daß sie auf ärztliche Anord-
nung wochenlang Zusatzverpflegung bekommen.


Ein weiterer Transport geht Ende Dezember 1945 nach
Butzbach/Oberhessen. Die Männer werden in verschmutzten Viehwa-
gen


137




129


herausgeführt, gleichzeitig werden mehrere Schüsse abgegeben. An
dieser Behandlung beteiligt sich Oberleutnant Goodman. E. V. 710.


Am 8. Juni 1945 wird dem Reichsbahnsekretär B. eine „Autobahn"
geschnitten. In seiner Gegenwart muß der Internierte B., mit Ellen-
bogen und Fußspitzen auf zwei Schemel gestützt gleichzeitig eine
Brücke machen. Jedesmal, wenn er nach unten fällt, erhält er einen
Tritt gegen den Leib, so daß B. noch nach Tagen Blut spuckt. Anderen
werden gleichzeitig Kniebeugen befohlen. Selbst Amputierte müssen
sich daran beteiligen. E. V. 720.


befördert, in denen sie 21 Stunden lang eng aneinandergepreßt ste-
In der zweiten Hälfte des Monates Juli 1945 werden dem Internierten
hen müssen. Nach Eintritt der Dunkelheit (16:30 Uhr) werden die
H. (35 Jahre) von einem auf einem Tisch sitzenden amerikanischen
Türen bis 8 Uhr am anderen Morgen geschlossen gehalten, so daß
Soldaten Boxhiebe in das Gesicht versetzt, und gleichzeitig erhält er
keine Entlüftung in dem engen schmutzigen Raum möglich ist. Die
Fußtritte in den Unterleib. In einem Nebenzimmer jagen Polen in
kleine Notdurft kann während dieser Zeit einmal verrichtet werden,  
amerikanischen Uniformen andere Internierte unter fortgesetzten
die große überhaupt nicht. E. V. 2220, 2221, 2222, 2228, 2248,
Schlägen auf Händen und Füßen durch das Zimmer. Sie müssen,
2249, 2250, 2251, 2296, 3055, 3325, 3326, 3327, 3328, 3329,
während ein amerikanischer Soldat auf der Laute spielt, „Tierstim-
3330, 3331, 3333, 3335, 2223, 2224, 2225, 2435, 2446, 2447,
men nachahmen", „Haare fressen" und sich unter fortgesetzten
2448, 2452, 2454, 2455, 2456, 3059, 3060, 3091, 3337.  
Schlägen kriechend weiter bewegen. E. V. 690.  


Am 15. Juni 1945 zerreißt ein amerikanischer Soldat das Soldatenbild
des Sohnes, das der Gewerbeschulrat Sch. (50 Jahre) bei sich trägt
und schlägt ihm so ins Gesicht, daß die Unterkieferbrücke zerbricht.
E. V. 671.


Am 22. Juni 1945 werden bei der Abgabe der Fragebogen viele Inter-
nierte von den überwachenden Amerikanern getreten und ge-
schlagen. Inspektor Simon läßt bei dieser Gelegenheit den Internier-
ten K. und einen SS-Führer auf Händen und Füßen die Treppe herun-
ter kriechen. Er schlägt sie dabei mit einer Peitsche, führt sie die
Lagerstraße auf und ab und zwingt sie, an einer kleinen Hecke Laub
mit dem Munde abzureißen und zu essen. Ein anderer Internierter
muß diesen beiden anschließend einen Eimer kalten Wassers über die
Köpfe gießen. E. V. 667.


LAGER OHRDRUF
Im Juni 1945 werden dem etwa 70 Jahre alten Internierten K. die
Backenhaare einzeln und büschelweise ausgerissen. E. V. 197.


Von Mai bis Anfang Juli 1945 (bis zum Einrücken sowjetrussischer
Am 23. Juni 1945 wird der Leutnant Sch. von amerikanischen Solda-
Truppen) befand sich bei Ohrdruf/Thür, ein amerikanisches Internie-
ten in eine kleine Kiste gesteckt, so daß nur noch der Kopf über den
rungslager.  
Rand hinausragt. Der Internierte Schu. muß sich auf seinen Rücken
setzen, um ihn zusammenzudrücken. Als er dabei vorsichtig verfährt,
wird er von den Soldaten geschlagen. Leutnant Sch. wird dann eine
„Autobahn" geschnitten. E. V. 731.  


Auf einem Transport in das Lager sagt ein Wehrmachtsoffizier zu ca.
120 Gefangenen, daß auf Anordnung der amerikanischen Militärpoli-
zei das Papiergeld abgegeben werden müsse. Die meisten Männer
geben es aus Furcht vor den Folgen einer Weigerung ab und legen es
in eine herumgereichte Mütze, die die Fülle der Scheine kaum aufzu-
nehmen vermag. E. V. 2304.


In Ohrdruf findet dann die offizielle Gepäck- und Leibesvisitation
statt. Zwei nicht mit der Durchsuchung betraute Soldaten nehmen ei-
nem Manne das ihm gehörige Geld (RM 500), das ihm bei der Revisi-
on belassen worden ist, ab. E. V. 2304.


Auf dem Wege in das Auffanglager wendet sich ein Gefangener um,
138
weil er seine Frau entdeckt hat. Er wird daraufhin mehrfach von ei-
nem Posten mit Füßen getreten. E. V. 3136.


Auf einem Transport nach Ohrdruf ereignet sich ein schwerer Ver-
kehrsunfall. In einer Kurve werden die Insassen eines Lastkraftwa-
gens auf die Straße geschleudert. Einem 53jährigen Gefangenen wird
dabei der linke Arm ausgerenkt und der Kugelkopf gebrochen. Nach
vergeblichem Versuch, in einem Krankenhaus das Gelenk wieder ein-
zurenken, weigert sich der amerikanische Offizier, den Mann weiter
behandeln und eine Röntgenaufnahme von ihm machen zu lassen. Er
kommt nach Ohrdruf und wird in einer primitiven




Bei der Abgabe des Fragebogens am 22. Juni 1945 erhält der Inter-
nierte B. gleichzeitig einen Schlag gegen den Magen und Kopf, daß er
zu Boden stürzt. Als er wieder aufspringt, wird er gegen zwei neben-
einanderstehende Tische geworfen, die dabei umfallen. Er muß die
Hände auf den Rücken gestreckt, am Boden liegen bleiben. Man
hängt ihm einen schmutzigen Lumpen über den Kopf, ein Schemel
und weitere Möbel werden auf seinen Rücken geworfen. B. wird dabei
bewußtlos. E. V. 742.


130
Der Abteilungsleiter K. (52 Jahre) wird durch einen ihn vernehmen-
den Inspektor so heftig geohrfeigt, daß zwei Zähne aus einer Zahn-
prothese herausbrechen. Anschließend muß er einen Mann von 75 kg
Gewicht im Trab auf dem Hof herumtragen. E. V. 743.


Der Ingenieur R. erhält am 7.6.1945 mehrere Faustschläge ins Ge-
sicht und in die Magengegend. Andere Internierte, die ohnmächtig
umgefallen waren, werden in seiner Gegenwart mit Füßen getreten.
Er selbst muß sich anschließend über einen Schemel legen, um mit
einem Gummikabel sechzig Schläge über das Gesäß zu empfangen.
Ein anderer Internierter wird in seiner Gegenwart, die Hände auf den
Rücken zusammengebunden, an einem Holzbalken hochgezogen, bis
er einen Meter über dem Fußboden hängt. Dann versetzt ihm ein
amerikanischer Soldat mehrere Faustschläge in die Magengegend.
Während dieser Behandlung muß er selbst unter Vorhaltung eines
Schemels Kniebeugen machen und durch den Raum hüpfen, wobei
ihm Fußtritte ins Gesäß verabfolgt werden. Da er stark blutet, wird
ihm im Waschraum ein Kübel mit Wasser über den Kopf gegossen,
um anschließend weitere Faustschläge auf den Hinterkopf zu empfan-
gen. E. V. 479.


Als er die Unterkunftsbaracke erreicht hat, bricht er bewußtlos zu-
sammen.


Revierkrankenstube untergebracht. Erst nach 7 1/2 Wochen ordnet
Dem Oberbürgermeister W. (45 Jahre) stößt der Inspektor Simon das
der amerikanische Arzt die Aufnahme in ein Krankenhaus an. Dort
mit dem Mittagessen gefüllte Kochgeschirr ins Gesicht, so daß er am
erfolgt endlich eine Röntgenaufnahme. Er wird sechs Monate lang kli-
Hals und auf der Nase blutende Wunden davon trägt. E. V. 3931.  
nisch behandelt. Folgen der verspäteten Behandlung: Versteifung des
Schultergelenks und Handversteifung. E. V. 2232.  


Die Gefangenen (darunter solche von über 80 Jahren), werden z. T.  
Der Student W. wird am 15.6.1945 vor der Gefängnisbaracke nackt
in einem Schafstall untergebracht. Ohne Stroh und Decken liegen sie
ausgezogen und am ganzen Körper, einschließlich Zunge und Ge-
auf der Erde. Die hygienischen Verhältnisse und die Verpflegung sind
schlechtsteil, roh abgetastet. Spießruten laufend wird er in das Ge-
vollkommen ungenügend. E. V. 2211, 2245.
fängnis hineingetrieben und in die Zelle Nr. 18 gestoßen. Während
ein amerikanischer Soldat ihn mit der Pistole bedroht, packt ein an-
derer


Ein früherer KZ-Häftling aus der Vorkriegszeit sagt, daß er so etwas
an Verpflegung und Unterkunft im deutschen Konzentrationslager
nicht erlebt habe; die Zeit im KZ komme ihm im Vergleich zu der
Lagerzeit in Ohrdruf wie eine Sanatoriumszeit vor. E. V. 2245.


Besonders gefürchtet sind die Außenarbeitskommandos. Die Männer
werden dabei von Polen und Russen geschlagen, getreten und mit
Steinen beworfen. E. V. 2211, 3116, 3287.


Ein Gefangener wird durch Fußtritt in die Nierengegend derartig ver-
139
letzt, daß er sofort bewußtlos zusammenbricht und in das Hospital
gebracht werden muß. E. V. 3164.


Fünfzehn Mann müssen eine lange tiefe Grube ausheben. Als die Ar-
beit in der verlangten Zeit von 15 Minuten nicht geschafft wird, wer
den sie von Soldaten durch Fußtritte und Kolbenstöße mißhandelt.
Unter den Augen eines Leutnants werden sie von Soldaten unter
Hohngelächter ins Lager zurückgejagt und mit Seitengewehren ge-
schlagen. Ein 60-Jähriger erleidet dabei eine Herzaffektion und wird
von zwei Kameraden weitergeschleppt; bei einem jungen Soldaten
bricht eine alte Lungenwunde wieder auf. Derartige Vorgänge wieder-
holen sich. Nach zweimaliger Vorstellung beim Lagerkommandanten
werden diese Mißhandlungen abgestellt. E. V. 2254.
Neben einem Durchgangslager für Ostarbeiter müssen Gefangene
planlos Erdlöcher schaufeln und werden dabei von Russen mit Knüp-
peln geschlagen und mit Steinen beworfen. Sie müssen ihre Hosen
herunterziehen und sich gegenseitig im Hintern lecken. Ferner müs-
sen sie Schaftstiefel und sonstige gute Kleidungsstücke den Russen
überlassen im Austausch gegen deren Sachen. Dies alles vollzieht
sich unter den Augen der amerikanischen Wachtposten. Erst nach
Vorstellung des deutschen Lagerführers beim Kommandanten werden
diese Übergriffe abgestellt. E. V. 2306.




ihn am Hals und Kinn und schlägt ihm den Kopf gegen die Wand, bis
er halb ohnmächtig zu Boden stürzt. In der Zeit vom 16. bis 20.6.
wird er täglich einige Male von amerikanischen Wachen geschlagen,
mit Pistolen bedroht und mit dem Messer am Kehlkopf geritzt, wobei
man ihn zwingt zu sagen: „Gut SS, gut SS." Außerdem speit man
ihm ins Gesicht. E. V. 511.


131
Inspektor Watson läßt zwei SS-Angehörige unter dem Befehl „folgen
auf allen Vieren" über die Lagerstraße in eine andere Baracke krie-
chen. Zwischendurch müssen Kniebeugen gemacht werden, und
dann müssen die beiden zum Fenster hinausspringen und unter fort-
gesetzten Bedrohungen mit der Peitsche in die Baracke laufen. Dann
wieder auf allen Vieren die Lagerstraße entlang und unter einem
Auto hindurchkriechen. Dann müssen sie von einer Hecke Laub und
Gras essen und schmutziges Wasser aus einer Pfütze trinken. Als bei-
de erschöpft sind, wird ihnen ein Eimer kaltes Wasser über den Kopf
gegossen. E. V. 3839.


Gelegentlich einer Registrierung wird ein 60jähriger Mann zu Boden
geworfen und in Gegenwart amerikanischer Soldaten von Polen ge-
treten. Der Schachtmeister G. erhält Faustschläge in den Magen und
ins Gesicht, sowie Fußtritte gegen den Unterleib. Er erhält dann den
Befehl: „Stell dich an die Wand, du wirst jetzt erschossen." Ein ame-
rikanischer Soldat zieht seinen Revolver und legt an, ohne zu schie-
ßen. Anschließend muß er sein Gesicht gegen die Wand drücken und
die Füße 3/4 m zurücksetzen, so daß das ganze Gewicht des Körpers
auf der Nasenspitze ruht. In dieser Stellung erhält er mehrere Faust-
schläge auf den Hinterkopf. Bei einer wenige Tage später erfolgenden
Vernehmung bemerkt Oberleutnant Goodman „Dich haben wir ja
schon in Arbeit gehabt. Wie siehst du denn aus? Bist du krank?" Er
muß dann den Stuhl so nahe an den Schreibtisch heranrücken, daß
sich seine Augen höchstens in 5 cm Abstand von zwei stark leuchten-
den und heißen elektrischen Glühbirnen befinden. In dieser Stellung
muß er etwa eine Stunde verharren. Währenddessen wird der Inter-
nierte Sch. getreten und geschlagen. E. V. 969.


Im Oktober 1945 werden einem kriegsgefangenen Hauptmann bei
der Einlieferung die Schulterstücke heruntergerissen, und außerdem
wird ihm mit der Reitpeitsche ins Gesicht geschlagen. E. V. 960.


An einem heißen Tage bekommt ein Gefangener von einem Amerika-  
Der Schlosser G. wird bei seiner ersten Vernehmung durch Inspektor
ner den Befehl, in den Feuerlöschteich zu springen. Nach dem Ent-
Watson in Gegenwart anderer amerikanischer Offiziere durch Bauch-  
kleiden wird er in verschwitztem Zustande in Gegenwart eines Leut-
und Magenhiebe mehrfach zu Boden geschlagen. Außerdem schlägt
nants in den Teich gestoßen und muß zweimal einen hineingeworfe-  
er ihm mit flacher Hand gegen die Halsschlagadern und stößt ihm
nen Holzdeckel apportieren. Ein anderer Gefangener muß das gleiche
den Kopf gegen die Wand. Dann läßt er ihn zwei Tage in einer Arrest-  
tun. E. V. 3179.  
zelle hungern. Wieder herausgeholt wird er von Watson erneut mit


Einer Gruppe von Gefangenen werden die Knie zusammengebunden;
so müssen sie marschieren. Als es nicht schnell genug geht, werden
sie geschlagen. E. V. 3116.


Beim Abtransport aus dem Lager Ohrdruf zum Lager Ziegenhain
müssen die Gefangenen vor amerikanischen Soldaten Spießruten
laufen. Unter Erduldung von Stockhieben müssen sie im Dauerlauf
zum Lastkraftwagen eilen. Die Amerikaner treiben sie dabei mit
Hopp-Hopp-Rufen an. E. V. 2211.


140




LAGER ZIEGENHAIN


Die Internierten sind in festen Baracken untergebracht, die lange Zeit
der Hundepeitsche geschlagen. Einem anderen 50jährigen Internier-
zum großen Teil verwanzt und verlaust sind. Die Internierten schlafen
ten schlägt Watson mit einem Gummischlauch ins Gesicht. Als dieser
dicht nebeneinander auf dem Fußboden. Betten sind monatelang
auf die Frage, ob er schon einen Magenbitter getrunken habe, ver-  
nicht vorhanden. Die Ernährung führt bei einer großen Anzahl zu er-  
neint, versetzt Watson ihm mehrere Schläge in die Magengegend bis
heblichem Untergewicht, z. T. auch zu ernsten Kreislaufstörungen.  
er zusammenbricht. Darüber hinaus zwingt ihn Watson, zwei Bilder
des Führers in Postkartengröße „zu fressen". E. V. 1833.  


Als besonders belastend empfinden die Internierten die Mißhandlun-  
Am 10.6. wird der Internierte Tr. (Offizier) von etwa sechs amerikani-
gen, denen nahezu alle bei der Einlieferung oder bei der Registrie-  
schen Soldaten und etwa ebenso vielen Zivilpolen in einer von diesen
rung ausgesetzt sind.  
gebildeten Gasse zusammengeschlagen. Auf einen Schemel gewor-  
fen, erhält er anschließend noch weitere 20 bis 30 Schläge mit einer
Stahlrute auf das Gesäß und Rücken. Ohnmächten werden mit Ei-
mern kalten Wassers bekämpft. Aus Augen, Mund und Nase blutend,
wird er gezwungen, sich das Gesicht mit einer Abortbürste abzuwa-  
schen. E. V. 3422.  


Eine große Anzahl Internierter erhält ohne Rücksicht auf Alter, Krank-
Der Internierte St. wird, die Hände auf dem Rücken, gefesselt eine
heit oder Amputation Boxschläge in die Magen-, Herz- und Leberge-
Zeitlang an einem Balken aufgehängt. E. V. 3422.  
gend oder auch ins Gesicht und Fußtritte in den Unterleib oder ins
Gesäß. Ein Teil von ihnen bricht unter diesen Schlägen und Fußtritten
zusammen. Andere müssen bis zur Erschöpfung Kniebeuge machen
oder auf allen Vieren herumkriechen oder erhalten Peitschenhiebe
über Schädel, Gesicht und Hals. Gelegentlich müssen sie dabei das
„Horst-Wessel-Lied" oder die „Internationale" singen. Wiederum an-
deren werden sog. „Autobahnen" geschnitten, indem ihnen mit der
Maschine Bahnen quer durch das Haar geschnitten werden. Bei allen
diesen Mißhandlungen werden immer wieder die Inspektoren Simon
und Watson und der Oberleutnant Goodman genannt. Während sich


Ein Reichsbahninspektor wird bei der Registrierung mit etwa 40 wei-
teren Internierten geschlagen und getreten. Ihm selbst wird eine
Tonsur geschnitten. Die abgeschnittenen Haare muß er einem ande-
ren Internierten in den Mund stecken und dabei lachen oder singen.
E. V. 3430.


Auf dem Transport vom Bahnhof Treysa zum Lager Ziegenhain müs-
sen die Internierten, darunter Kranke und Greise, 2-3 km unter
Schlägen und Beschimpfungen im Laufschritt zurücklegen. E. V.
3436.


132
Dem Ende des Jahres 1945 in Ziegenhain verstorbenen Internierten
K. wird bei der Registrierung mehrere Male in den Leib getreten. Der
Internierte B. wird hierbei mehrfach geohrfeigt. Nachdem er seinen
Fragebogen ausgefüllt hat, wird ihm ein Strick ausgehändigt mit dem
Hinweis, daß er sich aufhängen solle, sein Leben habe ohnehin kei-
nen Sinn mehr. Er wird mit der Bemerkung entlassen, daß er sowieso
in vierzehn Tagen erschossen werde. E. V. 3431.


Am 12.6.1945 wird eine größere Anzahl von SS-Angehörigen durch
den Inspektor Simon unter Peitschenhieben gezwungen, über den
mit Splitt und Schotter belegten Hof zu kriechen. Andere müssen auf
allen Vieren die Treppe des Wachturms rauf und runter klettern. Un-
ten angekommen, müssen sie aus einer Dreckpfütze „saufen". Zur
Vernehmung gehende Frauen kommen später, von Inspektor Simon
begleitet, kahlgeschoren in das Lager zurück. E. V. 2208.




dieser mehr auf die Aufsicht beschränkt, werden im übrigen die Miß-
handlungen von den Inspektoren Simon und Watson und anderen
namentlich nicht bekannten Amerikanern selbst vorgenommen. In
der Zeit vom 10. bis 23. Juni 1945 vergeht kaum ein Tag, an dem
nicht Mißhandlungen größeren Umfanges an Internierten erfolgen.
Bis zum Oktober wird dann nur noch von gelegentlichen Mißhandlun-
gen berichtet. E. V. 458, 478, 480, 628, 682, 961, 966, 967, 968,
2286, 3383, 3384, 3388, 3389, 3418, 3432, 681, 677, 680, 3838,
704, 705, 716, 718, 719, 3903, 720, 689, 692, 693, 618, 698, 699,
700, 701, 702, 703, 744, 745.


Neben den vorstehend geschilderten allgemeinen Mißhandlungen er-
141
fährt eine größere Anzahl von Internierten noch eine „Sonderbehand-
lung".


Der Internierte L. erhält eine „Autobahn". Außerdem werden ihm die
Augenbrauen und Augenwimpern abgeschnitten. Die abgeschnittenen
Haare muß er eine halbe Stunde im Mund und in den Nasenlöchern
stecken lassen. E. V. 675.


Der Internierte N. erhält den Befehl, sich mit dem Gesicht auf den
Fußboden zu legen. Er wird dann mit unzähligen Schlägen auf den
Kopf mißhandelt, so daß er eine Gehirnerschütterung davon trägt.
E. V. 675.


Ein anderer erhält Boxhiebe gegen den Leib. Der Internierte M. wird
Mitte Juni schlägt ein amerikanischer Soldat dem Führer einer Inter-
beim Löwenzahnsammeln im Oktober 1945 in der Nähe der Todesli-  
niertenkompanie bei Besichtigung der Unterkunft mit voller Wucht ins
nie ohne Anruf erschossen. E. V. 628, 901, 675, 735.  
Gesicht, als dieser ihm nicht gleich Meldung erstattet. Die Mitgefan-
genen müssen ihn später daran hindern, wegen der ihm zuteil ge-  
wordenen Behandlung Selbstmord zu begehen. E. V. 3448.  


Der Maschinentechniker H. (31 Jahre) erhält von einem Offizier einen  
Ein Internierter, der einen völlig aufgeweichten Wege durch Übertre-
Boxschlag gegen den Magen. Er muß sich gegen die Wand stellen
ten auf einen Trockenrasenstreifen längs eines Zwischenzaunes aus-
und wird in Gegenwart zweier amerikanischer Soldaten mit dem Kopf
weichen will, wird ohne einen Anruf aus 10 m Entfernung angeschos-
solange gegen die Wand gestoßen, bis die Nase blutet. E. V. 670.  
sen. Eine schwere Verletzung des Knies führt zur Amputation des
Beines und im weiteren Verlauf zum Tode. E. V. 628.  


Weitere Internierte müssen nach dem Kommando eines jungen Deut-  
Am 13.6. müssen zur Registrierung angetretene Internierte unzähli-
schen, dem ein entsprechender Befehl erteilt war, exerzieren. Zu-  
ge Kniebeugen machen und auf allen Vieren durch den Raum krie-  
rückkommende Internierte werden in der Tür getreten. Der Internier-  
chen. Einigen wird mit einem Stock auf die Hände geschlagen. Wäh-  
te H. (46 Jahre) erhält durch einen vernehmenden Offizier mit einem
rend alle anderen entlassen werden, müssen zwei SS-Angehörige zu-
gummiüberzogenen Draht Schläge auf die vorgestreckten Hände,  
rückbleiben. Einer von ihnen wird in Gegenwart amerikanischer Sol-  
über Gesicht, Hals und Ohren. Außerdem werden ihm Faustschläge in
daten von drei Polen geschlagen und getreten. Dann wird ihm von
den Magen und in das Gesicht versetzt. Während er in drei stark
diesen der Kopf kahlgeschoren, indem einer mit der Maschine schnei-
blendende elektrische Lampen sehen muß, wird ihm befohlen, zwei
det, ein anderer einzelne Haare ausreißt und der Dritte mit einer
Bilder aufzuessen. Die Blendung hält zwei Stunden an. Anschließend
Schere wahllos abschneidet. Mit ihnen werden weitere Geschorene
verbringt er vierzehn Tage bei Wasser und Brot in Einzelhaft. Wäh-  
auf den nächsten Morgen befohlen. Alle werden auf einen Jeep verla-
rend dieser Zeit wird ihm mit Erschießen und Erhängen gedroht, eine
den. Die begleitenden amerikanischen Offiziere sind mit Maschinen-
„Autobahn" geschnitten und das Hakenkreuz auf Stirn und Nacken
pistolen, Pistolen und Gewehren ausgerüstet. Die Fahrt endet auf ei-
gemalt. E. V. 670.  
nem kleinen Friedhof. Die Internierten werden vor eine ausgeworfene
Grube geführt, während sich die Offiziere mit ihren Waffen vor ihnen
aufstellen. Die Internierten stehen unter dem Eindruck, daß sie er-  
schossen werden sollen. Erst nach einer Pause wird ihnen erklärt,  
daß sie den Friedhof in Ordnung bringen sollen. E. V. 634.  


Am 19.6.1945 werden Internierte bei der Einlieferung geschlagen.
Bei der Abgabe der Fragebogen erhält der Internierte M. Faustschlä-
ge auf den Kopf, an Schläfen, Hals, Herz- und Magengegend. Auf der
Lagerstraße muß er sich auf einen über 60 Jahre alten Kameraden
hocken und wie alle anderen Kameraden seiner Kompanie, mit der
Reitpeitsche angetrieben, die Lagerstraße auf- und abreiten. E. V.
895.


Am 29.6.1945 wird der Internierte S. zum Inspektor Watson geführt.
Dieser schlägt ihn mit zwei Reitpeitschen ins Gesicht, tritt ihm ins
Gesäß und versetzt ihm Boxschläge in den Rücken. Am 10.10.1945
wird er zur Vernehmung zu Leutnant Siegert geführt. Während der
Vernehmung erscheint Inspektor Simon. Nachdem dieser von dem
Inhalt der Akten Kenntnis genommen hat, ohrfeigt er ihn und ruft:
„Sowas läuft hier in Ziegenhain herum, ohne daß ich davon weiß. Das
ist eine gute Abwechslung. Komm S., geh mit in mein Zimmer, jetzt
wollen


133




142


Der Verwaltungsangestellte L. (22 Jahre) wird mit anderen Kamera-
den auf dem Transport nach Ziegenhain von unter dem Befehl von
amerikanischen Soldaten stehenden Russen fortgesetzt durch Schlä-
ge mißhandelt bis er zusammenbricht. Auf dem Wege zur Zelle muß
er Spießruten laufen. In der Zelle nennt ihn ein Amerikaner „Na-
zischwein" und „SS-Schwein", befiehlt ihm, den Kopf nach vorn zu
neigen und schlägt ihm mit dem Pistolengriff mehrere Male auf den
Hinterkopf. E. V. 687.


Auf dem Transport nach Ziegenhain ereignet sich in einer Baracke in
Bad Wildungen folgender Vorfall:


Ein Amerikaner übt sich im Messerwerfen nach einem SS-Mann, dem  
wir uns mal auf gut deutsche Art unterhalten." Während er weiter auf
befohlen war, Grundstellung einzunehmen. Das fehlgehende Messer
ihn einschlägt, geleitet er ihn mit Fußtritten in sein Zimmer. Dort
bleibt im Fuß stecken. Der SS-Mann verbindet sich und erhält zum
muß S. unter Hochhalten der Hände fortgesetzt Kniebeugen machen,
Ausgleich einige Zigaretten. E. V. 687.  
während sich Simon weiter mit dem Studium der Akten beschäftigt.
 
Als er ein Attest findet, daß S. an Herzerweiterung leidet, und einen
Am 11. Juni 1945 wird ein Internierter, der auf dem Wege nach Zie-  
Splitter von einer Verwundung über dem rechten Auge hat, ruft er:
genhain einen Fluchtversuch unternommen hatte, in der Nähe des
„Das ist ja prima, dein Herz bring ich schon wieder in Ordnung und
Kraftwagens aus sechs bis acht Meter Entfernung durch Kopfschuß
den Splitter hau ich Dir ins Gehirn." Dann holt er einen anderen
getötet, nachdem er auf Anruf bereits zurückgekommen war. E. V.  
Amerikaner ins Zimmer, schließt die Tür ab und stellt das Radio auf
685.  
volle Lautstärke. Nun versetzt er ihm unaufhörlich Boxschläge in die
Herz-und Magengegend und Fußtritte in den Unterleib und in die
Herzgegend. Zwischendurch verteilt er Ohrfeigen und Hiebe mit der
Reitpeitsche. Wenn S. zu Boden stürzt, greift Inspektor Simon in sei-
ne Haare und zieht ihn wieder hoch. Als S. auf die Frage, ob er Hun-
ger habe, verneint, steckt er ihm eine zerrissene Speisenkarte in den
Mund und verlangt unter Schlägen mit der Reitpeitsche, daß er sie
herunterschluckt. Nach etwa zwei Stunden wird S. dann in das Ar-
restlokal gebracht, wo er ohnmächtig zusammenbricht. Am nächsten
Nachmittag läßt ihn Simon wieder in sein Zimmer führen. Die Tür
wird zugeschlossen und das Radio angestellt. Während S. nach sei-
nem Zählkommando Kniebeugen macht, streift Inspektor Simon sich
die Hemdärmel hoch und fängt erneut an zu boxen und zu treten. In-  
spektor Simon meint, er habe sich wohl nicht träumen lassen, daß
ihn mal ein Jude so verhauen würde. Nach 1 1/2 Stunden bricht In-
spektor Simon die Behandlung mit dem Bemerken ab, er habe keine
Zeit mehr. Freitag nachts käme er dann in seine Zelle, um ihm den
Garaus zu machen. Inspektor Simon ist jedoch nicht mehr erschie-
nen. E. V. 943.  


Am 21.6.1945 werden zahlreiche Internierte beim Ausfüllen der Fra-
gebogen geschlagen und niedergeboxt. Ein Internierter wird gezwun-
gen, eine brennende Zigarette und eine Postkarte mit dem Bilde Hit-
lers zu verschlucken. E. V. 683.


Am 12.6.1945 müssen ca. vierzig Internierte 300-400 Kniebeugen
machen und auf den Knien herumrutschen. Sie werden gezwungen,
die Internationale und das Horst-Wessellied zu singen. Wer ermüdet,
wird durch Schläge ermuntert. Auf Alte und Kranke wird keine Rück-
sicht genommen. E. V. 682.


Ein alter korpulenter Internierter muß sich mit der Nase gegen die
LAGER 93 SCHWARZENBORN
Wand stellen und wird gezwungen, mit den Beinen soweit von der
Wand abzurücken, daß sein Körpergewicht schließlich allein auf der
Nase ruht. E. V. 682.


Ein Oberreichsbahnrat (45 Jahre) muß eine „Brücke" über zwei Stüh-  
Ende April 1945 wird das Internierungslager Schwarzenborn einge-
le bilden, so daß nur Kinn und Fußspitzen die Stühle berühren. E. V.  
richtet. Die neueingelieferten Gefangenen (Männer und Frauen) wer-
681.
den zunächst in einem früheren Pferdestall untergebracht. In den
einzelnen Boxen des Stalles liegen je 4-6 Personen, auf der einen
Seite des Stalles die Männer, auf der anderen Seite die Frauen, die  
teilweise im vorgeschrittenen Alter stehen. Unter den Männern befin-
den sich Amputierte und sonstige Schwerverletzte, u. a. ein 100%tig
Hirnverletzter


Der Internierte G. muß sich mit der Stirn gegen die Wand stellen. Mit
starken Stockschlägen gegen die Schienbeine wird er gezwungen,
mit den Beinen von der Wand abzugehen bis das Körpergewicht auf
der Stirn ruht. Die Schienbeine zeigen Blutergüsse. Außerdem erhält
er Boxhiebe in die Magengegend. E. V. 677.




143


134




am Krückenstock und ein Schwerkranker (Lungenentzündung), dem
trotz Bitten von Seiten eines deutschen Mediziners keine ärztliche
Hilfe zuteil wird, der amerikanische Sanitätsoffizier antwortet, es sei
nicht schlimm, wenn der Mann sterben werde. E. V. 226, 2219.


Der Obersekretär K. (49 Jahre) muß bei seiner Vernehmung etwa
Wochenlang müssen die Gefangenen im Stall, andere in Baracken auf  
100 Mal auf ein drei Meter hohes Aktenregal steigen, wobei er fort-
dem Erdboden schlafen. E. V. 2219.  
gesetzt geschlagen wird. Etwa 25 Mal muß er von oben herabsprin-
gen. Zwischendurch wird ihm befohlen, zwei brennende Zigaretten
aufzuessen. Schläge auf die Schädeldecke rufen blutunterlaufene
Stellen hervor. Weiter wird ihm befohlen, ein Bild Adolf Hitlers zu ver-
zehren. E. V.679.  


Im weiteren Verlauf der „Behandlung" wird ihm befohlen, sich völlig
Ein Gefangener muß Anfang Mai 1945 mit seinen Kameraden fünf
auszuziehen. Der Internierte M. wird dann aufgefordert, „sich zu be-  
Tage auf einem Feld bei Regen und Schnee zubringen. Die Schutzlö-  
dienen", d. h. ihm die Kimme auszulecken. Er folgte dieser Aufforde-
cher, die sie sich zur Abschirmung gegen Kälte, Regen und Schnee
rung unter Drohung mit der Waffe und muß dann jeweils sagen „pri-
graben, müssen am Tage wieder eingeebnet werden. Während dieser
ma, prima". Dieser Vorgang dauert etwa eine halbe Stunde. Zwei in
fünf Tage gibt es kein Essen, Wasser nur unzureichend. E. V. 491.  
einem gegenüberliegenden Raum befindliche internierte SS-Helferin-
nen werden gezwungen, diesem Vorgang zuzusehen. E. V. 601, 902,
695.  


Bei der Registrierung am 21.6.1945 wird der Internierte K. (45 Jah-
Eine hochschwangere Frau befindet sich unter den Gefangenen. Sie
re) zusammen mit etwa 150 weiteren Internierten in Gegenwart des
wird nicht entlassen und kommt im Lager nieder. E. V. 491.  
Inspektors Watson mißhandelt. Die meisten erhalten Boxhiebe in die
Magengrube und Fußtritte. Einige bluten aus Mund und Nase. Dem
Internierten T. teilt Watson bei dieser Gelegenheit mit, daß er „für
ihn etwas besonderes habe". Er wird dann unter fortgesetzten Miß-
handlungen mit drei anderen Internierten gezwungen, zu singen.
E. V. 674.  


Anschließend wird er mit zwei anderen Internierten in eine Latten-
Im Juni 1945 sind die Verhältnisse nicht besser. Neuankömmlinge
kammer geführt, die anscheinend als Folterkammer dient. Auf dem
müssen eine 500 m lange Strecke im Laufschritt, von amerikanischen
Fußboden liegen mit Dreck, Blut und Kot verschmierte Kleidungs-  
Soldaten in Gegenwart ihrer Offiziere mit Gewehrkolben angetrieben,  
stücke. K. wird gezwungen, sich nackend auszuziehen, währenddes-
vom Lastwagen bis zu der als Unterkunft dienenden Scheune zurück-  
sen muß einer der anderen Internierten fortgesetzt das Aktenregal
legen. Unter den Gefangenen befinden sich Männer bis zu fast 70
auf- und abklettern. Dann muß er ihm die Haare von Internierten,
Jahren und Kriegsverletzte. E. V. 2377.  
denen vorher „Autobahnen" geschnitten waren, in seinen After ein-
führen. Da er sie ihm zunächst nur in die Kimme einklemmt, fallen
sie wieder heraus. Er wird dann unter weiteren Drohungen gezwun-
gen, ihm nun die Haare tief in den After selbst einzuführen. Danach
wird der Internierte gezwungen, mit den anderen gemeinsam Klet-
terübungen am Aktenregal vorzunehmen.  


Nach dieser „Behandlung" hebt Watson ein völlig verschmutztes
Bei der körperlichen Durchsuchung werden den Gefangenen Geld -
Hemd eines früheren Opfers mit der Stiefelspitze empor und befiehlt
z. T. Beträge von über RM 1.000.- und Wertsachen weggenommen,
ihm, dieses Hemd anzuziehen.  
die sie später nicht wiederbekommen. E. V. 2233, 2377, 3065.  


Während der gleichen Zeit müssen die draußen gebliebenen Inter-
Widerspruch wird mit Stockschlägen beantwortet. E. V. 2233.
nierten Blätter von einer Hecke „abfressen". E. V. 674


Inspektor Simon schlägt dem Internierten J. mehrere Zähne aus und
Ein Gefangener erklärt, daß sein und seiner Kameraden Eigentum auf
zwingt ihn, eine brennende Zigarette zu schlucken. E. V. 672.  
den Boden geworfen und zertreten worden sei. Einem Polizei-Major
sei dabei ein Schlag mit dem Gummiknüppel unter das Kinn versetzt
worden. E. V. 1611.  


In der offenen Scheune liegen Hunderte von Gefangenen ohne
Waschgelegenheit, außer einem Regenloch. Die Latrine besteht an-
fänglich aus gegrabenen Löchern. Die Ernährung ist so schlecht, daß
bald Hungerödeme auftreten. E. V. 2259.


In dieser Scheune liegen auf Heu die Gefangenen bis zum Spät-
herbst. E. V. 1611.


135
Im Mai schießt ein amerikanischer Offizier von außen auf einen Ge-
fangenen, der sich in seiner Baracke aufhält. Der Offizier behauptet,






Der Kaufmann B. (45 Jahre) wird bei der Registrierung am 23.5.1945
144
durch einen amerikanischen Offizier mittels einer Reitpeitsche miß-
handelt. Anschließend wird er zwischen zwei Schemel gelegt, daß nur
Stirn und Fußspitzen die beiden Schemel berühren. Sobald er dabei
Schwäche zeigt, wird er mit einem schweren Knüppel geschlagen.
Gleichzeitig werden ihm die Haare geschnitten. E. V. 3871.


Als der „vernehmende" Offizier an ihn die Frage richtet, ob er sich
noch für Adolf Hitler erschießen lassen wolle, und er diese Frage mit
den Worten ablehnt: „Für Hitler nicht, aber für Deutschland immer",
wird er in einen besonderen Raum geführt und gezwungen, an seine
Familie den letzten Willen zu schreiben. Anschließend erscheint ein
Sergeant mit sechs Soldaten unter Gewehr, die ihn abführen. Er wird
jedoch nach 100 m entlassen. E. V. 3871.


Direktor S. (51 Jahre) wird mit anderen Internierten am 9.6.1945 bei
der Registrierung in Gegenwart des Oberleutnants Goodman mit Stö-
cken geschlagen und getreten. E. V. 3838.


Der Maurermeister H. (49 Jahre) muß bei der Registrierung den
der Mann habe verbotswidrigerweise aus dem offenen Fenster gese-
Oberkörper frei machen und dem amerikanischen Offizier die Worte
hen, während er tatsächlich 1 m vom Fenster entfernt Patience-Kar-
nachsagen: „Bitte bedienen Sie mich." Er erhält darauf zwei Magen-  
ten gelegt hat. E. V. 2364.
hiebe und Fußtritte. Ein anderer Internierter muß in seiner Gegen-  
 
wart in eine Kiste kriechen, wo ihm die Haare geschnitten werden.  
SS- und Gestapoangehörige werden im Mai in Gegenwart amerikani-  
Die abgeschnittenen Haare werden ihm in den Mund gesteckt und
scher Posten von einem Bulgaren beschimpft und mit einem Knüppel
ihm der Befehl erteilt: „Friß Du Schwein". E. V. 3898.  
geschlagen. E. V. 226, 3197.  
 
Ein Gefangener, der vor Entkräftung am Morgen umgefallen ist, wird
von dem Bulgaren aus seiner Stube geholt und mit einem Stock an-  
getrieben, Steinplatten nutzlos hin- und herzuschleppen. Er erleidet
einen Leistenbruch. E. V. 3197.  


Der Internierte S. (50 Jahre) erhält anläßlich der Registrierung von
Besonders unerträgliche Zustände herrschen in der Strafbaracke. Ein  
dem Inspektor Simon den Befehl, im Sand niederzuknien. Ein ehe-
gefangener Landwirt muß darin vom 5. Juni 1945 bis zum 22. Febru-
maliger gefangener Franzose muß ihm eine „Autobahn" schneiden,  
ar 1946 aushalten, ohne daß er jemals den Grund dafür erfahren
während ihm der Inspektor auf die Fersen tritt. Anschließend reißt er
hat. In dieser Baracke herrscht Sprechverbot. Verlassen des Raumes
ihm das Hemd auf und befiehlt dem Franzosen, ihm auch die Brust-  
nur in Begleitung bewaffneter Posten. Am Heiligen Abend 1945 wer-
haare und den Schnurrbart mit der Maschine abzuschneiden. Hierbei
den die Insassen kurz nach dem Schlafengehen zum Antreten her-
wird ihm mit der Maschine auf den Mund geschlagen, so daß die Zäh-  
ausgerufen. Fast 45 Minuten müssen sie, mangelhaft bekleidet, in
ne locker werden und bluten. Während der gleichen Zeit müssen an-
der Winterkälte vor der Baracke antreten, während in der Baracke
dere Kameraden „exerzieren".  
ihre Sachen durchsucht werden. Am zweiten Weihnachtsfeiertag wie-  
derholt sich der Vorgang. Nach 23 Uhr müssen die notdürftig beklei-
deten Männer mit im Nacken verschränkten Armen fast eine Stunde
an der Wand auf dem Flur stehen. Die Durchsuchung der Baracken-  
stube erstreckt sich auf den Besitz von Löffeln und anderem. E. V.  
2373.  


Nach dem Haareschneiden wird er in einen kleinen Raum geführt, wo
In der Strafbaracke wird Anfang Juni auch der Prinz August Wilhelm
er ein Aktenregal ständig auf- und absteigen muß. Zwischendurch
von Preußen eingesperrt, ohne daß ihm der Grund hierfür bekannt-  
muß er sich bis zur völligen Erschöpfung auf den Bauch und auf den
gegeben wird. Nach wenigen Tagen wird er zusammen mit fünf Ka-
Rücken legen. Dann wird er mit zehn bis fünfzehn Fußtritten durch
meraden herausgeholt. Obwohl ihm vom Kommandanten kurz nach
das offene Fenster gejagt und muß etwa sechsmal um das Gebäude
der Einlieferung in das Lager mitgeteilt worden war, daß die amerika-
herumlaufen und durch den Eingang zurückkommen. Hierbei wird
nische Militärregierung verboten habe, ihn zur Arbeit einzusetzen,  
ihm jedesmal von einem amerikanischen Soldaten, der sich versteckt
muß er mit seinen Kameraden in siebenstündiger Arbeit ohne Ver-
hat, das Bein gestellt, so daß er zu Fall kommt. Dann muß er zwei
pflegung mit völlig unzureichendem Werkzeug (Schippen und Pi-
Stunden im
ckeln) sechs Gräber aus felsigem Gestein ausheben. E. V. 2217.


Im Herbst 1945 wird ein 49-jähriger Gefangener mit drei Tagen Ar-
rest bestraft. Während dieser Zeit werden ihm die gesamten Klei-
dungsstücke abgenommen; völlig unbekleidet muß er, nur mit einer
Schlafdecke versehen, die drei Tage in einem ungeheizten Raum aus-
halten, dessen Fenster zugenagelt sind. Der Raum ist ohne Bett und
ohne Sitzgelegenheit. Nach Verbüßung der Strafe stellt er bei Rück-
empfang seiner Kleider das Fehlen seiner Taschenuhr fest. E. V.
2218.




136


145




Stillgestanden in der glühenden Mittagssonne stehen, bis er ohn-
mächtig zusammenbricht. Als er wieder zu sich kommt, ist er mit
Wasser Übergossen.


Bei einer anschließenden weiteren „Behandlung" nimmt ihm ein Pole
Am 21.6.1945 wird eine Kollektivstrafe in Gestalt eines eintägigen
den Ehering ab. Als der Internierte Inspektor Simon darauf hinweist,  
Essenentzuges über das ganze Lager verhängt, weil einem amerika-
wird er von diesem wiederum in das Gebäude geführt. Drei Polen und
nischen Offizier ein Fotoapparat gestohlen worden sein soll. Auch die
ein Franzose folgen. Er muß niederknien und erhält von einem Polen
Insassen der Strafbaracke werden in die Strafe einbezogen, obgleich
einen schweren Boxhieb in die Lebergegend. Bei dem Versuch, sich
sie in ihrer Abgeschlossenheit unmöglich als Täter verdächtigt wer-
aufzurichten, schlägt ihm der Offizier ins Gesicht, so daß er nach hin-
den können. Der Apparat findet sich später wieder an, das vorenthal-
ten überfällt.  
tene Essen wird aber nicht nachgeliefert. E. V. 1611, 2373, 2377.  
 
Im Oktober 1945 läuft ein Gefangener an den Stacheldrahtzaun, weil
er seine Frau vorbeigehen sieht. Obgleich er nicht mit ihr spricht,
wird er schwer bestraft: er muß einen Tag und zwei Nächte nackt in
einer Steinzelle ohne Glas in den Fenstern, ohne Bett und ohne
Stuhl, zubringen; zum zudecken bekommt er zwei dünne Decken.
E. V. 3193.  
 


Gleichzeitig springen der Franzose und die Polen auf seinen Kopf, so
daß dieser hart zu Boden schlägt und ihm die Kopfhaut platzt. Als er
bewußtlos wird, tritt man ihm ununterbrochen ins Gesäß, bis er wie-
der zu sich kommt. E. V. 983.


Am 21.6.1945 muß sich der Internierte K. nackend auf einen Haufen
LAGER FRANKENBERG
Papier stellen und sich bücken. Ein ebenfalls nackter Kamerad muß
ihm am Boden liegende Haare in die Gesäßspalte stecken, die er
dann mit dem Mund wieder herausziehen muß. E. V. 705.


Der Kriminalsekretär W. wird am 20.6.1945 durch Boxschläge gegen
Im Lager Frankenberg werden die Gefangenen bei der Wegnahme ih-
Kopf und Magen zu Boden geschlagen. Anschließend wird er mit eini-
rer Wertsachen geschlagen. Bei der Registrierung werden ihnen mit
gen anderen Internierten in die heiße Mittagssonne gestellt. Nach
Aluminiumfarbe Totenköpfe, Siegrunen und Hakenkreuze auf die Ja-
Ablauf dieser Zeit wird ihm das Kopfhaar bis auf eine kleine Skalplo-
cken gemalt. Dabei gibt es wieder Schläge. Ein SS-Mann muß eine
cke abgeschnitten, wobei er auf der Lagerstraße knien muß. Der In-
Außentreppe sauber machen und dabei den Dreck fortblasen bzw.
ternierte Sch. wird gezwungen, ihm ein Hakenkreuz auf den Kopf zu
mit der Zunge auflecken. Wenn er die Hand nimmt, wird er jedesmal
malen, dem ein amerikanischer Soldat ein weiteres hinzufügt. Sch.  
verprügelt und die Treppe hinunter gestürzt. In schnellstem Tempo
und W. erhalten dann abwechselnd mit einem Gummischlauch und
müssen die politischen Gefangenen ohne Altersunterschied beim
einer Schnur mit Kugeln Schläge auf die Handrücken. Nach weiteren
Straßenbau arbeiten. Wenn einer sich gerade macht, wird er über
Boxschlägen muß er wiederholt seine geöffneten Augen an zwei hei-
Kopf und Rücken geschlagen. Auch wer im Lager arbeitet, erhält
ße Glühbirnen halten. E. V. 669.  
hierbei Schläge. Ein Forstmeister wird schwer geschlagen und im Ge-
sicht und am Oberkörper mit Karbolineum eingeschmiert. Nur da-
durch, daß er auf Veranlassung eines „Kapo" sofort mit Terpentin ab-
gewaschen wird, kommt er mit allerdings erheblichen Verbrennungen
davon.  


Der Angestellte B. (55 Jahre) wird bei der Ausfüllung des Fragebo-  
Eine sogenannte SS-Kompanie muß zeitweise in einer Wellblechbara-  
gens angespuckt, geschlagen und getreten. Anschließend muß er mit
cke ohne Unterlage auf Basaltschottersteinen liegen. Mäntel, Decken
zwanzig bis dreißig weiteren Internierten vor einem ganz jungen
und sogar die Unterhosen werden ihnen abgenommen. Auch hier
Amerikaner mehrere hundert Kniebeugen machen, die mit fortge-
kommt es zu Mißhandlungen. E. V. 2326 (25.5. bis 19.6.45).  
setzten Schlägen begleitet werden. Der Internierte A. muß mit Fuß-
spitzen und Ellenbogen auf zwei Schemel gestützt, eine Brücke ma-
chen. Mehreren Internierten wird das Erschießen angedroht, sie an-
schließend


Gefangene werden von dem amerikanischen Lagerkommandanten in
mehreren Fällen ohne Veranlassung mit der Reitpeitsche und der
Hand in das Gesicht geschlagen und gewürgt. E. V. 181 (Oktober
1945).




137


146




herausgeführt, gleichzeitig werden mehrere Schüsse abgegeben. An
dieser Behandlung beteiligt sich Oberleutnant Goodman. E. V. 710.


Am 8. Juni 1945 wird dem Reichsbahnsekretär B. eine „Autobahn"
Ein Stadtinspektor wird von einem CI-Beamten zur Erzwingung ei-
geschnitten. In seiner Gegenwart muß der Internierte B., mit Ellen-  
nes. Geständnisses wiederholt in das Gesicht geschlagen und ge-
bogen und Fußspitzen auf zwei Schemel gestützt gleichzeitig eine
würgt. E. V. 2329 (15.-20.12.1945).
Brücke machen. Jedesmal, wenn er nach unten fällt, erhält er einen
 
Tritt gegen den Leib, so daß B. noch nach Tagen Blut spuckt. Anderen
Politische Leiter und SS-Männer werden in Gegenwart von amerikani-
werden gleichzeitig Kniebeugen befohlen. Selbst Amputierte müssen
schen Soldaten von ehemaligen KZ-Insassen mißhandelt. Bei größter
sich daran beteiligen. E. V. 720.  
Hitze werden sie dauernd zu schwerer Arbeit angetrieben und mit di-
cken Gummischläuchen geschlagen, so daß sie dicke blutunterlaufe-
ne Streifen haben. E. V. 2335, 3356 (Schreufa bei Frankenberg,
Mai /Juni. 1945) .  
 
Ein amerikanischer Offizier schlägt fortgesetzt bei Tag und Nacht
ohne Grund mit einer schweren Ochsenpeitsche auf die Gefangenen
ein und teilt Faustschläge in das Gesicht und in die Magengegend
und Fußtritte aus. E. V. 2336, 2337 (September 1945).  
 


In der zweiten Hälfte des Monates Juli 1945 werden dem Internierten
H. (35 Jahre) von einem auf einem Tisch sitzenden amerikanischen
Soldaten Boxhiebe in das Gesicht versetzt, und gleichzeitig erhält er
Fußtritte in den Unterleib. In einem Nebenzimmer jagen Polen in
amerikanischen Uniformen andere Internierte unter fortgesetzten
Schlägen auf Händen und Füßen durch das Zimmer. Sie müssen,
während ein amerikanischer Soldat auf der Laute spielt, „Tierstim-
men nachahmen", „Haare fressen" und sich unter fortgesetzten
Schlägen kriechend weiter bewegen. E. V. 690.


Am 15. Juni 1945 zerreißt ein amerikanischer Soldat das Soldatenbild
LAGER 5 NATTERNBERG
des Sohnes, das der Gewerbeschulrat Sch. (50 Jahre) bei sich trägt
und schlägt ihm so ins Gesicht, daß die Unterkieferbrücke zerbricht.
E. V. 671.


Am 22. Juni 1945 werden bei der Abgabe der Fragebogen viele Inter-
Ab Mai 1945 werden politische Gefangene in das Internierungs-  
nierte von den überwachenden Amerikanern getreten und ge-  
lager 5 in Natternberg eingeliefert. Fünfzig Gefangene, die am 22.  
schlagen. Inspektor Simon läßt bei dieser Gelegenheit den Internier-
Mai ankommen, werden von amerikanischen Soldaten vom Wagen
ten K. und einen SS-Führer auf Händen und Füßen die Treppe herun-
heruntergerissen und ins Gesäß getreten. E. V. 2360.  
ter kriechen. Er schlägt sie dabei mit einer Peitsche, führt sie die
Lagerstraße auf und ab und zwingt sie, an einer kleinen Hecke Laub
mit dem Munde abzureißen und zu essen. Ein anderer Internierter
muß diesen beiden anschließend einen Eimer kalten Wassers über die
Köpfe gießen. E. V. 667.  


Im Juni 1945 werden dem etwa 70 Jahre alten Internierten K. die  
Es folgt dann die Gepäck- und Leibesvisitation. Die Kleider werden  
Backenhaare einzeln und büschelweise ausgerissen. E. V. 197.  
den Männern vom Leibe gerissen. Wäsche, Toilettengegenstände, Le-
bensmittel, Wertsachen, Geld usw. werden abgenommen, zum größ-
ten Teil auf Nimmerwiedersehen. Dabei erfolgen Mißhandlungen
durch Püffe und Schläge. Zum Schluß werden die Männer durch Fuß-
tritt aus dem Zimmer geworfen. E. V. 2216, 2241, 2349, 2351, 2354,
2360, 2361, 2362, 2363, 3067, 3131, 3143, 3172, 3299, 3300,
3304.  


Am 23. Juni 1945 wird der Leutnant Sch. von amerikanischen Solda-
Ein Mann wird dabei derartig geschlagen, daß er bewußtlos am Bo-
ten in eine kleine Kiste gesteckt, so daß nur noch der Kopf über den
den liegen bleibt. E. V. 2240.  
Rand hinausragt. Der Internierte Schu. muß sich auf seinen Rücken
setzen, um ihn zusammenzudrücken. Als er dabei vorsichtig verfährt,
wird er von den Soldaten geschlagen. Leutnant Sch. wird dann eine
„Autobahn" geschnitten. E. V. 731.  


Amputierte werden in gleicher Weise behandelt. E. V. 3299.


Ein Mann muß bei der Einlieferung eine Stunde stillstehen. Ihm wer-
den dabei Barthaare ausgerissen. E. V. 2354.


138


147




Bei der Abgabe des Fragebogens am 22. Juni 1945 erhält der Inter-
nierte B. gleichzeitig einen Schlag gegen den Magen und Kopf, daß er
zu Boden stürzt. Als er wieder aufspringt, wird er gegen zwei neben-
einanderstehende Tische geworfen, die dabei umfallen. Er muß die
Hände auf den Rücken gestreckt, am Boden liegen bleiben. Man
hängt ihm einen schmutzigen Lumpen über den Kopf, ein Schemel
und weitere Möbel werden auf seinen Rücken geworfen. B. wird dabei
bewußtlos. E. V. 742.


Der Abteilungsleiter K. (52 Jahre) wird durch einen ihn vernehmen-  
Im Juni 1945 werden auch Frauen eingeliefert. Die jüngeren unter ih-  
den Inspektor so heftig geohrfeigt, daß zwei Zähne aus einer Zahn-  
nen erzählen den Männern hinterher weinend, daß man ihnen wie-  
prothese herausbrechen. Anschließend muß er einen Mann von 75 kg
derholt in die Schamteile gegriffen habe. E. V. 3304.  
Gewicht im Trab auf dem Hof herumtragen. E. V. 743.  


Der Ingenieur R. erhält am 7.6.1945 mehrere Faustschläge ins Ge-
Ein neu Eingelieferter, der in ein Zimmer gestoßen wird, sieht dort
sicht und in die Magengegend. Andere Internierte, die ohnmächtig
ein nacktes Mädchen weinend und Hilfe rufend in Kniebeuge sitzen.  
umgefallen waren, werden in seiner Gegenwart mit Füßen getreten.
Die Soldaten, die es umgeben, stürzen sich auf ihn und werfen ihn
Er selbst muß sich anschließend über einen Schemel legen, um mit
zur Tür hinaus. E. V. 3172.  
einem Gummikabel sechzig Schläge über das Gesäß zu empfangen.
Ein anderer Internierter wird in seiner Gegenwart, die Hände auf den
Rücken zusammengebunden, an einem Holzbalken hochgezogen, bis
er einen Meter über dem Fußboden hängt. Dann versetzt ihm ein  
amerikanischer Soldat mehrere Faustschläge in die Magengegend.  
Während dieser Behandlung muß er selbst unter Vorhaltung eines
Schemels Kniebeugen machen und durch den Raum hüpfen, wobei
ihm Fußtritte ins Gesäß verabfolgt werden. Da er stark blutet, wird
ihm im Waschraum ein Kübel mit Wasser über den Kopf gegossen,
um anschließend weitere Faustschläge auf den Hinterkopf zu empfan-
gen. E. V. 479.  


Als er die Unterkunftsbaracke erreicht hat, bricht er bewußtlos zu-
Schwere Mißhandlungen erfolgen auch bei der Vernehmung der Ge-
sammen.  
fangenen durch Beamte des CIC. Nach Heraustreten aus den Verneh-
mungszimmern zeigen die Männer blutige Spuren an Kopf, Rücken,  
Armen und Kleidern. E. V. 2242, 2352, 2353, 3131, 3171.  


Dem Oberbürgermeister W. (45 Jahre) stößt der Inspektor Simon das
Ein Mann wird auf einer Tragbahre herausgetragen und kommt ins  
mit dem Mittagessen gefüllte Kochgeschirr ins Gesicht, so daß er am
Krankenhaus. E. V. 2242.  
Hals und auf der Nase blutende Wunden davon trägt. E. V. 3931.  


Der Student W. wird am 15.6.1945 vor der Gefängnisbaracke nackt
Von Juni bis September befinden sich Männer in der Krankenstube,  
ausgezogen und am ganzen Körper, einschließlich Zunge und Ge-
die bei Vernehmungen blutig geschlagen worden sind. E. V. 2352,
schlechtsteil, roh abgetastet. Spießruten laufend wird er in das Ge-
2353, 3131.
fängnis hineingetrieben und in die Zelle Nr. 18 gestoßen. Während
ein amerikanischer Soldat ihn mit der Pistole bedroht, packt ein an-
derer


Man hört die Schmerzensschreie der Gepeinigten bis weit in das
Lager hinein. E. V. 2352.


Zwei Männer werden blutig geschlagen, um über einen entflohenen
Kameraden auszusagen. Ihre Gesichter sind aufgedunsen, die Zähne
zum Teil ausgeschlagen. E. V. 2215.


139
Die Unterbringung der Gefangenen ist zunächst sehr primitiv. Ohne
Decken müssen sie anfänglich in den kalten Nächten auf dem Boden
schlafen. E. V. 2216


Bis Anfang September ist die Verpflegung bei den über 2000 Insas-
sen des Lagers ganz unzureichend, so daß von einer Hungerkur ge-
sprochen wird. Die Männer versuchen, die Wassersuppen durch An-
reicherung mit Gras, Löwenzahn und Spitzwegerich zu verbessern.
Sie verlieren erheblich an Gewicht (19, 23, 24, 28 kg), die Füße
schwellen an. Die Männer können beim Appell kaum noch stehen,
täglich brechen einige (bis zu 25 Mann) dabei zusammen. Ein 172 cm
großer Mann wiegt keinen Zentner mehr. Erst auf Eingreifen eines
höheren Offiziers wird die Ernährungslage besser. E. V. 2216, 2240,
2241, 2353, 2354, 2360, 2371, 3131, 3171, 3172, 3299.


Ein früherer KZ-Häftling stellt fest, daß die Verpflegung in dem deut-
schen Konzentrationslager, in dem er gewesen ist, bei weitem besser


ihn am Hals und Kinn und schlägt ihm den Kopf gegen die Wand, bis
er halb ohnmächtig zu Boden stürzt. In der Zeit vom 16. bis 20.6.
wird er täglich einige Male von amerikanischen Wachen geschlagen,
mit Pistolen bedroht und mit dem Messer am Kehlkopf geritzt, wobei
man ihn zwingt zu sagen: „Gut SS, gut SS." Außerdem speit man
ihm ins Gesicht. E. V. 511.


Inspektor Watson läßt zwei SS-Angehörige unter dem Befehl „folgen
auf allen Vieren" über die Lagerstraße in eine andere Baracke krie-
chen. Zwischendurch müssen Kniebeugen gemacht werden, und
dann müssen die beiden zum Fenster hinausspringen und unter fort-
gesetzten Bedrohungen mit der Peitsche in die Baracke laufen. Dann
wieder auf allen Vieren die Lagerstraße entlang und unter einem
Auto hindurchkriechen. Dann müssen sie von einer Hecke Laub und
Gras essen und schmutziges Wasser aus einer Pfütze trinken. Als bei-
de erschöpft sind, wird ihnen ein Eimer kaltes Wasser über den Kopf
gegossen. E. V. 3839.


Gelegentlich einer Registrierung wird ein 60jähriger Mann zu Boden
148
geworfen und in Gegenwart amerikanischer Soldaten von Polen ge-
treten. Der Schachtmeister G. erhält Faustschläge in den Magen und
ins Gesicht, sowie Fußtritte gegen den Unterleib. Er erhält dann den
Befehl: „Stell dich an die Wand, du wirst jetzt erschossen." Ein ame-
rikanischer Soldat zieht seinen Revolver und legt an, ohne zu schie-
ßen. Anschließend muß er sein Gesicht gegen die Wand drücken und
die Füße 3/4 m zurücksetzen, so daß das ganze Gewicht des Körpers
auf der Nasenspitze ruht. In dieser Stellung erhält er mehrere Faust-
schläge auf den Hinterkopf. Bei einer wenige Tage später erfolgenden
Vernehmung bemerkt Oberleutnant Goodman „Dich haben wir ja
schon in Arbeit gehabt. Wie siehst du denn aus? Bist du krank?" Er
muß dann den Stuhl so nahe an den Schreibtisch heranrücken, daß
sich seine Augen höchstens in 5 cm Abstand von zwei stark leuchten-
den und heißen elektrischen Glühbirnen befinden. In dieser Stellung
muß er etwa eine Stunde verharren. Währenddessen wird der Inter-
nierte Sch. getreten und geschlagen. E. V. 969.


Im Oktober 1945 werden einem kriegsgefangenen Hauptmann bei
der Einlieferung die Schulterstücke heruntergerissen, und außerdem
wird ihm mit der Reitpeitsche ins Gesicht geschlagen. E. V. 960.


Der Schlosser G. wird bei seiner ersten Vernehmung durch Inspektor
Watson in Gegenwart anderer amerikanischer Offiziere durch Bauch-
und Magenhiebe mehrfach zu Boden geschlagen. Außerdem schlägt
er ihm mit flacher Hand gegen die Halsschlagadern und stößt ihm
den Kopf gegen die Wand. Dann läßt er ihn zwei Tage in einer Arrest-
zelle hungern. Wieder herausgeholt wird er von Watson erneut mit


war. Dort habe es sogar eine Kantine mit Tabakwaren und sonstigem
gegeben. E. V. 2352.


Ein Gefangener verschafft sich zur Stillung seines Hungers einige
Kartoffeln. Er wird mit drei Tagen Arrest bei Wasser und Brot be-
straft. Er wird an diesen Tagen schwer geschlagen und in die Hoden
getreten. Bei Entlassung aus der Arrestzelle wird er gleich in die Re-
vierstube überführt. E. V. 2215.


140
Am 6. März wird auf einen Gefangenen, der am verschlossenen Fens-
ter steht, geschossen. E. V. 2354.






der Hundepeitsche geschlagen. Einem anderen 50jährigen Internier-
LAGER 73 UND 75 K 0 R N W E ST H E I M .  
ten schlägt Watson mit einem Gummischlauch ins Gesicht. Als dieser
auf die Frage, ob er schon einen Magenbitter getrunken habe, ver-
neint, versetzt Watson ihm mehrere Schläge in die Magengegend bis
er zusammenbricht. Darüber hinaus zwingt ihn Watson, zwei Bilder
des Führers in Postkartengröße „zu fressen". E. V. 1833.  


Am 10.6. wird der Internierte Tr. (Offizier) von etwa sechs amerikani-
schen Soldaten und etwa ebenso vielen Zivilpolen in einer von diesen
gebildeten Gasse zusammengeschlagen. Auf einen Schemel gewor-
fen, erhält er anschließend noch weitere 20 bis 30 Schläge mit einer
Stahlrute auf das Gesäß und Rücken. Ohnmächten werden mit Ei-
mern kalten Wassers bekämpft. Aus Augen, Mund und Nase blutend,
wird er gezwungen, sich das Gesicht mit einer Abortbürste abzuwa-
schen. E. V. 3422.


Der Internierte St. wird, die Hände auf dem Rücken, gefesselt eine
Zeitlang an einem Balken aufgehängt. E. V. 3422.


Ein Reichsbahninspektor wird bei der Registrierung mit etwa 40 wei-
I. Allgemeine Zustände.  
teren Internierten geschlagen und getreten. Ihm selbst wird eine
Tonsur geschnitten. Die abgeschnittenen Haare muß er einem ande-
ren Internierten in den Mund stecken und dabei lachen oder singen.
E. V. 3430.  


Auf dem Transport vom Bahnhof Treysa zum Lager Ziegenhain müs-  
Die Lager 73 und 75 in Kornwestheim bei Stuttgart bestehen aus
sen die Internierten, darunter Kranke und Greise, 2-3 km unter
ehemaligen Kasernengebäuden. Als Auffanglager für Neuankömmlin-  
Schlägen und Beschimpfungen im Laufschritt zurücklegen. E. V.
ge dienen freie, mit Stacheldraht umzäunte Flächen (Wiese, Kartof-  
3436.  
felacker, im September 1945 eine nur 30 mal 30 m große Fläche, von
den Gefangenen „Zwinger" genannt), die nach Regengüssen völlig
verdreckt und verschlammt sind.  


Dem Ende des Jahres 1945 in Ziegenhain verstorbenen Internierten
Die ersten größeren Gefangenentransporte (größtenteils Männer der
K. wird bei der Registrierung mehrere Male in den Leib getreten. Der
Waffen-SS) zu den Lagern beginnen im Juni 1945, weitere folgen im
Internierte B. wird hierbei mehrfach geohrfeigt. Nachdem er seinen
Laufe des Sommers und Herbstes. Die Männer werden von amerika-
Fragebogen ausgefüllt hat, wird ihm ein Strick ausgehändigt mit dem
nischen Soldaten empfangen, die sie mit Knüppelschlägen von den
Hinweis, daß er sich aufhängen solle, sein Leben habe ohnehin kei-
Transportautos herunterjagen, wobei auf Verwundete und Amputierte
nen Sinn mehr. Er wird mit der Bemerkung entlassen, daß er sowieso
keine Rücksicht genommen wird. E. V. 2212, 2213, 2229, 2244,
in vierzehn Tagen erschossen werde. E. V. 3431.  
2245, 3378, 2340.  


Am 12.6.1945 wird eine größere Anzahl von SS-Angehörigen durch
Die Männer müssen im Laufschritt ins Auffanglager eilen, wo sie zwei
den Inspektor Simon unter Peitschenhieben gezwungen, über den
bis drei Tage lang eng aneinandergedrängt bei Tageshitze, Nachtkälte
mit Splitt und Schotter belegten Hof zu kriechen. Andere müssen auf  
und Regengüssen schutzlos in liegender oder sitzender Stellung aus-
allen Vieren die Treppe des Wachturms rauf und runter klettern. Un-  
halten müssen. Auch wenn sich Hunderte von Männern im Auffang-  
ten angekommen, müssen sie aus einer Dreckpfütze „saufen". Zur
lager befinden, darf - ohne Rücksicht auf Durchfall kranke - immer
Vernehmung gehende Frauen kommen später, von Inspektor Simon
nur ein einziger Mann zur Zeit die Abortgrube (ein bald überfülltes
begleitet, kahlgeschoren in das Lager zurück. E. V. 2208.  
Erdloch unmittelbar neben den lagernden Männern) aufsuchen; an-  
derenfalls wird vom Wachtposten geschossen. Die Benutzung dieses
primitiven Abortes ist für Beinamputierte mit den größten Schwierig-
keiten verknüpft. Amerikanische Soldaten bewegen sich zwischen
den Reihen






141
149






Mitte Juni schlägt ein amerikanischer Soldat dem Führer einer Inter-
der Liegenden und nehmen diesen unter Drohungen oder gar mit Ge-
niertenkompanie bei Besichtigung der Unterkunft mit voller Wucht ins
waltanwendung einen Teil ihrer Wertsachen (Uhren, Ringe, auch
Gesicht, als dieser ihm nicht gleich Meldung erstattet. Die Mitgefan-
Trauringe, Geld) und andere Gegenstände, z. B. braune Halbschuhe
genen müssen ihn später daran hindern, wegen der ihm zuteil ge-
ab. E.V. 1033, 1157, 1351, 1438, 1458, 1500, 1558, 2211, 2212,
wordenen Behandlung Selbstmord zu begehen. E. V. 3448.  
2213, 2229, 2252, 2258, 2263, 2283, 2285, 2287, 2300, 2904,
3378.  


Ein Internierter, der einen völlig aufgeweichten Wege durch Übertre-  
Die Gefangenen werden sodann im Keller des Administrationsgebäu-  
ten auf einen Trockenrasenstreifen längs eines Zwischenzaunes aus-  
des registriert und dabei einer Gepäck- und Leibesvisitation unterzo-  
weichen will, wird ohne einen Anruf aus 10 m Entfernung angeschos-  
gen. Hier werden sie weiteren schweren Leiden und Demütigungen
sen. Eine schwere Verletzung des Knies führt zur Amputation des
ausgesetzt. Mit Knüppeln und Holzkeulen bewaffnete Soldaten
Beines und im weiteren Verlauf zum Tode. E. V. 628.
schlagen auf die Wehrlosen in rohester Weise ein, beschimpfen sie,
 
nehmen ihnen weitere Wertsachen (insbesondere Uhren und Ringe)
Am 13.6. müssen zur Registrierung angetretene Internierte unzähli-
ab und führen sie sodann der amtlichen Untersuchung zu. Während
ge Kniebeugen machen und auf allen Vieren durch den Raum krie-
die Männer (auch die Amputierten) entkleidet mit erhobenen Armen,
chen. Einigen wird mit einem Stock auf die Hände geschlagen. Wäh-
das Gesicht der Wand zugekehrt, dastehen müssen, werden ihnen
rend alle anderen entlassen werden, müssen zwei SS-Angehörige zu-  
fast alle Sachen aus dem Gepäck entnommen. Dabei erfolgen weite-  
rückbleiben. Einer von ihnen wird in Gegenwart amerikanischer Sol-
re Mißhandlungen. Wertsachen, Geld, Orden und Ordensurkunden,
daten von drei Polen geschlagen und getreten. Dann wird ihm von
Kleidungsstücke, ja sogar Wäschestücke und Toilettenartikel werden
diesen der Kopf kahlgeschoren, indem einer mit der Maschine schnei-
aus den Koffern und Taschen herausgeholt. Nur ein Teil der Sachen
det, ein anderer einzelne Haare ausreißt und der Dritte mit einer  
wird als amtlich entgegengenommen registriert. Bei der Rückgabe
Schere wahllos abschneidet. Mit ihnen werden weitere Geschorene
der Sachen im Lager 91 Darmstadt stellt sich heraus, wie wenig noch
auf den nächsten Morgen befohlen. Alle werden auf einen Jeep verla-
von dem Hab und Gut der Männer vorhanden ist. Jeder Gefangene
den. Die begleitenden amerikanischen Offiziere sind mit Maschinen-
bekommt zum Schluß ein Stück Seife und das Bruchstück eines alten
pistolen, Pistolen und Gewehren ausgerüstet. Die Fahrt endet auf ei-
Hemdes oder einer alten Unterhose als Handtuch und kann nunmehr
nem kleinen Friedhof. Die Internierten werden vor eine ausgeworfene
seine neue Unterkunft beziehen. Es wird aus der großen Zahl der „Ei-
Grube geführt, während sich die Offiziere mit ihren Waffen vor ihnen
desstattlichen Versicherungen" auf folgende Bezug genommen: E. V.  
aufstellen. Die Internierten stehen unter dem Eindruck, daß sie er-
90, 1033, 1066, 1114, 1154, 1157, 1161, 1199, 1235, 1268, 1291,
schossen werden sollen. Erst nach einer Pause wird ihnen erklärt,
1310, 1321, 1351, 1388, 1428, 1438, 1441, 1458, 1486, 1498,
daß sie den Friedhof in Ordnung bringen sollen. E. V. 634.  
1499, 1500, 1501, 1529, 1540, 1543, 1548, 1550, 1553, 1558,
1575, 1644, 1645, 1652, 1671, 1677, 1701, 1703, 1716, 1717,
1724, 1805, 1812, 1836, 1837, 1838, 1860, 1866, 2019, 2036,
2211, 2212, 2229, 2230, 2231, 2234, 2247, 2252, 2258, 2263,
2226, 2267, 2269, 2278, 2283, 2285, 2287, 2290, 2291, 2292,
2292, 2294, 2295, 2300, 2305, 2317, 2318, 2323, 2325, 2327,
2328, 2330, 2331, 2334, 2339, 2340, 2341, 2342, 2904, 2905,
2914, 2915, 3002, 3074, 3080, 3216, 3774.  
 
Besonders eindrucksvoll in Bezug auf die Mißhandlungen: E. V. 1724
(der Geschlagene krümmt sich auf dem Boden liegend vor Schmer-
zen), E. V. 2305 (Mißhandlung eines Schwerkriegsbeschädigten).  
Einem gefangenen Arzt werden am 7.7.1945 sämtliche ärztlichen In-
strumente und Bücher abgenommen. Er hat sie später nicht zurück-
bekommen. E. V. 2234.  


Am 19.6.1945 werden Internierte bei der Einlieferung geschlagen.
Von einem anderen Gefangenen werden Fotos und Briefe seiner
Bei der Abgabe der Fragebogen erhält der Internierte M. Faustschlä-
durch Fliegerangriff getöteten Frau und Kinder auf einen Haufen ge-
ge auf den Kopf, an Schläfen, Hals, Herz- und Magengegend. Auf der
worfen. E. V. 2323.  
Lagerstraße muß er sich auf einen über 60 Jahre alten Kameraden
hocken und wie alle anderen Kameraden seiner Kompanie, mit der
Reitpeitsche angetrieben, die Lagerstraße auf- und abreiten. E. V.  
895.  


Am 29.6.1945 wird der Internierte S. zum Inspektor Watson geführt.
Dieser schlägt ihn mit zwei Reitpeitschen ins Gesicht, tritt ihm ins
Gesäß und versetzt ihm Boxschläge in den Rücken. Am 10.10.1945
wird er zur Vernehmung zu Leutnant Siegert geführt. Während der
Vernehmung erscheint Inspektor Simon. Nachdem dieser von dem
Inhalt der Akten Kenntnis genommen hat, ohrfeigt er ihn und ruft:
„Sowas läuft hier in Ziegenhain herum, ohne daß ich davon weiß. Das
ist eine gute Abwechslung. Komm S., geh mit in mein Zimmer, jetzt
wollen




150


142




Im August und September 1945 werden die Zustände allmählich er-
träglicher, E. V. 1716, 2229, doch kommt es auch dann und in der
Folgezeit noch zu Eigentumsverletzungen. September: E. V. 1717,
1498, Oktober: 1136.


wir uns mal auf gut deutsche Art unterhalten." Während er weiter auf
Nach Durchschleusung durch den Keller (von den Gefangenen GPU-  
ihn einschlägt, geleitet er ihn mit Fußtritten in sein Zimmer. Dort
Keller genannt) E. V. 2342, werden die Männer in den Stuben der Ka-  
muß S. unter Hochhalten der Hände fortgesetzt Kniebeugen machen,
sernenbauten untergebracht. Die Räume werden erheblich überbe-  
während sich Simon weiter mit dem Studium der Akten beschäftigt.
legt. Eine Stube, die früher mit sechs bis acht Soldaten belegt wurde,  
Als er ein Attest findet, daß S. an Herzerweiterung leidet, und einen
muß jetzt vierzig, ja sogar 48 Mann aufnehmen. E. V. 2258, 1724.  
Splitter von einer Verwundung über dem rechten Auge hat, ruft er:
„Das ist ja prima, dein Herz bring ich schon wieder in Ordnung und
den Splitter hau ich Dir ins Gehirn." Dann holt er einen anderen
Amerikaner ins Zimmer, schließt die Tür ab und stellt das Radio auf
volle Lautstärke. Nun versetzt er ihm unaufhörlich Boxschläge in die
Herz-und Magengegend und Fußtritte in den Unterleib und in die
Herzgegend. Zwischendurch verteilt er Ohrfeigen und Hiebe mit der
Reitpeitsche. Wenn S. zu Boden stürzt, greift Inspektor Simon in sei-
ne Haare und zieht ihn wieder hoch. Als S. auf die Frage, ob er Hun-
ger habe, verneint, steckt er ihm eine zerrissene Speisenkarte in den  
Mund und verlangt unter Schlägen mit der Reitpeitsche, daß er sie
herunterschluckt. Nach etwa zwei Stunden wird S. dann in das Ar-  
restlokal gebracht, wo er ohnmächtig zusammenbricht. Am nächsten
Nachmittag läßt ihn Simon wieder in sein Zimmer führen. Die Tür
wird zugeschlossen und das Radio angestellt. Während S. nach sei-  
nem Zählkommando Kniebeugen macht, streift Inspektor Simon sich
die Hemdärmel hoch und fängt erneut an zu boxen und zu treten. In-
spektor Simon meint, er habe sich wohl nicht träumen lassen, daß
ihn mal ein Jude so verhauen würde. Nach 1 1/2 Stunden bricht In-
spektor Simon die Behandlung mit dem Bemerken ab, er habe keine
Zeit mehr. Freitag nachts käme er dann in seine Zelle, um ihm den
Garaus zu machen. Inspektor Simon ist jedoch nicht mehr erschie-
nen. E. V. 943.  


Es wird verlangt, daß die Gefangenen stets gut rasiert sind. Dabei
stehen ihnen aber nur wenige Apparate und Klingen zur Verfügung.
E. V. 2258: (Zwei Apparate und zwei alte Klingen für vierzig Mann)
2904.


Es ist den Gefangenen verboten, sich in der Nähe des Fensters zu
zeigen. Die Posten pflegen im Übertretungsfalle sofort in die Stube zu
schießen. Vier Männer werden dabei getroffen, zwei tödlich. E. V.
1033, 1154, 1677, 2214, 2229, 2318, 2334.


LAGER 93 SCHWARZENBORN
Die Verpflegung ist anfangs äußerst schmal. Im Auffanglager gibt es
nur einen halben Liter dünne Suppe pro Tag. E. V. 1438.


Ende April 1945 wird das Internierungslager Schwarzenborn einge-
Im Juni 1945 wird als Normalkost pro Tag zweimal 1/2 Liter dünne
richtet. Die neueingelieferten Gefangenen (Männer und Frauen) wer-  
Suppe, 1/4 Liter Kaffee und 200 g Brot gereicht. Infolgedessen tre-  
den zunächst in einem früheren Pferdestall untergebracht. In den
ten erhebliche Gewichtsabnahmen ein. E. V. 2211: (von 90 auf 55
einzelnen Boxen des Stalles liegen je 4-6 Personen, auf der einen
kg), 2212: (Verlust von 15 kg), 1501: (25 kg), 1321: (20 kg), 1235:
Seite des Stalles die Männer, auf der anderen Seite die Frauen, die
(16 kg). Die Kalorienzahl wird auf 600 bis 800 pro Tag geschätzt, ein
teilweise im vorgeschrittenen Alter stehen. Unter den Männern befin-
anderer spricht von 750 bis 900. E. V. 2267, 3378.  
den sich Amputierte und sonstige Schwerverletzte, u. a. ein 100%tig
Hirnverletzter


Weitere Folgen der Unterernährung Kräfteverfall, Kreislaufstörungen,
Schwächezustände und Ohnmächten. Beim Stillstehen und Antreten
zum Zählappell fallen die Männer „reihenweise" um. E. V. 2318,
1033, 1157, 2287, 2334.


Im Herbst 1945 sind nach Aussage eines Arztes zwei Drittel der Ge-
fangenen der Baracke A-Camp 73 stark unterernährt. Täglich gibt es
eine große Zahl von Collapsen, alte Tuberkulosen werden aktiviert.
E. V. 2915.


143
Mitte Juli ist eine leichte Besserung des Essens zu verzeichnen. E. V.
2229, 2318, doch wird die Verpflegung noch bis Mitte August als
„sehr schlecht" bezeichnet. E. V. 2334.


Im Oktober und um Weihnachten herum tritt eine weitere Besserung
ein. E. V. 2317, 2318.




am Krückenstock und ein Schwerkranker (Lungenentzündung), dem
trotz Bitten von Seiten eines deutschen Mediziners keine ärztliche
Hilfe zuteil wird, der amerikanische Sanitätsoffizier antwortet, es sei
nicht schlimm, wenn der Mann sterben werde. E. V. 226, 2219.


Wochenlang müssen die Gefangenen im Stall, andere in Baracken auf
151
dem Erdboden schlafen. E. V. 2219.


Ein Gefangener muß Anfang Mai 1945 mit seinen Kameraden fünf
Tage auf einem Feld bei Regen und Schnee zubringen. Die Schutzlö-
cher, die sie sich zur Abschirmung gegen Kälte, Regen und Schnee
graben, müssen am Tage wieder eingeebnet werden. Während dieser
fünf Tage gibt es kein Essen, Wasser nur unzureichend. E. V. 491.


Eine hochschwangere Frau befindet sich unter den Gefangenen. Sie
wird nicht entlassen und kommt im Lager nieder. E. V. 491.


Im Juni 1945 sind die Verhältnisse nicht besser. Neuankömmlinge
Die geringfügigsten Verstöße gegen die Lagerordnungen werden
müssen eine 500 m lange Strecke im Laufschritt, von amerikanischen
durch die Haus-Sergeanten schwer bestraft. Strafen: Frühstücksent-
Soldaten in Gegenwart ihrer Offiziere mit Gewehrkolben angetrieben,  
zug bis zu vierzehn oder dreißig Tagen, Arrest für mehrere Tage oder
vom Lastwagen bis zu der als Unterkunft dienenden Scheune zurück-
stundenlanges Stehen in der heißen Sonne. E. V. 1154, 1716, 2287,
legen. Unter den Gefangenen befinden sich Männer bis zu fast 70
2290, 2325, 2334.
Jahren und Kriegsverletzte. E. V. 2377.  
 
Wer bei einer an ihn gerichteten Frage statt mit: „Yes Sir" oder „No
Sir" mit Ja, Jawohl oder Nein antwortet, bekommt drei bis sieben
Tage völligen Kostentzug oder vier Stunden Stehen in der Sonne.  
E. V. 1550, 1575, 1805, 2258, 2292, 2317.  


Bei der körperlichen Durchsuchung werden den Gefangenen Geld -  
Ein Soldat schlägt einen Gefangenen dreimal mit der Faust in den  
z. T. Beträge von über RM 1.000.- und Wertsachen weggenommen,  
Bauch, weil ihm der Achtungruf nicht laut genug erschienen ist, ob-  
die sie später nicht wiederbekommen. E. V. 2233, 2377, 3065.  
gleich der Mann so laut gerufen hat, wie er konnte. E. V. 2318.  


Widerspruch wird mit Stockschlägen beantwortet. E. V. 2233.  
Wer beim Achtungrufen die Augen bewegt, bekommt eine Ohrfeige
E. V. 1114, oder eine der oben angeführten Strafen. E. V. 2211.  


Ein Gefangener erklärt, daß sein und seiner Kameraden Eigentum auf
Auch unterlassenes Rasieren zieht Bestrafung nach sich. (Arrest oder
den Boden geworfen und zertreten worden sei. Einem Polizei-Major
Essenentzug: E. V. 2258.) (Fünf Stunden Stehen in der Sonne: E. V.
sei dabei ein Schlag mit dem Gummiknüppel unter das Kinn versetzt
2904). Ein Gefangener, der beim Antreten mit den Fußspitzen 1,5 cm
worden. E. V. 1611.  
hinter dem Strich der Fliesen zurücksteht, wird mit einmaligem Früh-  
stücksentzug bestraft (E. V. 1157). Ein anderer bekommt Schläge mit  
einem Knüppel. E. V. 2287.  


In der offenen Scheune liegen Hunderte von Gefangenen ohne  
Drei hohe SS-Führer werden (anscheinend ohne besonderen Grund)
Waschgelegenheit, außer einem Regenloch. Die Latrine besteht an-
für längere Zeit in einem nassen Keller in Dunkelhaft gehalten. E. V.  
fänglich aus gegrabenen Löchern. Die Ernährung ist so schlecht, daß
2211.  
bald Hungerödeme auftreten. E. V. 2259.  


In dieser Scheune liegen auf Heu die Gefangenen bis zum Spät-
Gelegentlich werden beim Appell von den Haus-Sergeanten Reden
herbst. E. V. 1611.  
etwa folgenden Inhalts gehalten: „Sie sind hier in einem amerikani-
schen Konzentrationslager. Wenn Ihre Ärzte erklären, daß die Ernäh-
rung nicht ausreichend sei und man mit ernsten Krankheiten zu rech-
nen habe, so erkläre ich „mir persönlich und der 7. amerikanischen
Armee ist es nur recht, wenn innerhalb kurzer Zeit der größte Teil der
Insassen (oder: von Euch Schweinen), verreckt." Oder: „Es würde
mir nichts ausmachen, Sie mit dem Knüppel so lange zu schlagen,
bis ich nicht mehr kann. Dann werden viele meiner Kameraden mit
Freuden weiterschlagen. E. V. 1114, 1529, 1550, 1575, 1645, 2019,
2211, 2212, 2213, 2256, 2267, 2292, 2305, 2317, 2910.  


Im Mai schießt ein amerikanischer Offizier von außen auf einen Ge-
Zur Demonstrierung seiner Rede holt ein Sergeant einen 55 bis 60
fangenen, der sich in seiner Baracke aufhält. Der Offizier behauptet,
jährigen Gefangenen aus den Reihen der angetretenen Männer, zieht
seine Handschuhe an, „um sich nicht zu beschmutzen" und schlägt
den alten Mann zehn- bis zwölfmal ins Gesicht. E. V. 2292.  






144
152






der Mann habe verbotswidrigerweise aus dem offenen Fenster gese-
Besondere Fälle
hen, während er tatsächlich 1 m vom Fenster entfernt Patience-Kar-
ten gelegt hat. E. V. 2364.


SS- und Gestapoangehörige werden im Mai in Gegenwart amerikani-
scher Posten von einem Bulgaren beschimpft und mit einem Knüppel
geschlagen. E. V. 226, 3197.


Ein Gefangener, der vor Entkräftung am Morgen umgefallen ist, wird
von dem Bulgaren aus seiner Stube geholt und mit einem Stock an-
getrieben, Steinplatten nutzlos hin- und herzuschleppen. Er erleidet
einen Leistenbruch. E. V. 3197.


Besonders unerträgliche Zustände herrschen in der Strafbaracke. Ein
Ein 38jähriger Werkmeister wird bei der Aufnahme fünf- bis sechsmal
gefangener Landwirt muß darin vom 5. Juni 1945 bis zum 22. Febru-
mit Holzkeulen auf Kopf und Kreuz geschlagen. Seitdem hört er auf
ar 1946 aushalten, ohne daß er jemals den Grund dafür erfahren
dem linken Ohr nicht mehr. E. V. 15. Juni 1945: 2244.
hat. In dieser Baracke herrscht Sprechverbot. Verlassen des Raumes
 
nur in Begleitung bewaffneter Posten. Am Heiligen Abend 1945 wer-
Nach dem Zählappell erhält ein Kriegsbeschädigter zwei Schläge mit
den die Insassen kurz nach dem Schlafengehen zum Antreten her-
einem Knüppel auf das Gesäß, weil er mit Prothese und Stock nicht
ausgerufen. Fast 45 Minuten müssen sie, mangelhaft bekleidet, in
schnell genug in das Unterkunftsgebäude zurückgehen kann. - Vor
der Winterkälte vor der Baracke antreten, während in der Baracke
einer Vernehmung muß er vier Stunden auf Krücken stehen, bis er
ihre Sachen durchsucht werden. Am zweiten Weihnachtsfeiertag wie-  
endlich an die Reihe kommt. E. V. 17. Juni 1945, 1575.  
derholt sich der Vorgang. Nach 23 Uhr müssen die notdürftig beklei-
deten Männer mit im Nacken verschränkten Armen fast eine Stunde
an der Wand auf dem Flur stehen. Die Durchsuchung der Baracken-
stube erstreckt sich auf den Besitz von Löffeln und anderem. E. V.  
2373.  


In der Strafbaracke wird Anfang Juni auch der Prinz August Wilhelm
Neuankommende Gefangene müssen einen Kellergang durchlaufen
von Preußen eingesperrt, ohne daß ihm der Grund hierfür bekannt-
an einer Kette von zwölf mit Holzknüppeln und Keulen bewaffneten
gegeben wird. Nach wenigen Tagen wird er zusammen mit fünf Ka-
amerikanischen Soldaten entlang, die den Männern Schläge an Bei-  
meraden herausgeholt. Obwohl ihm vom Kommandanten kurz nach
nen und Rücken verabfolgen. Am Ende des Ganges muß Aufstellung
der Einlieferung in das Lager mitgeteilt worden war, daß die amerika-  
mit erhobenen Händen und Blick zur Wand erfolgen. Dort bekommt
nische Militärregierung verboten habe, ihn zur Arbeit einzusetzen,
ein Gefangener drei Faustschläge von hinten, die ihm für kurze Zeit
muß er mit seinen Kameraden in siebenstündiger Arbeit ohne Ver-
die Besinnung rauben. E. V. 17. Juni 1945, 1428.  
pflegung mit völlig unzureichendem Werkzeug (Schippen und Pi-
ckeln) sechs Gräber aus felsigem Gestein ausheben. E. V. 2217.  


Im Herbst 1945 wird ein 49-jähriger Gefangener mit drei Tagen Ar-
Mit Knüppelschlägen werden die Neuankömmlinge in das Auffang-  
rest bestraft. Während dieser Zeit werden ihm die gesamten Klei-
lager getrieben. Einer bricht blutend zusammen, ihm darf jedoch
dungsstücke abgenommen; völlig unbekleidet muß er, nur mit einer
nicht geholfen werden. E. V. 18. Juni 1945, 3378.  
Schlafdecke versehen, die drei Tage in einem ungeheizten Raum aus-  
halten, dessen Fenster zugenagelt sind. Der Raum ist ohne Bett und
ohne Sitzgelegenheit. Nach Verbüßung der Strafe stellt er bei Rück-
empfang seiner Kleider das Fehlen seiner Taschenuhr fest. E. V.  
2218.  


Ein 57-jähriger Gefangener (Oberstudiendirektor) muß sich zusam-
men mit den anderen Gefangenen seiner Wertsachen entledigen und
diese in einen Korb werfen. Amerikanische Soldaten reißen ihm dabei
mit Gewalt den Ehering vom Finger. Am anderen Morgen werden die
Gefangenen bei der Leibesvisitation mit Stöcken, Fußtritten und Box-
hieben bearbeitet und ihnen die Kleider vom Leib gerissen und z. T.
weggenommen. E. V. 26. Juni 1945, 2834.


Ein Gefangener wird bei der Einlieferung ohne Grund mit einem
Knüppel auf den entblößten Körper und die nackten Fußsohlen ge-
schlagen. E. V. 28. Juni 1945, 2339.


145
Einem Gefangenen werden durch Schlag mit einem Knüppel alle Vor-
derzähne ausgeschlagen. E. V. Juni 1945, 2229.


Ein Beinamputierter kann bei der Gepäckrevision nicht mehr auf ei-
nem Bein stehen. Er erhält darauf von amerikanischen Soldaten
einen Schlag auf den Beinstumpf. E. V. Juni 1945, 2230.




Am 21.6.1945 wird eine Kollektivstrafe in Gestalt eines eintägigen
Essenentzuges über das ganze Lager verhängt, weil einem amerika-
nischen Offizier ein Fotoapparat gestohlen worden sein soll. Auch die
Insassen der Strafbaracke werden in die Strafe einbezogen, obgleich
sie in ihrer Abgeschlossenheit unmöglich als Täter verdächtigt wer-
den können. Der Apparat findet sich später wieder an, das vorenthal-
tene Essen wird aber nicht nachgeliefert. E. V. 1611, 2373, 2377.


Im Oktober 1945 läuft ein Gefangener an den Stacheldrahtzaun, weil
153
er seine Frau vorbeigehen sieht. Obgleich er nicht mit ihr spricht,
 
wird er schwer bestraft: er muß einen Tag und zwei Nächte nackt in
einer Steinzelle ohne Glas in den Fenstern, ohne Bett und ohne
Stuhl, zubringen; zum zudecken bekommt er zwei dünne Decken.
E. V. 3193.




Mit Holzknüppeln werden neueingelieferte Gefangene vom Wagen ge-
trieben ohne Rücksicht auf Kranke und Amputierte. Im Laufschritt
müssen sie zu einer Stacheldraht-Umzäunung eilen, wo sie im strö-
menden Regen schutzlos unter freiem Himmel die Nacht verbringen.
E. V. Juni 1945, 2212.


LAGER FRANKENBERG
Nach Einlieferung müssen Gefangene in einem umzäunten Hof schla-
fen. In der Nacht werden sie mehrfach von amerikanischen Soldaten
geschlagen und getreten. Ein anscheinend betrunkener Soldat läuft
auf den Köpfen der schlafenden Männer entlang und besudelt sie mit
seinem Urin, während die Posten darüber lachen. E. V. 1.7.1945,
1500.


Im Lager Frankenberg werden die Gefangenen bei der Wegnahme ih-  
Nach Empfang im Lager mit Stockschlägen müssen die Neuankömm-  
rer Wertsachen geschlagen. Bei der Registrierung werden ihnen mit
linge alle Sachen auf den Boden legen. Zwei amerikanische Soldaten
Aluminiumfarbe Totenköpfe, Siegrunen und Hakenkreuze auf die Ja-
beschmutzen sie mit ihrem Urin. E. V. 1. Juli 1945, 2340.  
cken gemalt. Dabei gibt es wieder Schläge. Ein SS-Mann muß eine
Außentreppe sauber machen und dabei den Dreck fortblasen bzw.  
mit der Zunge auflecken. Wenn er die Hand nimmt, wird er jedesmal
verprügelt und die Treppe hinunter gestürzt. In schnellstem Tempo
müssen die politischen Gefangenen ohne Altersunterschied beim
Straßenbau arbeiten. Wenn einer sich gerade macht, wird er über
Kopf und Rücken geschlagen. Auch wer im Lager arbeitet, erhält
hierbei Schläge. Ein Forstmeister wird schwer geschlagen und im Ge-
sicht und am Oberkörper mit Karbolineum eingeschmiert. Nur da-
durch, daß er auf Veranlassung eines „Kapo" sofort mit Terpentin ab-
gewaschen wird, kommt er mit allerdings erheblichen Verbrennungen
davon.  


Eine sogenannte SS-Kompanie muß zeitweise in einer Wellblechbara-  
Die offenen Wunden eines Kriegsverletzten werden von einem Laza-  
cke ohne Unterlage auf Basaltschottersteinen liegen. Mäntel, Decken
rettarzt untersucht. Dabei wird er von einem amerikanischen Solda-  
und sogar die Unterhosen werden ihnen abgenommen. Auch hier
ten derart in das Gesicht geschlagen, daß die Spuren noch mehrere
kommt es zu Mißhandlungen. E. V. 2326 (25.5. bis 19.6.45).  
Tage zu sehen sind. E. V. 1. Juli 1945, 1541, s. auch 2348.  


Gefangene werden von dem amerikanischen Lagerkommandanten in  
Ein betrunkener amerikanischer Sergeant kommt in das Aufnahme-
mehreren Fällen ohne Veranlassung mit der Reitpeitsche und der
Camp, beschimpft die Gefangenen, schlägt und tritt sie und spuckt
Hand in das Gesicht geschlagen und gewürgt. E. V. 181 (Oktober
einigen ins Gesicht. E. V. 2. Juli 1945, 2330.  
1945).  


Im Keller des Administrations-Gebäudes (von den Gefangenen GPU-
Keller genannt) werden die Gefangenen mit Holzknüppeln empfan-
gen. Schläge werden u. a. auf Kopf und Fingerspitzen gegeben. E. V.
2. Juli 1945, 2342.


Im Camp 75 wird ein Kriegsgefangener innerhalb der Stacheldraht-
Umzäunung von einem Außenposten erschossen. E. V. 8. Juli 1945,
1677. Neueingelieferte Gefangene müssen zwei Tage lang auf einem
Kartoffelacker bei „großer Nachmittags-Hitze liegen. Am Abend des
9.7. bitten sie den Posten um Wasser. Er verspricht das Gewünschte,
wenn ihm 500 Reichsmark dafür gezahlt werden. Das Geld wird ge-
sammelt und dem Soldaten ausgehändigt, worauf einer nach dem
anderen sich einen Schluck Wasser holen darf. E. V. 9.10. Juli 1945,
2269.


146
Beim Empfang im Lager ohrfeigen junge Soldaten Männer im Grei-
senalter. E. V. 12. Juli 1945, 2245.


Ein 55jähriger Gefangener weigert sich, seinen Ehering, der sehr fest
am Finger sitzt, abzuziehen. Man droht ihm an, ihn „abzuschießen"
und kneift den Ring dann mit der Zange ab. E. V. 12. Juli 1945.
3225.




Ein Stadtinspektor wird von einem CI-Beamten zur Erzwingung ei-
nes. Geständnisses wiederholt in das Gesicht geschlagen und ge-
würgt. E. V. 2329 (15.-20.12.1945).


Politische Leiter und SS-Männer werden in Gegenwart von amerikani-
154
schen Soldaten von ehemaligen KZ-Insassen mißhandelt. Bei größter
Hitze werden sie dauernd zu schwerer Arbeit angetrieben und mit di-
cken Gummischläuchen geschlagen, so daß sie dicke blutunterlaufe-
ne Streifen haben. E. V. 2335, 3356 (Schreufa bei Frankenberg,
Mai /Juni. 1945) .


Ein amerikanischer Offizier schlägt fortgesetzt bei Tag und Nacht
ohne Grund mit einer schweren Ochsenpeitsche auf die Gefangenen
ein und teilt Faustschläge in das Gesicht und in die Magengegend
und Fußtritte aus. E. V. 2336, 2337 (September 1945).




Nachdem man einen 85% erwerbsunfähigen Beinbeschädigten Uhr,
Geld und Bandagen seines lahmen Beines abgenommen hat, fordert
man ihn auf, im Laufschritt zum Unterkunftsgebäude 300 bis 400 m
weit zu eilen. Da er dazu nicht fähig ist, wird er von der amerikani-
schen Wachmannschaft mit dicken Stöcken auf Kopf, Schultern und
Rücken solange geschlagen, bis ein Vorgesetzter einschreitet. E. V.
Mitte Juli 1945, 2231.


LAGER 5 NATTERNBERG
Ein Gehbehinderter wird beim Stillstehen an der Wand von einem
amerikanischen Soldaten in die Kniekehlen getreten. E. V. Juli 1945,
2211.


Ab Mai 1945 werden politische Gefangene in das Internierungs-  
Von über 1000 Männern im Auffanglager darf nur einer z. Z. die Ab-  
lager 5 in Natternberg eingeliefert. Fünfzig Gefangene, die am 22.  
ortgrube benutzen. Da viele an Durchfall leiden, ist dieser Zustand
Mai ankommen, werden von amerikanischen Soldaten vom Wagen
unhaltbar. Als durch dringende Notwendigkeit zwei Gefangene zu
heruntergerissen und ins Gesäß getreten. E. V. 2360.  
gleicher Zeit ihre Notdurft verrichten wollen, schießt der Posten und
verletzt beide am Fuß. E. V. Juli 1945, 1458 s. auch 2263.  


Es folgt dann die Gepäck- und Leibesvisitation. Die Kleider werden
Infolge Entkräftung im Lager Ulm kann ein Gefangener bei der Ge-  
den Männern vom Leibe gerissen. Wäsche, Toilettengegenstände, Le-
päckrevision die Arme nicht mehr hochhalten. Darauf erhält er beim
bensmittel, Wertsachen, Geld usw. werden abgenommen, zum größ-
Herunterlassen der Arme von amerikanischen Soldaten jedesmal
ten Teil auf Nimmerwiedersehen. Dabei erfolgen Mißhandlungen
empfindliche Rippenstöße. E. V. Juli 1945, 2323.  
durch Püffe und Schläge. Zum Schluß werden die Männer durch Fuß-
tritt aus dem Zimmer geworfen. E. V. 2216, 2241, 2349, 2351, 2354,
2360, 2361, 2362, 2363, 3067, 3131, 3143, 3172, 3299, 3300,
3304.  


Ein Mann wird dabei derartig geschlagen, daß er bewußtlos am Bo-
Ein Gefangener, der sich weigert, seinen Ehering herzugeben, wird  
den liegen bleibt. E. V. 2240.  
von amerikanischen Soldaten mit einem Holzprügel geschlagen. Die
gleiche Mißhandlung wiederholt sich nach der Registrierung. E. V. Juli
1945, 2320.  


Amputierte werden in gleicher Weise behandelt. E. V. 3299.  
Wegen Platzmangels haben einige Gefangene die Beine über die
rückwärtige Wand des Transportautos gehängt. Ein amerikanischer
Soldat schlägt mit voller Wucht den Gewehrkolben gegen die Schien-
beine eines Gefangenen. Ein anderer muß absteigen und erhält Box-
hiebe in den Unterleib. Beim Abtreten bekommt er einen Kolbenhieb
in den Rücken, der so wuchtig ist, daß der Mann auf Hände und Knie
fällt. E. V. Juli 1945, 2324.  


Ein Mann muß bei der Einlieferung eine Stunde stillstehen. Ihm wer-  
Bei der Vernehmung wird ein Gefangener mehrfach gefragt, was er in
den dabei Barthaare ausgerissen. E. V. 2354.  
der Abwehr getan habe. Er antwortet wahrheitsgemäß, daß er mit
der Abwehr nichts zu tun gehabt habe. Nach jeder Antwort wird er
geohrfeigt und gegen die Wand geboxt. Nach Androhung, er solle er-
schossen werden, wird er in Handschellen in eine winzige Dunkelzelle
gesperrt und dort erneut mißhandelt, bis er bewußtlos wird. Am drit-
ten Tage holt man ihn heraus und befragt ihn erneut. Als er in der
gleichen Weise wie bisher antwortet, wird die Vernehmung über die-  
sen Punkt endgültig abgebrochen. E. V. Juli/August 1945, 3118.  






147
155






Im Juni 1945 werden auch Frauen eingeliefert. Die jüngeren unter ih-
Ein 47jähriger Gefangener wird zur Prüfung seiner Papiere herausge-
nen erzählen den Männern hinterher weinend, daß man ihnen wie-
rufen. Da springt der bei ihm sitzende Wachposten auf und schlägt
derholt in die Schamteile gegriffen habe. E. V. 3304.  
mit dem Gewehrkolben auf ihn ein mit den Worten: „Schwarzes
Schwein, mach schnell!" E. V. 27. August 1945, 2332.  


Ein neu Eingelieferter, der in ein Zimmer gestoßen wird, sieht dort
Ein Gefangener bewegt beim Achtungrufen den Kopf, worauf ihm ein  
ein nacktes Mädchen weinend und Hilfe rufend in Kniebeuge sitzen.
amerikanischer Sergeant ins Gesicht schlägt. E. V. August 1945,
Die Soldaten, die es umgeben, stürzen sich auf ihn und werfen ihn
1538.  
zur Tür hinaus. E. V. 3172.  


Schwere Mißhandlungen erfolgen auch bei der Vernehmung der Ge-
Beim Essenfassen fällt einem Gefangenen das Kochgeschirr in den
fangenen durch Beamte des CIC. Nach Heraustreten aus den Verneh-  
Kessel. Der Haus-Sergeant gibt ihm dafür zwei starke Hiebe mit ei-
mungszimmern zeigen die Männer blutige Spuren an Kopf, Rücken,  
nem Holzknüppel über den Rücken und 2 1/2 Tage Einzelhaft bei  
Armen und Kleidern. E. V. 2242, 2352, 2353, 3131, 3171.  
Wasser und Brot. Als er einmal beim Achtungstehen wegen Unterer-  
nährung und Kreislaufstörung umfällt und ohnmächtig wird, muß er
1 1/2 Stunde bei starker Hitze mit dem Gesicht zur Wand stehen.  
E. V. August 1945, 2338.  


Ein Mann wird auf einer Tragbahre herausgetragen und kommt ins
Einem Kriegsverletzten wird die elastische Binde, die er für seine im
Krankenhaus. E. V. 2242.  
März erlittene Wunde benötigt, abgenommen. Auch Geld und Toilet-
tengegenstände werden ihm (wie den übrigen Gefangenen) abge-
nommen. Er bekommt dann eine Bescheinigung dahin lautend, daß
er nichts hinterlegt habe. E. V. August 1945, 2019.  


Von Juni bis September befinden sich Männer in der Krankenstube,  
Gefangene, die von 75 nach 73 verlegt werden, müssen eine Nacht
die bei Vernehmungen blutig geschlagen worden sind. E. V. 2352,  
auf einer Wiese liegen. Amerikanische Soldaten werfen Bierflaschen
2353, 3131.  
unter die Männer und verletzen einige; einer trägt einen Schädel-
bruch davon. Erst nach langem Bitten gestattet der Torposten, den
Schwerverletzten zur Krankenrevierstube zu bringen. - Einem Bein-
amputierten nehmen amerikanische Soldaten die braunen Halbschu-
he ab und ziehen den einen Schuh von der Prothese herunter. E. V.  
August 1945, 2291, s. auch 1550, 2257.  


Man hört die Schmerzensschreie der Gepeinigten bis weit in das
Zur Ausfüllung des großen Fragebogens werden vierzehn Gefangene
Lager hinein. E. V. 2352.  
zum Stabsgebäude geführt. Dort müssen alle mit dem Gesicht zur
Wand und erhobenen Armen stillstehen und warten, bis sie an die
Reihe kommen. Ein Gefangener steht so von 9 bis 12 und 13 bis 16
Uhr. Als er völlig erschöpft die Arme sinken läßt, wird er vom Posten
so lange geschlagen, bis er sie wieder hoch nimmt. - Ein Schwerver-
wundeter (Versehrtenstufe III), der seine steife Hand beim Stillste-
hen nicht anlegen kann, erhält von einem Sergeanten einen Schlag
mit der Holzkeule auf den Unterarm, daß er vor Schmerz aufschreit.  
E. V. August 1945, 2300, s. auch 1717.  


Zwei Männer werden blutig geschlagen, um über einen entflohenen
Zur Ausfüllung des großen Fragebogens bestellt, müssen die Gefan-
Kameraden auszusagen. Ihre Gesichter sind aufgedunsen, die Zähne
genen mit dem Gesicht zur Flurwand und erhobenen Händen, Hand-
zum Teil ausgeschlagen. E. V. 2215.
fläche gegen die Wand gelegt, stehen. Ein rheumatischer Gefangener
hält diese Stellung nicht mehr aus und wird darauf mit einem Holz-
knüppel auf


Die Unterbringung der Gefangenen ist zunächst sehr primitiv. Ohne
Decken müssen sie anfänglich in den kalten Nächten auf dem Boden
schlafen. E. V. 2216


Bis Anfang September ist die Verpflegung bei den über 2000 Insas-
sen des Lagers ganz unzureichend, so daß von einer Hungerkur ge-
sprochen wird. Die Männer versuchen, die Wassersuppen durch An-
reicherung mit Gras, Löwenzahn und Spitzwegerich zu verbessern.
Sie verlieren erheblich an Gewicht (19, 23, 24, 28 kg), die Füße
schwellen an. Die Männer können beim Appell kaum noch stehen,
täglich brechen einige (bis zu 25 Mann) dabei zusammen. Ein 172 cm
großer Mann wiegt keinen Zentner mehr. Erst auf Eingreifen eines
höheren Offiziers wird die Ernährungslage besser. E. V. 2216, 2240,
2241, 2353, 2354, 2360, 2371, 3131, 3171, 3172, 3299.


Ein früherer KZ-Häftling stellt fest, daß die Verpflegung in dem deut-
156
schen Konzentrationslager, in dem er gewesen ist, bei weitem besser






148
Finger, Kopf und Rücken geschlagen. Durch Gegendrücken der Kame-
raden wird sein Umfallen verhindert. Bei dieser Gelegenheit sieht der
amerikanische Soldat, daß der Mann einen Ehering trägt. Der Auffor-
derung, ihn abzuziehen, entgeht dieser dadurch, daß er den Ring von
dem angeschwollenen Finger nicht herunter bekommt. E. V. August
1945, 1886.


Ein amerikanischer Soldat nimmt einer Gruppe von 150 Neuange-
kommenen sämtliche Eheringe ab, während die Männer mit erhobe-
nen Armen dastehen müssen. E. V. Sommer (?) 1945, 1154.


Ein Gefangener will seine Uhr, von der er weiß, daß sie ihm doch ab-
genommen wird, am Stacheldrahtzaun gegen Zigaretten, die ein
Amerikaner ihm anbietet, eintauschen. Bei Annäherung an den Draht
wird er vom Posten erschossen. E. V. 2343.


war. Dort habe es sogar eine Kantine mit Tabakwaren und sonstigem
Ein Chirurg bekommt bei der Aufnahme Stockhiebe trotz der Roten-
gegeben. E. V. 2352.  
Kreuz-Armbinde. E. V. Sommer 1945, 2255.  


Ein Gefangener verschafft sich zur Stillung seines Hungers einige
Ein amerikanischer Posten schießt in eine Menge von 500 Gefange-
Kartoffeln. Er wird mit drei Tagen Arrest bei Wasser und Brot be-
nen hinein, tötet dabei zwei und verwundet einen Mann schwer. E. V.  
straft. Er wird an diesen Tagen schwer geschlagen und in die Hoden
Sommer 1945, 1548.  
getreten. Bei Entlassung aus der Arrestzelle wird er gleich in die Re-
vierstube überführt. E. V. 2215.  


Am 6. März wird auf einen Gefangenen, der am verschlossenen Fens-
Als bei der Durchsuchung die Neueingelieferten reihenweise antreten
ter steht, geschossen. E. V. 2354.  
müssen, tritt ein Gefangener einen Schritt aus der Reihe. Er wird  
darauf ohne Anruf niedergeschossen. Nach fünf Minuten erliegt er
seiner Verletzung. Ein neben ihm stehender Gefangener wird durch
dasselbe Geschoß am Arm schwer verletzt. E. V. Sommer 1945, 389.  


Polnischer Posten schießt auf Gefangene, die in der Sonne außerhalb
der Feuerzone liegen. E. V. März-April 1946, 2290.




LAGER 73 UND 75 K 0 R N W E ST H E I M .


INTERNIERUNGSLAGER LUDWIGSBURG (71)


Bei der Aufnahme müssen die Gefangenen, darunter Schwerversehr-
te und alte Männer weit über 60 Jahre, stundenlange mit dem Ge-
sicht in die Sonne gerichtet, stillstehen. Verpflegung gibt es nicht, ei-
gene Lebensmittel nimmt man den Gefangenen ab und wirft sie fort.


I. Allgemeine Zustände.  
Die Registrierung erfolgt unter fortgesetzten Schlägen und totaler
Wegnahme aller Wertsachen. E. V. 1709 (13.5.1945), 1401
(23.5.1945).  


Die Lager 73 und 75 in Kornwestheim bei Stuttgart bestehen aus
ehemaligen Kasernengebäuden. Als Auffanglager für Neuankömmlin-
ge dienen freie, mit Stacheldraht umzäunte Flächen (Wiese, Kartof-
felacker, im September 1945 eine nur 30 mal 30 m große Fläche, von
den Gefangenen „Zwinger" genannt), die nach Regengüssen völlig
verdreckt und verschlammt sind.


Die ersten größeren Gefangenentransporte (größtenteils Männer der
Waffen-SS) zu den Lagern beginnen im Juni 1945, weitere folgen im
Laufe des Sommers und Herbstes. Die Männer werden von amerika-
nischen Soldaten empfangen, die sie mit Knüppelschlägen von den
Transportautos herunterjagen, wobei auf Verwundete und Amputierte
keine Rücksicht genommen wird. E. V. 2212, 2213, 2229, 2244,
2245, 3378, 2340.


Die Männer müssen im Laufschritt ins Auffanglager eilen, wo sie zwei
157
bis drei Tage lang eng aneinandergedrängt bei Tageshitze, Nachtkälte
und Regengüssen schutzlos in liegender oder sitzender Stellung aus-
halten müssen. Auch wenn sich Hunderte von Männern im Auffang-
lager befinden, darf - ohne Rücksicht auf Durchfall kranke - immer
nur ein einziger Mann zur Zeit die Abortgrube (ein bald überfülltes
Erdloch unmittelbar neben den lagernden Männern) aufsuchen; an-
derenfalls wird vom Wachtposten geschossen. Die Benutzung dieses
primitiven Abortes ist für Beinamputierte mit den größten Schwierig-
keiten verknüpft. Amerikanische Soldaten bewegen sich zwischen
den Reihen






149
In einem Raum der Verwaltungsbaracke müssen sich die Gefangenen
 
nach vorn gebeugt, mit erhobenen Armen an die Wand stellen und
 
erhalten Magen-, Kinn- und Nierenschläge, Fußtritte und Schläge mit
 
einem Holzknüppel. Dann reißt oder schlägt man ihnen die Beine un-  
der Liegenden und nehmen diesen unter Drohungen oder gar mit Ge-  
ter dem Körper weg, daß sie mit dem Kopf auf den bald mit Blut und
waltanwendung einen Teil ihrer Wertsachen (Uhren, Ringe, auch
ausgeschlagenen Zähnen besudelten Boden aufschlagen und prügelt
Trauringe, Geld) und andere Gegenstände, z. B. braune Halbschuhe
sie weiter, bis sie wieder hoch sind. E. V. 1709 (13.5.1945), 1648,  
ab. E.V. 1033, 1157, 1351, 1438, 1458, 1500, 1558, 2211, 2212,  
1746, 2191, 2397 (21.5.1945), 1678, 2262, 3855 (23.5.1945),  
2213, 2229, 2252, 2258, 2263, 2283, 2285, 2287, 2300, 2904,
1719, 3859 (26.5.1945), 3881 (28.5.1945).  
3378.  


Die Gefangenen werden sodann im Keller des Administrationsgebäu-  
Rippen-, Schlüsselbein-, Nasenbein- und Schulterbrüche sind als Fol-  
des registriert und dabei einer Gepäck- und Leibesvisitation unterzo-  
gen solcher Mißhandlungen nicht selten. E. V. 2393, 2397, 2398.  
gen. Hier werden sie weiteren schweren Leiden und Demütigungen
ausgesetzt. Mit Knüppeln und Holzkeulen bewaffnete Soldaten
schlagen auf die Wehrlosen in rohester Weise ein, beschimpfen sie,
nehmen ihnen weitere Wertsachen (insbesondere Uhren und Ringe)
ab und führen sie sodann der amtlichen Untersuchung zu. Während
die Männer (auch die Amputierten) entkleidet mit erhobenen Armen,
das Gesicht der Wand zugekehrt, dastehen müssen, werden ihnen
fast alle Sachen aus dem Gepäck entnommen. Dabei erfolgen weite-
re Mißhandlungen. Wertsachen, Geld, Orden und Ordensurkunden,
Kleidungsstücke, ja sogar Wäschestücke und Toilettenartikel werden
aus den Koffern und Taschen herausgeholt. Nur ein Teil der Sachen
wird als amtlich entgegengenommen registriert. Bei der Rückgabe
der Sachen im Lager 91 Darmstadt stellt sich heraus, wie wenig noch
von dem Hab und Gut der Männer vorhanden ist. Jeder Gefangene
bekommt zum Schluß ein Stück Seife und das Bruchstück eines alten
Hemdes oder einer alten Unterhose als Handtuch und kann nunmehr
seine neue Unterkunft beziehen. Es wird aus der großen Zahl der „Ei-
desstattlichen Versicherungen" auf folgende Bezug genommen: E. V.  
90, 1033, 1066, 1114, 1154, 1157, 1161, 1199, 1235, 1268, 1291,
1310, 1321, 1351, 1388, 1428, 1438, 1441, 1458, 1486, 1498,
1499, 1500, 1501, 1529, 1540, 1543, 1548, 1550, 1553, 1558,
1575, 1644, 1645, 1652, 1671, 1677, 1701, 1703, 1716, 1717,
1724, 1805, 1812, 1836, 1837, 1838, 1860, 1866, 2019, 2036,
2211, 2212, 2229, 2230, 2231, 2234, 2247, 2252, 2258, 2263,
2226, 2267, 2269, 2278, 2283, 2285, 2287, 2290, 2291, 2292,
2292, 2294, 2295, 2300, 2305, 2317, 2318, 2323, 2325, 2327,
2328, 2330, 2331, 2334, 2339, 2340, 2341, 2342, 2904, 2905,
2914, 2915, 3002, 3074, 3080, 3216, 3774.  


Besonders eindrucksvoll in Bezug auf die Mißhandlungen: E. V. 1724
Die meisten der neuangekommenen Gefangenen werden von den
(der Geschlagene krümmt sich auf dem Boden liegend vor Schmer-
Amerikanern geschlagen und mißhandelt. Auch Amputierte und alte
zen), E. V. 2305 (Mißhandlung eines Schwerkriegsbeschädigten).  
Männer werden zu Boden gerissen, an den Bärten hochgezogen, wie-  
Einem gefangenen Arzt werden am 7.7.1945 sämtliche ärztlichen In-  
der hingeworfen, geschlagen, geohrfeigt und geboxt.  
strumente und Bücher abgenommen. Er hat sie später nicht zurück-
bekommen. E. V. 2234.  


Von einem anderen Gefangenen werden Fotos und Briefe seiner
Die Schmerzensschreie der Gefangenen sind oft bis zwei und drei Uhr
durch Fliegerangriff getöteten Frau und Kinder auf einen Haufen ge-
früh in der Baracke zu hören. E. V. 2393 (15.5.45), 2916, 2931,
worfen. E. V. 2323.  
2951, 2955, 2956, 2964, 2981 (16./17.5.45).  


Am 18.5.1945 wird ein Kriminalbeamter von amerikanischen Solda-
ten mit einem Holzknüppel geschlagen und in den Bauch und die Ge-
schlechtsteile getreten. E. V. 1381.


Ebenso werden viele andere Gefangene am gleichen Tage und nach
späteren Einlieferungen z. T. die ganze Nacht hindurch geschlagen,
so daß man wegen des Schreiens und des Klatschens der Schläge in
den näher liegenden Baracken nicht schlafen kann. E. V. 2394, 2939,
2963.


150
Die Gefangenen werden von einem Amerikaner mit den Worten emp-
fangen: „Bis jetzt wart ihr Menschen, ab jetzt seid ihr nur noch
Schweine und werdet als solche behandelt."


Sie müssen sich lang hinlegen und den Steinfußboden küssen, wobei
ihnen die Amerikaner mit dem Fuß auf den Hinterkopf treten, daß die
Zähne auf den Boden aufschlagen, oder ihnen in den Rücken bezw.
in das Genick springen. Andere werden wieder gezwungen, sich ge-
genseitig in das Gesicht zu spucken, sich abzuküssen, sich zu umar-
men, zu ohrfeigen und sich mit den Füßen zu treten. Unter ständi-
gem Schlagen mit der Faust, der Peitsche und mit Holzstücken geht
die Angabe der Personalien vor sich, dann werden die Gefangenen an
die Wand gestellt, unter Tritten und Schlägen durchsucht man sie
und nimmt ihnen Uhren, Geld und Wertsachen ab. Zum Schluß müs-
sen sie durch einen langen Gang laufen, in dem von beiden Seiten
amerikanische Soldaten mit Peitschen und Holzstücken auf sie ein-
schlagen.




Im August und September 1945 werden die Zustände allmählich er-
träglicher, E. V. 1716, 2229, doch kommt es auch dann und in der
Folgezeit noch zu Eigentumsverletzungen. September: E. V. 1717,
1498, Oktober: 1136.
Nach Durchschleusung durch den Keller (von den Gefangenen GPU-
Keller genannt) E. V. 2342, werden die Männer in den Stuben der Ka-
sernenbauten untergebracht. Die Räume werden erheblich überbe-
legt. Eine Stube, die früher mit sechs bis acht Soldaten belegt wurde,
muß jetzt vierzig, ja sogar 48 Mann aufnehmen. E. V. 2258, 1724.
Es wird verlangt, daß die Gefangenen stets gut rasiert sind. Dabei
stehen ihnen aber nur wenige Apparate und Klingen zur Verfügung.
E. V. 2258: (Zwei Apparate und zwei alte Klingen für vierzig Mann)
2904.


Es ist den Gefangenen verboten, sich in der Nähe des Fensters zu
158
zeigen. Die Posten pflegen im Übertretungsfalle sofort in die Stube zu
schießen. Vier Männer werden dabei getroffen, zwei tödlich. E. V.
1033, 1154, 1677, 2214, 2229, 2318, 2334.


Die Verpflegung ist anfangs äußerst schmal. Im Auffanglager gibt es
nur einen halben Liter dünne Suppe pro Tag. E. V. 1438.


Im Juni 1945 wird als Normalkost pro Tag zweimal 1/2 Liter dünne
Suppe, 1/4 Liter Kaffee und 200 g Brot gereicht. Infolgedessen tre-
ten erhebliche Gewichtsabnahmen ein. E. V. 2211: (von 90 auf 55
kg), 2212: (Verlust von 15 kg), 1501: (25 kg), 1321: (20 kg), 1235:
(16 kg). Die Kalorienzahl wird auf 600 bis 800 pro Tag geschätzt, ein
anderer spricht von 750 bis 900. E. V. 2267, 3378.


Weitere Folgen der Unterernährung Kräfteverfall, Kreislaufstörungen,
Ein Gefangener erhält etwa zwanzig Schläge mit dem Knüppel auf
Schwächezustände und Ohnmächten. Beim Stillstehen und Antreten
den Magen, die Nieren und den Kopf. Er wird zu Boden gerissen und  
zum Zählappell fallen die Männer „reihenweise" um. E. V. 2318,
mit den Füßen getreten. Ein anderer bekommt 25 bis 30 Hiebe und
1033, 1157, 2287, 2334.  
Keulenschläge.  


Im Herbst 1945 sind nach Aussage eines Arztes zwei Drittel der Ge-
So geht es den meisten an diesen Tagen. Selbst bei einem beidersei-
fangenen der Baracke A-Camp 73 stark unterernährt. Täglich gibt es
tig Amputierten wird keine Ausnahme gemacht. 18.5.1945: 2937,
eine große Zahl von Collapsen, alte Tuberkulosen werden aktiviert.  
2938, 2940, 2941, 19.5.1945: 2179, 2187, 2395, 2396, 2399, 2400,
E. V. 2915.  
3033, 3034, 3036, 3037, 3833, 21.5.1945: 1648, 1746, 2191, 2398,
2976, 3385, 3853, 23.5.1945: 1678, 2262, 2988, 3778, 3855,
26.5.1945: 1719, 2265, 2972, 3006, 3010, 3014, 3041, 3042, 3859.  


Mitte Juli ist eine leichte Besserung des Essens zu verzeichnen. E. V.  
Die Neuankömmlinge, darunter Amputierte, die nicht so schnell mit-
2229, 2318, doch wird die Verpflegung noch bis Mitte August als
kommen können, werden spät nachts mit Stockschlägen von den
„sehr schlecht" bezeichnet. E. V. 2334.  
Lastkraftwagen heruntergeholt. Im Laufschritt geht es in das Aufnah-
mecamp und von dort in kleinen Trupps in die Verwaltungsbaracke,
aus der man bald die Schmerzensschreie und das Stöhnen der Ge-
schlagenen hört. 21.5.1945: 2191, 3853, 3854; 23.5.1945: 1678,  
2262; 26.5.1945: 1719.  


Im Oktober und um Weihnachten herum tritt eine weitere Besserung
Ein Gefangener wird von einem amerikanischen Soldaten durch
ein. E. V. 2317, 2318.  
Schläge mit einem festen Gegenstand über den Kopf und durch einen
Magenhieb bewußtlos geschlagen und trägt eine schwere Gehirner-
schütterung davon. E. V. 3852.  


Am 23.5.1945 wird ein kriegsversehrter Bankangestellter, der sich
weigert, ein Plakat über die angebliche Schuld Deutschlands an KZ-
Verbrechen in der Ichform vorzulesen, mit vierzehn Stockhieben über
Knie und Oberschenkel zu Boden geschlagen. Mit der Bemerkung:
„Das Schwein schreit noch gar nicht", schlägt man ihm mehrmals auf
Kopf und ins Gesicht. Nach mehrmaligen Faustschlägen in die Magen-
gegend und in den Geschlechtsteil wird er auf den Flur geworfen und
kommt von dort später in die völlig verschmutzte und verwanzte Ba-
racke. E. V. 1401.


Ein Arm- und Augenamputierter erhält von einem amerikanischen
Unteroffizier einen Boxhieb in die linke Gesichtshälfte.
Auch zahlreiche andere Gefangene werden an dem gleichen Tage
durch Schläge und Fausthiebe in das Gesicht und in die Magenge-
gend und durch Fußtritte mißhandelt und zwar ohne Rücksicht auf Al-
ter und Gebrechen. E. V. 25.5.1945: 2346, 2372, 3856, 3857, 3864,
2930, 2932, 2936, 2947, 2953, 2954, 2961, 2973, 2989, 2990,
3018, 3020, 3022, 3024, 3025, 3044, 3046, 3050, 3307.


151
Einem 49jährigen wird von einem amerikanischen Soldaten der Voll-
 
bart viermal mit einem Feuerzeug in Brand gesteckt und wieder aus-
 
gelöscht. Ein anderer Soldat schneidet Figuren in den Bart. E. V.
2986.


Die geringfügigsten Verstöße gegen die Lagerordnungen werden
durch die Haus-Sergeanten schwer bestraft. Strafen: Frühstücksent-
zug bis zu vierzehn oder dreißig Tagen, Arrest für mehrere Tage oder
stundenlanges Stehen in der heißen Sonne. E. V. 1154, 1716, 2287,
2290, 2325, 2334.


Wer bei einer an ihn gerichteten Frage statt mit: „Yes Sir" oder „No
Sir" mit Ja, Jawohl oder Nein antwortet, bekommt drei bis sieben
Tage völligen Kostentzug oder vier Stunden Stehen in der Sonne.
E. V. 1550, 1575, 1805, 2258, 2292, 2317.


Ein Soldat schlägt einen Gefangenen dreimal mit der Faust in den
159
Bauch, weil ihm der Achtungruf nicht laut genug erschienen ist, ob-
gleich der Mann so laut gerufen hat, wie er konnte. E. V. 2318.


Wer beim Achtungrufen die Augen bewegt, bekommt eine Ohrfeige
E. V. 1114, oder eine der oben angeführten Strafen. E. V. 2211.


Auch unterlassenes Rasieren zieht Bestrafung nach sich. (Arrest oder
Essenentzug: E. V. 2258.) (Fünf Stunden Stehen in der Sonne: E. V.
2904). Ein Gefangener, der beim Antreten mit den Fußspitzen 1,5 cm
hinter dem Strich der Fliesen zurücksteht, wird mit einmaligem Früh-
stücksentzug bestraft (E. V. 1157). Ein anderer bekommt Schläge mit
einem Knüppel. E. V. 2287.


Drei hohe SS-Führer werden (anscheinend ohne besonderen Grund)
Ein Soldat muß nach schweren Schlägen 6 bis 8 Briefmarken mit
für längere Zeit in einem nassen Keller in Dunkelhaft gehalten. E. V.  
dem Führerbild zerkauen und schlucken und mit dem Gesicht zur
2211.  
Wand die Beine breit machen, worauf ihm ein amerikanischer Soldat
mit dem Stock gegen die Hoden schlägt. Er fällt zu Boden, wird auf
gehoben und mit einem Tritt in das Gesäß aus dem Zimmer gewor-
fen. E. V. 3861.  


Gelegentlich werden beim Appell von den Haus-Sergeanten Reden
Ein Eisenbahner wird von amerikanischen Soldaten in ein Zimmer ge-  
etwa folgenden Inhalts gehalten: „Sie sind hier in einem amerikani-
sperrt, mit den Füßen bearbeitet und in das Gesicht geschlagen. Er
schen Konzentrationslager. Wenn Ihre Ärzte erklären, daß die Ernäh-
muß durch eine Reihe Soldaten laufen, die mit mehrschwänzigen
rung nicht ausreichend sei und man mit ernsten Krankheiten zu rech-  
Peitschen und Stöcken auf ihn einschlagen. Dann muß er sich voll-  
nen habe, so erkläre ich „mir persönlich und der 7. amerikanischen
ständig ausziehen. Mit erhobenen Armen, auf den Zehen stehend,  
Armee ist es nur recht, wenn innerhalb kurzer Zeit der größte Teil der
wird er von zwei Soldaten hauptsächlich in der Bauch- und Magenge-
Insassen (oder: von Euch Schweinen), verreckt." Oder: „Es würde
gend bearbeitet, bis ihm zum Schluß noch mit einem Schlagring ein
mir nichts ausmachen, Sie mit dem Knüppel so lange zu schlagen,
Zahn ausgeschlagen wird. E. V. 1514.  
bis ich nicht mehr kann. Dann werden viele meiner Kameraden mit  
Freuden weiterschlagen. E. V. 1114, 1529, 1550, 1575, 1645, 2019,
2211, 2212, 2213, 2256, 2267, 2292, 2305, 2317, 2910.  


Zur Demonstrierung seiner Rede holt ein Sergeant einen 55 bis 60
Gleichzeitig eingelieferte Gefangene werden durch Faustschläge in
jährigen Gefangenen aus den Reihen der angetretenen Männer, zieht
das Gesicht und in den Leib, durch Knüppelhiebe auf Kopf und Ma-
seine Handschuhe an, „um sich nicht zu beschmutzen" und schlägt
gen, durch Stöße in den Bauch und durch Fußtritte mißhandelt und
den alten Mann zehn- bis zwölfmal ins Gesicht. E. V. 2292.  
niedergeschlagen. Weder auf Alter und Kriegsversehrtheit noch auf
eine deutlich sichtbare Operationswunde wird Rücksicht genommen.
Ein Gefangener wird solange geschlagen, bis er eine 10 cm lange
Rolle Kautabak gegessen hat. E. V. 1557, 2177, 2289, 2926, 2929,
2935, 2952, 2958, 2971, 2977, 2993, 2994, 2995, 3003, 3004,
3008, 3009, 3011, 3012, 3047, 3048, 3049, 3052, 3173, 3005,
3512, 3776, 3860.  


Die Gefangenen müssen bei glühendem Sonnenschein stillstehen,
wer sich rührt, wird mit dem Knüppel geschlagen. Ein miteingeliefer-
ter deutscher Offizier wird ebenfalls geschlagen. Als er den amerika-
nischen Soldaten darauf hinweist, daß er aus denn Lazarett gekom-
men sei und noch eine Bauchschußnarbe habe, boxt ihn der Soldat
mehrmals hart auf den Bauch, daß die Narbe wieder aufspringt.
In einem Raum der Verwaltungsbaracke, aus der Stöhnen und Lärm
den Ankommenden empfängt, liegt ein vor Schmerzen laut schreien-
der Mann. Amerikanische Soldaten springen mit den Füßen auf ihm
herum und würgen ihn mit dem Schlips am Halse, bis er nur noch rö-
cheln und nicht mehr schreien kann. Ein Gefangener, der unter Fuß-
tritten und Faustschlägen in das Zimmer gestoßen wird, muß nur mit
einem Hemd bekleidet stillstehen und erhält etwa dreißig starke
Fausthiebe in das Gesicht und in den Magen, später auf dem Gang
der Baracke nochmals derbe Schläge in das Gesicht, in den Bauch, in
die Rippen und zwei Kniestöße in die Hoden. Einige bekommen
Schläge mit dem amerikanischen „Erziehungsschläger" vor das Kinn
und den Kehlkopf und müssen durch eine Reihe Soldaten Spießruten-
laufen, die mit Holzknüppeln zuschlagen. Andere müssen sich wieder
mit zurückgestellten Beinen und ausgestreckten Händen gegen die
Wand stellen, worauf die amerikanischen




152


160




Besondere Fälle


Soldaten ihnen die Füße von hinten wegreißen und sie wieder hoch-
boxen. E. V. 1647, 1835, 3879 (29.6.1945).


Ein Gefangener erhält von amerikanischen Soldaten etwa vierzig
Fausthiebe und wird mit einem Schlagring blutig geschlagen. E. V.
2178.


Ein 38jähriger Werkmeister wird bei der Aufnahme fünf- bis sechsmal
Über weitere Mißhandlungen ohne Zeitangabe vergleiche auch 1710,
mit Holzkeulen auf Kopf und Kreuz geschlagen. Seitdem hört er auf
1865, 2927, 2946, 2974, 2975, 2983, 2985, 2991, 2992, 3000,
dem linken Ohr nicht mehr. E. V. 15. Juni 1945: 2244.  
3013, 3015, 3017, 3026, 3035, 3043, 3505, 3873 bis 3878, 3882.  


Nach dem Zählappell erhält ein Kriegsbeschädigter zwei Schläge mit
einem Knüppel auf das Gesäß, weil er mit Prothese und Stock nicht
schnell genug in das Unterkunftsgebäude zurückgehen kann. - Vor
einer Vernehmung muß er vier Stunden auf Krücken stehen, bis er
endlich an die Reihe kommt. E. V. 17. Juni 1945, 1575.


Neuankommende Gefangene müssen einen Kellergang durchlaufen
an einer Kette von zwölf mit Holzknüppeln und Keulen bewaffneten
amerikanischen Soldaten entlang, die den Männern Schläge an Bei-
nen und Rücken verabfolgen. Am Ende des Ganges muß Aufstellung
mit erhobenen Händen und Blick zur Wand erfolgen. Dort bekommt
ein Gefangener drei Faustschläge von hinten, die ihm für kurze Zeit
die Besinnung rauben. E. V. 17. Juni 1945, 1428.


Mit Knüppelschlägen werden die Neuankömmlinge in das Auffang-
INTERNIERUNGSLAGER LUDWIGSBURG (72).  
lager getrieben. Einer bricht blutend zusammen, ihm darf jedoch
nicht geholfen werden. E. V. 18. Juni 1945, 3378.  


Ein 57-jähriger Gefangener (Oberstudiendirektor) muß sich zusam-
Die Gefangenen werden nach Namensaufruf buchstäblich in das
men mit den anderen Gefangenen seiner Wertsachen entledigen und
Lager hineingeprügelt. Ein amerikanischer Sonderführer hält eine An-
diese in einen Korb werfen. Amerikanische Soldaten reißen ihm dabei
sprache, daß die Gefangenen unter keinem Gesetz stünden und da-  
mit Gewalt den Ehering vom Finger. Am anderen Morgen werden die  
her geprügelt werden und hungern könnten. (3511).  
Gefangenen bei der Leibesvisitation mit Stöcken, Fußtritten und Box-  
hieben bearbeitet und ihnen die Kleider vom Leib gerissen und z. T.
weggenommen. E. V. 26. Juni 1945, 2834.  


Ein Gefangener wird bei der Einlieferung ohne Grund mit einem  
Ein Angestellter wird von einem amerikanischen Sergeanten mit ei-
Knüppel auf den entblößten Körper und die nackten Fußsohlen ge-  
nem Prügel auf den Kopf geschlagen und in den Bauch gestoßen,
schlagen. E. V. 28. Juni 1945, 2339.  
weil er sich weigert, auf einem Stuhl zu tanzen. Der Sergeant steckt
ihm dann einen kleinen Zigarettenstummel in den Mund und zündet
ihn mit einem hochflammenden Feuerzeug an, wobei er ihm die Haut
unter der Nase und auf der Nasenspitze verbrennt. Anschließend
steckt er zwei Finger des Gefangenen hintereinander in die Bleistift-  
spitzmaschine, die er so lange dreht, bis die Finger bluten. (2966).  


Einem Gefangenen werden durch Schlag mit einem Knüppel alle Vor-
Andere Gefangene werden bei der Angabe ihrer Personalien mit der
derzähne ausgeschlagen. E. V. Juni 1945, 2229.  
Faust in das Gesicht und mit Holzknüppeln geschlagen. Einer erhält
mit aller Wucht einen Fußtritt in den Bauch. E. V. 2959, 2978, 2380,
3001, 3016, 3028, 3510.  


Ein Beinamputierter kann bei der Gepäckrevision nicht mehr auf ei-  
Ein 57jähriger Universitätsprofessor wird bei der Einlieferung be-  
nem Bein stehen. Er erhält darauf von amerikanischen Soldaten
schimpft, gestoßen und muß mit anderen Gefangenen zusammen
einen Schlag auf den Beinstumpf. E. V. Juni 1945, 2230.  
stundenlang im strömenden Regen stehen.  


Aus bestimmten Gründen wird er später besser untergebracht und
verpflegt und kann zwei hungernden Kameraden Brot schenken. Dar-
aufhin wird ihm mitgeteilt, daß eine solche Schenkung verboten sei,
weil der jeweilige Ernährungszustand der Lagerinsassen bestimmten




153


161




Mit Holzknüppeln werden neueingelieferte Gefangene vom Wagen ge-
trieben ohne Rücksicht auf Kranke und Amputierte. Im Laufschritt
müssen sie zu einer Stacheldraht-Umzäunung eilen, wo sie im strö-
menden Regen schutzlos unter freiem Himmel die Nacht verbringen.
E. V. Juni 1945, 2212.


Nach Einlieferung müssen Gefangene in einem umzäunten Hof schla-
Absichten entspreche. Er, sowie der Überbringer des Brotes erhalten
fen. In der Nacht werden sie mehrfach von amerikanischen Soldaten
Einzelarrest. (2379).  
geschlagen und getreten. Ein anscheinend betrunkener Soldat läuft
auf den Köpfen der schlafenden Männer entlang und besudelt sie mit
seinem Urin, während die Posten darüber lachen. E. V. 1.7.1945,
1500.  


Nach Empfang im Lager mit Stockschlägen müssen die Neuankömm-
Den Gefangenen werden schon auf dem Transport nach Ludwigsburg
linge alle Sachen auf den Boden legen. Zwei amerikanische Soldaten
vom amerikanischen Begleitkommando mit vorgehaltener Pistole die  
beschmutzen sie mit ihrem Urin. E. V. 1. Juli 1945, 2340.  
Wertsachen abgenommen. Ein kriegsgefangener deutscher Oberst
der Protest erhebt, wird zusammengeschlagen. E. V. 1475, 1704,  
2206.  


Die offenen Wunden eines Kriegsverletzten werden von einem Laza-
rettarzt untersucht. Dabei wird er von einem amerikanischen Solda-
ten derart in das Gesicht geschlagen, daß die Spuren noch mehrere
Tage zu sehen sind. E. V. 1. Juli 1945, 1541, s. auch 2348.


Ein betrunkener amerikanischer Sergeant kommt in das Aufnahme-
Camp, beschimpft die Gefangenen, schlägt und tritt sie und spuckt
einigen ins Gesicht. E. V. 2. Juli 1945, 2330.


Im Keller des Administrations-Gebäudes (von den Gefangenen GPU-
INTERNIERUNGSLAGER LUDWIGSBURG (74).  
Keller genannt) werden die Gefangenen mit Holzknüppeln empfan-
gen. Schläge werden u. a. auf Kopf und Fingerspitzen gegeben. E. V.
2. Juli 1945, 2342.  


Im Camp 75 wird ein Kriegsgefangener innerhalb der Stacheldraht-  
Beim Eintreffen werden die Gefangenen von amerikanischen Solda-  
Umzäunung von einem Außenposten erschossen. E. V. 8. Juli 1945,
ten mit Holzknüppeln von den Lastkraftwagen heruntergeschlagen.  
1677. Neueingelieferte Gefangene müssen zwei Tage lang auf einem
Bei der Aufnahme und der Durchsuchung werden sie weiter ge-
Kartoffelacker bei „großer Nachmittags-Hitze liegen. Am Abend des
schlagen, in Gesicht und Magen geboxt und getreten und ihrer Wert-  
9.7. bitten sie den Posten um Wasser. Er verspricht das Gewünschte,
sachen einschließlich des Geldes und z. T. der Eheringe entledigt.  
wenn ihm 500 Reichsmark dafür gezahlt werden. Das Geld wird ge-
Ganze „Kolonnen schwer zusammengeschlagener Gefangener" tragen
sammelt und dem Soldaten ausgehändigt, worauf einer nach dem
nach Neueinlieferungen die Spuren der Mißhandlungen. Alte Männer
anderen sich einen Schluck Wasser holen darf. E. V. 9.10. Juli 1945,  
über 60 Jahre und Kriegsinvaliden werden durch Stöße gegen die
2269.  
Füße zu Fall gebracht und am Boden getreten. Ein Armamputierter
wird auf seinen Armstumpf geschlagen. Ein Arzt vergiftet sich mit
Morphium und liegt im Sterben. E. V. 525, 1297, 1327, 1562, 2226,  
2355, 2356, 2357 bis 2359, 2378.  


Beim Empfang im Lager ohrfeigen junge Soldaten Männer im Grei-  
Ein Schwerkriegsbeschädigter (Verlust des linken Auges und Hirnver-
senalter. E. V. 12. Juli 1945, 2245.  
letzung) wird bei der Aufnahme von einem amerikanischen Soldaten  
zweimal mit einem Stock zu Boden geschlagen und bei der Durchsu-
chung zweimal zu Boden geworfen und mit einer Zigarette im Ge-  
sicht verbrannt. (2044).  


Ein 55jähriger Gefangener weigert sich, seinen Ehering, der sehr fest
Ein Soldat in Luftwaffenuniform wird bei der Einlieferung von ameri-
am Finger sitzt, abzuziehen. Man droht ihm an, ihn „abzuschießen"
kanischen Soldaten mit Holzknüppeln über Kopf und Rücken ge-
und kneift den Ring dann mit der Zange ab. E. V. 12. Juli 1945.
schlagen. Er muß sich mit erhobenen Händen mit dem Gesicht gegen
3225.  
die Wand stellen und wird in das Gesäß getreten. Fast sämtliche mit
ihm eingelieferten Kameraden, auch Beinamputierte und 60 bis 70-
Jährige, werden von amerikanischen Soldaten mißhandelt. (1889).  


Ein Finanzbeamter wird von amerikanischen Soldaten mit Prügeln
und Fausthieben u. a. gegen die Geschlechtsteile mißhandelt. Einem
anderen Gefangenen werden zwei Rippen eingeschlagen. (342).




154


162




Nachdem man einen 85% erwerbsunfähigen Beinbeschädigten Uhr,
Geld und Bandagen seines lahmen Beines abgenommen hat, fordert
man ihn auf, im Laufschritt zum Unterkunftsgebäude 300 bis 400 m
weit zu eilen. Da er dazu nicht fähig ist, wird er von der amerikani-
schen Wachmannschaft mit dicken Stöcken auf Kopf, Schultern und
Rücken solange geschlagen, bis ein Vorgesetzter einschreitet. E. V.
Mitte Juli 1945, 2231.


Ein Gehbehinderter wird beim Stillstehen an der Wand von einem
ZUCHTHAUS LUDWIGSBURG
amerikanischen Soldaten in die Kniekehlen getreten. E. V. Juli 1945,
2211.


Von über 1000 Männern im Auffanglager darf nur einer z. Z. die Ab-
ortgrube benutzen. Da viele an Durchfall leiden, ist dieser Zustand
unhaltbar. Als durch dringende Notwendigkeit zwei Gefangene zu
gleicher Zeit ihre Notdurft verrichten wollen, schießt der Posten und
verletzt beide am Fuß. E. V. Juli 1945, 1458 s. auch 2263.


Infolge Entkräftung im Lager Ulm kann ein Gefangener bei der Ge-
päckrevision die Arme nicht mehr hochhalten. Darauf erhält er beim
Herunterlassen der Arme von amerikanischen Soldaten jedesmal
empfindliche Rippenstöße. E. V. Juli 1945, 2323.


Ein Gefangener, der sich weigert, seinen Ehering herzugeben, wird
Politische Gefangene werden gefesselt und mit verbundenen Augen
von amerikanischen Soldaten mit einem Holzprügel geschlagen. Die
auf einem offenen Lkw nach Ludwigsburg in das Zuchthaus gebracht.
gleiche Mißhandlung wiederholt sich nach der Registrierung. E. V. Juli
Aus den Vernehmungsstellen des CIC hören sie vor allem des Nachts
1945, 2320.  
Schreie und Hilferufe anderer Gefangener. Etwa vier Monate lang lie-
gen sie dort in Einzelhaft, ohne Bade- und Betätigungsmöglichkeit.  
Ihre Zelle dürfen sie nicht verlassen. E. V. Januar 1946: 2344, 2347,
3294.  


Wegen Platzmangels haben einige Gefangene die Beine über die
Ein Gefangener wird seit Ende Januar 1946 vernommen und dabei
rückwärtige Wand des Transportautos gehängt. Ein amerikanischer
wiederholt mißhandelt. Am 7. und 8. Februar 1946 erreichen die Ver-  
Soldat schlägt mit voller Wucht den Gewehrkolben gegen die Schien-  
nehmungen und Mißhandlungen ihren Höhepunkt. Zum Schluß muß  
beine eines Gefangenen. Ein anderer muß absteigen und erhält Box-
er den Oberkörper frei machen, die Schuhe ausziehen und die Hose
hiebe in den Unterleib. Beim Abtreten bekommt er einen Kolbenhieb
bis über die Knie hochschlagen. Beide Beine werden ihm oberhalb
in den Rücken, der so wuchtig ist, daß der Mann auf Hände und Knie  
der Knöchel zusammengebunden, die Arme an den Handgelenken
fällt. E. V. Juli 1945, 2324.  
gefesselt und hochgestreckt an einem Röhrenheizkörper festgebun-
 
den. So muß er auf ein dreieckiges Lineal mit scharfer Stahlkante
Bei der Vernehmung wird ein Gefangener mehrfach gefragt, was er in
knien und wird mit einer lederüberzogenen Stahlrute auf den Rücken
der Abwehr getan habe. Er antwortet wahrheitsgemäß, daß er mit  
geschlagen. Versuche, sich von dem wahnsinnig schmerzenden Line-  
der Abwehr nichts zu tun gehabt habe. Nach jeder Antwort wird er
al fortzuwälzen, bringen ihm Fußtritte ein. Die Schmerzensschreie
geohrfeigt und gegen die Wand geboxt. Nach Androhung, er solle er-  
des Mißhandelten erstickt man mit einem als Knebel benutzten Tuch.  
schossen werden, wird er in Handschellen in eine winzige Dunkelzelle
E. V. Januar/Februar 1946: 353.  
gesperrt und dort erneut mißhandelt, bis er bewußtlos wird. Am drit-
ten Tage holt man ihn heraus und befragt ihn erneut. Als er in der
gleichen Weise wie bisher antwortet, wird die Vernehmung über die-
sen Punkt endgültig abgebrochen. E. V. Juli/August 1945, 3118.  


In ähnlicher Weise und ferner noch unter Ziehen an Ohren und Haa-
ren, Abstreifen der glühenden Zigarettenasche am nackten Rücken,
Entzug von Verpflegung und Einsperren in eine Dunkelzelle, wird ein
weiterer Gefangener vernommen. E. V. März/April 1946: 3102.


EINZELNE VORGÄNGE AUS
VERSCHIEDENEN LAGERN.


155
Worms a. Rhein, 5. bis 9.4.1945. E. V. 2390.


Die amerikanischen Wachtposten schießen in die Menge, ein Gefan-
gener wird verletzt. Die Gefangenen werden mit Stockschlägen durch
die Essensausgabe getrieben, die geringe Tagesration wird ihnen öf-
ters wieder aus der Hand geschlagen.


Oberelmbach-Rothenburg/F., 19.4.1945. E. V. 2297.
Ein Gefangener wird bei der Vernehmung von Amerikanern mit den
Fäusten zu Boden geschlagen, später in Rothenburg nochmals be-
wußtlos geschlagen, wo ihm auch sein Geld abgenommen wird.


Ein 47jähriger Gefangener wird zur Prüfung seiner Papiere herausge-
rufen. Da springt der bei ihm sitzende Wachposten auf und schlägt
mit dem Gewehrkolben auf ihn ein mit den Worten: „Schwarzes
Schwein, mach schnell!" E. V. 27. August 1945, 2332.


Ein Gefangener bewegt beim Achtungrufen den Kopf, worauf ihm ein
amerikanischer Sergeant ins Gesicht schlägt. E. V. August 1945,
1538.


Beim Essenfassen fällt einem Gefangenen das Kochgeschirr in den
163
Kessel. Der Haus-Sergeant gibt ihm dafür zwei starke Hiebe mit ei-
nem Holzknüppel über den Rücken und 2 1/2 Tage Einzelhaft bei
Wasser und Brot. Als er einmal beim Achtungstehen wegen Unterer-
nährung und Kreislaufstörung umfällt und ohnmächtig wird, muß er
1 1/2 Stunde bei starker Hitze mit dem Gesicht zur Wand stehen.
E. V. August 1945, 2338.


Einem Kriegsverletzten wird die elastische Binde, die er für seine im
März erlittene Wunde benötigt, abgenommen. Auch Geld und Toilet-
tengegenstände werden ihm (wie den übrigen Gefangenen) abge-
nommen. Er bekommt dann eine Bescheinigung dahin lautend, daß
er nichts hinterlegt habe. E. V. August 1945, 2019.


Gefangene, die von 75 nach 73 verlegt werden, müssen eine Nacht
auf einer Wiese liegen. Amerikanische Soldaten werfen Bierflaschen
unter die Männer und verletzen einige; einer trägt einen Schädel-
bruch davon. Erst nach langem Bitten gestattet der Torposten, den
Schwerverletzten zur Krankenrevierstube zu bringen. - Einem Bein-
amputierten nehmen amerikanische Soldaten die braunen Halbschu-
he ab und ziehen den einen Schuh von der Prothese herunter. E. V.
August 1945, 2291, s. auch 1550, 2257.


Zur Ausfüllung des großen Fragebogens werden vierzehn Gefangene
Bad Lausick, 30.4.1945. E. V. 2391, s. auch 2505.  
zum Stabsgebäude geführt. Dort müssen alle mit dem Gesicht zur
Wand und erhobenen Armen stillstehen und warten, bis sie an die
Reihe kommen. Ein Gefangener steht so von 9 bis 12 und 13 bis 16
Uhr. Als er völlig erschöpft die Arme sinken läßt, wird er vom Posten
so lange geschlagen, bis er sie wieder hoch nimmt. - Ein Schwerver-
wundeter (Versehrtenstufe III), der seine steife Hand beim Stillste-
hen nicht anlegen kann, erhält von einem Sergeanten einen Schlag
mit der Holzkeule auf den Unterarm, daß er vor Schmerz aufschreit.  
E. V. August 1945, 2300, s. auch 1717.  


Zur Ausfüllung des großen Fragebogens bestellt, müssen die Gefan-
Ein Angestellter wird von Amerikanern bei der Vernehmung zweimal
genen mit dem Gesicht zur Flurwand und erhobenen Händen, Hand-
niedergeschlagen. Er blutet, sechs Zähne sind ihm losgeschlagen,  
fläche gegen die Wand gelegt, stehen. Ein rheumatischer Gefangener
und er kann tagelang auf einem Ohr nicht hören.
hält diese Stellung nicht mehr aus und wird darauf mit einem Holz-
knüppel auf


Unterrißdorf, 4. bis 8. Mai 1945. E. V. 2389.


Ein Gefangener wird wegen Überschreitung der sogenannten Todesli-
nie von einem amerikanischen Posten angeschossen. Auf die Hilferu-
fe des Verwundeten geht der Posten zu ihm und erschießt den wehr-
los am Boden liegenden aus nächster Nähe.
Niedersachswerfen, 16. März 1945. E. V. 2392.


156
Ein Angestellter wird bei der Vernehmung von zwei Amerikanern mit
der Pistole auf die Brust gestoßen und mit den Fäusten geschlagen.
Er muß sich nackt ausziehen und sich mit erhobenen Armen an die
Wand stellen, die Haare werden ihm büschelweise ausgerissen.


Moosburg/Bayern, Juni-September 1945. E. V. 2333, 756.
Manche Internierte treibt der Hunger soweit, daß sie sich trotz
strengsten Verbotes nicht abhalten lassen, Gras und Kräuter aus der
Drahtumzäunung zu rupfen. Mehrere werden hierbei von den Posten
erschossen. Zahlreiche Kriegsgefangene werden schwer mißhandelt.


CIC 14 Aschaffenburg, 13. März 1946. E. V. 869, 906.
Ein Internierter wird von einem amerikanischen Posten von der Stra-
ße aus ohne Warnung erschossen, während er - was nicht verboten
ist - am Fenster steht.


Finger, Kopf und Rücken geschlagen. Durch Gegendrücken der Kame-
Herfa. E. V. 2388.  
raden wird sein Umfallen verhindert. Bei dieser Gelegenheit sieht der
amerikanische Soldat, daß der Mann einen Ehering trägt. Der Auffor-
derung, ihn abzuziehen, entgeht dieser dadurch, daß er den Ring von
dem angeschwollenen Finger nicht herunter bekommt. E. V. August
1945, 1886.  


Ein amerikanischer Soldat nimmt einer Gruppe von 150 Neuange-  
Die Gefangenen werden an mehreren aufeinander folgenden Tagen,
kommenen sämtliche Eheringe ab, während die Männer mit erhobe-
wenn sie den angeordneten Dauerlauf nicht aushalten, mit Gewehr-  
nen Armen dastehen müssen. E. V. Sommer (?) 1945, 1154.  
kolben, Stöcken oder Lattenteilen mißhandelt oder mit der Faust in
das Gesicht geschlagen, bis sie weiter laufen.  


Ein Gefangener will seine Uhr, von der er weiß, daß sie ihm doch ab-
Obersuhl, siehe E. V. 2528, 3316.  
genommen wird, am Stacheldrahtzaun gegen Zigaretten, die ein
Amerikaner ihm anbietet, eintauschen. Bei Annäherung an den Draht
wird er vom Posten erschossen. E. V. 2343.  


Ein Chirurg bekommt bei der Aufnahme Stockhiebe trotz der Roten-
Plattling/Niederbayern. E. V. 2236, 2350, 2498, 3151, 3172.
Kreuz-Armbinde. E. V. Sommer 1945, 2255.  
Die Internierten haben unter den wilden Schießereien der polnischen
Streifen, die in amerikanischer Uniform den Wachdienst versehen, zu
leiden. Sie schießen nicht nur auf die Gefangenen, die nachts (da
Notdurfteimer fehlen) die Latrine aufsuchen, sondern auch in die Ba-
racken hinein. Ein Gefangener wird im Februar 1946, während er an
seinem Bett steht, durch einen Halsdurchschuß verletzt.  


Ein amerikanischer Posten schießt in eine Menge von 500 Gefange-  
Im November 1945 wird eine Krankenschwester, die sich dem Sta-  
nen hinein, tötet dabei zwei und verwundet einen Mann schwer. E. V.  
cheldraht bis auf 50 m (nach Meinung eines anderen bis auf 200 m)
Sommer 1945, 1548.  
nähert, von Posten angeschossen. E. V. 2349, 2351.  


Als bei der Durchsuchung die Neueingelieferten reihenweise antreten
müssen, tritt ein Gefangener einen Schritt aus der Reihe. Er wird
darauf ohne Anruf niedergeschossen. Nach fünf Minuten erliegt er
seiner Verletzung. Ein neben ihm stehender Gefangener wird durch
dasselbe Geschoß am Arm schwer verletzt. E. V. Sommer 1945, 389.


Polnischer Posten schießt auf Gefangene, die in der Sonne außerhalb
der Feuerzone liegen. E. V. März-April 1946, 2290.


164




INTERNIERUNGSLAGER LUDWIGSBURG (71)


Bei der Aufnahme müssen die Gefangenen, darunter Schwerversehr-
[Leerseite]
te und alte Männer weit über 60 Jahre, stundenlange mit dem Ge-
sicht in die Sonne gerichtet, stillstehen. Verpflegung gibt es nicht, ei-
gene Lebensmittel nimmt man den Gefangenen ab und wirft sie fort.


Die Registrierung erfolgt unter fortgesetzten Schlägen und totaler
Wegnahme aller Wertsachen. E. V. 1709 (13.5.1945), 1401
(23.5.1945).




165


157




Band II.


In einem Raum der Verwaltungsbaracke müssen sich die Gefangenen
d. S. S.  
nach vorn gebeugt, mit erhobenen Armen an die Wand stellen und
erhalten Magen-, Kinn- und Nierenschläge, Fußtritte und Schläge mit
einem Holzknüppel. Dann reißt oder schlägt man ihnen die Beine un-
ter dem Körper weg, daß sie mit dem Kopf auf den bald mit Blut und
ausgeschlagenen Zähnen besudelten Boden aufschlagen und prügelt
sie weiter, bis sie wieder hoch sind. E. V. 1709 (13.5.1945), 1648,
1746, 2191, 2397 (21.5.1945), 1678, 2262, 3855 (23.5.1945),
1719, 3859 (26.5.1945), 3881 (28.5.1945).  


Rippen-, Schlüsselbein-, Nasenbein- und Schulterbrüche sind als Fol-
gen solcher Mißhandlungen nicht selten. E. V. 2393, 2397, 2398.


Die meisten der neuangekommenen Gefangenen werden von den
Amerikanern geschlagen und mißhandelt. Auch Amputierte und alte
Männer werden zu Boden gerissen, an den Bärten hochgezogen, wie-
der hingeworfen, geschlagen, geohrfeigt und geboxt.


Die Schmerzensschreie der Gefangenen sind oft bis zwei und drei Uhr
166
früh in der Baracke zu hören. E. V. 2393 (15.5.45), 2916, 2931,
2951, 2955, 2956, 2964, 2981 (16./17.5.45).


Am 18.5.1945 wird ein Kriminalbeamter von amerikanischen Solda-
ten mit einem Holzknüppel geschlagen und in den Bauch und die Ge-
schlechtsteile getreten. E. V. 1381.


Ebenso werden viele andere Gefangene am gleichen Tage und nach
späteren Einlieferungen z. T. die ganze Nacht hindurch geschlagen,
so daß man wegen des Schreiens und des Klatschens der Schläge in
den näher liegenden Baracken nicht schlafen kann. E. V. 2394, 2939,
2963.


Die Gefangenen werden von einem Amerikaner mit den Worten emp-
[Leerseite]
fangen: „Bis jetzt wart ihr Menschen, ab jetzt seid ihr nur noch
Schweine und werdet als solche behandelt."


Sie müssen sich lang hinlegen und den Steinfußboden küssen, wobei
ihnen die Amerikaner mit dem Fuß auf den Hinterkopf treten, daß die
Zähne auf den Boden aufschlagen, oder ihnen in den Rücken bezw.
in das Genick springen. Andere werden wieder gezwungen, sich ge-
genseitig in das Gesicht zu spucken, sich abzuküssen, sich zu umar-
men, zu ohrfeigen und sich mit den Füßen zu treten. Unter ständi-
gem Schlagen mit der Faust, der Peitsche und mit Holzstücken geht
die Angabe der Personalien vor sich, dann werden die Gefangenen an
die Wand gestellt, unter Tritten und Schlägen durchsucht man sie
und nimmt ihnen Uhren, Geld und Wertsachen ab. Zum Schluß müs-
sen sie durch einen langen Gang laufen, in dem von beiden Seiten
amerikanische Soldaten mit Peitschen und Holzstücken auf sie ein-
schlagen.




167


158




1941


Ein Gefangener erhält etwa zwanzig Schläge mit dem Knüppel auf
den Magen, die Nieren und den Kopf. Er wird zu Boden gerissen und
mit den Füßen getreten. Ein anderer bekommt 25 bis 30 Hiebe und
Keulenschläge.


So geht es den meisten an diesen Tagen. Selbst bei einem beidersei-
tig Amputierten wird keine Ausnahme gemacht. 18.5.1945: 2937,
2938, 2940, 2941, 19.5.1945: 2179, 2187, 2395, 2396, 2399, 2400,
3033, 3034, 3036, 3037, 3833, 21.5.1945: 1648, 1746, 2191, 2398,
2976, 3385, 3853, 23.5.1945: 1678, 2262, 2988, 3778, 3855,
26.5.1945: 1719, 2265, 2972, 3006, 3010, 3014, 3041, 3042, 3859.


Die Neuankömmlinge, darunter Amputierte, die nicht so schnell mit-
Juni
kommen können, werden spät nachts mit Stockschlägen von den
Lastkraftwagen heruntergeholt. Im Laufschritt geht es in das Aufnah-
mecamp und von dort in kleinen Trupps in die Verwaltungsbaracke,
aus der man bald die Schmerzensschreie und das Stöhnen der Ge-
schlagenen hört. 21.5.1945: 2191, 3853, 3854; 23.5.1945: 1678,
2262; 26.5.1945: 1719.


Ein Gefangener wird von einem amerikanischen Soldaten durch
Deutsche Soldaten finden in dem GPU-Gefängnis in Lemberg Tausen-
Schläge mit einem festen Gegenstand über den Kopf und durch einen
de von Volksdeutschen erschossen und verstümmelt auf. Männer und  
Magenhieb bewußtlos geschlagen und trägt eine schwere Gehirner-  
Frauen hängen an Händen und Füßen gefesselt, an einem Metallha-  
schütterung davon. E. V. 3852.  
ken, der unterhalb des Kinns in den Hals eingedrungen ist. Ein Teil
 
der Häftlinge liegt im Keller des Gefängnisses enthauptet. An den
Am 23.5.1945 wird ein kriegsversehrter Bankangestellter, der sich
Holzwänden hängen gekreuzigte schwangere Frauen, die Körper sind
weigert, ein Plakat über die angebliche Schuld Deutschlands an KZ-
aufgeschlitzt. Die werdenden Kinder sind aus den Leibern herausge-
Verbrechen in der Ichform vorzulesen, mit vierzehn Stockhieben über
rissen. Anderen Leichen sind die Augen ausgestochen und die Zun-  
Knie und Oberschenkel zu Boden geschlagen. Mit der Bemerkung:
gen abgeschnitten. Viele Leichen weisen durch Daumenschrauben
„Das Schwein schreit noch gar nicht", schlägt man ihm mehrmals auf
zerquetschte Finger auf. (4, 322, 415, 420, 443, 536)
Kopf und ins Gesicht. Nach mehrmaligen Faustschlägen in die Magen-
gegend und in den Geschlechtsteil wird er auf den Flur geworfen und  
kommt von dort später in die völlig verschmutzte und verwanzte Ba-  
racke. E. V. 1401.  


Ein Arm- und Augenamputierter erhält von einem amerikanischen
Ein in Gefangenschaft geratener SS-Angehöriger wird von den Rus-
Unteroffizier einen Boxhieb in die linke Gesichtshälfte.
sen an einem Baum aufgeknüpft, 16 weitere SS-Männer mißhandelt
Auch zahlreiche andere Gefangene werden an dem gleichen Tage
und verstümmelt, indem ihnen Ohren und Zungen abgeschnitten und  
durch Schläge und Fausthiebe in das Gesicht und in die Magenge-  
auf die Brust genagelt werden. (532)
gend und durch Fußtritte mißhandelt und zwar ohne Rücksicht auf Al-
ter und Gebrechen. E. V. 25.5.1945: 2346, 2372, 3856, 3857, 3864,
2930, 2932, 2936, 2947, 2953, 2954, 2961, 2973, 2989, 2990,
3018, 3020, 3022, 3024, 3025, 3044, 3046, 3050, 3307.  


Einem 49jährigen wird von einem amerikanischen Soldaten der Voll-  
Vor Rowno werden deutsche Soldaten einer Kompanie eines Würt-
bart viermal mit einem Feuerzeug in Brand gesteckt und wieder aus-  
tembergisch-Badischen Regiments nach der Gefangennahme getötet.
gelöscht. Ein anderer Soldat schneidet Figuren in den Bart. E. V.
Die Toten weisen Bajonettstiche auf. Geschlechtsteile, Nasen und Oh-  
2986.  
ren sind abgeschnitten, die Augen ausgestochen, die Schädel skal-  
piert. Anderen ist das Herz herausgeschnitten, in das Brustloch ist
ein Frauenbildnis gesteckt. (52)


Vor dem Einmarsch der deutschen Truppen in Minsk töten die Bol-
schewisten deutsche Kriegsgefangene durch Genickschuß. Vier Ange-
hörige der deutschen Luftwaffe werden im NKWD-Gefängnis von
Minsk totgeschlagen. (224)




159


168




Ein Soldat muß nach schweren Schlägen 6 bis 8 Briefmarken mit
dem Führerbild zerkauen und schlucken und mit dem Gesicht zur
Wand die Beine breit machen, worauf ihm ein amerikanischer Soldat
mit dem Stock gegen die Hoden schlägt. Er fällt zu Boden, wird auf
gehoben und mit einem Tritt in das Gesäß aus dem Zimmer gewor-
fen. E. V. 3861.


Ein Eisenbahner wird von amerikanischen Soldaten in ein Zimmer ge-  
Nördlich Dünaburg werden zwanzig Soldaten und Offiziere des Hee-  
sperrt, mit den Füßen bearbeitet und in das Gesicht geschlagen. Er
res nach der Gefangennahme getötet. Sie weisen zahlreiche Stich-
muß durch eine Reihe Soldaten laufen, die mit mehrschwänzigen
wunden auf. Die Augen sind ihnen ausgestochen; die Zungen und  
Peitschen und Stöcken auf ihn einschlagen. Dann muß er sich voll-
Geschlechtsteile abgeschnitten. (226)
ständig ausziehen. Mit erhobenen Armen, auf den Zehen stehend,
wird er von zwei Soldaten hauptsächlich in der Bauch- und Magenge-
gend bearbeitet, bis ihm zum Schluß noch mit einem Schlagring ein
Zahn ausgeschlagen wird. E. V. 1514.  


Gleichzeitig eingelieferte Gefangene werden durch Faustschläge in
Ein Spähtrupp des Gren. Reg. Nr. 227, bestehend aus einem Unterof-  
das Gesicht und in den Leib, durch Knüppelhiebe auf Kopf und Ma-  
fizier und zehn Mann wird von den Russen in Galizien in einem Hin-
gen, durch Stöße in den Bauch und durch Fußtritte mißhandelt und
terhalt niedergemacht. Die Leichen werden von deutschen Truppen
niedergeschlagen. Weder auf Alter und Kriegsversehrtheit noch auf
gräßlich verstümmelt aufgefunden. (85)
eine deutlich sichtbare Operationswunde wird Rücksicht genommen.
Ein Gefangener wird solange geschlagen, bis er eine 10 cm lange
Rolle Kautabak gegessen hat. E. V. 1557, 2177, 2289, 2926, 2929,
2935, 2952, 2958, 2971, 2977, 2993, 2994, 2995, 3003, 3004,
3008, 3009, 3011, 3012, 3047, 3048, 3049, 3052, 3173, 3005,
3512, 3776, 3860.  


Die Gefangenen müssen bei glühendem Sonnenschein stillstehen,
In Bessarabien werden fünf in Gefangenschaft geratene deutsche
wer sich rührt, wird mit dem Knüppel geschlagen. Ein miteingeliefer-
Soldaten von einem Suchkommando tot aufgefunden. Dreien ist die
ter deutscher Offizier wird ebenfalls geschlagen. Als er den amerika-
Zunge herausgeschnitten, allen fünf ist der Sowjetstern in die Brust
nischen Soldaten darauf hinweist, daß er aus denn Lazarett gekom-
eingeschnitten. (5)
men sei und noch eine Bauchschußnarbe habe, boxt ihn der Soldat
mehrmals hart auf den Bauch, daß die Narbe wieder aufspringt.
In einem Raum der Verwaltungsbaracke, aus der Stöhnen und Lärm
den Ankommenden empfängt, liegt ein vor Schmerzen laut schreien-
der Mann. Amerikanische Soldaten springen mit den Füßen auf ihm
herum und würgen ihn mit dem Schlips am Halse, bis er nur noch rö-
cheln und nicht mehr schreien kann. Ein Gefangener, der unter Fuß-
tritten und Faustschlägen in das Zimmer gestoßen wird, muß nur mit
einem Hemd bekleidet stillstehen und erhält etwa dreißig starke
Fausthiebe in das Gesicht und in den Magen, später auf dem Gang
der Baracke nochmals derbe Schläge in das Gesicht, in den Bauch, in
die Rippen und zwei Kniestöße in die Hoden. Einige bekommen
Schläge mit dem amerikanischen „Erziehungsschläger" vor das Kinn
und den Kehlkopf und müssen durch eine Reihe Soldaten Spießruten-
laufen, die mit Holzknüppeln zuschlagen. Andere müssen sich wieder
mit zurückgestellten Beinen und ausgestreckten Händen gegen die
Wand stellen, worauf die amerikanischen


Deutschen Frauen und Männern werden auf dem Bahnhof Husiatyn
(UdSSR) von Russen Geschlechtsteile herausgeschnitten und Augen
ausgestochen. (69)


Nördlich der Rollbahn nach Kiew wird ein deutscher Melder, der in die
Hände der Russen fällt, tot und verstümmelt aufgefunden. Ohren und
Zunge sind abgeschnitten. (383)


160
Fünf deutsche Kriegsgefangene werden ostwärts Brest-Litowsk von
russischen Soldaten durch zahlreiche Hieb- und Stichwunden in Hals,
Brust und Gesicht getötet. (254)


An einer Straßenkreuzung vor Tarnopol werden die Leichen verstüm-
melter Zivilisten aufgefunden. Der größte Teil ist durch Genickschuß
getötet. Fingernägel und Haare sind abgebrannt, die Gliedmaßen ge-
waltsam gebrochen. Sechs deutschen Wehrmachtsangehörigen wer-
den die Augen ausgestochen, die Geschlechtsteile abgeschnitten und
die Fingernägel abgebrannt. (443)


Deutsche Truppen finden im Gefängnis Augustowo von den Russen
getötete polnische Geiseln (Männer, Frauen und Kinder). (17)


Soldaten ihnen die Füße von hinten wegreißen und sie wieder hoch-  
Deutsche Soldaten werden in und um Grodno von russischen Zivilis-
boxen. E. V. 1647, 1835, 3879 (29.6.1945).
ten und in Zivil gekleidete Soldaten der Roten Armee aus dem Hin-  
terhalt erschossen. 23., 24. und 25.6. (366)  


Ein Gefangener erhält von amerikanischen Soldaten etwa vierzig
In russische Gefangenschaft geratene deutsche Soldaten werden an
Fausthiebe und wird mit einem Schlagring blutig geschlagen. E. V.  
Bäume gefesselt und durch Abschneiden der Geschlechtsteile, Zun-
2178.  
gen und Ohren verstümmelt. 24.6. (76)


Über weitere Mißhandlungen ohne Zeitangabe vergleiche auch 1710,
1865, 2927, 2946, 2974, 2975, 2983, 2985, 2991, 2992, 3000,
3013, 3015, 3017, 3026, 3035, 3043, 3505, 3873 bis 3878, 3882.




169


INTERNIERUNGSLAGER LUDWIGSBURG (72).


Die Gefangenen werden nach Namensaufruf buchstäblich in das
Lager hineingeprügelt. Ein amerikanischer Sonderführer hält eine An-
sprache, daß die Gefangenen unter keinem Gesetz stünden und da-
her geprügelt werden und hungern könnten. (3511).


Ein Angestellter wird von einem amerikanischen Sergeanten mit ei-  
An der Rollbahn Dünaburg-Kraslawa in der Nähe der Dünabrücke
nem Prügel auf den Kopf geschlagen und in den Bauch gestoßen,
wird ein durch Bajonettstiche russischer Soldaten völlig verstümmel-  
weil er sich weigert, auf einem Stuhl zu tanzen. Der Sergeant steckt
ter deutscher Soldat tot aufgefunden. 27.6. (64)  
ihm dann einen kleinen Zigarettenstummel in den Mund und zündet
ihn mit einem hochflammenden Feuerzeug an, wobei er ihm die Haut
unter der Nase und auf der Nasenspitze verbrennt. Anschließend
steckt er zwei Finger des Gefangenen hintereinander in die Bleistift-  
spitzmaschine, die er so lange dreht, bis die Finger bluten. (2966).


Andere Gefangene werden bei der Angabe ihrer Personalien mit der
In einem wiedereroberten Dorf nördlich Dünaburg werden zwanzig
Faust in das Gesicht und mit Holzknüppeln geschlagen. Einer erhält
Angehörige einer Wehrmachtseinheit aus dem Dorfteich geborgen.  
mit aller Wucht einen Fußtritt in den Bauch. E. V. 2959, 2978, 2380,
Sie weisen teils Schnittwunden am Hals auf, teils sind die Ge-
3001, 3016, 3028, 3510.  
schlechtsteile abgeschnitten. 28.6. (374)


Ein 57jähriger Universitätsprofessor wird bei der Einlieferung be-  
Im Raum Slonim wird ein deutscher Obergefreiter noch lebend auf-  
schimpft, gestoßen und muß mit anderen Gefangenen zusammen
gefunden, dem die Zunge abgeschnitten ist. 29.6. (320)
stundenlang im strömenden Regen stehen.  


Aus bestimmten Gründen wird er später besser untergebracht und
Juli
verpflegt und kann zwei hungernden Kameraden Brot schenken. Dar-
aufhin wird ihm mitgeteilt, daß eine solche Schenkung verboten sei,
weil der jeweilige Ernährungszustand der Lagerinsassen bestimmten


Südöstlich Tarnopol werden die fünf Angehörigen eines mot. Späh-
trupps der 15. Kradschützen-Kompanie SS-Inf. Regt. Germania tot
aufgefunden. Die Leichen weisen Genickschüsse auf. Die Augen sind
ausgestochen und die Geschlechtsteile abgeschnitten. (443)


Beim Vormarsch auf Smolensk stoßen Angehörige der SS-Division
„Das Reich" auf die Leichen von ungefähr 150 deutschen Soldaten.
Ihnen sind die Hoden zerquetscht, die Augen ausgestochen, die Haut
von Händen und Füßen abgezogen. Einigen sind Hakenkreuze in die
Brust eingebrannt. (457)


161
Russische Soldaten beschießen aus kurzer Entfernung einen durch
das Rote Kreuz gekennzeichneten Sanitätskraftwagen. (364)


Etwa 18 km östlich Stuzk werden zehn Angehörige einer Wehr-
machtswache in einem Sägewerk tot und verstümmelt aufgefunden.
Ohren, Nasen, Hoden und Glieder sind abgeschnitten, die Augen aus-
gestochen, die Zungen herausgerissen, die Hälse bis zum Halswirbel-
knochen durchgeschnitten, die Unterarme und Unterschenkel sind
gebrochen. Einem Toten ist die Haut von Bauch und Brust so abgezo-
gen, daß die inneren Organe frei liegen. (376)


Zehn Verwundete eines deutschen Spähtrupps werden nach einem
Gegenstoß tot und verstümmelt geborgen. Die Leichen sind völlig
nackt bzw. nur mit Hemd bekleidet und weisen Hieb- und Stichwun-
den auf. (371)


Absichten entspreche. Er, sowie der Überbringer des Brotes erhalten
Ostwärts Beresino an der Beresina werden schwerverwundete deut-
Einzelarrest. (2379).
sche Soldaten von russischen Soldaten mit Spaten erschlagen. (325)  


Den Gefangenen werden schon auf dem Transport nach Ludwigsburg
Bei Baranow, nördlich des Ilmensees, wird ein Artillerie-Verbindungs-
vom amerikanischen Begleitkommando mit vorgehaltener Pistole die
kommando der Wehrmacht, bestehend aus einem Leutnant, zwei
Wertsachen abgenommen. Ein kriegsgefangener deutscher Oberst
der Protest erhebt, wird zusammengeschlagen. E. V. 1475, 1704,  
2206.






INTERNIERUNGSLAGER LUDWIGSBURG (74).
170


Beim Eintreffen werden die Gefangenen von amerikanischen Solda-
ten mit Holzknüppeln von den Lastkraftwagen heruntergeschlagen.
Bei der Aufnahme und der Durchsuchung werden sie weiter ge-
schlagen, in Gesicht und Magen geboxt und getreten und ihrer Wert-
sachen einschließlich des Geldes und z. T. der Eheringe entledigt.
Ganze „Kolonnen schwer zusammengeschlagener Gefangener" tragen
nach Neueinlieferungen die Spuren der Mißhandlungen. Alte Männer
über 60 Jahre und Kriegsinvaliden werden durch Stöße gegen die
Füße zu Fall gebracht und am Boden getreten. Ein Armamputierter
wird auf seinen Armstumpf geschlagen. Ein Arzt vergiftet sich mit
Morphium und liegt im Sterben. E. V. 525, 1297, 1327, 1562, 2226,
2355, 2356, 2357 bis 2359, 2378.


Ein Schwerkriegsbeschädigter (Verlust des linken Auges und Hirnver-
letzung) wird bei der Aufnahme von einem amerikanischen Soldaten
zweimal mit einem Stock zu Boden geschlagen und bei der Durchsu-
chung zweimal zu Boden geworfen und mit einer Zigarette im Ge-
sicht verbrannt. (2044).


Ein Soldat in Luftwaffenuniform wird bei der Einlieferung von ameri-
Unteroffizieren und zwei Gefreiten, niedergemacht. Die Toten weisen
kanischen Soldaten mit Holzknüppeln über Kopf und Rücken ge-  
keine Schußwunden oder Verletzungen durch Splitter auf. Die Ohren
schlagen. Er muß sich mit erhobenen Händen mit dem Gesicht gegen
und Zungen sind abgeschnitten, die Augen ausgestochen, die Ge-  
die Wand stellen und wird in das Gesäß getreten. Fast sämtliche mit
schlechtsteile zerquetscht. Auf russischer Seite kämpfte die Militär-  
ihm eingelieferten Kameraden, auch Beinamputierte und 60 bis 70-  
Akademie Leningrad. (305)  
Jährige, werden von amerikanischen Soldaten mißhandelt. (1889).


Ein Finanzbeamter wird von amerikanischen Soldaten mit Prügeln
Im Kellergewölbe des GPU-Gefängnisses in Tarnopol werden etwa
und Fausthieben u. a. gegen die Geschlechtsteile mißhandelt. Einem
sieben deutsche Offiziere und Mannschaften tot und verstümmelt
anderen Gefangenen werden zwei Rippen eingeschlagen. (342).
aufgefunden. Die Augen sind ausgestochen und die Geschlechtsteile  
abgeschnitten. Die Haut ist von den Unterarmen abgezogen. Sämtli-
che Fingernägel fehlen. Die Leichen weisen keine Schußverletzungen
auf. (365)  


In einer Scheune bei Chitomir werden 100 bis 120 deutsche Wehr-
machtsangehörige erschossen und verstümmelt aufgefunden. (321)


Drei bei dem Übergang über die Sczara in Gefangenschaft geratene
deutsche Soldaten werden nach völliger Entkleidung von russischen
Soldaten erschossen. (366)


162
Zwischen Witebsk und Rudnja werden etwa 110 deutschen Soldaten
die Augen ausgestochen und Ohren, Nasen und Geschlechtsteile ab-
geschnitten. Die Schädel werden zertrümmert. Nach ärztlicher Fest-
stellung sind die Verstümmelungen zum Teil noch an Lebenden vor-
genommen worden. (366)


Bei den Kämpfen um Smolensk eröffnen russische Truppen nach Er-
heben der weißen Fahne das Feuer aus dem Hinterhalt. (366)


Im Raum Jelna werden schwerverwundete deutsche Soldaten durch
Genickschüsse und Seitengewehrstiche getötet. Einigen von ihnen
werden die Ohren abgeschnitten und die Augen ausgestochen. (287)


ZUCHTHAUS LUDWIGSBURG
Bei Berditschew werden zwei deutschen Soldaten die Glieder ausge-
renkt und die Geschlechtsteile zerschlagen. (534, 570)


Rund 14 km von Pleskau auf der Straße nach Gdow liegen die Lei-
chen von einem deutschen Offizier und sechs Mann. Die Leichen sind
verstümmelt, einige weisen zerquetschte Hoden auf. (159)


In Mogilew werden abgeschossene deutsche Flugzeugbesatzungen
von russischen Truppen verstümmelt und getötet. (2)


Politische Gefangene werden gefesselt und mit verbundenen Augen
Dem deutschen Oberleutnant von Neil werden von den Russen ost-  
auf einem offenen Lkw nach Ludwigsburg in das Zuchthaus gebracht.
wärts Brest-Litowsk die Augen ausgestochen und die Geschlechtsteile
Aus den Vernehmungsstellen des CIC hören sie vor allem des Nachts
Schreie und Hilferufe anderer Gefangener. Etwa vier Monate lang lie-  
gen sie dort in Einzelhaft, ohne Bade- und Betätigungsmöglichkeit.
Ihre Zelle dürfen sie nicht verlassen. E. V. Januar 1946: 2344, 2347,
3294.


Ein Gefangener wird seit Ende Januar 1946 vernommen und dabei
wiederholt mißhandelt. Am 7. und 8. Februar 1946 erreichen die Ver-
nehmungen und Mißhandlungen ihren Höhepunkt. Zum Schluß muß
er den Oberkörper frei machen, die Schuhe ausziehen und die Hose
bis über die Knie hochschlagen. Beide Beine werden ihm oberhalb
der Knöchel zusammengebunden, die Arme an den Handgelenken
gefesselt und hochgestreckt an einem Röhrenheizkörper festgebun-
den. So muß er auf ein dreieckiges Lineal mit scharfer Stahlkante
knien und wird mit einer lederüberzogenen Stahlrute auf den Rücken
geschlagen. Versuche, sich von dem wahnsinnig schmerzenden Line-
al fortzuwälzen, bringen ihm Fußtritte ein. Die Schmerzensschreie
des Mißhandelten erstickt man mit einem als Knebel benutzten Tuch.
E. V. Januar/Februar 1946: 353.


In ähnlicher Weise und ferner noch unter Ziehen an Ohren und Haa-
ren, Abstreifen der glühenden Zigarettenasche am nackten Rücken,
Entzug von Verpflegung und Einsperren in eine Dunkelzelle, wird ein
weiterer Gefangener vernommen. E. V. März/April 1946: 3102.


EINZELNE VORGÄNGE AUS
171
VERSCHIEDENEN LAGERN.


Worms a. Rhein, 5. bis 9.4.1945. E. V. 2390.


Die amerikanischen Wachtposten schießen in die Menge, ein Gefan-
gener wird verletzt. Die Gefangenen werden mit Stockschlägen durch
die Essensausgabe getrieben, die geringe Tagesration wird ihnen öf-
ters wieder aus der Hand geschlagen.


Oberelmbach-Rothenburg/F., 19.4.1945. E. V. 2297.
abgeschnitten; ähnliche Verstümmelungen erleidet ein ihn begleiten-  
Ein Gefangener wird bei der Vernehmung von Amerikanern mit den
der Unteroffizier. (475)
Fäusten zu Boden geschlagen, später in Rothenburg nochmals be-
wußtlos geschlagen, wo ihm auch sein Geld abgenommen wird.  


Der SS-Mann Peters gerät auf der Strecke Rowno - Chitomir in die
russischen Linien; er erhält von den Russen schwere Schläge auf
Brust und Schädel und wird mit einer Drahtschlinge um den Hals er-
würgt. (477)


Dem bei Opotschka verwundet in russische Hände fallenden SS-Rot-
tenführer Spachmann werden von den Russen die Augen ausgesto-
chen und der Geschlechtsteil abgeschnitten. (469)


163
Neun Angehörige eines Spähtrupps der SS-Division „Das Reich" gera-
ten bei Gummy (südl. Minsk) in russische Gefangenschaft und wer-
den durch Kolbenschläge auf den Schädel getötet und ausgeplündert.
(482)


Bei Witebsk verstümmeln russische Soldaten drei deutsche Offiziere
durch Abschneiden der Ohren, Nasen und Zungen, des Geschlechts-
teils und durch Ausstechen der Augen. (264)


Fünfzig Soldaten einer Nachrichteneinheit fallen bei Opotschka den
Russen in die Hände. Zweien von ihnen werden von den Russen
Hammer und Sichel in die Brust geschnitten, anderen die Augen aus-
gestochen. (259)


Bad Lausick, 30.4.1945. E. V. 2391, s. auch 2505.  
Etwa 80 bis 90 Angehörige einer Radfahrschwadron des Heeres, die
im Raum Rowno - Dubno - Lusk in einen feindlichen Hinterhalt gera-
ten waren, wurden von den Russen massakriert. Die Leichen weisen
schwere Verstümmelungen auf. Die Augen sind ausgestochen; Ohren
und Geschlechtsteile abgeschnitten. Bei einzelnen Leichen ist die
Haut auf Brust und Stirn in Form eines Sowjetsternes herausge-
schnitten. (272)


Ein Angestellter wird von Amerikanern bei der Vernehmung zweimal
Bei dem Dorfe Nowo Danzig, westlich Uman wird ein deutscher Krad-
niedergeschlagen. Er blutet, sechs Zähne sind ihm losgeschlagen,  
fahrer mit aufgeschlitztem Bauch, herausgerissenen Eingeweiden,  
und er kann tagelang auf einem Ohr nicht hören.  
zerspaltenem Schädel und ausgestochenen Augen tot aufgefunden.  
(136)


Unterrißdorf, 4. bis 8. Mai 1945. E. V. 2389.  
In den Kellern des ehemaligen Nonnenklosters in Kamenez-Podolsk
(UdSSR) werden etwa fünfzehn deutsche und ungarische Soldaten
von der NKWD an Armen und Beinen zusammengebunden, mit Treib-
stoff Übergossen und bei lebendigem Leibe verbrannt. (53)


Ein Gefangener wird wegen Überschreitung der sogenannten Todesli-  
In dem Dorfe Nowo Danzig wird die Leiche eines von einem Späh-
nie von einem amerikanischen Posten angeschossen. Auf die Hilferu-  
truppunternehmen nicht zurückgekehrten Angehörigen der Leibstan-  
fe des Verwundeten geht der Posten zu ihm und erschießt den wehr-
darte „Adolf Hitler" mit aufgeschlitztem Bauche aufgefunden. Die Ge-  
los am Boden liegenden aus nächster Nähe.  
schlechtsteile sind abgeschnitten und auf das Bild der Ehefrau gelegt
worden. (137)


Niedersachswerfen, 16. März 1945. E. V. 2392.


Ein Angestellter wird bei der Vernehmung von zwei Amerikanern mit
der Pistole auf die Brust gestoßen und mit den Fäusten geschlagen.
Er muß sich nackt ausziehen und sich mit erhobenen Armen an die
Wand stellen, die Haare werden ihm büschelweise ausgerissen.


Moosburg/Bayern, Juni-September 1945. E. V. 2333, 756.
172
Manche Internierte treibt der Hunger soweit, daß sie sich trotz
strengsten Verbotes nicht abhalten lassen, Gras und Kräuter aus der
Drahtumzäunung zu rupfen. Mehrere werden hierbei von den Posten
erschossen. Zahlreiche Kriegsgefangene werden schwer mißhandelt.


CIC 14 Aschaffenburg, 13. März 1946. E. V. 869, 906.
Ein Internierter wird von einem amerikanischen Posten von der Stra-
ße aus ohne Warnung erschossen, während er - was nicht verboten
ist - am Fenster steht.


Herfa. E. V. 2388.


Die Gefangenen werden an mehreren aufeinander folgenden Tagen,
Ein Teil eines in russische Gefangenschaft geratenen Zuges des I. R.
wenn sie den angeordneten Dauerlauf nicht aushalten, mit Gewehr-
77 wird von den Russen gefesselt und erschossen. Allen Unterführern
kolben, Stöcken oder Lattenteilen mißhandelt oder mit der Faust in
und dem Kompanieführer werden die Köpfe eingeschlagen, die Augen
das Gesicht geschlagen, bis sie weiter laufen.  
ausgestochen und die Zungen herausgerissen. (103)


Obersuhl, siehe E. V. 2528, 3316.  
In den galizischen Orten Sadowa, Wisznia, Komarno, Czortkow töten
die Russen einen Teil der polnischen Intelligenz. (85)


Plattling/Niederbayern. E. V. 2236, 2350, 2498, 3151, 3172.
Bei den Kämpfen südlich Scklow werden vier bis fünf deutsche Ver-
Die Internierten haben unter den wilden Schießereien der polnischen
wundete von den Russen erschossen. (84)  
Streifen, die in amerikanischer Uniform den Wachdienst versehen, zu
leiden. Sie schießen nicht nur auf die Gefangenen, die nachts (da
Notdurfteimer fehlen) die Latrine aufsuchen, sondern auch in die Ba-
racken hinein. Ein Gefangener wird im Februar 1946, während er an
seinem Bett steht, durch einen Halsdurchschuß verletzt.


Im November 1945 wird eine Krankenschwester, die sich dem Sta-
Im Raum Zwiahel wird ein Transport deutscher Verwundeter mit dem  
cheldraht bis auf 50 m (nach Meinung eines anderen bis auf 200 m)  
begleitenden Sanitätspersonal erschossen. (74)  
nähert, von Posten angeschossen. E. V. 2349, 2351.


Bei den Kämpfen im Jelnabogen vernichtet ein russisches Geschütz
einen mit dem Zeichen des Genfer Roten Kreuzes gekennzeichneten
Sanitätskraftwagen. (97)


In der Zitadelle von Tarnopol und im dortigen GPU-Gefängnis finden
deutsche Truppen eine große Anzahl blutüberströmter Leichen ukrai-
nischer Männer, Frauen und Kinder. Sie können infolge der Verstüm-
melungen von ihren Angehörigen in den meisten Fällen nicht wieder-
erkannt werden. 1. Juli (140, 394, 536)


164
Deutsche Soldaten der SS-Division „Das Reich" werden westlich Mo-
gilew (UdSSR) nach Überwältigung erschossen und verstümmelt. Die
Leichen sind mit Seitengewehren zerstochen, die Finger abgeschnit-
ten und die Gesichter zertreten. Viele Tote weisen Genickschüsse auf.
10. Juli (114)


Bei Segesh werden vorschriftsmäßig durch das Rote Kreuz gekenn-
zeichnete deutsche Krankenkraftwagen von den Russen beschossen,
überfallen und die Verwundeten und das Sanitätspersonal getötet.
10. - 12. Juli (226)


In Medwedowka kreuzigen die Russen einen deutschen Feldwebel an
ein Scheunentor. Die Geschlechtsteile werden ihm abgeschnitten und
in den Mund gesteckt. Die Augen sind ausgestochen und die Ohren
abgeschnitten. (571)


[Leerseite]
Westlich Uman schlachten russische Truppen zwölf Angehörige der
100. leichten Division. Diese werden mit durchschnittenem Hals, am
Boden gefesselt aufgefunden. 19. Juli (23)






165
173






Band II.
August


d. S. S.  
Nördlich Nikolajew werden an einer Bahnlinie die Leichen von etwa
45 deutschen Soldaten mit Genickschüssen und schweren Verstüm-
melungen aufgefunden. Geschlechtsteile sind abgeschnitten, Zungen
herausgeschnitten oder herausgerissen. Die von den Soldaten getra-
genen Kriegsauszeichnungen sind durch Schnitte in die Brust nach-
gebildet worden. (353)


25 Mann eines von russischen Truppen Überfallenen Wehrmachts-
Divisionsstabes bei Nikolajew werden verstümmelt oder durch Ge-
nickschuß getötet. (474)


Bei Chitomir stechen die Russen drei Gefangenen die Augen aus und
schneiden ihnen die Geschlechtsteile ab. (237)


166
In Nowo-Danzig töten die Russen siebzig bis achtzig in Gefangen-
schaft geratene Angehörige von Troßeinheiten. Sechs weitere Leichen
deutscher Soldaten werden in einem Kalkofen entdeckt. (178)


Vor Nikolajew werden in einem Dorfe dreißig bis vierzig deutsche Sol-
daten tot und verstümmelt aufgefunden. Die Augen sind ausgesto-
chen, die Zungen herausgerissen, die Geschlechtsteile abgeschnitten
und die Schädeldecken zertrümmert. (343, 537)


Russische Flugzeuge bombardieren zwischen Newel und Welikije-Luki
ein deutsches Lazarett. Ärzte, Personal und Verwundete werden in
großer Zahl getötet. Andere russische Flugzeuge greifen einen in
Richtung Westen fahrenden Lazarettzug an. (327)


[Leerseite]
In Jelnia nageln die Russen einen in Gefangenschaft geratenen deut-
 
schen Unteroffizier lebend an einen Baum. Zehn anderen Männern
seines Spähtrupps werden die Augen ausgestochen, die Geschlechts-
teile abgeschnitten und die Leichen aufgeschlitzt. (368)


Östlich Petsamo wird ein in russische Gefangenschaft geratener
Spähtrupp (Unterführer und acht Mann) entkleidet und zerstückelt.
Auf die Stirn sind Totenkopf und Sowjetstern aus Metall einge-
schlagen. (354)


167
Angehörige der Leibstandarte „Adolf Hitler" finden in dem Dorf Nowo-
Danzig (ca. 50 km westlich Cherson) sechs deutsche Soldaten tot
bzw. sterbend in einem Granattrichter auf. Die Körper sind so zer-
schlagen, daß Knochensplitter aus grün-, blau- und schwarzunterlau-
fenen Fleischteilen herausragen. Eine Leiche weist Stiche in den Un-
terleib und in






1941
174






Juni
die Hoden auf. Einem anderen Soldaten sind die Augen ausgesto-
chen, die noch in den Augenhöhlen hängen. Wieder einem anderen
ist der Hinterkopf gespalten. Das Gehirn ist unter das Kinn geklebt.
Die Fingerspuren sind noch in der Gehirnmasse sichtbar. Einem vier-
ten Soldaten sind die Geschlechtsteile abgeschlagen. Die Sterbenden
berichten, daß sie lebend in den Bombentrichter geworfen und mit
Steinen zugedeckt worden seien. (10)


Deutsche Soldaten finden in dem GPU-Gefängnis in Lemberg Tausen-
Die Russen beschießen in der Nähe von Slonim einen mit dem Zei-  
de von Volksdeutschen erschossen und verstümmelt auf. Männer und
chen des Genfer Roten Kreuzes gekennzeichneten Sanitätskraftwa-  
Frauen hängen an Händen und Füßen gefesselt, an einem Metallha-
gen. (320)  
ken, der unterhalb des Kinns in den Hals eingedrungen ist. Ein Teil
der Häftlinge liegt im Keller des Gefängnisses enthauptet. An den
Holzwänden hängen gekreuzigte schwangere Frauen, die Körper sind
aufgeschlitzt. Die werdenden Kinder sind aus den Leibern herausge-
rissen. Anderen Leichen sind die Augen ausgestochen und die Zun-  
gen abgeschnitten. Viele Leichen weisen durch Daumenschrauben
zerquetschte Finger auf. (4, 322, 415, 420, 443, 536)  


Ein in Gefangenschaft geratener SS-Angehöriger wird von den Rus-  
Dem deutschen Feldwebel Kummer vom 9. Regt. 428 und zwei Mann
sen an einem Baum aufgeknüpft, 16 weitere SS-Männer mißhandelt
werden bei Borodino die Augen ausgestochen und Stiche in den Un-  
und verstümmelt, indem ihnen Ohren und Zungen abgeschnitten und
terleib beigebracht. 2. August (163)  
auf die Brust genagelt werden. (532)  


Vor Rowno werden deutsche Soldaten einer Kompanie eines Würt-  
In einem Dorf zwischen Luga und Lugi werden zehn in Gefangen-
tembergisch-Badischen Regiments nach der Gefangennahme getötet.  
schaft geratene Angehörige eines Nachrichtenzuges des 1. Regts. der
Die Toten weisen Bajonettstiche auf. Geschlechtsteile, Nasen und Oh-  
SS-Polizei-Division von den Russen verstümmelt und getötet. 6. Au-  
ren sind abgeschnitten, die Augen ausgestochen, die Schädel skal-
gust (165)  
piert. Anderen ist das Herz herausgeschnitten, in das Brustloch ist
ein Frauenbildnis gesteckt. (52)  


Vor dem Einmarsch der deutschen Truppen in Minsk töten die Bol-
Bei Luga wird die Leiche des in Gefangenschaft geratenen deutschen  
schewisten deutsche Kriegsgefangene durch Genickschuß. Vier Ange-  
Oberleutnants von Rupprecht ohne Schußverletzung mit 37 Bajonett-  
hörige der deutschen Luftwaffe werden im NKWD-Gefängnis von
stichen aufgefunden. (539)  
Minsk totgeschlagen. (224)  


An der Straße Kairalla-Alakurti (Nordfinnland) werden vier SS-Ange-
hörige von russischen Soldaten mit dem Kopf nach unten an Bäumen
aufgehängt. Kopf und Arme sind mit schweren Steinen beschwert.
Ohren, Nasen und Geschlechtsteile sind abgeschnitten. 8. August
(356)


Ostwärts Luga wird ein in Gefangenschaft geratener deutscher Späh-
trupp durch Bajonettstiche zerstückelt. (538)


168
Auf der Straße Kasatin - Berditschew - Uman beschießen russische
Truppen das Gefechtsfeld absuchende deutsche Sanitäter. (540)


Bei der Einnahme von Lemberg finden deutsche Truppen mehrere
tausend Leichen ermordeter Deutscher, Polen und Ukrainer vor. Ein
großer Teil war eingemauert und durch Feuer getötet. Andere Lei-
chen sind bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Den Frauen sind die
Ohren und die Brüste abgeschnitten, den Männern die Geschlechts-
teile. Nach Aussagen der Bevölkerung sollen insgesamt 27 000 in
Haft gehaltene Personen getötet worden sein. (119, 155, 181, 185,
247)


Von zwei, während der Kesselschlacht von Uman in Gefangenschaft
geratenen Angehörigen des Regiments „Westland" der Division


Nördlich Dünaburg werden zwanzig Soldaten und Offiziere des Hee-
res nach der Gefangennahme getötet. Sie weisen zahlreiche Stich-
wunden auf. Die Augen sind ihnen ausgestochen; die Zungen und
Geschlechtsteile abgeschnitten. (226)
Ein Spähtrupp des Gren. Reg. Nr. 227, bestehend aus einem Unterof-
fizier und zehn Mann wird von den Russen in Galizien in einem Hin-
terhalt niedergemacht. Die Leichen werden von deutschen Truppen
gräßlich verstümmelt aufgefunden. (85)
In Bessarabien werden fünf in Gefangenschaft geratene deutsche
Soldaten von einem Suchkommando tot aufgefunden. Dreien ist die
Zunge herausgeschnitten, allen fünf ist der Sowjetstern in die Brust
eingeschnitten. (5)


Deutschen Frauen und Männern werden auf dem Bahnhof Husiatyn
(UdSSR) von Russen Geschlechtsteile herausgeschnitten und Augen
ausgestochen. (69)


Nördlich der Rollbahn nach Kiew wird ein deutscher Melder, der in die
175
Hände der Russen fällt, tot und verstümmelt aufgefunden. Ohren und
Zunge sind abgeschnitten. (383)


Fünf deutsche Kriegsgefangene werden ostwärts Brest-Litowsk von
russischen Soldaten durch zahlreiche Hieb- und Stichwunden in Hals,
Brust und Gesicht getötet. (254)


An einer Straßenkreuzung vor Tarnopol werden die Leichen verstüm-
melter Zivilisten aufgefunden. Der größte Teil ist durch Genickschuß
getötet. Fingernägel und Haare sind abgebrannt, die Gliedmaßen ge-
waltsam gebrochen. Sechs deutschen Wehrmachtsangehörigen wer-
den die Augen ausgestochen, die Geschlechtsteile abgeschnitten und
die Fingernägel abgebrannt. (443)


Deutsche Truppen finden im Gefängnis Augustowo von den Russen
„Wiking" wird einer von einem deutschen Stoßtrupp vollkommen
getötete polnische Geiseln (Männer, Frauen und Kinder). (17)  
nackt, mit aufgeschnittenem Bauch, abgeschnittenen Geschlechtstei-
len und ausgestochenen Augen tot aufgefunden. (140)  


Deutsche Soldaten werden in und um Grodno von russischen Zivilis-  
Fünfzig bis siebzig Soldaten der Vorausabteilung einer badischen Di-  
ten und in Zivil gekleidete Soldaten der Roten Armee aus dem Hin-  
vision fallen bei Rownow (Ukraine) in die Hände der Russen, werden
terhalt erschossen. 23., 24. und 25.6. (366)  
von diesen nackt ausgezogen und die Arme durch Handgranaten ab-  
gerissen. Außerdem werden ihnen die Augen ausgestochen. (250)  


In russische Gefangenschaft geratene deutsche Soldaten werden an
Bei Utorgosch wird ein deutscher Sanitätskraftwagen trotz deutlicher
Bäume gefesselt und durch Abschneiden der Geschlechtsteile, Zun-
Kennzeichnung mit dem Roten Kreuz von den Russen beschossen.
gen und Ohren verstümmelt. 24.6. (76)  
(483)  


Bei der Einnahme von Orel werden bei der Durchsuchung des Ortes
in einem Keller ein Hauptmann und zwei Feldwebel tot aufgefunden.
Die Tötung war durch Genickschuß erfolgt. In einem Trinkwasser-
brunnen wird weiter die Leiche eines ebenfalls durch Genickschuß
getöteten Feldwebels der Luftwaffe entdeckt. (183)


Ein deutscher Soldat, der im Raum Dünaburg den Russen verwundet
in die Hand fällt, wird von diesen entkleidet und vollkommen ver-
stümmelt. (261)


169
Angehörige der SS-Division „Nord" fallen bei Salla verwundet in rus-
sische Gefangenschaft und werden von den Russen durch Ausstechen
der Augen und zahlreiche Bajonettstiche verstümmelt und getötet.
Einer der SS-Männer erhält hierbei etwa fünfzehn bis zwanzig Bajo-
nettstiche im Umkreis der Geschlechtsteile und im Hals. (490)


Schwerverwundete deutsche Soldaten, die in Oschakowa zurückge-
lassen werden müssen, werden nach Rückeroberung des Ortes tot
und verstümmelt aufgefunden. Fünf Leichen sind mit Seitengewehren
an den Boden geheftet; anderen sind die Augen ausgestochen. (288)


Russen töten westlich Chitomir drei deutsche Gefangene und schnei-
den einem von ihnen Ohren, Nase und Geschlechtsteile ab. (524)


An der Rollbahn Dünaburg-Kraslawa in der Nähe der Dünabrücke
Bei Kamenew tötet eine russische Panzer-Einheit etwa 200 in Gefan-
wird ein durch Bajonettstiche russischer Soldaten völlig verstümmel-  
genschaft geratene deutsche Soldaten. Die Leichen sind fast alle
ter deutscher Soldat tot aufgefunden. 27.6. (64)  
nackt und weisen keine Schußverletzungen auf. Der größte Teil von
ihnen ist durch Messerstiche getötet, einigen sind die Augen ausge-  
stochen, anderen die Geschlechtsteile abgeschnitten. (104)  


In einem wiedereroberten Dorf nördlich Dünaburg werden zwanzig
Bei Chitomir wird ein in Gefangenschaft geratener SS-Angehöriger
Angehörige einer Wehrmachtseinheit aus dem Dorfteich geborgen.
verstümmelt und mit einem Strick um den Hals in einen Brunnen ge-  
Sie weisen teils Schnittwunden am Hals auf, teils sind die Ge-  
worfen. (106)  
schlechtsteile abgeschnitten. 28.6. (374)  


Im Raum Slonim wird ein deutscher Obergefreiter noch lebend auf-
gefunden, dem die Zunge abgeschnitten ist. 29.6. (320)


Juli


Südöstlich Tarnopol werden die fünf Angehörigen eines mot. Späh-
176
trupps der 15. Kradschützen-Kompanie SS-Inf. Regt. Germania tot
aufgefunden. Die Leichen weisen Genickschüsse auf. Die Augen sind
ausgestochen und die Geschlechtsteile abgeschnitten. (443)


Beim Vormarsch auf Smolensk stoßen Angehörige der SS-Division
„Das Reich" auf die Leichen von ungefähr 150 deutschen Soldaten.
Ihnen sind die Hoden zerquetscht, die Augen ausgestochen, die Haut
von Händen und Füßen abgezogen. Einigen sind Hakenkreuze in die
Brust eingebrannt. (457)


Russische Soldaten beschießen aus kurzer Entfernung einen durch
das Rote Kreuz gekennzeichneten Sanitätskraftwagen. (364)


Etwa 18 km östlich Stuzk werden zehn Angehörige einer Wehr-
September
machtswache in einem Sägewerk tot und verstümmelt aufgefunden.
Ohren, Nasen, Hoden und Glieder sind abgeschnitten, die Augen aus-
gestochen, die Zungen herausgerissen, die Hälse bis zum Halswirbel-
knochen durchgeschnitten, die Unterarme und Unterschenkel sind
gebrochen. Einem Toten ist die Haut von Bauch und Brust so abgezo-
gen, daß die inneren Organe frei liegen. (376)


Zehn Verwundete eines deutschen Spähtrupps werden nach einem
Im Keller des GPU-Gebäudes in Tarnopol werden etwa zwanzig deut-
Gegenstoß tot und verstümmelt geborgen. Die Leichen sind völlig
sche Soldaten - Gebirgsjäger, SS-Angehörige und Flieger - ermordet
nackt bzw. nur mit Hemd bekleidet und weisen Hieb- und Stichwun-  
und verscharrt aufgefunden. Die Leichen weisen schwere Verstüm-  
den auf. (371)  
melungen auf z. T. sind die Augen ausgestochen, die Haut der Hände
ist nach Verbrühen abgezogen, Fingernägel sind abgerissen, Zungen
abgeschnitten und Schädel zertrümmert. (236, 536)  


Ostwärts Beresino an der Beresina werden schwerverwundete deut-  
Bei Dnjepropetrowsk wird einem deutschen Soldaten durch die Rus-  
sche Soldaten von russischen Soldaten mit Spaten erschlagen. (325)  
sen der Geschlechtsteil zwischen zwei großen Steinen zerquetscht.  
(251)  


Bei Baranow, nördlich des Ilmensees, wird ein Artillerie-Verbindungs-  
In der Nähe von Tschulakowka (Süd-Ukraine) werden vier in Gefan-  
kommando der Wehrmacht, bestehend aus einem Leutnant, zwei
genschaft geratene deutsche Soldaten getötet. Die Geschlechtsteile,  
Ohren und Nasen sind ihnen abgeschnitten, die Augen ausgestochen.
(59)


Vor Priluky wird die Bedienung eines Flakgeschützes von russischen
Panzereinheiten gefangen genommen, verstümmelt, mit Benzin
Übergossen und angesteckt. Ostwärts des Ortes werden sechs in rus-
sische Gefangenschaft geratene Angehörige eines deutschen Späh-
trupps mit Genickschüssen bzw. Stichverletzungen tot aufgefunden.
(286, 289, 298)


In der Nähe des Ortes Wyriza werden die Leichen von acht bis zehn
ermordeten deutschen Wehrmachtsangehörigen gefunden. Sie sind
ausnahmslos durch Schüsse aus nächster Nähe und durch grauen-
hafte Stichverletzungen getötet. Ohren, Nasen und Geschlechtsteile
sind abgeschnitten. (459)


170
In Nikolajewka bei Taganrog werden zwei in Gefangenschaft geratene
 
Soldaten durch Rotarmisten verstümmelt. Einem werden die Hände
und Füße abgeschnitten, dem anderen der Bauch aufgeschlitzt und
die Eingeweide herausgezogen. (520)


Die Russen werfen fünf in Gefangenschaft geratene deutsche Solda-
ten in einen Kanalschacht auf dem Hof des GPU-Gebäudes der Stadt
Taganrog. (350)


Unteroffizieren und zwei Gefreiten, niedergemacht. Die Toten weisen
Auf den Waldai-Höhen töten die Russen sechs verwundete deutsche
keine Schußwunden oder Verletzungen durch Splitter auf. Die Ohren
Soldaten. Sie schneiden ihnen die Geschlechtsteile und die Zungen
und Zungen sind abgeschnitten, die Augen ausgestochen, die Ge-
ab und stechen ihnen die Augen aus. (382)  
schlechtsteile zerquetscht. Auf russischer Seite kämpfte die Militär-
Akademie Leningrad. (305)  


Im Kellergewölbe des GPU-Gefängnisses in Tarnopol werden etwa
In Androwskaja wird eine in Gefangenschaft geratene Besatzung ei-  
sieben deutsche Offiziere und Mannschaften tot und verstümmelt
nes deutschen Panzer-Spähwagens getötet. Die Schädel sind zer-
aufgefunden. Die Augen sind ausgestochen und die Geschlechtsteile
trümmert, die Augen ausgestochen, Nasen und Ohren und Zungen
abgeschnitten. Die Haut ist von den Unterarmen abgezogen. Sämtli-
abgeschnitten. (370)  
che Fingernägel fehlen. Die Leichen weisen keine Schußverletzungen
auf. (365)  


In einer Scheune bei Chitomir werden 100 bis 120 deutsche Wehr-
machtsangehörige erschossen und verstümmelt aufgefunden. (321)


Drei bei dem Übergang über die Sczara in Gefangenschaft geratene
deutsche Soldaten werden nach völliger Entkleidung von russischen
Soldaten erschossen. (366)


Zwischen Witebsk und Rudnja werden etwa 110 deutschen Soldaten
177
die Augen ausgestochen und Ohren, Nasen und Geschlechtsteile ab-
geschnitten. Die Schädel werden zertrümmert. Nach ärztlicher Fest-
stellung sind die Verstümmelungen zum Teil noch an Lebenden vor-
genommen worden. (366)


Bei den Kämpfen um Smolensk eröffnen russische Truppen nach Er-
heben der weißen Fahne das Feuer aus dem Hinterhalt. (366)


Im Raum Jelna werden schwerverwundete deutsche Soldaten durch
Genickschüsse und Seitengewehrstiche getötet. Einigen von ihnen
werden die Ohren abgeschnitten und die Augen ausgestochen. (287)


Bei Berditschew werden zwei deutschen Soldaten die Glieder ausge-
In einem Waldstück nördlich Rusa töten die Russen zurückgelassene
renkt und die Geschlechtsteile zerschlagen. (534, 570)  
deutsche Verwundete. 3. September (193)  


Rund 14 km von Pleskau auf der Straße nach Gdow liegen die Lei-  
Die Russen hängen vier in Gefangenschaft geratene deutsche Solda-
chen von einem deutschen Offizier und sechs Mann. Die Leichen sind
ten eines Spähtrupps an den Beinen auf, schneiden ihnen die Ge-  
verstümmelt, einige weisen zerquetschte Hoden auf. (159)  
schlechtsteile ab und stechen ihnen die Augen aus. 8. September
(362)  


In Mogilew werden abgeschossene deutsche Flugzeugbesatzungen
Ein bei Bortschew (Raum Kiew) in Gefangenschaft geratener Ober-
von russischen Truppen verstümmelt und getötet. (2)  
leutnant des Inf. Regt. 526 wird von den Russen durch Bajonettstiche
und durch einen Pistolenschuß getötet. 25. September (252)  


Dem deutschen Oberleutnant von Neil werden von den Russen ost-
wärts Brest-Litowsk die Augen ausgestochen und die Geschlechtsteile




Oktober


171
Bei Staraja Russa wird ein vermißter Melder in einem Waldstück er-
würgt und mit abgeschnittener Zunge aufgefunden. (382)


Russische Flugzeuge bombardieren den an der Straße Juchnow -
Gschatsh gelegenen Hauptverbandsplatz, der durch das Rote Kreuz
gekennzeichnet ist. Ärzte und Verwundete werden getötet. (292)


Ein durch das Rote Kreuz weithin erkennbarer deutscher Sanitäts-
kraftwagen wird nördlich Demjansk von einem russischen Schlacht-
flieger mit Bomben und Bordwaffen angegriffen und verschiedene In-
sassen getötet bzw. verwundet. (226)


abgeschnitten; ähnliche Verstümmelungen erleidet ein ihn begleiten-  
Im Raum Winniza werden 25 Angehörige eines Stoßtrupps verstüm-
der Unteroffizier. (475)  
melt aufgefunden; sie sind nicht mehr erkennbar. Ohren und Nasen,
teilweise auch Hände und Füße, sind abgeschnitten, die Augen aus-  
gestochen, die Bäuche aufgeschnitten. (283)  


Der SS-Mann Peters gerät auf der Strecke Rowno - Chitomir in die
Bei Tschernowa in der Nähe von Cholm wird der schwerverwundete
russischen Linien; er erhält von den Russen schwere Schläge auf
Leutnant Eichelberg und ein Unteroffizier aus nächster Nähe durch
Brust und Schädel und wird mit einer Drahtschlinge um den Hals er-
Pistolenschüsse getötet. (163)  
würgt. (477)  


Dem bei Opotschka verwundet in russische Hände fallenden SS-Rot-  
Im Raum Taganrog wird ein Wachtmeister der Wehrmacht von russi-  
tenführer Spachmann werden von den Russen die Augen ausgesto-  
schen Soldaten an eine Scheunentür gebunden. Vor seinen Ge-  
chen und der Geschlechtsteil abgeschnitten. (469)  
schlechtsteil ist ein Stahlhelm gebunden, in dem sich eine Ratte be-  
findet. Diese hat ihm den Geschlechtsteil abgefressen. (52)  


Neun Angehörige eines Spähtrupps der SS-Division „Das Reich" gera-
Die Russen schleifen einen in Gefangenschaft geratenen deutschen
ten bei Gummy (südl. Minsk) in russische Gefangenschaft und wer-
Soldaten zu Tode. (75)  
den durch Kolbenschläge auf den Schädel getötet und ausgeplündert.  
(482)  


Bei Witebsk verstümmeln russische Soldaten drei deutsche Offiziere
Im GPU-Keller von Taganrog werden die verbrannten Leichen eines in
durch Abschneiden der Ohren, Nasen und Zungen, des Geschlechts-  
Gefangenschaft geratenen deutschen Spähtrupps identifiziert. In den
teils und durch Ausstechen der Augen. (264)
Kanalanlagen desselben Gefängnisses werden vier weitere in Gefan-  
genschaft


Fünfzig Soldaten einer Nachrichteneinheit fallen bei Opotschka den
Russen in die Hände. Zweien von ihnen werden von den Russen
Hammer und Sichel in die Brust geschnitten, anderen die Augen aus-
gestochen. (259)


Etwa 80 bis 90 Angehörige einer Radfahrschwadron des Heeres, die
im Raum Rowno - Dubno - Lusk in einen feindlichen Hinterhalt gera-
ten waren, wurden von den Russen massakriert. Die Leichen weisen
schwere Verstümmelungen auf. Die Augen sind ausgestochen; Ohren
und Geschlechtsteile abgeschnitten. Bei einzelnen Leichen ist die
Haut auf Brust und Stirn in Form eines Sowjetsternes herausge-
schnitten. (272)


Bei dem Dorfe Nowo Danzig, westlich Uman wird ein deutscher Krad-
178
fahrer mit aufgeschlitztem Bauch, herausgerissenen Eingeweiden,
zerspaltenem Schädel und ausgestochenen Augen tot aufgefunden.
(136)


In den Kellern des ehemaligen Nonnenklosters in Kamenez-Podolsk
(UdSSR) werden etwa fünfzehn deutsche und ungarische Soldaten
von der NKWD an Armen und Beinen zusammengebunden, mit Treib-
stoff Übergossen und bei lebendigem Leibe verbrannt. (53)


In dem Dorfe Nowo Danzig wird die Leiche eines von einem Späh-
truppunternehmen nicht zurückgekehrten Angehörigen der Leibstan-
darte „Adolf Hitler" mit aufgeschlitztem Bauche aufgefunden. Die Ge-
schlechtsteile sind abgeschnitten und auf das Bild der Ehefrau gelegt
worden. (137)


geratene deutsche Soldaten mit eingeschlagenen Köpfen, gebroche-
nen Armen und mit Stichwunden tot aufgefunden; bei einer der Lei-
chen fehlt der linke Arm. (237)


Russische Flugzeuge belegen auf der Straße Juchnow-Gschatsh
einen deutschen Hauptverbandsplatz mit Bomben. 6. Oktober (291)


172
Gefangenen deutschen Soldaten, Angehörigen der 7. Kompanie Regt.
3 SS-Polizei-Division, werden bei Kutt vor Luga die Geschlechtsteile
abgeschnitten und die Augen ausgestochen. 9. und 10. Oktober (83)


In einem kleinen Dorf an der Straße Cholm - Wjasma töten die Rus-
sen 80 in Gefangenschaft geratene deutsche Soldaten einer Voraus-
kompanie. 11. Oktober (171)


In der Nacht vom 12. zum 13.10. werden bei Troizkoje (Mius) dem
SS-Schützen Scheerle durch russische Soldaten Nase und Ohren ab-
geschnitten. 12. - 13. Oktober (474)


Ein Teil eines in russische Gefangenschaft geratenen Zuges des I. R.
77 wird von den Russen gefesselt und erschossen. Allen Unterführern
und dem Kompanieführer werden die Köpfe eingeschlagen, die Augen
ausgestochen und die Zungen herausgerissen. (103)


In den galizischen Orten Sadowa, Wisznia, Komarno, Czortkow töten
die Russen einen Teil der polnischen Intelligenz. (85)


Bei den Kämpfen südlich Scklow werden vier bis fünf deutsche Ver-
November
wundete von den Russen erschossen. (84)


Im Raum Zwiahel wird ein Transport deutscher Verwundeter mit dem
Östlich Rusa (Mittelabschnitt Rußland) werden nach einem Gegen-
begleitenden Sanitätspersonal erschossen. (74)  
stoß mehrere Angehörige einer Flakbatterie verstümmelt aufgefun-
den. Ihnen sind die Ohren abgeschnitten, die Augen ausgestochen
und die Geschlechtsteile verstümmelt. (99)  


Bei den Kämpfen im Jelnabogen vernichtet ein russisches Geschütz
Angehörige eines deutschen Spähtrupps, die in russische Hand gefal-
einen mit dem Zeichen des Genfer Roten Kreuzes gekennzeichneten
len waren, werden in folgendem Zustand aufgefunden: Aus den  
Sanitätskraftwagen. (97)  
Fleischteilen ihrer Oberschenkel sind je ein fünf bis acht cm breiter
und tiefer und 25 cm langer Streifen Fleisch herausgeschnitten. Es
handelt sich um vier SS-Angehörige, die bei Kiestinki/Nordfinnland
mit ihrer Einheit eingesetzt sind. Zwanzig weitere deutsche und finni-
sche Kriegsgefangene werden durch Genickschüsse getötet. (372,
124, 233, 235, 535)  


In der Zitadelle von Tarnopol und im dortigen GPU-Gefängnis finden
Die Russen stechen einem verwundeten deutschen Soldaten des Inf.  
deutsche Truppen eine große Anzahl blutüberströmter Leichen ukrai-
Regt. 51 südlich Tichwin beide Augen aus. (265)  
nischer Männer, Frauen und Kinder. Sie können infolge der Verstüm-
melungen von ihren Angehörigen in den meisten Fällen nicht wieder-
erkannt werden. 1. Juli (140, 394, 536)  


Deutsche Soldaten der SS-Division „Das Reich" werden westlich Mo-
In Tabolowa bei Rusa durchschneiden die Russen acht bis zehn zu-  
gilew (UdSSR) nach Überwältigung erschossen und verstümmelt. Die
rückgebliebenen deutschen Schwerverwundeten des Inf. Regt. 461
Leichen sind mit Seitengewehren zerstochen, die Finger abgeschnit-  
die Kehlen. (476)  
ten und die Gesichter zertreten. Viele Tote weisen Genickschüsse auf.  
10. Juli (114)  


Bei Segesh werden vorschriftsmäßig durch das Rote Kreuz gekenn-  
Im nördlichen Festungsbereich von Sewastopol wird nachts ein Muni-
zeichnete deutsche Krankenkraftwagen von den Russen beschossen,
tionsnachschub für das I. Inf. Regt. 438, bestehend aus einem Panje-  
überfallen und die Verwundeten und das Sanitätspersonal getötet.  
fahrzeug und drei Mann, von russischen Truppen überfallen. Am
10. - 12. Juli (226)
nächsten


In Medwedowka kreuzigen die Russen einen deutschen Feldwebel an
ein Scheunentor. Die Geschlechtsteile werden ihm abgeschnitten und
in den Mund gesteckt. Die Augen sind ausgestochen und die Ohren
abgeschnitten. (571)


Westlich Uman schlachten russische Truppen zwölf Angehörige der
100. leichten Division. Diese werden mit durchschnittenem Hals, am
Boden gefesselt aufgefunden. 19. Juli (23)


179




173


Morgen werden die drei Soldaten verstümmelt mit ausgestochenen
Augen aufgefunden. Einer der Verstümmelten wird lebendig gebor-
gen. (181)


Bei Rostow in Gefangenschaft geratene Soldaten werden nackt aus-
gezogen, mit Wasser Übergossen und dem Erfrierungstod ausgesetzt.
(480)


August
Im Raum Serpuchow wird ein mit den Zeichen des Genfer Roten
Kreuzes versehener Omnibus zusammengeschossen. Sämtliche Ver-
wundete werden durch Schuß- oder Stichwaffen getötet. (34)


Nördlich Nikolajew werden an einer Bahnlinie die Leichen von etwa
Im Walde westlich Istra töten die Russen einen in Gefangenschaft
45 deutschen Soldaten mit Genickschüssen und schweren Verstüm-
geratenen deutschen Spähtrupp. Sie schneiden dem Gruppenführer
melungen aufgefunden. Geschlechtsteile sind abgeschnitten, Zungen
die Geschlechtsteile ab, zwei anderen Soldaten werden die Ohren ab-  
herausgeschnitten oder herausgerissen. Die von den Soldaten getra-  
geschnitten. Alle drei weisen Stichverletzungen und Schußwunden
genen Kriegsauszeichnungen sind durch Schnitte in die Brust nach-
auf. (297)  
gebildet worden. (353)  


25 Mann eines von russischen Truppen Überfallenen Wehrmachts-
Russische Jagdmaschinen greifen bei Staraja hussa ein deutsches
Divisionsstabes bei Nikolajew werden verstümmelt oder durch Ge-
Sanitätsflugzeug an. (382)  
nickschuß getötet. (474)  


Bei Chitomir stechen die Russen drei Gefangenen die Augen aus und
Nördlich Rostow stechen die Russen einem in Gefangenschaft gerate-
schneiden ihnen die Geschlechtsteile ab. (237)  
nen Deutschen die Augen aus. (304)  


In Nowo-Danzig töten die Russen siebzig bis achtzig in Gefangen-
Bei Ruoskoje in Gefangenschaft geratene zwölf Angehörige eines
schaft geratene Angehörige von Troßeinheiten. Sechs weitere Leichen
deutschen Stoßtrupps werden ausgezogen, an die Bäume gebunden
deutscher Soldaten werden in einem Kalkofen entdeckt. (178)  
und nach Übergießen mit Wasser dem Erfrierungstode ausgesetzt.  
Außerdem werden ihnen die Geschlechtsteile abgeschnitten. (72)  


Vor Nikolajew werden in einem Dorfe dreißig bis vierzig deutsche Sol-  
In Taganrog werden elf in Gefangenschaft geratene Angehörige der
daten tot und verstümmelt aufgefunden. Die Augen sind ausgesto-  
SS-Division LAH getötet; nachdem man ihnen die Augen ausgesto-  
chen, die Zungen herausgerissen, die Geschlechtsteile abgeschnitten  
chen, Zungen, Ohren und Geschlechtsteile abgeschnitten und die  
und die Schädeldecken zertrümmert. (343, 537)  
Schädel eingeschlagen hat, werden sie teilweise noch lebend in den
Schacht des dortigen GPU-Gefängnisses geworfen. (460)  


Russische Flugzeuge bombardieren zwischen Newel und Welikije-Luki
Im GPU-Keller von Tarnopol finden die eindringenden deutschen
ein deutsches Lazarett. Ärzte, Personal und Verwundete werden in
Truppen die Leichen von ca. zwanzig von den Russen ermordeten
großer Zahl getötet. Andere russische Flugzeuge greifen einen in
deutschen Soldaten (Gebirgsjäger, SS-Angehörige und Flieger) vor,
Richtung Westen fahrenden Lazarettzug an. (327)  
die schwerste Verstümmelungen aufweisen. Es sind ihnen z. T. die
Augen ausgestochen, die Haut der Hände nach Verbrühen abgezo-
gen, die Fingernägel abgerissen, die Zungen abgeschnitten und bei
mehreren die Köpfe eingedrückt. (236)  


In Jelnia nageln die Russen einen in Gefangenschaft geratenen deut-
Im Raum Jelna berauben die Russen deutsche Soldaten der Ringe
schen Unteroffizier lebend an einen Baum. Zehn anderen Männern
durch Abschneiden der Ringfinger. (143)  
seines Spähtrupps werden die Augen ausgestochen, die Geschlechts-
teile abgeschnitten und die Leichen aufgeschlitzt. (368)  


Östlich Petsamo wird ein in russische Gefangenschaft geratener
Bei Taganrog töten die Russen in Gefangenschaft geratene Angehöri-
Spähtrupp (Unterführer und acht Mann) entkleidet und zerstückelt.  
ge eines deutschen Spähtrupps. Sie stechen ihnen die Augen aus,
Auf die Stirn sind Totenkopf und Sowjetstern aus Metall einge-
schlagen. (354)


Angehörige der Leibstandarte „Adolf Hitler" finden in dem Dorf Nowo-
Danzig (ca. 50 km westlich Cherson) sechs deutsche Soldaten tot
bzw. sterbend in einem Granattrichter auf. Die Körper sind so zer-
schlagen, daß Knochensplitter aus grün-, blau- und schwarzunterlau-
fenen Fleischteilen herausragen. Eine Leiche weist Stiche in den Un-
terleib und in




180


174




hacken ihnen die Hände ab und drehen ihnen die Füße nach rück-
wärts. (480)


die Hoden auf. Einem anderen Soldaten sind die Augen ausgesto-
Sechs in Gefangenschaft geratene deutsche Soldaten werden durch
chen, die noch in den Augenhöhlen hängen. Wieder einem anderen
Genickschüsse getötet. Ihre Leichen werden später im NKWD-  
ist der Hinterkopf gespalten. Das Gehirn ist unter das Kinn geklebt.  
Gefängnis von Taganrog aufgefunden. (229)  
Die Fingerspuren sind noch in der Gehirnmasse sichtbar. Einem vier-  
ten Soldaten sind die Geschlechtsteile abgeschlagen. Die Sterbenden
berichten, daß sie lebend in den Bombentrichter geworfen und mit
Steinen zugedeckt worden seien. (10)  


Die Russen beschießen in der Nähe von Slonim einen mit dem Zei-
chen des Genfer Roten Kreuzes gekennzeichneten Sanitätskraftwa-
gen. (320)


Dem deutschen Feldwebel Kummer vom 9. Regt. 428 und zwei Mann
werden bei Borodino die Augen ausgestochen und Stiche in den Un-
terleib beigebracht. 2. August (163)


In einem Dorf zwischen Luga und Lugi werden zehn in Gefangen-
Dezember
schaft geratene Angehörige eines Nachrichtenzuges des 1. Regts. der
SS-Polizei-Division von den Russen verstümmelt und getötet. 6. Au-
gust (165)


Bei Luga wird die Leiche des in Gefangenschaft geratenen deutschen
Bei Istia an der Ostwa werden sechzig Angehörige des SS-Regt.
Oberleutnants von Rupprecht ohne Schußverletzung mit 37 Bajonett-  
„Deutschland" nach der Gefangennahme durch Genickschüsse getö-  
stichen aufgefunden. (539)  
tet. Außerdem werden ihnen die Geschlechtsteile abgeschnitten, die
Augen ausgestochen und die Gesichter zertreten. (294, 125)  


An der Straße Kairalla-Alakurti (Nordfinnland) werden vier SS-Ange-  
Bei Naro-Fominsk greifen russische Panzer einen mit der Rotkreuz-  
hörige von russischen Soldaten mit dem Kopf nach unten an Bäumen
flagge gekennzeichneten deutschen Truppenverbandsplatz an und
aufgehängt. Kopf und Arme sind mit schweren Steinen beschwert.  
schießen ihn in Brand. Viele Schwerverwundete verbrennen, andere
Ohren, Nasen und Geschlechtsteile sind abgeschnitten. 8. August
werden nach der Gefangennahme erschossen. (530)  
(356)  


Ostwärts Luga wird ein in Gefangenschaft geratener deutscher Späh-  
Bei Berestowo /Miusfront werden zwei schwerverwundete SS-Männer
trupp durch Bajonettstiche zerstückelt. (538)  
nackt ausgezogen, mit den Armen an Bäumen aufgehängt, mit Was-
ser Übergossen und dem Erfrierungstode ausgesetzt. (251)  


Auf der Straße Kasatin - Berditschew - Uman beschießen russische
Russische Panzer verfolgen deutsche Infanteristen ohne Beschuß. Als
Truppen das Gefechtsfeld absuchende deutsche Sanitäter. (540)  
diese entkräftet zusammenbrechen, werden sie überfahren und zer-  
malmt. Zurückgelassene Verwundete werden verstümmelt und getö-  
tet. Weihnachten 1941. (42)  


Bei der Einnahme von Lemberg finden deutsche Truppen mehrere
Durch die HKL gebrochene russische Soldaten überfallen eine deut-
tausend Leichen ermordeter Deutscher, Polen und Ukrainer vor. Ein
sche Sanitätskompanie und nehmen einen Teil gefangen. Deutsche
großer Teil war eingemauert und durch Feuer getötet. Andere Lei-
Truppen finden die Leichen (etwa 25) in zwei Scheunen verstümmelt  
chen sind bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Den Frauen sind die  
auf. Einer Leiche fehlen beide Hände. Bei einer anderen hängen die  
Ohren und die Brüste abgeschnitten, den Männern die Geschlechts-
Därme heraus. 26.12.1941 (16)  
teile. Nach Aussagen der Bevölkerung sollen insgesamt 27 000 in
Haft gehaltene Personen getötet worden sein. (119, 155, 181, 185,
247)  


Von zwei, während der Kesselschlacht von Uman in Gefangenschaft
Nach Bereinigung eines russischen Durchbruchs wurden von den
geratenen Angehörigen des Regiments „Westland" der Division
deutschen Truppen auf der Rollbahn bei Bolchow sechs landesübliche
Schlitten mit den Leichen deutscher Verwundeter vorgefunden, die
an den Geschlechtsteilen verstümmelt sind. 31.12.1941 (82)


In einer Ortschaft von Rowno werden zwanzig bis dreißig Wehr-
machts- und SS-Angehörige tot aufgefunden. Sie sind ausgezogen
und gefesselt.


Beim Vorstoß auf Rowno finden sich in einem Straßengraben der
Rollbahn die zerfleischten Leichen einer deutschen Wehrmachtsein-
heit.


175




181


„Wiking" wird einer von einem deutschen Stoßtrupp vollkommen
nackt, mit aufgeschnittenem Bauch, abgeschnittenen Geschlechtstei-
len und ausgestochenen Augen tot aufgefunden. (140)


Fünfzig bis siebzig Soldaten der Vorausabteilung einer badischen Di-
vision fallen bei Rownow (Ukraine) in die Hände der Russen, werden
von diesen nackt ausgezogen und die Arme durch Handgranaten ab-
gerissen. Außerdem werden ihnen die Augen ausgestochen. (250)


Bei Utorgosch wird ein deutscher Sanitätskraftwagen trotz deutlicher
Alle Leichen weisen Genickschuß auf. Die Augen sind ausgestochen
Kennzeichnung mit dem Roten Kreuz von den Russen beschossen.  
und fast allen die Geschlechtsteile abgeschnitten. (408)  
(483)  


Bei der Einnahme von Orel werden bei der Durchsuchung des Ortes
Nahe der Ortschaft Husygantin, Kreis Lemberg, wird ein lebender SS-  
in einem Keller ein Hauptmann und zwei Feldwebel tot aufgefunden.
Mann in voller Uniform auf die Panzerwanne eines vorgehenden T 34
Die Tötung war durch Genickschuß erfolgt. In einem Trinkwasser-  
gebunden. (407)  
brunnen wird weiter die Leiche eines ebenfalls durch Genickschuß
getöteten Feldwebels der Luftwaffe entdeckt. (183)  


Ein deutscher Soldat, der im Raum Dünaburg den Russen verwundet
In Husygantin, Raum Lemberg, wird ein Angehöriger der Waffen-SS
in die Hand fällt, wird von diesen entkleidet und vollkommen ver-  
von aufgesessener russischer Infanterie an den Füßen mit Ketten an
stümmelt. (261)  
zwei T 34 gebunden und durch die V-förmig auseinanderfahrenden
Panzer zerrissen. (406)  


Angehörige der SS-Division „Nord" fallen bei Salla verwundet in rus-
Bei Rowno werden die Leichen von etwa 300 deutschen Wehrmachts-
sische Gefangenschaft und werden von den Russen durch Ausstechen
angehörigen gefunden, denen die Augen ausgestochen und die Ge-
der Augen und zahlreiche Bajonettstiche verstümmelt und getötet.  
schlechtsteile abgeschnitten und in den Mund gesteckt sind. Bei kei-  
Einer der SS-Männer erhält hierbei etwa fünfzehn bis zwanzig Bajo-  
ner der Leichen wird eine Schußwunde festgestellt. (440)  
nettstiche im Umkreis der Geschlechtsteile und im Hals. (490)  


Schwerverwundete deutsche Soldaten, die in Oschakowa zurückge-  
Im Räume Berditschew werden in einem Kornfeld die verstümmelten
lassen werden müssen, werden nach Rückeroberung des Ortes tot
Leichen von vier SS-Männern aufgefunden. (423)  
und verstümmelt aufgefunden. Fünf Leichen sind mit Seitengewehren
an den Boden geheftet; anderen sind die Augen ausgestochen. (288)  


Russen töten westlich Chitomir drei deutsche Gefangene und schnei-  
Bei Utorgosch werden zwei Angehörigen der SS-Totenkopf-Division
den einem von ihnen Ohren, Nase und Geschlechtsteile ab. (524)  
von russischen Soldaten die Augen ausgestochen und die Ge-
schlechtsteile abgeschnitten. (551)  


Bei Kamenew tötet eine russische Panzer-Einheit etwa 200 in Gefan-
An dem Dorfrand vor Smelna wird die nackte Leiche eines deutschen
genschaft geratene deutsche Soldaten. Die Leichen sind fast alle
Soldaten gefunden. Sie weist zahlreiche Stichwunden am Bauch und
nackt und weisen keine Schußverletzungen auf. Der größte Teil von
an den Geschlechtsteilen auf. Schußverletzungen sind nicht festzu-  
ihnen ist durch Messerstiche getötet, einigen sind die Augen ausge-  
stellen. (383)  
stochen, anderen die Geschlechtsteile abgeschnitten. (104)  


Bei Chitomir wird ein in Gefangenschaft geratener SS-Angehöriger
SS-Unterscharführer Werner Kaltweit vom II./Rgt. „Westland" wird
verstümmelt und mit einem Strick um den Hals in einen Brunnen ge-  
nach einem Spähtruppunternehmen in der Gegend von Uman mit
worfen. (106)  
ausgestochenen Augen und aufgeschlitztem Bauch als Leiche aufge-  
funden. (427)  


Ein deutscher Sanitätskraftwagen wird bei Opotschka von Russen
überfallen und Sanitäter und Fahrer erschossen. (395)


Das vorschriftsmäßig gekennzeichnete Feldlazarett der SS-Division
„Das Reich" und Krankenkraftwagen werden im Raum westlich Smo-
lensk wiederholt von russischen Fliegern angegriffen und beschossen.
(519)


176
Bei Dnjepropetrowsk töten die Russen drei deutsche Rote-Kreuz-
Schwestern. Sie schneiden ihnen die Brüste ab und stecken diese in
den Mund und in die Geschlechtsteile. (407)






September
182


Im Keller des GPU-Gebäudes in Tarnopol werden etwa zwanzig deut-
sche Soldaten - Gebirgsjäger, SS-Angehörige und Flieger - ermordet
und verscharrt aufgefunden. Die Leichen weisen schwere Verstüm-
melungen auf z. T. sind die Augen ausgestochen, die Haut der Hände
ist nach Verbrühen abgezogen, Fingernägel sind abgerissen, Zungen
abgeschnitten und Schädel zertrümmert. (236, 536)


Bei Dnjepropetrowsk wird einem deutschen Soldaten durch die Rus-
sen der Geschlechtsteil zwischen zwei großen Steinen zerquetscht.
(251)


In der Nähe von Tschulakowka (Süd-Ukraine) werden vier in Gefan-  
im Wald von Mal Opujewo bei Demjansk wird ein deutscher Feldwe-  
genschaft geratene deutsche Soldaten getötet. Die Geschlechtsteile,
bel von Russen mit einem Riemen gefesselt und durch Genickschuß
Ohren und Nasen sind ihnen abgeschnitten, die Augen ausgestochen.
getötet. (565)  
(59)  


Vor Priluky wird die Bedienung eines Flakgeschützes von russischen
In der Gegend von Okoninowo am Dnjepr wird die Leiche eines deut-
Panzereinheiten gefangen genommen, verstümmelt, mit Benzin
schen Panzerjägers mit aufgeschnittenem Bauch und heraushängen-  
Übergossen und angesteckt. Ostwärts des Ortes werden sechs in rus-  
den Eingeweiden aufgefunden. (424)  
sische Gefangenschaft geratene Angehörige eines deutschen Späh-
trupps mit Genickschüssen bzw. Stichverletzungen tot aufgefunden.  
(286, 289, 298)  


In der Nähe des Ortes Wyriza werden die Leichen von acht bis zehn
Bei Neu-Danzig, Ukraine, werden fünf oder sechs deutsche Soldaten
ermordeten deutschen Wehrmachtsangehörigen gefunden. Sie sind
tot und verstümmelt, halb verscharrt in einem Erdhaufen, aufgefun-  
ausnahmslos durch Schüsse aus nächster Nähe und durch grauen-  
den. Z. T. sind die Augen ausgestochen, die Geschlechtsteile und  
hafte Stichverletzungen getötet. Ohren, Nasen und Geschlechtsteile
Zungen abgeschnitten. (301)  
sind abgeschnitten. (459)  


In Nikolajewka bei Taganrog werden zwei in Gefangenschaft geratene
In Neu-Danzig bei Odessa werden sechs gefangene deutsche Solda-
Soldaten durch Rotarmisten verstümmelt. Einem werden die Hände
ten durch Ausstechen der Augen verstümmelt und mißhandelt, dann
und Füße abgeschnitten, dem anderen der Bauch aufgeschlitzt und  
in eine Kalkgrube geworfen und mit Steinen und Sand zugeschüttet.
die Eingeweide herausgezogen. (520)  
(511)  


Die Russen werfen fünf in Gefangenschaft geratene deutsche Solda-
An der Lowat wird deutlich gekennzeichneter deutscher Hauptver-  
ten in einen Kanalschacht auf dem Hof des GPU-Gebäudes der Stadt
bandsplatz von russischen Tieffliegern angegriffen. (426)  
Taganrog. (350)  


Auf den Waldai-Höhen töten die Russen sechs verwundete deutsche
Bei Staraja Russa wird deutscher Sanka wiederholt von russischen
Soldaten. Sie schneiden ihnen die Geschlechtsteile und die Zungen
Tieffliegern angegriffen. (426)  
ab und stechen ihnen die Augen aus. (382)  


In Androwskaja wird eine in Gefangenschaft geratene Besatzung ei-  
Auf der Straße Kiestinki - Kusamo/Finnland werden finnische Lottas
nes deutschen Panzer-Spähwagens getötet. Die Schädel sind zer-
von russischen Partisanen überfallen, geschändet und anschließend
trümmert, die Augen ausgestochen, Nasen und Ohren und Zungen
getötet. (567)  
abgeschnitten. (370)  


Bei Posbyok - Wyriza werden bei einem deutschen Gegenstoß die
verstümmelten Leichen deutscher Soldaten gefunden, die als Ver-
wundete zurückgelassen werden mußten. (437)


Im Raum von Nikolajew wird ein deutscher Spähtrupp von 60 Mann
mit Genickschuß, ausgestochenen Augen und abgeschnittenen Ge-
schlechtsteilen aufgefunden. (406)


177
Zwei deutsche Verwundete, Angehörige der Leibstandarte „Adolf Hit-
ler", die in einem Brückenkopf am Mius etwa 15 km westlich Tagan-
rog zurückgelassen werden mußten, werden später verstümmelt tot
aufgefunden. (442)


Fünf deutsche Soldaten werden am Fuße des Jaila-Gebirges (Krim)
von russischen Infanteristen nackt ausgezogen, zu einem Bündel zu-
sammengeschnürt und dann durch zahlreiche Bajonettstiche getötet.
(508)


Aus dem verschlammten Brunnen des GPU-Gebäudes in Taganrog
werden die Leichen von zehn Angehörigen des II. Batl. Leibstandarte


In einem Waldstück nördlich Rusa töten die Russen zurückgelassene
deutsche Verwundete. 3. September (193)


Die Russen hängen vier in Gefangenschaft geratene deutsche Solda-
ten eines Spähtrupps an den Beinen auf, schneiden ihnen die Ge-
schlechtsteile ab und stechen ihnen die Augen aus. 8. September
(362)


Ein bei Bortschew (Raum Kiew) in Gefangenschaft geratener Ober-
183
leutnant des Inf. Regt. 526 wird von den Russen durch Bajonettstiche
und durch einen Pistolenschuß getötet. 25. September (252)






Oktober
„Adolf Hitler" herausgeholt. Die Bevölkerung bestätigt, daß die SS-
Angehörigen von Rotarmisten lebend und unversehrt in den Brunnen
gestürzt worden seien. (440)


Bei Staraja Russa wird ein vermißter Melder in einem Waldstück er-
Zwei Angehörige eines Spähtrupps der Leibstandarte „Adolf Hitler"
würgt und mit abgeschnittener Zunge aufgefunden. (382)  
werden mit auf den Rücken gebundenen Händen lebend verbrannt.  
(393)  


Russische Flugzeuge bombardieren den an der Straße Juchnow -
Im Raum von Brjansk wird auf einem Hügel am Oberlauf der Desna
Gschatsh gelegenen Hauptverbandsplatz, der durch das Rote Kreuz
die Leiche eines deutschen Obergefreiten mit ausgestochenen Augen
gekennzeichnet ist. Ärzte und Verwundete werden getötet. (292)  
und zertrümmertem Unterkiefer aufgefunden. (424)  


Ein durch das Rote Kreuz weithin erkennbarer deutscher Sanitäts-  
Im Raum Livny-Jelez, nordwestlich Woronesch, werden deutsche Sol-  
kraftwagen wird nördlich Demjansk von einem russischen Schlacht-
daten, die wegen Erfrierungen in den Häusern zurückgelassen wer-
flieger mit Bomben und Bordwaffen angegriffen und verschiedene In-
den müssen, aus diesen von russischen Soldaten herausgebracht und  
sassen getötet bzw. verwundet. (226)  
der Kälte (30 bis 40 Grad) überlassen. (544)  


Im Raum Winniza werden 25 Angehörige eines Stoßtrupps verstüm-  
Bei den Kämpfen vor Moskau wird ein gefangener deutscher Soldat
melt aufgefunden; sie sind nicht mehr erkennbar. Ohren und Nasen,
von den Russen völlig nackt ausgezogen, auf einen Schlitten gebun-  
teilweise auch Hände und Füße, sind abgeschnitten, die Augen aus-  
den und bei 45 bis 50 Grad Kälte bei lebendigem Leibe mit Wasser
gestochen, die Bäuche aufgeschnitten. (283)  
Übergossen. Der Schlitten wird dann mit einem Pferd gegen die deut-  
schen Linien getrieben. (401)  


Bei Tschernowa in der Nähe von Cholm wird der schwerverwundete
Beim Rückzug vor Moskau werden die verstümmelten Leichen deut-
Leutnant Eichelberg und ein Unteroffizier aus nächster Nähe durch
scher Soldaten gefunden, denen Kopf, Arme, Hände und Beine vom
Pistolenschüsse getötet. (163)  
Rumpf getrennt und in einigen Fällen auch die Augen ausgestochen
sind. (401)  


Im Raum Taganrog wird ein Wachtmeister der Wehrmacht von russi-  
Angehörige eines deutschen Spähtrupps bei Mogilew werden von rus-  
schen Soldaten an eine Scheunentür gebunden. Vor seinen Ge-
sischen Soldaten verstümmelt und ermordet. Dabei werden einem
schlechtsteil ist ein Stahlhelm gebunden, in dem sich eine Ratte be-  
deutschen Unteroffizier die Hoden mit Ziegelsteinen zerrieben, einem
findet. Diese hat ihm den Geschlechtsteil abgefressen. (52)  
anderen etwa dreißig Bajonettstiche in den Unterleib versetzt, eini-  
gen die Augen ausgestochen und die Geschlechtsteile abgeschnitten.  
(562)  


Die Russen schleifen einen in Gefangenschaft geratenen deutschen
Von russischen Soldaten werden 300 bis 400 deutsche Soldaten, Ver-
Soldaten zu Tode. (75)  
wundete und Personal des deutschen Kriegslazaretts Feodosia/Krim,
das vorübergehend in russische Hand fällt, mißhandelt, verstümmelt
und ermordet. Die Verwundeten und Kranken werden nackt aus dem
Fenster geworfen und mit Wasser Übergossen. Ihre vorgefundenen,
auf dem Lazaretthof festgefrorenen Leichen weisen Verstümmelun-
gen wie: ausgerissene Fingernägel, von Waden und Gesicht abge-
schältes Muskelfleisch, abgeschnittene Geschlechtsteile, ausgesto-
chene Augen und gebrochene Gliedmaßen auf. (307, 564)  


Im GPU-Keller von Taganrog werden die verbrannten Leichen eines in  
Angehörige des SS-Regt. V „Totenkopf", die durch Überraschungsan-
Gefangenschaft geratenen deutschen Spähtrupps identifiziert. In den
griff bei Staraja Russa in russische Hand fallen, werden niederge-
Kanalanlagen desselben Gefängnisses werden vier weitere in Gefan-  
macht und verstümmelt. Die Augen werden ausgestochen, die Ge-  
genschaft
schlechtsteile abgeschnitten und die Gliedmaßen verstümmelt. (342)






178
184






geratene deutsche Soldaten mit eingeschlagenen Köpfen, gebroche-
1942
nen Armen und mit Stichwunden tot aufgefunden; bei einer der Lei-
chen fehlt der linke Arm. (237)


Russische Flugzeuge belegen auf der Straße Juchnow-Gschatsh
einen deutschen Hauptverbandsplatz mit Bomben. 6. Oktober (291)


Gefangenen deutschen Soldaten, Angehörigen der 7. Kompanie Regt.
3 SS-Polizei-Division, werden bei Kutt vor Luga die Geschlechtsteile
abgeschnitten und die Augen ausgestochen. 9. und 10. Oktober (83)


In einem kleinen Dorf an der Straße Cholm - Wjasma töten die Rus-
Januar
sen 80 in Gefangenschaft geratene deutsche Soldaten einer Voraus-
kompanie. 11. Oktober (171)


In der Nacht vom 12. zum 13.10. werden bei Troizkoje (Mius) dem
Sieben in Gefangenschaft geratene Männer eines Spähtrupps des SS-  
SS-Schützen Scheerle durch russische Soldaten Nase und Ohren ab-  
Regts. „Deutschland" werden durch Stiche in den Unterleib getötet.  
geschnitten. 12. - 13. Oktober (474)  
Dem Spähtruppführer wird der Schädel eingeschlagen. (461)  


Die Russen töten in Gefangenschaft geratenen deutschen Verwunde-
ten durch tiefe Stichwunden an der rechten Schulter. (84)


In Gefangenschaft geratene deutsche Verwundete werden bei Bjelgo-
rod erschossen. (450)


November
Russische Flugzeuge greifen den mit den Zeichen des Genfer Roten
Kreuzes versehenen deutschen Hauptverbandsplatz in Druskowo, 60
Kilometer ostwärts Malo - Archangelsk an. 4. Januar (367)


Östlich Rusa (Mittelabschnitt Rußland) werden nach einem Gegen-
Auf dem Wege zum Hauptverbandsplatz befindliche Verwundete wer-
stoß mehrere Angehörige einer Flakbatterie verstümmelt aufgefun-  
den in der Nähe des Bahnhofs Tigoda im Raum von Leningrad von
den. Ihnen sind die Ohren abgeschnitten, die Augen ausgestochen
Russen getötet. Die Verbände werden abgerissen, einem Verwunde-  
und die Geschlechtsteile verstümmelt. (99)  
ten wird das Herz herausgeschnitten, einem anderen die Augen aus-
gestochen, einem dritten das Messer in die Kopfwunde gestoßen. 10.  
Januar (354)  


Angehörige eines deutschen Spähtrupps, die in russische Hand gefal-
Die Russen zwingen bei Staroje in Gefangenschaft geratene deutsche
len waren, werden in folgendem Zustand aufgefunden: Aus den
Soldaten, bei einer Kälte von 45 bis 50 Grad Celsius ohne Schuhe
Fleischteilen ihrer Oberschenkel sind je ein fünf bis acht cm breiter
und Strümpfe zu laufen. 25. Januar (163)  
und tiefer und 25 cm langer Streifen Fleisch herausgeschnitten. Es
handelt sich um vier SS-Angehörige, die bei Kiestinki/Nordfinnland
mit ihrer Einheit eingesetzt sind. Zwanzig weitere deutsche und finni-
sche Kriegsgefangene werden durch Genickschüsse getötet. (372,
124, 233, 235, 535)  


Die Russen stechen einem verwundeten deutschen Soldaten des Inf.  
In der Nähe des Dorfes Karl Marx im Räume Juchnow wird ein in Ge-
Regt. 51 südlich Tichwin beide Augen aus. (265)  
fangenschaft geratener deutscher Melder getötet. Die Augen werden
ausgestochen; Nase, Ohren und Ringfinger werden abgeschnitten.  
25. Januar (332)  


In Tabolowa bei Rusa durchschneiden die Russen acht bis zehn zu-
rückgebliebenen deutschen Schwerverwundeten des Inf. Regt. 461
die Kehlen. (476)


Im nördlichen Festungsbereich von Sewastopol wird nachts ein Muni-
tionsnachschub für das I. Inf. Regt. 438, bestehend aus einem Panje-
fahrzeug und drei Mann, von russischen Truppen überfallen. Am
nächsten


Februar


Im Redja/Tal werden in Gefangenschaft geratene deutsche Soldaten
durch Bajonettstiche bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. (64)


179
Bei Dugino/Mittelrußland notgelandeter deutscher Flieger wird von
den Russen in Scheiben zersägt. (473)


Russische Soldaten greifen bei dem Dorfe Nenezowo (Bahnlinie von
Rschew nach Stuoiza) in Winterbekleidung mit deutschen Stahlhel-
men an. (67)




Morgen werden die drei Soldaten verstümmelt mit ausgestochenen
Augen aufgefunden. Einer der Verstümmelten wird lebendig gebor-
gen. (181)


Bei Rostow in Gefangenschaft geratene Soldaten werden nackt aus-
185
gezogen, mit Wasser Übergossen und dem Erfrierungstod ausgesetzt.
(480)


Im Raum Serpuchow wird ein mit den Zeichen des Genfer Roten
Kreuzes versehener Omnibus zusammengeschossen. Sämtliche Ver-
wundete werden durch Schuß- oder Stichwaffen getötet. (34)


Im Walde westlich Istra töten die Russen einen in Gefangenschaft
geratenen deutschen Spähtrupp. Sie schneiden dem Gruppenführer
die Geschlechtsteile ab, zwei anderen Soldaten werden die Ohren ab-
geschnitten. Alle drei weisen Stichverletzungen und Schußwunden
auf. (297)


Russische Jagdmaschinen greifen bei Staraja hussa ein deutsches
Bei Juchnow in Gefangenschaft geratene deutsche Soldaten werden
Sanitätsflugzeug an. (382)  
getötet. Ein Untersturmführer wird durch Aufschlitzen des Bauches
verstümmelt, einem Soldaten das Gesicht bis zur Unkenntlichkeit
zertreten. Einem anderen fehlen die Ohren; einem weiteren ist eine
Pakgeschoßhülse in die Wange gestoßen. (207)  


Nördlich Rostow stechen die Russen einem in Gefangenschaft gerate-  
In Tamboska bei Feodosia schneiden russische Truppen Angehörigen
nen Deutschen die Augen aus. (304)  
einer gefangenen Infanteriegruppe noch lebend Geschlechtsteile, Na-  
sen und Zungen ab und stechen ihnen die Augen aus. (33)  


Bei Ruoskoje in Gefangenschaft geratene zwölf Angehörige eines  
Bei Olinin westlich Rschew werden Angehörige eines deutschen Tros-
deutschen Stoßtrupps werden ausgezogen, an die Bäume gebunden
ses nach der Gefangennahme erschlagen. (375)  
und nach Übergießen mit Wasser dem Erfrierungstode ausgesetzt.
Außerdem werden ihnen die Geschlechtsteile abgeschnitten. (72)  


In Taganrog werden elf in Gefangenschaft geratene Angehörige der
Zwei zurückgelassene verwundete deutsche Soldaten werden nach
SS-Division LAH getötet; nachdem man ihnen die Augen ausgesto-  
ihrer Gefangennahme getötet. Die Körper sind zerstochen, die Ge-  
chen, Zungen, Ohren und Geschlechtsteile abgeschnitten und die
sichter zertreten. (361)  
Schädel eingeschlagen hat, werden sie teilweise noch lebend in den
Schacht des dortigen GPU-Gefängnisses geworfen. (460)  


Im GPU-Keller von Tarnopol finden die eindringenden deutschen
In der Nähe der Ortschaften Zins/Dudurowa/Mojlowa in russische
Truppen die Leichen von ca. zwanzig von den Russen ermordeten
Hände geratener Feldwebel der 3. Kompanie des Gren. Regt. 446
deutschen Soldaten (Gebirgsjäger, SS-Angehörige und Flieger) vor,
wird nackend auf einen Schlitten mit vorgespanntem Pferd gebun-  
die schwerste Verstümmelungen aufweisen. Es sind ihnen z. T. die
den, mit Wasser Übergossen und bei grimmiger Kälte in das Unge-
Augen ausgestochen, die Haut der Hände nach Verbrühen abgezo-  
wisse gejagt. (446)  
gen, die Fingernägel abgerissen, die Zungen abgeschnitten und bei  
mehreren die Köpfe eingedrückt. (236)  


Im Raum Jelna berauben die Russen deutsche Soldaten der Ringe
Die Russen töten in Gefangenschaft geratene verwundete, deutsche  
durch Abschneiden der Ringfinger. (143)  
Soldaten. Sie schlagen ihnen die Schädel ein und zerschneiden ihnen
die Kehlen. 6. Februar. (527)  


Bei Taganrog töten die Russen in Gefangenschaft geratene Angehöri-  
Am Bahnhof Grischino werden 300 in Gefangenschaft geratene italie-  
ge eines deutschen Spähtrupps. Sie stechen ihnen die Augen aus,
nische Soldaten und etwa 15 Krankenschwestern nach ihrer Gefan-
gennahme niedergemacht. Die Schädel werden eingeschlagen. Den
Frauen sind die Brüste abgeschnitten und die Geschlechtsteile her-
ausgeschnitten. (362)






180
Winter 1941 42


Im Raum von Moskau in die Hände der Russen geratene acht bis
zehn SS-Angehörige werden getötet. Ihnen werden Ohren und Nasen
abgeschnitten und das Gesicht zertreten. (44)


In Nowo-Swinochowo (bei Staraja Russa) zerschneiden die Russen in
Gefangenschaft geratenen deutschen Soldaten die Fußsohlen, die
Fußsehnen und die Waden; außerdem werden die Schädel zertrüm-
mert. (265)


hacken ihnen die Hände ab und drehen ihnen die Füße nach rück-
Russische Flieger beschießen bei Toropez deutsche mit dem Roten
wärts. (480)  
Kreuz gekennzeichnete Verwundetenzüge. (121)  


Sechs in Gefangenschaft geratene deutsche Soldaten werden durch
Genickschüsse getötet. Ihre Leichen werden später im NKWD-
Gefängnis von Taganrog aufgefunden. (229)




186


Dezember


Bei Istia an der Ostwa werden sechzig Angehörige des SS-Regt.
„Deutschland" nach der Gefangennahme durch Genickschüsse getö-
tet. Außerdem werden ihnen die Geschlechtsteile abgeschnitten, die
Augen ausgestochen und die Gesichter zertreten. (294, 125)


Bei Naro-Fominsk greifen russische Panzer einen mit der Rotkreuz-
Am Wolchow werden gefangene deutsche Soldaten von den Russen
flagge gekennzeichneten deutschen Truppenverbandsplatz an und  
bei einer Kälte von 40 Grad völlig entkleidet und mißhandelt. (120)  
schießen ihn in Brand. Viele Schwerverwundete verbrennen, andere
werden nach der Gefangennahme erschossen. (530)  


Bei Berestowo /Miusfront werden zwei schwerverwundete SS-Männer
In Taganrog werden etwa zehn in Gefangenschaft geratene Angehöri-
nackt ausgezogen, mit den Armen an Bäumen aufgehängt, mit Was-  
ge der SS auf dem Hofe des GPU-Gebäudes getötet und in den Brun-  
ser Übergossen und dem Erfrierungstode ausgesetzt. (251)  
nenschacht geworfen. (570, 138, 456, 481, 316)  


Russische Panzer verfolgen deutsche Infanteristen ohne Beschuß. Als
Während der Rückzugskämpfe nordostwärts Rshew fallen über 100
diese entkräftet zusammenbrechen, werden sie überfahren und zer-  
Deutsche in russische Hand. Sie werden dem Stab einer russischen
malmt. Zurückgelassene Verwundete werden verstümmelt und getö-
Schützendivision zur Vernehmung vorgeführt. Um Zeugenaussagen
tet. Weihnachten 1941. (42)
zu erpressen, werden viele von ihnen gefoltert. Nach erfolgter Aussa-  
ge werden fast alle erschossen.  


Durch die HKL gebrochene russische Soldaten überfallen eine deut-  
Bei einem Angriffsunternehmen eines deutschen Verbandes bei Kar-
sche Sanitätskompanie und nehmen einen Teil gefangen. Deutsche
manowo südostwärts Rshew werden Dokumente dieses sowjetischen
Truppen finden die Leichen (etwa 25) in zwei Scheunen verstümmelt
Divisionsstabes erbeutet, darunter über 100 Vernehmungsnieder-
auf. Einer Leiche fehlen beide Hände. Bei einer anderen hängen die
schriften über die Vernehmung deutscher Kriegsgefangener im No-  
Därme heraus. 26.12.1941 (16)  
vember 1941 und Januar 1942. Am Schluß der Vernehmungen war
jeweils vermerkt, ob der Gefangene freiwillig ausgesagt hat oder ob
er durch Folterung zur Aussage hat gezwungen werden müssen. In
einigen Niederschriften wird bemerkt, daß der betreffende Gefangene
nichts Wesentliches ausgesagt habe, trotzdem er schließlich zu Tode
gefoltert worden sei. Fast alle Niederschriften enden mit dem Ver-
merk, daß der Gefangene, nachdem nichts mehr aus ihm herauszu-
holen gewesen sei, liquidiert worden sei. Nur bei einigen wenigen
Vernehmungen lautet der Vermerk, daß der Gefangene vermutlich
noch wichtige Aussagen zu machen habe und deshalb als „sprechen-
de Zunge" weitergeleitet werde. Die Vernehmungen sind von zwei
sowjetischen Offizieren unterschrieben. Einer von ihnen heißt Bern-
stein. (387)  


Nach Bereinigung eines russischen Durchbruchs wurden von den
März
deutschen Truppen auf der Rollbahn bei Bolchow sechs landesübliche
Schlitten mit den Leichen deutscher Verwundeter vorgefunden, die
an den Geschlechtsteilen verstümmelt sind. 31.12.1941 (82)


In einer Ortschaft von Rowno werden zwanzig bis dreißig Wehr-
Westlich Griwo im Raum Rshew werden in Gefangenschaft geratene
machts- und SS-Angehörige tot aufgefunden. Sie sind ausgezogen
deutsche Soldaten entkleidet und getötet. Die Leichen weisen Stich-  
und gefesselt.  
wunden auf, die Glieder sind ausgerenkt, die Schädel sind einge-
schlagen. (360, 515)


Beim Vorstoß auf Rowno finden sich in einem Straßengraben der
April
Rollbahn die zerfleischten Leichen einer deutschen Wehrmachtsein-
heit.


Im Raum südostwärts des Ilmensees wird in der Gegend von
Bol/Borby von russischen Bodentruppen eine deutsche Sanitäts-Ju,
die einwandfrei mit dem Genfer Abzeichen gekennzeichnet ist, abge-
schossen. Am nächsten Tage wird nach Vorverlegung der Front an
der Abschußstelle festgestellt, daß die halbbekleideten und nackten
Leichen der Verwundeten Verstümmelungen, wie ausgestochene Au-
gen und frische Verletzungen von Schlägen und Stichen aufweisen.
(149)




181


187




Alle Leichen weisen Genickschuß auf. Die Augen sind ausgestochen
und fast allen die Geschlechtsteile abgeschnitten. (408)


Nahe der Ortschaft Husygantin, Kreis Lemberg, wird ein lebender SS-
Russischer Tiefflieger greift als solches gekennzeichnetes Feldlazarett
Mann in voller Uniform auf die Panzerwanne eines vorgehenden T 34
in Tossanow mit Bomben an. 87 Soldaten werden getötet oder ver-
gebunden. (407)  
wundet. (500)  


In Husygantin, Raum Lemberg, wird ein Angehöriger der Waffen-SS
An der Tosno/Wolchow werden deutsche Soldaten tot und verstüm-  
von aufgesessener russischer Infanterie an den Füßen mit Ketten an
melt aufgefunden. Die Gliedmaßen sind abgeschnitten, die Ge-
zwei T 34 gebunden und durch die V-förmig auseinanderfahrenden
schlechtsteile abgeschnitten und die Augen ausgestochen. (385)  
Panzer zerrissen. (406)  


Bei Rowno werden die Leichen von etwa 300 deutschen Wehrmachts-
Auf der Rollbahn Juchnow - Roslawl werden deutsche, mit Roten
angehörigen gefunden, denen die Augen ausgestochen und die Ge-
Kreuzen kenntlich gemachte Sanitätswagen mit Verwundeten von
schlechtsteile abgeschnitten und in den Mund gesteckt sind. Bei kei-
russischen Truppen beschossen. (332)  
ner der Leichen wird eine Schußwunde festgestellt. (440)  


Im Räume Berditschew werden in einem Kornfeld die verstümmelten
In der Gorki-Schneise am Wolchow werden in Gefangenschaft gera-
Leichen von vier SS-Männern aufgefunden. (423)  
tene deutsche Soldaten an Panzer gebunden und erschlagen. (323)  


Bei Utorgosch werden zwei Angehörigen der SS-Totenkopf-Division
In einem Walde am Wolchow wird ein in Gefangenschaft geratener
von russischen Soldaten die Augen ausgestochen und die Ge-
deutscher Soldat getötet. Der Geschlechtsteil wird abgeschnitten und  
schlechtsteile abgeschnitten. (551)  
in den Mund gesteckt. 29. Mai (323)  


An dem Dorfrand vor Smelna wird die nackte Leiche eines deutschen
Juni
Soldaten gefunden. Sie weist zahlreiche Stichwunden am Bauch und
an den Geschlechtsteilen auf. Schußverletzungen sind nicht festzu-
stellen. (383)


SS-Unterscharführer Werner Kaltweit vom II./Rgt. „Westland" wird
Am Wolchow werden von den Russen wiederholt deutsche Kriegsge-  
nach einem Spähtruppunternehmen in der Gegend von Uman mit
fangene entkleidet, verstümmelt und aufgehängt. (211)  
ausgestochenen Augen und aufgeschlitztem Bauch als Leiche aufge-
funden. (427)  


Ein deutscher Sanitätskraftwagen wird bei Opotschka von Russen
Eine Pakbedienung der 3. Komp. 1. Regt. Totenkopf-Division wird  
überfallen und Sanitäter und Fahrer erschossen. (395)  
nach der Gefangennahme durch einen russischen Stoßtrupp am
nächsten Tage am südwestlichen Ausgang des Ortes Novorellje süd-
östlich des Ilmensees als Leichen völlig verstümmelt und über und  
über mit Wunden bedeckt, aufgefunden. Einem Angehörigen der Pak-
bedienung sind die Geschlechtsteile abgeschnitten. 6. Juni (87)  


Das vorschriftsmäßig gekennzeichnete Feldlazarett der SS-Division
Bei Jaczewow gerät ein Sanitätsomnibus auf einem deutschen Haupt-  
„Das Reich" und Krankenkraftwagen werden im Raum westlich Smo-
verbandsplatz in russische Hand. 15 bis 20 deutsche Soldaten und  
lensk wiederholt von russischen Fliegern angegriffen und beschossen.  
drei bis vier Rote Kreuzschwestern werden getötet. Die Schwestern
(519)  
werden vorher vergewaltigt. (92)  


Bei Dnjepropetrowsk töten die Russen drei deutsche Rote-Kreuz-
Bei Demidow hacken die Russen einer größeren Anzahl deutscher
Schwestern. Sie schneiden ihnen die Brüste ab und stecken diese in
Soldaten die Beine ab. (18)  
den Mund und in die Geschlechtsteile. (407)  


Juli




182


Russische Truppen beschießen in Opotschka/Nordabschnitt einen mit
dem Zeichen des Genfer Roten Kreuzes versehenen Kraftwagen. Die
Verwundeten sowie Kraftfahrer und Beifahrer werden getötet. (13)




im Wald von Mal Opujewo bei Demjansk wird ein deutscher Feldwe-
bel von Russen mit einem Riemen gefesselt und durch Genickschuß
getötet. (565)


In der Gegend von Okoninowo am Dnjepr wird die Leiche eines deut-
188
schen Panzerjägers mit aufgeschnittenem Bauch und heraushängen-
den Eingeweiden aufgefunden. (424)


Bei Neu-Danzig, Ukraine, werden fünf oder sechs deutsche Soldaten
tot und verstümmelt, halb verscharrt in einem Erdhaufen, aufgefun-
den. Z. T. sind die Augen ausgestochen, die Geschlechtsteile und
Zungen abgeschnitten. (301)


In Neu-Danzig bei Odessa werden sechs gefangene deutsche Solda-
ten durch Ausstechen der Augen verstümmelt und mißhandelt, dann
in eine Kalkgrube geworfen und mit Steinen und Sand zugeschüttet.
(511)


An der Lowat wird deutlich gekennzeichneter deutscher Hauptver-  
In den Kämpfen im Abschnitt Orel bei dem Weiler Posjolok Jajensk
bandsplatz von russischen Tieffliegern angegriffen. (426)  
nördlich Schisdra kommen russische Soldaten mit erhobenen Händen
auf die deutschen Linien zu. Als deutsche Soldaten aus den Schüt-  
zenlöchern kommen, um sie gefangen zu nehmen, werden diese aus
dem Hinterhalt erschossen. 6. - 19. Juli (174)  


Bei Staraja Russa wird deutscher Sanka wiederholt von russischen
August
Tieffliegern angegriffen. (426)  
 
Anfang August werden ostwärts Karmanowo südwärts Rshew zwan-
zig deutsche Soldaten nach der Gefangennahme getötet. Bei Karma-
nowo gefangengenommene Angehörige des Batl. Stabes rühmen sich
in vorgefundenen Feldpostbriefen der Tötung dieser Gefangenen.
Durch die Vernehmungen der Angehörigen des gefangenen russi-
schen Batl. Stabes werden die Angaben der Briefschreiber bestätigt.
(387)  


Auf der Straße Kiestinki - Kusamo/Finnland werden finnische Lottas
Etwa 100 deutsche Kriegsgefangene werden auf Dachböden des im
von russischen Partisanen überfallen, geschändet und anschließend
Betrieb befindlichen Panzerwerkes Kolpino, Raum Leningrad, zum
getötet. (567)  
Schutz des Werkes gegen deutsche Luftangriffe und Artilleriefeuer
untergebracht. In den Fabrikhöfen stehen feuernde Batterien ver-
schiedenen Kalibers. (120)  


Bei Posbyok - Wyriza werden bei einem deutschen Gegenstoß die
Vor Leningrad beschießen die Russen eine aus einem abgeschosse-  
verstümmelten Leichen deutscher Soldaten gefunden, die als Ver-  
nen Flugzeug abgesprungene deutsche Flugzeugbesatzung. (80)  
wundete zurückgelassen werden mußten. (437)  


Im Raum von Nikolajew wird ein deutscher Spähtrupp von 60 Mann
Bei Taucherarbeiten im Hafen von Feodosia am Schwarzen Meer wer-
mit Genickschuß, ausgestochenen Augen und abgeschnittenen Ge-  
den die Leichen deutscher Krankenschwestern mit abgeschnittenen
schlechtsteilen aufgefunden. (406)  
Brüsten und zerbrochenen Armen und die deutscher Soldaten mit  
zertrümmerten Schädeln an Steinen angebunden im Hafenbecken
aufgefunden. Nach Aussagen russischer Zivilisten sind die Kranken-
schwestern und die Soldaten von russischen Soldaten ins Wasser ge-  
worfen worden. (134)  


Zwei deutsche Verwundete, Angehörige der Leibstandarte „Adolf Hit-
September
ler", die in einem Brückenkopf am Mius etwa 15 km westlich Tagan-
rog zurückgelassen werden mußten, werden später verstümmelt tot
aufgefunden. (442)


Fünf deutsche Soldaten werden am Fuße des Jaila-Gebirges (Krim)
Südlich des Ilmensees wird einem in Gefangenschaft geratenen Sol-  
von russischen Infanteristen nackt ausgezogen, zu einem Bündel zu-  
daten der Leib aufgeschlitzt und die Hoden herausgeschnitten. (64)  
sammengeschnürt und dann durch zahlreiche Bajonettstiche getötet.  
(508)  


Aus dem verschlammten Brunnen des GPU-Gebäudes in Taganrog
Im Räume südostwärts Krymskaja/Westkaukasus wird ein Spähtrupp
werden die Leichen von zehn Angehörigen des II. Batl. Leibstandarte
der 2. Schwadron Äufkl. Abt. 9 (am nächsten Tage) ausgezogen, ver-  
stümmelt, mit Benzin Übergossen und teilweise verbrannt aufgefun-
den. (151)


Russische Partisanen überfallen bei Kokkosalni in Nordfinnland zwei
durch Rote Kreuze deutlich kenntlich gemachte Krankenwagen mit
Verwundeten. Die beiden Kraftfahrer und vier Verwundete werden als
verkohlte Leichen geborgen. (335)




183


189




„Adolf Hitler" herausgeholt. Die Bevölkerung bestätigt, daß die SS-
Angehörigen von Rotarmisten lebend und unversehrt in den Brunnen
gestürzt worden seien. (440)


Zwei Angehörige eines Spähtrupps der Leibstandarte „Adolf Hitler"
Bei den Abwehrkämpfen bei Olchewatka nordwestlich Woronesch er-
werden mit auf den Rücken gebundenen Händen lebend verbrannt.  
schießen die Russen deutsche Gefangene. (131)  
(393)  


Im Raum von Brjansk wird auf einem Hügel am Oberlauf der Desna
Ein verwundeter deutscher Soldat, der zurückgelassen werden muß,
die Leiche eines deutschen Obergefreiten mit ausgestochenen Augen
wird bei Rudnia, südlich Rshew von Russen erschlagen. (375)  
und zertrümmertem Unterkiefer aufgefunden. (424)  


Im Raum Livny-Jelez, nordwestlich Woronesch, werden deutsche Sol-
November
daten, die wegen Erfrierungen in den Häusern zurückgelassen wer-
den müssen, aus diesen von russischen Soldaten herausgebracht und
der Kälte (30 bis 40 Grad) überlassen. (544)


Bei den Kämpfen vor Moskau wird ein gefangener deutscher Soldat
Eine durch große Rotkreuzflagge gekennzeichnete deutsche Truppen-  
von den Russen völlig nackt ausgezogen, auf einen Schlitten gebun-  
verbandsstelle bei Wsnewo (südlich Bjeloj) wird von russischen Tief-  
den und bei 45 bis 50 Grad Kälte bei lebendigem Leibe mit Wasser
fliegern angegriffen und bombardiert. (498)  
Übergossen. Der Schlitten wird dann mit einem Pferd gegen die deut-  
schen Linien getrieben. (401)  


Beim Rückzug vor Moskau werden die verstümmelten Leichen deut-  
Russische Partisanen überfallen in einem Waldgebiet unweit von Go-
scher Soldaten gefunden, denen Kopf, Arme, Hände und Beine vom  
mel einen deutschen Kradmelder. Seine Leiche wird zerstückelt auf-  
Rumpf getrennt und in einigen Fällen auch die Augen ausgestochen  
gefunden. Der Kopf ist vom Rumpf getrennt. Die Ohren sind abge-
sind. (401)  
schnitten und die Augen ausgestochen. Der Rumpf ist mit Brennstoff
Übergossen und verbrannt. (352)  


Angehörige eines deutschen Spähtrupps bei Mogilew werden von rus-
Ein Angehöriger des 2. Regt, der Leibstandarte „Adolf Hitler" beob-
sischen Soldaten verstümmelt und ermordet. Dabei werden einem
achtet bei einem russischen Angriff in der Gegend von Beloj/Rußland
deutschen Unteroffizier die Hoden mit Ziegelsteinen zerrieben, einem
durch das Fernglas das Vorgehen einiger Panzer vom Typ T 34. Vor
anderen etwa dreißig Bajonettstiche in den Unterleib versetzt, eini-  
diesen Panzern laufen mehrere deutsche Rote-Kreuz-Schwestern her.
gen die Augen ausgestochen und die Geschlechtsteile abgeschnitten.  
Ihr weiterer Verbleib kann nicht beobachtet werden. (92)  
(562)  


Von russischen Soldaten werden 300 bis 400 deutsche Soldaten, Ver-
Im Abschnitt Bjeloy, südwestlich Rshew, in Gefangenschaft geratene
wundete und Personal des deutschen Kriegslazaretts Feodosia/Krim,  
sieben deutsche Soldaten werden durch Genickschuß getötet. (387)  
das vorübergehend in russische Hand fällt, mißhandelt, verstümmelt
und ermordet. Die Verwundeten und Kranken werden nackt aus dem
Fenster geworfen und mit Wasser Übergossen. Ihre vorgefundenen,
auf dem Lazaretthof festgefrorenen Leichen weisen Verstümmelun-
gen wie: ausgerissene Fingernägel, von Waden und Gesicht abge-
schältes Muskelfleisch, abgeschnittene Geschlechtsteile, ausgesto-
chene Augen und gebrochene Gliedmaßen auf. (307, 564)  


Angehörige des SS-Regt. V „Totenkopf", die durch Überraschungsan-
In der Gebietsstadt Leltschizy (Pripjet-Sümpfe) wird von der Gruppe
griff bei Staraja Russa in russische Hand fallen, werden niederge-
Saburow die deutsche Besatzung des Ortes, nämlich 35 Pioniere, 15
macht und verstümmelt. Die Augen werden ausgestochen, die Ge-
Angehörige der Zivilverwaltung, darunter der Gebietskommissar und
schlechtsteile abgeschnitten und die Gliedmaßen verstümmelt. (342)  
zwei deutsche Frauen, ermordet und verstümmelt, die beiden Frauen
vorher vergewaltigt. An den Leichen werden von den Bandenmitglie-
dern Minen befestigt, welche bei der späteren Bergung der Leichen
detonieren und drei weitere Deutsche töten. (501)  


In der Kalmückensteppe greifen die Russen wiederholt mit deutschen
Fahrzeugen und in deutschen Uniformen an. (42)


Ostwärts Schumiloff-Bor bei Demjansk werden bei einem Angriff zu-
rückgelassene deutsche Tote bei einem deutschen Gegenangriff wie
Schlachtvieh an den Bäumen aufgehängt, vorgefunden. Die Bäuche
sind aufgeschlitzt. Lunge, Herz, Leber und Nieren sind herausgenom-
men. Von den Oberschenkeln, sowie vom Gesäß sind Fleischstücke
heruntergeschnitten. Die Innereien der Gefallenen sowie die Schen-
kel und Gesäß-Stücke waren von Angehörigen einer russischen Fall-
schirmbrigade gegessen worden. (546)


184




190


1942




1942


Januar


Sieben in Gefangenschaft geratene Männer eines Spähtrupps des SS-
Regts. „Deutschland" werden durch Stiche in den Unterleib getötet.
Dem Spähtruppführer wird der Schädel eingeschlagen. (461)


Die Russen töten in Gefangenschaft geratenen deutschen Verwunde-  
Nach der Wiedereinnahme der Ortschaft Muscheschitschewo (etwa
ten durch tiefe Stichwunden an der rechten Schulter. (84)  
12 km nordwestlich Rschew) werden die Leichen dreier vermißter An-
gehöriger des Inf. Gren. Regt. 348 mit abgeschnittenen Geschlechts-  
teilen aufgefunden. (402)  


In Gefangenschaft geratene deutsche Verwundete werden bei Bjelgo-  
In dem Ort Wipolsowa bei Kursk werden in den Häusern die bis auf
rod erschossen. (450)  
Hemd und Unterhose entkleideten Leichen deutscher Soldaten gefun-  
den. Die Ringfinger der Leichen sind abgeschnitten. (441)  


Russische Flugzeuge greifen den mit den Zeichen des Genfer Roten
Bei Rschew wird ein deutscher Lazarettzug überfallen. (418)  
Kreuzes versehenen deutschen Hauptverbandsplatz in Druskowo, 60
Kilometer ostwärts Malo - Archangelsk an. 4. Januar (367)  


Auf dem Wege zum Hauptverbandsplatz befindliche Verwundete wer-
50 km südlich von Leningrad werden zwölf deutsche Schwerverwun-  
den in der Nähe des Bahnhofs Tigoda im Raum von Leningrad von
dete von russischen Soldaten (Sibiriaken) mit Seitengewehrstichen
Russen getötet. Die Verbände werden abgerissen, einem Verwunde-  
und Kolbenhieben getötet. (422)  
ten wird das Herz herausgeschnitten, einem anderen die Augen aus-
gestochen, einem dritten das Messer in die Kopfwunde gestoßen. 10.
Januar (354)  


Die Russen zwingen bei Staroje in Gefangenschaft geratene deutsche
Angehörigen der 10. Panz. -Division werden bei Dorogobusch von Sol-
Soldaten, bei einer Kälte von 45 bis 50 Grad Celsius ohne Schuhe
daten der Roten Armee die Augen ausgestochen, Ohren und Finger
und Strümpfe zu laufen. 25. Januar (163)  
abgeschnitten. (487)  


In der Nähe des Dorfes Karl Marx im Räume Juchnow wird ein in Ge-
In der Ortschaft Mitkowo (etwa 75 km nordwestlich Rschew) werden
fangenschaft geratener deutscher Melder getötet. Die Augen werden
bei der Schneeschmelze sieben deutsche Soldaten tot aufgefunden.  
ausgestochen; Nase, Ohren und Ringfinger werden abgeschnitten.
Sie sind mit Telefonkabel an Händen und Füßen gefesselt. (402)  
25. Januar (332)  


Bei den Kämpfen vor Kertsch findet ein Schütze des 3. Inf. Regt. 437
in einem Panzergraben die Leiche eines deutschen Soldaten, dem der
Geschlechtsteil abgeschnitten und in den Mund gesteckt ist. (431)


Bei Biakowo, zwischen Staraja-Russa und Demjansk muß sich ein
Stoßtrupp des SS-Freikorps „Danmark" unter Zurücklassung der Ver-
wundeten zurückziehen. Ein erneut angesetzter Stoßtrupp findet die-
se tot mit ausgestochenen Augen, abgeschnittenen Nasen, Ohren
und Wangen auf. Einem der ermordeten Soldaten sind die Ge-
schlechtsteile abgeschnitten. (439)


Februar
Bei Tuapse töten die Russen einen deutschen Soldaten nach der Ge-
fangennahme mittels Durchschneiden der Kehle. (396)


Im Redja/Tal werden in Gefangenschaft geratene deutsche Soldaten
Bei der Zurückeroberung des deutschen Versorgungs-Flughafens
durch Bajonettstiche bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. (64)  
Tatzanskaja an der Strecke Lichaja - Morosowskajakalatsch werden  
hunderte von deutschen Fliegern tot aufgefunden. Sie sind zum Teil
durch Panzer zermalmt, anderen sind die Augen ausgestochen und
die Schädeldecken eingeschlagen. (403)  


Bei Dugino/Mittelrußland notgelandeter deutscher Flieger wird von
den Russen in Scheiben zersägt. (473)


Russische Soldaten greifen bei dem Dorfe Nenezowo (Bahnlinie von
Rschew nach Stuoiza) in Winterbekleidung mit deutschen Stahlhel-
men an. (67)


191




185


Der Hauptverbandsplatz der 2. Luftwaffenfelddivision in Baturino bei
Bjelo sowie eine Sanitäts-Ju 52, die zum Abtransport Schwerverwun-
deter eingesetzt und durch Rotes Kreuz sichtbar gekennzeichnet ist,
werden von russischen Fliegern laufend mit Bomben und Bordwaffen
angegriffen. (516)


Beim Traktorenwerk Charkow wird der SS-Unterscharführer G., der
verwundet in russische Hand fällt, durch Genickschuß getötet. (567)


Bei Juchnow in Gefangenschaft geratene deutsche Soldaten werden
1943
getötet. Ein Untersturmführer wird durch Aufschlitzen des Bauches
Januar
verstümmelt, einem Soldaten das Gesicht bis zur Unkenntlichkeit
zertreten. Einem anderen fehlen die Ohren; einem weiteren ist eine
Pakgeschoßhülse in die Wange gestoßen. (207)


In Tamboska bei Feodosia schneiden russische Truppen Angehörigen
Am Donez entkleiden die Russen drei in Gefangenschaft geratene
einer gefangenen Infanteriegruppe noch lebend Geschlechtsteile, Na-  
deutsche Soldaten bis auf die Strickweste und töten sie. Die Leichen
sen und Zungen ab und stechen ihnen die Augen aus. (33)  
zeigen oberhalb der Augenhöhlen Stichwunden, die Augen sind aus-  
gestochen, die Nasen abgeschnitten. (41)  


Bei Olinin westlich Rschew werden Angehörige eines deutschen Tros-
Verwundete deutsche Soldaten aus dem Feldlazarett in Orlowskaja
ses nach der Gefangennahme erschlagen. (375)  
(Kalmückensteppe) werden von russischen Soldaten erschossen und
erschlagen. (388)  


Zwei zurückgelassene verwundete deutsche Soldaten werden nach
Ungefähr 10 km südlich von Baturino wird ein zwanzig Mann starker
ihrer Gefangennahme getötet. Die Körper sind zerstochen, die Ge-  
Spähtrupp des 1. Regt, der 8. SS-Kav. Div. von Partisanen überfallen
sichter zertreten. (361)  
und niedergemacht. Die Leichen werden nackt und mit eingeschlage-
nen Schädeln und abgehackten Fingern und Geschlechtsteilen aufge-  
funden. (452)  


In der Nähe der Ortschaften Zins/Dudurowa/Mojlowa in russische
Verwundete deutsche Soldaten, die bei Sinjawino (Nordrußland) zu-  
Hände geratener Feldwebel der 3. Kompanie des Gren. Regt. 446
rückgelassen werden müssen, werden nach einem Gegenstoß er-  
wird nackend auf einen Schlitten mit vorgespanntem Pferd gebun-  
schlagen und erstochen aufgefunden. (120)  
den, mit Wasser Übergossen und bei grimmiger Kälte in das Unge-  
wisse gejagt. (446)  


Die Russen töten in Gefangenschaft geratene verwundete, deutsche
Februar  
Soldaten. Sie schlagen ihnen die Schädel ein und zerschneiden ihnen
die Kehlen. 6. Februar. (527)


Am Bahnhof Grischino werden 300 in Gefangenschaft geratene italie-  
Vier Angehörige einer SS-Division werden bei Walki von einem russi-  
nische Soldaten und etwa 15 Krankenschwestern nach ihrer Gefan-
schen Panzer angeschossen, dann von den Russen ausgeplündert,
gennahme niedergemacht. Die Schädel werden eingeschlagen. Den
nebeneinandergelegt und mit dem Panzer überfahren. (228)  
Frauen sind die Brüste abgeschnitten und die Geschlechtsteile her-
ausgeschnitten. (362)  


Bei Selo-Gora (Wolchow) werden zwei deutsche SS-Männer und drei
bis fünf holländische Freiwillige von Russen verstümmelt, mit zahllo-
sen Bajonettstichen durchbohrt und ihnen die Glieder gebrochen.
(208)


Bei Pawlograd überfallen die Russen ein deutsches Feldlazarett, töten
das Sanitätspersonal und die Verwundeten und plündern sie aus. Ei-
nigen deutschen Soldaten werden die Geschlechtsteile, anderen die
Augen ausgestochen. (234)


Winter 1941 42


Im Raum von Moskau in die Hände der Russen geratene acht bis
zehn SS-Angehörige werden getötet. Ihnen werden Ohren und Nasen
abgeschnitten und das Gesicht zertreten. (44)


In Nowo-Swinochowo (bei Staraja Russa) zerschneiden die Russen in
192
Gefangenschaft geratenen deutschen Soldaten die Fußsohlen, die
Fußsehnen und die Waden; außerdem werden die Schädel zertrüm-
mert. (265)


Russische Flieger beschießen bei Toropez deutsche mit dem Roten
Kreuz gekennzeichnete Verwundetenzüge. (121)




Ein durch das Rote Kreuz deutlich kenntlich gemachter Kraftwagen
wird bei Perekop durch einen russischen Flieger mit Bordwaffen an-
gegriffen. Die Verwundeten und das Sanitätspersonal kommen in
dem brennenden Wagen ums Leben. (467)


186
Bei Charkow werden versprengte Angehörige der SS-Division LAH
von den Russen durch Abschneiden der Glieder verstümmelt. Zwei
Kradmelder der Division werden von Russen überfallen, ausgezogen,
gepeitscht und ermordet. (466)


Das Pflegepersonal eines deutschen Feldlazaretts in der Nähe von
Charkow, sowie die deutschen und italienischen Lazarettinsassen
werden von den Russen durch Stichwunden und Genickschüsse getö-
tet. (465)


Bei Charkow wird eine Sanitätskompanie der SS-Division „Das Reich"
von russischen Truppen überfallen, die Verwundeten ausgeplündert,
zerstückelt und ihnen Geschlechtsteile und Zunge abgeschnitten und
die Augen ausgestochen. (463)


Am Wolchow werden gefangene deutsche Soldaten von den Russen
Im Raum Walki werden drei deutsche Soldaten einer MG-Gruppe völ-
bei einer Kälte von 40 Grad völlig entkleidet und mißhandelt. (120)  
lig entkleidet mit abgeschnittenem Geschlechtsteil aufgefunden. Die
Leichen weisen keine Verwundungen auf. (273)  


In Taganrog werden etwa zehn in Gefangenschaft geratene Angehöri-
Bei der Wiedereinnahme von Charkow werden fünfzig Angehörige der
ge der SS auf dem Hofe des GPU-Gebäudes getötet und in den Brun-  
Leibstandarte „Adolf Hitler", die im Kampf um den Flugplatz Rogan
nenschacht geworfen. (570, 138, 456, 481, 316)  
von den Russen überwältigt wurden, tot aufgefunden. Zehn Männern
sind die Augen ausgestochen, mindestens fünf Männern ist der Un-  
terleib aufgeschlitzt. Einem ist die Nase und einem der Geschlechts-  
teil abgeschnitten. Mit wenigen Ausnahmen weisen sie schwere
Brandwunden auf. Zehn Männer sind nahezu verkohlt. (111, 271)  


Während der Rückzugskämpfe nordostwärts Rshew fallen über 100
Im Raum von Walki werden die Leichen deutscher Soldaten ausge-  
Deutsche in russische Hand. Sie werden dem Stab einer russischen
graben und ausgeplündert. (52)
Schützendivision zur Vernehmung vorgeführt. Um Zeugenaussagen
zu erpressen, werden viele von ihnen gefoltert. Nach erfolgter Aussa-  
ge werden fast alle erschossen.  


Bei einem Angriffsunternehmen eines deutschen Verbandes bei Kar-
In Losowaja werden fünfzehn in Gefangenschaft geratene verwunde-  
manowo südostwärts Rshew werden Dokumente dieses sowjetischen
te Wehrmachtsangehörige von den Russen getötet. Die Leichen sind
Divisionsstabes erbeutet, darunter über 100 Vernehmungsnieder-  
größtenteils nackt. Einzelnen sind die Augen ausgestochen, anderen
schriften über die Vernehmung deutscher Kriegsgefangener im No-
ist die Haut an den Füßen und Armen aufgeschlitzt. (189, 230, 447)  
vember 1941 und Januar 1942. Am Schluß der Vernehmungen war
jeweils vermerkt, ob der Gefangene freiwillig ausgesagt hat oder ob
er durch Folterung zur Aussage hat gezwungen werden müssen. In
einigen Niederschriften wird bemerkt, daß der betreffende Gefangene
nichts Wesentliches ausgesagt habe, trotzdem er schließlich zu Tode
gefoltert worden sei. Fast alle Niederschriften enden mit dem Ver-
merk, daß der Gefangene, nachdem nichts mehr aus ihm herauszu-
holen gewesen sei, liquidiert worden sei. Nur bei einigen wenigen
Vernehmungen lautet der Vermerk, daß der Gefangene vermutlich
noch wichtige Aussagen zu machen habe und deshalb als „sprechen-
de Zunge" weitergeleitet werde. Die Vernehmungen sind von zwei
sowjetischen Offizieren unterschrieben. Einer von ihnen heißt Bern-
stein. (387)  


März
In Krasnoarmeiskoje-Postischewo und Grischino (Südrußland) benut-
zen russische Soldaten, insbesondere männliche und weibliche Kom-
missare im betrunkenen Zustand mehrere hundert Angehörige der
Reichsbahn, der OT, eines ungarischen Eisenbahnbau-Batl., Urlauber
verschiedener Einheiten und deutsche Rote Kreuz-Schwestern als
Zielscheiben und quälen sie zu Tode. (77, 169, 388, 443)


Westlich Griwo im Raum Rshew werden in Gefangenschaft geratene
deutsche Soldaten entkleidet und getötet. Die Leichen weisen Stich-
wunden auf, die Glieder sind ausgerenkt, die Schädel sind einge-
schlagen. (360, 515)


April


Im Raum südostwärts des Ilmensees wird in der Gegend von
193
Bol/Borby von russischen Bodentruppen eine deutsche Sanitäts-Ju,
die einwandfrei mit dem Genfer Abzeichen gekennzeichnet ist, abge-
schossen. Am nächsten Tage wird nach Vorverlegung der Front an
der Abschußstelle festgestellt, daß die halbbekleideten und nackten
Leichen der Verwundeten Verstümmelungen, wie ausgestochene Au-
gen und frische Verletzungen von Schlägen und Stichen aufweisen.
(149)






187
Bei der Wiedereinnahme von Grischino bietet sich den deutschen
Truppen folgendes Bild: In einem Gebäude liegen 16 splitternackt
ausgezogene Luftwaffenhelferinnen, vierzehn davon tot, zwei geben
noch schwache Lebenszeichen. Um das Gebäude verstreut liegen
weitere Leichen von Arbeitsdienstmännern, Eisenbahnern, Angehöri-
gen der OT. Diesen sind z. T. die Geschlechtsteile abgeschnitten und
den Frauen in die Scheide, oder den Mund gesteckt. Alle Frauen sind
vergewaltigt. (231, 443)


In Grischino bei Stalino überraschten durchgebrochene russische
Truppen dreißig ältere Soldaten der rückwärtigen Dienste. Als deut-
sche Truppen den Ort besetzen, finden sie diese mit abgeschnittenen
Geschlechtsteilen, Nasen und Ringfingern. Vor dem Lazarett liegen
weitere deutsche Soldaten und deutsche Rote Kreuz-Schwestern.
Den Soldaten sind die Geschlechtsteile, den Schwestern die Brüste
abgeschnitten. Einigen Schwestern sind die Geschlechtsteile der ver-
stümmelten Soldaten in den Mund gesteckt worden. (31)


Bei Grischino, nördlich des Eisenbahnknotenpunktes Krasno Armais-
kaja werden fünf ausgeraubte deutsche Soldaten mit Genickschuß
aufgefunden. (365)


Russischer Tiefflieger greift als solches gekennzeichnetes Feldlazarett
Im Raum von Losowaja findet ein Spähtrupp die Leichen von einer
in Tossanow mit Bomben an. 87 Soldaten werden getötet oder ver-  
deutschen Sanitätsabteilung der Luftwaffe, denen teilweise die Ge-  
wundet. (500)  
schlechtsteile abgeschnitten sind, auf der Straße liegend. (182)  


An der Tosno/Wolchow werden deutsche Soldaten tot und verstüm-
Zweien in Gefangenschaft geratenen deutschen Soldaten werden  
melt aufgefunden. Die Gliedmaßen sind abgeschnitten, die Ge-  
etwa 30 km vor Debalzewo die Augen ausgebrannt und die Ge-  
schlechtsteile abgeschnitten und die Augen ausgestochen. (385)  
schlechtsteile abgeschnitten. (346)  


Auf der Rollbahn Juchnow - Roslawl werden deutsche, mit Roten
In der Kirche von Jefresowka (bei Charkow) werden Angehörigen der
Kreuzen kenntlich gemachte Sanitätswagen mit Verwundeten von  
SS-Division Leibstandarte „Adolf Hitler" von den Russen die Arm- und
russischen Truppen beschossen. (332)  
Beinknochen gespalten und die Schädel zertrümmert. (525, 526)  


In der Gorki-Schneise am Wolchow werden in Gefangenschaft gera-  
Bei Niwo Iwanowra (Raum Charkow) werden zwei Angehörige einer
tene deutsche Soldaten an Panzer gebunden und erschlagen. (323)  
deutschen Panzerbesatzung tot und verstümmelt aufgefunden. Wäh-  
rend ein Besatzungsmitglied an den Panzer gebunden und durch eine
an den Körper gebundene Handgranate zerrissen worden ist, liegt
das zweite Besatzungsmitglied mit abgetrennter Kopfhaut neben dem
Panzer. (227, 354)  


In einem Walde am Wolchow wird ein in Gefangenschaft geratener
In Wollschansk (Raum Charkow) werden sechs verwundete deutsche
deutscher Soldat getötet. Der Geschlechtsteil wird abgeschnitten und
Soldaten, die zurückgelassen werden müssen, bei einem Gegenstoß
in den Mund gesteckt. 29. Mai (323)
tot


Juni


Am Wolchow werden von den Russen wiederholt deutsche Kriegsge-
fangene entkleidet, verstümmelt und aufgehängt. (211)


Eine Pakbedienung der 3. Komp. 1. Regt. Totenkopf-Division wird
194
nach der Gefangennahme durch einen russischen Stoßtrupp am
nächsten Tage am südwestlichen Ausgang des Ortes Novorellje süd-
östlich des Ilmensees als Leichen völlig verstümmelt und über und
über mit Wunden bedeckt, aufgefunden. Einem Angehörigen der Pak-
bedienung sind die Geschlechtsteile abgeschnitten. 6. Juni (87)


Bei Jaczewow gerät ein Sanitätsomnibus auf einem deutschen Haupt-
verbandsplatz in russische Hand. 15 bis 20 deutsche Soldaten und
drei bis vier Rote Kreuzschwestern werden getötet. Die Schwestern
werden vorher vergewaltigt. (92)


Bei Demidow hacken die Russen einer größeren Anzahl deutscher
Soldaten die Beine ab. (18)


Juli
und vollkommen verstümmelt aufgefunden. Die Augen sind ausge-
stochen, Hände und Beine abgehackt. Auf dem Bauch sind die SS-
Zeichen mit Scheren eingeschnitten. Ärzte stellen fest, daß die Ver-
stümmelungen bei lebendigem Leibe ausgeführt wurden. (368)


Bei Charkow in dem ersten Dorfe nach dem Dorfe Alexandrow finden
Angehörige der SS-Panzerjäger-Abteilung 2 „Das Reich" die Besat-
zung eines deutschen Sturmgeschützes nackt im Schnee liegend vor.
Der ganzen Besatzung von vier Mann sind die Geschlechtsteile zer-
quetscht. (179)


Etwa 300 verwundete deutsche Soldaten, die ca. 10 km östlich von
Charkow zurückgelassen werden mußten, werden nach einem Ge-
genstoß tot und schwer verstümmelt aufgefunden. Die Mundöffnun-
gen sind bis zu den Ohren aufgeschnitten; die Zungen sind bei einem
Teil der Toten herausgeschnitten, Finger, Ohren und Geschlechtsteile
sind abgeschnitten. Die Leichen weisen Stiche in den verschiedens-
ten Körperteilen auf. Bei einigen Leichen sind Würgemerkmale am
Hals festzustellen. Nach Aussagen russischer Zivilisten haben Solda-
ten der Roten Armee einigen deutschen Soldaten bei lebendigem Lei-
be Stricke um den Hals gelegt und mit Panzern durch das Gelände
geschleppt. In Charkow selbst wird der deutsche Heldenfriedhof mit
tausenden von Gräbern von den Russen völlig verwüstet. Die Gräber
werden aufgerissen und die Leichen und Särge verstreut. (272)


Russische Truppen beschießen in Opotschka/Nordabschnitt einen mit  
Russische Soldaten beschießen einen deutlich mit dem Roten Kreuz
dem Zeichen des Genfer Roten Kreuzes versehenen Kraftwagen. Die
gekennzeichneten Sanitätskraftwagen auf dem Wege von Perekop
Verwundeten sowie Kraftfahrer und Beifahrer werden getötet. (13)  
nach Kowiagi (Raum Walki). 17. - 20. Februar (373)  


Bei Jejewka im Raum Charkow werden vier Angehörige einer SS-
Fernsprechkompanie von russischen Panzern nach der Gefangennah-
me zermalmt. Zwei weiteren wird die Schädeldecke eingeschlagen.
(306)


Bei Postolowitsch (Raum Charkow) an der Bahnlinie von Stalino nach
Dnjepropetrowsk werden 32 Mann einer Dienststelle der OT von einer
russischen Kampfgruppe nach der Gefangennahme getötet. Die Lei-
chen werden mit den abgeschnittenen und in den Mund gesteckten
Geschlechtsteilen aufgefunden. (433)


188
Deutsche Verwundete, die nach einem Angriff vor den russischen
Stellungen liegengeblieben waren, werden von russischen Soldaten
mit MPi. getötet. 19. Februar. (194)






In den Kämpfen im Abschnitt Orel bei dem Weiler Posjolok Jajensk
195
nördlich Schisdra kommen russische Soldaten mit erhobenen Händen
auf die deutschen Linien zu. Als deutsche Soldaten aus den Schüt-
zenlöchern kommen, um sie gefangen zu nehmen, werden diese aus
dem Hinterhalt erschossen. 6. - 19. Juli (174)


August


Anfang August werden ostwärts Karmanowo südwärts Rshew zwan-
zig deutsche Soldaten nach der Gefangennahme getötet. Bei Karma-
nowo gefangengenommene Angehörige des Batl. Stabes rühmen sich
in vorgefundenen Feldpostbriefen der Tötung dieser Gefangenen.
Durch die Vernehmungen der Angehörigen des gefangenen russi-
schen Batl. Stabes werden die Angaben der Briefschreiber bestätigt.
(387)


Etwa 100 deutsche Kriegsgefangene werden auf Dachböden des im
Winter 1942 / 43
Betrieb befindlichen Panzerwerkes Kolpino, Raum Leningrad, zum
Schutz des Werkes gegen deutsche Luftangriffe und Artilleriefeuer
untergebracht. In den Fabrikhöfen stehen feuernde Batterien ver-
schiedenen Kalibers. (120)


Vor Leningrad beschießen die Russen eine aus einem abgeschosse-
nen Flugzeug abgesprungene deutsche Flugzeugbesatzung. (80)


Bei Taucherarbeiten im Hafen von Feodosia am Schwarzen Meer wer-
den die Leichen deutscher Krankenschwestern mit abgeschnittenen
Brüsten und zerbrochenen Armen und die deutscher Soldaten mit
zertrümmerten Schädeln an Steinen angebunden im Hafenbecken
aufgefunden. Nach Aussagen russischer Zivilisten sind die Kranken-
schwestern und die Soldaten von russischen Soldaten ins Wasser ge-
worfen worden. (134)


September
Die Russen legen im Raum der Division „Nord" Drehbleistifte und
Verbandspäckchen mit deutscher Anschrift aus, welche mit Spreng-
stoff geladen sind und bei Benutzung deutschen Soldaten die Hände
abreißen. (532)


Südlich des Ilmensees wird einem in Gefangenschaft geratenen Sol-  
Unterführer und Mannschaften des SS-Kav. Regt. 17 in der Gegend
daten der Leib aufgeschlitzt und die Hoden herausgeschnitten. (64)  
von Romanow (Mittelabschnitt) werden mit abgeschnittenen Ge-  
schlechtsteilen, abgehackten Händen und ausgestochenen Augen
aufgefunden. (96)  


Im Räume südostwärts Krymskaja/Westkaukasus wird ein Spähtrupp
Deutsche Soldaten werden in Salsk (Kalmückensteppe) überraschend
der 2. Schwadron Äufkl. Abt. 9 (am nächsten Tage) ausgezogen, ver-  
von den Russen angegriffen und überwältigt. Die Soldaten werden
stümmelt, mit Benzin Übergossen und teilweise verbrannt aufgefun-
niedergemacht. In einem Hause werden zwei Soldaten auf einem
den. (151)  
Strohsack liegend mit durchschnittenen Kehlen und abgeschlagenen
Ohren aufgefunden. Das Rasiermesser liegt noch daneben. Neben ei-
nem Kraftwagen liegt ein Soldat mit völlig breitgetretenem Gesicht.
Er weist keine Schußwunde auf. Anderen Soldaten sind Nasen, Oh-  
ren, Finger, Zungen und Geschlechtsteile abgeschnitten. (356)  


Russische Partisanen überfallen bei Kokkosalni in Nordfinnland zwei
Im Wolchowkessel töten russische Truppen drei Gefangene durch  
durch Rote Kreuze deutlich kenntlich gemachte Krankenwagen mit
Aufschlitzen des Bauches, Abschneiden der Geschlechtsteile und Her-
Verwundeten. Die beiden Kraftfahrer und vier Verwundete werden als
ausreißen der Zungen. (32)  
verkohlte Leichen geborgen. (335)  


Im Raum von Charkow werden zahlreiche Angehörige der Waffen-SS
nach der Gefangennahme getötet. Vielen sind die Zungen ausge-
schnitten und die Augen ausgestochen. Anderen sind die Hoden zer-
quetscht, die Beine abgehackt, der Schädel zertrümmert. Auf dem
Roten Platz vor dem GPU-Gebäude liegen allein 16 deutsche Krad-
schützen. Die Leiber sind aufgeschnitten, die Eingeweide herausge-
nommen und die Bauchhöhlen mit Schnee und Dreck ausgefüllt. (65,
79, 176, 240, 340, 345, 363, 454, 468, 472, 489)


Im Raum Charkow - Eisenbahnlinie Krasnograd - wird die Besatzung
einer SMG-Stellung, die sich mit erhobenen Händen einem Panzer T
34 ergibt, von MG-Schützen des Panzers niedergeschossen und vom
rückwärtsfahrenden Panzer zerquetscht. (146)


189
Bei Bjelgorod werden drei deutsche Soldaten nach der Gefangennah-
me erschlagen, einem werden die Augen ausgestochen, einem ande-
ren die Schädeldecke zertrümmert. (232)


Bei einem Gegenstoß auf Pavlograd werden in der Nähe des Friedho-
fes die Leichen von acht völlig nackten und vereisten deutschen




Bei den Abwehrkämpfen bei Olchewatka nordwestlich Woronesch er-
schießen die Russen deutsche Gefangene. (131)


Ein verwundeter deutscher Soldat, der zurückgelassen werden muß,
196
wird bei Rudnia, südlich Rshew von Russen erschlagen. (375)


November


Eine durch große Rotkreuzflagge gekennzeichnete deutsche Truppen-
verbandsstelle bei Wsnewo (südlich Bjeloj) wird von russischen Tief-
fliegern angegriffen und bombardiert. (498)


Russische Partisanen überfallen in einem Waldgebiet unweit von Go-
Soldaten gefunden. Nach Aussagen der Bevölkerung sollen russische
mel einen deutschen Kradmelder. Seine Leiche wird zerstückelt auf-
Soldaten die Deutschen gefangengenommen, ausgezogen und mit  
gefunden. Der Kopf ist vom Rumpf getrennt. Die Ohren sind abge-
Wasser Übergossen haben. (453)  
schnitten und die Augen ausgestochen. Der Rumpf ist mit Brennstoff
Übergossen und verbrannt. (352)  


Ein Angehöriger des 2. Regt, der Leibstandarte „Adolf Hitler" beob-  
Nach einem Gegenstoß der Division „Das Reich" im Räume südwest-  
achtet bei einem russischen Angriff in der Gegend von Beloj/Rußland
lich Merefa (Rußland) werden auf einem wiederbesetzten Truppen-
durch das Fernglas das Vorgehen einiger Panzer vom Typ T 34. Vor
verbandsplatz einer Heereseinheit die Leichen von mindestens vierzig
diesen Panzern laufen mehrere deutsche Rote-Kreuz-Schwestern her.
Soldaten und mehreren Ärzten vorgefunden. Sämtliche Leichen wei-  
Ihr weiterer Verbleib kann nicht beobachtet werden. (92)  
sen Genickschüsse auf. (91)  


Im Abschnitt Bjeloy, südwestlich Rshew, in Gefangenschaft geratene
März
sieben deutsche Soldaten werden durch Genickschuß getötet. (387)


In der Gebietsstadt Leltschizy (Pripjet-Sümpfe) wird von der Gruppe
Bei der Wiedereinnahme Charkows werden beim Flugplatz Nord ca.
Saburow die deutsche Besatzung des Ortes, nämlich 35 Pioniere, 15
80 bis 100 Leichen von Soldaten der Wehrmacht und der Waffen-SS
Angehörige der Zivilverwaltung, darunter der Gebietskommissar und
gefunden, die durch Abschneiden der Geschlechtsteile, Augen, Na-
zwei deutsche Frauen, ermordet und verstümmelt, die beiden Frauen
sen, Ohren, Hände, Finger usw. verstümmelt sind. (517)  
vorher vergewaltigt. An den Leichen werden von den Bandenmitglie-
dern Minen befestigt, welche bei der späteren Bergung der Leichen
detonieren und drei weitere Deutsche töten. (501)  


In der Kalmückensteppe greifen die Russen wiederholt mit deutschen
Bei der sich um Pawlograd (Südabschnitt) entwickelnden Panzer-
Fahrzeugen und in deutschen Uniformen an. (42)  
schlacht setzt die russische 550. Panzer-Brigade deutsche Panzer mit  
dem Balkenkreuz mit russischer Besatzung in deutscher Uniform der
Wehrmacht und der Uniform der SS-Leibstandarte „Adolf Hitler" ein.  
(414)  


Ostwärts Schumiloff-Bor bei Demjansk werden bei einem Angriff zu-
In einer Scheune des Dorfes Pawlograd (Südabschnitt) werden zwölf
rückgelassene deutsche Tote bei einem deutschen Gegenangriff wie
Angehörige eines deutschen Spähtrupps nach der Gefangennahme
Schlachtvieh an den Bäumen aufgehängt, vorgefunden. Die Bäuche
getötet. Während zwei eine Schußwunde im Nacken aufweisen, ist
sind aufgeschlitzt. Lunge, Herz, Leber und Nieren sind herausgenom-
allen anderen der Schädel eingeschlagen. Alle Leichen sind nackt und  
men. Von den Oberschenkeln, sowie vom Gesäß sind Fleischstücke
verstümmelt. (414)  
heruntergeschnitten. Die Innereien der Gefallenen sowie die Schen-
kel und Gesäß-Stücke waren von Angehörigen einer russischen Fall-
schirmbrigade gegessen worden. (546)  


Bei der Wiedereroberung von Charkow wird die Bedienung eines SMG
von russischen Truppen überrumpelt. Ein sofort angesetzter Stoß-
trupp findet den Gewehrführer vollständig entkleidet mit Stichwun-
den am Kopfe, ausgestochenen Augen und abgeschnittenem Glied als
Leiche auf. Der Schütze 1 wird mit aufgeschlitztem Leib aufgefunden.
Er stirbt erst auf dem Transport. (417)


In Gefangenschaft geratene fünf deutsche Soldaten und zwei deut-
sche Rote Kreuz-Schwestern werden getötet. Augen, Ohren, Nasen
sind ihnen abgeschnitten. Den Schwestern sind die Geschlechtsteile
der Soldaten in den Mund gesteckt. Frühjahr. (49)


190
Sechs Angehörige der Kav.- Division „Fegelein" werden im Räume
Stari - Daragi nach ihrer Gefangennahme getötet. Die Schädel sind
ihnen eingeschlagen. Ostern. (455)






1942
197






Nach der Wiedereinnahme der Ortschaft Muscheschitschewo (etwa
Juni
12 km nordwestlich Rschew) werden die Leichen dreier vermißter An-
gehöriger des Inf. Gren. Regt. 348 mit abgeschnittenen Geschlechts-
teilen aufgefunden. (402)


In dem Ort Wipolsowa bei Kursk werden in den Häusern die bis auf
Hemd und Unterhose entkleideten Leichen deutscher Soldaten gefun-
den. Die Ringfinger der Leichen sind abgeschnitten. (441)


Bei Rschew wird ein deutscher Lazarettzug überfallen. (418)


50 km südlich von Leningrad werden zwölf deutsche Schwerverwun-
Bei Bjelgorod zerschießen zwei russische Panzer aus nächster Nähe
dete von russischen Soldaten (Sibiriaken) mit Seitengewehrstichen
einen deutlich mit dem Roten Kreuz gekennzeichneten Sanitätskraft-
und Kolbenhieben getötet. (422)  
wagen. (466)  


Angehörigen der 10. Panz. -Division werden bei Dorogobusch von Sol-  
Südostwärts von Kromy (südwestlich Orel) werden 36 deutsche
daten der Roten Armee die Augen ausgestochen, Ohren und Finger
Kriegsgefangene auf das freie Feld getrieben und dort mit Maschi-  
abgeschnitten. (487)  
nengewehren und Maschinenpistolen zusammengeschossen. (387)  


In der Ortschaft Mitkowo (etwa 75 km nordwestlich Rschew) werden
Im Abschnitt von Maloarchangelsk hört eine deutsche Nachrichtenab-
bei der Schneeschmelze sieben deutsche Soldaten tot aufgefunden.  
teilung ein Telefongespräch zwischen einem sowjetischen Regiments-
Sie sind mit Telefonkabel an Händen und Füßen gefesselt. (402)  
kommandeur und einem ihm unterstehenden Bataillonskommandeur
ab. Der Regimentskommandeur stellt den Btls. Kdr. zur Rede, weil
von vier deutschen Kriegsgefangenen, die das Bataillon zur Verneh-
mung zum Regiment geschickt habe, nur einer angekommen sei, der  
aber gleich darauf auch verstorben sei. Die Begleitmannschaft hätte
erklärt, daß die Deutschen zu weichlich seien. Sie hätten die Behand-
lung unterwegs nicht ausgehalten. Da sich solche Vorkommnisse
ständig ereigneten, seien keine Gefangenen zur Vernehmung da. Es
sei darauf zu achten, daß wenigstens immer einer oder zwei Gefan-
gene noch lebend und vernehmungsfähig zum Regiment kämen.  
(387)  


Bei den Kämpfen vor Kertsch findet ein Schütze des 3. Inf. Regt. 437
Bei Tuckalla (Nordfinnland) wird eine deutsche Autokolonne von rus-
in einem Panzergraben die Leiche eines deutschen Soldaten, dem der
sischen Partisanen überfallen und das letzte Fahrzeug herausge-
Geschlechtsteil abgeschnitten und in den Mund gesteckt ist. (431)  
schossen. Die Leichen der Insassen - sechs Urlauber, Fahrer und Bei-
fahrer - werden vom Wagen geworfen, ausgeplündert und ihnen die  
Kehle durchschnitten. 18. Juni. (405)  


Bei Biakowo, zwischen Staraja-Russa und Demjansk muß sich ein
Bei Federowskje vor Leningrad werden deutsche Gefangene von den
Stoßtrupp des SS-Freikorps „Danmark" unter Zurücklassung der Ver-
Russen in vorderster Linie zu Schanzarbeiten eingesetzt. (495)  
wundeten zurückziehen. Ein erneut angesetzter Stoßtrupp findet die-
se tot mit ausgestochenen Augen, abgeschnittenen Nasen, Ohren
und Wangen auf. Einem der ermordeten Soldaten sind die Ge-
schlechtsteile abgeschnitten. (439)  


Bei Tuapse töten die Russen einen deutschen Soldaten nach der Ge-
Juli
fangennahme mittels Durchschneiden der Kehle. (396)


Bei der Zurückeroberung des deutschen Versorgungs-Flughafens
Bei der Ortschaft Stepanowka bei Stalino werden die verstümmelten
Tatzanskaja an der Strecke Lichaja - Morosowskajakalatsch werden  
Leichen von etwa zwanzig deutschen Wehrmachtsangehörigen gefun-
hunderte von deutschen Fliegern tot aufgefunden. Sie sind zum Teil
den. Einzelnen sind die Schädel eingeschlagen, die Augen ausgesto-
durch Panzer zermalmt, anderen sind die Augen ausgestochen und  
chen und die Geschlechtsteile abgeschnitten. An Bäumen hängen
die Schädeldecken eingeschlagen. (403)
drei vollständig nackte Soldaten. Nur die Erkennungsmarken sind ih-
nen verblieben.  


Ein mit dem Zeichen des internationalen Roten Kreuzes versehener
Sanitätskraftwagen, der beim Angriff auf Bjelgorod zur Bergung von
Verwundeten vorfährt, wird von russischen Soldaten unter Feuer ge-
nommen. Der Regiments-Arzt wird schwer verwundet. (299)




191


198




Der Hauptverbandsplatz der 2. Luftwaffenfelddivision in Baturino bei
Bjelo sowie eine Sanitäts-Ju 52, die zum Abtransport Schwerverwun-
deter eingesetzt und durch Rotes Kreuz sichtbar gekennzeichnet ist,
werden von russischen Fliegern laufend mit Bomben und Bordwaffen
angegriffen. (516)


Beim Traktorenwerk Charkow wird der SS-Unterscharführer G., der
An der Newa-Front werden zurückgelassenen deutschen Verwunde-
verwundet in russische Hand fällt, durch Genickschuß getötet. (567)  
ten von den Russen die Hälse durchgeschnitten, die Augen ausgesto-
chen, die Ohren und die Nasen abgeschnitten und die Zungen her-
ausgerissen. (495)  


1943
Im Kampfraum Brjansk - Karatscheff wird nach einem Gegenstoß die
Januar
Besatzung einer B-Stelle in Stärke von einem Offizier, einem Wacht-
meister und zwei Funkern von russischen Truppen durch Genickschuß
getötet aufgefunden. (163)


Am Donez entkleiden die Russen drei in Gefangenschaft geratene
Auf dem Bahndamm Teterowino nördlich Charkow werden der Haupt-
deutsche Soldaten bis auf die Strickweste und töten sie. Die Leichen
sturmführer Lorenz, Kommandant eines Tigers und zwei Männer der
zeigen oberhalb der Augenhöhlen Stichwunden, die Augen sind aus-  
Besatzung die in russische Hände gefallen waren, mit ausgestoche-  
gestochen, die Nasen abgeschnitten. (41)  
nen Augen und abgeschnittenen Geschlechtsteilen aufgefunden.  
(173)  


Verwundete deutsche Soldaten aus dem Feldlazarett in Orlowskaja
In der Golaja-Dolnia-Schlucht im Raum Isjum-Slaviansh-Donez wer-
(Kalmückensteppe) werden von russischen Soldaten erschossen und
den einem deutschen Soldaten der 333. Inf. Div. (Regt. Wagner) von  
erschlagen. (388)  
russischen Soldaten bei lebendigem Leibe beide Augen ausgesto-
chen. 28. - 29. Juli. (54)  


Ungefähr 10 km südlich von Baturino wird ein zwanzig Mann starker
Russische Tiefflieger greifen einen in der Nähe von Minsk gelegenen
Spähtrupp des 1. Regt, der 8. SS-Kav. Div. von Partisanen überfallen
Verbandsplatz an. Mehrere Verwundete werden getötet. 30. Juli. (14)  
und niedergemacht. Die Leichen werden nackt und mit eingeschlage-
nen Schädeln und abgehackten Fingern und Geschlechtsteilen aufge-
funden. (452)  


Verwundete deutsche Soldaten, die bei Sinjawino (Nordrußland) zu-
August
rückgelassen werden müssen, werden nach einem Gegenstoß er-
schlagen und erstochen aufgefunden. (120)


Februar
Partisanen überfallen fünf Personenwagen der Zivilverwaltung Krimi-
anez und ermorden sämtliche dreizehn Insassen. Unter diesen befin-
den sich zwei als solche gekleidete und kenntliche Rotkreuz-Schwes-
tern. Diese werden entkleidet und vergewaltigt. Bei lebendigem Leibe
werden ihnen die Brüste abgeschnitten. (122)


Vier Angehörige einer SS-Division werden bei Walki von einem russi-  
Auf dem Bahnhof Krasnograd werden ein Lazarettzug und Sankas
schen Panzer angeschossen, dann von den Russen ausgeplündert,
trotz Genfer Abzeichen von russischen Flugzeugen mit Bomben be-  
nebeneinandergelegt und mit dem Panzer überfahren. (228)  
legt und Bordwaffen beschossen. Viele Tote und fast hundert Verletz-
te. (146)  


Bei Selo-Gora (Wolchow) werden zwei deutsche SS-Männer und drei
Nach der Zurückeroberung einiger verloren gegangener Bunker bei
bis fünf holländische Freiwillige von Russen verstümmelt, mit zahllo-  
Moschny nördlich Tscherkassy werden die von etwa zwanzig geball-  
sen Bajonettstichen durchbohrt und ihnen die Glieder gebrochen.  
ten Ladungen zerfetzten Leichen der Bunkerbesatzungen im größten
(208)  
Bunker aufgefunden. Nach Aussagen eines gefangenen russischen
Unteroffiziers erfolgte die Ermordung auf Befehl des Kommissars ei-  
nes dort eingesetzten russischen Fallschirm-Jäger-Bataillons. (413)  


Bei Pawlograd überfallen die Russen ein deutsches Feldlazarett, töten
In einem Walde bei Korotitsch westlich Charkow werden deutsche
das Sanitätspersonal und die Verwundeten und plündern sie aus. Ei-  
Soldaten aufgefunden, denen die Augen ausgestochen, die Ohren ab-
nigen deutschen Soldaten werden die Geschlechtsteile, anderen die
geschnitten und die Zungen herausgerissen sind. Einige Leichen wei-  
Augen ausgestochen. (234)  
sen Seitengewehrstiche auf. (295)  






192
199






Ein durch das Rote Kreuz deutlich kenntlich gemachter Kraftwagen
September -November
wird bei Perekop durch einen russischen Flieger mit Bordwaffen an-  
gegriffen. Die Verwundeten und das Sanitätspersonal kommen in
dem brennenden Wagen ums Leben. (467)


Bei Charkow werden versprengte Angehörige der SS-Division LAH
Der Lazarettzug 613 wird auf der Fahrt von Kiew auf freier Strecke
von den Russen durch Abschneiden der Glieder verstümmelt. Zwei
fünfmal von Partisanen mit Gewehr-, MG- und Granatwerferfeuer be-
Kradmelder der Division werden von Russen überfallen, ausgezogen,  
schossen. (146)  
gepeitscht und ermordet. (466)  


Das Pflegepersonal eines deutschen Feldlazaretts in der Nähe von  
Ein deutscher Oberleutnant, der bei Gornostaipol (nördlich Kiew) in  
Charkow, sowie die deutschen und italienischen Lazarettinsassen
Gefangenschaft der Russen fällt, wird von diesen nackt ausgezogen
werden von den Russen durch Stichwunden und Genickschüsse getö-
und erschlagen. (242)  
tet. (465)  


Bei Charkow wird eine Sanitätskompanie der SS-Division „Das Reich"  
In der Gegend von Tscherkassy wird der SS-Oberscharführer Hans
von russischen Truppen überfallen, die Verwundeten ausgeplündert,
Partsch des SS-Inf. Regt. „Germania" nach einer Unternehmung mit
zerstückelt und ihnen Geschlechtsteile und Zunge abgeschnitten und
seinem Fahrer mit Bajonettstichen in Brust und Bauch tot aufgefun-
die Augen ausgestochen. (463)  
den. Die Augen sind ausgestochen und die Geschlechtsteile abge-
schnitten. (443)  


Im Raum Walki werden drei deutsche Soldaten einer MG-Gruppe völ-  
Der Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Kiew, SS-
lig entkleidet mit abgeschnittenem Geschlechtsteil aufgefunden. Die
Sturmbannführer Oellermann wird auf einer Fahrt mit dem PKW von
Leichen weisen keine Verwundungen auf. (273)  
Bialacarkwa nach Magarow überfallen und mit seinem Kraftfahrer
und Dolmetscher ermordet. Der Kraftfahrer wird mit Benzin Übergos-  
sen und bei lebendigem Leibe verbrannt. Der Dolmetscher, ein Volks-
deutscher, wird von den Rotarmisten in Stücke gehackt. (400, 419)  


Bei der Wiedereinnahme von Charkow werden fünfzig Angehörige der
An der Nevel-Front wird ein deutscher Sanka von Partisanen überfal-
Leibstandarte „Adolf Hitler", die im Kampf um den Flugplatz Rogan
len. Während der Fahrer flüchten kann, werden der Beifahrer und  
von den Russen überwältigt wurden, tot aufgefunden. Zehn Männern
fünf Verwundete durch Messerstiche getötet. 14. Dezember. (430)  
sind die Augen ausgestochen, mindestens fünf Männern ist der Un-
terleib aufgeschlitzt. Einem ist die Nase und einem der Geschlechts-
teil abgeschnitten. Mit wenigen Ausnahmen weisen sie schwere
Brandwunden auf. Zehn Männer sind nahezu verkohlt. (111, 271)  


Im Raum von Walki werden die Leichen deutscher Soldaten ausge-  
In Tscherkassy töten die Russen sieben deutsche Wehrmachtsange-
graben und ausgeplündert. (52)  
hörige durch Stiche in Kopf und Gesicht. Ein anderer deutscher Sol-  
dat wird in der Nähe des Ortes mit abgeschnittenen Armen, Beinen
und Gesicht vorgefunden. (105)  


In Losowaja werden fünfzehn in Gefangenschaft geratene verwunde-  
Etwa vierzig bis fünfzig in russische Gefangenschaft geratene deut-  
te Wehrmachtsangehörige von den Russen getötet. Die Leichen sind
sche Soldaten werden in Popelnja durch Genickschuß getötet. (353)  
größtenteils nackt. Einzelnen sind die Augen ausgestochen, anderen
ist die Haut an den Füßen und Armen aufgeschlitzt. (189, 230, 447)  


In Krasnoarmeiskoje-Postischewo und Grischino (Südrußland) benut-  
Nach einem Gegenstoß finden Angehörige des Inf. Batl. 562 in der
zen russische Soldaten, insbesondere männliche und weibliche Kom-  
wiedergenommenen Stellung am Nord-Ost-Rand des Dorfes Marn
missare im betrunkenen Zustand mehrere hundert Angehörige der  
Ilsk fünf bis sechs Kameraden verstümmelt als Leichen vor. Sie muß-  
Reichsbahn, der OT, eines ungarischen Eisenbahnbau-Batl., Urlauber
ten bei der Räumung der Stellung als Schwerverwundete zurückge-  
verschiedener Einheiten und deutsche Rote Kreuz-Schwestern als
lassen werden. 4. November. (145)  
Zielscheiben und quälen sie zu Tode. (77, 169, 388, 443)  


Dezember


In der Nähe von Uman (Ukraine) wird ein völlig entkleideter deut-
scher Soldat tot und verstümmelt aufgefunden. Die Geschlechtsteile


193




200


Bei der Wiedereinnahme von Grischino bietet sich den deutschen
Truppen folgendes Bild: In einem Gebäude liegen 16 splitternackt
ausgezogene Luftwaffenhelferinnen, vierzehn davon tot, zwei geben
noch schwache Lebenszeichen. Um das Gebäude verstreut liegen
weitere Leichen von Arbeitsdienstmännern, Eisenbahnern, Angehöri-
gen der OT. Diesen sind z. T. die Geschlechtsteile abgeschnitten und
den Frauen in die Scheide, oder den Mund gesteckt. Alle Frauen sind
vergewaltigt. (231, 443)


In Grischino bei Stalino überraschten durchgebrochene russische
Truppen dreißig ältere Soldaten der rückwärtigen Dienste. Als deut-
sche Truppen den Ort besetzen, finden sie diese mit abgeschnittenen
Geschlechtsteilen, Nasen und Ringfingern. Vor dem Lazarett liegen
weitere deutsche Soldaten und deutsche Rote Kreuz-Schwestern.
Den Soldaten sind die Geschlechtsteile, den Schwestern die Brüste
abgeschnitten. Einigen Schwestern sind die Geschlechtsteile der ver-
stümmelten Soldaten in den Mund gesteckt worden. (31)


Bei Grischino, nördlich des Eisenbahnknotenpunktes Krasno Armais-
sind abgeschnitten und der Unterkiefer ist abgetreten. Die Leiche
kaja werden fünf ausgeraubte deutsche Soldaten mit Genickschuß
weist etwa zehn Messerstiche auf. Nach ärztlichem Gutachten wurden
aufgefunden. (365)  
die Verletzungen bei Lebzeiten beigebracht. (290)  


Im Raum von Losowaja findet ein Spähtrupp die Leichen von einer
Von vier Angehörigen der 19. Komp. des G.R. 683, die im Brücken-
deutschen Sanitätsabteilung der Luftwaffe, denen teilweise die Ge-  
kopf Nikopol von den Russen gefangengenommen worden waren,
schlechtsteile abgeschnitten sind, auf der Straße liegend. (182)
werden nach einem Gegenstoß im Niemandsland drei als Leichen
aufgefunden. Allen dreien sind die Augen ausgestochen, Nasenflügel
aufgeschlitzt, Ohren abgeschnitten, Backen durchstochen und die  
Geschlechtsteile abgeschnitten. Der Tod war durch Genickschuß ein-  
getreten, ca. 18.12.89


Zweien in Gefangenschaft geratenen deutschen Soldaten werden
Auf der Straße von Trokowitsche nach Shitomir wird ein deutscher
etwa 30 km vor Debalzewo die Augen ausgebrannt und die Ge-
Lkw, besetzt mit einem Feldwebel und sechs Mann der Kraftfahrkom-
schlechtsteile abgeschnitten. (346)  
panie 340 von durchgebrochenen russischen Panzern abgeschossen.
Die Besatzung des Lkw, die teils verwundet ist, wird auf zwei bis drei
Meter Entfernung mit Pistolen erschossen. 30. Dezember. (130)  


In der Kirche von Jefresowka (bei Charkow) werden Angehörigen der
1944
SS-Division Leibstandarte „Adolf Hitler" von den Russen die Arm- und
Januar
Beinknochen gespalten und die Schädel zertrümmert. (525, 526)


Bei Niwo Iwanowra (Raum Charkow) werden zwei Angehörige einer  
Südlich der Straße Puschkinskyje - Gory - Noworshew (Nordrußland)  
deutschen Panzerbesatzung tot und verstümmelt aufgefunden. Wäh-  
werden 86 Angehörige einer Wehrmacht-Baukompanie von russi-
rend ein Besatzungsmitglied an den Panzer gebunden und durch eine
schen Partisanen überfallen und niedergemacht. Die Leichen liegen
an den Körper gebundene Handgranate zerrissen worden ist, liegt
nackt im Felde verstreut. Die Augen sind ausgestochen. Ohren, Na-  
das zweite Besatzungsmitglied mit abgetrennter Kopfhaut neben dem
sen und Geschlechtsteile sind abgeschnitten; die Leiber aufgeschlitzt.
Panzer. (227, 354)  
(379)  


In Wollschansk (Raum Charkow) werden sechs verwundete deutsche
Deutsche Soldaten, die sich in Pojewka, etwa 30 km nördlich Perwo-
Soldaten, die zurückgelassen werden müssen, bei einem Gegenstoß
maisk, in einer Grube versteckt halten, werden von Rotarmisten ent-
tot
deckt und, obwohl sie die Hände zum Zeichen des Ergebens erheben,  
mit Maschinenpistolen erschossen. 9. Januar. (281)


Februar


Im Raum von Tscherkassy wird eine Verwundetenkolonne von min-
destens 300 bis 350 Fahrzeugen mit etwa 2500 bis 3000 Verwunde-
ten von Russen angegriffen und mit Panzern niedergewalzt. (73, 89,
112, 302, 303, 331, 364, 365, 443, 574)


194
Im Raum Tscherkassy werden deutsche Soldaten, die sich mit erho-
benen Händen den Russen ergeben, von russischen Soldaten er-
schossen. (331)


In Gefangenschaft geratene deutsche Soldaten werden von russi-
schen Panzerbesatzungen gezwungen, sich vor den Panzern aufzu-
stellen. Sie




und vollkommen verstümmelt aufgefunden. Die Augen sind ausge-
stochen, Hände und Beine abgehackt. Auf dem Bauch sind die SS-
Zeichen mit Scheren eingeschnitten. Ärzte stellen fest, daß die Ver-
stümmelungen bei lebendigem Leibe ausgeführt wurden. (368)


Bei Charkow in dem ersten Dorfe nach dem Dorfe Alexandrow finden
201
Angehörige der SS-Panzerjäger-Abteilung 2 „Das Reich" die Besat-
zung eines deutschen Sturmgeschützes nackt im Schnee liegend vor.
Der ganzen Besatzung von vier Mann sind die Geschlechtsteile zer-
quetscht. (179)


Etwa 300 verwundete deutsche Soldaten, die ca. 10 km östlich von
Charkow zurückgelassen werden mußten, werden nach einem Ge-
genstoß tot und schwer verstümmelt aufgefunden. Die Mundöffnun-
gen sind bis zu den Ohren aufgeschnitten; die Zungen sind bei einem
Teil der Toten herausgeschnitten, Finger, Ohren und Geschlechtsteile
sind abgeschnitten. Die Leichen weisen Stiche in den verschiedens-
ten Körperteilen auf. Bei einigen Leichen sind Würgemerkmale am
Hals festzustellen. Nach Aussagen russischer Zivilisten haben Solda-
ten der Roten Armee einigen deutschen Soldaten bei lebendigem Lei-
be Stricke um den Hals gelegt und mit Panzern durch das Gelände
geschleppt. In Charkow selbst wird der deutsche Heldenfriedhof mit
tausenden von Gräbern von den Russen völlig verwüstet. Die Gräber
werden aufgerissen und die Leichen und Särge verstreut. (272)


Russische Soldaten beschießen einen deutlich mit dem Roten Kreuz
gekennzeichneten Sanitätskraftwagen auf dem Wege von Perekop
nach Kowiagi (Raum Walki). 17. - 20. Februar (373)


Bei Jejewka im Raum Charkow werden vier Angehörige einer SS-
werden dann aus etwa 50 in von einem Panzer aus mit Maschinenpis-  
Fernsprechkompanie von russischen Panzern nach der Gefangennah-  
tolen erschossen. (112)  
me zermalmt. Zwei weiteren wird die Schädeldecke eingeschlagen.  
(306)  


Bei Postolowitsch (Raum Charkow) an der Bahnlinie von Stalino nach
Beim Ausbruch aus dem Kessel von Tscherkassy werden zwölf deut-
Dnjepropetrowsk werden 32 Mann einer Dienststelle der OT von einer
sche Soldaten nach ihrer Gefangennahme durch den russischen Pan-  
russischen Kampfgruppe nach der Gefangennahme getötet. Die Lei-  
zerkommandanten erschossen. (365)  
chen werden mit den abgeschnittenen und in den Mund gesteckten
Geschlechtsteilen aufgefunden. (433)  


Deutsche Verwundete, die nach einem Angriff vor den russischen
Im Raum von Tscherkassy werden sieben deutsche Soldaten nach ih-
Stellungen liegengeblieben waren, werden von russischen Soldaten
rer Gefangennahme durch Zertrümmern der Schädeldecke er-
mit MPi. getötet. 19. Februar. (194)  
schlagen. (112)  


In Trykot bei Kowel (Ukraine) werden zwanzig in Gefangenschaft ge-
ratene deutsche Polizisten in einer Scheune verbrannt. Die Hände
sind mit Draht zusammengebunden und an der Scheune befestigt.
Auf dem Felde liegen weitere zwanzig bis fünfundzwanzig Männer in
unbekleidetem Zustande mit eingeschlagenem Schädel. An anderer
Stelle außerhalb des Dorfes liegen weitere fünfzehn bis zwanzig Poli-
zeiangehörige, die aneinandergebunden verbrannt wurden. (344)


Fünf Angehörige eines deutschen Spähtrupps geraten bei Narwa in
russische Gefangenschaft und werden von den Russen durch Genick-
schuß getötet. Dem Spähtruppführer ist der Kopf abgeschnitten und
an einem Baum aufgehängt, den anderen der Schädel eingeschlagen,
die Augen ausgestochen, die Goldzähne ausgebrochen, die Ge-
schlechtsteile abgeschnitten und in den Mund gesteckt. (505)


195
Etwa 20 bis 25 km ostwärts Mogilew wird ein verwundeter deutscher
 
Unteroffizier nackt ausgezogen und erschossen. (386)
 


Winter 1942 / 43
Deutsche Soldaten, die sich im Räume von Tarnopol ergeben, werden
von einem russischen Panzerkommandanten erschossen. (236)


Im Raum Tscherkassy wird ein gefangener deutscher Soldat auf
einen russischen Panzer aufgebunden. Bei dem Angriff des Panzers
wird der deutsche Soldat getötet. 15. Februar. (364)


Bei Kowel finden deutsche Truppen zwei Männer eines Spähtrupps tot
im russischen Graben auf. Beiden sind die Geschlechtsteile abge-
schnitten und in den Mund gesteckt worden. Außerdem weisen die
Leichen zahlreiche Gewehrstiche und Wunden von Mißhandlungen
auf. 27. Februar. (30)


Die Russen legen im Raum der Division „Nord" Drehbleistifte und
März
Verbandspäckchen mit deutscher Anschrift aus, welche mit Spreng-
stoff geladen sind und bei Benutzung deutschen Soldaten die Hände
abreißen. (532)


Unterführer und Mannschaften des SS-Kav. Regt. 17 in der Gegend
Russische Soldaten werden bei Baita in Zivilkleidern gegen die deut-  
von Romanow (Mittelabschnitt) werden mit abgeschnittenen Ge-  
schen Truppen eingesetzt. (531)  
schlechtsteilen, abgehackten Händen und ausgestochenen Augen
aufgefunden. (96)  


Deutsche Soldaten werden in Salsk (Kalmückensteppe) überraschend
von den Russen angegriffen und überwältigt. Die Soldaten werden
niedergemacht. In einem Hause werden zwei Soldaten auf einem
Strohsack liegend mit durchschnittenen Kehlen und abgeschlagenen
Ohren aufgefunden. Das Rasiermesser liegt noch daneben. Neben ei-
nem Kraftwagen liegt ein Soldat mit völlig breitgetretenem Gesicht.
Er weist keine Schußwunde auf. Anderen Soldaten sind Nasen, Oh-
ren, Finger, Zungen und Geschlechtsteile abgeschnitten. (356)


Im Wolchowkessel töten russische Truppen drei Gefangene durch
Aufschlitzen des Bauches, Abschneiden der Geschlechtsteile und Her-
ausreißen der Zungen. (32)


Im Raum von Charkow werden zahlreiche Angehörige der Waffen-SS
202
nach der Gefangennahme getötet. Vielen sind die Zungen ausge-
schnitten und die Augen ausgestochen. Anderen sind die Hoden zer-
quetscht, die Beine abgehackt, der Schädel zertrümmert. Auf dem
Roten Platz vor dem GPU-Gebäude liegen allein 16 deutsche Krad-
schützen. Die Leiber sind aufgeschnitten, die Eingeweide herausge-
nommen und die Bauchhöhlen mit Schnee und Dreck ausgefüllt. (65,
79, 176, 240, 340, 345, 363, 454, 468, 472, 489)


Im Raum Charkow - Eisenbahnlinie Krasnograd - wird die Besatzung
einer SMG-Stellung, die sich mit erhobenen Händen einem Panzer T
34 ergibt, von MG-Schützen des Panzers niedergeschossen und vom
rückwärtsfahrenden Panzer zerquetscht. (146)


Bei Bjelgorod werden drei deutsche Soldaten nach der Gefangennah-
me erschlagen, einem werden die Augen ausgestochen, einem ande-
ren die Schädeldecke zertrümmert. (232)


Bei einem Gegenstoß auf Pavlograd werden in der Nähe des Friedho-
Russische Flieger greifen das Kriegslazarett in Reval an. Es wird völlig
fes die Leichen von acht völlig nackten und vereisten deutschen
zerstört. Von ca. 250 Verwundeten und Kranken werden 137 getötet.
(506)


Ein schwerverwundeter SS-Führer, der in die Hände der Russen fällt,
wird bei Kiestiki (Nordfinnland) nach einem Gegenstoß mit einge-
schlagener Schädeldecke tot aufgefunden. (351)


Im Jeilagebirge zwischen Simferopol und Sewastopol werden 51
deutsche Soldaten, die in den Kämpfen mit Partisanen gefallen sind,
verstümmelt aufgefunden. Die Augen sind ihnen ausgestochen, die
Geschlechtsteile abgeschnitten usw. (158)


196
Russische Tiefflieger greifen einen Verwundetentransport von Kotla-
Jarwi nach Reval an. Zwei Sanitätswagen werden in Brand geschos-
sen. Zwölf Mann werden getötet. (506)


In der Ortschaft Michailowka, etwa 18 km nordostwärts Rybniza am
Dnjestr hacken russische Soldaten vier in Gefangenschaft geratenen
deutschen Soldaten die Hände ab. Einem ist der Schädel einge-
schlagen. (339)


Im Kampfraum von Odessa müssen sich 74 deutsche Kriegsgefange-
ne in zwei Gliedern aufstellen und sich dann zu Boden legen. Ein in
der Nähe stehender Panzer rollt dann über die Gefangenen hinweg.
Der Überrollung ausweichende Gefangene werden niedergemacht.
(387)


Soldaten gefunden. Nach Aussagen der Bevölkerung sollen russische  
In Manatschin auf der Strecke Tarnopol-Proskurow wird ein deut-
Soldaten die Deutschen gefangengenommen, ausgezogen und mit  
scher Soldat, der bei einem Überraschungsangriff in russische Hand
Wasser Übergossen haben. (453)  
fällt, von russischen Soldaten mit der Axt erschlagen. 5. März. (377)  


Nach einem Gegenstoß der Division „Das Reich" im Räume südwest-  
In der Nähe von Kamenetz - Podolsk werden zwei deutsche Flaksol-  
lich Merefa (Rußland) werden auf einem wiederbesetzten Truppen-  
daten im Schlaf von sieben russischen Soldaten überrascht. Sie
verbandsplatz einer Heereseinheit die Leichen von mindestens vierzig
schneiden beiden die Ohren ab. Einem der gefangenen Soldaten wird
Soldaten und mehreren Ärzten vorgefunden. Sämtliche Leichen wei-
mit einem Taschenmesser die Eichel vom Geschlechtsteil getrennt
sen Genickschüsse auf. (91)  
und dann mit Stiefeln in den Geschlechtsteil getreten. Beide werden
anschließend durch Pistolenschüsse getötet. 23. März. (35)  


März
Zwei bei Odessa in russische Gefangenschaft geratene Soldaten der
304. Inf. Division werden zuerst in einer russischen Kolonne mitge-
führt. Ein hinzukommender russischer Oberst gibt den Befehl, die
beiden Gefangenen zu erschießen. Teile des Art. Regts. 304, die
ebenfalls in russische Gefangenschaft fallen, müssen je zu zwei Mann
antreten und werden von russischen Maschinenpistolenschützen er-
schossen. Ostern. (201)


Bei der Wiedereinnahme Charkows werden beim Flugplatz Nord ca.
80 bis 100 Leichen von Soldaten der Wehrmacht und der Waffen-SS
gefunden, die durch Abschneiden der Geschlechtsteile, Augen, Na-
sen, Ohren, Hände, Finger usw. verstümmelt sind. (517)


Bei der sich um Pawlograd (Südabschnitt) entwickelnden Panzer-
schlacht setzt die russische 550. Panzer-Brigade deutsche Panzer mit
dem Balkenkreuz mit russischer Besatzung in deutscher Uniform der
Wehrmacht und der Uniform der SS-Leibstandarte „Adolf Hitler" ein.
(414)


In einer Scheune des Dorfes Pawlograd (Südabschnitt) werden zwölf
203
Angehörige eines deutschen Spähtrupps nach der Gefangennahme
getötet. Während zwei eine Schußwunde im Nacken aufweisen, ist
allen anderen der Schädel eingeschlagen. Alle Leichen sind nackt und
verstümmelt. (414)


Bei der Wiedereroberung von Charkow wird die Bedienung eines SMG
von russischen Truppen überrumpelt. Ein sofort angesetzter Stoß-
trupp findet den Gewehrführer vollständig entkleidet mit Stichwun-
den am Kopfe, ausgestochenen Augen und abgeschnittenem Glied als
Leiche auf. Der Schütze 1 wird mit aufgeschlitztem Leib aufgefunden.
Er stirbt erst auf dem Transport. (417)


In Gefangenschaft geratene fünf deutsche Soldaten und zwei deut-
sche Rote Kreuz-Schwestern werden getötet. Augen, Ohren, Nasen
sind ihnen abgeschnitten. Den Schwestern sind die Geschlechtsteile
der Soldaten in den Mund gesteckt. Frühjahr. (49)


Sechs Angehörige der Kav.- Division „Fegelein" werden im Räume
April
Stari - Daragi nach ihrer Gefangennahme getötet. Die Schädel sind
ihnen eingeschlagen. Ostern. (455)






197
Südwestlich Balti/Bessarabien geraten 15 deutsche Soldaten in russi-
 
sche Gefangenschaft. Auf dem vorgeschobenen Gefechtsstand einer
Schützen-Division entnimmt einer dem Gespräch des russischen Divi-
sionskommandeurs mit dem Führer ihrer Bewachungsmannschaften,
daß die Gefangenen am Abend zum rückwärtigen Divisionsgefechts-
stand geführt und dort liquidiert werden sollen. Diesem Gefangenen
gelingt es zu entfliehen, nachdem er beobachtet hat, daß die ande-
ren abseits in eine Mulde geführt und dort durch Genickschuß getötet
werden. April. (378)


Nordostwärts Sewastopol geraten 170 Deutsche in russische Kriegs-
gefangenschaft. Sie müssen sich nebeneinander zu Boden legen, um
dann von einer Zugmaschine, die eine schwere Haubitze hinter sich
herzieht, überrollt zu werden. Nur wenigen gelingt es, zu entfliehen.
April. (378)


Juni  
Juni  


Bei Kiestiki (Nordfinnland) geraten zwei leichtverwundete deutsche
Soldaten in russische Gefangenschaft. Sie werden nach sechs Tagen
mit Knüppeln und Gewehrkolben mißhandelt und niedergestochen.
(113)


Ein östlich Wladimirwolynsk in russische Gefangenschaft geratener
deutscher Soldat wird tot und verstümmelt aufgefunden. Die Ge-
schlechtsteile sind abgeschnitten. Brust und Bauch weisen Stichwun-
den auf. (387)


Bei Bjelgorod zerschießen zwei russische Panzer aus nächster Nähe
Juli
einen deutlich mit dem Roten Kreuz gekennzeichneten Sanitätskraft-
wagen. (466)


Südostwärts von Kromy (südwestlich Orel) werden 36 deutsche
Einem deutschen Kriegsgefangenen, der in russische Gefangenschaft
Kriegsgefangene auf das freie Feld getrieben und dort mit Maschi-  
geraten war, werden von einem russischen Kommissar mit der Beiß-  
nengewehren und Maschinenpistolen zusammengeschossen. (387)  
zange die Zähne ausgebrochen, weil er sich weigert, Aussagen zu
machen. (337)  


Im Abschnitt von Maloarchangelsk hört eine deutsche Nachrichtenab-
Im Raum Wilna werden deutsche Kriegsgefangene von den Russen
teilung ein Telefongespräch zwischen einem sowjetischen Regiments-
ausgeplündert Sie erhalten auf dem fünftägigen Marsch keine Ver-  
kommandeur und einem ihm unterstehenden Bataillonskommandeur
pflegung. Wer vor Erschöpfung zusammenbricht, wird erschossen.  
ab. Der Regimentskommandeur stellt den Btls. Kdr. zur Rede, weil
(263)  
von vier deutschen Kriegsgefangenen, die das Bataillon zur Verneh-
mung zum Regiment geschickt habe, nur einer angekommen sei, der
aber gleich darauf auch verstorben sei. Die Begleitmannschaft hätte
erklärt, daß die Deutschen zu weichlich seien. Sie hätten die Behand-  
lung unterwegs nicht ausgehalten. Da sich solche Vorkommnisse
ständig ereigneten, seien keine Gefangenen zur Vernehmung da. Es
sei darauf zu achten, daß wenigstens immer einer oder zwei Gefan-
gene noch lebend und vernehmungsfähig zum Regiment kämen.  
(387)  


Bei Tuckalla (Nordfinnland) wird eine deutsche Autokolonne von rus-  
Südlich Klelokic an der Straße Lepel-Klelokic wird ein auf dem Ge-  
sischen Partisanen überfallen und das letzte Fahrzeug herausge-  
fechtsfeld liegender dreifach verwundeter deutscher Soldat von ei-  
schossen. Die Leichen der Insassen - sechs Urlauber, Fahrer und Bei-
nem vorübergehenden russischen Soldaten durch Oberschenkelschuß
fahrer - werden vom Wagen geworfen, ausgeplündert und ihnen die
erneut verletzt. 3. Juli. (152)  
Kehle durchschnitten. 18. Juni. (405)  


Bei Federowskje vor Leningrad werden deutsche Gefangene von den
Russen in vorderster Linie zu Schanzarbeiten eingesetzt. (495)


Juli


Bei der Ortschaft Stepanowka bei Stalino werden die verstümmelten
204
Leichen von etwa zwanzig deutschen Wehrmachtsangehörigen gefun-
den. Einzelnen sind die Schädel eingeschlagen, die Augen ausgesto-
chen und die Geschlechtsteile abgeschnitten. An Bäumen hängen
drei vollständig nackte Soldaten. Nur die Erkennungsmarken sind ih-
nen verblieben.


Ein mit dem Zeichen des internationalen Roten Kreuzes versehener
Sanitätskraftwagen, der beim Angriff auf Bjelgorod zur Bergung von
Verwundeten vorfährt, wird von russischen Soldaten unter Feuer ge-
nommen. Der Regiments-Arzt wird schwer verwundet. (299)




Auf der Rollbahn Grodno-Augustow wird ein Sanka von russischen
Truppen überfallen und beschossen. Alle Insassen, fünf Schwerver-
wundete und drei Mann Sanitätspersonal, werden mit Ausnahme ei-
nes Krankenträgers, der entkommen kann, tot bzw. mit tödlichen
Verletzungen aufgefunden. 14. Juli. (188)


198
August
 


Im Raum zwischen Warschau und Siedice werden deutsche Soldaten,
die sich mit erhobenen Händen ergeben, von Russen aus drei Meter
Entfernung beschossen. Eine Stunde später werden an der gleichen
Stelle ein Teil dieser Soldaten mit Hieb- und Stichwunden am Kopf
und Unterleib tot aufgefunden. (421)


An der Newa-Front werden zurückgelassenen deutschen Verwunde-  
In einem Maisfeld in der Nähe von Foscani/Rumänien werden die Lei-  
ten von den Russen die Hälse durchgeschnitten, die Augen ausgesto-
chen von etwa zwanzig deutschen Wehrmachtshelferinnen gefunden.
chen, die Ohren und die Nasen abgeschnitten und die Zungen her-  
Ein Teil der Leichen ist durch Abschneiden der Brüste und durch Zer-  
ausgerissen. (495)  
störung der Geschlechtsteile verstümmelt. 25. August. (378)  


Im Kampfraum Brjansk - Karatscheff wird nach einem Gegenstoß die
5000 Deutsche werden in das russische Gefangenenlager Smolensk
Besatzung einer B-Stelle in Stärke von einem Offizier, einem Wacht-
eingeliefert. Nach etwa zehn Wochen sind ca. 1700 von ihnen an
meister und zwei Funkern von russischen Truppen durch Genickschuß
Hungerkrankheit gestorben, weitere 100 Mann erkrankt. 1. August.  
getötet aufgefunden. (163)  
(263)  


Auf dem Bahndamm Teterowino nördlich Charkow werden der Haupt-
Deutsche Soldaten, die bei Tarnopol in russische Gefangenschaft fal-
sturmführer Lorenz, Kommandant eines Tigers und zwei Männer der
len, müssen fünf Tage lang ohne Verpflegung marschieren. Wer infol-  
Besatzung die in russische Hände gefallen waren, mit ausgestoche-  
ge Verwundung oder Schwäche zurückbleibt, wird erschossen. (258)  
nen Augen und abgeschnittenen Geschlechtsteilen aufgefunden.  
(173)  


In der Golaja-Dolnia-Schlucht im Raum Isjum-Slaviansh-Donez wer-  
Bei Starziska (Raum Lemberg) werden deutsche Soldaten von Parti-  
den einem deutschen Soldaten der 333. Inf. Div. (Regt. Wagner) von
sanen überfallen und getötet, teilweise durch Ausstechen der Augen  
russischen Soldaten bei lebendigem Leibe beide Augen ausgesto-
u.a. verstümmelt. (529)  
chen. 28. - 29. Juli. (54)  


Russische Tiefflieger greifen einen in der Nähe von Minsk gelegenen
Oktober
Verbandsplatz an. Mehrere Verwundete werden getötet. 30. Juli. (14)


August
Nach der Wiedereroberung des Dorfes Nemmersdorf Krs. Gumbin-
nen, werden auf der Dorfstraße, vor den Häusern und vor der Kirche
mehrere hundert Frauen, Kinder, Männer und Greise erschossen auf-
gefunden. Die Leichen der jungen Frauen und Mädchen sind entklei-
det und geschändet. Fahrzeuge jeglicher Art sind durch Panzer über-
rollt. Unter den Trümmern finden sich die Leichen von Zivilisten. Die
zusammengewalzten Trecks dehnen sich weit über die Felder aus. In
der Umgebung finden sich die Leichen erschossener französischer
Kriegsgefangener. Die Leichen von 200 Volkssturmmännern hängen
an Alleebäumen. (133)


Partisanen überfallen fünf Personenwagen der Zivilverwaltung Krimi-
In Nieretschhasa (Ungarn) werden Mädchen von russischen Soldaten
anez und ermorden sämtliche dreizehn Insassen. Unter diesen befin-  
derart vergewaltigt, daß sie irrsinnig werden und halbnackt, hyste-  
den sich zwei als solche gekleidete und kenntliche Rotkreuz-Schwes-
risch
tern. Diese werden entkleidet und vergewaltigt. Bei lebendigem Leibe
werden ihnen die Brüste abgeschnitten. (122)


Auf dem Bahnhof Krasnograd werden ein Lazarettzug und Sankas
trotz Genfer Abzeichen von russischen Flugzeugen mit Bomben be-
legt und Bordwaffen beschossen. Viele Tote und fast hundert Verletz-
te. (146)
Nach der Zurückeroberung einiger verloren gegangener Bunker bei
Moschny nördlich Tscherkassy werden die von etwa zwanzig geball-
ten Ladungen zerfetzten Leichen der Bunkerbesatzungen im größten
Bunker aufgefunden. Nach Aussagen eines gefangenen russischen
Unteroffiziers erfolgte die Ermordung auf Befehl des Kommissars ei-
nes dort eingesetzten russischen Fallschirm-Jäger-Bataillons. (413)


In einem Walde bei Korotitsch westlich Charkow werden deutsche
Soldaten aufgefunden, denen die Augen ausgestochen, die Ohren ab-
geschnitten und die Zungen herausgerissen sind. Einige Leichen wei-
sen Seitengewehrstiche auf. (295)


205




199


auflachend oder schreiend, durch die Straßen laufen. In einen Keller,
in dem sich achtzehn Personen verborgen halten, dringen die Russen
mit Maschinenpistolen ein, schleppen einen Teil der Frauen weg,
während andere in dem Keller unter den Augen aller Anwesenden
vergewaltigt werden. Frauen, welche sich weigern und Männer, wel-
che Befehlen nicht sofort nachkommen, werden von den Russen auf
der Stelle erschossen. (502)


In einer Ortschaft bei Nyreghyhza (nordwestlich Debrecin) wird der
römisch-katholische Ortsgeistliche schweren Mißhandlungen ausge-
setzt und zur Teilnahme an einer mißbräuchlichen Benutzung und zur
Verhöhnung kirchlicher Sakramente gezwungen. Er muß bei der Ver-
gewaltigung fast aller weiblichen Mitglieder seiner Gemeinde zwi-
schen zwölf und sechzig Jahren zugegen sein. Soweit russische Offi-
ziere an der Vergewaltigung beteiligt sind, wird er gezwungen, die
Offiziere und ihre Opfer vorher nach katholischem Ritus einzusegnen.
Mehrere Frauen und Mädchen sterben an den Folgen der mit den
Vergewaltigungen verbundenen Mißhandlungen. Oktober. (378)


September -November
Auf der Station Leipe (Ostpreußen) wird ein deutscher Lazarettzug
durch eine Rata im Tiefflug mit Bomben belegt. Fünf Wagen werden
vollständig zertrümmert. 40 Tote. (144)


Der Lazarettzug 613 wird auf der Fahrt von Kiew auf freier Strecke
Herbst
fünfmal von Partisanen mit Gewehr-, MG- und Granatwerferfeuer be-
schossen. (146)


Ein deutscher Oberleutnant, der bei Gornostaipol (nördlich Kiew) in
Im Memelabschnitt werden Frauen und Mädchen von russischen Sol-
Gefangenschaft der Russen fällt, wird von diesen nackt ausgezogen
daten bis zu zwanzigmal vergewaltigt. (211)  
und erschlagen. (242)  


In der Gegend von Tscherkassy wird der SS-Oberscharführer Hans
Russische Tiefflieger beschießen im Raum Tauroggen Zivilbevölke-  
Partsch des SS-Inf. Regt. „Germania" nach einer Unternehmung mit
rung in Personenzügen, offenen Ortschaften und Rückwander-  
seinem Fahrer mit Bajonettstichen in Brust und Bauch tot aufgefun-
ertrecks. (116)  
den. Die Augen sind ausgestochen und die Geschlechtsteile abge-  
schnitten. (443)  


Der Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Kiew, SS-
Auf dem Wege nach Wilna beschießen russische Banden bei Wohazin
Sturmbannführer Oellermann wird auf einer Fahrt mit dem PKW von
eine deutsche Sanitätskolonne mit Granatwerfern. Das gesamte Be-  
Bialacarkwa nach Magarow überfallen und mit seinem Kraftfahrer
gleitpersonal und alle Verwundeten finden den Tod. (428)  
und Dolmetscher ermordet. Der Kraftfahrer wird mit Benzin Übergos-  
sen und bei lebendigem Leibe verbrannt. Der Dolmetscher, ein Volks-
deutscher, wird von den Rotarmisten in Stücke gehackt. (400, 419)  


An der Nevel-Front wird ein deutscher Sanka von Partisanen überfal-  
Im Grenzgebiet von Ost- und Südostpreußen werden zahlreiche Gen-  
len. Während der Fahrer flüchten kann, werden der Beifahrer und  
darmerie-, Grenzpolizeibeamte, deutsche und polnische Gutsverwal-
fünf Verwundete durch Messerstiche getötet. 14. Dezember. (430)  
ter von polnischen und russischen Banditen auf bestialische Weise
durch Aufschlitzen des Bauches und Abschneiden der Geschlechtstei-
le ermordet. (416)  


In Tscherkassy töten die Russen sieben deutsche Wehrmachtsange-
In einem rumänischen Krankenhaus bei Ploesti, das mit verwundeten
hörige durch Stiche in Kopf und Gesicht. Ein anderer deutscher Sol-  
deutschen Soldaten belegt ist und russischen Truppen in die Hände
dat wird in der Nähe des Ortes mit abgeschnittenen Armen, Beinen
fällt, erscheint ein Arzt und schießt alle (ca. 20) deutschen Verwun-  
und Gesicht vorgefunden. (105)  
deten mit der Pistole nieder. (494)  


Etwa vierzig bis fünfzig in russische Gefangenschaft geratene deut-
sche Soldaten werden in Popelnja durch Genickschuß getötet. (353)
Nach einem Gegenstoß finden Angehörige des Inf. Batl. 562 in der
wiedergenommenen Stellung am Nord-Ost-Rand des Dorfes Marn
Ilsk fünf bis sechs Kameraden verstümmelt als Leichen vor. Sie muß-
ten bei der Räumung der Stellung als Schwerverwundete zurückge-
lassen werden. 4. November. (145)


Dezember


In der Nähe von Uman (Ukraine) wird ein völlig entkleideter deut-
206
scher Soldat tot und verstümmelt aufgefunden. Die Geschlechtsteile






200
Im Gebiet des Narevbogens wird ein von den Russen gefangenge-
nommener Streifenführer der 1. Kompanie des Inf. Regts. 19 im Vor-
gelände mit eingeschlagenem Schädel aufgefunden. 8. bis 20. De-
zember. (132)


Nach dem Kriegstagebuch der Heeresgruppe Süd häufen sich im
Herbst 1944 und im Winter 1944/45 in steigendem Maße Berichte
von Truppen, Flüchtlingen usw., über von Russen begangene Massen-
greueltaten (Raub, Plünderung, Vergewaltigung, Mord) an Deutschen
beiderlei Geschlechts und jeden Alters. Besonders betroffen sind die
deutschen Siedlungsräume Siebenbürgen, Banat und Batschka.
(384)




sind abgeschnitten und der Unterkiefer ist abgetreten. Die Leiche
weist etwa zehn Messerstiche auf. Nach ärztlichem Gutachten wurden
die Verletzungen bei Lebzeiten beigebracht. (290)


Von vier Angehörigen der 19. Komp. des G.R. 683, die im Brücken-
1945
kopf Nikopol von den Russen gefangengenommen worden waren,
werden nach einem Gegenstoß im Niemandsland drei als Leichen
aufgefunden. Allen dreien sind die Augen ausgestochen, Nasenflügel
aufgeschlitzt, Ohren abgeschnitten, Backen durchstochen und die
Geschlechtsteile abgeschnitten. Der Tod war durch Genickschuß ein-
getreten, ca. 18.12.89


Auf der Straße von Trokowitsche nach Shitomir wird ein deutscher
Lkw, besetzt mit einem Feldwebel und sechs Mann der Kraftfahrkom-
panie 340 von durchgebrochenen russischen Panzern abgeschossen.
Die Besatzung des Lkw, die teils verwundet ist, wird auf zwei bis drei
Meter Entfernung mit Pistolen erschossen. 30. Dezember. (130)


1944
Januar


Südlich der Straße Puschkinskyje - Gory - Noworshew (Nordrußland)
bis zum 8. Mai.  
werden 86 Angehörige einer Wehrmacht-Baukompanie von russi-
schen Partisanen überfallen und niedergemacht. Die Leichen liegen
nackt im Felde verstreut. Die Augen sind ausgestochen. Ohren, Na-
sen und Geschlechtsteile sind abgeschnitten; die Leiber aufgeschlitzt.
(379)


Deutsche Soldaten, die sich in Pojewka, etwa 30 km nördlich Perwo-
maisk, in einer Grube versteckt halten, werden von Rotarmisten ent-
deckt und, obwohl sie die Hände zum Zeichen des Ergebens erheben,
mit Maschinenpistolen erschossen. 9. Januar. (281)


Februar


Im Raum von Tscherkassy wird eine Verwundetenkolonne von min-
Januar
destens 300 bis 350 Fahrzeugen mit etwa 2500 bis 3000 Verwunde-
ten von Russen angegriffen und mit Panzern niedergewalzt. (73, 89,
112, 302, 303, 331, 364, 365, 443, 574)


Im Raum Tscherkassy werden deutsche Soldaten, die sich mit erho-
Russische Schlachtflugzeuge greifen auf der Fahrt von Litzmannstadt
benen Händen den Russen ergeben, von russischen Soldaten er-
nach Stargard befindlichen Lazarettzug an. Der Angriff kostet Tote
schossen. (331)  
und Verwundete. (557)  


In Gefangenschaft geratene deutsche Soldaten werden von russi-
Russische Flieger belegen bei Züllichau deutsche Flüchtlingstrecks
schen Panzerbesatzungen gezwungen, sich vor den Panzern aufzu-
mit Bomben. (243)
stellen. Sie


Deutsche Frauen werden bei Frankfurt/Oder von russischen Soldaten
vergewaltigt und getötet. (44)


Lange Kolonnen von deutschen Zivilpersonen im Alter bis zu 70 Jah-
ren müssen auf Befehl der Russen aus dem Raum von Soldau nach
Osten marschieren. Ohne jede Verpflegung und ohne ausreichende
Bekleidung werden sie tagelang barfuß mit Gewehrkolben und Knüp-
peln von Russen vorwärtsgetrieben. Wer nicht mitkommt, wird durch
Genickschuß getötet. Die Toten liegen unbeerdigt reihenweise auf der
Straße. (333)


201
Russische Panzer beschießen bei Gdingen deutsche Flüchtlingskolon-
nen mit Kanonen und MG und überrollen Flüchtlingsfahrzeuge mit ih-
ren Panzern. Viele Frauen und Kinder finden dabei den Tod. (48)


Ein deutscher Krankenkraftwagen wird bei Züllichau von russischen
Truppen angehalten. Die Verwundeten und das Begleitpersonal wer-
den durch Genickschuß getötet. (243)




werden dann aus etwa 50 in von einem Panzer aus mit Maschinenpis-
tolen erschossen. (112)


Beim Ausbruch aus dem Kessel von Tscherkassy werden zwölf deut-
207
sche Soldaten nach ihrer Gefangennahme durch den russischen Pan-
 
zerkommandanten erschossen. (365)


Im Raum von Tscherkassy werden sieben deutsche Soldaten nach ih-
rer Gefangennahme durch Zertrümmern der Schädeldecke er-
schlagen. (112)


In Trykot bei Kowel (Ukraine) werden zwanzig in Gefangenschaft ge-  
Bei Pilgramsdorf (Schlesien) fallen ca. sechzig bis siebzig Volks-  
ratene deutsche Polizisten in einer Scheune verbrannt. Die Hände
sturmmänner im Alter von 40 bis 55 Jahren in die Hand der Russen,
sind mit Draht zusammengebunden und an der Scheune befestigt.
die fast allen die Augen ausstechen und die Zungen herausschnei-  
Auf dem Felde liegen weitere zwanzig bis fünfundzwanzig Männer in
den. (269)  
unbekleidetem Zustande mit eingeschlagenem Schädel. An anderer
Stelle außerhalb des Dorfes liegen weitere fünfzehn bis zwanzig Poli-  
zeiangehörige, die aneinandergebunden verbrannt wurden. (344)  


Fünf Angehörige eines deutschen Spähtrupps geraten bei Narwa in  
Im Januar wird ein seit zwanzig Jahren in Bukarest ansässiger reichs-
russische Gefangenschaft und werden von den Russen durch Genick-  
deutscher Zivil-Zahnarzt zusammen mit anderen Männern im Alter
schuß getötet. Dem Spähtruppführer ist der Kopf abgeschnitten und
von 18 bis 45 Jahren nach Gorod-Plast, Celialimskaier Bezirk (Sibiri-
an einem Baum aufgehängt, den anderen der Schädel eingeschlagen,  
en) verschickt, wo er infolge Unterernährung Ende August 1945
die Augen ausgestochen, die Goldzähne ausgebrochen, die Ge-
verstirbt. (328)  
schlechtsteile abgeschnitten und in den Mund gesteckt. (505)  


Etwa 20 bis 25 km ostwärts Mogilew wird ein verwundeter deutscher
Russische Truppen vergewaltigen in Stuhlweißenburg und in Zerege-
Unteroffizier nackt ausgezogen und erschossen. (386)  
jors (Ungarn) Frauen und Mädchen, darunter Mädchen im Alter von
14 bis 16 Jahren. (109)  


Deutsche Soldaten, die sich im Räume von Tarnopol ergeben, werden
In der Nähe der ungarischen Ortschaft Tarjan werden die nackten
von einem russischen Panzerkommandanten erschossen. (236)  
Leichen von drei deutschen Soldaten gefunden. Nach den Aussagen
der Bevölkerung haben die Russen die drei Soldaten gefangen ge-
nommen, ihnen die Uniform vom Leibe gerissen und sie bei 20 bis 25
Grad Kälte solange mit Wasser Übergossen, bis sie erfroren waren.
(443)  


Im Raum Tscherkassy wird ein gefangener deutscher Soldat auf  
Gefangenen deutschen Soldaten werden von den Russen bei Soldau
einen russischen Panzer aufgebunden. Bei dem Angriff des Panzers
in Ostpreußen Kleidungsstücke wie Stiefel, Unterhosen, Hemden,
wird der deutsche Soldat getötet. 15. Februar. (364)  
Mäntel, Pullover etc. sowie Wertsachen abgenommen. Sofern Ringe
nicht von den Fingern abgezogen werden können, werden die Finger
abgeschnitten oder gebrochen. Die ohnmächtig zusammenbrechen-
den Soldaten werden mit Füßen getreten und mit Ketten geschlagen.
Wer nicht wieder zu sich kommt, wird durch Genickschuß getötet.
Das gleiche Schicksal erleiden diejenigen, die auf dem Marsch von
Soldau nach Zichenau infolge Schwäche und Unterernährung zusam-
menbrechen. Von vierzig Mann gehen auf diese Art zehn Mann verlo-
ren. Kurz hinter Soldau ist der bisherige Fabrikinhaber mit dem Kopf
nach unten vor das Fabriktor genagelt. Die deutschen Kriegsgefange-
nen werden von den Wachmannschaften gezwungen, den Toten ab-
zunehmen. Zur Front fahrende russische Einheiten schlagen mit dem
Gewehrkolben auf die marschierende Kolonne deutscher Kriegsgefan-
gener ein. Ein mitmarschierender deutscher Eisenbahnbeamter wird  
durch Gewehrschuß von einem Auto aus getötet. Im Lager Zichenau
bricht infolge unzureichender Betreuung die Ruhr aus, die täglich
zum Tode von etwa fünfzig Kriegsgefangenen führt. Diese werden in
einer Lehmgrube ohne Kenntlichmachung verscharrt. 18.1. (333)  


Bei Kowel finden deutsche Truppen zwei Männer eines Spähtrupps tot
In Ferenz (Ungarn) wird ein mit dem Roten Kreuz gekennzeichneter
im russischen Graben auf. Beiden sind die Geschlechtsteile abge-  
und mit Verwundeten besetzter Sanitätskraftwagen von einem russi-  
schnitten und in den Mund gesteckt worden. Außerdem weisen die
schen Panzer angegriffen, mit drei Granaten in Brand geschossen
Leichen zahlreiche Gewehrstiche und Wunden von Mißhandlungen
und  
auf. 27. Februar. (30)


März


Russische Soldaten werden bei Baita in Zivilkleidern gegen die deut-
schen Truppen eingesetzt. (531)


208




202


vernichtet. Die Verwundeten finden dabei den Tod. Derselbe Vorfall
ereignet sich mit einem neu zugeteilten Sanitätskraftwagen am
1.2.1945. 22. Januar. (302)




Russische Flieger greifen das Kriegslazarett in Reval an. Es wird völlig
zerstört. Von ca. 250 Verwundeten und Kranken werden 137 getötet.
(506)


Ein schwerverwundeter SS-Führer, der in die Hände der Russen fällt,
Februar
wird bei Kiestiki (Nordfinnland) nach einem Gegenstoß mit einge-
schlagener Schädeldecke tot aufgefunden. (351)


Im Jeilagebirge zwischen Simferopol und Sewastopol werden 51
600 bis 800 Kriegsgefangene müssen unter russischer Bewachung
deutsche Soldaten, die in den Kämpfen mit Partisanen gefallen sind,  
acht Tage lang unter so schlechten Bedingungen marschieren, daß
verstümmelt aufgefunden. Die Augen sind ihnen ausgestochen, die  
nur etwa zwei Drittel den Marsch lebend überstehen. Wer vor Schwä-
Geschlechtsteile abgeschnitten usw. (158)  
che nicht weiter marschieren kann, wird erschossen. Russische Pan-
zer und Fahrzeuge fahren laufend in die Gefangenenkolonne hinein,  
vorüberfahrende russische Soldaten schießen blindlings auf die Ge-
fangenen. (127)  


Russische Tiefflieger greifen einen Verwundetentransport von Kotla-  
Deutschen Soldaten, die bei Dunafeltar (Ungarn) in russische Gefan-  
Jarwi nach Reval an. Zwei Sanitätswagen werden in Brand geschos-  
genschaft geraten, werden alle Wertsachen abgenommen. Ein russi-
sen. Zwölf Mann werden getötet. (506)  
scher Soldat schneidet einem deutschen Gefangenen einen Finger
ab, um sich in den Besitz eines Ringes zu setzen und schlägt einem
anderen mit der Pistole die Zähne ein, um zwei Goldkronen zu erlan-  
gen. (126)  


In der Ortschaft Michailowka, etwa 18 km nordostwärts Rybniza am
Bei Budapest werden deutschen Soldaten von den Russen die Augen
Dnjestr hacken russische Soldaten vier in Gefangenschaft geratenen
ausgestochen und die Schädel eingeschlagen. (128)  
deutschen Soldaten die Hände ab. Einem ist der Schädel einge-
schlagen. (339)  


Im Kampfraum von Odessa müssen sich 74 deutsche Kriegsgefange-
Deutsche Soldaten finden in Karwitten (Ostpreußen) von den Russen
ne in zwei Gliedern aufstellen und sich dann zu Boden legen. Ein in
geschändete und verstümmelte Frauen tot vor. (129)  
der Nähe stehender Panzer rollt dann über die Gefangenen hinweg.
Der Überrollung ausweichende Gefangene werden niedergemacht.
(387)  


In Manatschin auf der Strecke Tarnopol-Proskurow wird ein deut-  
17 Angehörige der 20. Gren. Div. der Waffen-SS, die bei Wenigstre-  
scher Soldat, der bei einem Überraschungsangriff in russische Hand
ben in russische Gefangenschaft geraten sind, werden durch russi-
fällt, von russischen Soldaten mit der Axt erschlagen. 5. März. (377)  
sche Soldaten ausgeplündert und geschlagen. Auf dem Transport in  
das russische Gefangenenlager Briansk werden Kriegsgefangene, die
infolge der mangelhaften Ernährung schlapp machen, von den russi-
schen Bewachungsmannschaften erschossen. (156)  


In der Nähe von Kamenetz - Podolsk werden zwei deutsche Flaksol-
Deutsche Trecks, bestehend aus flüchtenden Zivilisten, Frauen und
daten im Schlaf von sieben russischen Soldaten überrascht. Sie
Kindern, werden bei Büche (Pommern) von russischen Streitkräften
schneiden beiden die Ohren ab. Einem der gefangenen Soldaten wird
überrannt, ausgeplündert und die Flüchtlinge größtenteils erschlagen
mit einem Taschenmesser die Eichel vom Geschlechtsteil getrennt
oder erstochen. (43)  
und dann mit Stiefeln in den Geschlechtsteil getreten. Beide werden
anschließend durch Pistolenschüsse getötet. 23. März. (35)  


Zwei bei Odessa in russische Gefangenschaft geratene Soldaten der  
Im Bereich der VIII. Armee / Oberschlesien - Raum Mährisch-Ostrau
304. Inf. Division werden zuerst in einer russischen Kolonne mitge-  
wird von Truppen aus der HKL gemeldet, daß die Sowjets für die  
führt. Ein hinzukommender russischer Oberst gibt den Befehl, die  
Fronttruppen „Geschlechtstage" eingeführt hätten. Deutsche Frauen
beiden Gefangenen zu erschießen. Teile des Art. Regts. 304, die
und Mädchen werden an diesen Tagen den russischen Stellungstrup-  
ebenfalls in russische Gefangenschaft fallen, müssen je zu zwei Mann
pen zugeführt. (146)  
antreten und werden von russischen Maschinenpistolenschützen er-  
schossen. Ostern. (201)  






203
209






April
Im Dorf Mestonje im Raum Marcali (Ungarn) wird in einem Haus ein
Haufen von vierzig bis fünfzig Frauenleichen aufgefunden, denen die
Brüste abgeschnitten und die Unterleiber aufgeschnitten sind. Die
Frauen waren nach Aussage von Dorfbewohnern vorher vergewaltigt
worden. (31 VN)
 
In der Nähe des Dorfes Mestonje im Raum Marcali (Ungarn) werden
vier deutsche SS-Panzersoldaten an ihrem Geschütz tot aufgefunden.
Die Augen sind ausgestochen, die Körper von zahlreichen Messersti-
chen schwer verstümmelt. (31 VN)


Bei Stuhlweißenburg (Ungarn) wird ein in russische Gefangenschaft
geratener deutscher Offizier an einen Panzer gebunden und zu Tode
geschleift. Die aufgefundene Leiche weist keine Schußverletzung auf.
(384)


Bei Leobschütz werden die bespannten Fahrzeuge flüchtender Zivil-
bevölkerung von drei russischen Panzern überrollt und die von ihren
Trecks flüchtenden Zivilisten beschossen. (518)


Südwestlich Balti/Bessarabien geraten 15 deutsche Soldaten in russi-
In Musla (Ungarn) werden zurückgelassene deutsche Verwundete der
sche Gefangenschaft. Auf dem vorgeschobenen Gefechtsstand einer
Division „Feldherrnhalle" bei einem Gegenstoß tot aufgefunden. Oh-  
Schützen-Division entnimmt einer dem Gespräch des russischen Divi-  
ren und Nasen sind verstümmelt; Geschlechtsteile abgeschnitten, die
sionskommandeurs mit dem Führer ihrer Bewachungsmannschaften,  
Augen ausgestochen. In Barth (Ungarn) werden am 22.2.45 zurück-  
daß die Gefangenen am Abend zum rückwärtigen Divisionsgefechts-  
gelassene Verwundete der Division „Feldherrnhalle" bei einem Ge-
stand geführt und dort liquidiert werden sollen. Diesem Gefangenen
genstoß mit durch Spaten eingeschlagenen Schädeln, Bajonettsti-  
gelingt es zu entfliehen, nachdem er beobachtet hat, daß die ande-  
chen in Leib und Hals, abgeschnittenen Geschlechtsteilen und ausge-
ren abseits in eine Mulde geführt und dort durch Genickschuß getötet
stochenen Augen aufgefunden. (61)  
werden. April. (378)  


Nordostwärts Sewastopol geraten 170 Deutsche in russische Kriegs-  
Einem im Raum Stuhlweißenburg gefangen genommenen SS-Unter-  
gefangenschaft. Sie müssen sich nebeneinander zu Boden legen, um
sturmführer werden von den Russen Hakenkreuze eingebrannt; dann  
dann von einer Zugmaschine, die eine schwere Haubitze hinter sich
wird er getötet. (240)  
herzieht, überrollt zu werden. Nur wenigen gelingt es, zu entfliehen.
April. (378)  


Juni
Im russischen Gefangenenlager Thorn sterben viele verwundete
deutsche Kriegsgefangene infolge schlechter Behandlung und Unter-
bringung und mangelnder ärztlicher Betreuung. Ein verwundeter
Oberleutnant des 12. Volksgrenadier Regt, wird von einem russi-
schen Feldwebel ohne Grund erschossen. Mehrfach werden im Lager
deutsche Verwundete von russischen Posten mit Stöcken geschlagen.
Infolge Wegnahme der Schuhe erleiden viele Gefangene Fußerfrie-
rungen. (248)


Bei Kiestiki (Nordfinnland) geraten zwei leichtverwundete deutsche
In Brallentin (Pommern) werden von den Russen die Wohnungen ge-
Soldaten in russische Gefangenschaft. Sie werden nach sechs Tagen
plündert, die Einrichtungsgegenstände zerschlagen, Vieh und  
mit Knüppeln und Gewehrkolben mißhandelt und niedergestochen.
(113)


Ein östlich Wladimirwolynsk in russische Gefangenschaft geratener
deutscher Soldat wird tot und verstümmelt aufgefunden. Die Ge-
schlechtsteile sind abgeschnitten. Brust und Bauch weisen Stichwun-
den auf. (387)


Juli


Einem deutschen Kriegsgefangenen, der in russische Gefangenschaft
210
geraten war, werden von einem russischen Kommissar mit der Beiß-
zange die Zähne ausgebrochen, weil er sich weigert, Aussagen zu
machen. (337)


Im Raum Wilna werden deutsche Kriegsgefangene von den Russen
ausgeplündert Sie erhalten auf dem fünftägigen Marsch keine Ver-
pflegung. Wer vor Erschöpfung zusammenbricht, wird erschossen.
(263)


Südlich Klelokic an der Straße Lepel-Klelokic wird ein auf dem Ge-
fechtsfeld liegender dreifach verwundeter deutscher Soldat von ei-
nem vorübergehenden russischen Soldaten durch Oberschenkelschuß
erneut verletzt. 3. Juli. (152)


Zuchtpferde erschossen. In pommerschen Dörfern werden deutsche
Frauen von den Russen mißhandelt und vergewaltigt. (268)


In Heide (Ostpreußen) schneiden russische Soldaten den männlichen
Einwohnern die Daumen und einigen Frauen die Brüste ab. Mehrere
Frauen werden vergewaltigt, drei bis fünf kleine Kinder erhalten Axt-
hiebe auf den Schädel. (268)


204
Bei Sprottau werden deutsche Schützenpanzerwagen, die den Russen
in die Hände fallen, mit russischen Soldaten besetzt und, ohne Ände-
rung der Abzeichen, gegen die deutschen Truppen in den Kampf ge-
schickt. (269)


Im Kreise Schwatz werden deutsche Soldaten von den Russen an den
Bäumen aufgehängt; anderen werden die Geschlechtsteile abge-
schnitten. (249)


In Sarkerestes (nordwestlich Stuhlweißenburg) wird die Leiche einer
von den Russen vergewaltigten Einwohnerin mit Verletzungen am
Geschlechtsteil, ausgebrannten Brustwarzen und einer Stichwunde
am Hals gefunden, ferner noch ein Dutzend Leichen von erschosse-
nen Kindern. Ein noch nicht 14jähriges Mädchen wird in demselben
Ort mit festgebundenen Beinen von über dreißig russischen Soldaten
vergewaltigt. (496)


Auf der Rollbahn Grodno-Augustow wird ein Sanka von russischen
Ein deutscher Spähtrupp stellt in Bad Schönfließ kurz nach dem Ver-
Truppen überfallen und beschossen. Alle Insassen, fünf Schwerver-  
lassen durch eine russische Einheit fest: Auf der Hauptstraße im
wundete und drei Mann Sanitätspersonal, werden mit Ausnahme ei-  
Rinnstein liegt ein zu Tode vergewaltigtes Mädchen im Alter von etwa
nes Krankenträgers, der entkommen kann, tot bzw. mit tödlichen
zwölf Jahren. Im Hause eines Müllers ist die ganze Familie, beste-  
Verletzungen aufgefunden. 14. Juli. (188)  
hend aus einem alten Manne, einer Frau von etwa 35 bis 40 Jahren
und zwei kleinen Kindern von etwa fünf und acht Jahren durch Nah-  
schüsse getötet. Im Ort ist eine große Anzahl von Frauen vergewal-
tigt und erschossen worden. (68)  


August
Bei einem Angriff aus dem Dorf Grabow in Richtung des Ortes Hoher
Kränig (Neumark) werden auf den russischen Spitzenpanzer vom Typ
T 34 deutsche Frauen und Kinder aufgebunden; zwischen ihnen ist
russische Infanterie aufgesessen. (66)


Im Raum zwischen Warschau und Siedice werden deutsche Soldaten,
Aus einem im Gran-Brückenkopf (südostwärts Komorn Ungarn/Do-
die sich mit erhobenen Händen ergeben, von Russen aus drei Meter
nau) aufgefangenen russischen Funkspruch ergibt sich, daß in Barth
Entfernung beschossen. Eine Stunde später werden an der gleichen
(Ungarn) Angehörige eines SS-Spähtrupps, die in Gefangenschaft
Stelle ein Teil dieser Soldaten mit Hieb- und Stichwunden am Kopf
geraten waren, getötet wurden. (544)  
und Unterleib tot aufgefunden. (421)  


In einem Maisfeld in der Nähe von Foscani/Rumänien werden die Lei-
chen von etwa zwanzig deutschen Wehrmachtshelferinnen gefunden.
Ein Teil der Leichen ist durch Abschneiden der Brüste und durch Zer-
störung der Geschlechtsteile verstümmelt. 25. August. (378)


5000 Deutsche werden in das russische Gefangenenlager Smolensk
eingeliefert. Nach etwa zehn Wochen sind ca. 1700 von ihnen an
Hungerkrankheit gestorben, weitere 100 Mann erkrankt. 1. August.
(263)


Deutsche Soldaten, die bei Tarnopol in russische Gefangenschaft fal-
211
len, müssen fünf Tage lang ohne Verpflegung marschieren. Wer infol-
ge Verwundung oder Schwäche zurückbleibt, wird erschossen. (258)


Bei Starziska (Raum Lemberg) werden deutsche Soldaten von Parti-
sanen überfallen und getötet, teilweise durch Ausstechen der Augen
u.a. verstümmelt. (529)


Oktober


Nach der Wiedereroberung des Dorfes Nemmersdorf Krs. Gumbin-  
In Brallentin/Pommern werden deutsche Frauen von russischen Offi-  
nen, werden auf der Dorfstraße, vor den Häusern und vor der Kirche
zieren und Soldaten, teilweise in Anwesenheit der Kinder, derart ver-  
mehrere hundert Frauen, Kinder, Männer und Greise erschossen auf-  
gewaltigt, daß sie ins Krankenhaus geschafft werden müssen. Febru-  
gefunden. Die Leichen der jungen Frauen und Mädchen sind entklei-
ar. (566)  
det und geschändet. Fahrzeuge jeglicher Art sind durch Panzer über-  
rollt. Unter den Trümmern finden sich die Leichen von Zivilisten. Die
zusammengewalzten Trecks dehnen sich weit über die Felder aus. In
der Umgebung finden sich die Leichen erschossener französischer
Kriegsgefangener. Die Leichen von 200 Volkssturmmännern hängen
an Alleebäumen. (133)  


In Nieretschhasa (Ungarn) werden Mädchen von russischen Soldaten
Der Kompaniechef der 13/7. Regt, der 4. SS-Pol. Pz. Gren. Division
derart vergewaltigt, daß sie irrsinnig werden und halbnackt, hyste-  
findet bei der Wiedereroberung der Altstadt der Stadt Pyritz in den
risch
zerstörten Häusern in mindestens zehn Fällen die Leichen von ermor-
deten Zivilisten und Frauen vor. Die Leichen weisen Spuren erhebli-
cher Mißhandlungen auf. Bei den vorher geschändeten Frauen sind
besonders die Geschlechtsteile verletzt. In den meisten Fällen sind
die Schädel eingeschlagen. In mindestens fünf Fällen werden Kinder-  
leichen gefunden. 8. bis 15. Februar. (90)


Verwundete deutsche Soldaten werden nach ihrer Gefangennahme in
Posen durch die Russen ohne Verpflegung und ärztliche Betreuung
täglich zwölf bis fünfzehn Stunden durch die Straßen der Stadt ge-
führt, dabei von der polnischen Bevölkerung verhöhnt, bespuckt und
mit Stöcken vornehmlich auf die Wundstellen geschlagen, ohne daß
der begleitende russische Offizier und die russischen Bewachungs-
mannschaften diese Mißhandlungen verhindern. Ein Teil der Verwun-
deten bricht bewußtlos zusammen. 23. bis 25. Februar. (212)




205


März


In Urgida bei Stuhlweißenburg werden eine 74jährige Frau und ein
13jähriges Mädchen von Russen so schwer vergewaltigt, daß die
Greisin daran stirbt und das Mädchen sich in ärztliche Behandlung
begeben muß (125)


auflachend oder schreiend, durch die Straßen laufen. In einen Keller,  
Sechs russische Soldaten erscheinen mit drei gefangenen SS-Män-
in dem sich achtzehn Personen verborgen halten, dringen die Russen
nern auf einem Gutshof bei Oesi (Ungarn), vergewaltigen eine sich
mit Maschinenpistolen ein, schleppen einen Teil der Frauen weg,  
dort befindliche Frau wiederholt und töten zwei der Gefangenen
während andere in dem Keller unter den Augen aller Anwesenden
durch Genickschuß; der dritte Gefangene, dem die Augen ausgesto-
vergewaltigt werden. Frauen, welche sich weigern und Männer, wel-  
chen werden, wird von den Russen aufgehängt. (462)
che Befehlen nicht sofort nachkommen, werden von den Russen auf
 
der Stelle erschossen. (502)  
In Mestonje (Ungarn) werden etwa 15 ungarischen Frauen von russi-  
schen Soldaten nach vorangegangener Vergewaltigung bei lebendi-
gem Leibe die Brüste abgeschnitten. (123)  


In einer Ortschaft bei Nyreghyhza (nordwestlich Debrecin) wird der
Bei Zalabatschi (Ungarn) muß ein Sanitätswagen mit deutschen
römisch-katholische Ortsgeistliche schweren Mißhandlungen ausge-
Schwerverwundeten zurückgelassen werden. Russische Soldaten
setzt und zur Teilnahme an einer mißbräuchlichen Benutzung und zur
schießen mit Maschinenpistolen in den einwandfrei als Sanitätsfahr-
Verhöhnung kirchlicher Sakramente gezwungen. Er muß bei der Ver-
zeug kenntlichen Wagen. (238)  
gewaltigung fast aller weiblichen Mitglieder seiner Gemeinde zwi-
schen zwölf und sechzig Jahren zugegen sein. Soweit russische Offi-
ziere an der Vergewaltigung beteiligt sind, wird er gezwungen, die
Offiziere und ihre Opfer vorher nach katholischem Ritus einzusegnen.  
Mehrere Frauen und Mädchen sterben an den Folgen der mit den  
Vergewaltigungen verbundenen Mißhandlungen. Oktober. (378)  


Auf der Station Leipe (Ostpreußen) wird ein deutscher Lazarettzug
durch eine Rata im Tiefflug mit Bomben belegt. Fünf Wagen werden
vollständig zertrümmert. 40 Tote. (144)


Herbst


Im Memelabschnitt werden Frauen und Mädchen von russischen Sol-
212
daten bis zu zwanzigmal vergewaltigt. (211)


Russische Tiefflieger beschießen im Raum Tauroggen Zivilbevölke-
rung in Personenzügen, offenen Ortschaften und Rückwander-
ertrecks. (116)


Auf dem Wege nach Wilna beschießen russische Banden bei Wohazin
eine deutsche Sanitätskolonne mit Granatwerfern. Das gesamte Be-
gleitpersonal und alle Verwundeten finden den Tod. (428)


Im Grenzgebiet von Ost- und Südostpreußen werden zahlreiche Gen-  
Ostwärts Macalle (Ungarn) werden sieben Angehörige der 16. SS-  
darmerie-, Grenzpolizeibeamte, deutsche und polnische Gutsverwal-
Division in russischer Gefangenschaft mit dem Kopf nach unten im
ter von polnischen und russischen Banditen auf bestialische Weise
Wald aufgehängt, bei lebendigem Leib mißhandelt und verstümmelt
durch Aufschlitzen des Bauches und Abschneiden der Geschlechtstei-
und ihnen anschließend der Schädel gespalten. (123)  
le ermordet. (416)  


In einem rumänischen Krankenhaus bei Ploesti, das mit verwundeten
Die ungarische Bevölkerung in der Gegend von Pusta Egris schildert,  
deutschen Soldaten belegt ist und russischen Truppen in die Hände
daß die russischen Truppen dort kurz vorher alles verwüstet und aus-
fällt, erscheint ein Arzt und schießt alle (ca. 20) deutschen Verwun-
geplündert und viele Frauen vergewaltigt haben, darunter eine Frau
deten mit der Pistole nieder. (494)  
80 mal, eine andere in der Kirche. (44)  


Vier Kilometer südlich Kistang (Ungarn) gerät ein deutscher Melder in
russische Hand. Er wird erschlagen; die Augen werden ihm ausgesto-
chen. (543)


Bei Falkenberg wird ein gefangener deutscher Soldat von den Russen
gefesselt, lebendig in einen Misthaufen eingegraben und mit Dung
bedeckt. (211)


206
In Striegau (Schlesien) vergewaltigen russische Soldaten eine Anzahl
Frauen und töten sie. Einer Frau wird ein Besenstiel in die Scheide
gestoßen. (117)


Bei Falkenberg werden die Wagen ziviler deutscher Flüchtlingszüge
von den Russen zusammengeschoben und von russischen Panzern
überfahren. Zivilisten, die sich aus den Trümmern retten wollen, wer-
den von den Russen niedergeschossen. (211)


In der Lausitz werden zwei Mädchen von Russen bis zu zwanzig Mal
vergewaltigt. In ihrer Verzweiflung bitten sie deutsche Soldaten, sie
zu erschießen. (211)


Im Gebiet des Narevbogens wird ein von den Russen gefangenge-
In Schützendorf und Berthelsdorf bei Lauban (Schlesien) werden
nommener Streifenführer der 1. Kompanie des Inf. Regts. 19 im Vor-  
zahlreiche Frauen von russischen Soldaten vergewaltigt und getötet.
gelände mit eingeschlagenem Schädel aufgefunden. 8. bis 20. De-  
Bei der Wiedereinnahme der Orte durch deutsche Truppen am
zember. (132)  
6.3.1945 werden dort viele Frauenleichen mit heruntergerissenen
Kleidern aufgefunden, teilweise mit Stichen in den Brüsten und Kopf-  
schüssen, eine ältere weißhaarige Frau mit einem Besenstiel im Ge-  
schlechtsteil. (559)  


Nach dem Kriegstagebuch der Heeresgruppe Süd häufen sich im
Russen verschleppen den größten Teil der Zivilbevölkerung des Dor-
Herbst 1944 und im Winter 1944/45 in steigendem Maße Berichte
fes Klein-Ellgut (Oberschlesien). Die restlichen ca. 25 Einwohner,  
von Truppen, Flüchtlingen usw., über von Russen begangene Massen-
meist Frauen und Mädchen, werden mißhandelt, bzw. vergewaltigt.
greueltaten (Raub, Plünderung, Vergewaltigung, Mord) an Deutschen
Einem 17jährigen Mädchen wird nach mehrfacher Vergewaltigung der
beiderlei Geschlechts und jeden Alters. Besonders betroffen sind die
Unterleib aufgeschlitzt. Ein 15jähriges Mädchen, das sich nackt zwi-
deutschen Siedlungsräume Siebenbürgen, Banat und Batschka.
schen den Rotarmisten bewegen muß, wird während der viertägigen
(384)






1945
213






bis zum 8. Mai.  
russischen Besetzung des Dorfes fast ununterbrochen vergewaltigt
und verliert das Bewußtsein. Auch eine ca. 70jährige Greisin wird
vergewaltigt, ein alter Mann schwer mißhandelt und getötet. (488)


In Schwochow (Pommern) werden zwei Frauen, beide Mütter kleiner
Kinder, von russischen Soldaten 17 bzw. 19 mal vergewaltigt. (204)


In Rohrsdorf (Pommern) wird ein Volkssturmmann von russischen
Jungkommunisten durch Herausreißen der Zunge, Entmannung und
Schläge auf den Hinterkopf verstümmelt und getötet. (204)


Januar
Russische Panzer überwalzen auf der Straße Lauenburg - Neustadt
(Pommern) die kilometerlangen, mit flüchtenden Frauen und Kindern
dicht besetzten Flüchtlingstrecks und schießen sie zusammen. (268)


Russische Schlachtflugzeuge greifen auf der Fahrt von Litzmannstadt
Bei Brandenburg sucht deutsche Frau mit ihren zwei Töchtern von 16
nach Stargard befindlichen Lazarettzug an. Der Angriff kostet Tote
und 18 Jahren Schutz bei deutschen Truppen. Sie berichtet, daß sie
und Verwundete. (557)  
jeden Morgen von acht Russen vergewaltigt worden seien. (428)  


Russische Flieger belegen bei Züllichau deutsche Flüchtlingstrecks
Auf der Straße Lauenburg/Pommern nach Neustadt/Westpreußen
mit Bomben. (243)  
wird ein deutscher Flüchtlingstreck, der sich in der Mehrzahl aus
Frauen und Kindern zusammensetzt, von einem russischen Panzer
beschossen. Nach Abschuß des Panzers feuert die ausgestiegene
Mannschaft mit Maschinenpistolen und Pistolen auf Frauen und Kin-
der. (336)  


Deutsche Frauen werden bei Frankfurt/Oder von russischen Soldaten
Russische Artillerie beschießt das deutsche Lazarettschiff „Praetoria"
vergewaltigt und getötet. (44)  
auf der Fahrt von Gdingen nach Danzig. Eine größere Anzahl Verwun-
deter wird getötet. (256, 148)  


Lange Kolonnen von deutschen Zivilpersonen im Alter bis zu 70 Jah-  
Auf dem Hauptverbandsplatz in Klein Silber, Krs. Rätz, werden zehn
ren müssen auf Befehl der Russen aus dem Raum von Soldau nach
deutsche Soldaten und ein verwundeter Offizier von russischen Sol-  
Osten marschieren. Ohne jede Verpflegung und ohne ausreichende
daten auf Schubkarren und Leitern festgebunden. Ihnen werden Na-
Bekleidung werden sie tagelang barfuß mit Gewehrkolben und Knüp-  
sen, Ohren und Geschlechtsteile abgeschnitten und die Augen ausge-  
peln von Russen vorwärtsgetrieben. Wer nicht mitkommt, wird durch
stochen. 16. März. (58)  
Genickschuß getötet. Die Toten liegen unbeerdigt reihenweise auf der
Straße. (333)  


Russische Panzer beschießen bei Gdingen deutsche Flüchtlingskolon-  
Zwei SS-Männer wurden etwa 15 km östlich Zirka (Ungarn) von rus-  
nen mit Kanonen und MG und überrollen Flüchtlingsfahrzeuge mit ih-  
sischen Truppen gefangengenommen und später von diesen erschos-  
ren Panzern. Viele Frauen und Kinder finden dabei den Tod. (48)  
sen. 21. März. (108)  


Ein deutscher Krankenkraftwagen wird bei Züllichau von russischen
In der Nähe von Ödenburg (Ungarn) wird ein ungarischer Lazarett-
Truppen angehalten. Die Verwundeten und das Begleitpersonal wer-
zug, der als solcher deutlich gekennzeichnet ist, von mehreren russi-
den durch Genickschuß getötet. (243)  
schen Jagdbombern angegriffen. Es gibt Tote und Verletzte. 28.
März. (404)  






207
214






Bei Pilgramsdorf (Schlesien) fallen ca. sechzig bis siebzig Volks-  
Auf der Straße Lauenburg - Neustadt/Pommern werden Flüchtlings-  
sturmmänner im Alter von 40 bis 55 Jahren in die Hand der Russen,  
züge der Zivilbevölkerung von russischen Panzern beschossen, wobei
die fast allen die Augen ausstechen und die Zungen herausschnei-
Kinder, Frauen und Greise getötet werden. März. (566)  
den. (269)  


Im Januar wird ein seit zwanzig Jahren in Bukarest ansässiger reichs-  
Während der Kämpfe im ungarischen Raum zu Beginn des Jahres
deutscher Zivil-Zahnarzt zusammen mit anderen Männern im Alter
1945 werden vom Nachrichten-Nahaufklärungszug des 4. SS-Panzer-
von 18 bis 45 Jahren nach Gorod-Plast, Celialimskaier Bezirk (Sibiri-
korps wiederholt Funkbefehle russischer Dienststellen und Kom-
en) verschickt, wo er infolge Unterernährung Ende August 1945
mandobehörden aufgefangen und entschlüsselt, in denen nachgeord-  
verstirbt. (328)  
neten Dienststellen befohlen wird, in einem bestimmten Abschnitt
gefangen genommene deutsche Soldaten nach erfolgtem Verhör zu
erschießen. Desgleichen werden Meldungen nachgeordneter russi-  
scher Dienststellen an vorgesetzte Dienststellen bekannt, in denen
gemeldet wird, daß die deutschen Gefangenen nach erfolgtem Verhör
erschossen wurden. (387)  


Russische Truppen vergewaltigen in Stuhlweißenburg und in Zerege-  
Der Völkerrechtsabteilung beim Auswärtigen Amt gehen in steigen-  
jors (Ungarn) Frauen und Mädchen, darunter Mädchen im Alter von
dem Umfange Berichte über Folterungen, Verstümmelungen oder Er-
14 bis 16 Jahren. (109)
mordungen deutscher Kriegsgefangener zu.  


In der Nähe der ungarischen Ortschaft Tarjan werden die nackten
Ein großer Teil der bekannt gewordenen und bewiesenen Fälle betrifft
Leichen von drei deutschen Soldaten gefunden. Nach den Aussagen
Mißhandlungen aller Art, Folterung, Ermordung von deutschen Wehr-
der Bevölkerung haben die Russen die drei Soldaten gefangen ge-  
machtshelferinnen, ferner von Zivilpersonen deutscher und anderer,
nommen, ihnen die Uniform vom Leibe gerissen und sie bei 20 bis 25
auch russischer Nationalität, darunter Frauen und Mädchen und Kin-
Grad Kälte solange mit Wasser Übergossen, bis sie erfroren waren.  
der. Aus dem vorgelegten Beweismaterial geht u. a. hervor, daß ins-
(443)  
besondere bei der Besetzung Ungarns durch die russischen Truppen
die Mehrzahl aller Mädchen und Frauen zwischen 14 und 50 Jahren
vergewaltigt werden. Auch Mädchen unter 14 Jahren und Frauen
über 50 Jahren werden nicht geschont. (387)
 
Dem Deutschen Generalstab liegen erbeutete sowjetische Bataillons-,
Regiments- und Divisionsbefehle im Original vor, in denen angeord-
net wird, daß nicht alle deutschen Gefangenen zu liquidieren sind,  
sondern stets einige „sprechende Zungen" übrig bleiben müßten, um
von ihnen Angaben über den Feind zu erhalten. (387)  


Gefangenen deutschen Soldaten werden von den Russen bei Soldau
Beim Wehrmachtsführungsstab wird ein Befehl Marschall Stalins be-  
in Ostpreußen Kleidungsstücke wie Stiefel, Unterhosen, Hemden,
kannt, in dem den russischen Truppen mit dem Betreten deutschen  
Mäntel, Pullover etc. sowie Wertsachen abgenommen. Sofern Ringe
Reichsbodens „Plein Pouvoir" zugestanden wird. (206)  
nicht von den Fingern abgezogen werden können, werden die Finger
abgeschnitten oder gebrochen. Die ohnmächtig zusammenbrechen-  
den Soldaten werden mit Füßen getreten und mit Ketten geschlagen.
Wer nicht wieder zu sich kommt, wird durch Genickschuß getötet.
Das gleiche Schicksal erleiden diejenigen, die auf dem Marsch von
Soldau nach Zichenau infolge Schwäche und Unterernährung zusam-
menbrechen. Von vierzig Mann gehen auf diese Art zehn Mann verlo-
ren. Kurz hinter Soldau ist der bisherige Fabrikinhaber mit dem Kopf
nach unten vor das Fabriktor genagelt. Die deutschen Kriegsgefange-
nen werden von den Wachmannschaften gezwungen, den Toten ab-
zunehmen. Zur Front fahrende russische Einheiten schlagen mit dem
Gewehrkolben auf die marschierende Kolonne deutscher Kriegsgefan-
gener ein. Ein mitmarschierender deutscher Eisenbahnbeamter wird  
durch Gewehrschuß von einem Auto aus getötet. Im Lager Zichenau
bricht infolge unzureichender Betreuung die Ruhr aus, die täglich
zum Tode von etwa fünfzig Kriegsgefangenen führt. Diese werden in
einer Lehmgrube ohne Kenntlichmachung verscharrt. 18.1. (333)  


In Ferenz (Ungarn) wird ein mit dem Roten Kreuz gekennzeichneter
Frühjahr
und mit Verwundeten besetzter Sanitätskraftwagen von einem russi-
schen Panzer angegriffen, mit drei Granaten in Brand geschossen
und


Russische Truppen vergewaltigen und infizieren bei der Einnahme
von Berlin eine große Anzahl Frauen und Mädchen, zum Teil in Ge-
genwart der nächsten Angehörigen. Eine Anzahl Frauen wird bis zu
16 mal vergewaltigt. Sich schützend vor ihre Angehörigen stellende
Familienväter werden mißhandelt oder erschlagen. Selbst Mädchen
im Kindesalter sind den Vergewaltigungen ausgesetzt. Nach der Ein-
nahme von




208


215




vernichtet. Die Verwundeten finden dabei den Tod. Derselbe Vorfall
ereignet sich mit einem neu zugeteilten Sanitätskraftwagen am
1.2.1945. 22. Januar. (302)


Berlin werden unzählige Zivilisten unter Androhung mit der Waffe zur
Herausgabe ihrer Wertsachen gezwungen. Selbst Verwundete werden
nicht geschont. Zahlreiche Wohnungen werden von den Russen voll-
ständig ausgeplündert. (12, 26, 28, 29, 36, 88, 93, 115, 141, 175,
187, 166, 205, 246, 270, 300, 309, 311, 314, 324, 341, 359, 389,
397, 409, 410, 491, 492, 542, 549)


In Putschow/Ostpommern werden die Frauen, soweit sie nicht ge-
flüchtet sind, von russischen Soldaten vergewaltigt, darunter 14jähri-
ge Kinder und eine Greisin von über 70 Jahren. (563)


Februar
Russische Soldaten schneiden bei Nauen einem deutschen Volks-
sturmmann die Ohren ab und stechen ihm die Augen aus. (491)


600 bis 800 Kriegsgefangene müssen unter russischer Bewachung
Bei der Wiedereinnahme von Lauban werden nackte Leichen deut-
acht Tage lang unter so schlechten Bedingungen marschieren, daß
scher Frauen mit Besenstielen in den Geschlechtsteilen aufgefunden.  
nur etwa zwei Drittel den Marsch lebend überstehen. Wer vor Schwä-
(572)  
che nicht weiter marschieren kann, wird erschossen. Russische Pan-
zer und Fahrzeuge fahren laufend in die Gefangenenkolonne hinein,
vorüberfahrende russische Soldaten schießen blindlings auf die Ge-
fangenen. (127)  


Deutschen Soldaten, die bei Dunafeltar (Ungarn) in russische Gefan-
Zwei deutsche Frauen im Alter von 60 Jahren werden in der Nähe
genschaft geraten, werden alle Wertsachen abgenommen. Ein russi-
von Geibsdorf bei Lauban an einem Tage mehr als zwanzigmal von
scher Soldat schneidet einem deutschen Gefangenen einen Finger
russischen Soldaten vergewaltigt. (572)  
ab, um sich in den Besitz eines Ringes zu setzen und schlägt einem
anderen mit der Pistole die Zähne ein, um zwei Goldkronen zu erlan-
gen. (126)  


Bei Budapest werden deutschen Soldaten von den Russen die Augen
April
ausgestochen und die Schädel eingeschlagen. (128)


Deutsche Soldaten finden in Karwitten (Ostpreußen) von den Russen
Nach einem Gegenstoß werden deutsche Soldaten, die schwerver-
geschändete und verstümmelte Frauen tot vor. (129)  
letzt in russische Gefangenschaft geraten waren, mit Schüssen im
Genick und Hinterkopf und verstümmelt aufgefunden. (408)  


17 Angehörige der 20. Gren. Div. der Waffen-SS, die bei Wenigstre-  
Beim Stabe der Kampfgruppe Keitel gibt ein Gastwirt aus Puchberg a.  
ben in russische Gefangenschaft geraten sind, werden durch russi-  
Schneeberg/Österreich zu Protokoll, daß russische Soldaten ihn ge-  
sche Soldaten ausgeplündert und geschlagen. Auf dem Transport in
zwungen haben, einen deutschen Stützpunkt zur Übergabe aufzufor-  
das russische Gefangenenlager Briansk werden Kriegsgefangene, die
dern. Bei Weigerung oder Nichtrückkehr sollten Frau und Kinder er-
infolge der mangelhaften Ernährung schlapp machen, von den russi-
schossen werden. (192)  
schen Bewachungsmannschaften erschossen. (156)  


Deutsche Trecks, bestehend aus flüchtenden Zivilisten, Frauen und
Südlich Fürstenfeld/Steiermark töten russische Soldaten einen deut-
Kindern, werden bei Büche (Pommern) von russischen Streitkräften
schen Gefangenen durch Abschlagen der Geschlechtsteile mit einem
überrannt, ausgeplündert und die Flüchtlinge größtenteils erschlagen
Spaten. (464)  
oder erstochen. (43)  


Im Bereich der VIII. Armee / Oberschlesien - Raum Mährisch-Ostrau
In Alt-Lichtenwarth/Niederösterreich werden fast alle Frauen und so-  
wird von Truppen aus der HKL gemeldet, daß die Sowjets für die
gar Mädchen zwischen 13 und 16 Jahren von russischen Soldaten
Fronttruppen „Geschlechtstage" eingeführt hätten. Deutsche Frauen
vergewaltigt. Teilweise müssen die männlichen Familienangehörigen
und Mädchen werden an diesen Tagen den russischen Stellungstrup-
den Vergewaltigungen zusehen. (471)  
pen zugeführt. (146)  


Russische Truppen nehmen die männliche Bevölkerung der Orte Un-
ter- und Oberlamm (Steiermark) zwangsweise mit und vergewaltigen
fast




209


216




Im Dorf Mestonje im Raum Marcali (Ungarn) wird in einem Haus ein
Haufen von vierzig bis fünfzig Frauenleichen aufgefunden, denen die
Brüste abgeschnitten und die Unterleiber aufgeschnitten sind. Die
Frauen waren nach Aussage von Dorfbewohnern vorher vergewaltigt
worden. (31 VN)


In der Nähe des Dorfes Mestonje im Raum Marcali (Ungarn) werden
alle Frauen in diesen Orten. Ein Wehrmachtsurlauber, der von den
vier deutsche SS-Panzersoldaten an ihrem Geschütz tot aufgefunden.
Russen bei seinen Eltern vorgefunden wird, wird zusammen mit die-  
Die Augen sind ausgestochen, die Körper von zahlreichen Messersti-  
sen erschossen. (497)  
chen schwer verstümmelt. (31 VN)  


Bei Stuhlweißenburg (Ungarn) wird ein in russische Gefangenschaft
In Riegersburg (Steiermark) brennen Rotarmisten den größten Teil
geratener deutscher Offizier an einen Panzer gebunden und zu Tode
des Ortes nieder und vergewaltigen die zurückgebliebenen Frauen.  
geschleift. Die aufgefundene Leiche weist keine Schußverletzung auf.  
(436)  
(384)  


Bei Leobschütz werden die bespannten Fahrzeuge flüchtender Zivil-
In Feldbach (Südsteiermark) werden alle Frauen und Mädchen des
bevölkerung von drei russischen Panzern überrollt und die von ihren
Ortes von russischen Soldaten vergewaltigt. Eine große Anzahl Kin-
Trecks flüchtenden Zivilisten beschossen. (518)  
der, Greise und Frauen wird getötet. (392)  


In Musla (Ungarn) werden zurückgelassene deutsche Verwundete der  
Ein auf der Fahrt von Posen nach Freienwalde befindlicher Flüchtling-
Division „Feldherrnhalle" bei einem Gegenstoß tot aufgefunden. Oh-  
streck wird von Kosaken gestellt und beschossen. Die Insassen müs-  
ren und Nasen sind verstümmelt; Geschlechtsteile abgeschnitten, die
sen aussteigen. Ein Teil der Männer wird an Ort und Stelle erschos-
Augen ausgestochen. In Barth (Ungarn) werden am 22.2.45 zurück-
sen. Die Frauen werden auf einem Lkw in einen Wald gebracht. (282)  
gelassene Verwundete der Division „Feldherrnhalle" bei einem Ge-
genstoß mit durch Spaten eingeschlagenen Schädeln, Bajonettsti-
chen in Leib und Hals, abgeschnittenen Geschlechtsteilen und ausge-
stochenen Augen aufgefunden. (61)  


Einem im Raum Stuhlweißenburg gefangen genommenen SS-Unter-
Russische Tiefflieger beschießen westlich Rathenow deutsche Flücht-  
sturmführer werden von den Russen Hakenkreuze eingebrannt; dann
linge, darunter Frauen und Kinder. (70)  
wird er getötet. (240)  


Im russischen Gefangenenlager Thorn sterben viele verwundete
Im Raum Fürstenfeld-Fellbach (Untersteiermark) werden drei zurück-
deutsche Kriegsgefangene infolge schlechter Behandlung und Unter-  
gelassene schwerverwundete SS-Männer des 3. SS-Regt. „Norge"
bringung und mangelnder ärztlicher Betreuung. Ein verwundeter
nach einem Gegenstoß mit mehreren Bajonettstichen durch Kopf und
Oberleutnant des 12. Volksgrenadier Regt, wird von einem russi-
Körper ausgeplündert vorgefunden. (107)  
schen Feldwebel ohne Grund erschossen. Mehrfach werden im Lager
deutsche Verwundete von russischen Posten mit Stöcken geschlagen.
Infolge Wegnahme der Schuhe erleiden viele Gefangene Fußerfrie-
rungen. (248)  


In Brallentin (Pommern) werden von den Russen die Wohnungen ge-  
Bei Straten (Steiermark) werden durch einen Stoßtrupp der 16. SS-  
plündert, die Einrichtungsgegenstände zerschlagen, Vieh und  
Division acht deutsche Frauen im Alter von 17 bis 52 Jahren befreit,  
die von russischen Soldaten mehrere Tage hindurch Tag und Nacht
vergewaltigt worden sind. Ein Mädchen muß wegen Verletzung der
Geschlechtsteile und Erschöpfung in ein Krankenhaus überführt wer-
den. (123)


Den bei Königswusterhausen gefangengenommenen deutschen Sol-
daten werden alle Wertsachen genommen und die Uhren mit Gewalt
entrissen; ein SS-Untersturmführer wird von einem russischen Offi-
zier geschlagen und getreten. Während der Durchsuchungen
schlagen russische Soldaten mit der Knute auf die Gefangenen ein;
eine russische Krankenschwester in Uniform schlägt einem gefange-
nen deutschen Unteroffizier mehrfach ins Gesicht, weil sie keine Zi-
garetten bei ihm findet. (243)


Im Lazarett in Berlin-Zehlendorf wird eine Krankenschwester von
russischen Soldaten vergewaltigt. Ein Stabsarzt, der die Schwester
schützen will, wird durch einen Schuß ins Gesicht verletzt. (341)


210




217


Zuchtpferde erschossen. In pommerschen Dörfern werden deutsche
Frauen von den Russen mißhandelt und vergewaltigt. (268)


In Heide (Ostpreußen) schneiden russische Soldaten den männlichen
Einwohnern die Daumen und einigen Frauen die Brüste ab. Mehrere
Frauen werden vergewaltigt, drei bis fünf kleine Kinder erhalten Axt-
hiebe auf den Schädel. (268)


Bei Sprottau werden deutsche Schützenpanzerwagen, die den Russen
Russische Bombenflugzeuge nehmen das auf der Reede von Heia lie-
in die Hände fallen, mit russischen Soldaten besetzt und, ohne Ände-  
gende deutsche Lazarettschiff „Praetoria" unter Bomben und Bord-  
rung der Abzeichen, gegen die deutschen Truppen in den Kampf ge-
waffenbeschuß. Das Schiff gerät in Brand. (25)  
schickt. (269)  


Im Kreise Schwatz werden deutsche Soldaten von den Russen an den  
In Kalau/N.L. werden von den durchziehenden russischen Truppen
Bäumen aufgehängt; anderen werden die Geschlechtsteile abge-  
zahlreiche Frauen bis zu 45 mal vergewaltigt. 72 und 81 jährige Grei-
schnitten. (249)  
sinnen werden nicht verschont. Zahlreiche Frauen begehen Selbst-
mord durch Erhängen. Allein auf dem Boden der Spar- und Darle-
henskasse werden dreizehn Frauen erhängt vorgefunden. (38)
 
In einem Haus bei Spremberg läßt ein russischer Kommissar einen
deutschen Verwundeten den vollkommen zersplitterten Arm eine hal-
be Stunde in eine Schüssel mit eiskaltem Wasser halten. Eine durch
zwei Brustschüsse verwundete deutsche Frau muß in den Hof hinaus-
getragen werden und dort liegen bleiben. Die Besitzerin des Anwe-  
sens, eine Studienrätin, wird vergewaltigt. (432)  


In Sarkerestes (nordwestlich Stuhlweißenburg) wird die Leiche einer
Bei Barut, Reg. Bez. Potsdam, liegt unter den deutschen Toten und  
von den Russen vergewaltigten Einwohnerin mit Verletzungen am
Verwundeten ein Polizeibeamter mit eingeschlagenem Schädel und
Geschlechtsteil, ausgebrannten Brustwarzen und einer Stichwunde
abgeschnittenem Geschlechtsteil. 27./28. April. (445)  
am Hals gefunden, ferner noch ein Dutzend Leichen von erschosse-
nen Kindern. Ein noch nicht 14jähriges Mädchen wird in demselben
Ort mit festgebundenen Beinen von über dreißig russischen Soldaten
vergewaltigt. (496)  


Ein deutscher Spähtrupp stellt in Bad Schönfließ kurz nach dem Ver-  
Auf dem Rittergut Brießen-Brand wird verwundeten deutschen Solda-  
lassen durch eine russische Einheit fest: Auf der Hauptstraße im
ten von den Russen ein Kuhstall als Unterkunft zugewiesen. Die Ver-  
Rinnstein liegt ein zu Tode vergewaltigtes Mädchen im Alter von etwa
wundeten müssen auf dem eineinhalb Meter hohen Mist gebettet
zwölf Jahren. Im Hause eines Müllers ist die ganze Familie, beste-  
werden. Viele sterben durch Gasbrand. Verwundete Frauen werden
hend aus einem alten Manne, einer Frau von etwa 35 bis 40 Jahren
vergewaltigt. Allen Verwundeten werden die Uhren abgenommen, die
und zwei kleinen Kindern von etwa fünf und acht Jahren durch Nah-
Herausgabe verweigernde Soldaten totgeschlagen. 28. April. (81)  
schüsse getötet. Im Ort ist eine große Anzahl von Frauen vergewal-
tigt und erschossen worden. (68)  


Bei einem Angriff aus dem Dorf Grabow in Richtung des Ortes Hoher
Im Walde kurz vor Jüterbog wird die Leiche eines deutschen Soldaten
Kränig (Neumark) werden auf den russischen Spitzenpanzer vom Typ
aufgefunden, die Stichwunden in der Brust und im Bauch, sowie
T 34 deutsche Frauen und Kinder aufgebunden; zwischen ihnen ist
Schüsse im Kopf aufweist. (296)  
russische Infanterie aufgesessen. (66)  


Aus einem im Gran-Brückenkopf (südostwärts Komorn Ungarn/Do-
M a i
nau) aufgefangenen russischen Funkspruch ergibt sich, daß in Barth
(Ungarn) Angehörige eines SS-Spähtrupps, die in Gefangenschaft
geraten waren, getötet wurden. (544)


Im Walde von Jüterbog schießen russische Soldaten auf eine Gruppe
deutscher Wehrmachtsangehöriger, die sich auf die Aufforderung,
sich zu ergeben, aus ihren Stellungen erheben. Von 56 Mann werden
hierbei 53 getötet. 1. Mai. (414)


Eine deutsche Flüchtlingsfrau wird im Beisein ihres etwa fünf bis
sechsjährigen Knaben von einem russischen Soldaten in einer Scheu-
ne in der Nähe von Damgarten/Vorpommern vergewaltigt. Ihre Mut-
ter, die die Vergewaltigung zu verhindern suchte, wird von dem russi-
schen Soldaten solange getreten und geschlagen, bis sie bewußtlos
auf dem Mist zusammenbricht.


211




218


In Brallentin/Pommern werden deutsche Frauen von russischen Offi-
zieren und Soldaten, teilweise in Anwesenheit der Kinder, derart ver-
gewaltigt, daß sie ins Krankenhaus geschafft werden müssen. Febru-
ar. (566)


Der Kompaniechef der 13/7. Regt, der 4. SS-Pol. Pz. Gren. Division
findet bei der Wiedereroberung der Altstadt der Stadt Pyritz in den
zerstörten Häusern in mindestens zehn Fällen die Leichen von ermor-
deten Zivilisten und Frauen vor. Die Leichen weisen Spuren erhebli-
cher Mißhandlungen auf. Bei den vorher geschändeten Frauen sind
besonders die Geschlechtsteile verletzt. In den meisten Fällen sind
die Schädel eingeschlagen. In mindestens fünf Fällen werden Kinder-
leichen gefunden. 8. bis 15. Februar. (90)


Verwundete deutsche Soldaten werden nach ihrer Gefangennahme in
In Gnersdorf am Havelkanal vergewaltigen einige russische Soldaten  
Posen durch die Russen ohne Verpflegung und ärztliche Betreuung
drei Nächte hintereinander die Frau eines Bauern und seine 22, 18
täglich zwölf bis fünfzehn Stunden durch die Straßen der Stadt ge-
und 12jährigen Töchter. 1. Mai. (275)  
führt, dabei von der polnischen Bevölkerung verhöhnt, bespuckt und
mit Stöcken vornehmlich auf die Wundstellen geschlagen, ohne daß
der begleitende russische Offizier und die russischen Bewachungs-
mannschaften diese Mißhandlungen verhindern. Ein Teil der Verwun-
deten bricht bewußtlos zusammen. 23. bis 25. Februar. (212)  


In Barut werden in den Häusern die Leichen vergewaltigter und er-
schlagener Frauen aufgefunden. 2. Mai. (429)


In den Kellerräumen des Berliner Hotels Adlon, in dem ein deutscher
Hauptverbandsplatz eingerichtet ist, bricht Feuer aus. Da die im Ho-
tel befindlichen russischen Soldaten das Sanitätspersonal durch Dro-
hen mit Erschießen am Löschen des Feuers hindern, müssen die ca.
850 Schwerverwundeten geborgen und auf die Straße getragen wer-
den. Auch diese Bergungsaktion wird von den Russen gestört. Ein
Teil der Verwundeten liegt noch am nächsten Vormittag auf der Stra-
ße. Deutsche Rote Kreuz-Schwestern des HVP werden auf offener
Straße neben den Verwundeten durch russische Soldaten vergewal-
tigt. 3. Mai. (485)


März
Russische Soldaten kommen zu jeder Tages- und Nachtzeit in das La-
zarett Bienenmühle/Sachsen und verlangen unter Vorhalten von Pis-
tolen die Herausgabe von Krankenschwestern. Die Russen vergewal-
tigen die Krankenschwestern meist in Nachbarhäusern; eine Hilfs-
schwester im Krankensaal zwischen den Verwundeten. Eine 64jährige
Frau im Ort wird in einer Nacht zweimal vergewaltigt. Einer Kranken-
schwester, die sich wehrt, wird mit dem Absatz ins Gesicht und in die
Brust getreten. 6., 7. und 8. Mai. (397)


In Urgida bei Stuhlweißenburg werden eine 74jährige Frau und ein
13jähriges Mädchen von Russen so schwer vergewaltigt, daß die
Greisin daran stirbt und das Mädchen sich in ärztliche Behandlung
begeben muß (125)


Sechs russische Soldaten erscheinen mit drei gefangenen SS-Män-
nern auf einem Gutshof bei Oesi (Ungarn), vergewaltigen eine sich
dort befindliche Frau wiederholt und töten zwei der Gefangenen
durch Genickschuß; der dritte Gefangene, dem die Augen ausgesto-
chen werden, wird von den Russen aufgehängt. (462)


In Mestonje (Ungarn) werden etwa 15 ungarischen Frauen von russi-
1945
schen Soldaten nach vorangegangener Vergewaltigung bei lebendi-
gem Leibe die Brüste abgeschnitten. (123)


Bei Zalabatschi (Ungarn) muß ein Sanitätswagen mit deutschen
Schwerverwundeten zurückgelassen werden. Russische Soldaten
schießen mit Maschinenpistolen in den einwandfrei als Sanitätsfahr-
zeug kenntlichen Wagen. (238)




(Nach dem 8. Mai)


212
Ein als Oberleutnant in der deutschen Wehrmacht dienender schwei-
zer Staatsangehöriger wird in Alienstein von Russen gefangen ge-
nommen. Ein russischer Offizier befiehlt seinen Soldaten, diesen Ge-
fangenen völlig auszurauben, worauf diesem die Uniform vom Körper
gerissen, sein persönliches Gut abgenommen wird. Der Gefangene
bleibt vierzehn Tage ohne Vernehmung, dann wird er, als er dem
Kommissar erklärt, er sei schweizer Staatsangehöriger, ins Gesicht
geschlagen mit der Bemerkung, das sei ihm (dem Kommissar) ganz
egal. Anschließend wird er an Händen und Füßen gefesselt und auf
Befehl des Kommissars mit einem glühenden Eisen in den linken Un-
terschenkel gebrannt. Als er Aussagen ablehnt, wird er von dem Offi-
zier mit dem Pistolenkolben






Ostwärts Macalle (Ungarn) werden sieben Angehörige der 16. SS-
219
Division in russischer Gefangenschaft mit dem Kopf nach unten im
Wald aufgehängt, bei lebendigem Leib mißhandelt und verstümmelt
und ihnen anschließend der Schädel gespalten. (123)


Die ungarische Bevölkerung in der Gegend von Pusta Egris schildert,
daß die russischen Truppen dort kurz vorher alles verwüstet und aus-
geplündert und viele Frauen vergewaltigt haben, darunter eine Frau
80 mal, eine andere in der Kirche. (44)


Vier Kilometer südlich Kistang (Ungarn) gerät ein deutscher Melder in
russische Hand. Er wird erschlagen; die Augen werden ihm ausgesto-
chen. (543)


Bei Falkenberg wird ein gefangener deutscher Soldat von den Russen
geschlagen und unter den Worten: „Verrecke du Nazi-Schwein" mit
gefesselt, lebendig in einen Misthaufen eingegraben und mit Dung
dem Stiefel gegen den Kopf getreten, bis er das Bewußtsein verliert.
bedeckt. (211)  
(573)  


In Striegau (Schlesien) vergewaltigen russische Soldaten eine Anzahl
Die einen Transport von schwerverwundeten deutschen Kriegsgefan-
Frauen und töten sie. Einer Frau wird ein Besenstiel in die Scheide  
genen begleitende Rotkreuzschwester wird von russischen Soldaten
gestoßen. (117)  
unter dem Vorwand, sie solle mitkommen, um schnell jemanden zu
verbinden, beiseite genommen und siebenmal hintereinander verge-
waltigt. Die Medikamententasche des den Transport begleitenden Sa-
nitäters wird von einem russischen Soldaten auf den Boden geschüt-
tet und mit den Füßen zertreten, so daß die Verwundeten ohne Medi-
kamente sind. (550) In Berlin-Zehlendorf bleibt eine hochbetagte
Frau im Keller eines von den Russen besetzten Hauses wohnen. Ihre
Tochter findet sie bei einem späteren Besuch völlig nackt mit einer
Flasche in der Scheide erschossen auf. (27)  


Bei Falkenberg werden die Wagen ziviler deutscher Flüchtlingszüge
In der Nähe von Linz/Donau werden zwei Deutsche von einem Uni-
von den Russen zusammengeschoben und von russischen Panzern
formierten und mehreren Zivilisten, die russisch sprechen, unter Vor-  
überfahren. Zivilisten, die sich aus den Trümmern retten wollen, wer-  
halten der Pistole ausgeraubt. (160)  
den von den Russen niedergeschossen. (211)  


In der Lausitz werden zwei Mädchen von Russen bis zu zwanzig Mal
Bei Ternberg an der Enns in Österreich stellen russische Soldaten ei-
vergewaltigt. In ihrer Verzweiflung bitten sie deutsche Soldaten, sie
nem deutschen Mädel im Alter von 15 bis 16 Jahren nach. Sie wer-
zu erschießen. (211)  
den des Mädchens habhaft, schleppen es in den Wald, aus dem bald
todesängstliche Hilferufe des Mädchens hörbar werden. (334)  


In Schützendorf und Berthelsdorf bei Lauban (Schlesien) werden
Bei Amstetten/Oberösterreich wird nach der Kapitulation eine deut-
zahlreiche Frauen von russischen Soldaten vergewaltigt und getötet.
sche Lazarettkolonne von sieben russischen Jagdbombern angegrif-
Bei der Wiedereinnahme der Orte durch deutsche Truppen am
fen, wobei viele Soldaten getötet oder verwundet werden. (532)  
6.3.1945 werden dort viele Frauenleichen mit heruntergerissenen
Kleidern aufgefunden, teilweise mit Stichen in den Brüsten und Kopf-
schüssen, eine ältere weißhaarige Frau mit einem Besenstiel im Ge-
schlechtsteil. (559)  


Russen verschleppen den größten Teil der Zivilbevölkerung des Dor-
Russische Soldaten plündern einen Lazarettzug in Pisek/Böhmen aus,
fes Klein-Ellgut (Oberschlesien). Die restlichen ca. 25 Einwohner,
nachdem die amerikanischen Wachen abgezogen sind. (98)  
meist Frauen und Mädchen, werden mißhandelt, bzw. vergewaltigt.
Einem 17jährigen Mädchen wird nach mehrfacher Vergewaltigung der
Unterleib aufgeschlitzt. Ein 15jähriges Mädchen, das sich nackt zwi-
schen den Rotarmisten bewegen muß, wird während der viertägigen


Ein russischer Soldat schlägt einem in der Tschechoslowakei gefange-
nen deutschen Offizier (Ritterkreuzträger) mehrfach ins Gesicht, als
er wegen einer Fußprothese die herausverlangten Reitstiefel nicht
schnell genug abzuziehen vermag. (24)


Gefangene deutsche Soldaten und deutsche Frauen mit Kindern wer-
den von Russen und Tschechen im Raum Prag und auf dem Marsch
nach Teplitz-Schönau geschlagen, bleiben ohne Verpflegung und sind
Angriffen tschechischer Zivilbevölkerung schutzlos ausgeliefert. (507)


213
Russische Soldaten treiben aus Urbau, Krs. Znaim (Tschechoslowa-
kei), das den Deutschen gehörige Vieh ab und plündern die Wohnun-
gen. (330)






russischen Besetzung des Dorfes fast ununterbrochen vergewaltigt
220
und verliert das Bewußtsein. Auch eine ca. 70jährige Greisin wird
vergewaltigt, ein alter Mann schwer mißhandelt und getötet. (488)


In Schwochow (Pommern) werden zwei Frauen, beide Mütter kleiner
Kinder, von russischen Soldaten 17 bzw. 19 mal vergewaltigt. (204)


In Rohrsdorf (Pommern) wird ein Volkssturmmann von russischen
Jungkommunisten durch Herausreißen der Zunge, Entmannung und
Schläge auf den Hinterkopf verstümmelt und getötet. (204)


Russische Panzer überwalzen auf der Straße Lauenburg - Neustadt
Russische Soldaten vergewaltigen die Leiterin eines Polizeihelferin-
(Pommern) die kilometerlangen, mit flüchtenden Frauen und Kindern
nenheimes in Prag und einige Helferinnen. Russische Soldaten verge-  
dicht besetzten Flüchtlingstrecks und schießen sie zusammen. (268)  
waltigen in Berlin-Friedrichshagen, Bahnhofstraße 1, eine deutsche
Frau in Gegenwart ihres Ehemannes und ihres etwa 16jährigen Soh-
nes. (355)  


Bei Brandenburg sucht deutsche Frau mit ihren zwei Töchtern von 16
Im Reservelazarett I in Prag und im Verwundetenzug nach Sorau,
und 18 Jahren Schutz bei deutschen Truppen. Sie berichtet, daß sie
werden Verwundeten, Schwestern und sonstigem Sanitätspersonal
jeden Morgen von acht Russen vergewaltigt worden seien. (428)  
Uhren, Ringe, Füllhalter und sonstige Wertsachen, sowie Beklei-
dungsstücke von russischen Soldaten abgenommen. Mancher russi-
sche Soldat trägt neben anderen Wertsachen mehr als 25 Taschen-
und Armbanduhren bei sich. (329)
 
Deutsche Kriegs- und Zivilgefangene, die unter russischer und tsche-
chischer Bewachung in mehrtägigen Fußmärschen in das Lager Tabor
gebracht werden, werden mißhandelt und beraubt. Gefangene, die
infolge mangelhafter Ernährung und der Strapazen nicht mehr weiter
können, werden kurzerhand niedergeschossen. (197, 378)  


Auf der Straße Lauenburg/Pommern nach Neustadt/Westpreußen
Ein russischer Soldat vergewaltigt ein zu einem Flüchtlingstreck, der  
wird ein deutscher Flüchtlingstreck, der sich in der Mehrzahl aus
sich auf dem Weg vom Böhmerwald nach Oberschlesien befindet, ge-
Frauen und Kindern zusammensetzt, von einem russischen Panzer
hörendes 18jähriges deutsches Mädchen in Gegenwart ihrer Mutter
beschossen. Nach Abschuß des Panzers feuert die ausgestiegene
und der 11jährigen Schwester. Er versucht, auch das 11jährige Mäd-  
Mannschaft mit Maschinenpistolen und Pistolen auf Frauen und Kin-  
chen zu vergewaltigen. (55)  
der. (336)  


Russische Artillerie beschießt das deutsche Lazarettschiff „Praetoria"
Russische Soldaten nehmen einer Flüchtlingsfamilie, die zu einem
auf der Fahrt von Gdingen nach Danzig. Eine größere Anzahl Verwun-  
vorn Böhmerwald nach Oberschlesien fahrenden Treck gehört, unter
deter wird getötet. (256, 148)  
Bedrohung mit der Schußwaffe sämtliche Wertsachen, Bekleidungs-  
stücke, Fahrräder usw. fort. (55)  


Auf dem Hauptverbandsplatz in Klein Silber, Krs. Rätz, werden zehn
Deutsche Frauen in Ossegg werden von russischen Soldaten und Of-  
deutsche Soldaten und ein verwundeter Offizier von russischen Sol-  
fizieren wiederholt vergewaltigt. In schlesischen Klöstern werden ka-  
daten auf Schubkarren und Leitern festgebunden. Ihnen werden Na-  
tholische Nonnen wiederholt, darunter zwei junge Nonnen mindes-
sen, Ohren und Geschlechtsteile abgeschnitten und die Augen ausge-  
tens 30 mal von Sowjetsoldaten vergewaltigt. In sächsischen Dörfern
stochen. 16. März. (58)  
gehen russische Soldaten auf Frauenjagd und vergewaltigen deut-  
sche Frauen und Mädchen. (257)  


Zwei SS-Männer wurden etwa 15 km östlich Zirka (Ungarn) von rus-
In dem Dorf Leppersdorf bei Dresden sperren russische Truppen
sischen Truppen gefangengenommen und später von diesen erschos-  
(poln. Freiwilligen Regt.) die Bevölkerung drei Tage, bis zur Befreiung
sen. 21. März. (108)  
durch deutsche Truppen, ohne Verpflegung in einen Saal ein und  
plündern währenddessen die Häuser unter Wegnahme von Wertsa-  
chen, Geld, Vieh, Wäsche usw. Frauen, welche zum Kartoffelschälen
aus dem Saal befohlen werden, werden ohne Unterschied des Alters
bis zu 15 mal vergewaltigt. 14 Frauen und Mädchen nehmen sich das
Leben, fünf männliche Zivilisten werden erschossen. (234)  


In der Nähe von Ödenburg (Ungarn) wird ein ungarischer Lazarett-
zug, der als solcher deutlich gekennzeichnet ist, von mehreren russi-
schen Jagdbombern angegriffen. Es gibt Tote und Verletzte. 28.
März. (404)




221


214




Deutsche Zivilisten werden auf ihrer Flucht bei Leipzig von russischen
Soldaten ausgeraubt. Die Frauen werden vergewaltigt. (435)


Auf der Straße Lauenburg - Neustadt/Pommern werden Flüchtlings-  
Auf der Polizei in Welzow/Niederlausitz meldet sich eine Frau, die irr-  
züge der Zivilbevölkerung von russischen Panzern beschossen, wobei
sinnig geworden war, nachdem sie in einer Nacht etwa 40 mal von  
Kinder, Frauen und Greise getötet werden. März. (566)  
russischen Soldaten vergewaltigt worden ist. (432)  


Während der Kämpfe im ungarischen Raum zu Beginn des Jahres
Die Ortschaft Hermsdorf/Erzgeb. wird von russischen Truppen völlig
1945 werden vom Nachrichten-Nahaufklärungszug des 4. SS-Panzer-
ausgeplündert. Was nicht mitgenommen werden kann, wird zerstört
korps wiederholt Funkbefehle russischer Dienststellen und Kom-
oder unbrauchbar gemacht. (293)  
mandobehörden aufgefangen und entschlüsselt, in denen nachgeord-
neten Dienststellen befohlen wird, in einem bestimmten Abschnitt
gefangen genommene deutsche Soldaten nach erfolgtem Verhör zu
erschießen. Desgleichen werden Meldungen nachgeordneter russi-
scher Dienststellen an vorgesetzte Dienststellen bekannt, in denen
gemeldet wird, daß die deutschen Gefangenen nach erfolgtem Verhör
erschossen wurden. (387)  


Der Völkerrechtsabteilung beim Auswärtigen Amt gehen in steigen-
Russische Truppen plündern westlich Neustadt/Erzgeb. Wohnungen
dem Umfange Berichte über Folterungen, Verstümmelungen oder Er-
und vergewaltigen Frauen. Eine flüchtende Frau wird erschossen.
mordungen deutscher Kriegsgefangener zu.
(285)


Ein großer Teil der bekannt gewordenen und bewiesenen Fälle betrifft
Deutscher Flüchtlingstreck, der sich von Schlesien (Boberröhrsdorf)
Mißhandlungen aller Art, Folterung, Ermordung von deutschen Wehr-
über die Tschechoslowakei in Richtung Teplitz - Dresden bewegt,  
machtshelferinnen, ferner von Zivilpersonen deutscher und anderer,
wird von russischen Soldaten und Tschechen beraubt. Frauen und  
auch russischer Nationalität, darunter Frauen und Mädchen und Kin-  
Mädchen werden fortgesetzt vergewaltigt, die Männer werden miß-
der. Aus dem vorgelegten Beweismaterial geht u. a. hervor, daß ins-
handelt. (154)  
besondere bei der Besetzung Ungarns durch die russischen Truppen
die Mehrzahl aller Mädchen und Frauen zwischen 14 und 50 Jahren
vergewaltigt werden. Auch Mädchen unter 14 Jahren und Frauen
über 50 Jahren werden nicht geschont. (387)  


Dem Deutschen Generalstab liegen erbeutete sowjetische Bataillons-,
Im Erzgebirge werden eine etwa 30jährige Frau und ein etwa 15 bis
Regiments- und Divisionsbefehle im Original vor, in denen angeord-  
16jähriges Mädchen von russischen Soldaten vergewaltigt und getö-  
net wird, daß nicht alle deutschen Gefangenen zu liquidieren sind,
tet. (338)  
sondern stets einige „sprechende Zungen" übrig bleiben müßten, um
von ihnen Angaben über den Feind zu erhalten. (387)  


Beim Wehrmachtsführungsstab wird ein Befehl Marschall Stalins be-  
Von russischen Soldaten werden nahe der Straße Dresden - Erzge-  
kannt, in dem den russischen Truppen mit dem Betreten deutschen
birge 15 SS-Angehörigen der Unterleib aufgeschnitten und die Ge-
Reichsbodens „Plein Pouvoir" zugestanden wird. (206)  
därme herausgerissen. (46)  


Frühjahr
Schwerverwundete deutsche Soldaten, die von den Russen von Prag
nach Sorau transportiert werden, erhalten sieben Tage keine Verpfle-
gung. (329)


Russische Truppen vergewaltigen und infizieren bei der Einnahme
In der Nähe des Bahnhofes Forst/N. L. wird ein deutsches Mädchen  
von Berlin eine große Anzahl Frauen und Mädchen, zum Teil in Ge-
im Alter von etwa 16 Jahren von acht russischen Soldaten der Reihe
genwart der nächsten Angehörigen. Eine Anzahl Frauen wird bis zu
nach in schwerster Weise vergewaltigt. (329)
16 mal vergewaltigt. Sich schützend vor ihre Angehörigen stellende
Familienväter werden mißhandelt oder erschlagen. Selbst Mädchen  
im Kindesalter sind den Vergewaltigungen ausgesetzt. Nach der Ein-
nahme von


In Berlin-Nikolassee wird die chilenische Staatsangehörige Erna Cho-
dowiecka de Bogs von russischen Soldaten, die den in russischer
Sprache abgefaßten Schutzmachtbrief von der Schlafzimmertür her-
unterreißen, unter Vorhalten der Pistole vergewaltigt. (329)


Russische Soldaten vergewaltigen in Daubnitz-Wachnitz etwa zwei Ki-
lometer östlich Lommatsch/Sachsen alle Frauen bis zu 60 Jahren. Ei-
nem 13jährigen Mädchen, wird die Scheide aufgerissen, so daß sie
ins Krankenhaus eingeliefert werden muß. (558)


215




222


Berlin werden unzählige Zivilisten unter Androhung mit der Waffe zur
Herausgabe ihrer Wertsachen gezwungen. Selbst Verwundete werden
nicht geschont. Zahlreiche Wohnungen werden von den Russen voll-
ständig ausgeplündert. (12, 26, 28, 29, 36, 88, 93, 115, 141, 175,
187, 166, 205, 246, 270, 300, 309, 311, 314, 324, 341, 359, 389,
397, 409, 410, 491, 492, 542, 549)


In Putschow/Ostpommern werden die Frauen, soweit sie nicht ge-
flüchtet sind, von russischen Soldaten vergewaltigt, darunter 14jähri-
ge Kinder und eine Greisin von über 70 Jahren. (563)


Russische Soldaten schneiden bei Nauen einem deutschen Volks-  
Russische Truppen plündern und verwüsten das Dorf Daubnity-Wach-  
sturmmann die Ohren ab und stechen ihm die Augen aus. (491)  
nitz. (115, 558)  


Bei der Wiedereinnahme von Lauban werden nackte Leichen deut-
Bei Zittau wird eine Frau, die drei Tage vorher entbunden hat, von  
scher Frauen mit Besenstielen in den Geschlechtsteilen aufgefunden.  
sieben russischen Soldaten vergewaltigt. Zwei 13jährige Mädchen
(572)  
werden von drei russischen Soldaten vergewaltigt. (555)  


Zwei deutsche Frauen im Alter von 60 Jahren werden in der Nähe
Deutsche Kriegsgefangene erhalten während eines siebentägigen
von Geibsdorf bei Lauban an einem Tage mehr als zwanzigmal von  
Fußmarsches unter Führung eines russischen Soldaten von Deutsch-
russischen Soldaten vergewaltigt. (572)  
Broda nach Olmütz nur einmal Essen. Trotz der Hitze wird zumeist
das Trinken von Wasser nur einmal erlaubt. Soldaten, die wegen Er-
schöpfung zusammenbrechen, werden von den tschechischen Wach-
mannschaften durch Prügel zum Weitermarsch gezwungen. Einige
Soldaten werden erschlagen, andere sterben vor Erschöpfung. (279)  


April
Russische Soldaten vergewaltigen in Sagan eine Frau siebenmal. Ihr
zwölfjähriger Junge und zwei kleinere Geschwister müssen dabei zu-
gegen sein. In den Städten Sorau, Sagan, Forst und Kottbus wird
nach Aussagen der dortigen Einwohner mindestens jede zweite Frau
von russischen Soldaten - nicht selten mehrmals - vergewaltigt.
(329)


Nach einem Gegenstoß werden deutsche Soldaten, die schwerver-  
In Sagan und Sorau ist fast jedes Haus von den Russen geplündert.
letzt in russische Gefangenschaft geraten waren, mit Schüssen im
Arbeitskommandos deutscher Soldaten müssen Nähmaschinen,  
Genick und Hinterkopf und verstümmelt aufgefunden. (408)  
Rundfunkapparate, Fahrräder und wertvolle Möbelstücke zusammen-  
tragen. Die nach dem Osten fahrenden Transportzüge sind mit wert-
vollen Einrichtungs- und Gebrauchsgegenständen beladen. Auf ande-
ren Güterwagen wird Vieh - insbesondere Milchkühe - nach Osten
transportiert. (329)  


Beim Stabe der Kampfgruppe Keitel gibt ein Gastwirt aus Puchberg a.
In Neu-Remplin wird die Frau eines Bauern von sechs russischen Sol-
Schneeberg/Österreich zu Protokoll, daß russische Soldaten ihn ge-  
daten vergewaltigt, während ihr Ehemann und zwei andere Deutsche
zwungen haben, einen deutschen Stützpunkt zur Übergabe aufzufor-  
mit erhobenen Armen zusehen müssen. Oft ist in dem von den Rus-  
dern. Bei Weigerung oder Nichtrückkehr sollten Frau und Kinder er-
sen besetzten Gebiet in den Abend- und Nachtstunden das Schreien
schossen werden. (192)  
und Jammern der Frauen zu hören. (264)  


Südlich Fürstenfeld/Steiermark töten russische Soldaten einen deut-  
In Klein-Machnow, Krs. Teltow, wird eine bekannte deutsche Film-  
schen Gefangenen durch Abschlagen der Geschlechtsteile mit einem
schauspielerin innerhalb von 24 Stunden zwölfmal von russischen
Spaten. (464)  
Soldaten vergewaltigt. (324)  


In Alt-Lichtenwarth/Niederösterreich werden fast alle Frauen und so-  
Etwa 1000 deutsche Kriegsgefangene werden in Astrachan in einer
gar Mädchen zwischen 13 und 16 Jahren von russischen Soldaten
schlechten Holzbaracke zusammengepfercht, die eine normale Bele-  
vergewaltigt. Teilweise müssen die männlichen Familienangehörigen
gung von 100 bis 150 Mann haben würde. Infolge unzureichender
den Vergewaltigungen zusehen. (471)
Verpflegung beträgt die Sterblichkeitsziffer im September 1945 bei
einer Gesamtstärke von 1200 Mann 110 bis 115 Mann.  


Russische Truppen nehmen die männliche Bevölkerung der Orte Un-
ter- und Oberlamm (Steiermark) zwangsweise mit und vergewaltigen
fast




223


216




Von etwa 900 Kriegsgefangenen, die von Astrachan nach Frankfurt/
Oder transportiert werden, sterben auf dem Transport infolge der Un-
terernährung und Krankheit etwa 360. (276)


alle Frauen in diesen Orten. Ein Wehrmachtsurlauber, der von den
Nach ihrer Gefangennahme werden deutsche Soldaten, darunter ein
Russen bei seinen Eltern vorgefunden wird, wird zusammen mit die-  
Armamputierter und ein 15jähriger Junge in Pirna-Göppersdorf von
sen erschossen. (497)  
der GPU sieben Tage lang in einen Schweinestall eingesperrt. Sie
können wegen der Enge nur stehen. Als Verpflegung erhalten sie drei
rohe Kartoffeln und Wasser pro Tag. Nachts werden die gefangenen
Soldaten regelmäßig in ein Zimmer geführt und dort von betrunke-
nen GPU-Leuten mit Stahlruten geschlagen. Die Körper weisen
schließlich blutige und aufgeplatzte Streifen auf. An einem Tage wird  
ihnen befohlen, sich zwecks Erschießung auf einer Wiese aufzustel-  
len. Die abgefeuerten Schüsse gehen über die Köpfe hinweg. 8. Mai.
(3)  


In Riegersburg (Steiermark) brennen Rotarmisten den größten Teil
In Urbau, Krs. Znaim/Tschechoslowakei, werden etwa 100 deutsche
des Ortes nieder und vergewaltigen die zurückgebliebenen Frauen.  
Frauen und Mädchen im Alter von zwölf bis sechzig Jahren von Sol-
(436)  
daten der Roten Armee vergewaltigt. Ein zwölfjähriges Mädchen,
wohnhaft in Urbau Nr. 69, wird in einer Nacht von fünf russischen
Soldaten mißbraucht; Poldi Großberger aus Urbau, 14 Jahre alt, wird,
als sie sich der Vergewaltigung durch die Flucht entzieht, erschossen.
Julie Zuchrigl, wohnhaft in Urbau Nr. 126, die sich der wiederholten
Vergewaltigung durch die Flucht entzieht, erhält einen Knöchelschuß.
Julie Slabz aus Urbau, über 60 Jahre alt, erleidet durch die Schän-
dung eine schwere Verletzung der Gebärmutter. Hedwig Greher aus
Urbau Nr. 178 wird von drei russischen Soldaten mißbraucht. Mai, 8.  
bis 10 Juli. (330)  


In Feldbach (Südsteiermark) werden alle Frauen und Mädchen des
Fünf Stunden nach der Kapitulation erfolgt ein russischer Schlacht-
Ortes von russischen Soldaten vergewaltigt. Eine große Anzahl Kin-
fliegerangriff auf die in Richtung Graz zurückflutenden Fahrzeuge. Es
der, Greise und Frauen wird getötet. (392)  
gibt Tote und Verwundete. 8. Mai. (443)  


Ein auf der Fahrt von Posen nach Freienwalde befindlicher Flüchtling-
In Bergstadt, Krs. Römerstadt (jetzt Tschechoslowakei), wird der  
streck wird von Kosaken gestellt und beschossen. Die Insassen müs-  
Bauer Franz Theindel von russischen Soldaten erschossen, als er die-  
sen aussteigen. Ein Teil der Männer wird an Ort und Stelle erschos-
se an der Vergewaltigung seiner Tochter hindern will.  
sen. Die Frauen werden auf einem Lkw in einen Wald gebracht. (282)


Russische Tiefflieger beschießen westlich Rathenow deutsche Flücht-  
Die hochschwangere Frau des Lehrers K. kann sich der Vergewalti-
linge, darunter Frauen und Kinder. (70)  
gung der russischen Soldaten nur dadurch entziehen, daß sie Erbre-
chen bei sich hervorruft. Der Altersrentner L. aus Bergstadt, der ver-  
sucht, sein letztes Paar Handschuhe dem Zugriff der russischen Sol-
daten zu entziehen, wird sofort erschossen. 8. Mai. (168)  


Im Raum Fürstenfeld-Fellbach (Untersteiermark) werden drei zurück-  
Vor Komotau CSR wird ein deutscher Flüchtling von russischen Solda-  
gelassene schwerverwundete SS-Männer des 3. SS-Regt. „Norge"
ten und tschechischen Legionären ausgeraubt. 9. Mai. (448)  
nach einem Gegenstoß mit mehreren Bajonettstichen durch Kopf und
Körper ausgeplündert vorgefunden. (107)  


Bei Straten (Steiermark) werden durch einen Stoßtrupp der 16. SS-  
Deutsche Flüchtlingskolonne, aus Zivilisten, Frauen und Kindern be-  
Division acht deutsche Frauen im Alter von 17 bis 52 Jahren befreit,  
stehend, wird in dem Dorfe Rosemno/CSR von russischen Soldaten  
die von russischen Soldaten mehrere Tage hindurch Tag und Nacht
und  
vergewaltigt worden sind. Ein Mädchen muß wegen Verletzung der
Geschlechtsteile und Erschöpfung in ein Krankenhaus überführt wer-
den. (123)


Den bei Königswusterhausen gefangengenommenen deutschen Sol-
daten werden alle Wertsachen genommen und die Uhren mit Gewalt
entrissen; ein SS-Untersturmführer wird von einem russischen Offi-
zier geschlagen und getreten. Während der Durchsuchungen
schlagen russische Soldaten mit der Knute auf die Gefangenen ein;
eine russische Krankenschwester in Uniform schlägt einem gefange-
nen deutschen Unteroffizier mehrfach ins Gesicht, weil sie keine Zi-
garetten bei ihm findet. (243)


Im Lazarett in Berlin-Zehlendorf wird eine Krankenschwester von
russischen Soldaten vergewaltigt. Ein Stabsarzt, der die Schwester
schützen will, wird durch einen Schuß ins Gesicht verletzt. (341)


224




217


tschechischen Partisanen mißhandelt und beraubt. Mord und Verge-
waltigungen erfolgen während des ganzen Marsches. Die tschechi-
sche Bevölkerung bespeit, bewirft und begießt die Kolonne mit Was-
ser. 9. Mai. (444)


Deutsche Frauen und Mädchen, die mit Kindern in einer Schule in Kö-
niggrätz, Ostslowakei, untergebracht sind, werden von russischen
Soldaten vergewaltigt. 9. Mai. (403)


Russische Bombenflugzeuge nehmen das auf der Reede von Heia lie-
Russische Tiefflieger beschießen die Elbebrücke bei Melnik und töten
gende deutsche Lazarettschiff „Praetoria" unter Bomben und Bord-
Passanten. 9. Mai. (553)  
waffenbeschuß. Das Schiff gerät in Brand. (25)  


In Kalau/N.L. werden von den durchziehenden russischen Truppen
Russische Flieger greifen auf der Straße Köflach - Judenburg nach
zahlreiche Frauen bis zu 45 mal vergewaltigt. 72 und 81 jährige Grei-  
der Kapitulation deutsche Truppeneinheiten, die sich auf dem Heim-  
sinnen werden nicht verschont. Zahlreiche Frauen begehen Selbst-
marsch befinden, mit Bomben und Bordwaffen an. 9. Mai. (514)  
mord durch Erhängen. Allein auf dem Boden der Spar- und Darle-
henskasse werden dreizehn Frauen erhängt vorgefunden. (38)  


In einem Haus bei Spremberg läßt ein russischer Kommissar einen
Die Russen setzen südlich Graz trotz Kapitulation den Artillerie-  
deutschen Verwundeten den vollkommen zersplitterten Arm eine hal-  
beschuß fort und, belegen am 10.5.1945 eine Ortschaft mit Bomben.  
be Stunde in eine Schüssel mit eiskaltem Wasser halten. Eine durch
9. Mai. 45
zwei Brustschüsse verwundete deutsche Frau muß in den Hof hinaus-
getragen werden und dort liegen bleiben. Die Besitzerin des Anwe-
sens, eine Studienrätin, wird vergewaltigt. (432)


Bei Barut, Reg. Bez. Potsdam, liegt unter den deutschen Toten und
Auf dem Autobahnring Berlin werden tausende von Kriegsgefangenen
Verwundeten ein Polizeibeamter mit eingeschlagenem Schädel und  
von drei russischen Flugzeugen aus 80 bis 100 m Höhe mit Pflaster-
abgeschnittenem Geschlechtsteil. 27./28. April. (445)  
und Schottersteinen überschüttet. Die Gefangenen dürfen dagegen
keinen Schutz suchen. 9. Mai. (428)  


Auf dem Rittergut Brießen-Brand wird verwundeten deutschen Solda-
In einem Vorort von Brüx wird eine deutsche Luftwaffenhelferin von
ten von den Russen ein Kuhstall als Unterkunft zugewiesen. Die Ver-  
einem russischen Offizier in ein Haus geschleppt und dort vergewal-  
wundeten müssen auf dem eineinhalb Meter hohen Mist gebettet
tigt. 10. Mai. (179)  
werden. Viele sterben durch Gasbrand. Verwundete Frauen werden
vergewaltigt. Allen Verwundeten werden die Uhren abgenommen, die
Herausgabe verweigernde Soldaten totgeschlagen. 28. April. (81)  


Im Walde kurz vor Jüterbog wird die Leiche eines deutschen Soldaten
In Nollendorf/Erzgebirge führen russische Soldaten die Männer fort
aufgefunden, die Stichwunden in der Brust und im Bauch, sowie
und vergewaltigen die Frauen und Mädchen. 11. und 12. Mai. (451)  
Schüsse im Kopf aufweist. (296)  


M a i
Bei Breitenau/Erzgebirge wird eine schwangere Frau von russischen
Soldaten vergewaltigt. 11. Mai. (552)


Im Walde von Jüterbog schießen russische Soldaten auf eine Gruppe
Russische Soldaten vergewaltigen die Frauen und Mädchen eines
deutscher Wehrmachtsangehöriger, die sich auf die Aufforderung,
deutschen Flüchtlingstrecks auf der Straße Nollendorf - Dresden.  
sich zu ergeben, aus ihren Stellungen erheben. Von 56 Mann werden
12./13. Mai. (451)  
hierbei 53 getötet. 1. Mai. (414)  


Eine deutsche Flüchtlingsfrau wird im Beisein ihres etwa fünf bis
In Budweis/Mähren werden drei deutsche Flüchtlingsfrauen in Gegen-
sechsjährigen Knaben von einem russischen Soldaten in einer Scheu-
wart anderer Flüchtlinge und von Kindern von russischen Soldaten  
ne in der Nähe von Damgarten/Vorpommern vergewaltigt. Ihre Mut-
vergewaltigt. 12. Mai. (277)
ter, die die Vergewaltigung zu verhindern suchte, wird von dem russi-
schen Soldaten solange getreten und geschlagen, bis sie bewußtlos
auf dem Mist zusammenbricht.  


Auf der Straße Prag Pisek werden im Angesicht von deutschen
Kriegsgefangenen einige Frauen von russischen Soldaten vergewal-
tigt. 13. Mai. (550)




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In Gnersdorf am Havelkanal vergewaltigen einige russische Soldaten
drei Nächte hintereinander die Frau eines Bauern und seine 22, 18
und 12jährigen Töchter. 1. Mai. (275)


In Barut werden in den Häusern die Leichen vergewaltigter und er-
Deutsche Kriegsgefangene werden auf dem Transport in das Lager
schlagener Frauen aufgefunden. 2. Mai. (429)  
Jeretwa von russischen Soldaten beraubt. 13. - 20. Mai. (147)  


In den Kellerräumen des Berliner Hotels Adlon, in dem ein deutscher
Ein Flüchtlingstreck in Stärke von zehn- bis zwölftausend Personen,  
Hauptverbandsplatz eingerichtet ist, bricht Feuer aus. Da die im Ho-  
meistens Frauen und Kinder, der sich in Richtung Milin - Moldau - Ta-  
tel befindlichen russischen Soldaten das Sanitätspersonal durch Dro-  
bor bewegt, wird von den Russen ausgeplündert, die Pferde werden
hen mit Erschießen am Löschen des Feuers hindern, müssen die ca.
ausgespannt, Flüchtende erschossen, Frauen, darunter DRK-Schwes-  
850 Schwerverwundeten geborgen und auf die Straße getragen wer-
tern verschleppt. 14. - 16. Mai. (146)  
den. Auch diese Bergungsaktion wird von den Russen gestört. Ein
Teil der Verwundeten liegt noch am nächsten Vormittag auf der Stra-  
ße. Deutsche Rote Kreuz-Schwestern des HVP werden auf offener
Straße neben den Verwundeten durch russische Soldaten vergewal-  
tigt. 3. Mai. (485)  


Russische Soldaten kommen zu jeder Tages- und Nachtzeit in das La-
Die Frauen und Mädchen eines von Bodenbach in Richtung Dresden
zarett Bienenmühle/Sachsen und verlangen unter Vorhalten von Pis-
fahrenden Flüchtlingstransportzuges werden bei einem Aufenthalt auf
tolen die Herausgabe von Krankenschwestern. Die Russen vergewal-
dem Bahnhof Pirna von russischen Soldaten fortgesetzt vergewaltigt.  
tigen die Krankenschwestern meist in Nachbarhäusern; eine Hilfs-
14. Mai. (170)  
schwester im Krankensaal zwischen den Verwundeten. Eine 64jährige
Frau im Ort wird in einer Nacht zweimal vergewaltigt. Einer Kranken-
schwester, die sich wehrt, wird mit dem Absatz ins Gesicht und in die
Brust getreten. 6., 7. und 8. Mai. (397)  


In Wiener-Neustadt muß sich eine deutsche Rote-Kreuz-Schwester in
Gegenwart eines gefangengenommenen SS-Mannes vor einem russi-
schen Kommissar ausziehen und wird von diesem und weiteren elf
russischen Soldaten vergewaltigt. Als das Mädchen nach der 12. Ver-
gewaltigung ohnmächtig wird und stark blutet, wird es von dem
Kommissar erstochen. Der SS-Mann, der sich daraufhin auf den
Kommissar stürzt, wird durch einen Schlag auf die Stirn bewußtlos
und kommt erst nach Tagen wieder im Eisenbahnwagen eines Gefan-
genentransportes zur Besinnung. Auf diesem Transport, währenddes-
sen die Wagen nicht geöffnet werden und ungenießbares Essen ver-
abreicht wird, verdursten, bzw. ersticken 261 von 3000 Mann. 15.
Mai. (560)


In Walternienburg versuchen russische Soldaten, die weiblichen Mit-
glieder der Familie Carmelitta zu vergewaltigen. 17. Mai. (409)


1945
Ein Transport von 1000 deutschen Gefangenen wird auf dem Fuß-
marsch in das Lager Brandenburg von den russischen Wachmann-
schaften beraubt und mißhandelt. 19. Mai. (409)


Bei Spremberg/Niederlausitz erschießen russische Soldaten deutsche
Verwundete und berauben sie. 22. Mai. (432)


Juni


(Nach dem 8. Mai)  
Staatsrat Gründgens berichtet im russischen Lager Wesow, daß der
bekannte Schauspieler Friedrich Kayßler von russischen Soldaten er-
schlagen worden ist, als er sie daran hindern wollte, deutsche Frauen
zu vergewaltigen. (94)  


Ein als Oberleutnant in der deutschen Wehrmacht dienender schwei-  
In Berlin-Nikolassee werden von russischen Soldaten Frauen verge-  
zer Staatsangehöriger wird in Alienstein von Russen gefangen ge-
waltigt, Wohnungen ausgeraubt und mit menschlichem Unrat be-  
nommen. Ein russischer Offizier befiehlt seinen Soldaten, diesen Ge-  
schmutzt. Einige Frauen haben sich aus Verzweiflung aufgehängt.  
fangenen völlig auszurauben, worauf diesem die Uniform vom Körper
(94)
gerissen, sein persönliches Gut abgenommen wird. Der Gefangene
bleibt vierzehn Tage ohne Vernehmung, dann wird er, als er dem
Kommissar erklärt, er sei schweizer Staatsangehöriger, ins Gesicht
geschlagen mit der Bemerkung, das sei ihm (dem Kommissar) ganz
egal. Anschließend wird er an Händen und Füßen gefesselt und auf
Befehl des Kommissars mit einem glühenden Eisen in den linken Un-  
terschenkel gebrannt. Als er Aussagen ablehnt, wird er von dem Offi-
zier mit dem Pistolenkolben






219
226






geschlagen und unter den Worten: „Verrecke du Nazi-Schwein" mit
Frau L. N. aus Berlin-Schöneberg wird von russischen Soldaten inner-  
dem Stiefel gegen den Kopf getreten, bis er das Bewußtsein verliert.  
halb einer Stunde sechsmal vergewaltigt.
(573)  
 
Frau J. H. aus Berlin-Schöneberg wird auf dem Gut Dolgenbrodt von
russischen Soldaten vergewaltigt. (310)  


Die einen Transport von schwerverwundeten deutschen Kriegsgefan-
Schwerverletzte deutsche Kriegsgefangene (Blinde, Amputierte und
genen begleitende Rotkreuzschwester wird von russischen Soldaten
Hirnverletzte), die bereits einmal aus dem russischen Kriegsgefange-  
unter dem Vorwand, sie solle mitkommen, um schnell jemanden zu
nenlager Neu-Bisteritz entlassen waren, werden erneut festgenom-  
verbinden, beiseite genommen und siebenmal hintereinander verge-  
men und in das GPU-Lager bei St. Pölten verbracht. Dort wird ein
waltigt. Die Medikamententasche des den Transport begleitenden Sa-  
junger RAD-Mann ohne besonderen Grund durch den Schuß eines  
nitäters wird von einem russischen Soldaten auf den Boden geschüt-  
Postens am Halse schwer verletzt und ein oberschenkelamputierter
tet und mit den Füßen zertreten, so daß die Verwundeten ohne Medi-  
Major getötet. (425)  
kamente sind. (550) In Berlin-Zehlendorf bleibt eine hochbetagte
Frau im Keller eines von den Russen besetzten Hauses wohnen. Ihre
Tochter findet sie bei einem späteren Besuch völlig nackt mit einer
Flasche in der Scheide erschossen auf. (27)  


In der Nähe von Linz/Donau werden zwei Deutsche von einem Uni-
Kriegsgefangene deutsche Soldaten werden in dem Durchgangslager
formierten und mehreren Zivilisten, die russisch sprechen, unter Vor-
Bern/Lettland von dem russischen Kommandanten geprügelt. (274)  
halten der Pistole ausgeraubt. (160)  


Bei Ternberg an der Enns in Österreich stellen russische Soldaten ei-  
Deutsche Kriegsgefangene werden von den Russen von Glatz im Fuß-  
nem deutschen Mädel im Alter von 15 bis 16 Jahren nach. Sie wer-  
marsch nach Schlesien überführt, darunter zwei Invalidenkompanien
den des Mädchens habhaft, schleppen es in den Wald, aus dem bald
und zwei Offizierskompanien. Etwa 35 Offiziere sterben an den Stra-  
todesängstliche Hilferufe des Mädchens hörbar werden. (334)  
pazen des Marsches, der stets in den heißesten Tagesstunden durch-
geführt wird. Deutsche, die aus der dortigen Gegend stammen, be-
richten, daß ihre Frauen und Töchter vergewaltigt wurden, darunter
ein 15jähriges Mädchen zwanzigmal hintereinander. (40)  


Bei Amstetten/Oberösterreich wird nach der Kapitulation eine deut-
Im Lager Witebsk werden deutsche Kriegsgefangene mißhandelt und
sche Lazarettkolonne von sieben russischen Jagdbombern angegrif-
so schlecht ernährt, daß Todesfälle wegen Hungertyphus eintreten.  
fen, wobei viele Soldaten getötet oder verwundet werden. (532)  
(141)  


Russische Soldaten plündern einen Lazarettzug in Pisek/Böhmen aus,  
Russische Soldaten dringen in ein tschechisches Internierungslager
nachdem die amerikanischen Wachen abgezogen sind. (98)  
ein, in dem sich deutsche Zivilisten befinden und vergewaltigen und
mißhandeln eine etwa 60jährige Frau und deren Tochter. (328)  


Ein russischer Soldat schlägt einem in der Tschechoslowakei gefange-
Juli
nen deutschen Offizier (Ritterkreuzträger) mehrfach ins Gesicht, als
er wegen einer Fußprothese die herausverlangten Reitstiefel nicht
schnell genug abzuziehen vermag. (24)


Gefangene deutsche Soldaten und deutsche Frauen mit Kindern wer-  
Auf einem Bauernhof bei Liebenwalde erschießen zwei russische Sol-  
den von Russen und Tschechen im Raum Prag und auf dem Marsch
daten den Bauern aus zwei Meter Entfernung, weil er sich weigerte,  
nach Teplitz-Schönau geschlagen, bleiben ohne Verpflegung und sind
seine vor den Russen in ein Kornfeld geflüchtete Frau zurückzuholen.  
Angriffen tschechischer Zivilbevölkerung schutzlos ausgeliefert. (507)  
(432)  


Russische Soldaten treiben aus Urbau, Krs. Znaim (Tschechoslowa-
Auf dem Marsch nach Posen bekommen deutsche Kriegsgefangene
kei), das den Deutschen gehörige Vieh ab und plündern die Wohnun-
täglich nur 25 bis 36 g stark gesalzene Wurst. Trotz der großen Hitze
gen. (330)
bekommen sie kein Wasser. Mehrere brechen bewußtlos zusammen.  
(428) Russische Soldaten vergewaltigen viele Frauen und Mädchen
im Alter von 15 bis 60 Jahren des Ortes Lindena im Kreis Luckau. Ein






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Russische Soldaten vergewaltigen die Leiterin eines Polizeihelferin-
Mädchen (H. H. aus Lindena) wird auf der Flucht von drei russischen
nenheimes in Prag und einige Helferinnen. Russische Soldaten verge-
Soldaten eingeholt und in der Weise mißhandelt und geschändet, daß
waltigen in Berlin-Friedrichshagen, Bahnhofstraße 1, eine deutsche
sich zwei Russen auf die Arme setzen und der dritte den Ge-  
Frau in Gegenwart ihres Ehemannes und ihres etwa 16jährigen Soh-  
schlechtsverkehr ausübt. (348)  
nes. (355)  


Im Reservelazarett I in Prag und im Verwundetenzug nach Sorau,
Fünf oder sechs russische Soldaten vergewaltigen in Quedlinburg ein
werden Verwundeten, Schwestern und sonstigem Sanitätspersonal
deutsches Mädchen. (100)  
Uhren, Ringe, Füllhalter und sonstige Wertsachen, sowie Beklei-
dungsstücke von russischen Soldaten abgenommen. Mancher russi-
sche Soldat trägt neben anderen Wertsachen mehr als 25 Taschen-
und Armbanduhren bei sich. (329)  


Deutsche Kriegs- und Zivilgefangene, die unter russischer und tsche-
August
chischer Bewachung in mehrtägigen Fußmärschen in das Lager Tabor
gebracht werden, werden mißhandelt und beraubt. Gefangene, die
infolge mangelhafter Ernährung und der Strapazen nicht mehr weiter
können, werden kurzerhand niedergeschossen. (197, 378)


Ein russischer Soldat vergewaltigt ein zu einem Flüchtlingstreck, der
Im Kriegsgefangenenlazarett Posen sterben in einer Baracke im Zeit-
sich auf dem Weg vom Böhmerwald nach Oberschlesien befindet, ge-
raum von drei Wochen im Durchschnitt drei bis fünf Gefangene an
hörendes 18jähriges deutsches Mädchen in Gegenwart ihrer Mutter
Hungertyphus. Die Leichen der gestorbenen Gefangenen werden in  
und der 11jährigen Schwester. Er versucht, auch das 11jährige Mäd-
einem Raum, der von den Kranken eingesehen werden kann, seziert.  
chen zu vergewaltigen. (55)  
(428)  


Russische Soldaten nehmen einer Flüchtlingsfamilie, die zu einem
Sommer
vorn Böhmerwald nach Oberschlesien fahrenden Treck gehört, unter
Bedrohung mit der Schußwaffe sämtliche Wertsachen, Bekleidungs-
stücke, Fahrräder usw. fort. (55)


Deutsche Frauen in Ossegg werden von russischen Soldaten und Of-
Deutsche Kriegsgefangene werden im russischen Gefangenenlager
fizieren wiederholt vergewaltigt. In schlesischen Klöstern werden ka-  
Stettin-Altdamm vom Kommandanten und den Wachmannschaften
tholische Nonnen wiederholt, darunter zwei junge Nonnen mindes-
wiederholt mit der Faust, Gewehrkolben und der Hundepeitsche ge-  
tens 30 mal von Sowjetsoldaten vergewaltigt. In sächsischen Dörfern
schlagen, erhalten Fußtritte und ungenügende Verpflegung. Wegen
gehen russische Soldaten auf Frauenjagd und vergewaltigen deut-  
angeblicher Nichterfüllung des verlangten Arbeitspensums werden
sche Frauen und Mädchen. (257)
manche tagelang bei Wasser und Brot in einen dunklen unterirdi-  
 
schen Bunker eingesperrt und auch dort geschlagen. Infolge der Un-
In dem Dorf Leppersdorf bei Dresden sperren russische Truppen
terernährung erkranken viele Gefangene, einige sterben. (235)  
(poln. Freiwilligen Regt.) die Bevölkerung drei Tage, bis zur Befreiung
durch deutsche Truppen, ohne Verpflegung in einen Saal ein und
plündern währenddessen die Häuser unter Wegnahme von Wertsa-  
chen, Geld, Vieh, Wäsche usw. Frauen, welche zum Kartoffelschälen
aus dem Saal befohlen werden, werden ohne Unterschied des Alters
bis zu 15 mal vergewaltigt. 14 Frauen und Mädchen nehmen sich das
Leben, fünf männliche Zivilisten werden erschossen. (234)  
 
 
 
221


In einem russischen Gefangenenlager werden den deutschen Kriegs-
gefangenen Kruzifixe, Rosenkränze, Heiligenbilder, Medaillen und Ab-
bildungen von Jesus, Maria usw. weggenommen und diese Gegen-
stände von russischen Soldaten zerbrochen, zertreten und bespien.
(269)


Im russischen Kriegsgefangenenlager Christianstadt sind die Gefan-
genenarbeiten beaufsichtigenden russischen Posten mit Stöcken,
Peitschen und Knüppeln ausgerüstet und treiben die Gefangenen mit
Schlägen zur Arbeit an. Ein 50jähriger Volkssturm mann wird solange
auf den Kopf geschlagen, bis er umfällt. Verschiedentlich werden Ge-
fangene von russischen Posten gezwungen, ihre Stiefel auszuziehen
und abzugeben. Sehr schwere Mißhandlungen erfolgen durch einen
russischen Stabsfeldwebel, der die Durchfallkranken auf der Latrine
mißhandelt und die auf ärztliche Behandlungen wartenden kranken
Gefangenen mit Metallstangen so bearbeitet, daß ihr Schreien und
Stöhnen weit zu hören ist. Die russischen Offiziere nehmen davon
keine Notiz. Ein Gefangener, der sich diesen Mißhandlungen wider-
setzt, wird totgeschlagen und dies jeden Morgen offiziell durch den
Dolmetscher den Lagerinsassen bekanntgegeben. (243)


Deutsche Zivilisten werden auf ihrer Flucht bei Leipzig von russischen
Soldaten ausgeraubt. Die Frauen werden vergewaltigt. (435)


Auf der Polizei in Welzow/Niederlausitz meldet sich eine Frau, die irr-
sinnig geworden war, nachdem sie in einer Nacht etwa 40 mal von
russischen Soldaten vergewaltigt worden ist. (432)


Die Ortschaft Hermsdorf/Erzgeb. wird von russischen Truppen völlig
228
ausgeplündert. Was nicht mitgenommen werden kann, wird zerstört
oder unbrauchbar gemacht. (293)


Russische Truppen plündern westlich Neustadt/Erzgeb. Wohnungen
und vergewaltigen Frauen. Eine flüchtende Frau wird erschossen.
(285)


Deutscher Flüchtlingstreck, der sich von Schlesien (Boberröhrsdorf)
über die Tschechoslowakei in Richtung Teplitz - Dresden bewegt,
wird von russischen Soldaten und Tschechen beraubt. Frauen und
Mädchen werden fortgesetzt vergewaltigt, die Männer werden miß-
handelt. (154)


Im Erzgebirge werden eine etwa 30jährige Frau und ein etwa 15 bis
Im Kriegsgefangenenlager Auschiskaja, in der Gegend von Nowo-
16jähriges Mädchen von russischen Soldaten vergewaltigt und getö-  
sibirsk, werden die deutschen Kriegsgefangenen, obwohl sie in Berg-
tet. (338)  
werken schwer arbeiten müssen, so unzureichend verpflegt, daß die
Sterblichkeitsziffer sehr hoch ist. Viele Soldaten werden bei der Ar-  
beit mißhandelt. Auf dem Heimtransport sterben von 2300 Mann
über 200. (279)  


Von russischen Soldaten werden nahe der Straße Dresden - Erzge-
Deutsche Kriegsgefangene werden auf dem Marsch von Grodingen
birge 15 SS-Angehörigen der Unterleib aufgeschnitten und die Ge-  
nach Telschi von der russischen Begleitmannschaft mit Knüppeln ge-  
därme herausgerissen. (46)  
schlagen. (484)  


Schwerverwundete deutsche Soldaten, die von den Russen von Prag
Im russischen Kriegsgefangenenlager Kalkwerke Rüdersdorf bei Ber-
nach Sorau transportiert werden, erhalten sieben Tage keine Verpfle-  
lin ist die Verpflegung derart unzureichend, daß viele Todesfälle infol-  
gung. (329)  
ge Unterernährung eintreten. (533)  


In der Nähe des Bahnhofes Forst/N. L. wird ein deutsches Mädchen
Im Kriegsgefangenenlager 163/V in Stalingrad erkranken in drei Mo-
im Alter von etwa 16 Jahren von acht russischen Soldaten der Reihe
naten 2800 von den 3600 Gefangenen an Diphtherie. Für diese und
nach in schwerster Weise vergewaltigt. (329)  
andere Kranke (Ruhr, Typhus usw.) fehlen Medikamente; der vierte
Teil der Kranken stirbt. Auf dem Transport nach Deutschland im Ok-
tober 1945 sterben 375 von 1800 Gefangenen infolge von Unterer-
nährung und mangelnder Medikamente. Von einem anderen Gefan-
genentransport sterben 483 von 2000 Mann aus gleichen Ursachen.  
(484)  


In Berlin-Nikolassee wird die chilenische Staatsangehörige Erna Cho-
Thüringische, sächsische und andere Gutsbesitzer werden mit ihren
dowiecka de Bogs von russischen Soldaten, die den in russischer
Frauen in verschlossenen Güterwagen fünf Tage und Nächte ohne
Sprache abgefaßten Schutzmachtbrief von der Schlafzimmertür her-  
Wasser und Nahrung in das unfertige KdF-Bad auf der Insel Rügen
unterreißen, unter Vorhalten der Pistole vergewaltigt. (329)
verschleppt. (93)  
 
Russische Soldaten vergewaltigen in Daubnitz-Wachnitz etwa zwei Ki-
lometer östlich Lommatsch/Sachsen alle Frauen bis zu 60 Jahren. Ei-
nem 13jährigen Mädchen, wird die Scheide aufgerissen, so daß sie
ins Krankenhaus eingeliefert werden muß. (558)  


Auf den Bahnhöfen Neubrandenburg, Neustrehlitz, Pasewalk, Stetti-
ner Bahnhof in Berlin sind Plünderungen russischer Offiziere und
Mannschaften an der Tagesordnung. (93)


Russische Truppen dringen nachts durch eingeschlagene Fenster in
Berlin-Britz dreimal in eine Wohnung ein, um diese mit vorgehalte-
nen Pistolen auszuplündern. Am Tage finden wiederholte Durchsu-
chungen der Wohnungen statt. Die Bewohner werden auch hier mit
vorgehaltenen Pistolen zur Herausgabe von Uhren und Schnaps und
Tabak aufgefordert. (7)


222
In Ershausen entfernen russische Truppen aus einem Hause sämtli-
che Möbel und Musikinstrumente. Was sie nicht mitnehmen, wird
durch das Fenster auf die Straße geworfen oder in der Wohnung zer-
stört. Die Frau des Wohnungsinhabers entgeht nur durch eine List
der Vergewaltigung durch einen russischen Obersten. (8)






Russische Truppen plündern und verwüsten das Dorf Daubnity-Wach-
229
nitz. (115, 558)


Bei Zittau wird eine Frau, die drei Tage vorher entbunden hat, von
sieben russischen Soldaten vergewaltigt. Zwei 13jährige Mädchen
werden von drei russischen Soldaten vergewaltigt. (555)


Deutsche Kriegsgefangene erhalten während eines siebentägigen
Fußmarsches unter Führung eines russischen Soldaten von Deutsch-
Broda nach Olmütz nur einmal Essen. Trotz der Hitze wird zumeist
das Trinken von Wasser nur einmal erlaubt. Soldaten, die wegen Er-
schöpfung zusammenbrechen, werden von den tschechischen Wach-
mannschaften durch Prügel zum Weitermarsch gezwungen. Einige
Soldaten werden erschlagen, andere sterben vor Erschöpfung. (279)


Russische Soldaten vergewaltigen in Sagan eine Frau siebenmal. Ihr
In Kettewitz bei Meißen plündern russische Truppen die Wohnungen
zwölfjähriger Junge und zwei kleinere Geschwister müssen dabei zu-
und vergewaltigen Frauen und Mädchen. Auch Schwangere werden
gegen sein. In den Städten Sorau, Sagan, Forst und Kottbus wird
nicht geschont. (22)  
nach Aussagen der dortigen Einwohner mindestens jede zweite Frau
von russischen Soldaten - nicht selten mehrmals - vergewaltigt.  
(329)  


In Sagan und Sorau ist fast jedes Haus von den Russen geplündert.
In den Dörfern zwischen Frauenstein und Olbernhau/Sachsen werden
Arbeitskommandos deutscher Soldaten müssen Nähmaschinen,  
von russischen Soldaten Hausgerät, Möbel, Bettzeug zerstört, Le-  
Rundfunkapparate, Fahrräder und wertvolle Möbelstücke zusammen-
bensmittel zertrampelt. (397)  
tragen. Die nach dem Osten fahrenden Transportzüge sind mit wert-
vollen Einrichtungs- und Gebrauchsgegenständen beladen. Auf ande-
ren Güterwagen wird Vieh - insbesondere Milchkühe - nach Osten
transportiert. (329)  


In Neu-Remplin wird die Frau eines Bauern von sechs russischen Sol-
Deutsche Frauen, darunter eine Mutter von vier Kindern, werden in
daten vergewaltigt, während ihr Ehemann und zwei andere Deutsche
Berlin von russischen Soldaten vergewaltigt. (512)  
mit erhobenen Armen zusehen müssen. Oft ist in dem von den Rus-
sen besetzten Gebiet in den Abend- und Nachtstunden das Schreien
und Jammern der Frauen zu hören. (264)  


In Klein-Machnow, Krs. Teltow, wird eine bekannte deutsche Film-  
Russische Soldaten in Pommern vergewaltigen deutsche Frauen, dar-  
schauspielerin innerhalb von 24 Stunden zwölfmal von russischen
unter bei Misdroy eine Frau mehr als zwölfmal. (504)  
Soldaten vergewaltigt. (324)  


Etwa 1000 deutsche Kriegsgefangene werden in Astrachan in einer
In Strippau, Krs. Anklam, muß die Tochter des Bauern Wohlatz nach
schlechten Holzbaracke zusammengepfercht, die eine normale Bele-  
schweren Vergewaltigungen geschlechtskrank ins Krankenhaus ge-  
gung von 100 bis 150 Mann haben würde. Infolge unzureichender
bracht werden. (93)
Verpflegung beträgt die Sterblichkeitsziffer im September 1945 bei
einer Gesamtstärke von 1200 Mann 110 bis 115 Mann.  


In der russisch besetzten Zone Deutschlands werden deutsche Frau-
en von russischen Soldaten mehrmals vergewaltigt, eine Frau 16 mal
in Gegenwart ihrer Eltern. (479)


Ein russischer Soldat erschießt in einem auf dem Wege von Leoben
zur Enns in der Steiermark gelegenen Bauernhof ein Mitglied einer
Bauernfamilie im Bett. (50)


223




September


Von etwa 900 Kriegsgefangenen, die von Astrachan nach Frankfurt/
Aus russischen Kriegsgefangenenlagern entlassene deutsche Kriegs-
Oder transportiert werden, sterben auf dem Transport infolge der Un-
gefangene sind infolge Unterernährung, Hungertyphus und Wasser-
terernährung und Krankheit etwa 360. (276)  
sucht nicht in der Lage, in ihre Heimat zu fahren, sondern müssen
das Lazarett in Frankfurt a. d. Oder aufsuchen. (270)  


Nach ihrer Gefangennahme werden deutsche Soldaten, darunter ein  
In einem russischen Kriegsgefangenenlager wird ein Gefangener ins
Armamputierter und ein 15jähriger Junge in Pirna-Göppersdorf von
Lagerrevier eingeliefert, dem mit einem Gewehrkolben der Schädel
der GPU sieben Tage lang in einen Schweinestall eingesperrt. Sie
eingeschlagen war. Zwei anderen Gefangenen, die Zeugen der Einlie-  
können wegen der Enge nur stehen. Als Verpflegung erhalten sie drei
fe ru n g sind, wird unter Androhung der Todesstrafe verboten, darüber
rohe Kartoffeln und Wasser pro Tag. Nachts werden die gefangenen
etwas verlauten zu lassen. (269)  
Soldaten regelmäßig in ein Zimmer geführt und dort von betrunke-  
nen GPU-Leuten mit Stahlruten geschlagen. Die Körper weisen
schließlich blutige und aufgeplatzte Streifen auf. An einem Tage wird  
ihnen befohlen, sich zwecks Erschießung auf einer Wiese aufzustel-
len. Die abgefeuerten Schüsse gehen über die Köpfe hinweg. 8. Mai.  
(3)  


In Urbau, Krs. Znaim/Tschechoslowakei, werden etwa 100 deutsche
Ein Zivilist, der in der Gemarkung Höchheim, Kreis Königshofen, in
Frauen und Mädchen im Alter von zwölf bis sechzig Jahren von Sol-
der amerikanischen Zone etwa zwei bis zwei und einhalb Kilometer
daten der Roten Armee vergewaltigt. Ein zwölfjähriges Mädchen,
von der russischen Zonengrenze entfernt mit Futterholen beschäftigt
wohnhaft in Urbau Nr. 69, wird in einer Nacht von fünf russischen  
ist, wird von einem russischen Soldaten mit vorgehaltener Maschi-
Soldaten mißbraucht; Poldi Großberger aus Urbau, 14 Jahre alt, wird,
nenpistole gezwungen, in die russische Zone zu gehen. Dort wird er
als sie sich der Vergewaltigung durch die Flucht entzieht, erschossen.
von sieben Uniformierten getreten, mit Gewehrkolben zu Boden ge-  
Julie Zuchrigl, wohnhaft in Urbau Nr. 126, die sich der wiederholten
schlagen,  
Vergewaltigung durch die Flucht entzieht, erhält einen Knöchelschuß.  
Julie Slabz aus Urbau, über 60 Jahre alt, erleidet durch die Schän-  
dung eine schwere Verletzung der Gebärmutter. Hedwig Greher aus
Urbau Nr. 178 wird von drei russischen Soldaten mißbraucht. Mai, 8.
bis 10 Juli. (330)


Fünf Stunden nach der Kapitulation erfolgt ein russischer Schlacht-
fliegerangriff auf die in Richtung Graz zurückflutenden Fahrzeuge. Es
gibt Tote und Verwundete. 8. Mai. (443)


In Bergstadt, Krs. Römerstadt (jetzt Tschechoslowakei), wird der
Bauer Franz Theindel von russischen Soldaten erschossen, als er die-
se an der Vergewaltigung seiner Tochter hindern will.


Die hochschwangere Frau des Lehrers K. kann sich der Vergewalti-
230
gung der russischen Soldaten nur dadurch entziehen, daß sie Erbre-
chen bei sich hervorruft. Der Altersrentner L. aus Bergstadt, der ver-
sucht, sein letztes Paar Handschuhe dem Zugriff der russischen Sol-
daten zu entziehen, wird sofort erschossen. 8. Mai. (168)


Vor Komotau CSR wird ein deutscher Flüchtling von russischen Solda-
ten und tschechischen Legionären ausgeraubt. 9. Mai. (448)


Deutsche Flüchtlingskolonne, aus Zivilisten, Frauen und Kindern be-
stehend, wird in dem Dorfe Rosemno/CSR von russischen Soldaten
und


ausgeraubt und anschließend unter Schüssen über die Zonengrenze
zurückgejagt. Der 300 m davon entfernte amerikanische Posten
schreitet nicht ein. (398)


Im Lager Kolschewiki bei Moskau wird ein deutscher Kriegsgefange-
ner, der infolge Unterernährung und Erschöpfung die schwere Arbeit
(Holzfällen) nicht mehr leisten kann und zusammenbricht, solange
von einem russischen Zivilaufseher mit einem Knüppel geprügelt, bis
er, die letzte Kraft zusammennehmend, sich wieder auf die Beine
stellen kann. Stockschläge und Fußtritte durch die Wachmannschaf-
ten sind in diesem Lager üblich. (274)


224
Russische Soldaten zwingen auf der Strecke Cottbus - Berlin im Zug
fahrende Frauen, ihr Gepäck zu öffnen und nehmen einen Teil des
Gepäckinhaltes weg. (243)






tschechischen Partisanen mißhandelt und beraubt. Mord und Verge-
Herbst
waltigungen erfolgen während des ganzen Marsches. Die tschechi-
sche Bevölkerung bespeit, bewirft und begießt die Kolonne mit Was-
ser. 9. Mai. (444)


Deutsche Frauen und Mädchen, die mit Kindern in einer Schule in Kö-
Deutsche Frauen kehren krank und unterernährt aus Rußland zurück.
niggrätz, Ostslowakei, untergebracht sind, werden von russischen
Ihre Habseligkeiten sind ihnen abgenommen worden. (270)  
Soldaten vergewaltigt. 9. Mai. (403)  


Russische Tiefflieger beschießen die Elbebrücke bei Melnik und töten
In Leisnig/Sachsen werden drei junge Bauernmädchen in die Unter-
Passanten. 9. Mai. (553)  
kunft gelockt und dort vergewaltigt. (57)  


Russische Flieger greifen auf der Straße Köflach - Judenburg nach
der Kapitulation deutsche Truppeneinheiten, die sich auf dem Heim-
marsch befinden, mit Bomben und Bordwaffen an. 9. Mai. (514)


Die Russen setzen südlich Graz trotz Kapitulation den Artillerie-
beschuß fort und, belegen am 10.5.1945 eine Ortschaft mit Bomben.
9. Mai. 45


Auf dem Autobahnring Berlin werden tausende von Kriegsgefangenen
231
von drei russischen Flugzeugen aus 80 bis 100 m Höhe mit Pflaster-
und Schottersteinen überschüttet. Die Gefangenen dürfen dagegen
keinen Schutz suchen. 9. Mai. (428)


In einem Vorort von Brüx wird eine deutsche Luftwaffenhelferin von
einem russischen Offizier in ein Haus geschleppt und dort vergewal-
tigt. 10. Mai. (179)


In Nollendorf/Erzgebirge führen russische Soldaten die Männer fort
und vergewaltigen die Frauen und Mädchen. 11. und 12. Mai. (451)


Bei Breitenau/Erzgebirge wird eine schwangere Frau von russischen
Band III.  
Soldaten vergewaltigt. 11. Mai. (552)


Russische Soldaten vergewaltigen die Frauen und Mädchen eines
Frankreich
deutschen Flüchtlingstrecks auf der Straße Nollendorf - Dresden.
Gross-Britannien
12./13. Mai. (451)
und andere


In Budweis/Mähren werden drei deutsche Flüchtlingsfrauen in Gegen-
wart anderer Flüchtlinge und von Kindern von russischen Soldaten
vergewaltigt. 12. Mai. (277)


Auf der Straße Prag Pisek werden im Angesicht von deutschen
Kriegsgefangenen einige Frauen von russischen Soldaten vergewal-
tigt. 13. Mai. (550)


232




225


[Leerseite]




Deutsche Kriegsgefangene werden auf dem Transport in das Lager
Jeretwa von russischen Soldaten beraubt. 13. - 20. Mai. (147)


Ein Flüchtlingstreck in Stärke von zehn- bis zwölftausend Personen,
233
meistens Frauen und Kinder, der sich in Richtung Milin - Moldau - Ta-
bor bewegt, wird von den Russen ausgeplündert, die Pferde werden
ausgespannt, Flüchtende erschossen, Frauen, darunter DRK-Schwes-
tern verschleppt. 14. - 16. Mai. (146)


Die Frauen und Mädchen eines von Bodenbach in Richtung Dresden
fahrenden Flüchtlingstransportzuges werden bei einem Aufenthalt auf
dem Bahnhof Pirna von russischen Soldaten fortgesetzt vergewaltigt.
14. Mai. (170)


In Wiener-Neustadt muß sich eine deutsche Rote-Kreuz-Schwester in
Gegenwart eines gefangengenommenen SS-Mannes vor einem russi-
schen Kommissar ausziehen und wird von diesem und weiteren elf
russischen Soldaten vergewaltigt. Als das Mädchen nach der 12. Ver-
gewaltigung ohnmächtig wird und stark blutet, wird es von dem
Kommissar erstochen. Der SS-Mann, der sich daraufhin auf den
Kommissar stürzt, wird durch einen Schlag auf die Stirn bewußtlos
und kommt erst nach Tagen wieder im Eisenbahnwagen eines Gefan-
genentransportes zur Besinnung. Auf diesem Transport, währenddes-
sen die Wagen nicht geöffnet werden und ungenießbares Essen ver-
abreicht wird, verdursten, bzw. ersticken 261 von 3000 Mann. 15.
Mai. (560)


In Walternienburg versuchen russische Soldaten, die weiblichen Mit-
FRANKREICH
glieder der Familie Carmelitta zu vergewaltigen. 17. Mai. (409)


Ein Transport von 1000 deutschen Gefangenen wird auf dem Fuß-
marsch in das Lager Brandenburg von den russischen Wachmann-
schaften beraubt und mißhandelt. 19. Mai. (409)


Bei Spremberg/Niederlausitz erschießen russische Soldaten deutsche
Verwundete und berauben sie. 22. Mai. (432)


Juni
A. VERSTÖSSE VOR DEM 8. MAI 1945.


Staatsrat Gründgens berichtet im russischen Lager Wesow, daß der  
Französischer Oberleutnant befiehlt deutschem kriegsgefangenen Of-
bekannte Schauspieler Friedrich Kayßler von russischen Soldaten er-  
fizier, sich bis aufs Hemd auszuziehen und tritt ihm während der Ver-
schlagen worden ist, als er sie daran hindern wollte, deutsche Frauen
nehmung auf die nackten Füße. Auf anschließender Fahrt nach Metz
zu vergewaltigen. (94)  
bedroht er ihn mit Erschießen durch Ansetzen der Pistole auf den
Nacken. In Metz schlägt ihn französischer Hauptmann mit einer Peit-  
sche. Nach Vernehmung werden ihm die Hände mit Ketten auf den
Rücken gefesselt. April 1940. (F 109)  


In Berlin-Nikolassee werden von russischen Soldaten Frauen verge-
Bei Charleville (Sedan) beschießen französische Soldaten vom Boden
waltigt, Wohnungen ausgeraubt und mit menschlichem Unrat be-
aus abgeschossenen, verwundeten deutschen Flugzeugführer bei
schmutzt. Einige Frauen haben sich aus Verzweiflung aufgehängt.  
Fallschirmabsprung aus brennender Maschine. Nach Gefangennahme
(94)  
wird ihm trotz schwerer Brandwunden im Gesicht, Hals und Nacken
ärztliche Hilfe versagt und als „Fallschirmspringer" trotz Vorzeigen
des Flugzeugführerausweises Erschießung angedroht. Gefangener
wird durch überraschenden Vorstoß deutscher Panzer befreit. Mitte
Mai 1940. (F 16)  


Französische Zivilisten beschießen deutschen Infanterie-Spähtrupp
der 267. Inf. Div. in einem Dorf bei Lille aus den Häusern. Etwa ein
Dutzend bewaffnete Zivilisten werden gefangen genommen. Ende
Mai 1940. (F 20)


Französischer Zivilist erschießt mit Jagdgewehr deutschen Flieger,
der nach Notlandung mit erhobenen Händen auf ihn zugeht. Mai/Juni
1940. (F 114)


226
Gaullisten plündern einen in Tunesien gefangenen deutschen Solda-
ten vollständig aus, schlagen ihn wiederholt und mißhandeln ihn mit
Kolbenstößen. 13.5.1943. (F 238)






Frau L. N. aus Berlin-Schöneberg wird von russischen Soldaten inner-
234
halb einer Stunde sechsmal vergewaltigt.


Frau J. H. aus Berlin-Schöneberg wird auf dem Gut Dolgenbrodt von
russischen Soldaten vergewaltigt. (310)


Schwerverletzte deutsche Kriegsgefangene (Blinde, Amputierte und
Hirnverletzte), die bereits einmal aus dem russischen Kriegsgefange-
nenlager Neu-Bisteritz entlassen waren, werden erneut festgenom-
men und in das GPU-Lager bei St. Pölten verbracht. Dort wird ein
junger RAD-Mann ohne besonderen Grund durch den Schuß eines
Postens am Halse schwer verletzt und ein oberschenkelamputierter
Major getötet. (425)


Kriegsgefangene deutsche Soldaten werden in dem Durchgangslager
Nach Beendigung der Kämpfe auf Korsika schießen marokkanische
Bern/Lettland von dem russischen Kommandanten geprügelt. (274)  
Truppen vielfach deutsche Soldaten an, die sich bereits ergeben ha-
ben. Auch diese Verwundeten werden in Ajaccio ins Gefängnis ge-
sperrt. September 1943 (F 263)  


Deutsche Kriegsgefangene werden von den Russen von Glatz im Fuß-  
In den algerischen Kriegsgefangenenlagern Buaffa und Djelfa sind
marsch nach Schlesien überführt, darunter zwei Invalidenkompanien
aufgrund schwerer Unterernährung bei den deutschen Kriegsgefan-  
und zwei Offizierskompanien. Etwa 35 Offiziere sterben an den Stra-  
genen Hungerschwellungen und Erschöpfungszustände an der Tages-
pazen des Marsches, der stets in den heißesten Tagesstunden durch-  
ordnung. An Medikamenten fehlt es fast völlig. Bei einer Typhusepi-  
geführt wird. Deutsche, die aus der dortigen Gegend stammen, be-  
demie steigen die Todeszahlen erheblich. Aus den nichtigsten Anläs-  
richten, daß ihre Frauen und Töchter vergewaltigt wurden, darunter
sen werden Gefangene in engen Drahtkäfigen der afrikanischen Son-  
ein 15jähriges Mädchen zwanzigmal hintereinander. (40)  
nenglut ausgesetzt. Sommer 1943. (F 263)  


Im Lager Witebsk werden deutsche Kriegsgefangene mißhandelt und
Französische Zivilisten beschießen bei St. Aubin de Cormier einen
so schlecht ernährt, daß Todesfälle wegen Hungertyphus eintreten.  
deutschen Pkw mit vier Wehrmachtsangehörigen. Ein Unteroffizier
(141)  
wird getötet, zwei Soldaten verwundet. Die Leiche des Unteroffiziers
wird verstümmelt, mit Benzin Übergossen und verbrannt. Juli 1944.  
(F 242)  


Russische Soldaten dringen in ein tschechisches Internierungslager
In St. Brier werden sieben deutsche Kriegsgefangene nach Gefan-
ein, in dem sich deutsche Zivilisten befinden und vergewaltigen und  
gennahme stundenlang von französischen Soldaten und Bevölkerung
mißhandeln eine etwa 60jährige Frau und deren Tochter. (328)  
geschlagen, getreten und angespuckt. Dann ohne Verhör in einen
Wald geführt, an Bäume gebunden und mit Erschießen bedroht.
Durch Dazwischentreten eines amerikanischen Feldwebels wird dies
verhindert. Anschließend werden sie nochmals geschlagen. August
1944. (F 68)  


Juli
Deutscher kriegsgefangener Hauptfeldwebel, der in Paris die weiße
Fahne an der Spitze einer Gefangenenkolonne trägt, wird aus nächs-
ter Nähe durch Brustschuß niedergestreckt. Als er die Besinnung wie-
dererlangt, liegt er völlig nackt im Rinnstein in der Nähe des Tatortes
auf dem Boulevard de l'Opera. 25. August 1944. (F 24)


Auf einem Bauernhof bei Liebenwalde erschießen zwei russische Sol-  
Französische Maquis-Truppen holen aus dem Kriegslazarett 905 in Aix
daten den Bauern aus zwei Meter Entfernung, weil er sich weigerte,  
les Bains zehn verwundete deutsche Soldaten, darunter Familienvä-
seine vor den Russen in ein Kornfeld geflüchtete Frau zurückzuholen.  
ter von sechs Kindern heraus, laden sie auf einen Lastwagen und er-
(432)  
schießen sie auf dem Platz hinter der Kirche. Am anderen Tag muß
Lazarett Arbeitskommando stellen, um die von Kugeln durchsiebten
Leichen zu beerdigen. 24. August 1944. (F 52)  


Auf dem Marsch nach Posen bekommen deutsche Kriegsgefangene  
In Paris werden deutsche Kriegsgefangene durch Steinwürfe, Stock-
täglich nur 25 bis 36 g stark gesalzene Wurst. Trotz der großen Hitze
schläge und Stiche mißhandelt und völlig ausgeplündert. 25. August
bekommen sie kein Wasser. Mehrere brechen bewußtlos zusammen.  
1944. (F 22)  
(428) Russische Soldaten vergewaltigen viele Frauen und Mädchen
im Alter von 15 bis 60 Jahren des Ortes Lindena im Kreis Luckau. Ein






227
235






Mädchen (H. H. aus Lindena) wird auf der Flucht von drei russischen
Französischer Panzerwagenführer beraubt deutschen Offizier seiner
Soldaten eingeholt und in der Weise mißhandelt und geschändet, daß
sämtlichen Wertgegenstände. Zivilbevölkerung mißhandelt ihn auf  
sich zwei Russen auf die Arme setzen und der dritte den Ge-
dem Marsch zum Sammellager unter wohlwollender Duldung des
schlechtsverkehr ausübt. (348)  
Wachsoldaten. 24. August 1944. (F 102)  


Fünf oder sechs russische Soldaten vergewaltigen in Quedlinburg ein
In Paris werden deutsche kriegsgefangene Soldaten von der Zivilbe-
deutsches Mädchen. (100)  
völkerung geschlagen, bespuckt und durch Steinwürfe verletzt. 25.
August 1944. (F 110, 111)  


August
Französische Jagdflieger beschießen deutschen Personenzug auf der
Fahrt nach Markolsheim im Elsaß auf freier Strecke im Tiefangriff. Als
der Zug hält, werden auch die ins Feld flüchtenden Zivilpersonen
weiter beschossen. Sommer 1944. (F 274)


Im Kriegsgefangenenlazarett Posen sterben in einer Baracke im Zeit-  
Bei Rückzug deutscher Truppen wird in der Nähe von Longvy gekenn-  
raum von drei Wochen im Durchschnitt drei bis fünf Gefangene an
zeichneter deutscher Sanitätskraftwagen von Terroristengruppe über-
Hungertyphus. Die Leichen der gestorbenen Gefangenen werden in
fallen und beraubt. Fahrer und Verwundete werden als verstümmelte
einem Raum, der von den Kranken eingesehen werden kann, seziert.  
Leichen aufgefunden. Sommer 1944. (F 276)  
(428)  


Sommer
In Rynans schlagen drei französische Soldaten deutschen Verwunde-
ten bei seiner Gefangennahme solange mit dem Gewehrkolben, bis
er bewußtlos ist, und plündern ihn dann aus. 16. November 1944.
(F37)


Deutsche Kriegsgefangene werden im russischen Gefangenenlager
Französische Soldaten beschießen deutschen Kriegsgefangenentrans-  
Stettin-Altdamm vom Kommandanten und den Wachmannschaften
port in amerikanischen Lastwagen auf der Fahrt durch Frankreich. Ei-  
wiederholt mit der Faust, Gewehrkolben und der Hundepeitsche ge-  
senbahntransporte von Kriegsgefangenen werden in Frankreich häu-
schlagen, erhalten Fußtritte und ungenügende Verpflegung. Wegen
fig von französischen Soldaten beschossen, von Zivilisten mit Wasser  
angeblicher Nichterfüllung des verlangten Arbeitspensums werden  
überschüttet und mit Steinen beworfen. 29. November 1944. (F 262)  
manche tagelang bei Wasser und Brot in einen dunklen unterirdi-
schen Bunker eingesperrt und auch dort geschlagen. Infolge der Un-
terernährung erkranken viele Gefangene, einige sterben. (235)  


In einem russischen Gefangenenlager werden den deutschen Kriegs-  
Unteroffiziere eines vorbeifahrenden Militärzuges schießen mit Pisto-  
gefangenen Kruzifixe, Rosenkränze, Heiligenbilder, Medaillen und Ab-  
len auf deutsche Kriegsgefangene in einem bei Paris stehenden Ge-  
bildungen von Jesus, Maria usw. weggenommen und diese Gegen-
fangenenzug. Ein deutscher Leutnant wird dabei erschossen. 27.  
stände von russischen Soldaten zerbrochen, zertreten und bespien.  
März 1945. (F 29)  
(269)  


Im russischen Kriegsgefangenenlager Christianstadt sind die Gefan-
Französische Jagdflugzeuge greifen fast täglich zivile Fahrzeuge und  
genenarbeiten beaufsichtigenden russischen Posten mit Stöcken,
Zivilpersonen bei ihrem Vormarsch in Württemberg an. Der kurz
Peitschen und Knüppeln ausgerüstet und treiben die Gefangenen mit
nach 18 Uhr von Heilbronn nach Lauffen (Neckar) fahrende Arbeiter-  
Schlägen zur Arbeit an. Ein 50jähriger Volkssturm mann wird solange
zug wird mehrfach mit Bordwaffen beschossen, wobei es unter den
auf den Kopf geschlagen, bis er umfällt. Verschiedentlich werden Ge-  
flüchtenden Zivilisten Tote und Verwundete gibt. März/April 1945.  
fangene von russischen Posten gezwungen, ihre Stiefel auszuziehen
(F 273)  
und abzugeben. Sehr schwere Mißhandlungen erfolgen durch einen
russischen Stabsfeldwebel, der die Durchfallkranken auf der Latrine
mißhandelt und die auf ärztliche Behandlungen wartenden kranken
Gefangenen mit Metallstangen so bearbeitet, daß ihr Schreien und
Stöhnen weit zu hören ist. Die russischen Offiziere nehmen davon
keine Notiz. Ein Gefangener, der sich diesen Mißhandlungen wider-
setzt, wird totgeschlagen und dies jeden Morgen offiziell durch den
Dolmetscher den Lagerinsassen bekanntgegeben. (243)  


Vier deutsche Kriegsgefangene, die einen Fluchtversuch gemacht ha-
ben, werden in der Nähe von Caen gestellt und nicht nur von Zivilis-
ten, sondern auch von den festnehmenden Gendarmeriebeamten ge-
schlagen und getreten. Auf dem anschließenden längeren Marsch
müssen sie die Arme über den Kopf halten. Wenn diese ermüdet her-
untersinken, werden




228


236




Im Kriegsgefangenenlager Auschiskaja, in der Gegend von Nowo-
sibirsk, werden die deutschen Kriegsgefangenen, obwohl sie in Berg-
werken schwer arbeiten müssen, so unzureichend verpflegt, daß die
Sterblichkeitsziffer sehr hoch ist. Viele Soldaten werden bei der Ar-
beit mißhandelt. Auf dem Heimtransport sterben von 2300 Mann
über 200. (279)


Deutsche Kriegsgefangene werden auf dem Marsch von Grodingen
sie mit Maschinenpistolen und Stöcken geschlagen. Bei anschließen-
nach Telschi von der russischen Begleitmannschaft mit Knüppeln ge-
der Vernehmung erhalten sie wieder Stockschläge und Ohrfeigen.
schlagen. (484)  
Schließlich plündert Polizei sie völlig aus. 11. April 1945. (F 262)  


Im russischen Kriegsgefangenenlager Kalkwerke Rüdersdorf bei Ber-
In Bauerbach, Krs. Karlsruhe, vergewaltigen französische Soldaten in
lin ist die Verpflegung derart unzureichend, daß viele Todesfälle infol-
der Nacht nach dem Einmarsch drei deutsche Frauen. Desgleichen in
ge Unterernährung eintreten. (533)  
Rußheim Krs. Karlsruhe eine Frau, die im 7. Monat schwanger ist. 4.
April 1945. (F 44)  


Im Kriegsgefangenenlager 163/V in Stalingrad erkranken in drei Mo-
Französische Soldaten holen in Menzingen bei Bruchsal mehrere
naten 2800 von den 3600 Gefangenen an Diphtherie. Für diese und  
deutsche Mädchen im Alter von 14 bis 17 Jahren aus den Luftschutz-
andere Kranke (Ruhr, Typhus usw.) fehlen Medikamente; der vierte
kellern des Ortes und vergewaltigen sie. 4. April 1945. (F 103)  
Teil der Kranken stirbt. Auf dem Transport nach Deutschland im Ok-
tober 1945 sterben 375 von 1800 Gefangenen infolge von Unterer-
nährung und mangelnder Medikamente. Von einem anderen Gefan-
genentransport sterben 483 von 2000 Mann aus gleichen Ursachen.  
(484)  


Thüringische, sächsische und andere Gutsbesitzer werden mit ihren
Französische Soldaten führen 64jährigen Einwohner von Karlsruhe-
Frauen in verschlossenen Güterwagen fünf Tage und Nächte ohne
Dachslanden aus seiner Wohnung ab. Seitdem bleibt er unauffindbar.
Wasser und Nahrung in das unfertige KdF-Bad auf der Insel Rügen
Nach Abzug der Franzosen wird bei der Beerdigung zweier unbekann-  
verschleppt. (93)  
ter Leichen, die auf dem Sportplatz Karlsruhe-Mühlberg liegen, die
eine Leiche als die des Obengenannten identifiziert. Feststellungen
ergeben, daß er durch drei Brustschüsse getötet wurde. 5. April
1945. (F 45)  


Auf den Bahnhöfen Neubrandenburg, Neustrehlitz, Pasewalk, Stetti-  
Fünf Franzosen plündern die Wohnung eines deutschen Zivilisten voll
ner Bahnhof in Berlin sind Plünderungen russischer Offiziere und
ständig aus. Eigentümer wird gezwungen, Gegenstände selbst in das
Mannschaften an der Tagesordnung. (93)  
Quartier der Franzosen zu tragen. In der Folgezeit wird er zu
Zwangsarbeiten herangezogen, bei denen er häufig durch Stock-  
schläge mißhandelt wird. 6. April 1945. (F43)  


Russische Truppen dringen nachts durch eingeschlagene Fenster in  
72jährige Frau wird in Kürnbach, Krs. Sinsheim von französischen
Berlin-Britz dreimal in eine Wohnung ein, um diese mit vorgehalte-
Soldaten vergewaltigt. 7. April 1945. (F 57)  
nen Pistolen auszuplündern. Am Tage finden wiederholte Durchsu-
chungen der Wohnungen statt. Die Bewohner werden auch hier mit
vorgehaltenen Pistolen zur Herausgabe von Uhren und Schnaps und
Tabak aufgefordert. (7)  


In Ershausen entfernen russische Truppen aus einem Hause sämtli-
In Hohenwettersbach, Krs. Karlsruhe, vergewaltigen französische
che Möbel und Musikinstrumente. Was sie nicht mitnehmen, wird
Soldaten während achttägiger Besatzungszeit fortwährend zahlreiche
durch das Fenster auf die Straße geworfen oder in der Wohnung zer-
Frauen. 7. April 1945. (F 79)  
stört. Die Frau des Wohnungsinhabers entgeht nur durch eine List
der Vergewaltigung durch einen russischen Obersten. (8)  


In Karlsruhe stecken französische Soldaten ohne Grund zwei Häuser
in Brand. 10. April 1945. (F 108)


Drei französische Soldaten überfallen nachts deutsches Ehepaar in
der Wohnung, bedrohen es mit Erschießung und plündern Wertge-
genstände und Wäsche. Einige Tage später belegen französische Sol-
daten diese Wohnung für fünf Wochen. In diesem Zeitraum wird
Wohnung fast vollständig ausgeplündert. 10. April 1945. (F 108)


229
Marokkanische Truppen schänden in Wildbad kurz nach der Erobe-
rung zahlreiche Frauen und äschern das Haus eines Arztes ein. 14.
April 1945. (F 46)






In Kettewitz bei Meißen plündern russische Truppen die Wohnungen
237
und vergewaltigen Frauen und Mädchen. Auch Schwangere werden
nicht geschont. (22)


In den Dörfern zwischen Frauenstein und Olbernhau/Sachsen werden
von russischen Soldaten Hausgerät, Möbel, Bettzeug zerstört, Le-
bensmittel zertrampelt. (397)


Deutsche Frauen, darunter eine Mutter von vier Kindern, werden in
Berlin von russischen Soldaten vergewaltigt. (512)


Russische Soldaten in Pommern vergewaltigen deutsche Frauen, dar-
In Attichy wird Transport deutscher Kriegsgefangener auf dem nächt-
unter bei Misdroy eine Frau mehr als zwölfmal. (504)  
lichen Marsch vom Bahnhof zum Lager von französischen Wachen
durch Stockschläge und Gewehrkolbenstöße mißhandelt. Franzosen
fahren in Lastwagen langsam an Kolonne vorbei und schlagen dabei
auf die Köpfe der Gefangenen ein. Von vorne werden die Gefangenen
durch Autoscheinwerfer geblendet. 15. April 1945. (F 6)  


In Strippau, Krs. Anklam, muß die Tochter des Bauern Wohlatz nach
Französische Truppen dringen in Rombach bei Enzklösterle in ein ein-
schweren Vergewaltigungen geschlechtskrank ins Krankenhaus ge-  
sam stehendes Forsthaus ein, nehmen den Förster und dessen Sohn
bracht werden. (93)  
fest, vergewaltigen die weiblichen Bewohner und plündern das Haus.
Anschließend töten sie sämtliche Einwohner des Hauses mit Ausnah-
me des Försters und seines Sohnes, insgesamt zehn Personen, dar-  
unter ein Mann, vier Frauen und fünf Kinder unter 14 Jahren, das
Jüngste davon sechs Monate alt. Nach dem Mord halten die Soldaten
in dem Hause ein Zechgelage ab. 18. April 1945. (F 276)  


In der russisch besetzten Zone Deutschlands werden deutsche Frau-
Ehefrau eines Internierten in Oberjettingen (Württemberg) wird von
en von russischen Soldaten mehrmals vergewaltigt, eine Frau 16 mal
französischen Soldaten vergewaltigt und mit Geschlechtskrankheit
in Gegenwart ihrer Eltern. (479)  
angesteckt. 19. April 1945. (F 65)  


Ein russischer Soldat erschießt in einem auf dem Wege von Leoben
Französische Soldaten plündern die Wohnung eines deutschen Inge-
zur Enns in der Steiermark gelegenen Bauernhof ein Mitglied einer
nieurs in Stuttgart-Feuerbach aus und zertrümmern die Möbelstücke,
Bauernfamilie im Bett. (50)  
nachdem sie den Inhaber mit Waffengewalt vertrieben haben. 20.
April 1945. (F 9)  


Deutsche Frau wird in Stuttgart-Plieningen von französischen Solda-
ten vergewaltigt, während ihre Eltern mit der Waffe in Schach gehal-
ten werden. 20. April 1945. (F 106)


Marokkanische Truppen vergewaltigen in Hausach (Kinzigtal) unmit-
telbar nach Besetzung des Ortes zahlreiche deutsche Frauen und
Mädchen, darunter Mütter und Töchter zur gleichen Zeit. In einem
Falle schänden mehrere Marokkaner 14jähriges Mädchen in Gegen-
wart der Mutter. 21. April 1945. (F 15)


September
Etwa 200 deutsche Frauen und Mädchen werden in Höfingen, Krs.
Leonberg, unter Anwendung von Waffengewalt genotzüchtigt. Etwa
70 davon werden mit Geschlechtskrankheiten infiziert. Der Ort wird
ausgeplündert. 21. April 1945. (F 54)


Aus russischen Kriegsgefangenenlagern entlassene deutsche Kriegs-
Kurz nach der Besetzung Stuttgarts werden dort zahlreiche Frauen
gefangene sind infolge Unterernährung, Hungertyphus und Wasser-
und Mädchen vergewaltigt. Aus einem Stadtteil werden zwölf Frauen
sucht nicht in der Lage, in ihre Heimat zu fahren, sondern müssen
in das Marien-Hospital krank eingeliefert. 21. April 1945. (F 251)  
das Lazarett in Frankfurt a. d. Oder aufsuchen. (270)  


In einem russischen Kriegsgefangenenlager wird ein Gefangener ins
In Pfullendorf wird SD-Angehöriger von französischen Soldaten sofort
Lagerrevier eingeliefert, dem mit einem Gewehrkolben der Schädel
nach Gefangennahme mit Draht an den Händen gefesselt. Spuren
eingeschlagen war. Zwei anderen Gefangenen, die Zeugen der Einlie-
der  
fe ru n g sind, wird unter Androhung der Todesstrafe verboten, darüber
etwas verlauten zu lassen. (269)


Ein Zivilist, der in der Gemarkung Höchheim, Kreis Königshofen, in
der amerikanischen Zone etwa zwei bis zwei und einhalb Kilometer
von der russischen Zonengrenze entfernt mit Futterholen beschäftigt
ist, wird von einem russischen Soldaten mit vorgehaltener Maschi-
nenpistole gezwungen, in die russische Zone zu gehen. Dort wird er
von sieben Uniformierten getreten, mit Gewehrkolben zu Boden ge-
schlagen,




238


230




Fesselung sind noch nach einem halben Jahr zu sehen. In der Haft
bleibt er eine Woche lang an mehrere marokkanische Mitgefangene
angekettet, die wegen Vergewaltigung eingesperrt sind. In der ersten
Nacht wird er von den Wachen derart mit Stöcken ins Gesicht und
mit Pistolenkolben ins Auge geschlagen, daß er tagelang nichts essen
und auf dem Auge nicht sehen kann. Die gefesselten Arme werden
hochgezogen und festgebunden. In dieser Haltung stundenlanges
Stehen. An folgenden Tagen wiederum Schläge und ständige Bedro-
hung mit Erschießen und Aufhängen. Mißhandlung erfolgt teilweise in
Gegenwart von Französinnen, die zum Heeresgefolge gehören. Das
unzureichende Essen muß er mit einem Stück Holz aus dem Gefäß zu
sich nehmen, in dem sich der „Kapo" wäscht und aus dem die Marok-
kaner gleichzeitig mit den Händen essen. Schließlich wird er barfuß
auf einen Bahndamm geführt. Die Wachen richten Scheinwerfer auf
ihn und legen Gewehre auf ihn an. Er wird jedoch nicht exekutiert
sondern später nach Schwenningen gebracht. Dort mit fünf anderen
Gefangenen drei Stunden im Tresor der Deutschen Bank eingesperrt.
Am 5. Mai Überführung ins Gefängnis nach Karlsruhe. Dort wieder
Schläge. Mitgefangene SS-Führer werden allnächtlich im Keller aufs
schwerste geschlagen und gequält. Mehrere Fälle von Erhängungen
nach vorheriger Erklärung, daß Tod solcher Behandlung vorzuziehen
sei. In Einmann-Zellen sitzen vier, fünf oder sechs Gefangene. Dar-
unter ein 13 einhalb-jähriger Junge, Jungvolkführer, dessen Ge-
schlechtsteile durch Schläge so geschwollen sind, daß er nur müh-
sam urinieren kann. 23. April 1945. (F 28)


ausgeraubt und anschließend unter Schüssen über die Zonengrenze
In Stuttgart dringen acht Franzosen in das Haus Röchlingstr. 28 ein.
zurückgejagt. Der 300 m davon entfernte amerikanische Posten
Eine Hausbewohnerin springt aus Furcht aus dem Fenster, wobei sie
schreitet nicht ein. (398)  
sich ein Bein bricht und liegen bleibt. Vier Franzosen schleppen sie
ins Haus zurück und vergewaltigen sie. 24. April 1945. (F 38)  


Im Lager Kolschewiki bei Moskau wird ein deutscher Kriegsgefange-
In Dill-Weißenstein wird deutscher Kriminalsekretär von Soldaten der  
ner, der infolge Unterernährung und Erschöpfung die schwere Arbeit
1. französischen Armee sofort nach Gefangennahme ohne Verhör mit  
(Holzfällen) nicht mehr leisten kann und zusammenbricht, solange
der Hundepeitsche ins Gesicht und über den Kopf geschlagen. 19.  
von einem russischen Zivilaufseher mit einem Knüppel geprügelt, bis
April 1945. (F 1)  
er, die letzte Kraft zusammennehmend, sich wieder auf die Beine
stellen kann. Stockschläge und Fußtritte durch die Wachmannschaf-
ten sind in diesem Lager üblich. (274)  


Russische Soldaten zwingen auf der Strecke Cottbus - Berlin im Zug
Schwerkriegsbeschädigter 19jähriger ehemaliger SS-Mann wird in
fahrende Frauen, ihr Gepäck zu öffnen und nehmen einen Teil des
Schöneburg, Krs. Biberach a. d. Riß, von französischen Truppen fest-
Gepäckinhaltes weg. (243)
genommen, mißhandelt und anschließend ohne Verhör erschossen.  


Dieselben französischen Soldaten erschießen in demselben Ort ohne
Verhör einen Bauern wegen angeblichen Schlagens eines französi-
schen Kriegsgefangenen. 24. April 1945. (F 99)


Farbige französische Soldaten dringen in der Nacht vom 24. zum 25.
April 1945 in verschiedene Wohnungen des Ortes Batnang,


Herbst


Deutsche Frauen kehren krank und unterernährt aus Rußland zurück.
Ihre Habseligkeiten sind ihnen abgenommen worden. (270)


In Leisnig/Sachsen werden drei junge Bauernmädchen in die Unter-
239
kunft gelockt und dort vergewaltigt. (57)






231
Krs. Stuttgart, ein, verschließen diese von innen und notzüchtigen
die anwesenden Frauen und Mädchen unter Bedrohung mit der
Schußwaffe. 24., 25. April 1945. (F 107)


Französische Zivilisten schleppen zwei kriegsbeschädigte deutsche
Internierte in Stuttgart-Untertürkheim in ihre Unterkunft. Dort wer-
den sie von großer Menge bewaffneter Franzosen bis zur Erschöpfung
geschlagen und getreten und dann mit Kabeldraht an Armen und
Beinen an Stühle gefesselt. Drahtschlinge wird ihnen um den Hals
gelegt und solange angezogen, bis ihnen die Luft wegbleibt. Dann
wird sie wieder gelockert. Dies wird einige Male wiederholt. Nach der
Tortur erfolgt vollständige Ausplünderung. 26. April 1945. (F 23)


Französische Truppen sperren deutschen Volkssturmmann nach der
Gefangennahme in St. Blasien mit so vielen anderen Gefangenen in
einen Raum zusammen, daß sie sich weder setzen noch legen kön-
nen. Obwohl sein linker Fuß verkrüppelt ist, muß er, nachdem er die
ganze Nacht gestanden hat, am nächsten Tage den 52 km langen
Marsch nach Freiburg mitmachen. Als er unterwegs zusammenbricht,
erhält er Fußtritte und Kolbenhiebe, kann sich jedoch nicht mehr er-
heben. 26. April 1945. (F 27)


Band III.  
Französische Truppen bedrohen einen Zivilisten in Menzingen bei
Bruchsal mit Erschießen, wenn er nicht seine ganzen Alkoholvorräte
herausgebe. Er wird am folgenden Tage festgenommen, während ei-
ner Vernehmung durch französischen Polizeioffizier mehrmals mit ei-
nem Stock über den Kopf geschlagen und erhält anschließend in der
Haft ohne irgendwelchen Anlaß drei Wochen lang Hungerkost. 27.
April 1945. (F 103)


Frankreich
Neger und weiße Franzosen schänden in Riederau vier deutsche
Gross-Britannien
Frauen, darunter eine, die kurz vor der Niederkunft steht. In dem Ort
und andere
sind noch weitere Fälle von Vergewaltigungen vorgekommen. 29.
April 1945. (F 64)


Ehemalige französische und polnische Kriegsgefangene, von der fran-
zösischen Armee als Hilfspolizei eingesetzt, plündern in Bad Wörisho-
fen (Allgäu) die Wohnung eines Deutschen vollständig aus. Sach-
schaden: RM 25 000.-. 30. April 1945. (F 4)


 
In der Villa Reitzenstein in Stuttgart halten französische Truppen
232
etwa zwanzig Personen, darunter zwei Frauen, im Luftschutzkeller in
Haft. Erste Verpflegung erst am dritten Tag. Lagerstätten sind nicht
vorhanden. Die Frauen müssen auf einem Tisch schlafen. Zur Ver-
richtung der Notdurft muß von allen zusammen ein Topf benutzt wer-
den.






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240






233
Die Männer werden laufend durch Schläge und Tritte mißhandelt.
Eine Frau, die von den Franzosen bereits vergewaltigt ist, versucht
Selbstmord, als sie mit Schlägen bedroht wird, falls sie sich nicht er-
neut geschlechtlich mißbrauchen läßt. 27. - 30. April 1945. (F 229)


Fünf marokkanische Soldaten dringen in Pforzheim nachts in eine
Wohnung ein. Einer von ihnen vergewaltigt die dort anwesende
50jährige Frau, während die vier anderen mit Waffengewalt die übri-
gen Hausbewohner daran hindern, der Frau auf ihre Schreie zu Hilfe
zu kommen. Derartige Notzuchtfälle sind um diese Zeit in Pforzheim
und Umgebung an der Tagesordnung. April 1945. (F 3)


Französische Soldaten plündern in Karlsruhe ein Haus vollständig aus
und zerstören mutwillig die Einrichtungsgegenstände. April 1945
(F271)


FRANKREICH
Französische Soldaten dringen mehrfach in ein Sanitätsauto ein, in
dem ein verwundeter deutscher Offizier transportiert wird. Sie berau-
ben ihn gewaltsam unter Schlägen mit Gewehrkolben und Seitenge-
wehren seiner Wert- und Ausrüstungsgegenstände. April 1945.
(F 272)


Vorrückende französische Truppen vergewaltigen in den Gehöften
ostwärts Pforzheim zahlreiche Frauen und Mädchen, die sich aus der
zerstörten Stadt dorthin geflüchtet haben. Notzucht an einer Frau bis
zu acht bis zehn mal hintereinander auch im Beisein von Eltern und
Männern. Infolge von Vergewaltigungen und Ansteckungen werden
um diese Zeit in das Krankenhaus St. Trudpert in Pforzheim oft täg-
lich bis zu 60-70 Frauen und Mädchen zur ärztlichen Behandlung ein-
geliefert. April 1945. (F 10)


Marokkanische Soldaten holen Frauen und Mädchen aus den Kellern
des Ortes Neuenhausen, Krs. Pforzheim heraus und schänden sie.
April 1945. (F 25)


A. VERSTÖSSE VOR DEM 8. MAI 1945.  
Französische Soldaten führen aus Wilferdingen, Krs. Pforzheim, zwei
SS-Führer ab. Wenige Tage darauf werden die Leichen der beiden auf
der Gemarkung Singen an der Grenze nach Königsbach aufgefunden;
der eine ist erschossen, der andere erschlagen worden. April 1945.  
(F30)


Französischer Oberleutnant befiehlt deutschem kriegsgefangenen Of-  
72jähriger deutscher Zivilist, der Angehöriger der SS war, wird anläß-  
fizier, sich bis aufs Hemd auszuziehen und tritt ihm während der Ver-  
lich einer Hausdurchsuchung in Stuttgart von vier Franzosen festge-  
nehmung auf die nackten Füße. Auf anschließender Fahrt nach Metz
nommen, zu einer Dienststelle des 2. Büros gebracht und dort durch  
bedroht er ihn mit Erschießen durch Ansetzen der Pistole auf den
Schläge mißhandelt. In der Zwischenzeit wird seine Wohnung ge-  
Nacken. In Metz schlägt ihn französischer Hauptmann mit einer Peit-  
plündert. April 1945. (F 32)  
sche. Nach Vernehmung werden ihm die Hände mit Ketten auf den
Rücken gefesselt. April 1940. (F 109)  


Bei Charleville (Sedan) beschießen französische Soldaten vom Boden
aus abgeschossenen, verwundeten deutschen Flugzeugführer bei
Fallschirmabsprung aus brennender Maschine. Nach Gefangennahme
wird ihm trotz schwerer Brandwunden im Gesicht, Hals und Nacken
ärztliche Hilfe versagt und als „Fallschirmspringer" trotz Vorzeigen
des Flugzeugführerausweises Erschießung angedroht. Gefangener
wird durch überraschenden Vorstoß deutscher Panzer befreit. Mitte
Mai 1940. (F 16)
Französische Zivilisten beschießen deutschen Infanterie-Spähtrupp
der 267. Inf. Div. in einem Dorf bei Lille aus den Häusern. Etwa ein
Dutzend bewaffnete Zivilisten werden gefangen genommen. Ende
Mai 1940. (F 20)


Französischer Zivilist erschießt mit Jagdgewehr deutschen Flieger,
der nach Notlandung mit erhobenen Händen auf ihn zugeht. Mai/Juni
1940. (F 114)


Gaullisten plündern einen in Tunesien gefangenen deutschen Solda-
241
ten vollständig aus, schlagen ihn wiederholt und mißhandeln ihn mit
Kolbenstößen. 13.5.1943. (F 238)






234
Nach Einmarsch der Franzosen in Herrenberg werden dort über 100
Frauen geschändet. Dies geschieht oft unter Bedrohung mit Waffen.
Häufig müssen Mütter, Väter und Ehemänner zusehen, wie Soldaten
ihre Angehörigen abwechslungsweise mißbrauchen. Frauen von 70
und mehr Jahren werden nicht geschont. April 1945. (F 53)
 
Französische Truppen fangen in der Gemeinde Affstädt bei Herren-
berg planlos und ohne Grund fünf Männer, darunter einen amputier-
ten Kriegsbeschädigten und einen Jungen von 15 Jahren ein. Sie
werden ohne Gerichtsverfahren am Ortsrande mit Maschinenpistolen
erschossen. Weiterhin wird Vieh erschossen und ein Haus in Brand
gesteckt. Dem Arzt des Ortes werden Medikamente und Instrumente
weggenommen bzw. zerstört.


Aus einem Stollen treiben die Franzosen alle geflüchteten Frauen
heraus und sortieren sie nach dem Alter. Die jüngeren werden von
ihnen in einem Steinbruch geschändet. April 1945. (F 53)


In Nehringen bei Herrenberg erschießt ein französischer Soldat rück-
lings eine deutsche Frau, die den Beischlaf verweigert und mit dem
Jüngsten auf dem Arm aus dem Haus zu flüchten versucht. April
1945. (F 53)


Nach Beendigung der Kämpfe auf Korsika schießen marokkanische
Weiße und farbige französische Truppen schänden in Mühlacker zahl-
Truppen vielfach deutsche Soldaten an, die sich bereits ergeben ha-
reiche Frauen. In einem Fall treibt Marokkaner eine Frau mit dem Ge-
ben. Auch diese Verwundeten werden in Ajaccio ins Gefängnis ge-  
wehr vor sich her in den Keller. Als sie ihm andeutet, daß sie unwohl
sperrt. September 1943 (F 263)  
sei, muß sie sich entblößen und sich von ihm untersuchen lassen.
Nachdem er sich von ihrem Zustand überzeugt hat, läßt er unter
Drohungen von ihr ab. Dies alles geschieht in Gegenwart der sechs-  
jährigen Tochter. Wohnung wird ausgeplündert. April 1945. (F 74)  


In den algerischen Kriegsgefangenenlagern Buaffa und Djelfa sind
Deutsche Kriegsgefangene werden auf dem Transport von Pforzheim
aufgrund schwerer Unterernährung bei den deutschen Kriegsgefan-
nach dem Elsaß durch Schläge mit Stöcken und Gewehrkolben miß-  
genen Hungerschwellungen und Erschöpfungszustände an der Tages-
handelt. April 1945. (F 74)  
ordnung. An Medikamenten fehlt es fast völlig. Bei einer Typhusepi-
demie steigen die Todeszahlen erheblich. Aus den nichtigsten Anläs-
sen werden Gefangene in engen Drahtkäfigen der afrikanischen Son-  
nenglut ausgesetzt. Sommer 1943. (F 263)  


Französische Zivilisten beschießen bei St. Aubin de Cormier einen
Weiße und farbige französische Soldaten vergewaltigen in Winsen bei  
deutschen Pkw mit vier Wehrmachtsangehörigen. Ein Unteroffizier
Zwiefalten (Württemberg) fünf Frauen z. T. in Gegenwart ihrer Kinder
wird getötet, zwei Soldaten verwundet. Die Leiche des Unteroffiziers
mehrere Male hintereinander. April 1945. (F 83)  
wird verstümmelt, mit Benzin Übergossen und verbrannt. Juli 1944.  
(F 242)  


In St. Brier werden sieben deutsche Kriegsgefangene nach Gefan-  
Französische Truppen plündern in Ruhstein acht deutsche Kriegsge-  
gennahme stundenlang von französischen Soldaten und Bevölkerung
fangene sofort nach der Gefangennahme vollständig aus und miß-
geschlagen, getreten und angespuckt. Dann ohne Verhör in einen
handeln sie durch Tritte und Kolbenhiebe derartig, daß sie zum Teil
Wald geführt, an Bäume gebunden und mit Erschießen bedroht.
zusammenbrechen.  
Durch Dazwischentreten eines amerikanischen Feldwebels wird dies
verhindert. Anschließend werden sie nochmals geschlagen. August
1944. (F 68)


Deutscher kriegsgefangener Hauptfeldwebel, der in Paris die weiße
Während des anschließenden Abtransportes nach Amboise werden
Fahne an der Spitze einer Gefangenenkolonne trägt, wird aus nächs-
sie zu 60 bis 65 Kriegsgefangene in einen Güterwagen gepfercht, so
ter Nähe durch Brustschuß niedergestreckt. Als er die Besinnung wie-  
daß sie kaum ihre Notdurft verrichten können. Französische Bevölke-  
dererlangt, liegt er völlig nackt im Rinnstein in der Nähe des Tatortes
rung
auf dem Boulevard de l'Opera. 25. August 1944. (F 24)


Französische Maquis-Truppen holen aus dem Kriegslazarett 905 in Aix
les Bains zehn verwundete deutsche Soldaten, darunter Familienvä-
ter von sechs Kindern heraus, laden sie auf einen Lastwagen und er-
schießen sie auf dem Platz hinter der Kirche. Am anderen Tag muß
Lazarett Arbeitskommando stellen, um die von Kugeln durchsiebten
Leichen zu beerdigen. 24. August 1944. (F 52)


In Paris werden deutsche Kriegsgefangene durch Steinwürfe, Stock-
 
schläge und Stiche mißhandelt und völlig ausgeplündert. 25. August
242
1944. (F 22)






235
bewirft die Gefangenen unterwegs mit Steinen. Wasser und Verpfle-
gung gibt es während der Fahrt nicht. Auf dem Bahnhof Amboise
bleibt der Zug die ganze Nacht über vollbesetzt stehen. Französische
Wachleute schießen während der Nacht wahllos in die Wagen. Ergeb-
nis: Fünf Tote und entsprechende Anzahl Schwer- und Leichtverletz-
te. April 1945. (F 82)
 
Deutsche Frauen und Mädchen im Alter von 14 bis 70 Jahren werden
in Herrenberg/Württemberg und Umgebung laufend von französi-
schen weißen und farbigen Soldaten vergewaltigt. April 1945. (F 97)


Deutsche Kriegsgefangene werden auf dem Marsch vom Bahnhof
zum Kriegsgefangenenlager Cherbourg (6-8 km) von französischen
Wachen ausgeplündert und unter Stockhieben und Kolbenschlägen
zum Dauerlauf gezwungen. Zurückbleibende und zusammenbrechen-
de Gefangene werden mit Tritten und Schlägen weiter getrieben.
April 1945. (F 118, 119, 121, 261)


Französische Truppen vergewaltigen in Magstadt - einer Gemeinde
von 2500 Einwohnern - etwa 250 Frauen und Mädchen, darunter
Schulkinder und alte Frauen von 70 Jahren. Verschiedene tragen Ver-
letzungen an den Geschlechtsteilen davon, die genäht werden müs-
sen. April 1945. (F 222)


Französischer Panzerwagenführer beraubt deutschen Offizier seiner
In Villingen wird eine evakuierte Familie von französischen Truppen
sämtlichen Wertgegenstände. Zivilbevölkerung mißhandelt ihn auf
durch Ausweisung aus der Wohnung und Plünderung des persönli-
dem Marsch zum Sammellager unter wohlwollender Duldung des  
chen Gutes ihres Besitzes vollständig beraubt. April 1945. (F 254)  
Wachsoldaten. 24. August 1944. (F 102)  


In Paris werden deutsche kriegsgefangene Soldaten von der Zivilbe-  
Französische Militärpatrouille fährt nach Ulm in amerikanische Besat-  
völkerung geschlagen, bespuckt und durch Steinwürfe verletzt. 25.
zungszone, dringt abends in die Wohnung eines deutschen Zivilisten
August 1944. (F 110, 111)  
ein und schlägt auf der Suche nach Plünderungsgegenständen mit
Gewehrkolben die Möbel entzwei. Anfang Mai 1945. (F 253)  


Französische Jagdflieger beschießen deutschen Personenzug auf der
Französische Soldaten plündern den Ort Uffing am Ammersee syste-
Fahrt nach Markolsheim im Elsaß auf freier Strecke im Tiefangriff. Als
matisch, zerstören Wohnungseinrichtungen bei Durchsuchungen und
der Zug hält, werden auch die ins Feld flüchtenden Zivilpersonen
vergewaltigen zahlreiche deutsche Frauen und Mädchen.  
weiter beschossen. Sommer 1944. (F 274)


Bei Rückzug deutscher Truppen wird in der Nähe von Longvy gekenn-  
In einer nahe am Ort gelegenen Kiesgrube erschießen die Franzosen
zeichneter deutscher Sanitätskraftwagen von Terroristengruppe über-  
ohne Gerichtsverfahren einzeln in Gefangenschaft geratene SS-Ange-  
fallen und beraubt. Fahrer und Verwundete werden als verstümmelte
hörige. Anfang Mai 1945. (F 12)  
Leichen aufgefunden. Sommer 1944. (F 276)  


In Rynans schlagen drei französische Soldaten deutschen Verwunde-  
Deutsche Kriegsgefangene werden auf der Fahrt in offenen Güterwa-  
ten bei seiner Gefangennahme solange mit dem Gewehrkolben, bis
gen von Attichy nach Cherbourg durch französische Zivilisten mit  
er bewußtlos ist, und plündern ihn dann aus. 16. November 1944.
Steinen und Eisenbahnschwellen beworfen und von Brücken herunter
(F37)  
mit flüssigem Teer begossen. Folge der Mißhandlungen ist ein Toter
und mehrere Verletzte. Anfang Mai 1945. (F 19)  


Französische Soldaten beschießen deutschen Kriegsgefangenentrans-
port in amerikanischen Lastwagen auf der Fahrt durch Frankreich. Ei-
senbahntransporte von Kriegsgefangenen werden in Frankreich häu-
fig von französischen Soldaten beschossen, von Zivilisten mit Wasser
überschüttet und mit Steinen beworfen. 29. November 1944. (F 262)


Unteroffiziere eines vorbeifahrenden Militärzuges schießen mit Pisto-
len auf deutsche Kriegsgefangene in einem bei Paris stehenden Ge-
fangenenzug. Ein deutscher Leutnant wird dabei erschossen. 27.
März 1945. (F 29)


Französische Jagdflugzeuge greifen fast täglich zivile Fahrzeuge und
243
Zivilpersonen bei ihrem Vormarsch in Württemberg an. Der kurz
nach 18 Uhr von Heilbronn nach Lauffen (Neckar) fahrende Arbeiter-
zug wird mehrfach mit Bordwaffen beschossen, wobei es unter den
flüchtenden Zivilisten Tote und Verwundete gibt. März/April 1945.
(F 273)


Vier deutsche Kriegsgefangene, die einen Fluchtversuch gemacht ha-
ben, werden in der Nähe von Caen gestellt und nicht nur von Zivilis-
ten, sondern auch von den festnehmenden Gendarmeriebeamten ge-
schlagen und getreten. Auf dem anschließenden längeren Marsch
müssen sie die Arme über den Kopf halten. Wenn diese ermüdet her-
untersinken, werden




Französischer Fahrer bedroht einen deutschen Kriegsgefangenen,
den er von Uffing nach Mumau/Oberbayern zu fahren hat, unterwegs
mehrere Male mit Erschießen, schlägt ihn ins Gesicht und beraubt ihn
unter Anwendung von Gewalt seines goldenen Siegelringes. 2./3. Mai
1945 (F 31)


236
In Karlsruhe stecken französische Soldaten ein Wohnhaus in Brand,
wobei das Haus und die Wohnungseinrichtungen von vier Familien to-
tal vernichtet werden. Löschversuche der Bevölkerung werden durch
Gewehrfeuer der Franzosen unmöglich gemacht. Anfang Mai 1945.
(F34)


Ukrainisches Mädchen in Stuttgart-Faihingen, das sich nicht verge-
waltigen läßt, wird von französischen Soldaten durch mehrere Bauch-
schüsse getötet. Anfang Mai 1945. (F 55)


Französische Truppen plündern in Gmund am Tegernsee ein Fabrik-
grundstück völlig aus. Arbeiter werden durch Schläge mißhandelt.
Die beiden Fabrikbesitzer durch Genick- und Lungenschüsse getötet
und die Kassen schränke ihres Inhaltes beraubt. (15 bis 20 000.-
RM). 2. Mai 1945. (F 56)


sie mit Maschinenpistolen und Stöcken geschlagen. Bei anschließen-  
Französische Soldaten mißhandeln einen Angehörigen der Grenzpoli-  
der Vernehmung erhalten sie wieder Stockschläge und Ohrfeigen.
zei während der Vernehmung durch Schläge derart, daß er schwere
Schließlich plündert Polizei sie völlig aus. 11. April 1945. (F 262)
innere Verletzungen erleidet und mehrere Monate im Krankenhaus
verbringen muß.  


In Bauerbach, Krs. Karlsruhe, vergewaltigen französische Soldaten in
Dasselbe Schicksal erleidet ein weiterer Grenzpolizist, der während
der Nacht nach dem Einmarsch drei deutsche Frauen. Desgleichen in
der Vernehmung nicht nur geschlagen, sondern auch mehrfach mit
Rußheim Krs. Karlsruhe eine Frau, die im 7. Monat schwanger ist. 4.
Pistolenschüssen angeschossen wird. Anfang Mai 1945. (F 101)  
April 1945. (F 44)  


Französische Soldaten holen in Menzingen bei Bruchsal mehrere
Französische Soldaten erschießen auf einem Bauernhof in Grafenhau-
deutsche Mädchen im Alter von 14 bis 17 Jahren aus den Luftschutz-  
sen (Schwarzwald) einen deutschen Zivilisten ohne Verhör und Ge-
kellern des Ortes und vergewaltigen sie. 4. April 1945. (F 103)  
richtsverfahren auf den bloßen Verdacht hin, der SS angehört zu ha-  
ben. Anfang Mai 1945. (F 101)  


Französische Soldaten führen 64jährigen Einwohner von Karlsruhe-  
In der Stadt Stühlingen, Kreis Waldshut, werden fast sämtliche Frau-  
Dachslanden aus seiner Wohnung ab. Seitdem bleibt er unauffindbar.
en von SS-Angehörigen durch französische weiße und farbige Solda-  
Nach Abzug der Franzosen wird bei der Beerdigung zweier unbekann-  
ten in den letzten Tagen des April vergewaltigt. Anfang Mai 1945.  
ter Leichen, die auf dem Sportplatz Karlsruhe-Mühlberg liegen, die
(F101)  
eine Leiche als die des Obengenannten identifiziert. Feststellungen
ergeben, daß er durch drei Brustschüsse getötet wurde. 5. April
1945. (F 45)  


Fünf Franzosen plündern die Wohnung eines deutschen Zivilisten voll
In Fützen, Krs. Donaueschingen, werden drei Frauen von französi-  
ständig aus. Eigentümer wird gezwungen, Gegenstände selbst in das
schen Besatzungsangehörigen vergewaltigt. Anfang Mai 1945.  
Quartier der Franzosen zu tragen. In der Folgezeit wird er zu
(F101)  
Zwangsarbeiten herangezogen, bei denen er häufig durch Stock-  
schläge mißhandelt wird. 6. April 1945. (F43)  


72jährige Frau wird in Kürnbach, Krs. Sinsheim von französischen
In Riederau am Ammersee erschießen französische Soldaten ohne
Soldaten vergewaltigt. 7. April 1945. (F 57)  
Gerichtsverfahren einen pensionierten deutschen Offizier in seiner
Wohnung. Anfang Mai 1945. (F 66)  


In Hohenwettersbach, Krs. Karlsruhe, vergewaltigen französische
Soldaten während achttägiger Besatzungszeit fortwährend zahlreiche
Frauen. 7. April 1945. (F 79)


In Karlsruhe stecken französische Soldaten ohne Grund zwei Häuser
in Brand. 10. April 1945. (F 108)


Drei französische Soldaten überfallen nachts deutsches Ehepaar in
244
der Wohnung, bedrohen es mit Erschießung und plündern Wertge-
genstände und Wäsche. Einige Tage später belegen französische Sol-
daten diese Wohnung für fünf Wochen. In diesem Zeitraum wird
Wohnung fast vollständig ausgeplündert. 10. April 1945. (F 108)


Marokkanische Truppen schänden in Wildbad kurz nach der Erobe-
rung zahlreiche Frauen und äschern das Haus eines Arztes ein. 14.
April 1945. (F 46)




B. VERSTÖSSE NACH DEM 8. MAI 1945.


237




Deutsche Kriegsgefangene werden auf dem Marsch in die Gefangen-
schaft bei Kehl a. Rh. von französischen Wachsoldaten mit Stöcken
und Gewehrkolben geschlagen, wodurch erhebliche Verletzungen
entstehen. 8. Mai 1945. (F 14)


In Attichy wird Transport deutscher Kriegsgefangener auf dem nächt-
Zwölf deutsche Internierte werden in Mühlacker und Pforzheim beim
lichen Marsch vom Bahnhof zum Lager von französischen Wachen
Stillstehen, Essenfassen und anderen Gelegenheiten dauernd durch
durch Stockschläge und Gewehrkolbenstöße mißhandelt. Franzosen
Fußtritte und Stockschläge mißhandelt. 9. Mai 1945. (F 21)  
fahren in Lastwagen langsam an Kolonne vorbei und schlagen dabei
auf die Köpfe der Gefangenen ein. Von vorne werden die Gefangenen
durch Autoscheinwerfer geblendet. 15. April 1945. (F 6)  


Französische Truppen dringen in Rombach bei Enzklösterle in ein ein-  
Französische Soldaten plündern in Riedlingen a. d. Donau mehrere
sam stehendes Forsthaus ein, nehmen den Förster und dessen Sohn
Zivilinternierte bei der Durchsuchung ihres Gepäcks völlig aus. An-
fest, vergewaltigen die weiblichen Bewohner und plündern das Haus.
schließend müssen sie sich in der Ortskommandantur nackt auszie-  
Anschließend töten sie sämtliche Einwohner des Hauses mit Ausnah-  
hen, werden mit Stöcken geschlagen und mit Erschießen bedroht.
me des Försters und seines Sohnes, insgesamt zehn Personen, dar-  
Im Amtsgerichtsgefängnis Riedlingen, das normalerweise 50 Perso-  
unter ein Mann, vier Frauen und fünf Kinder unter 14 Jahren, das
nen faßt, sind 730 Gefangene eingesperrt, Kriegsgefangene, Zivilper-  
Jüngste davon sechs Monate alt. Nach dem Mord halten die Soldaten
sonen, Frauen und selbst Kinder unter 14 Jahren. Die hygienischen
in dem Hause ein Zechgelage ab. 18. April 1945. (F 276)  
Verhältnisse sind durch die Überbelegung völlig unzureichend. Ver-
pflegung mangelhaft und Behandlung durch Wachmannschaften bru-
tal. 9. Mai 1945. (F 117)  


Ehefrau eines Internierten in Oberjettingen (Württemberg) wird von
In französischen Dienst gestellte polnische Wachsoldaten schießen
französischen Soldaten vergewaltigt und mit Geschlechtskrankheit
bei Bieberach auf deutsche Kinder, die deutschen Gefangenen auf
angesteckt. 19. April 1945. (F 65)  
dem Marsch Milch geben wollen. 10. Mai 1945. (F 5)  


Französische Soldaten plündern die Wohnung eines deutschen Inge-  
Deutsche Kriegsgefangene auf dem Marsch ins Lager Sigmaringen
nieurs in Stuttgart-Feuerbach aus und zertrümmern die Möbelstücke,  
werden unterwegs von marokkanischen Bewachern so geschlagen,
nachdem sie den Inhaber mit Waffengewalt vertrieben haben. 20.  
daß 45 Mann erhebliche Verletzungen, Rippen-, Nasenbein-, Schlüs-  
April 1945. (F 9)  
selbeinbrüche, Muskelquetschungen und blutunterlaufene Stellen da-  
von tragen. Ein Kriegsgefangener wird 100 m vom Lager mit dem
Gewehrkolben erschlagen, seine Leiche liegt den ganzen folgenden
Tag über mit zertrümmertem Schädel am Straßenrand. Mai 1945.  
(F71)  


Deutsche Frau wird in Stuttgart-Plieningen von französischen Solda-
Im Lager Sigmaringen werden wiederholt junge Deutsche unter 18
ten vergewaltigt, während ihre Eltern mit der Waffe in Schach gehal-  
Jahren, die als Zivilisten ins Lager gebracht worden sind, von marok-  
ten werden. 20. April 1945. (F 106)  
kanischen Wachsoldaten geschlechtlich mißbraucht. Mai 1945. (F 71)  


Marokkanische Truppen vergewaltigen in Hausach (Kinzigtal) unmit-  
Freigelassene französische Kriegsgefangene mißhandeln in Üterlan-  
telbar nach Besetzung des Ortes zahlreiche deutsche Frauen und  
den, Krs. Wesermarsch, einen deutschen Bauern durch Schläge und  
Mädchen, darunter Mütter und Töchter zur gleichen Zeit. In einem
Tritte derartig, daß er an den Verletzungen stirbt. Mai 1945. (F 75)  
Falle schänden mehrere Marokkaner 14jähriges Mädchen in Gegen-
wart der Mutter. 21. April 1945. (F 15)  


Etwa 200 deutsche Frauen und Mädchen werden in Höfingen, Krs.
Leonberg, unter Anwendung von Waffengewalt genotzüchtigt. Etwa
70 davon werden mit Geschlechtskrankheiten infiziert. Der Ort wird
ausgeplündert. 21. April 1945. (F 54)


Kurz nach der Besetzung Stuttgarts werden dort zahlreiche Frauen
und Mädchen vergewaltigt. Aus einem Stadtteil werden zwölf Frauen
in das Marien-Hospital krank eingeliefert. 21. April 1945. (F 251)


In Pfullendorf wird SD-Angehöriger von französischen Soldaten sofort
245
nach Gefangennahme mit Draht an den Händen gefesselt. Spuren
der






238
Deutsches Ehepaar wird von französischen Truppen in Parthenen/Vor-
arlberg unter nichtigem Vorwand mißhandelt und eingesperrt, um
sich in den Besitz seiner Habe zu setzen. Wegnahme von Vermögen
im Werte von 60 000 - bis 80 000 - RM. Mai 1945. (F 76)


Französische Wachen lassen deutsche Zivilinternierte, die in dem
Lager Hufinsen eingesperrt sind, in einer Ecke des Lagers militärisch
exerzieren. Die Wachmannschaften schießen mit Pistolen dazwischen
und töten einen Internierten.


In demselben Lager werden auf Befehl des Kommandanten zwei In-
ternierte, die früher der SS angehörten, erschossen unter dem Vor-
wand, daß sie tuberkulös krank seien. Die Ermordeten hätten, falls
die Behauptung zutrifft, in Isolierbaracken untergebracht werden
können. Mai 1945. (F 113)


Fesselung sind noch nach einem halben Jahr zu sehen. In der Haft
Vier Franzosen überfallen bei Sommerried (Allgäu) einsamen Bauern-  
bleibt er eine Woche lang an mehrere marokkanische Mitgefangene
hof, treiben Bauern mit vorgehaltener Pistole aus dem Haus und ver-  
angekettet, die wegen Vergewaltigung eingesperrt sind. In der ersten
gewaltigen Bauersfrau und Tochter.  
Nacht wird er von den Wachen derart mit Stöcken ins Gesicht und
mit Pistolenkolben ins Auge geschlagen, daß er tagelang nichts essen
und auf dem Auge nicht sehen kann. Die gefesselten Arme werden
hochgezogen und festgebunden. In dieser Haltung stundenlanges
Stehen. An folgenden Tagen wiederum Schläge und ständige Bedro-  
hung mit Erschießen und Aufhängen. Mißhandlung erfolgt teilweise in
Gegenwart von Französinnen, die zum Heeresgefolge gehören. Das
unzureichende Essen muß er mit einem Stück Holz aus dem Gefäß zu
sich nehmen, in dem sich der „Kapo" wäscht und aus dem die Marok-  
kaner gleichzeitig mit den Händen essen. Schließlich wird er barfuß
auf einen Bahndamm geführt. Die Wachen richten Scheinwerfer auf
ihn und legen Gewehre auf ihn an. Er wird jedoch nicht exekutiert
sondern später nach Schwenningen gebracht. Dort mit fünf anderen
Gefangenen drei Stunden im Tresor der Deutschen Bank eingesperrt.  
Am 5. Mai Überführung ins Gefängnis nach Karlsruhe. Dort wieder
Schläge. Mitgefangene SS-Führer werden allnächtlich im Keller aufs
schwerste geschlagen und gequält. Mehrere Fälle von Erhängungen
nach vorheriger Erklärung, daß Tod solcher Behandlung vorzuziehen
sei. In Einmann-Zellen sitzen vier, fünf oder sechs Gefangene. Dar-
unter ein 13 einhalb-jähriger Junge, Jungvolkführer, dessen Ge-
schlechtsteile durch Schläge so geschwollen sind, daß er nur müh-
sam urinieren kann. 23. April 1945. (F 28)


In Stuttgart dringen acht Franzosen in das Haus Röchlingstr. 28 ein.  
In Bieberach-Ries werden deutsche Zivilisten durch Franzosen in  
Eine Hausbewohnerin springt aus Furcht aus dem Fenster, wobei sie
Luftschutzkeller des Schulhauses gesperrt und von Polen-Bewachung
sich ein Bein bricht und liegen bleibt. Vier Franzosen schleppen sie
geplündert. Ein Internierter wird bewußtlos geschlagen. Arzt stellt
ins Haus zurück und vergewaltigen sie. 24. April 1945. (F 38)  
dreimal gebrochenen Arm, doppelten Unterkieferbruch, Oberschen-
kel- und Rippenbruch fest. Der Mißhandelte stirbt an den Folgen der
Quälereien nach Ablauf von zwei Tagen. Mai 1945. (F 277)  


In Dill-Weißenstein wird deutscher Kriminalsekretär von Soldaten der
Im Arbeitslager der Renauld-Werke in Le Mans werden drei deutsche
1. französischen Armee sofort nach Gefangennahme ohne Verhör mit
Kriegsgefangene von französischen Wachsoldaten geschlagen, weil
der Hundepeitsche ins Gesicht und über den Kopf geschlagen. 19.  
sie infolge Beschäftigung für Amerikaner nicht rechtzeitig am Sam-
April 1945. (F 1)  
melplatz sein können. Sie werden geschlagen, getreten, an den Haa-
ren gerissen, kahl geschoren und unter Schlägen gezwungen, die ab-
geschnittenen Haare mit dem Mund aufzunehmen. Essen wird ihnen
entzogen. Unter ständigen Mißhandlungen müssen sie Parademarsch
ausüben und deutschen Gruß erweisen. Mai 1945. (F 225)  


Schwerkriegsbeschädigter 19jähriger ehemaliger SS-Mann wird in
In Friedrichshafen (Bodensee) mißhandeln französische und in Diens-
Schöneburg, Krs. Biberach a. d. Riß, von französischen Truppen fest-
ten der Franzosen stehende polnische Wachmannschaften die deut-  
genommen, mißhandelt und anschließend ohne Verhör erschossen.  
schen Internierten fortwährend aufs schwerste. Bei Tag und Nacht
dringen sie ins Lager ein und schlagen ohne jeden Grund. Auf dem
Kopf eines Polizeiwachtmeisters wird ein Stuhl zusammengeschlagen.  
Zahlreiche Insassen müssen ins Krankenhaus. Mai 1945. (F 226)


Dieselben französischen Soldaten erschießen in demselben Ort ohne
Deutsche Zivilinternierte, ehemalige Angehörige der SA und SS wer-
Verhör einen Bauern wegen angeblichen Schlagens eines französi-  
den im Gefängnis Zuffenhausen durch Schläge und Tritte ständig
schen Kriegsgefangenen. 24. April 1945. (F 99)
mißhandelt. Abwechselnd werden sie unter Schlägen aus den Zellen
in das Wachlokal geholt, in denen sich außer den französischen Wa-  
chen


Farbige französische Soldaten dringen in der Nacht vom 24. zum 25.
April 1945 in verschiedene Wohnungen des Ortes Batnang,




246


239




auch Französinnen aufhalten. Dort müssen sie Fußboden küssen und
unter Schlägen, an denen sich auch die Frauen beteiligen, Bild de
Gaulies militärisch grüßen. Ihre Körper zeigen überall Stellen
schwerster Mißhandlung. 17. Mai 1945. (F 49)


Krs. Stuttgart, ein, verschließen diese von innen und notzüchtigen
Mit Gesichtsmasken verkleidete Marokkaner überfallen nachts den
die anwesenden Frauen und Mädchen unter Bedrohung mit der
Gutshof Oberlaubegg bei Stockach (Baden). Die anwesenden Frauen  
Schußwaffe. 24., 25. April 1945. (F 107)  
und Männer werden getrennt und unter Bedrohung mit Waffen in
verschiedenen Zimmern zusammengetrieben. Frauen werden z. T.
auf den Hof geschleppt und vergewaltigt. Wertvolles Gut wird vom
Gutshof geplündert. 18./19. Mai 1945. (F 102)  


Französische Zivilisten schleppen zwei kriegsbeschädigte deutsche
Im Gefängnis Pforzheim wird deutscher Kriminalobersekretär täglich
Internierte in Stuttgart-Untertürkheim in ihre Unterkunft. Dort wer-
mit gefesselten Händen von französischen Wachsoldaten geschlagen.  
den sie von großer Menge bewaffneter Franzosen bis zur Erschöpfung
In der Zelle bleibt er mit Ausnahme der Mahlzeiten gefesselt. Unter
geschlagen und getreten und dann mit Kabeldraht an Armen und
dem Eindruck der dauernden schweren Mißhandlungen gelingt es
Beinen an Stühle gefesselt. Drahtschlinge wird ihnen um den Hals
ihm, sich während einer Mahlzeit mit dem Hosenträger zu erhängen.  
gelegt und solange angezogen, bis ihnen die Luft wegbleibt. Dann
Auch andere Gefangene werden dort mißhandelt, Wachen schießen
wird sie wieder gelockert. Dies wird einige Male wiederholt. Nach der
mit scharfer Munition durch die Gefängnisgänge. 19. Mai 1945. (F 1)  
Tortur erfolgt vollständige Ausplünderung. 26. April 1945. (F 23)  


Französische Truppen sperren deutschen Volkssturmmann nach der
Im Kriegsgefangenenlager St. Nazaire werden 25 deutsche Kriegsge-
Gefangennahme in St. Blasien mit so vielen anderen Gefangenen in
fangene ohne Grund ausgesondert. Sie erhalten Kopf geschoren,
einen Raum zusammen, daß sie sich weder setzen noch legen kön-  
einen Rucksack mit 25 Pfund Sand umgeschnallt, in jede Mantelta-  
nen. Obwohl sein linker Fuß verkrüppelt ist, muß er, nachdem er die
sche einen großen Stein. Mit diesem Ballast und in jeder Hand noch
ganze Nacht gestanden hat, am nächsten Tage den 52 km langen
einen Stein werden sie mit „Hinlegen" und „Auf, marsch, marsch!"
Marsch nach Freiburg mitmachen. Als er unterwegs zusammenbricht,  
unter Fußtritten, Reitpeitsche- und Stockhieben solange ums Lager
erhält er Fußtritte und Kolbenhiebe, kann sich jedoch nicht mehr er-  
getrieben, bis sie zusammenbrechen. 20. Mai 1945. (F 233)  
heben. 26. April 1945. (F 27)  


Französische Truppen bedrohen einen Zivilisten in Menzingen bei
1000 deutsche Kriegsgefangene werden auf Transport von Lorient
Bruchsal mit Erschießen, wenn er nicht seine ganzen Alkoholvorräte
nach Alencon von französischen Wachen ausgeplündert, von Stre-
herausgebe. Er wird am folgenden Tage festgenommen, während ei-
ckenarbeitern mit Steinen, von vorbeifahrender Lokomotive mit Koh-
ner Vernehmung durch französischen Polizeioffizier mehrmals mit ei-
len beworfen und dabei z. T. schwer verletzt. Heizer vorbeifahrender
nem Stock über den Kopf geschlagen und erhält anschließend in der
Lokomotive begießt sie mit heißem Wasser. Nach Ankunft wieder
Haft ohne irgendwelchen Anlaß drei Wochen lang Hungerkost. 27.  
Fußtritte durch die Bewachung. Auch Sanitäter erhält Stockschläge
April 1945. (F 103)  
auf den Kopf. 23./25. Mai 1945. (F 2 und 145)  


Neger und weiße Franzosen schänden in Riederau vier deutsche
Französische Gendarmerie verprügelt ehemalige SS-Angehörige im
Frauen, darunter eine, die kurz vor der Niederkunft steht. In dem Ort
Amtsgerichtsgefängnis in Hof während nächtlicher Vernehmungen.
sind noch weitere Fälle von Vergewaltigungen vorgekommen. 29.  
Die Schreie der Geschlagenen sind die ganze Nacht hindurch zu hö-
April 1945. (F 64)  
ren. 25. Mai 1945. (F 36)  


Ehemalige französische und polnische Kriegsgefangene, von der fran-
Insassen des Gefängnisses Archivstraße in Stuttgart werden durch
zösischen Armee als Hilfspolizei eingesetzt, plündern in Bad Wörisho-
französische Soldaten aus den Zellen geholt und ohne jeden Anlaß
fen (Allgäu) die Wohnung eines Deutschen vollständig aus. Sach-
durch Schläge schwer mißhandelt. Ärztliche Hilfe für hierbei Verletzte
schaden: RM 25 000.-. 30. April 1945. (F 4)  
wird abgelehnt. 31. Mai 1945. (F 228, 229)  


In der Villa Reitzenstein in Stuttgart halten französische Truppen
etwa zwanzig Personen, darunter zwei Frauen, im Luftschutzkeller in
Haft. Erste Verpflegung erst am dritten Tag. Lagerstätten sind nicht
vorhanden. Die Frauen müssen auf einem Tisch schlafen. Zur Ver-
richtung der Notdurft muß von allen zusammen ein Topf benutzt wer-
den.




247


240




Marokkaner dringen nachts in einen Bauernhof in Gottratshofen (All-
gäu) ein. Da ihnen taubstummer Bauernsohn keine Auskunft gibt,
schießen sie ihn tot. Dem herbeieilenden Bauern, der die anwesen-
den Frauen warnen will, wird der Schädel eingeschlagen. Dann schie-
ßen sie ihm mehrere Schüsse durch die Brust und werfen die Leiche
auf den Mist. Während der französischen Besatzungszeit werden
zahlreiche Frauen der Gemeinde vergewaltigt, darunter eine im 9.
Monat schwangere Frau und eine Greisin von 65 Jahren. 25jähriges
Mädchen wird von mehreren Soldaten stundenlang genotzüchtigt und
dabei durch Herausreißen der Haare unter den Armen gequält mit
dem Bemerken, in Marokko hätten die Frauen keine Haare unter den
Armen. - Jedes Haus der Gemeinde wird geplündert. Mai - Juli 1945.
(F 18)


Die Männer werden laufend durch Schläge und Tritte mißhandelt.  
Französische Wachen mißhandeln politische Häftlinge, darunter einen
Eine Frau, die von den Franzosen bereits vergewaltigt ist, versucht
SS-Angehörigen, in Stuttgarter Gefängnissen schwerstens. Insbeson-
Selbstmord, als sie mit Schlägen bedroht wird, falls sie sich nicht er-  
dere wird Letzterer bei der Vernehmung von französischem Sergean-
neut geschlechtlich mißbrauchen läßt. 27. - 30. April 1945. (F 229)  
ten mit dem Gummiknüppel geschlagen. Erst drei Tage nach der Ein-  
lieferung erhält er das erste Essen. 3. Juni 1945. (F 100)  


Fünf marokkanische Soldaten dringen in Pforzheim nachts in eine
Deutscher Internierter wird in Plochingen von französischen Gen-
Wohnung ein. Einer von ihnen vergewaltigt die dort anwesende
darmen in gefesseltem Zustand während der Vernehmung laufend
50jährige Frau, während die vier anderen mit Waffengewalt die übri-
mit Ochsenziemer geschlagen. Auch in der Gefängniszelle wird er
gen Hausbewohner daran hindern, der Frau auf ihre Schreie zu Hilfe
durch Gewehrkolbenhiebe mißhandelt. 4. Juni 1945. (F 63)  
zu kommen. Derartige Notzuchtfälle sind um diese Zeit in Pforzheim
und Umgebung an der Tagesordnung. April 1945. (F 3)  


Französische Soldaten plündern in Karlsruhe ein Haus vollständig aus
66jähriger SS-Angehöriger Zivilist wird von Franzosen in Karlsruhe in
und zerstören mutwillig die Einrichtungsgegenstände. April 1945  
Untermieterwohnung festgenommen. Dabei wird Wohnung geplün-
(F271)  
dert. In anschließender Haft wird er mit Gummiknüppel so ge-
schlagen, daß er vier Backenzähne verliert. 6. Juni 1945. (F 35)  


Französische Soldaten dringen mehrfach in ein Sanitätsauto ein, in
Französische Besatzung befiehlt in Tübingen die kurzfristige Räu-
dem ein verwundeter deutscher Offizier transportiert wird. Sie berau-  
mung und Verlegung der Lazarette nach anderen Orten, ohne auf
ben ihn gewaltsam unter Schlägen mit Gewehrkolben und Seitenge-  
schwere Fälle Rücksicht zu nehmen. Nach Räumung stehen Lazarette
wehren seiner Wert- und Ausrüstungsgegenstände. April 1945.  
wochenlang leer. Auf ärztlichen Einspruch gegen längeren Transport
(F 272)  
zweier schwer kranker, frisch Operierter wegen Gefährdung der Ge-  
sundheit bzw. des Lebens antwortet französischer Arzt: „Wenn sie
durch die Verlegung sterben, spart die deutsche Verwaltung die Beer-  
digungskosten." Einer der Kranken hat nach der Verlegung eine blei-  
bende Gesundheitsschädigung davongetragen. Juni 1945. (F 258)  


Vorrückende französische Truppen vergewaltigen in den Gehöften
Im Lager Immenstadt wird ein Bauer eingeliefert, dem französische  
ostwärts Pforzheim zahlreiche Frauen und Mädchen, die sich aus der  
Soldaten bei der Festnahme durch Mißhandlungen das Rückgrat ge-
zerstörten Stadt dorthin geflüchtet haben. Notzucht an einer Frau bis
brochen hatten. Seine beiden Söhne, die mit ihm verhaftet werden,
zu acht bis zehn mal hintereinander auch im Beisein von Eltern und
werden ebenfalls durch Schläge schwer mißhandelt. Juni 1945.  
Männern. Infolge von Vergewaltigungen und Ansteckungen werden  
(F 98)  
um diese Zeit in das Krankenhaus St. Trudpert in Pforzheim oft täg-
lich bis zu 60-70 Frauen und Mädchen zur ärztlichen Behandlung ein-
geliefert. April 1945. (F 10)  


Marokkanische Soldaten holen Frauen und Mädchen aus den Kellern
Marokkanische Truppen vergewaltigen in Grafenhausen (Schwarz-
des Ortes Neuenhausen, Krs. Pforzheim heraus und schänden sie.  
wald) acht Frauen und plündern zahlreiche Wohnungen aus. April -
April 1945. (F 25)  
Juni 1945. (F 101)  


Französische Soldaten führen aus Wilferdingen, Krs. Pforzheim, zwei
SS-Führer ab. Wenige Tage darauf werden die Leichen der beiden auf
der Gemarkung Singen an der Grenze nach Königsbach aufgefunden;
der eine ist erschossen, der andere erschlagen worden. April 1945.
(F30)


72jähriger deutscher Zivilist, der Angehöriger der SS war, wird anläß-
lich einer Hausdurchsuchung in Stuttgart von vier Franzosen festge-
nommen, zu einer Dienststelle des 2. Büros gebracht und dort durch
Schläge mißhandelt. In der Zwischenzeit wird seine Wohnung ge-
plündert. April 1945. (F 32)


248




241


In Riedöschingen (Baden) wird im Gefangenenlager ein deutscher
Kriegsgefangener blutig geschlagen. Sämtliche Gefangene werden
von den französischen Wachen ausgeplündert. Franzosen holen einen
SS-Führer aus dem Lager in den Ortsarrest. Anwohner hören nachts
Schreie aus der Zelle und den Ruf: „Schießt mich doch tot!" Am
nächsten Morgen ist der SS-Führer tot. Juni 1945. (F 105)


Fünf französische Gendarmen schlagen deutschen Internierten in
Pforzheim während zweistündiger Vernehmung viermal zu Boden und
geben ihm Fußtritte. Dann sperren sie ihn drei Tage in einen Keller
ein, wo er nur einmal Essen erhält. Durch die erlittenen besonders
schweren Mißhandlungen trägt er dauernden Gehörschaden davon.
Juni 1945. (F 270)


Nach Einmarsch der Franzosen in Herrenberg werden dort über 100
Französische Offiziere schlagen ehemalige Waffen-SS-Angehörige im
Frauen geschändet. Dies geschieht oft unter Bedrohung mit Waffen.  
Gefängnis Stuttgart derartig, daß bei einem der Verlust des Gehörs
Häufig müssen Mütter, Väter und Ehemänner zusehen, wie Soldaten
eintritt. Ferner werden sie ständig zu Strafexerzieren auf den Ge-
ihre Angehörigen abwechslungsweise mißbrauchen. Frauen von 70
fängnishof gebracht, was bis zur Erschöpfung dauert. Beim Zurück-
und mehr Jahren werden nicht geschont. April 1945. (F 53)  
führen in die Zelle werden sie wiederum durch Schläge mißhandelt.  
Juni/Juli 1945. (F 104)  


Französische Truppen fangen in der Gemeinde Affstädt bei Herren-  
Französischer Wachtposten schlägt deutschen Beinamputierten
berg planlos und ohne Grund fünf Männer, darunter einen amputier-  
Kriegsgefangenen bei Verlegung vom Lager Tourray mit Gewehrkol-  
ten Kriegsbeschädigten und einen Jungen von 15 Jahren ein. Sie
ben in den Rücken, weil ihm das Einsteigen in den Waggon zu lang-  
werden ohne Gerichtsverfahren am Ortsrande mit Maschinenpistolen
sam geht. 27. Juni 1945. (F 13)
erschossen. Weiterhin wird Vieh erschossen und ein Haus in Brand
gesteckt. Dem Arzt des Ortes werden Medikamente und Instrumente
weggenommen bzw. zerstört.  


Aus einem Stollen treiben die Franzosen alle geflüchteten Frauen
Französische Soldaten mißhandeln deutsche Kriegsgefangene durch
heraus und sortieren sie nach dem Alter. Die jüngeren werden von
Schläge und Kolbenstöße bei der Überführung in das Lager Cher-
ihnen in einem Steinbruch geschändet. April 1945. (F 53)  
bourg. 28. Juni 1945. (F 224)  


In Nehringen bei Herrenberg erschießt ein französischer Soldat rück-
In Stuttgart werden Spaziergänger durch französische Soldaten von
lings eine deutsche Frau, die den Beischlaf verweigert und mit dem
der Straße weg in leerstehendes Schulgebäude abgeführt und dort
Jüngsten auf dem Arm aus dem Haus zu flüchten versucht. April
unter Bedrohung mit der Waffe und unter Schlägen ins Gesicht der
1945. (F 53)  
Uhren und anderer Wertgegenstände beraubt. Juli 1945. (F 8)  


Weiße und farbige französische Truppen schänden in Mühlacker zahl-  
Vier deutsche Kriegsgefangene müssen im Lager Depot 221, Cor-  
reiche Frauen. In einem Fall treibt Marokkaner eine Frau mit dem Ge-  
meilles en Parisis bis auf die Hosen entkleidet zweimal zwei Stunden
wehr vor sich her in den Keller. Als sie ihm andeutet, daß sie unwohl
lang einen mit Dorngestrüpp bewachsenen Hügel von 30 m Höhe und
sei, muß sie sich entblößen und sich von ihm untersuchen lassen.  
60 Grad Steigung hinauf robben und sich wieder hinunter rollen las-  
Nachdem er sich von ihrem Zustand überzeugt hat, läßt er unter
sen. Prozedur endet mit blutüberströmten Körpern und Füßen. Einer,  
Drohungen von ihr ab. Dies alles geschieht in Gegenwart der sechs-
der bewußtlos wird, wird mit Wasser Übergossen und durch Fußtritte
jährigen Tochter. Wohnung wird ausgeplündert. April 1945. (F 74)  
vorwärts getrieben. Juli 1945. (F 24)  


Deutsche Kriegsgefangene werden auf dem Transport von Pforzheim
Fünf deutsche Kriegsgefangene, die die Franzosen im Stuttgarter Ge-
nach dem Elsaß durch Schläge mit Stöcken und Gewehrkolben miß-  
fängnis in einer Einmann-Zelle eingesperrt haben, müssen über 14
handelt. April 1945. (F 74)
Tage


Weiße und farbige französische Soldaten vergewaltigen in Winsen bei
Zwiefalten (Württemberg) fünf Frauen z. T. in Gegenwart ihrer Kinder
mehrere Male hintereinander. April 1945. (F 83)


Französische Truppen plündern in Ruhstein acht deutsche Kriegsge-
fangene sofort nach der Gefangennahme vollständig aus und miß-
handeln sie durch Tritte und Kolbenhiebe derartig, daß sie zum Teil
zusammenbrechen.


Während des anschließenden Abtransportes nach Amboise werden
249
sie zu 60 bis 65 Kriegsgefangene in einen Güterwagen gepfercht, so
daß sie kaum ihre Notdurft verrichten können. Französische Bevölke-
rung






242
lang jeden Tag zweimal eine halbe Stunde mit sämtlichem Gepäck im
Laufschritt, im Paradeschritt, mit Robben, Kriechen und Abrollen
strafexerzieren, und dann vor angeblichen KZ-Bildern niederknien.
Dabei werden sie von rückwärts mit Fußtritten und Faustschlägen
mißhandelt. Die Gefangenen werden während ihrer Haftzeit z. T. un-
ter Waffengewalt völlig ausgeplündert. Juli 1945. (F 269)


Zwei französische Soldaten plündern deutsche Kriegsgefangene auf
dem Transport von La Flache nach Vernet d'Arriege, bei einem Auf-
enthalt in Marmande aus. In Vernet werden die Gefangenen von be-
trunkenen Negersoldaten mit Gummiknüppeln- und Stockschlägen im
Laufschritt ins Lager getrieben. 20. Juli 1945. (F 51)


Französische Posten schlagen deutsche, völlig erschöpfte und ver-
hungerte Kriegsgefangene auf dem Marsch vom Bahnhof zum Lager
in. Jonzac (Südfrankreich) mit Gewehrkolben, sobald sie zusammen-
brechen. Ein Kriegsgefangener stirbt wenige Stunden nach dieser Be-
handlung im Lager. 27. Juli 1945. (F 144)


bewirft die Gefangenen unterwegs mit Steinen. Wasser und Verpfle-
Französischer Posten schlägt deutschen Kriegsgefangenen im Lager
gung gibt es während der Fahrt nicht. Auf dem Bahnhof Amboise
Andernach bewußtlos und wirft ihn in die offene Latrine. Juli 1945.  
bleibt der Zug die ganze Nacht über vollbesetzt stehen. Französische
(F 246)  
Wachleute schießen während der Nacht wahllos in die Wagen. Ergeb-
nis: Fünf Tote und entsprechende Anzahl Schwer- und Leichtverletz-
te. April 1945. (F 82)  


Deutsche Frauen und Mädchen im Alter von 14 bis 70 Jahren werden
Besatzung eines französischen Kriegsschiffes besichtigt das Internie-
in Herrenberg/Württemberg und Umgebung laufend von französi-  
rungslager der Engländer in Neuengamme bei Hamburg. Dabei muß
schen weißen und farbigen Soldaten vergewaltigt. April 1945. (F 97)  
deutscher Internierter „Heil Hitler!" sagen, worauf er von französi-  
schen Matrosen geschlagen und getreten wird. Anderen Internierten
wird ins Gesicht gespuckt, viele ihrer Uhren, Ringe und Füllfederhal-
ter beraubt. Juli/August 1945. (F 117)  


Deutsche Kriegsgefangene werden auf dem Marsch vom Bahnhof
Französische Soldaten schießen auf einen Transportzug mit deut-  
zum Kriegsgefangenenlager Cherbourg (6-8 km) von französischen
schen Kriegsgefangenen. Ein Kriegsgefangener wird auf der Stelle
Wachen ausgeplündert und unter Stockhieben und Kolbenschlägen
getötet. August 1945. (F 243)  
zum Dauerlauf gezwungen. Zurückbleibende und zusammenbrechen-
de Gefangene werden mit Tritten und Schlägen weiter getrieben.  
April 1945. (F 118, 119, 121, 261)  


Französische Truppen vergewaltigen in Magstadt - einer Gemeinde
Französische Truppen geben deutschen Kriegsgefangenen im Lager
von 2500 Einwohnern - etwa 250 Frauen und Mädchen, darunter
Bretzenheim, wo sie erschöpft ankommen, die nächsten zwei Tage
Schulkinder und alte Frauen von 70 Jahren. Verschiedene tragen Ver-  
nichts zu essen. Statt dessen nehmen sie den Gefangenen ihre Wert-  
letzungen an den Geschlechtsteilen davon, die genäht werden müs-  
sachen weg. Mitte September werden diese - je 50 in zugeschlosse-  
sen. April 1945. (F 222)  
nen Güterwagen - nach Innsbruck transportiert. Der Transport dauert
fünf Tage. Während dieser Zeit gibt es nur einmal ein Stück Brot mit
etwas Käse. In Innsbruck werden sie wieder geplündert. August
1945. (F 275)  


In Villingen wird eine evakuierte Familie von französischen Truppen
Im Gefängnis Sternfels (Württemberg) vergewaltigen französische
durch Ausweisung aus der Wohnung und Plünderung des persönli-
Wachmannschaften wiederholt zwei deutsche Frauen.  
chen Gutes ihres Besitzes vollständig beraubt. April 1945. (F 254)


Französische Militärpatrouille fährt nach Ulm in amerikanische Besat-
zungszone, dringt abends in die Wohnung eines deutschen Zivilisten
ein und schlägt auf der Suche nach Plünderungsgegenständen mit
Gewehrkolben die Möbel entzwei. Anfang Mai 1945. (F 253)


Französische Soldaten plündern den Ort Uffing am Ammersee syste-
matisch, zerstören Wohnungseinrichtungen bei Durchsuchungen und
vergewaltigen zahlreiche deutsche Frauen und Mädchen.


In einer nahe am Ort gelegenen Kiesgrube erschießen die Franzosen
250
ohne Gerichtsverfahren einzeln in Gefangenschaft geratene SS-Ange-
hörige. Anfang Mai 1945. (F 12)


Deutsche Kriegsgefangene werden auf der Fahrt in offenen Güterwa-
gen von Attichy nach Cherbourg durch französische Zivilisten mit
Steinen und Eisenbahnschwellen beworfen und von Brücken herunter
mit flüssigem Teer begossen. Folge der Mißhandlungen ist ein Toter
und mehrere Verletzte. Anfang Mai 1945. (F 19)




In Sternfels werden ferner zwei in amerikanischen Diensten stehende
deutsche Männer festgenommen und hinterher heimlich getötet. Bei
späterer Exhumierung der Leichen im Auftrage der Amerikaner wird
anhand furchtbarer Gesichtsverletzungen festgestellt, daß nicht Exe-
kution, sondern Erschlagen mit stumpfen Gegenständen Todesursa-
che war. Sommer 1945. (F 57)


243
Französischer Offizier befiehlt, einen in der Normandie kriegsgefan-
genen SS-Führer ohne Verhör zu erschießen. Letzterer verdankt sei-
ne Rettung französischem Feldwebel, der in deutscher Kriegsgefan-
genschaft gut behandelt worden ist. Auf dem Wege zu einer amerika-
nischen Einheit erklärt bewachender Negersoldat unterwegs bei Rast
in einem Wald deutschen Kriegsgefangenen, in diesem Walde würden
gewöhnlich deutsche Gefangene erschossen und begraben, sie hät-
ten Glück, daß sie zum Amerikaner gebracht würden. Sommer 1945
(F 67)


In den Lagern Brumat und Hagenau (Elsaß) werden alle Gefangenen-
transporte ausnahmslos vollständig ausgeplündert. Selbst die Frau
eines französischen Offiziers beteiligt sich daran, indem sie geraubte
Gegenstände nach Hause trägt. Sommer 1945. (F 124)


Im Lager Montendre stirbt deutscher Kriegsgefangener an den Folgen
einer Mißhandlung durch einen Neger. 5. September 1945. (F 144)


Französischer Fahrer bedroht einen deutschen Kriegsgefangenen,  
Fünf deutsche Kriegsgefangene, die wegen Arbeitsunfähigkeit vom
den er von Uffing nach Mumau/Oberbayern zu fahren hat, unterwegs
Arbeitskommando ins Stammlager zurückgeschickt werden, müssen
mehrere Male mit Erschießen, schlägt ihn ins Gesicht und beraubt ihn
dort bei ihrer Ankunft auf Befehl eines französischen Oberleutnants
unter Anwendung von Gewalt seines goldenen Siegelringes. 2./3. Mai
in der Mittagshitze einen Sandsack von 50 Pfund Gewicht solange im
1945 (F 31)  
Kreise herumtragen, bis sie zusammenbrechen. Wenn sie fallen,  
treibt ein Posten sie wieder hoch, bis sie abermals zusammenbre-
chen. Dies dauert eine Stunde. Anschließend wird ihnen erklärt, daß
sie wegen „Arbeitsverweigerung" 30 Tage Dunkelarrest und Essens-
entzug erhalten. 18.9.1945. (F 244)  


In Karlsruhe stecken französische Soldaten ein Wohnhaus in Brand,
Ehefrau eines Internierten wird in Niederzissen bei Brohl/Rheinland
wobei das Haus und die Wohnungseinrichtungen von vier Familien to-
von drei französischen Soldaten überfallen und durch zwei von diesen
tal vernichtet werden. Löschversuche der Bevölkerung werden durch
vergewaltigt. 25.9.1945. (F 11)  
Gewehrfeuer der Franzosen unmöglich gemacht. Anfang Mai 1945.  
(F34)  


Ukrainisches Mädchen in Stuttgart-Faihingen, das sich nicht verge-
In Berlin mißhandeln französische Soldaten deutschen Zivilisten bei
waltigen läßt, wird von französischen Soldaten durch mehrere Bauch-
der Durchsuchung seiner Wohnung mehrmals durch Schläge.
schüsse getötet. Anfang Mai 1945. (F 55)  
15.10.1945. (F61)  


Französische Truppen plündern in Gmund am Tegernsee ein Fabrik-  
Kriegsgefangene verwundete SS-Angehörige werden auf dem Trans-  
grundstück völlig aus. Arbeiter werden durch Schläge mißhandelt.
port von Innsbruck nach Frankreich nach Passieren der französischen
Die beiden Fabrikbesitzer durch Genick- und Lungenschüsse getötet
Grenze auf den Stationen von Zivilbevölkerung in Gegenwart der
und die Kassen schränke ihres Inhaltes beraubt. (15 bis 20 000.-
RM). 2. Mai 1945. (F 56)


Französische Soldaten mißhandeln einen Angehörigen der Grenzpoli-
zei während der Vernehmung durch Schläge derart, daß er schwere
innere Verletzungen erleidet und mehrere Monate im Krankenhaus
verbringen muß.


Dasselbe Schicksal erleidet ein weiterer Grenzpolizist, der während
der Vernehmung nicht nur geschlagen, sondern auch mehrfach mit
Pistolenschüssen angeschossen wird. Anfang Mai 1945. (F 101)


Französische Soldaten erschießen auf einem Bauernhof in Grafenhau-
251
sen (Schwarzwald) einen deutschen Zivilisten ohne Verhör und Ge-
richtsverfahren auf den bloßen Verdacht hin, der SS angehört zu ha-
ben. Anfang Mai 1945. (F 101)


In der Stadt Stühlingen, Kreis Waldshut, werden fast sämtliche Frau-
en von SS-Angehörigen durch französische weiße und farbige Solda-
ten in den letzten Tagen des April vergewaltigt. Anfang Mai 1945.
(F101)


In Fützen, Krs. Donaueschingen, werden drei Frauen von französi-
schen Besatzungsangehörigen vergewaltigt. Anfang Mai 1945.
(F101)


In Riederau am Ammersee erschießen französische Soldaten ohne
Wachsoldaten ausgeplündert und durch Stockschläge und Steinwürfe
Gerichtsverfahren einen pensionierten deutschen Offizier in seiner
schwerstens mißhandelt. Zwei Gefangene werden dabei getötet und
Wohnung. Anfang Mai 1945. (F 66)  
zahlreiche verletzt. Oktober 1945. (F 33)  


Beamte der Securite Militaire in Lörrach schlagen eine Angestellte
des früheren Grenzpolizeikommissariats Lörrach bei der Vernehmung
mit der Reitpeitsche derart, daß sie 40% der Sehkraft ihres linken
Auges verliert. November 1945. (F 101)




244


ZUSTÄNDE IN KRIEGSGEFANGENEN- UND
INTERNIERUNGSLAGERN.


1. Lager Siershahn (Westerwald)


B. VERSTÖSSE NACH DEM 8. MAI 1945.  
Am 8. Juli 1945 wird das Kriegsgefangenenlager Siershahn (Wester-
 
wald) von den Amerikanern den Franzosen übergeben. Es handelt
 
sich um ein Freilager, in dem auf abschüssigem Gelände über 10 000
 
deutsche Kriegsgefangene auf der blanken Erde liegen. Die SS ist in  
Deutsche Kriegsgefangene werden auf dem Marsch in die Gefangen-
einem besonderen Teil des Lagers untergebracht. Die Gefangenen
schaft bei Kehl a. Rh. von französischen Wachsoldaten mit Stöcken
sind den Witterungseinflüssen schutzlos ausgesetzt. Sie graben sich
und Gewehrkolben geschlagen, wodurch erhebliche Verletzungen
mit Eßlöffeln und anderen kleinen Hilfsinstrumenten mühselig flache
entstehen. 8. Mai 1945. (F 14)
Erdlöcher, in denen sie nachts Schlaf suchen. Die Decken sind den
meisten abgenommen. An der höchsten Stelle des Lagerhanges be-
finden sich die Latrinen. Bei dem häufigen schlechten Wetter sam-
melt sich das Regenwasser sehr schnell in den Latrinengruben. Das
überlaufende Abortwasser und das den Hang heruntertreibende Re-
genwasser setzt die als Erdlöcher dienenden Lagerstätten mit einer
Art Jauche unter Wasser. Möglichkeiten, die Nässe zu beseitigen oder
in der Nacht die unter Wasser stehenden Löcher zu verlassen, be-
steht nicht.  


Zwölf deutsche Internierte werden in Mühlacker und Pforzheim beim
Die Verpflegung der Gefangenen ist derart, daß sie durchschnittlich in  
Stillstehen, Essenfassen und anderen Gelegenheiten dauernd durch
vier bis sechs Wochen Gewichtsverluste von 30 bis 40 Pfund aufwei-
Fußtritte und Stockschläge mißhandelt. 9. Mai 1945. (F 21)
sen. Die Kost besteht in der Regel aus Wassersuppe mit verdorbenen
Kartoffeln, die bei den meisten Gefangenen ruhrartigen Durchfall
hervorrufen.  


Französische Soldaten plündern in Riedlingen a. d. Donau mehrere
Von abends 21 Uhr bis morgens 6 Uhr dürfen die Gefangenen ihr
Zivilinternierte bei der Durchsuchung ihres Gepäcks völlig aus. An-
Erdloch nicht verlassen. Insbesondere auch nicht zum Austreten, da
schließend müssen sie sich in der Ortskommandantur nackt auszie-
auf alles, was sich in der Nacht bewegt, geschossen wird. Infolgedes-  
hen, werden mit Stöcken geschlagen und mit Erschießen bedroht.  
sen sind  
Im Amtsgerichtsgefängnis Riedlingen, das normalerweise 50 Perso-
nen faßt, sind 730 Gefangene eingesperrt, Kriegsgefangene, Zivilper-  
sonen, Frauen und selbst Kinder unter 14 Jahren. Die hygienischen
Verhältnisse sind durch die Überbelegung völlig unzureichend. Ver-
pflegung mangelhaft und Behandlung durch Wachmannschaften bru-
tal. 9. Mai 1945. (F 117)


In französischen Dienst gestellte polnische Wachsoldaten schießen
bei Bieberach auf deutsche Kinder, die deutschen Gefangenen auf
dem Marsch Milch geben wollen. 10. Mai 1945. (F 5)


Deutsche Kriegsgefangene auf dem Marsch ins Lager Sigmaringen
werden unterwegs von marokkanischen Bewachern so geschlagen,
daß 45 Mann erhebliche Verletzungen, Rippen-, Nasenbein-, Schlüs-
selbeinbrüche, Muskelquetschungen und blutunterlaufene Stellen da-
von tragen. Ein Kriegsgefangener wird 100 m vom Lager mit dem
Gewehrkolben erschlagen, seine Leiche liegt den ganzen folgenden
Tag über mit zertrümmertem Schädel am Straßenrand. Mai 1945.
(F71)


Im Lager Sigmaringen werden wiederholt junge Deutsche unter 18
252
Jahren, die als Zivilisten ins Lager gebracht worden sind, von marok-
kanischen Wachsoldaten geschlechtlich mißbraucht. Mai 1945. (F 71)


Freigelassene französische Kriegsgefangene mißhandeln in Üterlan-
den, Krs. Wesermarsch, einen deutschen Bauern durch Schläge und
Tritte derartig, daß er an den Verletzungen stirbt. Mai 1945. (F 75)




sie stets gezwungen, nachts ihre Notdurft in dem Erdloch, in dem sie
schlafen, zu verrichten, was bei dem infolge des verdorbenen Essens
und der Nässe herrschenden Durchfall als besonders unmenschlich
empfunden wird.


245
Die Behandlung der Gefangenen, soweit sie der SS angehören, be-
steht in einer fortwährenden Mißhandlung durch Schläge, Peitschen-
und Kolbenhiebe. In regelrechten Plünderungsappellen, bei denen
auch regelmäßig geschlagen wird, werden sie systematisch ihres Ei-
gentums beraubt. Der größte Teil muß dabei sogar die Schuhe aus-
ziehen.


Das Schlimmste ist aber, daß die Wachen jeden Abend sofort nach
dem Zapfenstreich und manchmal auch schon vorher mit Maschinen-
gewehren, Maschinenpistolen und Pistolen ohne jeden Anlaß wahllos
auf die Gefangenen schießen. Wo sich in der Nacht etwas bewegt,
wird von dem Turmposten hingeschossen, so daß es jede Nacht vor-
kommt, daß Gefangene erschossen oder verwundet werden. Die Zahl
der Toten steigert sich dadurch beträchtlich, daß es während der
ganzen Nacht nicht möglich ist, den Verwundeten ärztliche Hilfe zu
bringen. Bei Versuchen dieser Art werden Ärzte und Kameraden so-
fort beschossen. Die Folge davon ist, daß die Schwerverwundeten re-
gelmäßig bis zum nächsten Morgen verblutet sind. Es kommt häufi-
ger vor, daß Schwer- oder Leichtverletzte die ganze Nacht über vor
Schmerzen laut stöhnen und nach Sanitätern schreien, ohne daß ih-
nen von den Kameraden Hilfe gebracht werden kann. Die französi-
schen Posten lachen über die Hilferufe und verhöhnen sie, indem sie
das Schreien nachahmen.


Eine andere Art, Kriegsgefangene zu töten, besteht darin, daß sie
von französischen Posten unter irgend welchen Vorwänden an den
Zaun befohlen oder gelockt werden. Wenn sie sich dem Draht nä-
hern, wird von den Turmposten rücksichtslos auf sie geschossen.
Die angeführten Dokumente enthalten zahlreiche Beispiele in allen
Einzelheiten dafür, daß die französische Bewachung im Lager Siers-
hahn ohne jeden Anlaß Kriegsgefangene im Lager erschossen hat.
Die genaue Gesamtzahl der Tötungen und Verwundungen läßt sich
aus den schriftlichen Aussagen nicht ermitteln. Nach mehreren Be-
richten sind die Nächte vom 9. zum 10. Juli und vom 31. Juli zum 1.
August die blutigsten. Jede dieser Nächte kostet danach zwölf Tote
und eine entsprechend höhere Zahl an Verwundeten. Die Bekundun-
gen stimmen darüber ein, daß in der gesamten Zeit, in der das Lager
unter französischer Bewachung steht, mindestens zwei oder drei Ge-
fangene jede Nacht von französischen Kugeln getroffen werden.
Am 17. August wird das Lager Siershahn aufgelöst. Die Gefangenen
werden in das Lager Andernach gebracht. (Über Lager Andernach
siehe Ziffer 3.)


Deutsches Ehepaar wird von französischen Truppen in Parthenen/Vor-
8. Juli - 17. August 1945. (F 89, 91, 93, 95, 96, 147, 183, 239, 240,  
arlberg unter nichtigem Vorwand mißhandelt und eingesperrt, um
241, 255, 256, 257, 269)  
sich in den Besitz seiner Habe zu setzen. Wegnahme von Vermögen
im Werte von 60 000 - bis 80 000 - RM. Mai 1945. (F 76)
 
Französische Wachen lassen deutsche Zivilinternierte, die in dem
Lager Hufinsen eingesperrt sind, in einer Ecke des Lagers militärisch
exerzieren. Die Wachmannschaften schießen mit Pistolen dazwischen
und töten einen Internierten.
 
In demselben Lager werden auf Befehl des Kommandanten zwei In-
ternierte, die früher der SS angehörten, erschossen unter dem Vor-
wand, daß sie tuberkulös krank seien. Die Ermordeten hätten, falls
die Behauptung zutrifft, in Isolierbaracken untergebracht werden
können. Mai 1945. (F 113)  


Vier Franzosen überfallen bei Sommerried (Allgäu) einsamen Bauern-
hof, treiben Bauern mit vorgehaltener Pistole aus dem Haus und ver-
gewaltigen Bauersfrau und Tochter.


In Bieberach-Ries werden deutsche Zivilisten durch Franzosen in
Luftschutzkeller des Schulhauses gesperrt und von Polen-Bewachung
geplündert. Ein Internierter wird bewußtlos geschlagen. Arzt stellt
dreimal gebrochenen Arm, doppelten Unterkieferbruch, Oberschen-
kel- und Rippenbruch fest. Der Mißhandelte stirbt an den Folgen der
Quälereien nach Ablauf von zwei Tagen. Mai 1945. (F 277)


Im Arbeitslager der Renauld-Werke in Le Mans werden drei deutsche
253
Kriegsgefangene von französischen Wachsoldaten geschlagen, weil
sie infolge Beschäftigung für Amerikaner nicht rechtzeitig am Sam-
melplatz sein können. Sie werden geschlagen, getreten, an den Haa-
ren gerissen, kahl geschoren und unter Schlägen gezwungen, die ab-
geschnittenen Haare mit dem Mund aufzunehmen. Essen wird ihnen
entzogen. Unter ständigen Mißhandlungen müssen sie Parademarsch
ausüben und deutschen Gruß erweisen. Mai 1945. (F 225)
 
In Friedrichshafen (Bodensee) mißhandeln französische und in Diens-
ten der Franzosen stehende polnische Wachmannschaften die deut-
schen Internierten fortwährend aufs schwerste. Bei Tag und Nacht
dringen sie ins Lager ein und schlagen ohne jeden Grund. Auf dem
Kopf eines Polizeiwachtmeisters wird ein Stuhl zusammengeschlagen.
Zahlreiche Insassen müssen ins Krankenhaus. Mai 1945. (F 226)
 
Deutsche Zivilinternierte, ehemalige Angehörige der SA und SS wer-
den im Gefängnis Zuffenhausen durch Schläge und Tritte ständig
mißhandelt. Abwechselnd werden sie unter Schlägen aus den Zellen
in das Wachlokal geholt, in denen sich außer den französischen Wa-
chen






246
2. Lager Sinzig






auch Französinnen aufhalten. Dort müssen sie Fußboden küssen und
In dem Lager Sinzig, das ebenfalls Mitte Juli von den Amerikanern in
unter Schlägen, an denen sich auch die Frauen beteiligen, Bild de
französische Hände übergegangen ist, herrschen fast die gleichen
Gaulies militärisch grüßen. Ihre Körper zeigen überall Stellen
Unterbringungsverhältnisse wie in dem Lager Siershahn. Auch hier
schwerster Mißhandlung. 17. Mai 1945. (F 49)
wird vor allem die SS am schlimmsten behandelt. Die Bewachungs-
mannschaften, die aus Maquis-Verbänden bestehen, schießen häufig
über die Zelte, werfen mit Steinen nach den Gefangenen, schlagen
bei Appellen mit Peitschen und Kolben und quälen sie durch un-
menschliche Überanstrengung.  


Mit Gesichtsmasken verkleidete Marokkaner überfallen nachts den
Am 2. Juli wird das Lager von Sinzig nach Andernach verlegt. Der
Gutshof Oberlaubegg bei Stockach (Baden). Die anwesenden Frauen
Verlegung geht eine groß angelegte Durchsuchungsaktion des Lagers
und Männer werden getrennt und unter Bedrohung mit Waffen in
am Tage vorher (21.7.) voraus, bei der unter schwersten Mißhand-
verschiedenen Zimmern zusammengetrieben. Frauen werden z. T.  
lungen die Kriegsgefangenen vollständig ausgeplündert werden. Die  
auf den Hof geschleppt und vergewaltigt. Wertvolles Gut wird vom
Methoden sind dabei besonders grausam, da jeder, der nicht sofort
Gutshof geplündert. 18./19. Mai 1945. (F 102)
alles irgendwie Wertvolle abgibt, mit dem Tode durch Erschießen be-
droht wird. Nach mehreren Erklärungen sind tatsächlich vier Gefan-
gene, die mit der Herausgabe ihrer Habe zögern, Opfer französischer
Kugeln. Die SS-Angehörigen werden zusätzlich einer besonderen Tor-
tur unterworfen. Nachdem sie solange mit Peitschen und Kolben ge-
schlagen worden sind, daß sie zu Boden fallen, müssen sie sich nackt
ausziehen, wobei man ihnen erneut mit Stöcken und Peitschen auf
die Geschlechtsteile schlägt und ihnen Fußtritte gibt. Die Wachen
treiben je 50 zusammen, lassen sie niederknien und abwechselnd
Gebete sprechen und nationalsozialistische Lieder singen, wobei sie
ständig auf sie einschlagen. Am Abend liegen mehrere Hundert völlig
zusammengeschlagene SS-Angehörige mit Schädel- und Rippenbrü-
chen, Gehirnerschütterungen und anderen Verletzungen blutüber-
strömt und z. T. bewußtlos um die primitive Revierbaracke herum. -
Am Ende der Aktion wird ein französischer Wachsoldat mit elf Eherin-
gen am Finger beobachtet.  


Im Gefängnis Pforzheim wird deutscher Kriminalobersekretär täglich
Am 22. Juli morgens treten die Gefangenen ohne Essen für den Tag
mit gefesselten Händen von französischen Wachsoldaten geschlagen.  
den Marsch nach dem Freilager Andernach an. An der Spitze des Zu-
In der Zelle bleibt er mit Ausnahme der Mahlzeiten gefesselt. Unter
ges marschieren die SS-Angehörigen, z. T. barfuß, mit einem Schild
dem Eindruck der dauernden schweren Mißhandlungen gelingt es
„SS". Auf dem 18 km langen Marsch treiben die französischen Wa-
ihm, sich während einer Mahlzeit mit dem Hosenträger zu erhängen.  
chen dauernd zu schnellerem Tempo. Von Begleitautos, die an dem
Auch andere Gefangene werden dort mißhandelt, Wachen schießen
Zuge entlang fahren, schlagen Franzosen mit Peitschen und Kolben
mit scharfer Munition durch die Gefängnisgänge. 19. Mai 1945. (F 1)
auf die Gefangenen. Die Bevölkerung der am Wege liegenden Ort-
schaften wird gezwungen, hinter verschlossenen Türen und Fenstern
zu bleiben. In einem Falle, in dem dies nicht befolgt wird, schießt
französischer Posten sofort in das Fenster. Dafür haben sich die Be-
satzungssoldaten mit Knüppeln in den Ortschaften am Rande der
Straßen aufgebaut und treiben die Erschöpften durch Schläge zum
Laufschritt an. Hunderte brechen infolge des schnellen Tempos vor
Erschöpfung zusammen. Selbst dann werden sie weiter geschlagen
und getreten. Die meisten


Im Kriegsgefangenenlager St. Nazaire werden 25 deutsche Kriegsge-
fangene ohne Grund ausgesondert. Sie erhalten Kopf geschoren,
einen Rucksack mit 25 Pfund Sand umgeschnallt, in jede Mantelta-
sche einen großen Stein. Mit diesem Ballast und in jeder Hand noch
einen Stein werden sie mit „Hinlegen" und „Auf, marsch, marsch!"
unter Fußtritten, Reitpeitsche- und Stockhieben solange ums Lager
getrieben, bis sie zusammenbrechen. 20. Mai 1945. (F 233)


1000 deutsche Kriegsgefangene werden auf Transport von Lorient
nach Alencon von französischen Wachen ausgeplündert, von Stre-
ckenarbeitern mit Steinen, von vorbeifahrender Lokomotive mit Koh-
len beworfen und dabei z. T. schwer verletzt. Heizer vorbeifahrender
Lokomotive begießt sie mit heißem Wasser. Nach Ankunft wieder
Fußtritte durch die Bewachung. Auch Sanitäter erhält Stockschläge
auf den Kopf. 23./25. Mai 1945. (F 2 und 145)


Französische Gendarmerie verprügelt ehemalige SS-Angehörige im
254
Amtsgerichtsgefängnis in Hof während nächtlicher Vernehmungen.
Die Schreie der Geschlagenen sind die ganze Nacht hindurch zu hö-
ren. 25. Mai 1945. (F 36)


Insassen des Gefängnisses Archivstraße in Stuttgart werden durch
französische Soldaten aus den Zellen geholt und ohne jeden Anlaß
durch Schläge schwer mißhandelt. Ärztliche Hilfe für hierbei Verletzte
wird abgelehnt. 31. Mai 1945. (F 228, 229)




werfen alles Gepäck weg, in der Hoffnung, so das unmenschliche
Tempo durchzustehen und dadurch das Leben zu retten. In Ander-
nach selbst werden eine Anzahl Gefangener, die erschöpft am Stra-
ßenrande liegen bleiben, von französischen Besatzungssoldaten er-
schossen. Auf der Strecke fahren eine Anzahl Ambulanzautos der
Amerikaner und des Roten Kreuzes hinter dem Zuge her, um die zu-
sammengebrochenen und Toten aufzunehmen.


247
Bei den Gefangenen erhielt dieser Verlegungstransport aufgrund der
außergewöhnlich hohen Verluste die Bezeichnung: „Der Todes-
marsch". Juli 1945. (F 189, 210, 187, 70, 218, 217, 248, 252, 199,
205, 198, 190, 259)






Marokkaner dringen nachts in einen Bauernhof in Gottratshofen (All-
3. Lager Andernach.  
gäu) ein. Da ihnen taubstummer Bauernsohn keine Auskunft gibt,
schießen sie ihn tot. Dem herbeieilenden Bauern, der die anwesen-
den Frauen warnen will, wird der Schädel eingeschlagen. Dann schie-
ßen sie ihm mehrere Schüsse durch die Brust und werfen die Leiche
auf den Mist. Während der französischen Besatzungszeit werden
zahlreiche Frauen der Gemeinde vergewaltigt, darunter eine im 9.
Monat schwangere Frau und eine Greisin von 65 Jahren. 25jähriges
Mädchen wird von mehreren Soldaten stundenlang genotzüchtigt und
dabei durch Herausreißen der Haare unter den Armen gequält mit
dem Bemerken, in Marokko hätten die Frauen keine Haare unter den
Armen. - Jedes Haus der Gemeinde wird geplündert. Mai - Juli 1945.
(F 18)


Französische Wachen mißhandeln politische Häftlinge, darunter einen
Die Verhältnisse im Lager Andernach, in dem sich die Gefangenen
SS-Angehörigen, in Stuttgarter Gefängnissen schwerstens. Insbeson-  
vom 22. Juli bis 17. August aufhalten, unterscheiden sich in Unter-
dere wird Letzterer bei der Vernehmung von französischem Sergean-  
bringung und Verpflegung nicht von den Lagern Siershahn und Sin-
ten mit dem Gummiknüppel geschlagen. Erst drei Tage nach der Ein-  
zig. Auch hier ist es wieder die SS in dem sogenannten Camp IV, die
lieferung erhält er das erste Essen. 3. Juni 1945. (F 100)
neben den zahlreichen Plünderungen ständig unter unerträglich er-
scheinenden Mißhandlungen und Torturen zu leiden hat. Manche Er-  
klärungen sprechen von 15 bis 20 durch Schläge Zusammengebro-
chenen, die täglich in das Revier eingeliefert werden. Den Höhepunkt
erreichen die Quälereien, als am 12. August die französischen Wach-
mannschaften mit Boxhandschuhen, Knüppeln, Seitengewehren,
Keulen und anderen Schlagwerkzeugen eine große Mißhandlungs-
Aktion vornehmen. Das Resultat ist, daß fast hundert SS-Angehörige
in schwerverletztem Zustand ins Hospital eingeliefert werden müs-  
sen. Die Berichte über diese Maßnahme sind voll von ausgeklügelten
Torturen seitens der französischen Wachen. Z. B. müssen sich Gefan-  
gene auf angespitzte Zaunpfähle setzen, oder auf gespanntem Sta-
cheldraht balancieren. Andere werden in die Kotgrube des Abortes
geworfen.  


Deutscher Internierter wird in Plochingen von französischen Gen-  
Die größte Todeszahl innerhalb von 24 Stunden wird im Lager in der
darmen in gefesseltem Zustand während der Vernehmung laufend
Nacht vom 16. /17. August festgestellt, nachdem gegen zwei Uhr
mit Ochsenziemer geschlagen. Auch in der Gefängniszelle wird er
morgens französische Soldaten von Automobilen, die auf der Rheinu-  
durch Gewehrkolbenhiebe mißhandelt. 4. Juni 1945. (F 63)
ferstraße am Lager entlang fahren, die Kriegsgefangenen systema-
tisch mit Maschinengewehren unter Feuer genommen haben. 16 Tote
und über 100 Schwer- und Leichtverletzte werden als Ergebnis dieser
Handlung gemeldet.  


66jähriger SS-Angehöriger Zivilist wird von Franzosen in Karlsruhe in
Die Ernährungsverhältnisse sind im Freilager Andernach genau so
Untermieterwohnung festgenommen. Dabei wird Wohnung geplün-
schlecht wie in Sinzig. Irgendwelche Kochgelegenheit oder Holz sind
dert. In anschließender Haft wird er mit Gummiknüppel so ge-
im ganzen Lager nicht vorhanden und von den Franzosen auch nicht
schlagen, daß er vier Backenzähne verliert. 6. Juni 1945. (F 35)
erlaubt. Infolgedessen gibt es nur rohes Essen. Die Tagesration setzt
sich wie folgt zusammen: Drei bis vier Kartoffeln und etwas Kleie,  


Französische Besatzung befiehlt in Tübingen die kurzfristige Räu-
mung und Verlegung der Lazarette nach anderen Orten, ohne auf
schwere Fälle Rücksicht zu nehmen. Nach Räumung stehen Lazarette
wochenlang leer. Auf ärztlichen Einspruch gegen längeren Transport
zweier schwer kranker, frisch Operierter wegen Gefährdung der Ge-
sundheit bzw. des Lebens antwortet französischer Arzt: „Wenn sie
durch die Verlegung sterben, spart die deutsche Verwaltung die Beer-
digungskosten." Einer der Kranken hat nach der Verlegung eine blei-
bende Gesundheitsschädigung davongetragen. Juni 1945. (F 258)


Im Lager Immenstadt wird ein Bauer eingeliefert, dem französische
Soldaten bei der Festnahme durch Mißhandlungen das Rückgrat ge-
brochen hatten. Seine beiden Söhne, die mit ihm verhaftet werden,
werden ebenfalls durch Schläge schwer mißhandelt. Juni 1945.
(F 98)


Marokkanische Truppen vergewaltigen in Grafenhausen (Schwarz-
255
wald) acht Frauen und plündern zahlreiche Wohnungen aus. April -
Juni 1945. (F 101)






248
einige Gramm grüne Bohnen, ein Löffel Salz und 200 g Brot. Die völ-
lig unzureichende Ernährung führt bei allen Gefangenen zu raschem
Verfall ihrer körperlichen Kräfte.


Am 17. August werden die meisten von Siershahn und Sinzig gekom-
menen Kriegsgefangenen mit der Bahn von Andernach nach Thorree
(Sarte) in Frankreich abtransportiert. Als Marschverpflegung werden
für die Fahrt vier rohe Kartoffeln, 600 g Brot und 10 g Talg ausgege-
ben.


Die Lebensbedingungen während der Fahrt sind folgende: Je 50
Mann in einem geschlossenen Güterwagen, Türen sind verriegelt.
Dauer der Fahrt: Drei Tage, vier Nächte. In dieser Zeit nur einmal
Aussteigen zur Verrichtung der Notdurft und Aufnahme schmutzigen
Wassers aus einem Tümpel. Im übrigen muß auf der ganzen Fahrt
die Notdurft in Eßgeschirre und Konservenbüchsen verrichtet werden.
Unterwegs auch niemals frisches Wasser und keine Nahrung. Ergeb-
nis dieser Behandlung bei Ankunft: 20 verhungerte Tote, der größte
Teil der anderen so geschwächt, daß sie trotz Schlägen und Kolben-
hieben den Waggon meist nicht aus eigener Kraft verlassen können,
sondern gestützt oder auf Bahren herausgetragen werden müssen.
Während der Fahrt dringen die französischen Begleitmannschaften
bei Aufenthalten häufig in die einzelnen Viehwagen ein und plündern
die Gefangenen aus. Besonders begehrt sind dabei die noch verblie-
benen Schuhe.


In Riedöschingen (Baden) wird im Gefangenenlager ein deutscher
Juli/August 1945. (F 160, 188, 179, 184, 186, 189, 192, 195, 197,
Kriegsgefangener blutig geschlagen. Sämtliche Gefangene werden
219, 220, 221, 240, 58, 70, 258, 248, 252, 217, 218, 185, 187, 190,
von den französischen Wachen ausgeplündert. Franzosen holen einen
210)  
SS-Führer aus dem Lager in den Ortsarrest. Anwohner hören nachts
Schreie aus der Zelle und den Ruf: „Schießt mich doch tot!" Am
nächsten Morgen ist der SS-Führer tot. Juni 1945. (F 105)  


Fünf französische Gendarmen schlagen deutschen Internierten in
Pforzheim während zweistündiger Vernehmung viermal zu Boden und
geben ihm Fußtritte. Dann sperren sie ihn drei Tage in einen Keller
ein, wo er nur einmal Essen erhält. Durch die erlittenen besonders
schweren Mißhandlungen trägt er dauernden Gehörschaden davon.
Juni 1945. (F 270)


Französische Offiziere schlagen ehemalige Waffen-SS-Angehörige im
Gefängnis Stuttgart derartig, daß bei einem der Verlust des Gehörs
eintritt. Ferner werden sie ständig zu Strafexerzieren auf den Ge-
fängnishof gebracht, was bis zur Erschöpfung dauert. Beim Zurück-
führen in die Zelle werden sie wiederum durch Schläge mißhandelt.
Juni/Juli 1945. (F 104)


Französischer Wachtposten schlägt deutschen Beinamputierten
4. Lager T h o r r e e .  
Kriegsgefangenen bei Verlegung vom Lager Tourray mit Gewehrkol-
ben in den Rücken, weil ihm das Einsteigen in den Waggon zu lang-
sam geht. 27. Juni 1945. (F 13)


Französische Soldaten mißhandeln deutsche Kriegsgefangene durch
Auch im Lager Thorree werden die SS-Angehörigen gesondert unter-
Schläge und Kolbenstöße bei der Überführung in das Lager Cher-  
gebracht. Die Gefangenen werden auch hier fast täglich auf besonde-
bourg. 28. Juni 1945. (F 224)
re Weise mißhandelt. Zum Anlaß der Quälereien wird in Thorree das  
tägliche Wegtragen der ca. 60 bis 70 Pfund schweren Latrinenkübel
aus dem Lager nach einem etwa 300 m entfernten Wäldchen genom-  
men. Je zwei der völlig entkräfteten Männer des Latrinenkommandos
müssen einen Kübel tragen, wobei sie durch Peitschenhiebe und Kol-
benschläge angetrieben werden, sich in Laufschritt zu setzen. Die
Posten stoßen dabei die Gefangenen mit den Kolben in die Gelenke
und stellen ihnen ein Bein, so daß diese schließlich entsprechend der
Absicht ihrer Peiniger zu Fall kommen. Der durch den Fall aus dem
Kübel gelaufene Kot muß mit den Händen wieder eingefüllt werden.
Diese Prozedur ereignet sich manchmal zweimal auf dem Wege zur
Grube. Auch das Auskratzen der Kübel hat mit Händen zu gesche-
hen. Die über und über mit Kot bespritzten Kleider der Gefangenen
können mangels jeglichen Waschmittels die ganze Zeit über nicht ge-
säubert werden. Auch


In Stuttgart werden Spaziergänger durch französische Soldaten von
der Straße weg in leerstehendes Schulgebäude abgeführt und dort
unter Bedrohung mit der Waffe und unter Schlägen ins Gesicht der
Uhren und anderer Wertgegenstände beraubt. Juli 1945. (F 8)


Vier deutsche Kriegsgefangene müssen im Lager Depot 221, Cor-
meilles en Parisis bis auf die Hosen entkleidet zweimal zwei Stunden
lang einen mit Dorngestrüpp bewachsenen Hügel von 30 m Höhe und
60 Grad Steigung hinauf robben und sich wieder hinunter rollen las-
sen. Prozedur endet mit blutüberströmten Körpern und Füßen. Einer,
der bewußtlos wird, wird mit Wasser Übergossen und durch Fußtritte
vorwärts getrieben. Juli 1945. (F 24)


Fünf deutsche Kriegsgefangene, die die Franzosen im Stuttgarter Ge-
256
fängnis in einer Einmann-Zelle eingesperrt haben, müssen über 14
Tage






249
der Rückmarsch des Kommandos ist regelmäßig mit schweren Miß-
handlungen verbunden.


(Hierzu siehe besonders F 94, 95, 169 und 216)


In Thorree ist schon am 11. August ein Transport von Waffen-SS-
Männern von Koblenz eingetroffen. Die SS-Männer werden sofort
nach der Ankunft im Lager auf das schwerste geschlagen, getreten
und gequält, so daß sie blutüberströmt und z. T. ohnmächtig zusam-
menbrechen. Einige von ihnen werden dabei totgeschlagen. In der
Folgezeit gehören auch sie häufig zum Latrinenkommando. (Siehe
besonders F 77 und 213).


lang jeden Tag zweimal eine halbe Stunde mit sämtlichem Gepäck im
Das schlimmste Kapitel in Thorree ist die Ernährung. Die Erklärungen
Laufschritt, im Paradeschritt, mit Robben, Kriechen und Abrollen
der Gefangenen bekunden, daß sie schlechter als in Siershahn, Sin-
strafexerzieren, und dann vor angeblichen KZ-Bildern niederknien.
zig und Andernach gewesen sei. Die Tagesration besteht aus mittags
Dabei werden sie von rückwärts mit Fußtritten und Faustschlägen
dreiviertel Liter Wassersuppe mit Rübenstücken, abends ein Viertel
mißhandelt. Die Gefangenen werden während ihrer Haftzeit z. T. un-
Brot und 8 g Fett. Der Hunger ist so groß, daß selbst verdorbene Rü-
ter Waffengewalt völlig ausgeplündert. Juli 1945. (F 269)  
ben und Küchenabfälle gegessen werden, ja daß sogar ein Gefange-
ner trotz der Unmöglichkeit, zu kochen, eine Katze roh bis auf das
Fell, die Knochen und die Därme verzehrt hat. Die Folge der Hunger-  
rationen ist eine Todeszahl von 20 bis 30 Gefangenen täglich, wäh-
rend zwei voller Monate. Die Lebenden sind fast alle arbeitsunfähig
und bis zum Skelett abgemagert. Dieses Kapitel wird erst abge-
schlossen, als schließlich nach Eingreifen eines Schweizer Arztes vom
Roten Kreuz die überlebenden Kriegsgefangenen im November den
Amerikanern zurückgegeben werden. (Siehe besonders F 58, 95 und
215).  
 
August bis November 1945. (F 33, 59, 77, 87, 88, 90, 94, 161, 164,
177, 211, 212, 213, 214, 215, 253, 265, 266)  


Zwei französische Soldaten plündern deutsche Kriegsgefangene auf
dem Transport von La Flache nach Vernet d'Arriege, bei einem Auf-
enthalt in Marmande aus. In Vernet werden die Gefangenen von be-
trunkenen Negersoldaten mit Gummiknüppeln- und Stockschlägen im
Laufschritt ins Lager getrieben. 20. Juli 1945. (F 51)


Französische Posten schlagen deutsche, völlig erschöpfte und ver-
hungerte Kriegsgefangene auf dem Marsch vom Bahnhof zum Lager
in. Jonzac (Südfrankreich) mit Gewehrkolben, sobald sie zusammen-
brechen. Ein Kriegsgefangener stirbt wenige Stunden nach dieser Be-
handlung im Lager. 27. Juli 1945. (F 144)


Französischer Posten schlägt deutschen Kriegsgefangenen im Lager  
5. Lager H y e r e s .  
Andernach bewußtlos und wirft ihn in die offene Latrine. Juli 1945.  
(F 246)


Besatzung eines französischen Kriegsschiffes besichtigt das Internie-  
Im Lager Hyeres verhungern im November 1944 die ersten deut-  
rungslager der Engländer in Neuengamme bei Hamburg. Dabei muß
schen Kriegsgefangenen. Ab Dezember 1944 sterben bei einer Beleg-
deutscher Internierter „Heil Hitler!" sagen, worauf er von französi-  
schaftsstärke von 5000 Mann im Lager täglich sechs bis acht Gefan-  
schen Matrosen geschlagen und getreten wird. Anderen Internierten
gene an den Folgen völliger Unterernährung. November 1944.  
wird ins Gesicht gespuckt, viele ihrer Uhren, Ringe und Füllfederhal-
(F 140)  
ter beraubt. Juli/August 1945. (F 117)  


Französische Soldaten schießen auf einen Transportzug mit deut-
schen Kriegsgefangenen. Ein Kriegsgefangener wird auf der Stelle
getötet. August 1945. (F 243)


Französische Truppen geben deutschen Kriegsgefangenen im Lager
Bretzenheim, wo sie erschöpft ankommen, die nächsten zwei Tage
nichts zu essen. Statt dessen nehmen sie den Gefangenen ihre Wert-
sachen weg. Mitte September werden diese - je 50 in zugeschlosse-
nen Güterwagen - nach Innsbruck transportiert. Der Transport dauert
fünf Tage. Während dieser Zeit gibt es nur einmal ein Stück Brot mit
etwas Käse. In Innsbruck werden sie wieder geplündert. August
1945. (F 275)


Im Gefängnis Sternfels (Württemberg) vergewaltigen französische
6. Lager Malbusquet.  
Wachmannschaften wiederholt zwei deutsche Frauen.  


Im Lager Malbusquet Toulon ist die Verpflegung so schlecht, daß die
deutschen Kriegsgefangenen Disteln und Gras kochen. Die Unterbrin-
gung in alten Kasematten ist für die Gefangenen eine Qual, weil




250


257




In Sternfels werden ferner zwei in amerikanischen Diensten stehende
deutsche Männer festgenommen und hinterher heimlich getötet. Bei
späterer Exhumierung der Leichen im Auftrage der Amerikaner wird
anhand furchtbarer Gesichtsverletzungen festgestellt, daß nicht Exe-
kution, sondern Erschlagen mit stumpfen Gegenständen Todesursa-
che war. Sommer 1945. (F 57)


Französischer Offizier befiehlt, einen in der Normandie kriegsgefan-
sämtliche Räume von Wanzen, Läusen und Flöhen verseucht sind.  
genen SS-Führer ohne Verhör zu erschießen. Letzterer verdankt sei-
Aufgrund der anhaltend schlechten Verpflegung bricht Typhus aus, an
ne Rettung französischem Feldwebel, der in deutscher Kriegsgefan-
dem von 1400 Gefangenen ca. 100 sterben. Februar 1945. (F 140)  
genschaft gut behandelt worden ist. Auf dem Wege zu einer amerika-
nischen Einheit erklärt bewachender Negersoldat unterwegs bei Rast
in einem Wald deutschen Kriegsgefangenen, in diesem Walde würden
gewöhnlich deutsche Gefangene erschossen und begraben, sie hät-
ten Glück, daß sie zum Amerikaner gebracht würden. Sommer 1945  
(F 67)  


In den Lagern Brumat und Hagenau (Elsaß) werden alle Gefangenen-
transporte ausnahmslos vollständig ausgeplündert. Selbst die Frau
eines französischen Offiziers beteiligt sich daran, indem sie geraubte
Gegenstände nach Hause trägt. Sommer 1945. (F 124)


Im Lager Montendre stirbt deutscher Kriegsgefangener an den Folgen
einer Mißhandlung durch einen Neger. 5. September 1945. (F 144)


Fünf deutsche Kriegsgefangene, die wegen Arbeitsunfähigkeit vom
7. Lager Colmar.  
Arbeitskommando ins Stammlager zurückgeschickt werden, müssen
dort bei ihrer Ankunft auf Befehl eines französischen Oberleutnants
in der Mittagshitze einen Sandsack von 50 Pfund Gewicht solange im
Kreise herumtragen, bis sie zusammenbrechen. Wenn sie fallen,
treibt ein Posten sie wieder hoch, bis sie abermals zusammenbre-
chen. Dies dauert eine Stunde. Anschließend wird ihnen erklärt, daß
sie wegen „Arbeitsverweigerung" 30 Tage Dunkelarrest und Essens-
entzug erhalten. 18.9.1945. (F 244)


Ehefrau eines Internierten wird in Niederzissen bei Brohl/Rheinland
Im Kriegsgefangenenlager Colmar wird ein ehemaliger Angehöriger
von drei französischen Soldaten überfallen und durch zwei von diesen
der Staatspolizei gesondert in einen kleinen Raum gesperrt. Er muß
vergewaltigt. 25.9.1945. (F 11)
jeden Morgen unter dem Kommando eines Franzosen Strafexerzie-
 
ren. Anschließend muß er in das kalte Wasser des vorüberfließenden
In Berlin mißhandeln französische Soldaten deutschen Zivilisten bei
Baches springen. Unter dem Eindruck der täglichen Quälereien unter-
der Durchsuchung seiner Wohnung mehrmals durch Schläge.
nimmt er schließlich einen Selbstmordversuch.  
15.10.1945. (F61)


Kriegsgefangene verwundete SS-Angehörige werden auf dem Trans-  
Einige Gefangene, die einen Fluchtversuch unternehmen, und wieder
port von Innsbruck nach Frankreich nach Passieren der französischen
gefangen werden, werden von einem französischen Leutnant mehre-  
Grenze auf den Stationen von Zivilbevölkerung in Gegenwart der
re Male mit einem Stock über den Kopf geschlagen.
Die Ernährungslage im Kriegsgefangenenlager Colmar wird dadurch
beleuchtet, daß von April 1945 bis Februar 1946 mehrere hundert
Kriegsgefangene an den Folgen von Unterernährung sterben. Diese
Zustände führen zum Eingreifen des Roten Kreuzes im Herbst 1945.
April 1945. (F 74, 138)






251
8. Lager Dietersheim.


Im Lager Dietersheim mißhandeln französische Wachsoldaten zwei
kriegsgefangene SS-Angehörige durch Schläge mit Hundepeitschen.
In einem anderen Fall werden zwei Kriegsgefangene nach mißlunge-
nem Fluchtversuch mit Hundepeitschen auf den bloßen Körper solan-
ge geschlagen, bis sie bluten. Anschließend streuen die Franzosen
Salz in die offenen Wunden.


Im Juli werden Kriegsgefangene, die sich weigern französischen
Wachsoldaten Geld und Wertsachen herauszugeben, von den Franzo-
sen blutig geschlagen und anschließend ihrer Habe beraubt.
Mai - Juli 1945. (F 42, 268)


Wachsoldaten ausgeplündert und durch Stockschläge und Steinwürfe
schwerstens mißhandelt. Zwei Gefangene werden dabei getötet und
zahlreiche verletzt. Oktober 1945. (F 33)


Beamte der Securite Militaire in Lörrach schlagen eine Angestellte
des früheren Grenzpolizeikommissariats Lörrach bei der Vernehmung
mit der Reitpeitsche derart, daß sie 40% der Sehkraft ihres linken
Auges verliert. November 1945. (F 101)


9. Lager Kehl.


Im Sammellager Kehl locken französische Bewachungsmannschaften
zwei jüngere deutsche Kriegsgefangene mit dem Angebot, ihnen zur
Flucht zu verhelfen, aus dem Lager und verbringen sie in eine
Wachstube, wo


ZUSTÄNDE IN KRIEGSGEFANGENEN- UND
INTERNIERUNGSLAGERN.


1. Lager Siershahn (Westerwald)


Am 8. Juli 1945 wird das Kriegsgefangenenlager Siershahn (Wester-
258
wald) von den Amerikanern den Franzosen übergeben. Es handelt
sich um ein Freilager, in dem auf abschüssigem Gelände über 10 000
deutsche Kriegsgefangene auf der blanken Erde liegen. Die SS ist in
einem besonderen Teil des Lagers untergebracht. Die Gefangenen
sind den Witterungseinflüssen schutzlos ausgesetzt. Sie graben sich
mit Eßlöffeln und anderen kleinen Hilfsinstrumenten mühselig flache
Erdlöcher, in denen sie nachts Schlaf suchen. Die Decken sind den
meisten abgenommen. An der höchsten Stelle des Lagerhanges be-
finden sich die Latrinen. Bei dem häufigen schlechten Wetter sam-
melt sich das Regenwasser sehr schnell in den Latrinengruben. Das
überlaufende Abortwasser und das den Hang heruntertreibende Re-
genwasser setzt die als Erdlöcher dienenden Lagerstätten mit einer
Art Jauche unter Wasser. Möglichkeiten, die Nässe zu beseitigen oder
in der Nacht die unter Wasser stehenden Löcher zu verlassen, be-
steht nicht.


Die Verpflegung der Gefangenen ist derart, daß sie durchschnittlich in
vier bis sechs Wochen Gewichtsverluste von 30 bis 40 Pfund aufwei-
sen. Die Kost besteht in der Regel aus Wassersuppe mit verdorbenen
Kartoffeln, die bei den meisten Gefangenen ruhrartigen Durchfall
hervorrufen.


Von abends 21 Uhr bis morgens 6 Uhr dürfen die Gefangenen ihr
Erdloch nicht verlassen. Insbesondere auch nicht zum Austreten, da
auf alles, was sich in der Nacht bewegt, geschossen wird. Infolgedes-
sen sind


sie die jungen Deutschen geschlechtlich mißbrauchen. Der Jüngere
wird nach einer halben Stunde mit vorgehaltener Schußwaffe ge-
zwungen, nochmals in das Schilderhaus zu gehen, wo er von mehre-
ren französischen Soldaten erneut geschlechtlich mißbraucht wird.
Seine Notschreie sind im Lager zu hören.


Andere Kriegsgefangene, die von den Wachen ebenfalls zur Flucht
verleitet worden sind, machen tatsächlich einen Fluchtversuch. Das
Unternehmen mißlingt jedoch, worauf einer von ihnen nach der Er-
greifung ins Wachzimmer geschleppt, nackt ausgezogen und durch
Schläge mit Fäusten und Stöcken sowie durch Fußtritte schwer miß-
handelt wird. Er muß dabei einen deutschen MG-Kasten stemmen,
bis ihm die Kräfte versagen. Dann wird er wieder geschlagen. Die
Quälerei dauert insgesamt drei Stunden.


252
Mai 1945. (F 123)






sie stets gezwungen, nachts ihre Notdurft in dem Erdloch, in dem sie
10. Lager Koblenz - Lützel.  
schlafen, zu verrichten, was bei dem infolge des verdorbenen Essens
und der Nässe herrschenden Durchfall als besonders unmenschlich
empfunden wird.  


Die Behandlung der Gefangenen, soweit sie der SS angehören, be-  
Im Lager Koblenz-Lützel ist es an der Tagesordnung, daß französi-  
steht in einer fortwährenden Mißhandlung durch Schläge, Peitschen-
sche Soldaten den Kriegsgefangenen Wertsachen, Wäsche und
und Kolbenhiebe. In regelrechten Plünderungsappellen, bei denen
Schuhwerk abnehmen. Nachts zur Latrine gehende Lagerinsassen
auch regelmäßig geschlagen wird, werden sie systematisch ihres Ei-
werden vom Turmposten häufig scharf beschossen.  
gentums beraubt. Der größte Teil muß dabei sogar die Schuhe aus-
Mai 1945. (F 227)
ziehen.  


Das Schlimmste ist aber, daß die Wachen jeden Abend sofort nach
dem Zapfenstreich und manchmal auch schon vorher mit Maschinen-
gewehren, Maschinenpistolen und Pistolen ohne jeden Anlaß wahllos
auf die Gefangenen schießen. Wo sich in der Nacht etwas bewegt,
wird von dem Turmposten hingeschossen, so daß es jede Nacht vor-
kommt, daß Gefangene erschossen oder verwundet werden. Die Zahl
der Toten steigert sich dadurch beträchtlich, daß es während der
ganzen Nacht nicht möglich ist, den Verwundeten ärztliche Hilfe zu
bringen. Bei Versuchen dieser Art werden Ärzte und Kameraden so-
fort beschossen. Die Folge davon ist, daß die Schwerverwundeten re-
gelmäßig bis zum nächsten Morgen verblutet sind. Es kommt häufi-
ger vor, daß Schwer- oder Leichtverletzte die ganze Nacht über vor
Schmerzen laut stöhnen und nach Sanitätern schreien, ohne daß ih-
nen von den Kameraden Hilfe gebracht werden kann. Die französi-
schen Posten lachen über die Hilferufe und verhöhnen sie, indem sie
das Schreien nachahmen.


Eine andere Art, Kriegsgefangene zu töten, besteht darin, daß sie
von französischen Posten unter irgend welchen Vorwänden an den
Zaun befohlen oder gelockt werden. Wenn sie sich dem Draht nä-
hern, wird von den Turmposten rücksichtslos auf sie geschossen.
Die angeführten Dokumente enthalten zahlreiche Beispiele in allen
Einzelheiten dafür, daß die französische Bewachung im Lager Siers-
hahn ohne jeden Anlaß Kriegsgefangene im Lager erschossen hat.
Die genaue Gesamtzahl der Tötungen und Verwundungen läßt sich
aus den schriftlichen Aussagen nicht ermitteln. Nach mehreren Be-
richten sind die Nächte vom 9. zum 10. Juli und vom 31. Juli zum 1.
August die blutigsten. Jede dieser Nächte kostet danach zwölf Tote
und eine entsprechend höhere Zahl an Verwundeten. Die Bekundun-
gen stimmen darüber ein, daß in der gesamten Zeit, in der das Lager
unter französischer Bewachung steht, mindestens zwei oder drei Ge-
fangene jede Nacht von französischen Kugeln getroffen werden.
Am 17. August wird das Lager Siershahn aufgelöst. Die Gefangenen
werden in das Lager Andernach gebracht. (Über Lager Andernach
siehe Ziffer 3.)


8. Juli - 17. August 1945. (F 89, 91, 93, 95, 96, 147, 183, 239, 240,
11. Lager L a c z a c .  
241, 255, 256, 257, 269)


Deutscher Offizier wird nach Gefangennahme durch Franzosen an
sechs verschiedenen Orten ausgeplündert und seiner gesamten
Wert- und Ausrüstungsgegenstände beraubt.


Am 14. Mai wird er mit 800 anderen gefangenen Offizieren von Vau-
couleurs nach Laczac transportiert. Marschverpflegung besteht aus
vier bis fünf Kartoffeln und 600 g Brot, was für zwei Tage berechnet
ist. Fahrt dauert aber sechs Tage; unterwegs keine nennenswerte
Verpflegung. Transport wird auf Bahnhöfen von der Bevölkerung be-
spuckt und mit Steinen beworfen, wodurch Kriegsgefangene Kopfver-
letzungen davontragen. In Laczac verlangt betrunkener Lagerkom-
mandant, daß die ausgedörrten und erschöpften Offiziere die 8 km
vom Bahnhof bis zum Lager bergauf im Gleichschritt marschieren. Da
dies nicht möglich ist, werden sie mit Kolbenhieben geschlagen.


253




259


2. Lager Sinzig




Verpflegung im Lager besteht täglich aus 8 g Bohnen, 15 g Teigwa-
ren, 7 g Öl, 3 g Käse, 20 g Salz, 250 g Brot und 100 g Kartoffeln,
welche jedoch meist nicht ausgegeben werden. Um nicht zu verhun-
gern, geben Offiziere regelmäßig Geld für zusätzliche Nahrungsmit-
tel, erhalten aber nur ungenießbare, mit Unkrautsamen, Steinen und
Schuhnägeln durchsetzte Wicken und muffige Kleie mit Mehlwür-
mern. Als Folge des völlig unzureichenden Essens treten bei fast al-
len Offizieren Hungerödeme und andere schwere Krankheiten auf.
Mai 1945. (F 260)


In dem Lager Sinzig, das ebenfalls Mitte Juli von den Amerikanern in
französische Hände übergegangen ist, herrschen fast die gleichen
Unterbringungsverhältnisse wie in dem Lager Siershahn. Auch hier
wird vor allem die SS am schlimmsten behandelt. Die Bewachungs-
mannschaften, die aus Maquis-Verbänden bestehen, schießen häufig
über die Zelte, werfen mit Steinen nach den Gefangenen, schlagen
bei Appellen mit Peitschen und Kolben und quälen sie durch un-
menschliche Überanstrengung.


Am 2. Juli wird das Lager von Sinzig nach Andernach verlegt. Der
Verlegung geht eine groß angelegte Durchsuchungsaktion des Lagers
am Tage vorher (21.7.) voraus, bei der unter schwersten Mißhand-
lungen die Kriegsgefangenen vollständig ausgeplündert werden. Die
Methoden sind dabei besonders grausam, da jeder, der nicht sofort
alles irgendwie Wertvolle abgibt, mit dem Tode durch Erschießen be-
droht wird. Nach mehreren Erklärungen sind tatsächlich vier Gefan-
gene, die mit der Herausgabe ihrer Habe zögern, Opfer französischer
Kugeln. Die SS-Angehörigen werden zusätzlich einer besonderen Tor-
tur unterworfen. Nachdem sie solange mit Peitschen und Kolben ge-
schlagen worden sind, daß sie zu Boden fallen, müssen sie sich nackt
ausziehen, wobei man ihnen erneut mit Stöcken und Peitschen auf
die Geschlechtsteile schlägt und ihnen Fußtritte gibt. Die Wachen
treiben je 50 zusammen, lassen sie niederknien und abwechselnd
Gebete sprechen und nationalsozialistische Lieder singen, wobei sie
ständig auf sie einschlagen. Am Abend liegen mehrere Hundert völlig
zusammengeschlagene SS-Angehörige mit Schädel- und Rippenbrü-
chen, Gehirnerschütterungen und anderen Verletzungen blutüber-
strömt und z. T. bewußtlos um die primitive Revierbaracke herum. -
Am Ende der Aktion wird ein französischer Wachsoldat mit elf Eherin-
gen am Finger beobachtet.


Am 22. Juli morgens treten die Gefangenen ohne Essen für den Tag
12. Lager Chateauroux.  
den Marsch nach dem Freilager Andernach an. An der Spitze des Zu-
ges marschieren die SS-Angehörigen, z. T. barfuß, mit einem Schild
„SS". Auf dem 18 km langen Marsch treiben die französischen Wa-
chen dauernd zu schnellerem Tempo. Von Begleitautos, die an dem
Zuge entlang fahren, schlagen Franzosen mit Peitschen und Kolben
auf die Gefangenen. Die Bevölkerung der am Wege liegenden Ort-
schaften wird gezwungen, hinter verschlossenen Türen und Fenstern
zu bleiben. In einem Falle, in dem dies nicht befolgt wird, schießt
französischer Posten sofort in das Fenster. Dafür haben sich die Be-
satzungssoldaten mit Knüppeln in den Ortschaften am Rande der
Straßen aufgebaut und treiben die Erschöpften durch Schläge zum
Laufschritt an. Hunderte brechen infolge des schnellen Tempos vor
Erschöpfung zusammen. Selbst dann werden sie weiter geschlagen
und getreten. Die meisten


Mitte Mai geht ein Transport von 1000 deutschen Kriegsgefangenen
von Straßburg nach Chateauroux. Die Fahrt dauert drei Tage. Auf
Bahnhof Straßburg verbietet französisches Begleitpersonal den Ge-
fangenen, Wasser mitzunehmen. Nach 24 Stunden Fahrt erhebt sich
aus allen Wagen furchtbares Schreien nach Wasser. Französischer
Transportführer läßt daraufhin den Zug auf einer der nächsten Statio-
nen unter einer Wasseranlage für Lokomotiven langsam durchfahren,
aus der sich ein dicker Wasserstrahl mit mächtigem Druck auf die
Gefangenen in den Wagen ergießt. Aufgehaltene Trinkgefäße werden
ihnen dabei aus der Hand geschlagen, so daß sie versuchen müssen,
etwas Wasser von dem schmutzigen Boden aufzunehmen, um den
Durst zu lindern. Transportführer wiederholt das Schauspiel später
noch einmal. Dagegen wird einem Gefangenen, der für zwei halb
ohnmächtig gewordene Kameraden auf einer Station Wasser geholt
hat, von der Wache mit vorgehaltener MPi ein volles Kochgeschirr vor
dem Wagen ausgeleert. Im Lager Chateauroux sind Mißhandlungen
an der Tagesordnung. Französischer Oberleutnant peitscht vor den
Augen des gesamten Lagers einen Gefangenen nackt aus, bis er zu-
sammenbricht. Der Mißhandelte muß bis zum anderen Morgen liegen
bleiben. Morgens steht er gefesselt an einem Wachturm in der Nähe
des Lagereingangs.


 
Einige Tage später werden Kartoffeln und Fleisch aus der Lagerküche
254
entwendet. Für das ganze Lager wird mehrere Tage Nahrungsentzug
 
angedroht, falls sich Täter nicht melden. Darauf melden sich zehn
 
Jungen im Alter von 15 bis 17 Jahren. Sie werden an den Händen ge-  
 
fesselt, die mit einer Schnur um den Hals auf dem Rücken hochgezo-  
werfen alles Gepäck weg, in der Hoffnung, so das unmenschliche
gen werden. In dieser Stellung sollen sie mit dem Gesicht zur Sonne
Tempo durchzustehen und dadurch das Leben zu retten. In Ander-
24 Stunden vor der Küche stehen und alle Lagerinsassen an ihnen
nach selbst werden eine Anzahl Gefangener, die erschöpft am Stra-
vorbeigehen. Nach einigen Stunden fällt einer nach dem andern er-  
ßenrande liegen bleiben, von französischen Besatzungssoldaten er-  
schöpft um, worauf sie am Nachmittag in Bunker gebracht werden.  
schossen. Auf der Strecke fahren eine Anzahl Ambulanzautos der
Amerikaner und des Roten Kreuzes hinter dem Zuge her, um die zu-  
sammengebrochenen und Toten aufzunehmen.  
 
Bei den Gefangenen erhielt dieser Verlegungstransport aufgrund der  
außergewöhnlich hohen Verluste die Bezeichnung: „Der Todes-  
marsch". Juli 1945. (F 189, 210, 187, 70, 218, 217, 248, 252, 199,
205, 198, 190, 259)






3. Lager Andernach.
260


Die Verhältnisse im Lager Andernach, in dem sich die Gefangenen
vom 22. Juli bis 17. August aufhalten, unterscheiden sich in Unter-
bringung und Verpflegung nicht von den Lagern Siershahn und Sin-
zig. Auch hier ist es wieder die SS in dem sogenannten Camp IV, die
neben den zahlreichen Plünderungen ständig unter unerträglich er-
scheinenden Mißhandlungen und Torturen zu leiden hat. Manche Er-
klärungen sprechen von 15 bis 20 durch Schläge Zusammengebro-
chenen, die täglich in das Revier eingeliefert werden. Den Höhepunkt
erreichen die Quälereien, als am 12. August die französischen Wach-
mannschaften mit Boxhandschuhen, Knüppeln, Seitengewehren,
Keulen und anderen Schlagwerkzeugen eine große Mißhandlungs-
Aktion vornehmen. Das Resultat ist, daß fast hundert SS-Angehörige
in schwerverletztem Zustand ins Hospital eingeliefert werden müs-
sen. Die Berichte über diese Maßnahme sind voll von ausgeklügelten
Torturen seitens der französischen Wachen. Z. B. müssen sich Gefan-
gene auf angespitzte Zaunpfähle setzen, oder auf gespanntem Sta-
cheldraht balancieren. Andere werden in die Kotgrube des Abortes
geworfen.


Die größte Todeszahl innerhalb von 24 Stunden wird im Lager in der
Nacht vom 16. /17. August festgestellt, nachdem gegen zwei Uhr
morgens französische Soldaten von Automobilen, die auf der Rheinu-
ferstraße am Lager entlang fahren, die Kriegsgefangenen systema-
tisch mit Maschinengewehren unter Feuer genommen haben. 16 Tote
und über 100 Schwer- und Leichtverletzte werden als Ergebnis dieser
Handlung gemeldet.


Die Ernährungsverhältnisse sind im Freilager Andernach genau so
Zwei Tage später brechen der ausgepeitschte Gefangene und zwei
schlecht wie in Sinzig. Irgendwelche Kochgelegenheit oder Holz sind
von den jungen Kriegsgefangenen aus. Etwa vier Tage später teilt
im ganzen Lager nicht vorhanden und von den Franzosen auch nicht
französischer Oberleutnant dem Lager mit, daß diese drei Gefange-
erlaubt. Infolgedessen gibt es nur rohes Essen. Die Tagesration setzt
nen in einiger Entfernung vom Lager eine Frau überfallen und ihre
sich wie folgt zusammen: Drei bis vier Kartoffeln und etwas Kleie,  
Wohnung ausgeplündert hätten. Die Bevölkerung habe sie ergriffen
und totgeschlagen. Ein Gefangener erhält Befehl, die Leichen der drei
Kameraden von einem Lastwagen herunterzuholen. Sie sind fürchter-
lich zugerichtet. Die beiden Jungen sind nackt und über und über mit
Blut besudelt Juni 1945. (F 141)






255
13. Lager R e n n e s .
 


Im Lager Rennes leben die deutschen Kriegsgefangenen anfangs No-
vember zum großen Teil in offenen Zelten. Betten und Pritschen sind
nicht vorhanden, sie müssen sich mit nur einer Decke auf dem blan-
ken Fußboden zudecken.


einige Gramm grüne Bohnen, ein Löffel Salz und 200 g Brot. Die völ-  
Von den französischen Posten wird oft in das Lager und in die Zelte
lig unzureichende Ernährung führt bei allen Gefangenen zu raschem
grundlos hineingeschossen, wodurch immer wieder Gefangene ver-
Verfall ihrer körperlichen Kräfte.  
letzt und getötet werden. Der Block IX hatte hierdurch bis Mitte Au-
gust mehrere Tote und viele Verletzte. Im Block III erhält der Chef
der deutschen Lagerpolizei einen Schulterschuß, ein anderer Gefan-
gener einen Oberschenkelschuß. Wer die an den Zeltausgängen ste-
henden Kübel zur Verrichtung der Notdurft in der Nacht benutzen
will, wird regelmäßig von den Turmposten beschossen. Wiederholt
versammeln sich französische Soldaten an einer bestimmten Stelle
des Lagers, an der Gefangene vorbei kommen müssen. Dort plün-
dern sie sie aus und mißhandeln sie durch Stockschläge. Die Kotkü-  
bel müssen im Laufschritt zu einer Grube getragen werden. Der aus
den Kübeln überlaufende Kot muß mit der Hand wieder aufgesam-
melt werden. Schläge mit Stock und Peitsche sind bei dieser Arbeit
üblich.  


Am 17. August werden die meisten von Siershahn und Sinzig gekom-  
Besonders schlecht steht es in Rennes um die Verpflegung. Sie ist
menen Kriegsgefangenen mit der Bahn von Andernach nach Thorree
von Juni bis Oktober 1945 so wenig, daß fast alle Insassen völlig ent-
(Sarte) in Frankreich abtransportiert. Als Marschverpflegung werden  
kräftet sind und sich nicht für längere Zeit von ihren Lagern erheben
für die Fahrt vier rohe Kartoffeln, 600 g Brot und 10 g Talg ausgege-  
können. Durch die monatelange Unterernährung steigern sich die
ben.  
Krankheits-und Sterblichkeitsziffern unter den Gefangenen derart,
daß selbst französische Zeitungen die Zustände kritisieren und erklä-
ren, daß sie den deutschen KZ's in nichts nachstehen. Ende Novem-
ber werden daraufhin vier bis fünftausend total unterernährte Ge-  
fangene den Amerikanern zurückgegeben.  
Juni bis Oktober 1945. (F 92, 134, 136, 142)


Die Lebensbedingungen während der Fahrt sind folgende: Je 50
Mann in einem geschlossenen Güterwagen, Türen sind verriegelt.
Dauer der Fahrt: Drei Tage, vier Nächte. In dieser Zeit nur einmal
Aussteigen zur Verrichtung der Notdurft und Aufnahme schmutzigen
Wassers aus einem Tümpel. Im übrigen muß auf der ganzen Fahrt
die Notdurft in Eßgeschirre und Konservenbüchsen verrichtet werden.
Unterwegs auch niemals frisches Wasser und keine Nahrung. Ergeb-
nis dieser Behandlung bei Ankunft: 20 verhungerte Tote, der größte
Teil der anderen so geschwächt, daß sie trotz Schlägen und Kolben-
hieben den Waggon meist nicht aus eigener Kraft verlassen können,
sondern gestützt oder auf Bahren herausgetragen werden müssen.
Während der Fahrt dringen die französischen Begleitmannschaften
bei Aufenthalten häufig in die einzelnen Viehwagen ein und plündern
die Gefangenen aus. Besonders begehrt sind dabei die noch verblie-
benen Schuhe.


Juli/August 1945. (F 160, 188, 179, 184, 186, 189, 192, 195, 197,
219, 220, 221, 240, 58, 70, 258, 248, 252, 217, 218, 185, 187, 190,
210)


261




4. Lager T h o r r e e .
Auch im Lager Thorree werden die SS-Angehörigen gesondert unter-
gebracht. Die Gefangenen werden auch hier fast täglich auf besonde-
re Weise mißhandelt. Zum Anlaß der Quälereien wird in Thorree das
tägliche Wegtragen der ca. 60 bis 70 Pfund schweren Latrinenkübel
aus dem Lager nach einem etwa 300 m entfernten Wäldchen genom-
men. Je zwei der völlig entkräfteten Männer des Latrinenkommandos
müssen einen Kübel tragen, wobei sie durch Peitschenhiebe und Kol-
benschläge angetrieben werden, sich in Laufschritt zu setzen. Die
Posten stoßen dabei die Gefangenen mit den Kolben in die Gelenke
und stellen ihnen ein Bein, so daß diese schließlich entsprechend der
Absicht ihrer Peiniger zu Fall kommen. Der durch den Fall aus dem
Kübel gelaufene Kot muß mit den Händen wieder eingefüllt werden.
Diese Prozedur ereignet sich manchmal zweimal auf dem Wege zur
Grube. Auch das Auskratzen der Kübel hat mit Händen zu gesche-
hen. Die über und über mit Kot bespritzten Kleider der Gefangenen
können mangels jeglichen Waschmittels die ganze Zeit über nicht ge-
säubert werden. Auch


14. Lager Immenstadt (Allgäu).


In dem Lager für politische Internierte in Immenstadt (Allgäu), das
dem Büro Securite Militaire der 2. französisch-marokkanischen Infan-
terie-Division untersteht, werden wenigstens 60% der Internierten
bei den Vernehmungen in Gegenwart von französischen Offizieren
durch Elsässer schwer mißhandelt, um Aussagen zu erhalten.
Juni/Juli 1945. (F 98)


256




15. Lager V o v e s .


der Rückmarsch des Kommandos ist regelmäßig mit schweren Miß-
Im Lager Voves besteht die Tagesration monatelang aus ungefähr
handlungen verbunden.  
250 Gramm Brot, 10 g Gemüse, 10 g Zucker, 10 g Salz und an guten
Tagen auch 10 g Fett. Bei dieser Ernährung tritt bei den deutschen
Kriegsgefangenen ein so rascher körperlicher Verfall ein, daß schon
nach wenigen Wochen zahlreiche Todesfälle zu verzeichnen sind.
1. Juli 1945. (F 144)


(Hierzu siehe besonders F 94, 95, 169 und 216)


In Thorree ist schon am 11. August ein Transport von Waffen-SS-
Männern von Koblenz eingetroffen. Die SS-Männer werden sofort
nach der Ankunft im Lager auf das schwerste geschlagen, getreten
und gequält, so daß sie blutüberströmt und z. T. ohnmächtig zusam-
menbrechen. Einige von ihnen werden dabei totgeschlagen. In der
Folgezeit gehören auch sie häufig zum Latrinenkommando. (Siehe
besonders F 77 und 213).


Das schlimmste Kapitel in Thorree ist die Ernährung. Die Erklärungen
16. Lager C o t e s .  
der Gefangenen bekunden, daß sie schlechter als in Siershahn, Sin-
zig und Andernach gewesen sei. Die Tagesration besteht aus mittags
dreiviertel Liter Wassersuppe mit Rübenstücken, abends ein Viertel
Brot und 8 g Fett. Der Hunger ist so groß, daß selbst verdorbene Rü-
ben und Küchenabfälle gegessen werden, ja daß sogar ein Gefange-
ner trotz der Unmöglichkeit, zu kochen, eine Katze roh bis auf das
Fell, die Knochen und die Därme verzehrt hat. Die Folge der Hunger-
rationen ist eine Todeszahl von 20 bis 30 Gefangenen täglich, wäh-
rend zwei voller Monate. Die Lebenden sind fast alle arbeitsunfähig
und bis zum Skelett abgemagert. Dieses Kapitel wird erst abge-
schlossen, als schließlich nach Eingreifen eines Schweizer Arztes vom
Roten Kreuz die überlebenden Kriegsgefangenen im November den
Amerikanern zurückgegeben werden. (Siehe besonders F 58, 95 und
215).  


August bis November 1945. (F 33, 59, 77, 87, 88, 90, 94, 161, 164,
Im Kriegsgefangenenlager Cotes sterben im Sommer 1945 an den
177, 211, 212, 213, 214, 215, 253, 265, 266)
Folgen vorangegangener Mißhandlungen und den Folgen totaler Un-
terernährung jeden Tag drei bis fünf deutsche Kriegsgefangene.  


Im Juli werden von dem Lager Jonzac nach dem Lager Cotes 300 Ge-
fangene in völlig erschöpftem Zustande in Marsch gesetzt. Da unter-
wegs zahlreiche Gefangene zusammenbrechen, werden sie von den
bewachenden Milizsoldaten mit Gewehrkolben vorwärts getrieben.
Wenn es ihnen nicht mehr gelingt, die Erschöpften in Marsch zu set-
zen, werfen sie sie in den Straßengraben.
Juli 1945. (F 267)




5. Lager H y e r e s .


Im Lager Hyeres verhungern im November 1944 die ersten deut-
17. Lager K n i e I i n g e n .  
schen Kriegsgefangenen. Ab Dezember 1944 sterben bei einer Beleg-
schaftsstärke von 5000 Mann im Lager täglich sechs bis acht Gefan-
gene an den Folgen völliger Unterernährung. November 1944.  
(F 140)


Im Internierungslager Knielingen bei Karlsruhe wird ein Internierter
durch einen französischen Offizier in Gegenwart von drei französi-
schen Soldaten in nacktem Zustande vernommen und während der
Vernehmung mit einem Stock auf den nackten Körper, den Kopf und
in das Gesicht geschlagen, sowie mit Füßen getreten.




6. Lager Malbusquet.


Im Lager Malbusquet Toulon ist die Verpflegung so schlecht, daß die
262
deutschen Kriegsgefangenen Disteln und Gras kochen. Die Unterbrin-
gung in alten Kasematten ist für die Gefangenen eine Qual, weil






257
Französische Gendarmeriebeamte schlagen zwei internierten SS-
 
Männern im Lager Knielingen die Zähne ein. Da der eine dem Befehl,
 
die herausgeschlagenen Zähne herunterzuschlucken nicht nach-
kommt, muß er nackt Kriechübungen auf Kieselsteinen ausführen,
bis er an Leib, Beinen und Armen blutet. Der andere wird bei der
Vernehmung bewußtlos geschlagen. Als er auf den Ruf „Aufstehen!"
sich nicht erhebt, steckt ihm der französische Gendarm ein Lineal in
den After bis an die Därme, so daß der Kot aus dem After spritzt.
Später muß auch er Kriechübungen auf den Kieselsteinen verrichten,
wobei er am ganzen Körper blutet. Nach dieser Vernehmung müssen
beide Internierte in das Krankenhaus Karlsruhe eingewiesen werden.
Juli 1945. (F 1)


sämtliche Räume von Wanzen, Läusen und Flöhen verseucht sind.
Aufgrund der anhaltend schlechten Verpflegung bricht Typhus aus, an
dem von 1400 Gefangenen ca. 100 sterben. Februar 1945. (F 140)




18. Lager S e n t e i n .


7. Lager Colmar.  
Von einem 100 Mann starken Arbeitskommando in Sentein (Pyrenä-
en) arbeiten 75 Mann in der Bleimine auf den Bergen, 25 im Tal. Da
trotz, schwerster körperlicher Arbeit den Gefangenen nur schlecht
verdauliche Verpflegung gegeben wird, leiden sie alle an schweren
Magen- und Darmkrankheiten. Drei von ihnen sterben, ohne ins La-
zarett gekommen zu sein. Die Behandlung der Gefangenen durch
den zweiten französischen Kommandoführer, genannt der „Schwarze"
und zwei seiner Gehilfen, genannt „Schläger" und „Boxer" ist un-
menschlich. Sie lassen die Gefangenen nach achtstündiger schwerer
körperlicher Arbeit häufig noch auf Pfiff antreten, um Sonderarbeiten
zu verrichten. Dabei werden häufig Schläge mit dem Gummiknüppel
verabreicht, weil die Gefangenen angeblich nicht schnell genug arbei-
ten.  


Im Kriegsgefangenenlager Colmar wird ein ehemaliger Angehöriger
Juli 1945. (F 51)
der Staatspolizei gesondert in einen kleinen Raum gesperrt. Er muß
jeden Morgen unter dem Kommando eines Franzosen Strafexerzie-
ren. Anschließend muß er in das kalte Wasser des vorüberfließenden
Baches springen. Unter dem Eindruck der täglichen Quälereien unter-
nimmt er schließlich einen Selbstmordversuch.  


Einige Gefangene, die einen Fluchtversuch unternehmen, und wieder
gefangen werden, werden von einem französischen Leutnant mehre-
re Male mit einem Stock über den Kopf geschlagen.
Die Ernährungslage im Kriegsgefangenenlager Colmar wird dadurch
beleuchtet, daß von April 1945 bis Februar 1946 mehrere hundert
Kriegsgefangene an den Folgen von Unterernährung sterben. Diese
Zustände führen zum Eingreifen des Roten Kreuzes im Herbst 1945.
April 1945. (F 74, 138)




19. Lager P o u x e u x .


8. Lager Dietersheim.  
Im Kriegsgefangenenlager Pouxeux werden drei Kriegsgefangene SS-
Angehörige während der Arbeit von den französischen Wachen so zu-
sammengeschlagen, daß sie von Kameraden in bewußtlosem Zustand
von der Arbeitsstelle ins Lager zurück gebracht werden müssen. Miß-
handlungen von Kriegsgefangenen durch Schläge sind in Pouxeux an
der Tagesordnung.
August 1945. (F 128, 130)


Im Lager Dietersheim mißhandeln französische Wachsoldaten zwei
kriegsgefangene SS-Angehörige durch Schläge mit Hundepeitschen.
In einem anderen Fall werden zwei Kriegsgefangene nach mißlunge-
nem Fluchtversuch mit Hundepeitschen auf den bloßen Körper solan-
ge geschlagen, bis sie bluten. Anschließend streuen die Franzosen
Salz in die offenen Wunden.


Im Juli werden Kriegsgefangene, die sich weigern französischen
Wachsoldaten Geld und Wertsachen herauszugeben, von den Franzo-
sen blutig geschlagen und anschließend ihrer Habe beraubt.
Mai - Juli 1945. (F 42, 268)


263




9. Lager Kehl.


Im Sammellager Kehl locken französische Bewachungsmannschaften
20 Lager L a n n i r o n .
zwei jüngere deutsche Kriegsgefangene mit dem Angebot, ihnen zur
Flucht zu verhelfen, aus dem Lager und verbringen sie in eine
Wachstube, wo
 
 
 
258


Im Lager Lanniron (Bretagne) werden im August zwei kriegsgefange-
ne SS-Angehörige bei der Blutgruppenkontrolle ausgesondert. Sie
müssen täglich von 8 bis 10 und von 13 bis 15 Uhr ohne Pause straf
exerzieren. Da sie total abgemagert sind, bleiben sie oft bewußtlos
liegen. Französischer Soldat boxt einem SS-Mann sechsmal ins Ge-
sicht. Nach jedem Schlag fällt er zu Boden und wird wieder aufge-
richtet. Andere Wachmannschaften schauen zu und feuern an. Bei
der Übung „Knien" erhält der Gefangene Tritte und Peitschenhiebe
über Kopf und Rücken, muß dann hüpfen und „Quak, Quak" rufen,
wobei er wieder geschlagen wird. Aufgrund dieser Quälereien ent-
schließt sich einer der SS-Männer am 30. August zum Selbstmord.
Am Aufhängen durch Kameraden gehindert, schneidet er sich die
Adern des linken Armes mit der Rasierklinge auf, wird aber sofort
verbunden und muß nach vier Tagen wieder am Straf exerzieren teil-
nehmen, das bis zu seinem Abtransport nach Rennes am 10. Oktober
1945 jeden Tag stattfindet.
August bis November 1945. (F 129)




sie die jungen Deutschen geschlechtlich mißbrauchen. Der Jüngere
wird nach einer halben Stunde mit vorgehaltener Schußwaffe ge-
zwungen, nochmals in das Schilderhaus zu gehen, wo er von mehre-
ren französischen Soldaten erneut geschlechtlich mißbraucht wird.
Seine Notschreie sind im Lager zu hören.


Andere Kriegsgefangene, die von den Wachen ebenfalls zur Flucht
21. Lager Rivesaltes.  
verleitet worden sind, machen tatsächlich einen Fluchtversuch. Das
Unternehmen mißlingt jedoch, worauf einer von ihnen nach der Er-
greifung ins Wachzimmer geschleppt, nackt ausgezogen und durch
Schläge mit Fäusten und Stöcken sowie durch Fußtritte schwer miß-
handelt wird. Er muß dabei einen deutschen MG-Kasten stemmen,
bis ihm die Kräfte versagen. Dann wird er wieder geschlagen. Die
Quälerei dauert insgesamt drei Stunden.  


Mai 1945. (F 123)
Im Arbeitslager 162 Rivesaltes ist die Sterbeziffer als Folge schlech-
ter Ernährung und fehlender Heilmittel außerordentlich hoch. Revier
und Hospital sind ständig überfüllt. Unter den deutschen Kriegsge-
fangenen herrscht aufgrund des schlechten Essens eine Durchfall-
Epidemie. Trotzdem dürfen nachts die Latrinen nicht benutzt werden.
Durchfallerkrankte, die trotzdem die Latrinen benutzen wollen, wer-
den beschossen und wiederholt durch die Schüsse schwer verletzt.
Kennzeichnend für das Lager ist, daß alle Gefangenen arbeiten müs-
sen, die über 50 kg wiegen. Viele erreichen jedoch dieses Gewicht
nicht.  


August 1945. (F 231)




10. Lager Koblenz - Lützel.


Im Lager Koblenz-Lützel ist es an der Tagesordnung, daß französi-
22. Lager M o n z o n .  
sche Soldaten den Kriegsgefangenen Wertsachen, Wäsche und
Schuhwerk abnehmen. Nachts zur Latrine gehende Lagerinsassen
werden vom Turmposten häufig scharf beschossen.
Mai 1945. (F 227)


In einem zum Lager 24 Monzon (Ardennen) gehörenden Arbeitskom-
mando in Letann-Baumont müssen die deutschen Kriegsgefangenen
täglich elf Stunden bei schlechtester Verpflegung und groben Miß-
handlungen schwer arbeiten. Fünf Gefangene sterben an Hungerty-
phus. Laufend müssen Gefangene wegen Unterernährung und
Schwäche mit dem Stammlager ausgetauscht werde.
1945. (F 245)




11. Lager L a c z a c .


Deutscher Offizier wird nach Gefangennahme durch Franzosen an
264
sechs verschiedenen Orten ausgeplündert und seiner gesamten
Wert- und Ausrüstungsgegenstände beraubt.


Am 14. Mai wird er mit 800 anderen gefangenen Offizieren von Vau-
couleurs nach Laczac transportiert. Marschverpflegung besteht aus
vier bis fünf Kartoffeln und 600 g Brot, was für zwei Tage berechnet
ist. Fahrt dauert aber sechs Tage; unterwegs keine nennenswerte
Verpflegung. Transport wird auf Bahnhöfen von der Bevölkerung be-
spuckt und mit Steinen beworfen, wodurch Kriegsgefangene Kopfver-
letzungen davontragen. In Laczac verlangt betrunkener Lagerkom-
mandant, daß die ausgedörrten und erschöpften Offiziere die 8 km
vom Bahnhof bis zum Lager bergauf im Gleichschritt marschieren. Da
dies nicht möglich ist, werden sie mit Kolbenhieben geschlagen.




23. Lager Nizza.


259
Im September 1945 werden deutsche Kriegsgefangene von Koblenz
nach Nizza verlegt. Während des viertägigen Bahntransportes erhal-
ten sie bei einer Waggonbelegung von 56 mit verschlossenen Türen
nur einmal am Tage etwas Wasser und geringste Verpflegung.


Zwei Tage nach Ankunft in Nizza müssen alle trotz größter Körper-
schwäche militärisch exerzieren. Dabei werden sie jeweils in Einzel-
gruppen verhört. Wer verneint, in der SS zu sein, wird jedesmal nie-
dergeschlagen, geboxt und an den Haaren gezogen. 30 Mann werden
ohne jeden Grund 14 Tage lang in Arrestzellen gesperrt, wo sie wie-
der mißhandelt werden.


Die tägliche Verpflegungsration besteht aus Folgendem: Morgens ein
viertel Liter schlechter Kaffee, mittags ein halber Liter Wassersuppe,
abends ein halber Liter Wassersuppe und ein Viertel Brot. September
1945. (F 127, 131)


Verpflegung im Lager besteht täglich aus 8 g Bohnen, 15 g Teigwa-  
 
ren, 7 g Öl, 3 g Käse, 20 g Salz, 250 g Brot und 100 g Kartoffeln,
 
welche jedoch meist nicht ausgegeben werden. Um nicht zu verhun-  
24. Lager Bretzenheim.
gern, geben Offiziere regelmäßig Geld für zusätzliche Nahrungsmit-  
 
tel, erhalten aber nur ungenießbare, mit Unkrautsamen, Steinen und
Im Lager Bretzenheim bei Bingen müssen die deutschen Gefangenen
Schuhnägeln durchsetzte Wicken und muffige Kleie mit Mehlwür-  
ohne Zelte auf dem nackten Ackerboden liegen, auch bei Regenwet-  
mern. Als Folge des völlig unzureichenden Essens treten bei fast al-
ter. Das Essen ist völlig unzureichend. Mittags gibt es Kartoffelscha-  
len Offizieren Hungerödeme und andere schwere Krankheiten auf.  
lensuppe und für sechs bis acht Mann ein Brot. Infolge der mangel-  
Mai 1945. (F 260)  
haften Ernährung und der ungenügenden ärztlichen Betreuung ster-  
ben zahlreiche Gefangene an den Folgen des Hungers.  
September 1945. (F 60)  






12. Lager Chateauroux.  
25. Lager Champagne.  


Mitte Mai geht ein Transport von 1000 deutschen Kriegsgefangenen
In dem Lager Champagne besteht das Mittagessen aus Wasser mit  
von Straßburg nach Chateauroux. Die Fahrt dauert drei Tage. Auf
Brennesseln. Als Unterkunft dienen Zelte auf der blanken Erde. In ei-  
Bahnhof Straßburg verbietet französisches Begleitpersonal den Ge-
ner Woche sterben 20 Lagerinsassen an Hunger.  
fangenen, Wasser mitzunehmen. Nach 24 Stunden Fahrt erhebt sich
1945. (F 60, 231)
aus allen Wagen furchtbares Schreien nach Wasser. Französischer
Transportführer läßt daraufhin den Zug auf einer der nächsten Statio-
nen unter einer Wasseranlage für Lokomotiven langsam durchfahren,
aus der sich ein dicker Wasserstrahl mit mächtigem Druck auf die
Gefangenen in den Wagen ergießt. Aufgehaltene Trinkgefäße werden
ihnen dabei aus der Hand geschlagen, so daß sie versuchen müssen,
etwas Wasser von dem schmutzigen Boden aufzunehmen, um den
Durst zu lindern. Transportführer wiederholt das Schauspiel später
noch einmal. Dagegen wird einem Gefangenen, der für zwei halb
ohnmächtig gewordene Kameraden auf einer Station Wasser geholt
hat, von der Wache mit vorgehaltener MPi ein volles Kochgeschirr vor
dem Wagen ausgeleert. Im Lager Chateauroux sind Mißhandlungen
an der Tagesordnung. Französischer Oberleutnant peitscht vor den
Augen des gesamten Lagers einen Gefangenen nackt aus, bis er zu-  
sammenbricht. Der Mißhandelte muß bis zum anderen Morgen liegen
bleiben. Morgens steht er gefesselt an einem Wachturm in der Nähe
des Lagereingangs.  


Einige Tage später werden Kartoffeln und Fleisch aus der Lagerküche
entwendet. Für das ganze Lager wird mehrere Tage Nahrungsentzug
angedroht, falls sich Täter nicht melden. Darauf melden sich zehn
Jungen im Alter von 15 bis 17 Jahren. Sie werden an den Händen ge-
fesselt, die mit einer Schnur um den Hals auf dem Rücken hochgezo-
gen werden. In dieser Stellung sollen sie mit dem Gesicht zur Sonne
24 Stunden vor der Küche stehen und alle Lagerinsassen an ihnen
vorbeigehen. Nach einigen Stunden fällt einer nach dem andern er-
schöpft um, worauf sie am Nachmittag in Bunker gebracht werden.




26. Lager L a n g r e s .


260
Im Kriegsgefangenenlager Langres ist infolge der unzureichenden Er-
nährung der Gesundheitszustand der Gefangenen so, daß sie sich vor
Schwäche nicht auf den Beinen halten können. Sie sind zu Skeletten






Zwei Tage später brechen der ausgepeitschte Gefangene und zwei
265
von den jungen Kriegsgefangenen aus. Etwa vier Tage später teilt
französischer Oberleutnant dem Lager mit, daß diese drei Gefange-
nen in einiger Entfernung vom Lager eine Frau überfallen und ihre
Wohnung ausgeplündert hätten. Die Bevölkerung habe sie ergriffen
und totgeschlagen. Ein Gefangener erhält Befehl, die Leichen der drei
Kameraden von einem Lastwagen herunterzuholen. Sie sind fürchter-
lich zugerichtet. Die beiden Jungen sind nackt und über und über mit
Blut besudelt Juni 1945. (F 141)






13. Lager R e n n e s .  
abgemagert und müssen bei Verlegung transportiert werden. Sämtli-
che Insassen des Lagers sind verlaust, da die Reinigungsmöglichkei-
ten in den Unterkünften sehr mangelhaft sind. Vom 4. September bis
19. November 1945 sterben von 800 Gefangenen ca. 130 an den Fol-
gen des Hungers. Die Zustände werden später vom Internationalen
Roten Kreuz aufgegriffen.
September bis November 1945. (F 132, 137)


Im Lager Rennes leben die deutschen Kriegsgefangenen anfangs No-
vember zum großen Teil in offenen Zelten. Betten und Pritschen sind
nicht vorhanden, sie müssen sich mit nur einer Decke auf dem blan-
ken Fußboden zudecken.


Von den französischen Posten wird oft in das Lager und in die Zelte
grundlos hineingeschossen, wodurch immer wieder Gefangene ver-
letzt und getötet werden. Der Block IX hatte hierdurch bis Mitte Au-
gust mehrere Tote und viele Verletzte. Im Block III erhält der Chef
der deutschen Lagerpolizei einen Schulterschuß, ein anderer Gefan-
gener einen Oberschenkelschuß. Wer die an den Zeltausgängen ste-
henden Kübel zur Verrichtung der Notdurft in der Nacht benutzen
will, wird regelmäßig von den Turmposten beschossen. Wiederholt
versammeln sich französische Soldaten an einer bestimmten Stelle
des Lagers, an der Gefangene vorbei kommen müssen. Dort plün-
dern sie sie aus und mißhandeln sie durch Stockschläge. Die Kotkü-
bel müssen im Laufschritt zu einer Grube getragen werden. Der aus
den Kübeln überlaufende Kot muß mit der Hand wieder aufgesam-
melt werden. Schläge mit Stock und Peitsche sind bei dieser Arbeit
üblich.


Besonders schlecht steht es in Rennes um die Verpflegung. Sie ist
27. Lager Juzzencourt.  
von Juni bis Oktober 1945 so wenig, daß fast alle Insassen völlig ent-
kräftet sind und sich nicht für längere Zeit von ihren Lagern erheben
können. Durch die monatelange Unterernährung steigern sich die
Krankheits-und Sterblichkeitsziffern unter den Gefangenen derart,
daß selbst französische Zeitungen die Zustände kritisieren und erklä-
ren, daß sie den deutschen KZ's in nichts nachstehen. Ende Novem-
ber werden daraufhin vier bis fünftausend total unterernährte Ge-
fangene den Amerikanern zurückgegeben.
Juni bis Oktober 1945. (F 92, 134, 136, 142)


Im Lager Juzzencourt werden deutsche Kriegsgefangene, die Ange-
hörige eines Holzarbeitskommandos sind, von dem französischen Pa-
tron in mehreren Fällen grundlos geschlagen. Häufig erhalten sie
Verpflegungsentzug und müssen schwere Hanteln bis zur völligen Er-
schöpfung stemmen, wobei sie geschlagen werden. Der deutsche
Kommandoführer wird wiederholt geschlagen und getreten, wenn er
sich bei den Franzosen für seine Kameraden einsetzt.
September bis Novemberl945. (F 133)




261


28. Lager B r i e n n e I e C h a t e a u .


Im Lager Brienne le Chateau werden die deutschen Kriegsgefange-
nen ständig schikaniert und körperlich mißhandelt. Trotz Verletzun-
gen zur Arbeit gezwungen und bei Nichterreichen der vollen Arbeits-
leistung infolge Behinderung durch Verletzung durch Essensentzug
bestraft. Die Verhältnisse in dem Forstkommando Bayel, das zu dem
Lager Brienne gehört, sind so, daß die französische Bevölkerung eine
Eingabe an das Depot richtet. Der deutsche Kommandoführer wird
von französischem Hauptposten mißhandelt, weil er über die Zustän-
de im Lager anläßlich des Besuches des deutschen Arztes von Bri-
enne Beschwerde geführt hat.
Oktober 1945. (F 143)


14. Lager Immenstadt (Allgäu).


In dem Lager für politische Internierte in Immenstadt (Allgäu), das
dem Büro Securite Militaire der 2. französisch-marokkanischen Infan-
terie-Division untersteht, werden wenigstens 60% der Internierten
bei den Vernehmungen in Gegenwart von französischen Offizieren
durch Elsässer schwer mißhandelt, um Aussagen zu erhalten.
Juni/Juli 1945. (F 98)


29. Lager E p i n a I .


Im Kriegsgefangenenlager Epinal sterben in der Zeit von September
bis November 1945 etwa 100 deutsche Kriegsgefangene an Hunger-
typhus.


15. Lager V o v e s .  
Herbst 1945. (F 126, 157, 174, 239)


Im Lager Voves besteht die Tagesration monatelang aus ungefähr
250 Gramm Brot, 10 g Gemüse, 10 g Zucker, 10 g Salz und an guten
Tagen auch 10 g Fett. Bei dieser Ernährung tritt bei den deutschen
Kriegsgefangenen ein so rascher körperlicher Verfall ein, daß schon
nach wenigen Wochen zahlreiche Todesfälle zu verzeichnen sind.
1. Juli 1945. (F 144)




266


16. Lager C o t e s .


Im Kriegsgefangenenlager Cotes sterben im Sommer 1945 an den
Folgen vorangegangener Mißhandlungen und den Folgen totaler Un-
terernährung jeden Tag drei bis fünf deutsche Kriegsgefangene.


Im Juli werden von dem Lager Jonzac nach dem Lager Cotes 300 Ge-
30. Interniertenlager in Nordafrika.  
fangene in völlig erschöpftem Zustande in Marsch gesetzt. Da unter-
wegs zahlreiche Gefangene zusammenbrechen, werden sie von den
bewachenden Milizsoldaten mit Gewehrkolben vorwärts getrieben.
Wenn es ihnen nicht mehr gelingt, die Erschöpften in Marsch zu set-
zen, werfen sie sie in den Straßengraben.
Juli 1945. (F 267)


Bei der Untersuchung von zwei Dutzend aus verschiedenen Internie-
rungslagern Franz. -Nordafrikas zurückgekehrten Deutschen durch die
Tropenmedizinische Beratungsstelle in Brennen, befinden sich alle bis
auf einen im Zustand völliger Entkräftung als Folge einer monatelan-
gen Unterernährung. Verschiedene sind stark aufgeschwemmt. Die
meisten können sich nur mit fremder Hilfe bewegen und tragen Spu-
ren von Stock- und Peitschenhieben. Eine Reihe leidet an unbehan-
delter Malaria und Tropenruhr.
1940 (F 69)


Abschließend zu dem Kapitel der Behandlung der deutschen Kriegs-
gefangenen, die nach Beendigung der Feindseligkeiten von der ame-
rikanischen Regierung an Frankreich übergeben worden sind, die
nachstehende Aussage eines deutschen Arztes. Er war von Oktober
1945 bis Februar 1946 als Arzt im amerikanischen 8276. Gen. Hosp.
bei Marseille eingesetzt, um die aus französischen in amerikanische
Hände zurückkehrenden deutschen Kriegsgefangenen zu untersu-
chen. Er kennt den Gesundheitszustand von rund 3500 Gefangenen
im Zeitpunkt der Übergabe und erklärt dazu folgendes:


17. Lager K n i e I i n g e n .  
„Auf meiner Station wurden am ersten Abend 40 Patienten aufge-
nommen. Sie befanden sich größtenteils in einem jämmerlich ver-
wahrlosten Zustand. Ihre Uniformstücke waren meist nur noch als
Lumpen zu bezeichnen. Durchweg waren sie stark verlaust und ver-
schmutzt. Viele konnten, ohne krank zu sein, infolge der Unterernäh-
rung nicht selbständig gehen und mußten getragen werden. Manche
waren bereits so apathisch, daß sie auf Anrede nicht mehr reagier-
ten. Solche, die an Durchfall litten, hatten seit Tagen in die Hosen
gemacht, ohne Gelegenheit, sich zu säubern. Blasenleidende stanken
pestilenzartig nach Urin, da sie, Tage und Nächte in den gleichen
Kleidern, und vor allem auf dem Transport gezwungen gewesen wa-
ren, unter sich zu lassen. Da die amerikanische Lazarettverwaltung
zu statistischen Zwecken von jedem Patienten einen Fragebogen aus-
füllen ließ, der Untergewicht, Vitaminmangelsymptome usw. betraf,
sind mir die Ergebnisse der körperlichen Untersuchung besonders
deutlich vor Augen.  


Im Internierungslager Knielingen bei Karlsruhe wird ein Internierter
Das Aussehen der meisten Patienten muß beinahe als skelettartig be-
durch einen französischen Offizier in Gegenwart von drei französi-  
zeichnet werden. Ich habe so ausgemergelte Körper in meinem Le-
schen Soldaten in nacktem Zustande vernommen und während der
ben vorher niemals gesehen. Das Gesicht war eingefallen, die nor-  
Vernehmung mit einem Stock auf den nackten Körper, den Kopf und  
malen Fettpolster völlig verschwunden, aber auch die Muskulatur
in das Gesicht geschlagen, sowie mit Füßen getreten.  
größtenteils geschwunden, so daß die Haut lose und faltig herabhing.
Bei vielen war die Gesäßmuskulatur so geschwunden, daß man durch
ihre Reste von hinten die Form des knöchernen Beckens deutlich er-
kennen konnte. Ich erinnere mich eines Patienten, des etwa 60 Jahre
alten Koring, der






262
267






Französische Gendarmeriebeamte schlagen zwei internierten SS-
etwa 50% seines Körpergewichts verloren hatte. Eine große Anzahl
Männern im Lager Knielingen die Zähne ein. Da der eine dem Befehl,
hatte einen Gewichtsverlust von über 30%, der nach einer amerika-  
die herausgeschlagenen Zähne herunterzuschlucken nicht nach-  
nischen Tabelle im Verhältnis zur Körpergröße berechnet wurde. Bei
kommt, muß er nackt Kriechübungen auf Kieselsteinen ausführen,
vielen drückte sich allerdings die Unterernährung gewichtsmäßig
bis er an Leib, Beinen und Armen blutet. Der andere wird bei der
nicht aus, da sie an starken Hungerschwellungen litten.  
Vernehmung bewußtlos geschlagen. Als er auf den Ruf „Aufstehen!"
sich nicht erhebt, steckt ihm der französische Gendarm ein Lineal in
den After bis an die Därme, so daß der Kot aus dem After spritzt.
Später muß auch er Kriechübungen auf den Kieselsteinen verrichten,
wobei er am ganzen Körper blutet. Nach dieser Vernehmung müssen
beide Internierte in das Krankenhaus Karlsruhe eingewiesen werden.
Juli 1945. (F 1)


Noch imposanter als der Gewichtsverlust waren für den Fachmann
gewisse laboratoriumsmäßig erhobene Untersuchungsbefunde, die
ich als Leiter der chemischen Abteilung des Labors z. T. selbst aus-
führte. Die Eiweißwerte im Blut, an deren normaler Höhe (7-9%) der
Organismus auch im Hunger lange Zeit hartnäckig festhält, da davon
eine Reihe lebenswichtiger Funktionen bestimmt wird, war im Durch-
schnitt stark abgesunken, bei einem meiner Patienten bis auf 3,3%
(!), für den Fachmann ein Symptom extremster Unterernährung ...


Obwohl die Patienten laufend in deutsche Heimatlazarette verlegt
wurden, besonders die schweren Fälle, starben doch zahlreiche Pati-
enten bei uns. Sie wurden von dem bekannten Pathologen, dem da-
maligen Oberstarzt Prof. Dr. Klinge, größtenteils in meiner Anwesen-
heit seziert. Die Sektion zeigte oft einen völlig ungewohnten
Schwund der inneren Organe, so daß große Männer Herzen hatten,
wie sie (an Größe) bei 14 bis 15jährigen zu sehen sind ...
Die Gefangenen gaben z. T. erschütternde Bilder ihrer Leidenszeit bei
den Franzosen und schilderten, wie sie infolge Hungers von Tag zu
Tag schwächer geworden seien, wie Kameraden, ohne krank zu sein,
still und unbemerkt wegstarben, wie andere von Lagerepidemien
(Ruhr) weggerafft wurden, so daß bis zu 30% des Lagers gestorben
seien. Sie äußerten, keine Hoffnung gehabt zu haben, dem Hunger-
tode zu entrinnen, bis plötzlich eine Kommission des Roten Kreuzes
erschienen sei und eine Anzahl der in amerikanische Hände Zurück-
zuführenden vorgenommen habe...


18. Lager S e n t e i n .  
Trotzdem nach Angabe des amerikanischen Lagerkommandanten die
Untersuchungsbefunde unserer Ärzte und die Sektionsberichte, die in
englischer Sprache ausgefertigt wurden, über übergeordnete Dienst-
stellen nach Washington weitergeleitet wurden, wurden im angren-
zenden amerikanischen Lager (PWE 404) im Januar/Februar 1946
wieder einige Tausend deutscher Kriegsgefangener den Franzosen
übergeben, was zu panikartigen Zuständen bei den Bedrohten führte.  
Die Auswahl der Arbeitsfähigen für die Franzosen spielte sich wie auf
dem Viehmarkt ab: Die französischen Ärzte nahmen großenteils kei-
ne Notiz von den von unseren Fachärzten ausgestellten Attesten über
Beschränkung der Arbeitsfähigkeit, die vom amerikanischen Chefarzt
gegengezeichnet war. Sie ließen die Gefangenen nackt vorbeimar-
schieren, tasteten ihre Muskeln ab und drückten den Ausgewählten
einen blauen Stempel auf die Haut. In ihrer Verzweiflung brachen
sich etliche Gefangene selbst oder


Von einem 100 Mann starken Arbeitskommando in Sentein (Pyrenä-
en) arbeiten 75 Mann in der Bleimine auf den Bergen, 25 im Tal. Da
trotz, schwerster körperlicher Arbeit den Gefangenen nur schlecht
verdauliche Verpflegung gegeben wird, leiden sie alle an schweren
Magen- und Darmkrankheiten. Drei von ihnen sterben, ohne ins La-
zarett gekommen zu sein. Die Behandlung der Gefangenen durch
den zweiten französischen Kommandoführer, genannt der „Schwarze"
und zwei seiner Gehilfen, genannt „Schläger" und „Boxer" ist un-
menschlich. Sie lassen die Gefangenen nach achtstündiger schwerer
körperlicher Arbeit häufig noch auf Pfiff antreten, um Sonderarbeiten
zu verrichten. Dabei werden häufig Schläge mit dem Gummiknüppel
verabreicht, weil die Gefangenen angeblich nicht schnell genug arbei-
ten.


Juli 1945. (F 51)


268




19. Lager P o u x e u x .


Im Kriegsgefangenenlager Pouxeux werden drei Kriegsgefangene SS-  
gegenseitig einen Arm oder ein Bein, um durch Lazarettaufnahme ei-  
Angehörige während der Arbeit von den französischen Wachen so zu-  
nem neuen Hungerschicksal bei den Franzosen zu entgehen. Andere
sammengeschlagen, daß sie von Kameraden in bewußtlosem Zustand
versuchten aus dem Lager zu fliehen, wurden dabei von französi-  
von der Arbeitsstelle ins Lager zurück gebracht werden müssen. Miß-  
schen Posten angeschossen und kamen schwer verletzt in unser La-
handlungen von Kriegsgefangenen durch Schläge sind in Pouxeux an  
zarett zur Aufnahme. Ich habe den Eindruck gewonnen, daß die
der Tagesordnung.
amerikanischen Ärzte unseres Hospitals vom Schicksal der „re-  
August 1945. (F 128, 130)  
tournees" stark beeindruckt waren und nehme an, daß sie versucht
haben, eine neuerliche Übergabe von Kriegsgefangenen an die Fran-
zosen zu verhindern. Trotzdem wurde die Aktion durchgeführt. Ein
Teil der Übergebenen soll nach Nordafrika, ein anderer Teil nach In-
dochina einem ungewissen Schicksal zugeführt worden sein." (F 139)  






263
269






20 Lager L a n n i r o n .
GROSS-BRITANNIEN


Im Lager Lanniron (Bretagne) werden im August zwei kriegsgefange-
ne SS-Angehörige bei der Blutgruppenkontrolle ausgesondert. Sie
müssen täglich von 8 bis 10 und von 13 bis 15 Uhr ohne Pause straf
exerzieren. Da sie total abgemagert sind, bleiben sie oft bewußtlos
liegen. Französischer Soldat boxt einem SS-Mann sechsmal ins Ge-
sicht. Nach jedem Schlag fällt er zu Boden und wird wieder aufge-
richtet. Andere Wachmannschaften schauen zu und feuern an. Bei
der Übung „Knien" erhält der Gefangene Tritte und Peitschenhiebe
über Kopf und Rücken, muß dann hüpfen und „Quak, Quak" rufen,
wobei er wieder geschlagen wird. Aufgrund dieser Quälereien ent-
schließt sich einer der SS-Männer am 30. August zum Selbstmord.
Am Aufhängen durch Kameraden gehindert, schneidet er sich die
Adern des linken Armes mit der Rasierklinge auf, wird aber sofort
verbunden und muß nach vier Tagen wieder am Straf exerzieren teil-
nehmen, das bis zu seinem Abtransport nach Rennes am 10. Oktober
1945 jeden Tag stattfindet.
August bis November 1945. (F 129)




A. VERSTÖSSE VOR DEM 8. MAI 1945.


21. Lager Rivesaltes.  
Beim Rückzug auf Dünkirchen gehen Engländer auf denselben Stra-
ßen zurück, auf denen Zivilbevölkerung flieht. Sie benutzen die Gele-
genheit, aus dem Durcheinander von Soldaten und Zivilisten heraus
auf deutsche Einheit zu schießen, wobei sie Zivilbevölkerung als
Schutzschild nehmen. Deutsche Einheit hat Verbot wegen Zivilisten
Feuer zu erwidern. Juni 1940. (GB 51)
 
Deutsche Soldaten finden beim Rückzug der Engländer in Belgien
Kraftwagen eines englischen Zahlmeisters, der bis zum Dach mit Ge-
genständen eines Juwelierladens aus Löwen angefüllt ist. Die geplün-
derten Uhren, Ringe, Bestecke und Silbergeräte aller Art werden
durch Feldgendarmerie dem Eigentümer zurückerstattet. Juni 1940.
(GB 51)
 
Zwei englische Flugzeuge schießen bei Cap Gris Nez ein deutsches
Seenotflugzeug in Brand, das in Verbindung mit einem Motorboot die
See direkt über dem Wasser nach abgestürzten Fliegern absucht. Das
Flugzeug stürzt ins Meer. August 1940. (GB 70)


Im Arbeitslager 162 Rivesaltes ist die Sterbeziffer als Folge schlech-  
Auf der Fahrt von Lemnos nach Kavalla im Ägäischen Meer hält ein
ter Ernährung und fehlender Heilmittel außerordentlich hoch. Revier
englisches U-Boot griechischen Motorsegler an und schießt ihn in
und Hospital sind ständig überfüllt. Unter den deutschen Kriegsge-  
Brand. Vier deutsche Soldaten, die vom brennenden Segler ins Was-  
fangenen herrscht aufgrund des schlechten Essens eine Durchfall-  
ser springen, werden vom Turm des U-Bootes solange mit Maschi-  
Epidemie. Trotzdem dürfen nachts die Latrinen nicht benutzt werden.
nengewehren beschossen, bis der letzte Mann getroffen und versun-
Durchfallerkrankte, die trotzdem die Latrinen benutzen wollen, wer-  
ken ist. Mai 1941. (GB 54)
den beschossen und wiederholt durch die Schüsse schwer verletzt.
Kennzeichnend für das Lager ist, daß alle Gefangenen arbeiten müs-
sen, die über 50 kg wiegen. Viele erreichen jedoch dieses Gewicht
nicht.  


August 1945. (F 231)




270


22. Lager M o n z o n .


In einem zum Lager 24 Monzon (Ardennen) gehörenden Arbeitskom-
mando in Letann-Baumont müssen die deutschen Kriegsgefangenen
täglich elf Stunden bei schlechtester Verpflegung und groben Miß-
handlungen schwer arbeiten. Fünf Gefangene sterben an Hungerty-
phus. Laufend müssen Gefangene wegen Unterernährung und
Schwäche mit dem Stammlager ausgetauscht werde.
1945. (F 245)


Englisches Flugzeug stößt in Hamburg bei schönem Wetter auf eine
freie Kinderspielwiese bis auf 200 m herunter und löst über der Wie-
se eine Bombe. Auf der dicht mit Menschen besetzten Wiese werden
ungefähr hundert Frauen und Kinder getötet. Juli 1941. (GB 62)


Weithin sichtbar gekennzeichneter italienischer Hauptverbandsplatz
bei Bardia (Nordafrika) wird von englischen Bombern angegriffen,
wobei mehrere Verluste entstehen.


264
Im Oktober 1942 beschießen englische Jagdbomber aus etwa 700 m
Höhe südlich von El Alamein gekennzeichneten Hauptverbandsplatz
der deutschen 21. Panzer-Division, wobei u. a. zwei deutsche Offizie-
re getötet werden. Dezember 1941. (GB 48)


Englischer Tiefflieger wirft in Bremen-Rablinghausen vier kleine Bom-
ben auf Wohnhäuser, wodurch vier Personen getötet werden. Vorher
hat er die Bevölkerung auf dem Lande und in den Häusern mit MG
beschossen. Mai 1942. (GB 34)


Englische Soldaten berauben in Tunis deutschen verwundeten Kriegs-
gefangenen seiner sämtlichen Wertsachen und Bekleidungsstücke.
27. und 28.12.1942. (GB 4)


23. Lager Nizza.  
Deutscher Kriegsgefangener wird von kanadischen Soldaten in Nico-
sia mit sechs anderen Kriegsgefangenen mißhandelt. 30. Juli 1943.
(GB 64)


Im September 1945 werden deutsche Kriegsgefangene von Koblenz
Im Lager La Marsa (Tunis) werden deutsche Kriegsgefangene von  
nach Nizza verlegt. Während des viertägigen Bahntransportes erhal-  
englischen Soldaten unter Bedrohung mit der Waffe und Gewaltan-  
ten sie bei einer Waggonbelegung von 56 mit verschlossenen Türen
wendung ihrer sämtlichen Wertsachen und persönlichen Habe be-
nur einmal am Tage etwas Wasser und geringste Verpflegung.  
raubt. 8. Mai 1943. (GB 61)


Zwei Tage nach Ankunft in Nizza müssen alle trotz größter Körper-  
Kanadisches Jagdflugzeug schießt im Abschnitt Sabaudia/Italien ge-  
schwäche militärisch exerzieren. Dabei werden sie jeweils in Einzel-
kennzeichneten deutschen Sanitätskraftwagen beim Tiefflug in  
gruppen verhört. Wer verneint, in der SS zu sein, wird jedesmal nie-
Brand. Dezember 1943. (GB 29)
dergeschlagen, geboxt und an den Haaren gezogen. 30 Mann werden
ohne jeden Grund 14 Tage lang in Arrestzellen gesperrt, wo sie wie-
der mißhandelt werden.  


Die tägliche Verpflegungsration besteht aus Folgendem: Morgens ein
Kanadische Jagdbomber bombardieren und beschießen bei Occagnes
viertel Liter schlechter Kaffee, mittags ein halber Liter Wassersuppe,
(Normandie) eine aus fünf Fahrzeugen bestehende deutsche Sani-
abends ein halber Liter Wassersuppe und ein Viertel Brot. September
tätskolonne. Die gekennzeichneten Sanitätskraftwagen brennen voll-
1945. (F 127, 131)  
ständig aus, mit ihnen verbrennen die Verwundeten. 10. Juni 1944.  
(GB 68)  


Vier kanadische Jagdbomber greifen vier gekennzeichnete deutsche
Sanitätskraftwagen bei Argentan (Normandie) im Tiefflug mit kleinen
Bomben und MG-Feuer an. Zwei deutsche Verwundete werden getö-
tet, drei weitere erneut verwundet. 2. August 1944. (GB 68)




24. Lager Bretzenheim.


Im Lager Bretzenheim bei Bingen müssen die deutschen Gefangenen
271
ohne Zelte auf dem nackten Ackerboden liegen, auch bei Regenwet-
ter. Das Essen ist völlig unzureichend. Mittags gibt es Kartoffelscha-
lensuppe und für sechs bis acht Mann ein Brot. Infolge der mangel-
haften Ernährung und der ungenügenden ärztlichen Betreuung ster-
ben zahlreiche Gefangene an den Folgen des Hungers.
September 1945. (F 60)






25. Lager Champagne.  
Empire-Truppen nehmen in Gegend von Rosigno südlich Livorno 30
Waffen-SS-Männer der 16. SS-Pz. Gren. Division gefangen. Volks-
deutsche und Reichsdeutsche werden getrennt und letztere mit
Sprengmitteln in die Luft gesprengt. Vorfall bei Gerichtsakten der 16.
SS-Pz. Gren. Division. Juli 1944. (GB 31)


In dem Lager Champagne besteht das Mittagessen aus Wasser mit  
Kanadische Truppen schießen deutschen Sanitätskraftwagen, der ka-
Brennesseln. Als Unterkunft dienen Zelte auf der blanken Erde. In ei-
nadische und deutsche Verwundete sammelt, mit Pakfeuer bewe-
ner Woche sterben 20 Lagerinsassen an Hunger.  
gungsunfähig, obwohl er mit Rotem Kreuz gekennzeichnet ist. 19.  
1945. (F 60, 231)  
Juli 1944. (GB 71)  


Zwei englische Tiefflieger greifen 30 km hinter Paris bei klarem Wet-
ter gekennzeichneten deutschen Lazarettzug mit Bordwaffen an.
Zahlreiche Verwundete werden abermals verletzt. Sommer 1944.
(GB 5)


Kanadischer Soldat erschießt bei Roquencourt schwerverwundeten
Waffen-SS-Mann vor den Augen deutscher Mitgefangener mit der Pis-
tole. Sommer 1944. (GB 69)


26. Lager L a n g r e s .  
Englische Tiefflieger beschießen bei Bernsfeld (Oberhessen) einen
Bauern mit seiner Tochter auf einem leeren Erntewagen solange, bis
beide Kühe getroffen sind. Sommer 1944. (GB 24)


Im Kriegsgefangenenlager Langres ist infolge der unzureichenden Er-  
Bei Muids a. d. Seine greifen englische Jagdflugzeuge bei bester
nährung der Gesundheitszustand der Gefangenen so, daß sie sich vor
Sicht die Sanitätskompanie der SS-Division Hohenstaufen trotz Kenn-
Schwäche nicht auf den Beinen halten können. Sie sind zu Skeletten
zeichnung aller Fahrzeuge mit dem roten Kreuz beim übersetzen
über die Seine auf einer ebenfalls gekennzeichneten Sanitätsfähre
mit Bomben und Bordwaffen an. Wirkung: Kompanie fast völlig auf-
gerieben, fast alle Fahrzeuge ausgebrannt. Leightnings beschießen
noch in der Seine treibende verwundete Sanitätssoldaten. 20. August
1944. (GB 43)


Bei Arnheim wird deutsches Schlauchboot mit Roter Kreuz-Flagge,
dessen Insassen sichtbare Sanitätsabzeichen auf Brust und Rücken
tragen, bei dem Versuch, den Waal zu überqueren, durch gezieltes
Infanteriefeuer der Engländer versenkt. Insassen z. T. schwer ver-
wundet. Feuerüberfall erfolgt, obwohl vorher gegenseitige Rücksicht-
nahme beim Bergen der Verwundeten zugesagt war. Herbst 1944.
(GB40)


Auf der Strecke Rodenkirchen - Esenshamm wird ein Pfarrersehepaar
im Personenauto von englischen Tieffliegern erschossen. September
1944. (GB 58)


265
Von September bis November 1944 werden in Holland dreimal Fälle
der Beschießung gekennzeichneter deutscher Lazarettzüge durch
Tiefflieger mit den Abzeichen der RAF amtlich festgestellt. September
- November 1944. (GB 67)






abgemagert und müssen bei Verlegung transportiert werden. Sämtli-
272
che Insassen des Lagers sind verlaust, da die Reinigungsmöglichkei-
ten in den Unterkünften sehr mangelhaft sind. Vom 4. September bis
19. November 1945 sterben von 800 Gefangenen ca. 130 an den Fol-
gen des Hungers. Die Zustände werden später vom Internationalen
Roten Kreuz aufgegriffen.
September bis November 1945. (F 132, 137)






27. Lager Juzzencourt.  
Im englischen Kriegsgefangenenlager Dieppe liegen die deutschen
Gefangenen ohne Zelte, Decken und z. T. ohne Mäntel im September
und Oktober auf freiem Feld. Sie müssen sich mit Blechbüchsen Lö-
cher in den Erdboden graben. Behandlung sehr schlecht. An den Fol-
gen dieser Verhältnisse sterben eine große Anzahl Gefangener. Sep-
tember-November 1944. (GB 55)


Im Lager Juzzencourt werden deutsche Kriegsgefangene, die Ange-
Flugzeug der Royal Airforce beschießt bei Brühl (Rheinland) einen
hörige eines Holzarbeitskommandos sind, von dem französischen Pa-
Personenzug, bringt ihn zum Halten. Insassen, die aus dem Zug
tron in mehreren Fällen grundlos geschlagen. Häufig erhalten sie
übers Feld flüchten wollen, werden durch Bordwaffen weiter beschos-  
Verpflegungsentzug und müssen schwere Hanteln bis zur völligen Er-  
sen, wobei es zahlreiche Tote und Verwundete gibt.  
schöpfung stemmen, wobei sie geschlagen werden. Der deutsche
Kommandoführer wird wiederholt geschlagen und getreten, wenn er
sich bei den Franzosen für seine Kameraden einsetzt.
September bis Novemberl945. (F 133)


Im Februar 1946 beschießt ein Jagdflugzeug der RAF bei Heppingen
(Ahr) einen Bauer auf dem Acker bei der Feldarbeit. Oktober 1944.
(GB 65)


Deutsche Sanitätswagen-Kolonne von 15 bis 20 Fahrzeugen, mit
Schwerverwundeten beladen, wird auf dem Wege von Le Mont (Bel-
gien) nach Bittburg/Eifel in offenem Gelände bei klarer Sicht von
mehreren englischen Jagdflugzeugen angegriffen, obwohl alle Fahr-
zeuge weithin sichtbar das Rote Kreuz hatten. Wirkung der mehrfach
wiederholten Angriffe: Fast die Hälfte der Fahrzeuge ausgebrannt,
mit ihnen die schwerverwundeten Insassen. Leichter Verwundete
werden beim Verlassen der Fahrzeuge getötet. 27. Dezember 1944.
(GB 42)


28. Lager B r i e n n e I e C h a t e a u .
Englische Flieger greifen ausschließlich mit Zivilisten besetzten Perso-  
 
nenzug auf der Strecke Werdorf - Berghausen an. Nach sechsmali-  
Im Lager Brienne le Chateau werden die deutschen Kriegsgefange-  
gem Angriff mit Bordwaffen werfen sie zwei Luftminen. Etwa 20 Zivil-  
nen ständig schikaniert und körperlich mißhandelt. Trotz Verletzun-
personen werden getötet. Januar 1945. (GB 72)  
gen zur Arbeit gezwungen und bei Nichterreichen der vollen Arbeits-  
leistung infolge Behinderung durch Verletzung durch Essensentzug
bestraft. Die Verhältnisse in dem Forstkommando Bayel, das zu dem
Lager Brienne gehört, sind so, daß die französische Bevölkerung eine
Eingabe an das Depot richtet. Der deutsche Kommandoführer wird
von französischem Hauptposten mißhandelt, weil er über die Zustän-  
de im Lager anläßlich des Besuches des deutschen Arztes von Bri-  
enne Beschwerde geführt hat.  
Oktober 1945. (F 143)  


Acht englische Jagdflugzeuge greifen mittags deutlich gekennzeich-
neten Lazarettzug, der auf der Strecke hält, bei Remagen mit Bom-
ben und Bordwaffen an. Zwei Wagen brennen aus. Der vollbesetzte
Zug wird von Bordwaffen durchlöchert, über das Schneefeld flüchten-
de Verwundete werden ebenfalls beschossen. Ergebnis: 80 Verwun-
dete getötet. 23. Januar 1945. (GB 44)


Englischer Bomberverband bombardiert in Neunkirchen bei Wiener-
Neustadt gekennzeichnetes Reserve-Lazarett bei bester Sicht. Fast
alle Lazarettbauten werden getroffen. Zwischen den Trümmern liegen
zahlreiche Tote, z. T. völlig verstümmelt umher. 27. März 1945.
(GB 66)


29. Lager E p i n a I .  
Bei Ammersdorf/Holland werden deutsche Kriegsgefangene kurz
nach der Gefangennahme in einem englischen Lager durch Fußtritte
und Schläge ins Gesicht mißhandelt. 24. April 1945. (GB 45)


Im Kriegsgefangenenlager Epinal sterben in der Zeit von September
bis November 1945 etwa 100 deutsche Kriegsgefangene an Hunger-
typhus.


Herbst 1945. (F 126, 157, 174, 239)


273




266


Englische Panzersoldaten dringen in Bremen in eine Wohnung ein
und entwenden Schreibmaschine, Wäsche und Lebensmittel. 25.
April 1945. (GB 1)


18 englische Soldaten beschlagnahmen ein Wohnhaus in Bremen,
dessen Einrichtung sie bei ihrem Abzug z. T. mitnehmen, z. T. zer-
schlagen. 26. April 1945. (GB 2)


30. Interniertenlager in Nordafrika.  
Britische Soldaten mißhandeln einen SS-Angehörigen in Weißenfels
bei seiner Vernehmung schwer. Trotz erheblicher Verletzungen wird
ihm ärztliche Hilfe verweigert. 30. April 1945. (GB 23)


Bei der Untersuchung von zwei Dutzend aus verschiedenen Internie-  
Englische Flugzeuge beschießen in der Gegend von Bremen - Worps-  
rungslagern Franz. -Nordafrikas zurückgekehrten Deutschen durch die
wede, Scharnbeck - Hambergen - Bremervörde - Stade - Glücks-
Tropenmedizinische Beratungsstelle in Brennen, befinden sich alle bis
stadt fast täglich ackernde Bauern auf dem Feld. Zwei Bauern und in
auf einen im Zustand völliger Entkräftung als Folge einer monatelan-
fünf Fällen die Pferde werden getötet. April/Mai 1945. (GB 10)  
gen Unterernährung. Verschiedene sind stark aufgeschwemmt. Die
meisten können sich nur mit fremder Hilfe bewegen und tragen Spu-
ren von Stock- und Peitschenhieben. Eine Reihe leidet an unbehan-
delter Malaria und Tropenruhr.  
1940 (F 69)  


Abschließend zu dem Kapitel der Behandlung der deutschen Kriegs-  
Kanadische Soldaten zwingen in Oldenburg die Bewohner eines Bau-  
gefangenen, die nach Beendigung der Feindseligkeiten von der ame-
ernhauses zur Auslieferung der Jungmagd, um sie zu vergewaltigen.
rikanischen Regierung an Frankreich übergeben worden sind, die
Die Magd wird ausgeliefert und genotzüchtigt. Ein kanadischer Soldat
nachstehende Aussage eines deutschen Arztes. Er war von Oktober
bedroht eine Frau mit Erschießen, falls sie ihm ihr Fahrrad nicht her-
1945 bis Februar 1946 als Arzt im amerikanischen 8276. Gen. Hosp.  
ausgibt. April 1945.  
bei Marseille eingesetzt, um die aus französischen in amerikanische
 
Hände zurückkehrenden deutschen Kriegsgefangenen zu untersu-  
Deutscher Oberst wird nach Gefangennahme auf dem Wege zum
chen. Er kennt den Gesundheitszustand von rund 3500 Gefangenen
Kriegsgefangenenlager von englischen Soldaten mehrfach durch Fuß-
im Zeitpunkt der Übergabe und erklärt dazu folgendes:
tritte mißhandelt. 2. Mai 1945. (GB 3)
 
Bei Hegenow kneift kanadischer Militärpolizist deutschen Zivilisten
mit der Zange den Trauring vom Finger, (weil dieser nicht anders ab-  
geht). Kanadier hat bereits eine ganze Hand voll beschädigte und
etwa 20 unbeschädigte goldene Eheringe in seinem Besitz. 3. Mai
1945. (GB 32)


„Auf meiner Station wurden am ersten Abend 40 Patienten aufge-
In Hamburg plündern englische Soldaten Tausende von deutschen
nommen. Sie befanden sich größtenteils in einem jämmerlich ver-
Kriegsgefangenen systematisch aus. Gleichzeitig müssen deutsche
wahrlosten Zustand. Ihre Uniformstücke waren meist nur noch als
Offiziere, deutsche Polizeiangehörige und einige deutsche Frauen
Lumpen zu bezeichnen. Durchweg waren sie stark verlaust und ver-
(vermutlich ehemalige Wehrmachtshelferinnen) nach dem Komman-  
schmutzt. Viele konnten, ohne krank zu sein, infolge der Unterernäh-
do der Engländer vor der Menge Lauf schritt und Hinlegen üben. 5.  
rung nicht selbständig gehen und mußten getragen werden. Manche
Mai 1945. (GB 56)
waren bereits so apathisch, daß sie auf Anrede nicht mehr reagier-
ten. Solche, die an Durchfall litten, hatten seit Tagen in die Hosen
gemacht, ohne Gelegenheit, sich zu säubern. Blasenleidende stanken
pestilenzartig nach Urin, da sie, Tage und Nächte in den gleichen
Kleidern, und vor allem auf dem Transport gezwungen gewesen wa-  
ren, unter sich zu lassen. Da die amerikanische Lazarettverwaltung
zu statistischen Zwecken von jedem Patienten einen Fragebogen aus-
füllen ließ, der Untergewicht, Vitaminmangelsymptome usw. betraf,
sind mir die Ergebnisse der körperlichen Untersuchung besonders
deutlich vor Augen.  


Das Aussehen der meisten Patienten muß beinahe als skelettartig be-
Britische Soldaten versuchen in Schorlingbostel in zwei Fällen deut-  
zeichnet werden. Ich habe so ausgemergelte Körper in meinem Le-  
sche Mädchen zu vergewaltigen. Mai 1945. (GB 11)
ben vorher niemals gesehen. Das Gesicht war eingefallen, die nor-
malen Fettpolster völlig verschwunden, aber auch die Muskulatur
größtenteils geschwunden, so daß die Haut lose und faltig herabhing.  
Bei vielen war die Gesäßmuskulatur so geschwunden, daß man durch
ihre Reste von hinten die Form des knöchernen Beckens deutlich er-
kennen konnte. Ich erinnere mich eines Patienten, des etwa 60 Jahre
alten Koring, der


Englische Soldaten plündern in Achim ein Wohnhaus, während die
Hausbewohner in den Keller gesperrt werden. 6. Mai 1945. (GB 11)




267


274




etwa 50% seines Körpergewichts verloren hatte. Eine große Anzahl
hatte einen Gewichtsverlust von über 30%, der nach einer amerika-
nischen Tabelle im Verhältnis zur Körpergröße berechnet wurde. Bei
vielen drückte sich allerdings die Unterernährung gewichtsmäßig
nicht aus, da sie an starken Hungerschwellungen litten.


Noch imposanter als der Gewichtsverlust waren für den Fachmann
Angehörige des Stabes des engl. Art. Rgt. 45 oder 47 plündern die
gewisse laboratoriumsmäßig erhobene Untersuchungsbefunde, die
Räume eines von ihnen belegten Gebäudes aus. Mai 1945. (GB 13)  
ich als Leiter der chemischen Abteilung des Labors z. T. selbst aus-
führte. Die Eiweißwerte im Blut, an deren normaler Höhe (7-9%) der
Organismus auch im Hunger lange Zeit hartnäckig festhält, da davon
eine Reihe lebenswichtiger Funktionen bestimmt wird, war im Durch-
schnitt stark abgesunken, bei einem meiner Patienten bis auf 3,3%
(!), für den Fachmann ein Symptom extremster Unterernährung ...


Obwohl die Patienten laufend in deutsche Heimatlazarette verlegt
Englische Soldaten vergewaltigen in Hoya a. d. Weser mehrere Mäd-  
wurden, besonders die schweren Fälle, starben doch zahlreiche Pati-
chen und eine Frau. Mai 1945. (GB 19)  
enten bei uns. Sie wurden von dem bekannten Pathologen, dem da-
maligen Oberstarzt Prof. Dr. Klinge, größtenteils in meiner Anwesen-  
heit seziert. Die Sektion zeigte oft einen völlig ungewohnten
Schwund der inneren Organe, so daß große Männer Herzen hatten,
wie sie (an Größe) bei 14 bis 15jährigen zu sehen sind ...
Die Gefangenen gaben z. T. erschütternde Bilder ihrer Leidenszeit bei
den Franzosen und schilderten, wie sie infolge Hungers von Tag zu
Tag schwächer geworden seien, wie Kameraden, ohne krank zu sein,
still und unbemerkt wegstarben, wie andere von Lagerepidemien
(Ruhr) weggerafft wurden, so daß bis zu 30% des Lagers gestorben
seien. Sie äußerten, keine Hoffnung gehabt zu haben, dem Hunger-
tode zu entrinnen, bis plötzlich eine Kommission des Roten Kreuzes
erschienen sei und eine Anzahl der in amerikanische Hände Zurück-
zuführenden vorgenommen habe...


Trotzdem nach Angabe des amerikanischen Lagerkommandanten die
Bei dem Durchbruch der 21. Pz. Division des Afrikakorps südlich Ain
Untersuchungsbefunde unserer Ärzte und die Sektionsberichte, die in
el Gazaila wird nach Vernichtung englischer Infanterie-Brigade Briga-  
englischer Sprache ausgefertigt wurden, über übergeordnete Dienst-  
debefehl gefunden, wonach deutschen Gefangenen vor ihrer Verneh-  
stellen nach Washington weitergeleitet wurden, wurden im angren-  
mung kein Wasser zu geben ist. Dies wird als besonders unmensch-
zenden amerikanischen Lager (PWE 404) im Januar/Februar 1946
lich empfunden, weil es sich um Wüstenkämpfe während der heißes-  
wieder einige Tausend deutscher Kriegsgefangener den Franzosen
ten Jahreszeit in der besonders wasserarmen und heißen Marmarika
übergeben, was zu panikartigen Zuständen bei den Bedrohten führte.  
handelt. Juni 1942. (GB 48)
Die Auswahl der Arbeitsfähigen für die Franzosen spielte sich wie auf
dem Viehmarkt ab: Die französischen Ärzte nahmen großenteils kei-  
ne Notiz von den von unseren Fachärzten ausgestellten Attesten über
Beschränkung der Arbeitsfähigkeit, die vom amerikanischen Chefarzt
gegengezeichnet war. Sie ließen die Gefangenen nackt vorbeimar-
schieren, tasteten ihre Muskeln ab und drückten den Ausgewählten
einen blauen Stempel auf die Haut. In ihrer Verzweiflung brachen
sich etliche Gefangene selbst oder


Britische Soldaten erschießen Wohnungsinhaber in Dünkirchen, weil
er sich weigert, ihnen den Schlüssel zum Weinkeller zu geben. An-
fang Juni 1940. (GB 39)


Sechs englische Jagdflugzeuge greifen Sanitätskraftwagentransport
an. Einige Fahrzeuge werden in Brand geschossen oder durchlöchert.
Verwundete werden getötet oder erneut verwundet. 29. Juni 1944.
(GB 28)


268




VERSTÖSSE NACH DEM 8. MAI 1945.


gegenseitig einen Arm oder ein Bein, um durch Lazarettaufnahme ei-  
Deutsche Kriegsgefangene werden auf Lastwagentransport von Kla-  
nem neuen Hungerschicksal bei den Franzosen zu entgehen. Andere
genfurt nach Udine von einer jüdischen Brigade unter Duldung der
versuchten aus dem Lager zu fliehen, wurden dabei von französi-
Engländer mit schweren Steinen beworfen. Als Folge davon allein bei
schen Posten angeschossen und kamen schwer verletzt in unser La-
einer Kompanie 14 z. T. schwere Kopfverletzungen. 11. Mai 1945.  
zarett zur Aufnahme. Ich habe den Eindruck gewonnen, daß die
(GB 50)  
amerikanischen Ärzte unseres Hospitals vom Schicksal der „re-
tournees" stark beeindruckt waren und nehme an, daß sie versucht
haben, eine neuerliche Übergabe von Kriegsgefangenen an die Fran-
zosen zu verhindern. Trotzdem wurde die Aktion durchgeführt. Ein
Teil der Übergebenen soll nach Nordafrika, ein anderer Teil nach In-
dochina einem ungewissen Schicksal zugeführt worden sein." (F 139)  


Deutscher Zivilinternierter wird von englischem Polizisten bei der Ein-
lieferung im Bremer Stadion durch Stockschläge mißhandelt und sei-
ner Uhr beraubt. Am nächsten Morgen muß er ohne zu essen arbei-
ten, wozu er trotz Erschöpfung immer wieder angetrieben wird. 12.
Mai 1945 (GB 15)




269


275




GROSS-BRITANNIEN


Englischer Offizier mißhandelt kriegsgefangenen deutschen Offizier
durch Stockschläge. 17. Mai 1945. (GB 26)


Im Lager Rimini (Italien) werden fünf deutsche Kriegsgefangene von
englischen Soldaten derart zusammengeschlagen, daß sie zum Arzt
gebracht werden müssen. 19. Mai 1945. (GB 25)


A. VERSTÖSSE VOR DEM 8. MAI 1945.  
Englische Soldaten dringen in Mürwik in die Bismarck-Baracke des
Hans Kray-Lagers ein und plündern die Zimmer der Baracke syste-
matisch aus. Die Bewohner der Baracke werden mit vorgehaltener
Pistole hinausgetrieben. Auch deutsche Nachrichtenhelferinnen wer-
den bestohlen. 23. Mai 1945. (GB 22, 52)


Beim Rückzug auf Dünkirchen gehen Engländer auf denselben Stra-  
In Farsund (Nordnorwegen) werden über 100 deutsche Kriegsgefan-  
ßen zurück, auf denen Zivilbevölkerung flieht. Sie benutzen die Gele-
gene auf dem Marsch von Soldaten einer englischen Streife ohne je-
genheit, aus dem Durcheinander von Soldaten und Zivilisten heraus
den Grund mit Holzknüppeln verprügelt. 5. Juni 1945. (GB 59)  
auf deutsche Einheit zu schießen, wobei sie Zivilbevölkerung als
Schutzschild nehmen. Deutsche Einheit hat Verbot wegen Zivilisten
Feuer zu erwidern. Juni 1940. (GB 51)  


Deutsche Soldaten finden beim Rückzug der Engländer in Belgien
Im Lager Smaahavne (Norwegen) wird ein kriegsgefangener Leut-  
Kraftwagen eines englischen Zahlmeisters, der bis zum Dach mit Ge-  
nant z. S. von englischem Sergeanten bei Vernehmung mißhandelt.  
genständen eines Juwelierladens aus Löwen angefüllt ist. Die geplün-
Er muß sich auf den Boden legen, woraufhin der Engländer sich auf
derten Uhren, Ringe, Bestecke und Silbergeräte aller Art werden
ihn stellt und sich in dieser Haltung fotografieren läßt. 24. Juli 1945.  
durch Feldgendarmerie dem Eigentümer zurückerstattet. Juni 1940.  
(GB 14, 35, 36)  
(GB 51)  


Zwei englische Flugzeuge schießen bei Cap Gris Nez ein deutsches
Bei der Vernehmung im Lager Christiansand mißhandelt englischer
Seenotflugzeug in Brand, das in Verbindung mit einem Motorboot die
Sergeant deutsche Internierte durch Stockschläge. 23. Juli 1945.  
See direkt über dem Wasser nach abgestürzten Fliegern absucht. Das
(GB 60)  
Flugzeug stürzt ins Meer. August 1940. (GB 70)  


Auf der Fahrt von Lemnos nach Kavalla im Ägäischen Meer hält ein
Dampfer Hernoesand mit englischer Besatzung bringt deutsche
englisches U-Boot griechischen Motorsegler an und schießt ihn in
Kriegsgefangene von Narvik nach Oslo. Schiff hat nur für 500 Mann
Brand. Vier deutsche Soldaten, die vom brennenden Segler ins Was-  
und sieben Tage Verpflegung aufgenommen, obwohl 538 Mann an  
ser springen, werden vom Turm des U-Bootes solange mit Maschi-  
Bord sind und Fahrt neun Tage dauert. Deshalb Verpflegung völlig
nengewehren beschossen, bis der letzte Mann getroffen und versun-
unzureichend, die letzten beiden Tage gibt es nichts zu essen. Er-  
ken ist. Mai 1941. (GB 54)  
sparte Verpflegung wird vor Beginn der Fahrt abgenommen. Unter-  
bringung auf dem Schiff: 300 Mann in einer Ladeluke ohne Licht und  
Luft. September 1945. (GB 46)  


In Brunsbüttelkoog überfallen 40 englische Soldaten einen Bauern-
hof, schlagen und schießen die Fenster ein und plündern das Wohn-
haus, wobei sie alle Wäsche, Schmuck, Wertgegenstände und Beklei-
dungsstücke mitnehmen. 31. Mai 1945. (GB 52)


Drei englische Jagdflugzeuge greifen auf einer Zufahrtsstraße nach
Lübeck aus 20 m Höhe zwei langsam fahrende weiße Omnibusse mit
Leichtverletzten trotz Kennzeichnung an und schießen sie zusammen.
2. Mai 1945. (GB 57)


270




276


Englisches Flugzeug stößt in Hamburg bei schönem Wetter auf eine
freie Kinderspielwiese bis auf 200 m herunter und löst über der Wie-
se eine Bombe. Auf der dicht mit Menschen besetzten Wiese werden
ungefähr hundert Frauen und Kinder getötet. Juli 1941. (GB 62)


Weithin sichtbar gekennzeichneter italienischer Hauptverbandsplatz
bei Bardia (Nordafrika) wird von englischen Bombern angegriffen,
wobei mehrere Verluste entstehen.


Im Oktober 1942 beschießen englische Jagdbomber aus etwa 700 m
ZUSTÄNDE IN I N T E R N I E R U N G S L A G E R N .  
Höhe südlich von El Alamein gekennzeichneten Hauptverbandsplatz
der deutschen 21. Panzer-Division, wobei u. a. zwei deutsche Offizie-
re getötet werden. Dezember 1941. (GB 48)


Englischer Tiefflieger wirft in Bremen-Rablinghausen vier kleine Bom-
ben auf Wohnhäuser, wodurch vier Personen getötet werden. Vorher
hat er die Bevölkerung auf dem Lande und in den Häusern mit MG
beschossen. Mai 1942. (GB 34)


Englische Soldaten berauben in Tunis deutschen verwundeten Kriegs-
gefangenen seiner sämtlichen Wertsachen und Bekleidungsstücke.
27. und 28.12.1942. (GB 4)


Deutscher Kriegsgefangener wird von kanadischen Soldaten in Nico-
Lager Neuengamme.  
sia mit sechs anderen Kriegsgefangenen mißhandelt. 30. Juli 1943.
(GB 64)


Im Lager La Marsa (Tunis) werden deutsche Kriegsgefangene von  
In dem Lager Neuengamme bei Hamburg erhalten die dort internier-
englischen Soldaten unter Bedrohung mit der Waffe und Gewaltan-  
ten SS-Angehörigen in den ersten sechs Wochen einen Kaloriensatz
wendung ihrer sämtlichen Wertsachen und persönlichen Habe be-  
von 500 pro Tag. Trotz dieser unzureichenden Ernährung werden 17-
raubt. 8. Mai 1943. (GB 61)
20-jährige SS-Männer zu schweren Außenarbeiten herangezogen. Da
sie diesen Arbeiten nicht gewachsen sind, werden sie von englischen
Wachen mit Kolbenhieben blutig geschlagen. Der englische Komman-
dant bestraft sie für die Dauer von eins bis sechs Tagen mit sechs bis
zwölf Stunden auf dem Appellplatz in der Sonne stehen, beide Hände
hoch, in jeder Hand einen Backstein von 7,5 Pfund. Fallen sie vor
Schwäche um, so erhalten sie Kolbenschläge, bis sie aus Nase und
Mund bluten. Zeit der Bewußtlosigkeit wird in Strafzeit nicht ange-
rechnet. Wiederholt schießen englische Wachen ohne jeden Grund
oder Warnung in Unterkünfte und Gefangenengruppen. Dadurch wer-  
den in einem Falle 26 Internierte verwundet, von denen acht sterben.
Nach Ablösung der englischen Wachen durch Schotten werden schon
am ersten Tage zwei Köche auf dem Wege zur Küche erschossen.
Arzt und Sanitäter, die Hilfe bringen wollen, werden ebenfalls be-  
schossen. Ein weiterer Gefangener, der nachts die Latrine aufsuchen
will, wird durch Schüsse der Wachen getötet.  


Kanadisches Jagdflugzeug schießt im Abschnitt Sabaudia/Italien ge-  
Am schlimmsten ist die Zeit, in der die Belgier das Lager bewachen.
kennzeichneten deutschen Sanitätskraftwagen beim Tiefflug in
Nach dem Genuß von Alkohol schießen sie blindlings in die Holzbara-  
Brand. Dezember 1943. (GB 29)  
cken der Internierten. Diese sind für sie nur Zielscheibe. Zahlreiche
Internierte werden zu dieser Zeit durch Schüsse getötet.
Da die Ernährung im Lager ständig ungenügend ist, sterben auch
fortwährend zahlreiche Lagerinsassen an den Folgen des Hungers.  
Sommer 1945. (GB 12, 30, 53)  


Kanadische Jagdbomber bombardieren und beschießen bei Occagnes
(Normandie) eine aus fünf Fahrzeugen bestehende deutsche Sani-
tätskolonne. Die gekennzeichneten Sanitätskraftwagen brennen voll-
ständig aus, mit ihnen verbrennen die Verwundeten. 10. Juni 1944.
(GB 68)


Vier kanadische Jagdbomber greifen vier gekennzeichnete deutsche
Sanitätskraftwagen bei Argentan (Normandie) im Tiefflug mit kleinen
Bomben und MG-Feuer an. Zwei deutsche Verwundete werden getö-
tet, drei weitere erneut verwundet. 2. August 1944. (GB 68)


Lager Fallingbostel.


Im Internierungslager Fallingbostel ist die Verpflegung so schlecht,
daß nach einer ärztlichen Unterernährtenkontrolle sogar bei 14 von
22 in der Küche beschäftigten Internierten Hungerödeme festgestellt
werden. Drei Internierte können auch in einer Spezialabteilung für
Unterernährte nicht mehr zu Kräften kommen und sterben. Trotzdem
wird von der


271




277


Empire-Truppen nehmen in Gegend von Rosigno südlich Livorno 30
Waffen-SS-Männer der 16. SS-Pz. Gren. Division gefangen. Volks-
deutsche und Reichsdeutsche werden getrennt und letztere mit
Sprengmitteln in die Luft gesprengt. Vorfall bei Gerichtsakten der 16.
SS-Pz. Gren. Division. Juli 1944. (GB 31)


Kanadische Truppen schießen deutschen Sanitätskraftwagen, der ka-
nadische und deutsche Verwundete sammelt, mit Pakfeuer bewe-
gungsunfähig, obwohl er mit Rotem Kreuz gekennzeichnet ist. 19.
Juli 1944. (GB 71)


Zwei englische Tiefflieger greifen 30 km hinter Paris bei klarem Wet-  
Lagerleitung Getreide, Gemüse und Obst, das von der bäuerlichen
ter gekennzeichneten deutschen Lazarettzug mit Bordwaffen an.  
Bevölkerung für die Internierten angeboten wird, abgelehnt.
Zahlreiche Verwundete werden abermals verletzt. Sommer 1944.  
Die Unterbringung im Lager ist so primitiv, daß es selbst an Tischen
(GB 5)  
und Sitzgelegenheiten fehlt. Selbst Amputierten wird keine Sitzgele-  
genheit gestattet, obwohl im Magazin Schemel gestapelt sind. Von
den Internierten angefertigte primitive Sitze werden von der Lager-
leitung wieder eingezogen. Die Holzbaracken sind ohne Türen und
Fenster, selbst Bettgestelle sind lange Zeit nicht vorhanden.  
April 1945. (GB 27, 38, 41)  
 


Kanadischer Soldat erschießt bei Roquencourt schwerverwundeten
Waffen-SS-Mann vor den Augen deutscher Mitgefangener mit der Pis-
tole. Sommer 1944. (GB 69)


Englische Tiefflieger beschießen bei Bernsfeld (Oberhessen) einen
278
Bauern mit seiner Tochter auf einem leeren Erntewagen solange, bis
beide Kühe getroffen sind. Sommer 1944. (GB 24)


Bei Muids a. d. Seine greifen englische Jagdflugzeuge bei bester
Sicht die Sanitätskompanie der SS-Division Hohenstaufen trotz Kenn-
zeichnung aller Fahrzeuge mit dem roten Kreuz beim übersetzen
über die Seine auf einer ebenfalls gekennzeichneten Sanitätsfähre
mit Bomben und Bordwaffen an. Wirkung: Kompanie fast völlig auf-
gerieben, fast alle Fahrzeuge ausgebrannt. Leightnings beschießen
noch in der Seine treibende verwundete Sanitätssoldaten. 20. August
1944. (GB 43)


Bei Arnheim wird deutsches Schlauchboot mit Roter Kreuz-Flagge,
dessen Insassen sichtbare Sanitätsabzeichen auf Brust und Rücken
tragen, bei dem Versuch, den Waal zu überqueren, durch gezieltes
Infanteriefeuer der Engländer versenkt. Insassen z. T. schwer ver-
wundet. Feuerüberfall erfolgt, obwohl vorher gegenseitige Rücksicht-
nahme beim Bergen der Verwundeten zugesagt war. Herbst 1944.
(GB40)


Auf der Strecke Rodenkirchen - Esenshamm wird ein Pfarrersehepaar
BELGIEN.  
im Personenauto von englischen Tieffliegern erschossen. September
1944. (GB 58)


Von September bis November 1944 werden in Holland dreimal Fälle
der Beschießung gekennzeichneter deutscher Lazarettzüge durch
Tiefflieger mit den Abzeichen der RAF amtlich festgestellt. September
- November 1944. (GB 67)




Bei Hernsburg in Hessen werden mehrere Männer der Waffen-SS von
belgischen Soldaten in englischen Uniformen gefangen genommen
und von einem von ihnen mit einem Knüppel schwer mißhandelt.
2. April 1945. (V 43)


272
Belgische Soldaten plündern auf der Autobahn Eisenach - Hersfeld
deutsche Zivilisten aus. Fahrrad, goldene Uhr und Trauring werden
weggenommen. 12. April 1945. (V 82)


Belgische Soldaten plündern mit Waffengewalt die Wohnung einer
deutschen Familie in Biedenkopf an der Lahn. Mitte April 1945.
(V 127)


In Rudolstadt wird ein deutscher Lagerführer eines Volksdeutschen
Flüchtlingslagers von Belgiern wiederholt blutig geschlagen, gesto-
chen, in den Eiskeller gesperrt und völlig ausgeplündert. 26. April
1945. (V 18)


Im englischen Kriegsgefangenenlager Dieppe liegen die deutschen
Belgische Soldaten mißhandeln im Gefangenenlager 2228 bei La Hül-  
Gefangenen ohne Zelte, Decken und z. T. ohne Mäntel im September
fe bei Brüssel einen SS-Mann mit dem Gewehrkolben. Anfang Mai
und Oktober auf freiem Feld. Sie müssen sich mit Blechbüchsen Lö-  
1945. (V 17)  
cher in den Erdboden graben. Behandlung sehr schlecht. An den Fol-  
gen dieser Verhältnisse sterben eine große Anzahl Gefangener. Sep-
tember-November 1944. (GB 55)  


Flugzeug der Royal Airforce beschießt bei Brühl (Rheinland) einen  
Belgische Soldaten mißhandeln im „Thüringer Hof" in Rudolstadt
Personenzug, bringt ihn zum Halten. Insassen, die aus dem Zug
deutschen kriegsgefangenen Soldaten schwer. Sergeant läßt sich von
übers Feld flüchten wollen, werden durch Bordwaffen weiter beschos-  
ihm die Stiefel küssen, wobei er langsam weitergeht, so daß der  
sen, wobei es zahlreiche Tote und Verwundete gibt.  
Deutsche ständig nachrutschen muß. Man schleppt ihn dann auf den
Flur, wo einer der Belgier eine Axt nimmt, ihn den Kopf auf einen  
Hackklotz legen läßt und ihn mit Erschlagen bedroht. 1. Mai 1945.
(V 81)
 
Im Lager Neuengamme bei Hamburg schießen Belgier mehrmals
ohne jeglichen Grund in Gefangenengruppen, töten vier und verwun-  
den mehrere von ihnen. Juli/August 1945. (V 117)


Im Februar 1946 beschießt ein Jagdflugzeug der RAF bei Heppingen
(Ahr) einen Bauer auf dem Acker bei der Feldarbeit. Oktober 1944.
(GB 65)


Deutsche Sanitätswagen-Kolonne von 15 bis 20 Fahrzeugen, mit
Schwerverwundeten beladen, wird auf dem Wege von Le Mont (Bel-
gien) nach Bittburg/Eifel in offenem Gelände bei klarer Sicht von
mehreren englischen Jagdflugzeugen angegriffen, obwohl alle Fahr-
zeuge weithin sichtbar das Rote Kreuz hatten. Wirkung der mehrfach
wiederholten Angriffe: Fast die Hälfte der Fahrzeuge ausgebrannt,
mit ihnen die schwerverwundeten Insassen. Leichter Verwundete
werden beim Verlassen der Fahrzeuge getötet. 27. Dezember 1944.
(GB 42)


Englische Flieger greifen ausschließlich mit Zivilisten besetzten Perso-
279
nenzug auf der Strecke Werdorf - Berghausen an. Nach sechsmali-
gem Angriff mit Bordwaffen werfen sie zwei Luftminen. Etwa 20 Zivil-
personen werden getötet. Januar 1945. (GB 72)


Acht englische Jagdflugzeuge greifen mittags deutlich gekennzeich-
neten Lazarettzug, der auf der Strecke hält, bei Remagen mit Bom-
ben und Bordwaffen an. Zwei Wagen brennen aus. Der vollbesetzte
Zug wird von Bordwaffen durchlöchert, über das Schneefeld flüchten-
de Verwundete werden ebenfalls beschossen. Ergebnis: 80 Verwun-
dete getötet. 23. Januar 1945. (GB 44)


Englischer Bomberverband bombardiert in Neunkirchen bei Wiener-
Neustadt gekennzeichnetes Reserve-Lazarett bei bester Sicht. Fast
alle Lazarettbauten werden getroffen. Zwischen den Trümmern liegen
zahlreiche Tote, z. T. völlig verstümmelt umher. 27. März 1945.
(GB 66)


Bei Ammersdorf/Holland werden deutsche Kriegsgefangene kurz
Belgischer Soldat schießt im Lager Neuengamme von seinem Wacht-
nach der Gefangennahme in einem englischen Lager durch Fußtritte
turm ohne Grund in eine Gruppe arbeitender Soldaten mit der Ma-
und Schläge ins Gesicht mißhandelt. 24. April 1945. (GB 45)  
schinenpistole. Ergebnis: Sechs Männer werden schwer verletzt vom
Platz getragen. Juli 1945. (V 47)  


Belgische Soldaten plündern unter Waffengewalt eine deutsche Woh-
nung. Sommer 1945. (V 118)


In dem englischen Gefangenenlager 6 wird deutscher Gefangener
von Belgiern bestohlen. Andere Gefangene werden geschlagen und
gequält. August 1945. (V 114)


273
Belgische Partisanen beschießen in Belgien deutschen Lastwagen, der
deutlich mit dem Roten Kreuz als Sanitätskraftwagen gekennzeichnet
ist, aus dem Hinterhalt. Von acht Verwundeten Insassen werden drei
getötet und vier weitere nochmals verwundet. September 1944.
(V35)


Belgische Partisanen ermorden deutschen Bataillonsführer, plündern
ihn vollständig aus und verstümmeln seine Leiche. 8. September
1944. (V 35)




Englische Panzersoldaten dringen in Bremen in eine Wohnung ein
und entwenden Schreibmaschine, Wäsche und Lebensmittel. 25.
April 1945. (GB 1)


18 englische Soldaten beschlagnahmen ein Wohnhaus in Bremen,
HOLLAND.  
dessen Einrichtung sie bei ihrem Abzug z. T. mitnehmen, z. T. zer-
schlagen. 26. April 1945. (GB 2)


Britische Soldaten mißhandeln einen SS-Angehörigen in Weißenfels
Auf Beveland zeigen Holländer in ihren Kampfständen die weiße Flag-  
bei seiner Vernehmung schwer. Trotz erheblicher Verletzungen wird
ge der Kapitulation. Als sich daraufhin deutsche Truppen nähern, er-
ihm ärztliche Hilfe verweigert. 30. April 1945. (GB 23)  
öffnen die Holländer auf sie das Feuer mit Maschinengewehren und
Granatwerfer. Mai 1940. (V 99)  


Englische Flugzeuge beschießen in der Gegend von Bremen - Worps-
Holländischer Zivilist schießt in Wilhelmsstadt auf einen deutschen
wede, Scharnbeck - Hambergen - Bremervörde - Stade - Glücks-
Wachtposten und verwundet ihn. Oktober 1944. (V 75)  
stadt fast täglich ackernde Bauern auf dem Feld. Zwei Bauern und in
fünf Fällen die Pferde werden getötet. April/Mai 1945. (GB 10)  


Kanadische Soldaten zwingen in Oldenburg die Bewohner eines Bau-
ernhauses zur Auslieferung der Jungmagd, um sie zu vergewaltigen.
Die Magd wird ausgeliefert und genotzüchtigt. Ein kanadischer Soldat
bedroht eine Frau mit Erschießen, falls sie ihm ihr Fahrrad nicht her-
ausgibt. April 1945.


Deutscher Oberst wird nach Gefangennahme auf dem Wege zum
Kriegsgefangenenlager von englischen Soldaten mehrfach durch Fuß-
tritte mißhandelt. 2. Mai 1945. (GB 3)


Bei Hegenow kneift kanadischer Militärpolizist deutschen Zivilisten
DÄNEMARK.  
mit der Zange den Trauring vom Finger, (weil dieser nicht anders ab-
geht). Kanadier hat bereits eine ganze Hand voll beschädigte und
etwa 20 unbeschädigte goldene Eheringe in seinem Besitz. 3. Mai
1945. (GB 32)


In Hamburg plündern englische Soldaten Tausende von deutschen
In dem Lazarett 1/581 in Kopenhagen wird ein deutscher Verwunde-
Kriegsgefangenen systematisch aus. Gleichzeitig müssen deutsche
ter durch den Schuß eines Dänen erneut verwundet. Außerdem wer-  
Offiziere, deutsche Polizeiangehörige und einige deutsche Frauen
den die Insassen mißhandelt und ausgeplündert. Juli 1945. (V 116)  
(vermutlich ehemalige Wehrmachtshelferinnen) nach dem Komman-  
do der Engländer vor der Menge Lauf schritt und Hinlegen üben. 5.  
Mai 1945. (GB 56)  


Britische Soldaten versuchen in Schorlingbostel in zwei Fällen deut-
sche Mädchen zu vergewaltigen. Mai 1945. (GB 11)


Englische Soldaten plündern in Achim ein Wohnhaus, während die
Hausbewohner in den Keller gesperrt werden. 6. Mai 1945. (GB 11)


280




274


NORWEGEN.




Angehörige des Stabes des engl. Art. Rgt. 45 oder 47 plündern die
Räume eines von ihnen belegten Gebäudes aus. Mai 1945. (GB 13)


Englische Soldaten vergewaltigen in Hoya a. d. Weser mehrere Mäd-  
Norwegische Truppen überfallen bei Elverum in Mittel norwegen einen
chen und eine Frau. Mai 1945. (GB 19)  
Sanitätskraftwagen und ermorden den Beifahrer, das Sanitätsperso-  
nal und vier Verwundete. 17. April 1940. (V 101)  


Bei dem Durchbruch der 21. Pz. Division des Afrikakorps südlich Ain
In Porsgrun wird ein deutscher Gefangener von Norwegern völlig
el Gazaila wird nach Vernichtung englischer Infanterie-Brigade Briga-
ausgeplündert und durch Fußtritte mißhandelt. 12. Mai 1945. (V 123)  
debefehl gefunden, wonach deutschen Gefangenen vor ihrer Verneh-
mung kein Wasser zu geben ist. Dies wird als besonders unmensch-
lich empfunden, weil es sich um Wüstenkämpfe während der heißes-
ten Jahreszeit in der besonders wasserarmen und heißen Marmarika
handelt. Juni 1942. (GB 48)  


Britische Soldaten erschießen Wohnungsinhaber in Dünkirchen, weil
In Elvegardsmoon bei Narvik nehmen Norweger deutschen Gefange-
er sich weigert, ihnen den Schlüssel zum Weinkeller zu geben. An-
nen Geld und persönliche Wertgegenstände weg. 26. Juli 1945.  
fang Juni 1940. (GB 39)  
(V77)  


Sechs englische Jagdflugzeuge greifen Sanitätskraftwagentransport
Norwegischer Major tritt in dem englischen Lager Christiansand deut-
an. Einige Fahrzeuge werden in Brand geschossen oder durchlöchert.  
schen Kriegsgefangenen mehrmals ohne jeden Grund mit Füßen auf
Verwundete werden getötet oder erneut verwundet. 29. Juni 1944.  
die Geschlechtsteile. An demselben Tage mißhandelt er einen deut-
(GB 28)  
schen kriegsgefangenen Offizier schwer. 23. Juli 1945. (V 79)  


Im Lager Christiansand schlägt ein norwegischer Major auf dem Hofe
angetretene deutsche Kriegsgefangene mit seinem Stock über den
Rücken. Während sie an ihm vorbeilaufen müssen, stellt er ihnen ein
Bein, um sie zu Fall zu bringen. 23. Juli 1945. (V 78)


Im Lager Busfjord südwestlich Narvik werden deutsche Kriegsgefan-
gene, die nachts die Latrine aufsuchen wollen, von norwegischen
Wachtposten beschossen. August 1945. (V 113)


VERSTÖSSE NACH DEM 8. MAI 1945.  
Norwegischer Fähnrich ohrfeigt wiederholt grundlos gefangenen
deutschen Offizier in Elvegardsmoon. 22. September 1945. (V 80)


Deutsche Kriegsgefangene werden auf Lastwagentransport von Kla-
Im Lager Melkepassen mißhandelt norwegischer Fähnrich deutschen
genfurt nach Udine von einer jüdischen Brigade unter Duldung der
Kriegsgefangenen durch Fußtritte. 27. September 1945. (V 76)  
Engländer mit schweren Steinen beworfen. Als Folge davon allein bei
einer Kompanie 14 z. T. schwere Kopfverletzungen. 11. Mai 1945.  
(GB 50)  


Deutscher Zivilinternierter wird von englischem Polizisten bei der Ein-
lieferung im Bremer Stadion durch Stockschläge mißhandelt und sei-
ner Uhr beraubt. Am nächsten Morgen muß er ohne zu essen arbei-
ten, wozu er trotz Erschöpfung immer wieder angetrieben wird. 12.
Mai 1945 (GB 15)




ITALIEN.


275
Italiener eröffnen in der Nähe von Vodo (Dolomiten) mit Gewehren,
Maschinengewehren und Pistolen das Feuer auf entwaffnete deutsche
Soldaten, von denen einer getötet wird. 4. Mai 1945. (V 74)
 
In Molina bei Predazzo werden zwei deutsche Soldaten in einem mit
dem Roten Kreuz deutlich gekennzeichneten Sanitätskraftwagen er-
mordet aufgefunden. Beiden sind die Ohren abgeschnitten, die Au-
gen ausgestochen und die Geschlechtsteile abgeschnitten. 8. Mai
1945. (V 20)






Englischer Offizier mißhandelt kriegsgefangenen deutschen Offizier
281
durch Stockschläge. 17. Mai 1945. (GB 26)


Im Lager Rimini (Italien) werden fünf deutsche Kriegsgefangene von
englischen Soldaten derart zusammengeschlagen, daß sie zum Arzt
gebracht werden müssen. 19. Mai 1945. (GB 25)


Englische Soldaten dringen in Mürwik in die Bismarck-Baracke des
Hans Kray-Lagers ein und plündern die Zimmer der Baracke syste-
matisch aus. Die Bewohner der Baracke werden mit vorgehaltener
Pistole hinausgetrieben. Auch deutsche Nachrichtenhelferinnen wer-
den bestohlen. 23. Mai 1945. (GB 22, 52)


In Farsund (Nordnorwegen) werden über 100 deutsche Kriegsgefan-
POLEN.  
gene auf dem Marsch von Soldaten einer englischen Streife ohne je-
den Grund mit Holzknüppeln verprügelt. 5. Juni 1945. (GB 59)


Im Lager Smaahavne (Norwegen) wird ein kriegsgefangener Leut-
nant z. S. von englischem Sergeanten bei Vernehmung mißhandelt.
Er muß sich auf den Boden legen, woraufhin der Engländer sich auf
ihn stellt und sich in dieser Haltung fotografieren läßt. 24. Juli 1945.
(GB 14, 35, 36)


Bei der Vernehmung im Lager Christiansand mißhandelt englischer
Sergeant deutsche Internierte durch Stockschläge. 23. Juli 1945.
(GB 60)


Dampfer Hernoesand mit englischer Besatzung bringt deutsche
In Oderberg-Stadt marschieren polnische Soldaten ein und er-  
Kriegsgefangene von Narvik nach Oslo. Schiff hat nur für 500 Mann
schlagen eine 68jährige deutsche Frau. Oktober 1938. (V 112)  
und sieben Tage Verpflegung aufgenommen, obwohl 538 Mann an
Bord sind und Fahrt neun Tage dauert. Deshalb Verpflegung völlig
unzureichend, die letzten beiden Tage gibt es nichts zu essen. Er-  
sparte Verpflegung wird vor Beginn der Fahrt abgenommen. Unter-
bringung auf dem Schiff: 300 Mann in einer Ladeluke ohne Licht und
Luft. September 1945. (GB 46)  


In Brunsbüttelkoog überfallen 40 englische Soldaten einen Bauern-  
Bei Rozan verstümmeln und ermorden Polen 18 Mann des Musikzu-  
hof, schlagen und schießen die Fenster ein und plündern das Wohn-  
ges des SS-Regimentes „Deutschland" nach der Gefangennahme. Die
haus, wobei sie alle Wäsche, Schmuck, Wertgegenstände und Beklei-  
Augen werden ausgestochen, Ohren und Geschlechtsteile abge-  
dungsstücke mitnehmen. 31. Mai 1945. (GB 52)  
schnitten. September 1939. (V 31)  


Drei englische Jagdflugzeuge greifen auf einer Zufahrtsstraße nach
Aus Rybnik werden noch vor Beginn des Krieges Volksdeutsche, dar-
Lübeck aus 20 m Höhe zwei langsam fahrende weiße Omnibusse mit
unter auch Frauen von den Polen verschleppt. Ihre Befreiung kann
Leichtverletzten trotz Kennzeichnung an und schießen sie zusammen.  
erst durch vorrückende deutsche Truppen erfolgen. August / Septem-
2. Mai 1945. (GB 57)  
ber 1939. (V 2)  


Noch vor Kriegsbeginn werden in Posen zahlreiche Reichsdeutsche
ermordet, noch mehr mißhandelt und gequält. August/Sept. 1929.
(V 3)


Inhaftierte Deutsche müssen von Westen kommend einen Leidens-
marsch nach Kudno unternehmen. Ein höherer Geistlicher nimmt
daran teil und übergibt seine Erlebnisse in einer Broschüre der Öf-
fentlichkeit. August/September 1939. (V 3)


276
Aus Trichau, Krs. Plais, werden von Polen fünf Volksdeutsche ver-
schleppt, die erst in Südostpolen von vorrückenden Truppen wieder
befreit werden können. September 1939. (V 1)


An der Bzura-Mündung wird deutscher Spähtrupp in Stärke von fünf
Mann gefangen genommen, verstümmelt und ermordet. Augen aus-
gestochen, Glieder verdreht, Stiche in den Körper. September 1939.
(V 5)




ZUSTÄNDE IN I N T E R N I E R U N G S L A G E R N .


282




Lager Neuengamme.


In dem Lager Neuengamme bei Hamburg erhalten die dort internier-  
Bei Kudno ermorden polnische Soldaten deutschen Offizier und vier
ten SS-Angehörigen in den ersten sechs Wochen einen Kaloriensatz
Mann durch Erdrosseln und verstümmeln sie. (Zahlreiche Stichwun-  
von 500 pro Tag. Trotz dieser unzureichenden Ernährung werden 17-
den, Beine aus den Gelenken gedreht). September 1939. (V 6)
20-jährige SS-Männer zu schweren Außenarbeiten herangezogen. Da
 
sie diesen Arbeiten nicht gewachsen sind, werden sie von englischen
Im Weichselbogen wird deutscher Regimentskommandeur, der ver-  
Wachen mit Kolbenhieben blutig geschlagen. Der englische Komman-  
wundet in polnische Hände gefallen war, mit heraushängenden Där-
dant bestraft sie für die Dauer von eins bis sechs Tagen mit sechs bis
men tot aufgefunden. Tod ist nicht durch Erschießen, sondern durch
zwölf Stunden auf dem Appellplatz in der Sonne stehen, beide Hände
grauenhafte Verstümmelungen eingetreten. September 1939. (V 48)
hoch, in jeder Hand einen Backstein von 7,5 Pfund. Fallen sie vor
 
Schwäche um, so erhalten sie Kolbenschläge, bis sie aus Nase und
Bei der Ausgrabung einer von polnischen Zivilisten und Soldaten er-  
Mund bluten. Zeit der Bewußtlosigkeit wird in Strafzeit nicht ange-
mordeten deutschen Familie aus Bromberg-Jägerhof wird festgestellt,  
rechnet. Wiederholt schießen englische Wachen ohne jeden Grund
daß die Leichen grobe Mißhandlungen aufweisen und bis zur Un-  
oder Warnung in Unterkünfte und Gefangenengruppen. Dadurch wer-  
kenntlichkeit verstümmelt sind. September 1939. (V 49)
den in einem Falle 26 Internierte verwundet, von denen acht sterben.
Nach Ablösung der englischen Wachen durch Schotten werden schon
am ersten Tage zwei Köche auf dem Wege zur Küche erschossen.
Arzt und Sanitäter, die Hilfe bringen wollen, werden ebenfalls be-  
schossen. Ein weiterer Gefangener, der nachts die Latrine aufsuchen
will, wird durch Schüsse der Wachen getötet.  


Am schlimmsten ist die Zeit, in der die Belgier das Lager bewachen.
Vor Lodz ermorden Polen einen deutschen Soldaten, stechen ihm die  
Nach dem Genuß von Alkohol schießen sie blindlings in die Holzbara-
Augen aus, schneiden die Geschlechtsteile ab und verstümmeln Arme
cken der Internierten. Diese sind für sie nur Zielscheibe. Zahlreiche
und Beine der Leiche.  
Internierte werden zu dieser Zeit durch Schüsse getötet.
Da die Ernährung im Lager ständig ungenügend ist, sterben auch
fortwährend zahlreiche Lagerinsassen an den Folgen des Hungers.
Sommer 1945. (GB 12, 30, 53)


Zivilisten beschießen die vorrückenden deutschen Soldaten mit Ma-
schinengewehren und Granatwerfern von Kirchtürmen herunter. In
Rabianice und im Weichselbogen stellen sich verwundete polnische
Soldaten tot und schießen später aus dem Hinterhalt auf deutsche
Soldaten. September 1939. (V 71)


In Krossen bei Bromberg werden alle deutschen Männer, die sich
nicht verborgen halten, von den Polen verschleppt oder erschossen.
In Mittenwalde wird ein Ehepaar ermordet. Desgleichen in Kabot in
Ehemann vor den Augen seiner Frau und seiner Kinder. In der Nähe
von Krossen werden sechs Frauen und zwei Kinder von den Polen mit
Maschinengewehren erschossen und zahlreiche Plünderungen began-
gen. September 1939. (V 72)


Lager Fallingbostel.  
Polen ermorden kurz vor der Einnahme von Bromberg in der Stadt
und den umliegenden Dörfern mehrere Hundert deutscher Männer
und Frauen. September 1939. (V 73)


Im Internierungslager Fallingbostel ist die Verpflegung so schlecht,
Polen machen die in der Schule eines Dorfes vor Modlin unterge-
daß nach einer ärztlichen Unterernährtenkontrolle sogar bei 14 von
brachten deutschen Verwundeten nachts nieder. Ebenso werden die
22 in der Küche beschäftigten Internierten Hungerödeme festgestellt
Leichen der Männer einer Überfallenen Munitionskolonne im gleichen
werden. Drei Internierte können auch in einer Spezialabteilung für
Ort schwer verstümmelt: Geschlechtsteile, Zunge, Nasen und Ohren
Unterernährte nicht mehr zu Kräften kommen und sterben. Trotzdem
abgeschnitten. September 1929. (V 119)
wird von der


An der Straße Warschau - Siedice ermorden Polen etwa 70 deutsche
Gefangene, die sie wegen des Vormarsches der deutschen Truppen
nicht mehr mit zurück nehmen können. September 1939. (V 124)




277


283




Lagerleitung Getreide, Gemüse und Obst, das von der bäuerlichen
Bevölkerung für die Internierten angeboten wird, abgelehnt.
Die Unterbringung im Lager ist so primitiv, daß es selbst an Tischen
und Sitzgelegenheiten fehlt. Selbst Amputierten wird keine Sitzgele-
genheit gestattet, obwohl im Magazin Schemel gestapelt sind. Von
den Internierten angefertigte primitive Sitze werden von der Lager-
leitung wieder eingezogen. Die Holzbaracken sind ohne Türen und
Fenster, selbst Bettgestelle sind lange Zeit nicht vorhanden.
April 1945. (GB 27, 38, 41)


Polen ermorden dicht westlich Warschau an einer Hauptstraße meh-
rere hundert deutscher Männer, Frauen und Kinder mit Spaten und
ähnlichen Werkzeugen. September 1939. (V 133)
In Bromberg schleppen Polen einen Deutschen zum polnischen Poli-
zeirevier, erschlagen ihn dort und versetzen ihm Bajonettstiche in die
Brust. Die Leiche hat einen total zertrümmerten Schädel und tiefe
Schnittwunden am linken Oberschenkel. 2. September 1939. (V 49)


In Bromberg liegen noch am 3. September zahlreiche Opfer der be-
kannten Blutnacht vom 1. September auf den Straßen. In den Wäl-
dern zwischen Bromberg und Argenau liegen ebenfalls zahlreiche er-
mordete Volksdeutsche entweder mit eingeschlagenem Schädel oder
erschossen bzw. erstochen. Auch Frauen und Kinder befinden sich
darunter. 3. bis 5. September 1939. (V 115)


278
In der Einkreisungsschlacht bei Kudno gerät ein deutscher Verwunde-
ter in polnische Hände. Beim Gegenstoß findet sein Truppenteil die-
sen Soldaten mit seinem eigenen Seitengewehr, das noch in seiner
Brust steckt, ermordet auf. September 1939. (V 115)


Im Kampinoska-Walde wird gefangener deutscher Unteroffizier von
polnischen Soldaten ermordet und verstümmelt (Ohren, Zunge, Ge-
schlechtsteile abgeschnitten und die Augen eingedrückt). 4./5. Sep-
tember 1939. (V 41, 42)


In Smolnicki, Krs. Szubin, fordern Polen die deutsche Bevölkerung
auf, die Ortschaft zu räumen. Von der daraufhin in einem etwa 4 km
entfernten Wald geflohenen Bevölkerung werden drei Männer heraus-
gegriffen und nach längerem Verhör angeblich zum Hauptquartier
geführt. Als sie etwa 80 m vom Walde entfernt sind, werden sie kur-
zerhand von den Polen niedergeschossen. 5. September 1939. (V 41,
42)


BELGIEN.  
In und um Bromberg werden durch polnische Soldaten und Zivilisten
zahlreiche Deutsche vor allem Frauen und Kinder ermordet. Im Wal-
de südöstlich Bromberg wird eine Frau und fünf Kinder mit Äxten er-
schlagen aufgefunden. In Diedrichsdorf wird ein großer Teil der Be-
völkerung erschlagen und der Ort in Brand gesteckt. 5./6. September
1939. (V 29)


In Zellichow an der Strecke Lublin - Warschau werden deutsche Zivi-
listen (zehn bis fünfzehn Personen) von Polen ermordet. Die Leichen
werden durch Stiche in die verschiedenen Körperteile verstümmelt,
teilweise mit Benzin Übergossen und angezündet. 12. September
1939. (V 38, 44)




Bei Hernsburg in Hessen werden mehrere Männer der Waffen-SS von
belgischen Soldaten in englischen Uniformen gefangen genommen
und von einem von ihnen mit einem Knüppel schwer mißhandelt.
2. April 1945. (V 43)


Belgische Soldaten plündern auf der Autobahn Eisenach - Hersfeld
284
deutsche Zivilisten aus. Fahrrad, goldene Uhr und Trauring werden
weggenommen. 12. April 1945. (V 82)


Belgische Soldaten plündern mit Waffengewalt die Wohnung einer
deutschen Familie in Biedenkopf an der Lahn. Mitte April 1945.
(V 127)


In Rudolstadt wird ein deutscher Lagerführer eines Volksdeutschen
Flüchtlingslagers von Belgiern wiederholt blutig geschlagen, gesto-
chen, in den Eiskeller gesperrt und völlig ausgeplündert. 26. April
1945. (V 18)


Belgische Soldaten mißhandeln im Gefangenenlager 2228 bei La Hül-  
Vor Modlin schneiden Polen einem deutschen Offizier die Ge-  
fe bei Brüssel einen SS-Mann mit dem Gewehrkolben. Anfang Mai
schlechtsteile ab und stecken sie ihm in den Mund. 20. /25. Sept.  
1945. (V 17)  
1939. (V 105)  


Belgische Soldaten mißhandeln im „Thüringer Hof" in Rudolstadt
In der Festung Modlin ermorden Polen zwei deutsche kriegsgefange-
deutschen kriegsgefangenen Soldaten schwer. Sergeant läßt sich von
ne Soldaten in grausamster Weise. Sie stechen ihnen die Augen aus
ihm die Stiefel küssen, wobei er langsam weitergeht, so daß der
und schneiden Nase, Ohren und Geschlechtsteile ab. 26. September
Deutsche ständig nachrutschen muß. Man schleppt ihn dann auf den
1939. (V 93)  
Flur, wo einer der Belgier eine Axt nimmt, ihn den Kopf auf einen
Hackklotz legen läßt und ihn mit Erschlagen bedroht. 1. Mai 1945.  
(V 81)  


Im Lager Neuengamme bei Hamburg schießen Belgier mehrmals
In Modlin verstümmeln Polen drei deutsche Kriegsgefangene: Ausge-
ohne jeglichen Grund in Gefangenengruppen, töten vier und verwun-
stochene Augen, abgeschnittene Ohren und Nasen. September 1939.  
den mehrere von ihnen. Juli/August 1945. (V 117)  
(V 104)  


Bei Zakrocun (Raum Modlin) stechen die Polen gefangenem deut-
schen Leutnant die Augen aus und schneiden ihm den Geschlechtsteil
ab. September 1939. (V 131)


Bei der Einkesselung Warschaus werden auf der Straße Demblin -
Lublin hunderte von ermordeten Volksdeutschen, insbesondere Frau-
en und Kinder vorgefunden, die durch Genickschüsse und Bajonett-
stiche getötet sind. September 1939. (V 131)


279
Bei Pabianice ermorden Polen zwei deutsche Verwundete durch Bajo-
nettstiche in Bauch, Brust und Kopf bzw. durch Zertrümmern des
Schädels.


Bei Kudno brechen Polen einem deutschen Verwundeten die Beine in
den Fuß- und Kniegelenken, die Arme in den Ellenbogen und schnei-
den ihm die Ohren ab. Oktober 1939. (V 106)


In Posen vergiftet polnischer Apotheker einen Deutschen. In den für
Deutsche freigegebenen Gaststätten werden den polnischen Kellnern
Typhusbakterien geliefert mit der Weisung, sie den Speisen der Deut-
schen beizufügen. Einer Portion Heilkräutertee wird eine giftige Bella-
donna-Droge beigemischt. 1940. (V 3)


Belgischer Soldat schießt im Lager Neuengamme von seinem Wacht-  
Im Stadt- und Landgebiet Kattowitz werden viele langjährige deut-  
turm ohne Grund in eine Gruppe arbeitender Soldaten mit der Ma-  
sche Beamte der Gendarmerie, Kriminal- und Schutzpolizei ermor-  
schinenpistole. Ergebnis: Sechs Männer werden schwer verletzt vom
det. Die Tötung erfolgt durch Schußverletzung, Beibringung von Mes-
Platz getragen. Juli 1945. (V 47)  
serstichen, Durchschneiden der Kehle und Zertreten des Gesichts mit
Stiefeln. 1940/41 (V 25)  


Belgische Soldaten plündern unter Waffengewalt eine deutsche Woh-  
Polnische Banden überfallen ein Sägewerk in der Nähe von Lemberg
nung. Sommer 1945. (V 118)
und stecken es in Brand. Bei dem Überfall werden vier Luftwaffenan-  
gehörige, darunter zwei Offiziere ermordet und ihnen die Köpfe ab-
geschnitten, und zwei NSKK-Männer schwer verwundet. Juni 1942.  


In dem englischen Gefangenenlager 6 wird deutscher Gefangener
von Belgiern bestohlen. Andere Gefangene werden geschlagen und
gequält. August 1945. (V 114)


Belgische Partisanen beschießen in Belgien deutschen Lastwagen, der
deutlich mit dem Roten Kreuz als Sanitätskraftwagen gekennzeichnet
ist, aus dem Hinterhalt. Von acht Verwundeten Insassen werden drei
getötet und vier weitere nochmals verwundet. September 1944.
(V35)


Belgische Partisanen ermorden deutschen Bataillonsführer, plündern
285
ihn vollständig aus und verstümmeln seine Leiche. 8. September
1944. (V 35)






HOLLAND.  
Polnische Banden überfallen wiederholt Ortschaften in den Kreisen
Litzmannstadt und Welun. Bei einem Überfall wird polnischer Orts-
vorsteher vor den Augen seiner Familie ermordet. Zahlreiche deut-
sche Polizeibeamte werden ermordet oder verwundet, ihrer Unifor-
men beraubt, die die Banditen regelmäßig bei späteren Überfällen
tragen. 1944 (V 3)


Auf Beveland zeigen Holländer in ihren Kampfständen die weiße Flag-  
Bei Plesana ermorden Polen vier und bei Tuchno zwei Polizeibeamte
ge der Kapitulation. Als sich daraufhin deutsche Truppen nähern, er-  
und verstümmeln die Leichen durch Abschneiden der Ohren und Na-  
öffnen die Holländer auf sie das Feuer mit Maschinengewehren und
sen, Einschlagen der Schädeldecke, Ausschlagen der Zähne, Ausren-  
Granatwerfer. Mai 1940. (V 99)  
ken der Arme und Beine sowie durch Stiche in die Gedärme. Ende
1944. (V 163)  


Holländischer Zivilist schießt in Wilhelmsstadt auf einen deutschen
Polen beschießen eine deutsche Flüchtlingskolonne auf dem Marsch
Wachtposten und verwundet ihn. Oktober 1944. (V 75)  
in Mecklenburg. Dabei werden u. a. eine Frau und ihr zweijähriger
Sohn erschossen. 4. Mai 1945. (V 128)  


Deutsche Bauernwirtschaft, seit 1700 in Familienbesitz, wird von den
Polen weggenommen, der Bauer erschlagen, seine Frau in ein Sam-
mellager abgeführt, wobei ein vierjähriges Kind elternlos zurück
bleibt. Frühjahr 1945. (V 91)


Polnische Landarbeiter verüben in Bad Wimpfen, Odenheim und Ell-
wangen nächtliche Raubzüge, bei denen sie einen Bauern derart miß-
handeln, daß er nach zwei Tagen stirbt. Juni 1945. (V 69)


DÄNEMARK.  
Polnische Arbeiter plündern und rauben in der Umgebung von Aalen
(Württemberg). Juni/Juli 1945. (V 73)


In dem Lazarett 1/581 in Kopenhagen wird ein deutscher Verwunde-  
In dem Dorfe Schernowdeck bei Küstrin werden die durch Polen aus-
ter durch den Schuß eines Dänen erneut verwundet. Außerdem wer-
gewiesenen Deutschen kurz vor der Oder ihrer gesamten Habe (Klei-
den die Insassen mißhandelt und ausgeplündert. Juli 1945. (V 116)  
der, Lebensmittel und Geld) beraubt, ihre Urkunden und anderen Pa-  
piere zerrissen und ins Wasser geworfen. Dann werden sie mittellos
über die Oder getrieben. 12. Juli 1945. (V 130)  


Polen nehmen deutschem Schuhmacher in Oberlitzheim, Krs. Dillin-
gen a. d. Donau seine Handwerksmaschinen ab. Dadurch vernichten
sie die Existenz des Schuhmachers, der acht minderjährige Kinder
hat. Sommer 1945. (V 4)


Polnische Zivilarbeiter plündern zwei Bauernhöfe im Kreise Wester-
marsch, ermorden einen Bauern und verwunden die Bauersfrau
schwer. Sommer 1945. (V 68)


280




286


NORWEGEN.




Auf den Bahnhöfen Maltsch und Kolfurt werden deutsche Reisende
systematisch durch schwer bewaffnete polnische Banden völlig aus-
geplündert, ein Säugling aufs Pflaster geworfen, Frauen und Mädchen
in abseits liegende Baracken getrieben, aus denen alsbald erschüt-
ternde Hilferufe herausdringen. Unbewaffnete deutsche Soldaten
werden durch Polen mit Schüssen aus Maschinenpistolen an der Hil-
feleistung für die Frauen gehindert. September 1945. (V 70)


Norwegische Truppen überfallen bei Elverum in Mittel norwegen einen
In einer Grube bei Liebenach werden 1065 deutsche Kriegsgefangene
Sanitätskraftwagen und ermorden den Beifahrer, das Sanitätsperso-  
von Polen derart schlecht behandelt, daß sie nach kurzer Zeit arbeits-  
nal und vier Verwundete. 17. April 1940. (V 101)  
los sind und 30 von ihnen sterben. Herbst 1945. (V 126)  


In Porsgrun wird ein deutscher Gefangener von Norwegern völlig
Die „Chicago-Abendpost" veröffentlicht im Januar 1946 einen aus-
ausgeplündert und durch Fußtritte mißhandelt. 12. Mai 1945. (V 123)
führlichen Artikel über die Zustände in den von Polen besetzten deut-
schen Ostgebieten, der seinen amerikanischen Lesern eine Unsumme
von Material unterbreitet: Vergewaltigungen von Frauen, Mädchen
und Greisinnen auf öffentlichen Plätzen; Ausplünderung von Reisen-
den, die nackt Weiterreisen müssen, in weiten Teilen Schlesiens lebt
kein Kleinkind mehr, da alle erschlagen oder verhungert; Ermordung
erkrankter Frauen statt Heilbehandlung; als Folge dieser Zustände
Selbstmorde in einzelnen Orten bis zu einem Fünftel der Bevölke-
rung, Folterungen in Arbeitslagern usw.  


In Elvegardsmoon bei Narvik nehmen Norweger deutschen Gefange-  
Im Gegensatz zu dem Sinn dieser Veröffentlichung meldet die „Neue
nen Geld und persönliche Wertgegenstände weg. 26. Juli 1945.  
Zeitung" Ende Juni oder Anfang Juli 1946, daß die Amerikanische Mi-
(V77)  
litärregierung einen Antrag des Länderrats von Bayern, Württem-  
berg-Baden und Hessen, zugunsten der deutschen Bevölkerung in
polnisch besetzten Gebieten einzugreifen, abgelehnt hat. Januar
1946. (V 109)  


Norwegischer Major tritt in dem englischen Lager Christiansand deut-
schen Kriegsgefangenen mehrmals ohne jeden Grund mit Füßen auf
die Geschlechtsteile. An demselben Tage mißhandelt er einen deut-
schen kriegsgefangenen Offizier schwer. 23. Juli 1945. (V 79)


Im Lager Christiansand schlägt ein norwegischer Major auf dem Hofe
angetretene deutsche Kriegsgefangene mit seinem Stock über den
Rücken. Während sie an ihm vorbeilaufen müssen, stellt er ihnen ein
Bein, um sie zu Fall zu bringen. 23. Juli 1945. (V 78)


Im Lager Busfjord südwestlich Narvik werden deutsche Kriegsgefan-
ALBANIEN.  
gene, die nachts die Latrine aufsuchen wollen, von norwegischen
Wachtposten beschossen. August 1945. (V 113)


Norwegischer Fähnrich ohrfeigt wiederholt grundlos gefangenen
Bei einem Aufklärungsunternehmen 30 km südostwärts Valona in
deutschen Offizier in Elvegardsmoon. 22. September 1945. (V 80)  
Südalbanien geraten drei Mann verwundet in die Hände des Gegners.
Bei einem Vorstoß nach zwei Tagen werden ihre Leichen gefunden.
Die Köpfe sind mit kochendem Wasser Übergossen und skalpiert, die
Augen ausgestochen und die Geschlechtsteile bei einem der beiden
abgeschnitten. 25. April 1944. (V 55)  


Im Lager Melkepassen mißhandelt norwegischer Fähnrich deutschen
Zur Sicherung des Straßenverkehrs werden die Hauptverkehrsstra-
Kriegsgefangenen durch Fußtritte. 27. September 1945. (V 76)
ßen von Albanien nach Bulgarien nur von Kraftfahrzeuggeleiten be-
fahren.  






ITALIEN.
287


Italiener eröffnen in der Nähe von Vodo (Dolomiten) mit Gewehren,
Maschinengewehren und Pistolen das Feuer auf entwaffnete deutsche
Soldaten, von denen einer getötet wird. 4. Mai 1945. (V 74)


In Molina bei Predazzo werden zwei deutsche Soldaten in einem mit
dem Roten Kreuz deutlich gekennzeichneten Sanitätskraftwagen er-
mordet aufgefunden. Beiden sind die Ohren abgeschnitten, die Au-
gen ausgestochen und die Geschlechtsteile abgeschnitten. 8. Mai
1945. (V 20)


Etwa 2 km vor der Kontrollstelle Tirana-Ost wird ein solcher Wagen
von Partisanen beschossen und fällt in ihre Hände. Leicht verwunde-
ter Hauptmann, der sich in ein Gebüsch retten kann, beobachtet, wie
die übrigen Insassen des Wagens von den Partisanen mit Benzin
Übergossen und angezündet werden. Auch sie sind nur leicht verletzt
gewesen. August 1944. (V 96)




281


GRIECHENLAND.
Bei dem Kloster Monastir auf Kreta werden zwei Leichen deutscher
Soldaten gefunden, die von Griechen ermordet worden sind. Die Lei-
chen sind nackt, beiden sind die Augen ausgestochen und die Ge-
schlechtsteile abgeschnitten. Dem einen ist die Goldbrücke aus dem
Munde gerissen, dem anderen sind drei Finger der linken Hand abge-
schnitten worden. 28. Mai 1941. (V 19)




POLEN.


JUGOSLAWIEN.


Zwischen Agram und Belgrad werden bei einem Angriff die Leichen
dreier deutscher Soldaten gefunden, denen die Ohren abgeschnitten
sind. Einer Leiche fehlt außerdem die Nase. Alle drei Gesichter zeigen
Merkmale grober Verletzungen. Juli 1943. (V 90)


In Oderberg-Stadt marschieren polnische Soldaten ein und er-  
Dreißig SS-Männer werden 7 km nördlich Serajewo ermordet, acht
schlagen eine 68jährige deutsche Frau. Oktober 1938. (V 112)  
von ihnen mit Seitengewehren durch den Mund auf die Straße ge-  
spießt. 30. Juli 1943. (V 22)  


Bei Rozan verstümmeln und ermorden Polen 18 Mann des Musikzu-  
Bei Banjaluka werden 16 verwundete deutsche Soldaten von serbi-  
ges des SS-Regimentes „Deutschland" nach der Gefangennahme. Die
schen Partisanen mit der Axt erschlagen. August 1943. (V 135)  
Augen werden ausgestochen, Ohren und Geschlechtsteile abge-
schnitten. September 1939. (V 31)  


Aus Rybnik werden noch vor Beginn des Krieges Volksdeutsche, dar-
75 deutsche Polizisten werden trotz der Zusicherung, daß ihnen bei
unter auch Frauen von den Polen verschleppt. Ihre Befreiung kann
Übergabe nichts geschehen werde, nach erfolgter Kapitulation nackt
erst durch vorrückende deutsche Truppen erfolgen. August / Septem-
ausgezogen, mit Draht gefesselt, mißhandelt und unter dem Spott
ber 1939. (V 2)  
der Bevölkerung in einer Flußmulde südöstlich Toplice ermordet. Nur
einem gelingt es, verwundet zu entkommen. September 1943.  
(V23)  


Noch vor Kriegsbeginn werden in Posen zahlreiche Reichsdeutsche
ermordet, noch mehr mißhandelt und gequält. August/Sept. 1929.
(V 3)


Inhaftierte Deutsche müssen von Westen kommend einen Leidens-
marsch nach Kudno unternehmen. Ein höherer Geistlicher nimmt
daran teil und übergibt seine Erlebnisse in einer Broschüre der Öf-
fentlichkeit. August/September 1939. (V 3)


Aus Trichau, Krs. Plais, werden von Polen fünf Volksdeutsche ver-
288
schleppt, die erst in Südostpolen von vorrückenden Truppen wieder
befreit werden können. September 1939. (V 1)


An der Bzura-Mündung wird deutscher Spähtrupp in Stärke von fünf
Mann gefangen genommen, verstümmelt und ermordet. Augen aus-
gestochen, Glieder verdreht, Stiche in den Körper. September 1939.
(V 5)




Tito- und Badoglio-Verbände machen in einer Ortschaft 46 km süd-
lich Agram an der Straße nach Belgrad die deutsche Besatzung von
90 Köpfen alle bis auf sechs nieder, meist durch Nahschüsse, rauben
die Leichen völlig aus und verstümmeln sie z. T. bis zur Unkenntlich-
keit. Oktober 1943. (V 100)


282
Am Südostausgang des Dormitor-Gebirges südwestlich Novibazar
schänden Serben deutsche Soldatengräber, indem sie diese aufwüh-
len, die Toten ihrer Kleider und Wäsche berauben, ihnen die Schädel
einschlagen und den Unterleib aufhacken. Oktober 1943. (V 107)


Bei Nevesinje (Kroatien) überfallen serbische Partisanen zwei deut-
sche Soldaten und ermorden sie. Beiden werden Hakenkreuze von 20
cm in die Brust geschnitten. November 1943. (V 22)


Tito-Truppen überwältigen deutsches Fallschirmjäger-Bataillon und
nehmen die Überlebenden gefangen. Nachrückende deutsche Trup-
pen finden später 15 bis 30 Leichen dieser Gefangenen vor, denen
mit Knallzündschnur Kopf, Arme, Beine und Geschlechtsteile abge-
sprengt worden sind. Mai/Juni 1944. (V 40)


Bei Kudno ermorden polnische Soldaten deutschen Offizier und vier
In Pishorevoi, Krs. Djakovo (Jugoslawien), wird eine große Anzahl
Mann durch Erdrosseln und verstümmeln sie. (Zahlreiche Stichwun-  
deutscher Polizei-Offiziere und -Mannschaften ermordet, ausgeplün-  
den, Beine aus den Gelenken gedreht). September 1939. (V 6)  
dert und verstümmelt. November/Dezember 1944. (V 23)  


Im Weichselbogen wird deutscher Regimentskommandeur, der ver-  
Auf der Strecke Doboj - Brod werden sämtliche mit dem Genfer Ro-  
wundet in polnische Hände gefallen war, mit heraushängenden Där-  
ten Kreuz gekennzeichneten Lazarettzüge durch Jagdbomber mit
men tot aufgefunden. Tod ist nicht durch Erschießen, sondern durch  
Sprengbomben und Bordwaffen angegriffen. März/April 1945. (V 56)  
grauenhafte Verstümmelungen eingetreten. September 1939. (V 48)  


Bei der Ausgrabung einer von polnischen Zivilisten und Soldaten er-  
In Kroatien werden von Partisanen 21 deutsche Soldaten in grau-  
mordeten deutschen Familie aus Bromberg-Jägerhof wird festgestellt,
samster Weise ermordet. Mehrere gefundene Leichen hatten gespal-  
daß die Leichen grobe Mißhandlungen aufweisen und bis zur Un-
tene Köpfe und verstümmelte Gliedmaßen. 23. Dezember 1944.  
kenntlichkeit verstümmelt sind. September 1939. (V 49)  
(V 83)  


Vor Lodz ermorden Polen einen deutschen Soldaten, stechen ihm die
Augen aus, schneiden die Geschlechtsteile ab und verstümmeln Arme
und Beine der Leiche.


Zivilisten beschießen die vorrückenden deutschen Soldaten mit Ma-
schinengewehren und Granatwerfern von Kirchtürmen herunter. In
Rabianice und im Weichselbogen stellen sich verwundete polnische
Soldaten tot und schießen später aus dem Hinterhalt auf deutsche
Soldaten. September 1939. (V 71)


In Krossen bei Bromberg werden alle deutschen Männer, die sich
289
nicht verborgen halten, von den Polen verschleppt oder erschossen.
In Mittenwalde wird ein Ehepaar ermordet. Desgleichen in Kabot in
Ehemann vor den Augen seiner Frau und seiner Kinder. In der Nähe
von Krossen werden sechs Frauen und zwei Kinder von den Polen mit
Maschinengewehren erschossen und zahlreiche Plünderungen began-
gen. September 1939. (V 72)


Polen ermorden kurz vor der Einnahme von Bromberg in der Stadt
und den umliegenden Dörfern mehrere Hundert deutscher Männer
und Frauen. September 1939. (V 73)


Polen machen die in der Schule eines Dorfes vor Modlin unterge-
brachten deutschen Verwundeten nachts nieder. Ebenso werden die
Leichen der Männer einer Überfallenen Munitionskolonne im gleichen
Ort schwer verstümmelt: Geschlechtsteile, Zunge, Nasen und Ohren
abgeschnitten. September 1929. (V 119)


An der Straße Warschau - Siedice ermorden Polen etwa 70 deutsche
TSCHECHOSLOWAKEI.  
Gefangene, die sie wegen des Vormarsches der deutschen Truppen
nicht mehr mit zurück nehmen können. September 1939. (V 124)


Bewaffnete tschechische Soldaten halten evakuierte Deutsche, dar-
unter Greise, Frauen und Kinder auf dem Marsch von Prag nach The-
resienstadt auf der Straße an, mißhandeln sie mit Gewehrkolben,
Peitschen und Stöcken und plündern sie vollständig aus. Zahlreiche
Frauen müssen sich bis aufs Hemd ausziehen. Mai 1945. (V 89)


Deutsche Männer und Frauen werden auf dem Marsch von Tschaslau
über Prag nach Dresden von Tschechen mit Steinen und Flaschen be-
worfen, mit Knüppeln niedergeschlagen und ausgeplündert.


283
Im Stadion in Prag werden zahlreiche deutsche Frauen und Mädchen
von den Tschechen vergewaltigt.
 
Viele Deutsche finden auf dem Marsch in das Reichsgebiet den Tod
von tschechischer Hand. Mai 1945. (V 62)


Eine evakuierte deutsche Familie wird auf der Flucht ihres Vermögens
in Höhe von RM. 30 000.- durch die Tschechen beraubt. Mai 1945. In
Rokemno vergewaltigen Tschechen eine größere Anzahl Frauen und
ermorden etwa 200 deutsche Soldaten, Zivilisten, Frauen und Kinder.
(V 98)


Deutscher internierter Zivilist wird durch Tschechen in Prag und auf
dem Marsch nach Pilsen völlig ausgeplündert. Mai 1945. (V 64)


Polen ermorden dicht westlich Warschau an einer Hauptstraße meh-  
Im nördlichen Teil der Tschechoslowakei ermorden Tschechen hun-  
rere hundert deutscher Männer, Frauen und Kinder mit Spaten und
derte von 17 bis 18jährigen Männern der Waffen-SS, die erst seit ei-
ähnlichen Werkzeugen. September 1939. (V 133)  
nigen Wochen Soldaten sind. Mai 1945. (.V 102)  


In Bromberg schleppen Polen einen Deutschen zum polnischen Poli-  
Nach der Kapitulation wird ein deutscher Flüchtlingszug auf dem
zeirevier, erschlagen ihn dort und versetzen ihm Bajonettstiche in die
Wege von Prag ins Reichsgebiet von den Tschechen vollständig aus-  
Brust. Die Leiche hat einen total zertrümmerten Schädel und tiefe
geraubt. Manche können ihren Weg nur mit Hemd, Hose und  
Schnittwunden am linken Oberschenkel. 2. September 1939. (V 49)  
Strümpfen fortsetzen. Mai 1945. (V 88)  


In Bromberg liegen noch am 3. September zahlreiche Opfer der be-  
In Rochlitz/Iser vergewaltigen Tschechen deutsche Frauen und Mäd-
kannten Blutnacht vom 1. September auf den Straßen. In den Wäl-  
chen. Ihre Männer werden mit vorgehaltener Pistole gezwungen, der
dern zwischen Bromberg und Argenau liegen ebenfalls zahlreiche er-  
Schändung zuzusehen, und bei der geringsten Gegenwehr erschos-  
mordete Volksdeutsche entweder mit eingeschlagenem Schädel oder
sen. Zwei SS-Männer, die sich nach Kriegsende in ihrer Heimat Ro-  
erschossen bzw. erstochen. Auch Frauen und Kinder befinden sich
chlitz melden, werden von den Tschechen im Gefängnis bis zur Un-  
darunter. 3. bis 5. September 1939. (V 115)
kenntlichkeit geschlagen, durch Feuerstöße mit der Maschinenpistole
ermordet und die Leichen auf einem Karren durchs Dorf gefahren.  
Später werden sie außerhalb des Friedhofes verscharrt.  
Ein deutscher Bauer und sein 17jähriger Sohn werden von Tschechen
auf eine Wiese getrieben, wo sie solange Gegenstand von Zielübun-
gen sind, bis sie tot liegen bleiben. An den Übungen beteiligen sich
auch russische weibliche Soldaten.  


In der Einkreisungsschlacht bei Kudno gerät ein deutscher Verwunde-
ter in polnische Hände. Beim Gegenstoß findet sein Truppenteil die-
sen Soldaten mit seinem eigenen Seitengewehr, das noch in seiner
Brust steckt, ermordet auf. September 1939. (V 115)


Im Kampinoska-Walde wird gefangener deutscher Unteroffizier von
polnischen Soldaten ermordet und verstümmelt (Ohren, Zunge, Ge-
schlechtsteile abgeschnitten und die Augen eingedrückt). 4./5. Sep-
tember 1939. (V 41, 42)


In Smolnicki, Krs. Szubin, fordern Polen die deutsche Bevölkerung
290
auf, die Ortschaft zu räumen. Von der daraufhin in einem etwa 4 km
entfernten Wald geflohenen Bevölkerung werden drei Männer heraus-
gegriffen und nach längerem Verhör angeblich zum Hauptquartier
geführt. Als sie etwa 80 m vom Walde entfernt sind, werden sie kur-
zerhand von den Polen niedergeschossen. 5. September 1939. (V 41,
42)


In und um Bromberg werden durch polnische Soldaten und Zivilisten
zahlreiche Deutsche vor allem Frauen und Kinder ermordet. Im Wal-
de südöstlich Bromberg wird eine Frau und fünf Kinder mit Äxten er-
schlagen aufgefunden. In Diedrichsdorf wird ein großer Teil der Be-
völkerung erschlagen und der Ort in Brand gesteckt. 5./6. September
1939. (V 29)


In Zellichow an der Strecke Lublin - Warschau werden deutsche Zivi-
listen (zehn bis fünfzehn Personen) von Polen ermordet. Die Leichen
werden durch Stiche in die verschiedenen Körperteile verstümmelt,
teilweise mit Benzin Übergossen und angezündet. 12. September
1939. (V 38, 44)


Die Selbstmordziffer in der ganzen Gegend steigt von Tag zu Tag. Bei
der Ausweisung der Sudetendeutschen wird ihnen das wenige Ge-
päck, was sie bestimmungsgemäß mitnehmen dürfen, auch noch ab-
genommen. Dazwischen greifen sich russische Soldaten deutsche
Frauen heraus und vergewaltigen sie.
In Reichenberg wird wegen der besonders hohen Zahl der Selbstmor-
de der Stausee durch eine Postenkette abgesperrt und das Gas in der
Stadt abgestellt. Mai 1945. (V 129)
Im Reservelazarett VII in Prag werden ca. 200 internierte Deutsche
in einen Hof gesperrt und dort mißhandelt. Etwa 30 bis 50 Mann wer-
den ausgesucht und abgeführt. Von ihnen fehlt seither jede Spur. 5.
Mai 1945. (V 52)


Tschechen erschlagen in der Nürnberger Straße in Prag einen deut-
schen Gefreiten, übergießen die Leiche mit Benzin und stecken sie
an. 5. Mai 1945. (V 59)


284
In dem Gerichtsgefängnis von Klattau werden vier inhaftierte Deut-
sche mit Stahlruten, Gewehrkolben und Fußtritten und anderen Quä-
lereien bis zur Bewußtlosigkeit mißhandelt. In den folgenden Tagen
beteiligt sich tschechisches Militär an den Mißhandlungen. Eine Frau
nimmt sich das Leben unter dem Eindruck dieser unmenschlichen
Behandlung. 6. Mai 1945. (V 50)


Tschechische Parlamentäre in Prag tragen Dumdum-Geschosse bei
sich. Trotzdem werden sie ungehindert wieder entlassen. 6. Mai
1945. (V 59)


In einem deutschen Lazarettzug vor dem Bahnhof Prag werden sämt-
liche deutschen Verwundeten einschließlich ihres Pflegepersonals
(darunter auch Krankenschwestern) von Tschechen durch Schüsse
oder Stiche ermordet. 6. Mai 1945. (V 59)


Vor Modlin schneiden Polen einem deutschen Offizier die Ge-  
Tschechen werfen in dem Militärlazarett Prag-Reuth deutsche
schlechtsteile ab und stecken sie ihm in den Mund. 20. /25. Sept.  
Schwerverletzte aus den Betten und schlagen einige tot. Aus einem  
1939. (V 105)  
Walde in der Nähe des Lazaretts werden Verwundete, die mit Sani-  
tätskraftwagen abfahren, beschossen. Dabei werden vier Soldaten
getötet. Ein Befahren der Straßen ist selbst für Angehörige des Inter-
nationalen Roten Kreuzes mit weißen Wagen unmöglich. 6. Mai 1945.  
(V 58)  


In der Festung Modlin ermorden Polen zwei deutsche kriegsgefange-
Tschechen plündern deutsche Gefangene völlig aus und mißhandeln
ne Soldaten in grausamster Weise. Sie stechen ihnen die Augen aus  
sie durch Schläge und Fußtritte.  
und schneiden Nase, Ohren und Geschlechtsteile ab. 26. September
1939. (V 93)


In Modlin verstümmeln Polen drei deutsche Kriegsgefangene: Ausge-  
Etwa 50 deutsche Gefangene werden in einem Schulhof mit Gewehr-  
stochene Augen, abgeschnittene Ohren und Nasen. September 1939.  
kolben erschlagen, andere auf der Straße niedergeschossen. Einige
(V 104)
Tage später werden bei Brüx durchmarschierende deutsche Gefange-
ne von


Bei Zakrocun (Raum Modlin) stechen die Polen gefangenem deut-
schen Leutnant die Augen aus und schneiden ihm den Geschlechtsteil
ab. September 1939. (V 131)


Bei der Einkesselung Warschaus werden auf der Straße Demblin -
Lublin hunderte von ermordeten Volksdeutschen, insbesondere Frau-
en und Kinder vorgefunden, die durch Genickschüsse und Bajonett-
stiche getötet sind. September 1939. (V 131)


Bei Pabianice ermorden Polen zwei deutsche Verwundete durch Bajo-
291
nettstiche in Bauch, Brust und Kopf bzw. durch Zertrümmern des
Schädels.


Bei Kudno brechen Polen einem deutschen Verwundeten die Beine in
den Fuß- und Kniegelenken, die Arme in den Ellenbogen und schnei-
den ihm die Ohren ab. Oktober 1939. (V 106)


In Posen vergiftet polnischer Apotheker einen Deutschen. In den für
Deutsche freigegebenen Gaststätten werden den polnischen Kellnern
Typhusbakterien geliefert mit der Weisung, sie den Speisen der Deut-
schen beizufügen. Einer Portion Heilkräutertee wird eine giftige Bella-
donna-Droge beigemischt. 1940. (V 3)


Im Stadt- und Landgebiet Kattowitz werden viele langjährige deut-
Tschechen beschossen, wobei viele von ihnen getötet und verwundet
sche Beamte der Gendarmerie, Kriminal- und Schutzpolizei ermor-
werden. 8. Mai 1945. (V 134)
det. Die Tötung erfolgt durch Schußverletzung, Beibringung von Mes-
 
serstichen, Durchschneiden der Kehle und Zertreten des Gesichts mit  
Bei gefangengenommenen Tschechen wird Infanteriemunition mit  
Stiefeln. 1940/41 (V 25)  
abgeschnittenen Spitzen (Dumdum-Geschosse) gefunden. 7. Mai
1945. (V 58)  


Polnische Banden überfallen ein Sägewerk in der Nähe von Lemberg
In Prag-Reuth nähert sich Parlamentär mit verschiedenen anderen
und stecken es in Brand. Bei dem Überfall werden vier Luftwaffenan-  
Aufständischen deutschen Sicherungslinien mit weißer Fahne. Plötz-  
gehörige, darunter zwei Offiziere ermordet und ihnen die Köpfe ab-  
lich eröffnen sie aus Waffen, die unter den Mänteln versteckt gewe-  
geschnitten, und zwei NSKK-Männer schwer verwundet. Juni 1942.  
sen sind, auf kurze Entfernung das Feuer auf die Deutschen. Dabei
werden sechs Soldaten erschossen. An einer anderen Stelle fünf Sol-  
daten. 7. Mai 1945. (V 58)


In einer Schule in Prag werden deutsche Frauen und Kinder, sowie
alte Männer mißhandelt und ausgeplündert. 8. Mai 1945. (V 52)


Bei Eule wird ein Teil eines deutschen Stabes erschossen, ein anderer
Teil gefesselt und erschlagen. 8. Mai 1945. (V 58)


285
Auf dem Marsch von Wegstedtel nach Leitmeritz verbietet tschechi-
sche Bewachung deutschen Gefangenen, einen vierjährigen Jungen,
der nicht mehr weitermarschieren kann, auf den Arm zu nehmen.
Seine Mutter ist nach einer weiteren Wegstrecke nur noch in der
Lage, ihn auf den Knien schleifend hinter sich her zu ziehen. Als der
Junge keine Haut mehr auf den Knien hat, und überhaupt nicht mehr
vorwärts kommt, nimmt der tschechische Posten seine Maschinenpis-
tole, schießt dem Jungen einen Feuerstoß durch den Kopf, der da-
durch in Stücke zersplittert. Die Frau wird von anderen Gefangenen
bis Leitmeritz mitgeschleppt, wo sie endgültig zusammenbricht. 9.
Mai 1945. (V 97)


Entgegen den tschechischen Zusicherungen werden in Prag die ab-
ziehenden Deutschen einschließlich Frauen und Kinder systematisch
aus den Häusern heraus beschossen. In einem Falle fällt durch dieses
Feuer drei Viertel einer Wagenkolonne aus, außerdem werden zahl-
reiche deutsch Zivilisten und Frauen getötet und verwundet. 9. Mai
1945. (V 57)


In einem Dorf in der Nähe von Laun werden durch Tschechen deut-
sche Soldaten gefoltert und schwer mißhandelt. 9. Mai 1945. (V 14)


Polnische Banden überfallen wiederholt Ortschaften in den Kreisen
Tschechen zwingen etwa 500 deutsche Gefangene einschließlich Ärz-
Litzmannstadt und Welun. Bei einem Überfall wird polnischer Orts-
ten, Sanitätern und Frauen zu einem Leidensmarsch von Kladno nach
vorsteher vor den Augen seiner Familie ermordet. Zahlreiche deut-
Karlsbad. Die Lebensmittel in ihrem Besitz müssen die Deutschen auf
sche Polizeibeamte werden ermordet oder verwundet, ihrer Unifor-
Befehl der Tschechen wegwerfen. Der Marsch durch die Ortschaften
men beraubt, die die Banditen regelmäßig bei späteren Überfällen
ist ein Spießrutenlaufen, bei dem kaum jemand unverletzt bleibt.  
tragen. 1944 (V 3)


Bei Plesana ermorden Polen vier und bei Tuchno zwei Polizeibeamte
und verstümmeln die Leichen durch Abschneiden der Ohren und Na-
sen, Einschlagen der Schädeldecke, Ausschlagen der Zähne, Ausren-
ken der Arme und Beine sowie durch Stiche in die Gedärme. Ende
1944. (V 163)


Polen beschießen eine deutsche Flüchtlingskolonne auf dem Marsch
in Mecklenburg. Dabei werden u. a. eine Frau und ihr zweijähriger
Sohn erschossen. 4. Mai 1945. (V 128)


Deutsche Bauernwirtschaft, seit 1700 in Familienbesitz, wird von den
292
Polen weggenommen, der Bauer erschlagen, seine Frau in ein Sam-
mellager abgeführt, wobei ein vierjähriges Kind elternlos zurück
bleibt. Frühjahr 1945. (V 91)


Polnische Landarbeiter verüben in Bad Wimpfen, Odenheim und Ell-
wangen nächtliche Raubzüge, bei denen sie einen Bauern derart miß-
handeln, daß er nach zwei Tagen stirbt. Juni 1945. (V 69)


Polnische Arbeiter plündern und rauben in der Umgebung von Aalen
(Württemberg). Juni/Juli 1945. (V 73)


In dem Dorfe Schernowdeck bei Küstrin werden die durch Polen aus-
Frauen werden mit genagelten Latten geschlagen. Ein Tscheche
gewiesenen Deutschen kurz vor der Oder ihrer gesamten Habe (Klei-
schneidet einem Arzt die Gurgel durch. Abwehrversuche werden von
der, Lebensmittel und Geld) beraubt, ihre Urkunden und anderen Pa-  
den Wachmannschaften mit Kolbenschlägen verhindert. 9. Mai 1945
piere zerrissen und ins Wasser geworfen. Dann werden sie mittellos
(V 16).
über die Oder getrieben. 12. Juli 1945. (V 130)  
 
Tschechen überfallen in der Nähe von Deutsch-Brod eine Kolonne
marschierender deutscher Gefangener und erschießen sie. 10. Mai
1945 (V 11).


Polen nehmen deutschem Schuhmacher in Oberlitzheim, Krs. Dillin-  
Tschechen schießen in der Nähe von Königgrätz wahllos in eine Ko-
gen a. d. Donau seine Handwerksmaschinen ab. Dadurch vernichten
lonne marschierender deutscher Männer, Frauen und Kinder. Verwun-  
sie die Existenz des Schuhmachers, der acht minderjährige Kinder
dete müssen einfach liegen gelassen werden. Deutscher Soldat wird
hat. Sommer 1945. (V 4)  
durch Kolbenschläge auf den Schädel getötet. 10. Mai 1945 (V 15).


Polnische Zivilarbeiter plündern zwei Bauernhöfe im Kreise Wester-
Auf dem Marktplatz in Melnik wird deutscher Gefangener im Rahmen
marsch, ermorden einen Bauern und verwunden die Bauersfrau
einer Nationalfeier an den Füßen an einem Kandelaber aufgehängt,  
schwer. Sommer 1945. (V 68)  
noch lebend mit Benzin Übergossen und angezündet. 10. Mai 1945  
(V 120).


Bei Teplitz-Schönau werden Angehörige der SS- und Polizeieinheiten,
die ins Reichgebiet marschieren wollen, von Tschechen die Bäuche
aufgeschlitzt und die Därme herausgerissen. 11. Mai 1945 (V 89).


Tschechen vergewaltigen in einem sudetendeutschen Ort ein junges
deutsches Mädchen und plündern die Gegend aus. Kurze Zeit später
stirbt das geschändete Mädchen an den Folgen der Mißhandlung.


286
In derselben Gegend erschießen oder erschlagen die Tschechen deut-
sche Männer, die sich der Notzucht ihrer Frauen durch tschechische
und russische Soldaten widersetzen. 11. Mai 1945 (V 85).


Deutscher Gefangener wird von Tschechen vollständig ausgeraubt
und vier Tage lang ohne Verpflegung gelassen. 8./12. Mai 1945
(V60).


Im Gefangenenlager Beneschau liegen die deutschen Gefangenen,
etwa 5-6000 Mann zusammen mit Amputierten und Kranken zwei
Tage lang ohne Essen und fast ohne Wasser auf einer freien Wiese,
wo sie dauernd mit Erschießen bedroht werden. Deutsche Offiziere
werden von tschechischer Miliz mißhandelt. 11./12. Mai 1945 (V 8).


Auf den Bahnhöfen Maltsch und Kolfurt werden deutsche Reisende
Unbewaffneter Trupp von SS-Reitem wird 15 km westlich Melin von
systematisch durch schwer bewaffnete polnische Banden völlig aus-  
tschechischen Ortswehren festgenommen, in eine Waldlichtung ge-  
geplündert, ein Säugling aufs Pflaster geworfen, Frauen und Mädchen
führt und dort mit Maschinenpistolen erschossen. 13. Mai 1945  
in abseits liegende Baracken getrieben, aus denen alsbald erschüt-  
(V 58).
ternde Hilferufe herausdringen. Unbewaffnete deutsche Soldaten
werden durch Polen mit Schüssen aus Maschinenpistolen an der Hil-
feleistung für die Frauen gehindert. September 1945. (V 70)  


In einer Grube bei Liebenach werden 1065 deutsche Kriegsgefangene
In Zinnwald/Erzgebirge erschießen Tschechen fünf SS-Männer. 12.
von Polen derart schlecht behandelt, daß sie nach kurzer Zeit arbeits-  
Mai 1945 (V 130).
los sind und 30 von ihnen sterben. Herbst 1945. (V 126)  


Die „Chicago-Abendpost" veröffentlicht im Januar 1946 einen aus-
führlichen Artikel über die Zustände in den von Polen besetzten deut-
schen Ostgebieten, der seinen amerikanischen Lesern eine Unsumme
von Material unterbreitet: Vergewaltigungen von Frauen, Mädchen
und Greisinnen auf öffentlichen Plätzen; Ausplünderung von Reisen-
den, die nackt Weiterreisen müssen, in weiten Teilen Schlesiens lebt
kein Kleinkind mehr, da alle erschlagen oder verhungert; Ermordung
erkrankter Frauen statt Heilbehandlung; als Folge dieser Zustände
Selbstmorde in einzelnen Orten bis zu einem Fünftel der Bevölke-
rung, Folterungen in Arbeitslagern usw.


Im Gegensatz zu dem Sinn dieser Veröffentlichung meldet die „Neue
Zeitung" Ende Juni oder Anfang Juli 1946, daß die Amerikanische Mi-
litärregierung einen Antrag des Länderrats von Bayern, Württem-
berg-Baden und Hessen, zugunsten der deutschen Bevölkerung in
polnisch besetzten Gebieten einzugreifen, abgelehnt hat. Januar
1946. (V 109)


293




ALBANIEN.


Bei einem Aufklärungsunternehmen 30 km südostwärts Valona in
In Beneschau wird ein SS-Mann von Tschechen schwer verstümmelt,
Südalbanien geraten drei Mann verwundet in die Hände des Gegners.
mit dem Kopf nach unten aufgehängt und getötet. 13. /14. Mai 1945
Bei einem Vorstoß nach zwei Tagen werden ihre Leichen gefunden.
(V10).
Die Köpfe sind mit kochendem Wasser Übergossen und skalpiert, die
Augen ausgestochen und die Geschlechtsteile bei einem der beiden
abgeschnitten. 25. April 1944. (V 55)  


Zur Sicherung des Straßenverkehrs werden die Hauptverkehrsstra-  
Deutscher Flüchtlingszug von 10-12 000 Personen wird auf dem
ßen von Albanien nach Bulgarien nur von Kraftfahrzeuggeleiten be-
Marsch trotz russischer Bewachung von bewaffneten Tschechen
fahren.  
durch Schläge mißhandelt und ausgeplündert. 14. Mai 1945 (V 58).  


Auf der Straße von Laun nach Saaz sterben zahlreiche deutsche Ver-
wundete an Verdurstung, da die Tschechen der Bevölkerung die Aus-
gabe von Wasser an die Verwundeten verbieten. Mitte Mai 45 (V 14).


Tschechen hängen vier deutsche Soldaten, davon drei mit einem Flei-
scherhaken im Unterkiefer und einen mit dem Kopf nach unten an ei-
nem Baum auf. Nicht weit davon entfernt werden zwei deutsche
Frauen mit drei Kindern von Tschechen erschlagen und bleiben am
Wegrande liegen. Mitte Mai 1945 (V 14).


287
In der Scharnhorst-Kaserne in Prag-Dewitz schießen die Tschechen
wahllos in die deutschen Gefangenen hinein, so daß es Tote und Ver-
wundete gibt. Nach Ausplünderung der Deutschen durch die Tsche-
chen wird die Kaserne den russischen Soldaten als Bordell freigege-
ben, worauf deutsche Frauen fortgesetzt vergewaltigt werden. Man-
che müssen nackt den Hof kehren und dort Freiübungen machen,
dann werden sie ebenfalls vergewaltigt. Andere Frauen werden er-
tränkt, indem man ihnen einen unter Druck stehenden Wasser-
schlauch in den Mund steckt. Bei dieser Prozedur werden die Frauen
gezwungen, sich gegenseitig zu helfen. Unter dem Eindruck dieser
Behandlung fortgesetzte Selbstmorde. Schwangere Frauen werden
auf den Leib geschlagen und verbluten. Deutsche Gefangene, die der
SS oder der Polizei angehören, werden ohne Verfahren erschossen,
teilweise mit Frauen und Kindern. Andere müssen barfuß auf Glas-
scherben tanzen oder bekommen Daumen- und Fußschrauben ange-
legt. 32 Säuglinge sterben.


Die Keller der Kaserne sind mit Leichen von meist jungen SS-Män-
nern angefüllt. Sie werden dauernd durch Lastwagen abtransportiert.
Mitte Mai 1945 (V 46).


Im Zuchthaus in Prag, das mit deutschen Männern, Frauen und Kin-
dern überfüllt ist, werden die Gänge, in denen sich Gefangene befin-
den, künstlich unter Wasser gesetzt und vier Tage lang keine Nah-
rung ausgegeben. Mitte Mai 1945 (V 46).


Etwa 2 km vor der Kontrollstelle Tirana-Ost wird ein solcher Wagen
In Miroschau bei Pilsen werden zahlreiche deutsche Gefangene im
von Partisanen beschossen und fällt in ihre Hände. Leicht verwunde-  
Schloßhof durch Scheinerschießungen der Tschechen gefoltert. Zahl-  
ter Hauptmann, der sich in ein Gebüsch retten kann, beobachtet, wie
reiche Deutsche werden ausgeplündert und schwer mißhandelt.  
die übrigen Insassen des Wagens von den Partisanen mit Benzin
19./20. Mai 1945 (V 66).
Übergossen und angezündet werden. Auch sie sind nur leicht verletzt
gewesen. August 1944. (V 96)  






GRIECHENLAND.
294


Bei dem Kloster Monastir auf Kreta werden zwei Leichen deutscher
Soldaten gefunden, die von Griechen ermordet worden sind. Die Lei-
chen sind nackt, beiden sind die Augen ausgestochen und die Ge-
schlechtsteile abgeschnitten. Dem einen ist die Goldbrücke aus dem
Munde gerissen, dem anderen sind drei Finger der linken Hand abge-
schnitten worden. 28. Mai 1941. (V 19)




Tschechen mißhandeln in Johanngeorgenstadt (Sachsen) deutsche
Internierte durch Schläge u. a. mit dem Magazin einer Maschinenpis-
tole auf den Kopf. 22. Mai 1945 (V 125).


JUGOSLAWIEN.  
Auf der Fahrt von Prag nach Sagan werden hunderte deutscher Män-
ner, Frauen und Kinder von Tschechen schwerstens mißhandelt.  


Zwischen Agram und Belgrad werden bei einem Angriff die Leichen
In die Lazarette von Prag werden laufend deutsche Zivilisten einge-
dreier deutscher Soldaten gefunden, denen die Ohren abgeschnitten
liefert, die durch Schläge und Tritte schwerstens mißhandelt worden
sind. Einer Leiche fehlt außerdem die Nase. Alle drei Gesichter zeigen
sind. Unter ihnen befinden sich auch schwangere Frauen und vor
Merkmale grober Verletzungen. Juli 1943. (V 90)  
Schmerzen wahnsinnig gewordene. Ein Teil von ihnen stirbt wenige
Tage nach der Einlieferung. Den meisten Frauen werden die Haare
abgeschnitten. 5./25. Mai 1945 (V 54).


Dreißig SS-Männer werden 7 km nördlich Serajewo ermordet, acht
Tschechen fesseln deutschen Gastwirt in Johannesbad an einen
von ihnen mit Seitengewehren durch den Mund auf die Straße ge-  
Baum, schlagen ihn zehn Minuten lang mit Lederpeitschen und er-  
spießt. 30. Juli 1943. (V 22)  
schießen ihn, nachdem sie Zuschauer aus dem Krankenhaus herbei-  
geholt haben. Juni 1945 (V 30).


Bei Banjaluka werden 16 verwundete deutsche Soldaten von serbi-
Im Gefangenenlager Protivin werden deutsche Kriegsgefangene ohne
schen Partisanen mit der Axt erschlagen. August 1943. (V 135)  
Grund bei der Arbeit von tschechischen Posten mit der Lederpeitsche
geschlagen. Juni 1945 (V 53).


75 deutsche Polizisten werden trotz der Zusicherung, daß ihnen bei
Auf der Fahrt von Protivin nach Pisek muß deutscher Kriegsversehrter
Übergabe nichts geschehen werde, nach erfolgter Kapitulation nackt
neben anderen deutschen Gefangenen auf Befehl des tschechischen
ausgezogen, mit Draht gefesselt, mißhandelt und unter dem Spott
Begleitpostens die Arme ausgestreckt hochhalten. Beim geringsten
der Bevölkerung in einer Flußmulde südöstlich Toplice ermordet. Nur
Ablassen der Arme wird er mit der Lederpeitsche auf Hände und  
einem gelingt es, verwundet zu entkommen. September 1943.  
Arme so geschlagen, daß diese völlig geschwollen sind. Juni 1945
(V23)  
(V 53).


Im Lager Böhmisch-Leipa wird deutscher Gefangener bei seiner Ein-
lieferung von Tschechen erschlagen, weil er gegen die Plünderung
seiner mitgeführten Sachen protestiert. Juni 1945 (V 89).


Im Lager Böhmisch-Leipa mißhandeln die Tschechen die Gefangenen
laufend. Jeden Abend findet eine l-2stündige sogen. Rache-Mißhand-
lungsaktion statt. Diese steht unter dem Motto „Sie sehen Ausschnit-
te aus Hitlers Konzentrationslagern". Die hierzu Ausgewählten müs-
sen jeweils im Kreise um tschechische Soldaten herumlaufen, welche
mit Gewehrkolben, Peitschen, Stöcken, Riemen und Gummischläu-
chen blindlings auf die Häftlinge einschlagen. Bald liegen viele blutig
und z. T. ohnmächtig am Boden. Sie werden unter die Wasserleitung
oder in den Luftschutzteich geschleift. Auf Amputierte wird keine
Rücksicht genommen. Häftlinge werden gezwungen, sich auf das
Kommando „Rechts- Links" selbst Ohrfeigen zu geben. Juni 1945
(V 89).


288




295


Tito- und Badoglio-Verbände machen in einer Ortschaft 46 km süd-
lich Agram an der Straße nach Belgrad die deutsche Besatzung von
90 Köpfen alle bis auf sechs nieder, meist durch Nahschüsse, rauben
die Leichen völlig aus und verstümmeln sie z. T. bis zur Unkenntlich-
keit. Oktober 1943. (V 100)


Am Südostausgang des Dormitor-Gebirges südwestlich Novibazar
schänden Serben deutsche Soldatengräber, indem sie diese aufwüh-
len, die Toten ihrer Kleider und Wäsche berauben, ihnen die Schädel
einschlagen und den Unterleib aufhacken. Oktober 1943. (V 107)


Bei Nevesinje (Kroatien) überfallen serbische Partisanen zwei deut-  
Ein Lazarettzug, bestehend aus Güterwagen, der mit 1200 Deutschen
sche Soldaten und ermorden sie. Beiden werden Hakenkreuze von 20
von Prag bis zur Reichsgrenze vom 23.5. bis zum 6.6.1945 unter-
cm in die Brust geschnitten. November 1943. (V 22)  
wegs ist, wird von den Tschechen mit einigen wenigen deutschen Ge-  
müsekonserven, im übrigen mit Hundekuchen verpflegt. Die Konser-
ven reichen nur für eine zweimalige Zuteilung. 6.6.1945 (V 94).


Tito-Truppen überwältigen deutsches Fallschirmjäger-Bataillon und
Im Gefängnis Falkenau werden deutsche Internierte von Tschechen
nehmen die Überlebenden gefangen. Nachrückende deutsche Trup-  
fast täglich durch Schläge mißhandelt. Ein Gendarmeriemajor wird
pen finden später 15 bis 30 Leichen dieser Gefangenen vor, denen
zwei Stunden lang gequält, indem er bis zur Bewußtlosigkeit ge-  
mit Knallzündschnur Kopf, Arme, Beine und Geschlechtsteile abge-  
schlagen, dann mit Wasser begossen und nach Rückkehr des Be-  
sprengt worden sind. Mai/Juni 1944. (V 40)  
wußtseins weiter geschlagen wird. 11.6.1945 (V 121).


In Pishorevoi, Krs. Djakovo (Jugoslawien), wird eine große Anzahl  
Im Lager Beneschau wird eine Anzahl deutscher Gefangener sechs
deutscher Polizei-Offiziere und -Mannschaften ermordet, ausgeplün-
Tage lang ohne Verpflegung und fast ohne Wasser gelassen. 14. Juni
dert und verstümmelt. November/Dezember 1944. (V 23)  
1945 (V 9).


Auf der Strecke Doboj - Brod werden sämtliche mit dem Genfer Ro-
Im tschechischen Lazarett Tabor sterben innerhalb einer Woche drei
ten Kreuz gekennzeichneten Lazarettzüge durch Jagdbomber mit
Kriegsgefangene, die nach ärztlicher Aussage hätten gerettet werden  
Sprengbomben und Bordwaffen angegriffen. März/April 1945. (V 56)  
können, wenn man ihnen mehr zu essen gegeben hätte. Juli 45
(V63).


In Kroatien werden von Partisanen 21 deutsche Soldaten in grau-
Verhaftete Deutsche werden in der Turnhalle von Nassengrub bei
samster Weise ermordet. Mehrere gefundene Leichen hatten gespal-
Asch von Tschechen mit Fäusten und Fußtritten, Gewehrkolben,
tene Köpfe und verstümmelte Gliedmaßen. 23. Dezember 1944.  
Gummiknüppeln und Peitschen mißhandelt. 14. Juli 1945 (V 86).
(V 83)  


In Fleißen Krs. Eger finden ständig Hausdurchsuchungen durch
Tschechen statt, die als Vorwand für die systematische Ausplünde-
rung der Bevölkerung genommen werden. Insbesondere werden
Wertgegenstände gestohlen. Einer ausgeplünderten deutschen Frau
wird auf eine Beschwerde seitens der Kommandantur geantwortet:
„Schweigen Sie, Sie sind eine Deutsche, das genügt". Mai/August
1945 (V 12).


In Winterberg (Tscheche!) wird ein deutscher Internierter von tsche-
chischen Zivilisten unter Duldung der Wachen geschlagen und zur
Unterzeichnung einer Anweisung gezwungen, nach der seine Frau
seinem Peiniger Geld auszuzahlen hat. Sommer 1945 (V 65).


289
In dem Internierungslager Jannowitz Krs. Römerstadt (früheres Kon-
zentrationslager) werden deutsche Männer und Frauen fortgesetzt
schwer mißhandelt. September 1945 (V 61).
 
Im Interniertenlager bei Znaim werden alle männlichen Insassen,
auch Kriegsversehrte und Greise bis zu 80 Jahren im Laufschritt um
das Lager gejagt und von tschechischen Gendarmen mit Krückenstö-
cken der Invaliden schwerstens mißhandelt, wenn sie nach deren An-
sicht nicht schnell genug laufen. Im August 1945 werden in diesem
Lager vier Deutsche von den Tschechen erschlagen. 6. März 1946
(V 122).






TSCHECHOSLOWAKEI.
296


Bewaffnete tschechische Soldaten halten evakuierte Deutsche, dar-
unter Greise, Frauen und Kinder auf dem Marsch von Prag nach The-
resienstadt auf der Straße an, mißhandeln sie mit Gewehrkolben,
Peitschen und Stöcken und plündern sie vollständig aus. Zahlreiche
Frauen müssen sich bis aufs Hemd ausziehen. Mai 1945. (V 89)


Deutsche Männer und Frauen werden auf dem Marsch von Tschaslau
über Prag nach Dresden von Tschechen mit Steinen und Flaschen be-
worfen, mit Knüppeln niedergeschlagen und ausgeplündert.


Im Stadion in Prag werden zahlreiche deutsche Frauen und Mädchen
[Leerseite]
von den Tschechen vergewaltigt.


Viele Deutsche finden auf dem Marsch in das Reichsgebiet den Tod
von tschechischer Hand. Mai 1945. (V 62)


Eine evakuierte deutsche Familie wird auf der Flucht ihres Vermögens
in Höhe von RM. 30 000.- durch die Tschechen beraubt. Mai 1945. In
Rokemno vergewaltigen Tschechen eine größere Anzahl Frauen und
ermorden etwa 200 deutsche Soldaten, Zivilisten, Frauen und Kinder.
(V 98)


Deutscher internierter Zivilist wird durch Tschechen in Prag und auf
297
dem Marsch nach Pilsen völlig ausgeplündert. Mai 1945. (V 64)


Im nördlichen Teil der Tschechoslowakei ermorden Tschechen hun-
derte von 17 bis 18jährigen Männern der Waffen-SS, die erst seit ei-
nigen Wochen Soldaten sind. Mai 1945. (.V 102)


Nach der Kapitulation wird ein deutscher Flüchtlingszug auf dem
Wege von Prag ins Reichsgebiet von den Tschechen vollständig aus-
geraubt. Manche können ihren Weg nur mit Hemd, Hose und
Strümpfen fortsetzen. Mai 1945. (V 88)


In Rochlitz/Iser vergewaltigen Tschechen deutsche Frauen und Mäd-
NACHWORT
chen. Ihre Männer werden mit vorgehaltener Pistole gezwungen, der
 
Schändung zuzusehen, und bei der geringsten Gegenwehr erschos-
 
sen. Zwei SS-Männer, die sich nach Kriegsende in ihrer Heimat Ro-
chlitz melden, werden von den Tschechen im Gefängnis bis zur Un-
kenntlichkeit geschlagen, durch Feuerstöße mit der Maschinenpistole
ermordet und die Leichen auf einem Karren durchs Dorf gefahren.
Später werden sie außerhalb des Friedhofes verscharrt.
Ein deutscher Bauer und sein 17jähriger Sohn werden von Tschechen
auf eine Wiese getrieben, wo sie solange Gegenstand von Zielübun-
gen sind, bis sie tot liegen bleiben. An den Übungen beteiligen sich
auch russische weibliche Soldaten.


Justitia fundamentum regnorum, steht in lapidaren Lettern über
dem Tor der Wiener Hofburg. Gerechtigkeit ist das Fundament jegli-
cher Gemeinschaft wie des internationalen Zusammenlebens. Wo die
Gerechtigkeit fehlt, herrschen Macht, Terror und schließlich das Cha-
os.


Gerechtigkeit ist ihrem Wesen nach unteilbar: Was recht ist,
muß recht sein in Europa, in Afrika wie in Amerika. Was gestern
recht war, muß es auch heute und in hundert Jahren sein. Was dem
Naturrecht, das in jedes Menschenherz geschrieben ist, oder dem
göttlichen Gesetz widerspricht, kann keine Gesetzgebung und keine
Diktatur zu Recht machen.


290
In unseren Tagen zweifeln viele ernstlich daran, ob es noch eine
Gerechtigkeit gibt. Wir leben in einer Zeit der Ausnahmegesetze für
Rassen, Klassen, für Sieger und Besiegte, die mit Gerechtigkeit
nichts mehr gemein haben. Es sei nur erinnert an die Alleinschuld-
klausel des Versailler Vertrages oder - wie ein führendes amerikani-
sches Blatt sich ausdrückt - die Lynchgerichte von Nürnberg und To-
kio, bei denen Sieger nach ex post facto Gesetzen über die Besiegten
urteilten. Die Versailler Lüge von der Alleinschuld der Deutschen wur-
de zu einer Gesamtschuld des deutschen Volkes erweitert. Die Propa-
ganda interessierter Kreise hält bis heute hartnäckig an dieser These
fest, glaubt man ja doch damit jedes als Recht maskierte Verbrechen
gegen das deutsche Volk rechtfertigen' zu können.


Kein rechtlich und sittlich denkender Mensch wird leugnen, daß
auch im Dritten Reich Untaten begangen wurden. Wir wehren uns
nur dagegen, daß diese heute aufgebauscht und verallgemeinert
werden, daß man daraus den Schluß ziehen möchte: So sind sie alle,
diese Deutschen! Schuld ist eine persönliche Angelegenheit. Der
Schuldige darf und muß im Interesse der Gemeinschaft bestraft wer-
den, wenn seine Schuld einwandfrei, objektiv, unter Berücksichtigung
aller Umstände durch ein überparteiisches Gericht festgestellt ist.


Unrecht wird nicht dadurch aus der Welt geschafft, daß man
neues Unrecht und neue Verbrechen begeht. Wer selber Unrecht be-
ging - wie etwa die Untersuchungen über die Morde von Katyn erga-
ben - hat das Anrecht verwirkt, als Ankläger aufzutreten und Richter
zu spielen.


Die Selbstmordziffer in der ganzen Gegend steigt von Tag zu Tag. Bei
der Ausweisung der Sudetendeutschen wird ihnen das wenige Ge-
päck, was sie bestimmungsgemäß mitnehmen dürfen, auch noch ab-
genommen. Dazwischen greifen sich russische Soldaten deutsche
Frauen heraus und vergewaltigen sie.


In Reichenberg wird wegen der besonders hohen Zahl der Selbstmor-
de der Stausee durch eine Postenkette abgesperrt und das Gas in der
Stadt abgestellt. Mai 1945. (V 129)


Im Reservelazarett VII in Prag werden ca. 200 internierte Deutsche
298
in einen Hof gesperrt und dort mißhandelt. Etwa 30 bis 50 Mann wer-
den ausgesucht und abgeführt. Von ihnen fehlt seither jede Spur. 5.
Mai 1945. (V 52)


Tschechen erschlagen in der Nürnberger Straße in Prag einen deut-
schen Gefreiten, übergießen die Leiche mit Benzin und stecken sie
an. 5. Mai 1945. (V 59)


In dem Gerichtsgefängnis von Klattau werden vier inhaftierte Deut-
sche mit Stahlruten, Gewehrkolben und Fußtritten und anderen Quä-
lereien bis zur Bewußtlosigkeit mißhandelt. In den folgenden Tagen
beteiligt sich tschechisches Militär an den Mißhandlungen. Eine Frau
nimmt sich das Leben unter dem Eindruck dieser unmenschlichen
Behandlung. 6. Mai 1945. (V 50)


Tschechische Parlamentäre in Prag tragen Dumdum-Geschosse bei
Das wirkliche und erfundene Unrecht deutscher Kreise wurde
sich. Trotzdem werden sie ungehindert wieder entlassen. 6. Mai
und wird in tausend Sprachen und in voller Lautstärke in die Welt
1945. (V 59)
hinausgeschrieen. Ueber das Unrecht derer, die sich zu Anklägern,
Richtern und Umerziehern - kraft des Sieges auf dem Schlachtfeld -  
berufen fühlen, schweigt die Welt in tausend Zungen. Noch heute sit-
zen ungezählte Opfer der Lynchjustiz hinter Stacheldraht und Kerker-
mauern, darunter viele, die kein anderes Verbrechen begingen, als
daß sie für ihr Vaterland kämpften und nicht zu Verrätern wurden,
die man in jedem Lande mit normalen Ehr- und Sittlichkeitsbegriffen
verachtet -oder zum Galgen bringt.  


In einem deutschen Lazarettzug vor dem Bahnhof Prag werden sämt-
Aber Wahrheit und Gerechtigkeit brechen sich am Ende doch
liche deutschen Verwundeten einschließlich ihres Pflegepersonals
Bahn. Wer sich ihnen wirklich verpflichtet fühlt, müßte auch den Mut
(darunter auch Krankenschwestern) von Tschechen durch Schüsse
haben, die Fehler seines eigenen Volkes aufzudecken. Wie wenige
oder Stiche ermordet. 6. Mai 1945. (V 59)
haben doch heute diesen Mut, auch in den , freien' Ländern! Es ist ge-
fährlich. Man riskiert dabei Lüge, Verleumdung, Verlust der Existenz
oder den , Fenstersturz' - als , Selbstmörder'.  


Tschechen werfen in dem Militärlazarett Prag-Reuth deutsche
Diese Dokumentensammlung stellt nicht, wie man wohl in  
Schwerverletzte aus den Betten und schlagen einige tot. Aus einem
der Propaganda behaupten wird, sofern man nicht die übliche Metho-  
Walde in der Nähe des Lazaretts werden Verwundete, die mit Sani-  
de des Totschweigens und der Verdächtigung der Verfasser und Her-  
tätskraftwagen abfahren, beschossen. Dabei werden vier Soldaten
ausgeber wählt, einen Aufruf des Hasses dar. Sie will der Wahrheit
getötet. Ein Befahren der Straßen ist selbst für Angehörige des Inter-
und Gerechtigkeit dienen.  
nationalen Roten Kreuzes mit weißen Wagen unmöglich. 6. Mai 1945.
(V 58)


Tschechen plündern deutsche Gefangene völlig aus und mißhandeln
Sie sagt den selbstgerechten Richtern des deutschen Volkes, sie
sie durch Schläge und Fußtritte.  
sollten sich doch auch und zuerst um die Balken im eigenen Auge
kümmern. Sie ist indirekt eine Aufforderung, die vorgelegten Tatsa-
chen zu überprüfen und die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen
nach den Grundsätzen des Nürnberger Gesetzes.  


Etwa 50 deutsche Gefangene werden in einem Schulhof mit Gewehr-
Schuld verlangt Wiedergutmachung, genau so wie man sie vom
kolben erschlagen, andere auf der Straße niedergeschossen. Einige
deutschen Volke fordert und erwartet. Wiedergutmachung wirklichen
Tage später werden bei Brüx durchmarschierende deutsche Gefange-  
Unrechts ist nicht dem Belieben der Schuldigen überlassen, sondern
ne von
eine strenge Verpflichtung der Gerechtigkeit. Solange die Sieger des
Schlachtfeldes als Engel des Lichtes paradieren, die Besiegten als
Teufel der Finsternis hingestellt werden, kann es keinen Frieden ge-  
ben.


Dies Buch ist schließlich eine Mahnung an alle Menschen guten
Willens: Wir wollen eingestehen, daß auf beiden Seiten Unrecht ge-
schah; wir wollen es gemeinsam überwinden, das Pharisäertum und
den Haß begraben. Wir wollen anfangen, wieder Menschen zu sein!


Chicago, 4. November 1952


291




Dr. h.c. E. J. Reichenberger.


Tschechen beschossen, wobei viele von ihnen getötet und verwundet
werden. 8. Mai 1945. (V 134)


Bei gefangengenommenen Tschechen wird Infanteriemunition mit
abgeschnittenen Spitzen (Dumdum-Geschosse) gefunden. 7. Mai
1945. (V 58)


In Prag-Reuth nähert sich Parlamentär mit verschiedenen anderen
299
Aufständischen deutschen Sicherungslinien mit weißer Fahne. Plötz-
 
lich eröffnen sie aus Waffen, die unter den Mänteln versteckt gewe-
sen sind, auf kurze Entfernung das Feuer auf die Deutschen. Dabei
werden sechs Soldaten erschossen. An einer anderen Stelle fünf Sol-
daten. 7. Mai 1945. (V 58)


In einer Schule in Prag werden deutsche Frauen und Kinder, sowie
alte Männer mißhandelt und ausgeplündert. 8. Mai 1945. (V 52)


Bei Eule wird ein Teil eines deutschen Stabes erschossen, ein anderer
INHALT
Teil gefesselt und erschlagen. 8. Mai 1945. (V 58)


Auf dem Marsch von Wegstedtel nach Leitmeritz verbietet tschechi-
sche Bewachung deutschen Gefangenen, einen vierjährigen Jungen,
der nicht mehr weitermarschieren kann, auf den Arm zu nehmen.
Seine Mutter ist nach einer weiteren Wegstrecke nur noch in der
Lage, ihn auf den Knien schleifend hinter sich her zu ziehen. Als der
Junge keine Haut mehr auf den Knien hat, und überhaupt nicht mehr
vorwärts kommt, nimmt der tschechische Posten seine Maschinenpis-
tole, schießt dem Jungen einen Feuerstoß durch den Kopf, der da-
durch in Stücke zersplittert. Die Frau wird von anderen Gefangenen
bis Leitmeritz mitgeschleppt, wo sie endgültig zusammenbricht. 9.
Mai 1945. (V 97)


Entgegen den tschechischen Zusicherungen werden in Prag die ab-
ziehenden Deutschen einschließlich Frauen und Kinder systematisch
aus den Häusern heraus beschossen. In einem Falle fällt durch dieses
Feuer drei Viertel einer Wagenkolonne aus, außerdem werden zahl-
reiche deutsch Zivilisten und Frauen getötet und verwundet. 9. Mai
1945. (V 57)


In einem Dorf in der Nähe von Laun werden durch Tschechen deut-
Einführung der Herausgeber 7
sche Soldaten gefoltert und schwer mißhandelt. 9. Mai 1945. (V 14)


Tschechen zwingen etwa 500 deutsche Gefangene einschließlich Ärz-
BAND I: U.S.A.  
ten, Sanitätern und Frauen zu einem Leidensmarsch von Kladno nach
Karlsbad. Die Lebensmittel in ihrem Besitz müssen die Deutschen auf
Befehl der Tschechen wegwerfen. Der Marsch durch die Ortschaften
ist ein Spießrutenlaufen, bei dem kaum jemand unverletzt bleibt.  


Verstöße gegen die Kriegsregeln im Erdkampf 11


Verstöße gegen die Kriegsregeln im Luftkampf 32


292
Behandlung der Kriegsgefangenen bei und unmittelbar nach der


Gefangennahme 63


Die amerikanischen Kriegsgefangenenlager in Frankreich 65


Frauen werden mit genagelten Latten geschlagen. Ein Tscheche
Marseille 67
schneidet einem Arzt die Gurgel durch. Abwehrversuche werden von
den Wachmannschaften mit Kolbenschlägen verhindert. 9. Mai 1945
(V 16).


Tschechen überfallen in der Nähe von Deutsch-Brod eine Kolonne
Bolbec 71
marschierender deutscher Gefangener und erschießen sie. 10. Mai
1945 (V 11).


Tschechen schießen in der Nähe von Königgrätz wahllos in eine Ko-
Attichy 73
lonne marschierender deutscher Männer, Frauen und Kinder. Verwun-
dete müssen einfach liegen gelassen werden. Deutscher Soldat wird
durch Kolbenschläge auf den Schädel getötet. 10. Mai 1945 (V 15).


Auf dem Marktplatz in Melnik wird deutscher Gefangener im Rahmen
Foucarville 75
einer Nationalfeier an den Füßen an einem Kandelaber aufgehängt,
noch lebend mit Benzin Übergossen und angezündet. 10. Mai 1945
(V 120).


Bei Teplitz-Schönau werden Angehörige der SS- und Polizeieinheiten,
Voves bei Chartres 77
die ins Reichgebiet marschieren wollen, von Tschechen die Bäuche
aufgeschlitzt und die Därme herausgerissen. 11. Mai 1945 (V 89).


Tschechen vergewaltigen in einem sudetendeutschen Ort ein junges
Cherbourg 78
deutsches Mädchen und plündern die Gegend aus. Kurze Zeit später
stirbt das geschändete Mädchen an den Folgen der Mißhandlung.


In derselben Gegend erschießen oder erschlagen die Tschechen deut-
Stenay 78
sche Männer, die sich der Notzucht ihrer Frauen durch tschechische
und russische Soldaten widersetzen. 11. Mai 1945 (V 85).


Deutscher Gefangener wird von Tschechen vollständig ausgeraubt
Namur 79
und vier Tage lang ohne Verpflegung gelassen. 8./12. Mai 1945
(V60).


Im Gefangenenlager Beneschau liegen die deutschen Gefangenen,
Mailly-le-camp 80
etwa 5-6000 Mann zusammen mit Amputierten und Kranken zwei
 
Tage lang ohne Essen und fast ohne Wasser auf einer freien Wiese,
Romilly-sur-Seine 81
wo sie dauernd mit Erschießen bedroht werden. Deutsche Offiziere
werden von tschechischer Miliz mißhandelt. 11./12. Mai 1945 (V 8).


Unbewaffneter Trupp von SS-Reitem wird 15 km westlich Melin von
Die amerikanischen Kriegsgefangenenlager in Österreich
tschechischen Ortswehren festgenommen, in eine Waldlichtung ge-
führt und dort mit Maschinenpistolen erschossen. 13. Mai 1945
(V 58).


In Zinnwald/Erzgebirge erschießen Tschechen fünf SS-Männer. 12.
Klein-München 82
Mai 1945 (V 130).


Mauerkirchen 83


Aign 84


293
Altheim 85


Ebensee 87


Die amerikanischen Kriegsgefangenenlager in Deutschland


In Beneschau wird ein SS-Mann von Tschechen schwer verstümmelt,
Fürstenfeldbruck 89
mit dem Kopf nach unten aufgehängt und getötet. 13. /14. Mai 1945
(V10).


Deutscher Flüchtlingszug von 10-12 000 Personen wird auf dem
Remagen 90
Marsch trotz russischer Bewachung von bewaffneten Tschechen
durch Schläge mißhandelt und ausgeplündert. 14. Mai 1945 (V 58).


Auf der Straße von Laun nach Saaz sterben zahlreiche deutsche Ver-
Zimming 91
wundete an Verdurstung, da die Tschechen der Bevölkerung die Aus-
gabe von Wasser an die Verwundeten verbieten. Mitte Mai 45 (V 14).


Tschechen hängen vier deutsche Soldaten, davon drei mit einem Flei-
Kreuznach 92
scherhaken im Unterkiefer und einen mit dem Kopf nach unten an ei-
nem Baum auf. Nicht weit davon entfernt werden zwei deutsche
Frauen mit drei Kindern von Tschechen erschlagen und bleiben am
Wegrande liegen. Mitte Mai 1945 (V 14).


In der Scharnhorst-Kaserne in Prag-Dewitz schießen die Tschechen
Andernach 94
wahllos in die deutschen Gefangenen hinein, so daß es Tote und Ver-
wundete gibt. Nach Ausplünderung der Deutschen durch die Tsche-
chen wird die Kaserne den russischen Soldaten als Bordell freigege-
ben, worauf deutsche Frauen fortgesetzt vergewaltigt werden. Man-
che müssen nackt den Hof kehren und dort Freiübungen machen,
dann werden sie ebenfalls vergewaltigt. Andere Frauen werden er-
tränkt, indem man ihnen einen unter Druck stehenden Wasser-
schlauch in den Mund steckt. Bei dieser Prozedur werden die Frauen
gezwungen, sich gegenseitig zu helfen. Unter dem Eindruck dieser
Behandlung fortgesetzte Selbstmorde. Schwangere Frauen werden
auf den Leib geschlagen und verbluten. Deutsche Gefangene, die der
SS oder der Polizei angehören, werden ohne Verfahren erschossen,
teilweise mit Frauen und Kindern. Andere müssen barfuß auf Glas-
scherben tanzen oder bekommen Daumen- und Fußschrauben ange-
legt. 32 Säuglinge sterben.


Die Keller der Kaserne sind mit Leichen von meist jungen SS-Män-
Marburg-Cappel 96
nern angefüllt. Sie werden dauernd durch Lastwagen abtransportiert.
Mitte Mai 1945 (V 46).


Im Zuchthaus in Prag, das mit deutschen Männern, Frauen und Kin-
Rheinsberg 97
dern überfüllt ist, werden die Gänge, in denen sich Gefangene befin-
den, künstlich unter Wasser gesetzt und vier Tage lang keine Nah-
rung ausgegeben. Mitte Mai 1945 (V 46).


In Miroschau bei Pilsen werden zahlreiche deutsche Gefangene im
Niederroden 98
Schloßhof durch Scheinerschießungen der Tschechen gefoltert. Zahl-
reiche Deutsche werden ausgeplündert und schwer mißhandelt.
19./20. Mai 1945 (V 66).


Heilbronn 98


Einzelfälle bei der Behandlung von Kriegsgefangenen 100


294
Die Festnahme von politischen Gefangenen und ihre Behandlung


vor der Einlieferung in die Lager 104




Tschechen mißhandeln in Johanngeorgenstadt (Sachsen) deutsche
Internierte durch Schläge u. a. mit dem Magazin einer Maschinenpis-
tole auf den Kopf. 22. Mai 1945 (V 125).


Auf der Fahrt von Prag nach Sagan werden hunderte deutscher Män-
300
ner, Frauen und Kinder von Tschechen schwerstens mißhandelt.


In die Lazarette von Prag werden laufend deutsche Zivilisten einge-
liefert, die durch Schläge und Tritte schwerstens mißhandelt worden
sind. Unter ihnen befinden sich auch schwangere Frauen und vor
Schmerzen wahnsinnig gewordene. Ein Teil von ihnen stirbt wenige
Tage nach der Einlieferung. Den meisten Frauen werden die Haare
abgeschnitten. 5./25. Mai 1945 (V 54).


Tschechen fesseln deutschen Gastwirt in Johannesbad an einen
Baum, schlagen ihn zehn Minuten lang mit Lederpeitschen und er-
schießen ihn, nachdem sie Zuschauer aus dem Krankenhaus herbei-
geholt haben. Juni 1945 (V 30).


Im Gefangenenlager Protivin werden deutsche Kriegsgefangene ohne
Die politischen Gefangenenlager  
Grund bei der Arbeit von tschechischen Posten mit der Lederpeitsche
geschlagen. Juni 1945 (V 53).


Auf der Fahrt von Protivin nach Pisek muß deutscher Kriegsversehrter
Hersfeld 116
neben anderen deutschen Gefangenen auf Befehl des tschechischen
Begleitpostens die Arme ausgestreckt hochhalten. Beim geringsten
Ablassen der Arme wird er mit der Lederpeitsche auf Hände und
Arme so geschlagen, daß diese völlig geschwollen sind. Juni 1945
(V 53).


Im Lager Böhmisch-Leipa wird deutscher Gefangener bei seiner Ein-
Helfta 120
lieferung von Tschechen erschlagen, weil er gegen die Plünderung
seiner mitgeführten Sachen protestiert. Juni 1945 (V 89).


Im Lager Böhmisch-Leipa mißhandeln die Tschechen die Gefangenen
Naumburg 122
laufend. Jeden Abend findet eine l-2stündige sogen. Rache-Mißhand-
lungsaktion statt. Diese steht unter dem Motto „Sie sehen Ausschnit-
te aus Hitlers Konzentrationslagern". Die hierzu Ausgewählten müs-
sen jeweils im Kreise um tschechische Soldaten herumlaufen, welche
mit Gewehrkolben, Peitschen, Stöcken, Riemen und Gummischläu-
chen blindlings auf die Häftlinge einschlagen. Bald liegen viele blutig
und z. T. ohnmächtig am Boden. Sie werden unter die Wasserleitung
oder in den Luftschutzteich geschleift. Auf Amputierte wird keine
Rücksicht genommen. Häftlinge werden gezwungen, sich auf das
Kommando „Rechts- Links" selbst Ohrfeigen zu geben. Juni 1945
(V 89).


Wildungen 123


Berlin-Lichterfelde 124


295
Bremen 126


Ohrdruf 129


Ziegenhain 131


Ein Lazarettzug, bestehend aus Güterwagen, der mit 1200 Deutschen
Schwarzenborn 142
von Prag bis zur Reichsgrenze vom 23.5. bis zum 6.6.1945 unter-
wegs ist, wird von den Tschechen mit einigen wenigen deutschen Ge-
müsekonserven, im übrigen mit Hundekuchen verpflegt. Die Konser-
ven reichen nur für eine zweimalige Zuteilung. 6.6.1945 (V 94).


Im Gefängnis Falkenau werden deutsche Internierte von Tschechen
Frankenberg 145
fast täglich durch Schläge mißhandelt. Ein Gendarmeriemajor wird
zwei Stunden lang gequält, indem er bis zur Bewußtlosigkeit ge-
schlagen, dann mit Wasser begossen und nach Rückkehr des Be-
wußtseins weiter geschlagen wird. 11.6.1945 (V 121).


Im Lager Beneschau wird eine Anzahl deutscher Gefangener sechs
Natternberg 146
Tage lang ohne Verpflegung und fast ohne Wasser gelassen. 14. Juni
1945 (V 9).


Im tschechischen Lazarett Tabor sterben innerhalb einer Woche drei
Kornwestheim 148
Kriegsgefangene, die nach ärztlicher Aussage hätten gerettet werden
können, wenn man ihnen mehr zu essen gegeben hätte. Juli 45
(V63).


Verhaftete Deutsche werden in der Turnhalle von Nassengrub bei
Ludwigsburg 156
Asch von Tschechen mit Fäusten und Fußtritten, Gewehrkolben,
Gummiknüppeln und Peitschen mißhandelt. 14. Juli 1945 (V 86).


In Fleißen Krs. Eger finden ständig Hausdurchsuchungen durch
Zuchthaus Ludwigsburg 162
Tschechen statt, die als Vorwand für die systematische Ausplünde-
 
rung der Bevölkerung genommen werden. Insbesondere werden
Einzelne Vorgänge aus verschiedenen Lagern 162
Wertgegenstände gestohlen. Einer ausgeplünderten deutschen Frau
wird auf eine Beschwerde seitens der Kommandantur geantwortet:
„Schweigen Sie, Sie sind eine Deutsche, das genügt". Mai/August
1945 (V 12).


In Winterberg (Tscheche!) wird ein deutscher Internierter von tsche-
BAND II: U.d.S.S.R.  
chischen Zivilisten unter Duldung der Wachen geschlagen und zur
Unterzeichnung einer Anweisung gezwungen, nach der seine Frau
seinem Peiniger Geld auszuzahlen hat. Sommer 1945 (V 65).  


In dem Internierungslager Jannowitz Krs. Römerstadt (früheres Kon-
1941 167
zentrationslager) werden deutsche Männer und Frauen fortgesetzt
schwer mißhandelt. September 1945 (V 61).


Im Interniertenlager bei Znaim werden alle männlichen Insassen,
1942 184
auch Kriegsversehrte und Greise bis zu 80 Jahren im Laufschritt um
das Lager gejagt und von tschechischen Gendarmen mit Krückenstö-
cken der Invaliden schwerstens mißhandelt, wenn sie nach deren An-
sicht nicht schnell genug laufen. Im August 1945 werden in diesem
Lager vier Deutsche von den Tschechen erschlagen. 6. März 1946
(V 122).


1943 191


1944 200


296
1945 bis zum 8. Mai 206


1945 nach dem 8. Mai 218


BAND III: FRANKREICH, GROSS-BRITANNIEN UND ANDERE
Frankreich


[Leerseite]
Verstöße vor dem 8. Mai 1945 233


Verstöße nach dem 8. Mai 1945 244


Zustände in Kriegsgefangenen- und Internierungslagern :


297
Siershahn 251


Sinzig 253


Andernach 254


NACHWORT
Thorree 255


Hyeres 256


Malbusquet 256


Justitia fundamentum regnorum, steht in lapidaren Lettern über
Colmar 257
dem Tor der Wiener Hofburg. Gerechtigkeit ist das Fundament jegli-
cher Gemeinschaft wie des internationalen Zusammenlebens. Wo die
Gerechtigkeit fehlt, herrschen Macht, Terror und schließlich das Cha-
os.


Gerechtigkeit ist ihrem Wesen nach unteilbar: Was recht ist,
Dietersheim 257
muß recht sein in Europa, in Afrika wie in Amerika. Was gestern
recht war, muß es auch heute und in hundert Jahren sein. Was dem
Naturrecht, das in jedes Menschenherz geschrieben ist, oder dem
göttlichen Gesetz widerspricht, kann keine Gesetzgebung und keine
Diktatur zu Recht machen.


In unseren Tagen zweifeln viele ernstlich daran, ob es noch eine
Kehl 257
Gerechtigkeit gibt. Wir leben in einer Zeit der Ausnahmegesetze für
Rassen, Klassen, für Sieger und Besiegte, die mit Gerechtigkeit
nichts mehr gemein haben. Es sei nur erinnert an die Alleinschuld-
klausel des Versailler Vertrages oder - wie ein führendes amerikani-
sches Blatt sich ausdrückt - die Lynchgerichte von Nürnberg und To-
kio, bei denen Sieger nach ex post facto Gesetzen über die Besiegten
urteilten. Die Versailler Lüge von der Alleinschuld der Deutschen wur-
de zu einer Gesamtschuld des deutschen Volkes erweitert. Die Propa-
ganda interessierter Kreise hält bis heute hartnäckig an dieser These
fest, glaubt man ja doch damit jedes als Recht maskierte Verbrechen
gegen das deutsche Volk rechtfertigen' zu können.


Kein rechtlich und sittlich denkender Mensch wird leugnen, daß
Koblenz-Lützel 258
auch im Dritten Reich Untaten begangen wurden. Wir wehren uns
nur dagegen, daß diese heute aufgebauscht und verallgemeinert
werden, daß man daraus den Schluß ziehen möchte: So sind sie alle,
diese Deutschen! Schuld ist eine persönliche Angelegenheit. Der
Schuldige darf und muß im Interesse der Gemeinschaft bestraft wer-  
den, wenn seine Schuld einwandfrei, objektiv, unter Berücksichtigung
aller Umstände durch ein überparteiisches Gericht festgestellt ist.


Unrecht wird nicht dadurch aus der Welt geschafft, daß man
Laczac 258
neues Unrecht und neue Verbrechen begeht. Wer selber Unrecht be-
ging - wie etwa die Untersuchungen über die Morde von Katyn erga-
ben - hat das Anrecht verwirkt, als Ankläger aufzutreten und Richter
zu spielen.


Chateauroux 259


Rennes 260


298
Immenstadt 261


Voves 261


Cotes 261


Das wirkliche und erfundene Unrecht deutscher Kreise wurde
und wird in tausend Sprachen und in voller Lautstärke in die Welt
hinausgeschrieen. Ueber das Unrecht derer, die sich zu Anklägern,
Richtern und Umerziehern - kraft des Sieges auf dem Schlachtfeld -
berufen fühlen, schweigt die Welt in tausend Zungen. Noch heute sit-
zen ungezählte Opfer der Lynchjustiz hinter Stacheldraht und Kerker-
mauern, darunter viele, die kein anderes Verbrechen begingen, als
daß sie für ihr Vaterland kämpften und nicht zu Verrätern wurden,
die man in jedem Lande mit normalen Ehr- und Sittlichkeitsbegriffen
verachtet -oder zum Galgen bringt.


Aber Wahrheit und Gerechtigkeit brechen sich am Ende doch
Bahn. Wer sich ihnen wirklich verpflichtet fühlt, müßte auch den Mut
haben, die Fehler seines eigenen Volkes aufzudecken. Wie wenige
haben doch heute diesen Mut, auch in den , freien' Ländern! Es ist ge-
fährlich. Man riskiert dabei Lüge, Verleumdung, Verlust der Existenz
oder den , Fenstersturz' - als , Selbstmörder'.


Diese Dokumentensammlung stellt nicht, wie man wohl in
301
der Propaganda behaupten wird, sofern man nicht die übliche Metho-
de des Totschweigens und der Verdächtigung der Verfasser und Her-
ausgeber wählt, einen Aufruf des Hasses dar. Sie will der Wahrheit
und Gerechtigkeit dienen.


Sie sagt den selbstgerechten Richtern des deutschen Volkes, sie
sollten sich doch auch und zuerst um die Balken im eigenen Auge
kümmern. Sie ist indirekt eine Aufforderung, die vorgelegten Tatsa-
chen zu überprüfen und die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen
nach den Grundsätzen des Nürnberger Gesetzes.


Schuld verlangt Wiedergutmachung, genau so wie man sie vom
deutschen Volke fordert und erwartet. Wiedergutmachung wirklichen
Unrechts ist nicht dem Belieben der Schuldigen überlassen, sondern
eine strenge Verpflichtung der Gerechtigkeit. Solange die Sieger des
Schlachtfeldes als Engel des Lichtes paradieren, die Besiegten als
Teufel der Finsternis hingestellt werden, kann es keinen Frieden ge-
ben.


Dies Buch ist schließlich eine Mahnung an alle Menschen guten
Knielingen 261
Willens: Wir wollen eingestehen, daß auf beiden Seiten Unrecht ge-
schah; wir wollen es gemeinsam überwinden, das Pharisäertum und
den Haß begraben. Wir wollen anfangen, wieder Menschen zu sein!


Chicago, 4. November 1952
Sentein 262


Pouxeux 262


Lanniron 263


Dr. h.c. E. J. Reichenberger.
Rivesaltes 263


Monzon 263


Nizza 264


299
Bretzenheim 264


Champagne 264


Langres 264


INHALT
Juzzencourt 265


Brienne le Chateau 265


Epinal 265


Einführung der Herausgeber 7
Interniertenlager in Nordafrika 266


BAND I: U.S.A.
Groß-Britannien


Verstöße gegen die Kriegsregeln im Erdkampf 11
Verstöße vor dem 8. Mai 1945 269


Verstöße gegen die Kriegsregeln im Luftkampf 32
Verstöße nach dem 8. Mai 1945 274


Behandlung der Kriegsgefangenen bei und unmittelbar nach der
Zustände in Internierungslagern :


Gefangennahme 63
Neuengamme 276


Die amerikanischen Kriegsgefangenenlager in Frankreich 65
Fallingbostel 276


Marseille 67
Belgien 278


Bolbec 71
Holland 279


Attichy 73
Dänemark 279


Foucarville 75
Norwegen 280


Voves bei Chartres 77
Italien 280


Cherbourg 78
Polen 281


Stenay 78
Albanien 286


Namur 79
Griechenland 287


Mailly-le-camp 80
Ungarn 287


Romilly-sur-Seine 81
Jugoslawien 287


Die amerikanischen Kriegsgefangenenlager in Österreich
Tschechoslowakei 289


Klein-München 82


Mauerkirchen 83


Aign 84
302


Altheim 85


Ebensee 87


Die amerikanischen Kriegsgefangenenlager in Deutschland
Alliierte
Kriegsverbrechen


Fürstenfeldbruck 89
und Verbrechen
gegen die Menschlichkeit


Remagen 90


Zimming 91


Kreuznach 92
Zusammengestellt und bezeugt  
 
im Jahre 1946 von Internierten  
Andernach 94
des Lagers 91 Darmstadt
 
Marburg-Cappel 96
 
Rheinsberg 97
 
Niederroden 98
 
Heilbronn 98
 
Einzelfälle bei der Behandlung von Kriegsgefangenen 100
 
Die Festnahme von politischen Gefangenen und ihre Behandlung
 
vor der Einlieferung in die Lager 104
 
 
 
300
 
 
 
Die politischen Gefangenenlager
 
Hersfeld 116
 
Helfta 120
 
Naumburg 122
 
Wildungen 123
 
Berlin-Lichterfelde 124
 
Bremen 126
 
Ohrdruf 129
 
Ziegenhain 131
 
Schwarzenborn 142
 
Frankenberg 145
 
Natternberg 146
 
Kornwestheim 148
 
Ludwigsburg 156
 
Zuchthaus Ludwigsburg 162
 
Einzelne Vorgänge aus verschiedenen Lagern 162
 
BAND II: U.d.S.S.R.
 
1941 167
 
1942 184
 
1943 191
 
1944 200
 
1945 bis zum 8. Mai 206
 
1945 nach dem 8. Mai 218
 
BAND III: FRANKREICH, GROSS-BRITANNIEN UND ANDERE
Frankreich
 
Verstöße vor dem 8. Mai 1945 233
 
Verstöße nach dem 8. Mai 1945 244
 
Zustände in Kriegsgefangenen- und Internierungslagern :
 
Siershahn 251
 
Sinzig 253
 
Andernach 254
 
Thorree 255
 
Hyeres 256
 
Malbusquet 256
 
Colmar 257
 
Dietersheim 257
 
Kehl 257
 
Koblenz-Lützel 258
 
Laczac 258
 
Chateauroux 259
 
Rennes 260
 
Immenstadt 261
 
Voves 261
 
Cotes 261
 
 
 
301
 
 
 
Knielingen 261
 
Sentein 262
 
Pouxeux 262
 
Lanniron 263
 
Rivesaltes 263
 
Monzon 263
 
Nizza 264
 
Bretzenheim 264
 
Champagne 264
 
Langres 264
 
Juzzencourt 265
 
Brienne le Chateau 265
 
Epinal 265
 
Interniertenlager in Nordafrika 266
 
Groß-Britannien
 
Verstöße vor dem 8. Mai 1945 269
 
Verstöße nach dem 8. Mai 1945 274
 
Zustände in Internierungslagern :
 
Neuengamme 276
 
Fallingbostel 276
 
Belgien 278
 
Holland 279
 
Dänemark 279
 
Norwegen 280
 
Italien 280
 
Polen 281
 
Albanien 286
 
Griechenland 287
 
Ungarn 287
 
Jugoslawien 287
 
Tschechoslowakei 289
 
 
 
302
 
 
 
Alliierte
Kriegsverbrechen
 
und Verbrechen
gegen die Menschlichkeit
 
 
 
Zusammengestellt und bezeugt  
im Jahre 1946 von Internierten  
des Lagers 91 Darmstadt  
 
 
 
Bildbeilage
 
303
 
 
 
Improvisierte Arrestzellen für deutsche Offiziere in einem Kriegsgefangenenlager in Frankreich,
Sommer 1945
 
Fotografie der Wellblechtonnen-Arrestzellen, wie sie auf Seite 76 be-
schrieben werden.
 
Quelle: Overmans, Rüdiger: Soldaten hinter Stacheldraht, München, Ull-
stein Verlag, 1. Auflage 2002, Seite 253.
 
 
 
Die folgenden Abbildungen sind dem Buch „Alliierte Kriegsverbrechen"
ISBN 3-88741-189-7, 1997 ARNDT- Verlag entnommen.
 
 
 
304
 
 
 
 
305
 
 
 
■w— ^ ä Nach der Rückeroberung von Nemmersdorf/Ostpreußen
 
P X 7 G I I Deu,sche Wehrmacht
 
au/ </;> vergewaltigte und hingeschlachtete
zivile Dorfbevölkerung
 
 
 
306
 
 
 
 
307
 
 
 
 
308
 
 
 
 
309
 
 
 
 
W 1 1 |Ik f £i fl 1 Qfl/| Oben: Willkürlich und grausam ermordete
 
U V* ClCllIClll U Deutsche, irgendwann werden ihre Leichen ir-
gendwo am Straßenrand verscharrt. Unten: Deutsche werden im Mai 1945 von tschechi-
schem Mob in Landskron von einer Brücke geworfen und anschließend erschossen
 
 
 
 
310
 
 
 
Sowjetunion
 
 
 
V on Rotarmisten ermordeter und mit dem
Bajonett aufgeschlitzter Angehöriger
eines deutschen Spähtrupps der
25. Inf. Div. (mol ). September 1941
 
 
 
311
 
 
 
 
312
 
 
 
 
Am 29.12.1941 ermordeten
[V/J «"» C< C O \z & 1* v ^tümmelten Rotarmisten die
X T Xd.Iji5d.lVd. ctwu 160 Schnen eniundeten
 
des deutschen Hauptlazarettes Feodosiu/Krim
 
 
 
313
 
 
 
 
Luftkrieg
 
 
 
Trümmer waren das einzige, was britische und ameri-
kanische Kriegsverbrecher im Luftkrieg gegen die
Zivilbevölkerung (mindestens 600.000 Tote) von deut-
schen Städten übrigließen. Im Bild: Hannover
 
 
 
314
 
 
 
 
315
 
 
 
., Wer das Weinen verlernt hat,
 
§Y*C±Cf\ C±W der len " es wieder belm Untergang Dresdens .
 
U vjUCll sehrieb der schlesische Dichter Gerhart Hauptmann
angesichts der Vernichtung der Stadt
 
 
 
316
 
 
 
 
317
 
 
 
Oben: Bei der Bombardierung der Möhnetalsperre am
16. Mai 1943 ertrinken über 1.000 Menschen in den Fluten.
Unten: Fast verhungerte deutsche Kinder, im November 1945 aus
einem polnischen Krankenhaus in Danzig mit dem Viehwaggon nach Berlin geschickt
 
 
 
 
Terror
 
 
 
318
 
 
 
 
319
 
 
 
Deutscher
 
 
 
Nur weil sie Deutsche waren, wurden Hunderttausende
nach 1946 in tschechischen und polnischen Konzentrati
onslagern gequält, gefoltert und als Arbeitssklaven ein-
gesetzt. Die meisten von ihnen endeten im Massengrah
 
 
 
320
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