Zeitschrift:Mein Freund Harry

Mein Freund Harry
Nach dem Roman „Harry Mc. Gills geheime Sendung“ von L. v. Wohl.
Manuskript: Hans Rameau
Regie: Max Obal
Photographie: Guido Seeder und E. Lamberti
Bauten: Höfer und Minzloff
Aufnahmeleitung: Walter Tost
Künstlerische Oberleitung: Rudolf Walther-Pein
SCHAUSPIELER:
Harry Gill - Harry Liedtke
May Elliot - Maria Paudler
Generaldirektor Fredy Sanderson - Otto Wallburg
Luigi Viceili - Bruno Kastner
Diane de Lusigny - Rina Maggi
Ein Artist - Cord Morton
Die Tante - Ida Wüst
Ein Diener – Karl Falkenberg
Aus dem Inhalt
Harry Gill, Weltenbummler von Beruf, Ist gerade wieder einmal als blinder Passagier im Hamburger Hafen gelandet. Obwohl er kein Geld hat, gelingt es ihm, in einem vornehmen Hotel unterzukommen. Dort macht er die Bekanntschaft des Millionärs Sanderson, dem er sich als Agent für alles empfiehlt. Sanderson kommt bald auf sein Angebot zurück. Er beabsichtigt, in nächster Zeit die schöne May Elliot zu heiraten. Diese zieht es jedoch vor, mit ihrem Vetter zunächst einmal eine Reise in dessen Heimatland Italien zu unternehmen. Sanderson will den beiden heimlich folgen. Im letzten Augenblick halten ihn dringende Geschäfte zurück, und nun beauftragt er Harry, an seiner Stelle den Detektiv zu spielen und dafür zu sorgen, dass Luigi sich auf keinen Fall unterwegs mit May verlobt. Bereits im Speisewagen des D-Zuges nach Genua weiß Harry die Aufmerksamkeit Mays aufsich zu ziehen und die Eifersucht Luigis zu erregen.
Auf dem Dampfer, der von Genua nach Palermo fährt, lernt er dann May näher kennen. Er gefällt ihr offenbar recht gut, während Luigi den ihm äußerst unbequemen Nebenbuhler möglichst bald loswerden will. Diane, eine ehemalige Freundin Luigis, die er auf dem Schiff wiedertrifft, soll versuchen, Harry durch ihre Koketterie zu bestricken.
Mit ihren Verführungskünsten hat sie zwar wenig Glück, aber es fällt ihr eine Depesche in die Hände, in der, Sanderson Harry noch einmal an seinen Auftrag erinnert. Über Luigi erfährt nun May, welche Rolle Harry spielt. Sie fühlt sich von ihm hintergangen und ihre Gefühle für ihn erkalten merklich. Des Nachts wird sie zwar durch ihn vor den Zudringlichkeiten des betrunkenen Luigi geschützt, doch traut sie ihm Immer noch nicht, und am nächsten Tage verlässt sie mit ihrem Vetter das Schiff, ohne Harry mehr als eines flüchtigen Blickes zu würdigen. Luigis Absichten sind nicht die besten. Er will May in das Haus seiner Tante bringen und sie dort zu einer Heirat zwingen; denn er steckt in tiefen Schulden und braucht dringend eine reiche Mitgift.
Glücklicherweise ist Harry über den wahren Charakter dieses „Ehrenmannes" durch einen Artisten unterrichtet, der eine Zeitlang in einem Koffer verborgen als blinder Passagier auf dem Dampfer mitgefahren war und Gespräche zwischen Diane und Luigi belauschen konnte.
Harry, der für ihn, als er schließlich entdeckt wurde, das Fahrgeld erlegt hatte, ist er zu besonderem Dank verpflichtet und deshalb unterstützt er ihn auch weiter hin bei der Erfüllung seiner schweren Aufgabe. Nach der Landung quartiert sich Harry in einem Hotel ein, wo er wieder mit Diane zusammentrifft.
Sie bittet um Verzeihung für ihren Verrat und weiß sich unter einer guten Maske bei Harry so einzuschmeicheln, dass er sich bald darauf mit ihr auf einem Überseedampfer zu einer größeren gemeinsamen Reise einschifft. Kaum hat das Schiff die Anker gelichtet, als am Kai der Artist auftaucht, dem an der Reling stehenden Harry zurufend, dass May in höchster Gefahr wäre. Kurz entschlossen springt Harry von der Seite Dianens weg ins Wasser und erreicht schwimmend das Ufer. Luigi, so berichtet der Artist, hat May gedroht, sie zu erschießen, wenn sie sich nicht mit ihm verheirate. Ein Auto bringt Harry und seinen treuen Helfer zur Bürgermeisterei, wo die standesamtliche Trauung stattfinden soll. Luigi erkennt die Ankommenden und flüchtet mit May in seinem eigenen Wagen. Eine wilde Jagd setzt ein. Harry hat unterwegs eine Panne, die ihm eine unangenehme Verzögerung einbringt. Auf der betreffenden Straße findet jedoch gerade ein Rennen statt. Harry gelingt es, sich in den Besitz eines Rennwagens zu setzen, mit dem er alle auf der Strecke liegenden Wagen überholt und bejubelt von den Zuschauern als erster durchs Ziel geht. Bevor ihm aber noch der Siegespokal überreicht werden kann, ist er schon wieder über alle Berge, immer hinter dem Auto Luigis her. Von diesem trennt ihn schließlich nur noch eine Eisenbahnschranke, hinter der ein Zug vorbei saust. Harry und der Artist springen auf ein Trittbrett. In dem Abteil, das sie öffnen, sitzen zwei Herren in Gehrock und Zylinder. Es sind der Kultusminister und sein Sekretär, die sich zu einer Denkmalseinweihung begeben wollen.
Harry zwingt die beiden, ihm und seinem Begleiter ihre Garderobe zu überlassen. Am Ziel angelangt, lassen sie alle Ehren über sich ergehen, die eigentlich dem Minister vorbehalten waren, der wegen seiner mangelhaften Bekleidung das Abteil nicht verlassen kann. Ein Festzug bildet sich. In diesem Augenblick kommt das Auto Lulgls, das unterwegs vom Zuge überholt worden war, die Landstraße daher. Vor der Menschenmenge muss es haltmachen, und diesen Umstand benutzt Harry, um Luigi vom Steuer tu reißen und Ihn als langgesuchten Verbrecher der Polizei zu Obergeben.
Nun wendet er sich zu May, die glücklich ist, aus den Händen Luigis befreit zu sein und Ihrem Retter nicht herzlich genug danken kann. Bald darauf bekommt Sanderson ein Telegramm, in dem Harry die gefürchtete Verlobung Mays anzeigt, nun zwar nicht mit Luigi, sondern mit ihm selbst. Sanderson macht gute Miene zum bösen Spiel und tröstet sich mit ein paar reizenden Revuegirls über den ersten Schmerz einer unglücklichen Liebe schnell hinweg, An die Frischverlobten aber kabelt er: Verlobung – Frechheit, erbitte erste Patenschaft! Sanderson.